Alles Gender oder was?
für Laura ist das Frühstück wichtig so beginnt der Tag für sie gut Nachrichten aus dem Radio gehören bei ihr dazu.
Doch heute: "Aufgrund von stockendem Verkehr auf der A45 Uhr müssen die Autofahrer 30 Minuten mehr einplanen." Laura ärgert sich immer wieder wenn die Sprache im Radio nicht geschlechtsneutral ist. Das schreibt sie stets auf und überlegt sich eine gute neutrale Form. Aufgrund von stockendem Verkehr auf der A45 muss man 30 Minuten mehr einplanen. Jan ist bei der Morgenrasur und hört dabei gerne Radio. besonders die Verkehrsnachrichten sind für ihn als Pendler wichtig. "Aufgrund von stockendem Verkehr auf der A45 müssen die Autofahrer 30 Minuten mehr einplanen".
Jan sorgt sich er wird zu spät kommen und außer ihm noch viele Kollegen mehr, vermutet er. Jan ist sich noch nicht bewusst, dass wenn er die weibliche Form nicht erwähnt Frauen auch nicht mitgedacht werden. Laura hat sich heute einen Hauslerntag verordnet, denn sie muss eine Seminararbeit schreiben. Das schnelle schreiben hat sie lange geübt, doch beim Formulieren ist sie immer sehr aufmerksam. Immer wieder haben Studenten mit der Statistik Probleme sie ändert: "Studentinnen und Studenten" sie ändert erneut: "Studierende" Jan muss ein Referat für das Präsenzseminar vorbereiten zu dem er sich angemeldet hat.
Werden das die Studenten so akzeptieren? fragt er sich. Er glaubt dass Laura ihm bei seinen Sorgen helfen würde. Mein Referat ist fertig würdest du es gegenlesen? Laura kommt heute ganz gut vorwärts mit ihrer Seminararbeit, doch sie hat vergessen ihr Handy auszuschalten... und so wird sie gestört... Ich freue mich schon darauf, meine Studienkollegen und meinen Professor zu treffen. sie freut sich über die SMS von Jan und sie ärgert sich über die Form "Studienkollegen". Laura will während gerne helfen und fährt zu ihm. Stets ärgert sie sich wenn sie dieses Verkehrsschild sieht: "Radfahrer absteigen"
Na, dann darf ich ja weiterfahren, denkt sie sich. Laura braucht viel Geduld die nicht korrekten Formen in Jans Referat zu erläutern. Jan glaubt das sei nicht so wichtig, doch Laura schreibt ihm die Lösung. "Freue mich auf meine Studienkollegen." "Keine Frauen anwesend?" "Freue mich auf alle aus meiner Studiengruppe." Jan hat verstanden. Nun möchte er Laura testen, daher schreibt er ihr und sie soll ihm mit der richtigen Form Antworten. Er will es ihr schwer machen, Laura wird die richtigen Formen finden. "Jeder Student ist froh das Prüfungsergebnis rasch zu kennen". "Wer die Prüfung gemacht hat ist dankbar für eine schnelle Antwort". "Der Fernuni-Angestellte erhält die Kinderzulagen mit dem Lohn". "Die Kinderzulagen werden Angestellten der Fernuniversität mit dem Lohn ausgezahlt." "Behandlungen beim Zahnarzt sind in der Regel nicht versichert." "Zahnärztliche Behandlungen sind in der Regel nicht versichert."
Laura und Jan beschließen von jetzt an aufmerksam auf Gender gerechte Formen in Texten und Sprache zu achten und sie üben weiter.. Jan ist begeistert, denn jetzt weiß er es gibt noch viel zu erfahren, wenn alle Lehrenden und Studierenden der FernUniversität das Thema Gender in der Lehre gestalten wollen. Jan hatte am nächsten Morgen keine Ruhe, daher begann er gleich nach dem Aufstehen mit der Suche nach nicht-gendergerechten Texten. Das suchen im Studienmaterial macht ihm viel Spaß. Der Handyton lenkt ihn ab... "Na schon viel gefunden?" "Freue mich auf den gendergerechtes Referat." Mit dem Bus ist der Weg nicht weit bis zum Regionalzentrum. Heute ist eine Frau am Lenkrad. Jan entdeckt: auch auf diesem Schild im Bus fehlt die weibliche Form. "Während der Fahrt nicht mit dem Fahrer reden." Laura ist mit ihrer Seminararbeit weitergekommen und sie hat nun auch den
Titel: Gender in wissenschaftlichen arbeiten.