16.04.2019 – Langsam gesprochene Nachrichten
Feuer in Kathedrale Notre-Dame unter Kontrolle
Die Feuerwehr hat den Großbrand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame nach eigenen Angaben "vollkommen unter Kontrolle" und "teilweise gelöscht". Es gebe aber noch einige Brandherde, sagte ein Feuerwehrsprecher. Der Brand, der am Montagabend aus bislang unbekannter Ursache ausgebrochen war, verwüstete das weltberühmte Bauwerk im Herzen der französischen Hauptstadt. Der mehr als 90 Meter hohe Vierungsturm und der Dachstuhl stürzten ein. Nach Aussagen von Präsident Emmanuel Macron, sei das Schlimmste jedoch verhindert worden, da die Fassade und die beiden Haupttürme gerettet werden konnten.
Afrikanische Union stellt Sudans Generälen Ultimatum
Nach dem Militärputsch im Sudan hat die Afrikanische Union (AU) die Generäle zur Übergabe der Macht an eine zivile Regierung aufgefordert. Sollte dies nicht innerhalb von 15 Tagen geschehen, werde die Mitgliedschaft des Sudans in der Afrikanischen Union bis zur Rückkehr zu einer verfassungsmäßigen Ordnung ausgesetzt, erklärte der AU-Sicherheitsrat. Die neue Regierung müsse dem Willen des Volkes entsprechen. Die Forderungen der AU decken sich mit denen der Protestbewegung im Sudan, die ebenfalls eine Auflösung des seit dem Sturz von Präsident Omar al-Baschir regierenden Militärrats fordert.
US-Justizministerium will Mueller-Bericht veröffentlichen
US-Justizminister William Barr will an diesem Donnerstag den Abschluss-Bericht von FBI-Sonderermittler Robert Mueller zur Russland-Affäre vorlegen. Das kündigte das Justizministerium an. Allerdings sollen Teile des Berichts geschwärzt werden. Barr hat dem Kongress bislang nur eine vierseitige Zusammenfassung des rund 400-seitigen Mueller-Berichts zur Verfügung gestellt und darin gefolgert, der Sonderermittler habe keine Beweise für eine illegale Zusammenarbeit des Trump-Teams mit Moskau im Wahlkampf 2016 gefunden. Die Demokraten fordern eine nicht geschwärzte Version des Berichts.
Pulitzer-Preise für Recherchen über Donald Trump
Für ihre Recherchen über US-Präsident Donald Trump sind die Zeitungen "New York Times" und "Wall Street Journal" mit zwei der prestigeträchtigen Pulitzer-Preise ausgezeichnet worden. In den Berichten ging es um die Finanzen der Trump-Familie sowie um Schweigegeldzahlungen an zwei Frauen im Vorfeld der US-Wahl 2016. Ausgezeichnet wurde auch die Zeitung "The South Florida Sun-Sentinel" für ihre Berichterstattung zum Parkland-Massaker mit 17 Toten im Februar 2018. Die "Pittsburgh Post-Gazette" gewann einen Pulitzer-Preis für ihre Berichte über den Synagogen-Anschlag in Pittsburgh.
Republikanischer Ex-Gouverneur Weld fordert Trump heraus
US-Präsident Donald Trump bekommt beim Rennen für eine zweite Amtszeit im Weißen Haus Konkurrenz aus der eigenen Partei. Der frühere Gouverneur des Ostküstenstaats Massachusetts, Bill Weld, will sich für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bewerben. Er warf Trump unter anderem vor, den Rechtsstaat zu verhöhnen. Der 73-Jährige ist der erste Republikaner, der Trump herausfordert. Welds Chancen stehen derzeit schlecht: Nach Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Gallup genießt Trump unter Anhängern der Republikaner seit Monaten Zustimmungswerte um die 90 Prozent.
Kaja Kallas scheitert mit Regierungsbildung in Estland
Die Bildung einer neuen Regierung in Estland ist vorerst gescheitert. Das Parlament verweigerte der Chefin der liberalen Reformpartei, Kaja Kallas, das Vertrauen. 53 der 100 Abgeordneten votierten gegen Kallas, 43 für sie. Staatspräsidentin Kersti Kaljulaid hatte Kallas kurz nach der Parlamentswahl mit der Regierungsbildung beauftragt. Die Ex-Europaabgeordnete vereinbarte danach mit den Sozialdemokraten eine Minderheitsregierung. Nun hat die Präsidentin eine Woche Zeit, einen neuen Kandidaten zu benennen. Als Favorit gilt der bisherige Ministerpräsident Juri Ratas von der Zentrumspartei.
Bundesverfassungsgericht gibt grünes Licht für Behindertenwahlrecht
Psychisch kranke und geistig behinderte Menschen dürfen auf Antrag an der Europawahl am 26. Mai teilnehmen. Dies entschied das Bundesverfassungsgericht nach einem Eilantrag der Grünen, der FDP und der Linken. Erstmals wahlberechtigt sind damit behinderte Menschen mit einem gerichtlich bestellten Betreuer sowie Straftäter, die wegen Schuldunfähigkeit in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht sind. Das betrifft mehr als 80.000 Menschen in Deutschland. Laut einem Bundestag-Beschluss vom März sollten behinderte Menschen mit Vollbetreuung erst ab dem 1. Juli wählen und kandidieren dürfen.