Wie viel Fernsehen darf mein Kind schauen? | Kleinkind | Eltern ABC | ELTERN
Ja, das ist eine Frage, die ganz viele Eltern beschäftigt.
Grundsätzlich gilt einmal bis zum Ende der Grundschulzeit
und eigentlich sogar noch darüber hinaus:
Weniger ist mehr, was das Fernsehen und auch andere Medien angeht.
Das liegt daran, dass die Gehirnentwicklung von Kindern
positiv beeinflusst wird durch alles, was Kinder ganz direkt erfahren,
durch direkte Ansprache, durch Gemeinschaft, durch soziales Miteinander.
Alles, was sie draußen in der Umwelt erleben können, Sport treiben, Musizieren,
das beeinflusst die Gehirnentwicklung ganz positiv.
Das können sie nicht erfahren und erleben, wenn sie vor dem Fernseher sitzen.
Unter dreijährige Kinder haben eigentlich vor dem Fernseher gar nichts zu suchen.
Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren sollten nicht mehr als 30 Minuten am Tag fernsehschauen.
Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren nicht mehr als 45 Minuten
und Kinder ab zehn Jahren nicht mehr als eine Stunde am Tag.
Ihr als Eltern, ihr solltet euch immer eurer Vorbildfunktion bewusst sein
und vielleicht ein paar Regeln im Hinterkopf behalten.
Die erste wäre: Überprüft euer eigenes Medienverhalten
oder in dem Fall euer eigenes Fernsehverhalten.
Läuft der Fernseher vielleicht einfach nebenbei, ohne dass ihr hinschaut
oder zappt ihr selber durch die Programme auf der Suche nach Entspannung,
ohne überhaupt wirklich hinzusehen?
Das ist natürlich kein gutes Vorbild für eure Kinder.
Zweiter wichtiger Punkt ist: Der Fernseher ist kein Babysitter.
Ich weiß, es ist verführerisch, wenn man nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt
und noch Wäsche waschen muss oder noch das Abendbrot zubereiten muss,
die Kinder einfach kurz vor dem Fernseher zu parken.
Versucht stattdessen aber lieber, gemeinsam mit euren Kindern Fernsehen zu schauen.
Je kleiner sie sind, desto mehr.
Und versucht anschließend über das, was ihr dort mit euren Kindern gesehen habt,
zu sprechen.
Denn das regt die Phantasie eurer Kinder an und sie lernen, über das, was sie gesehen haben,
auch zu reden und das, was sie gesehen haben, auch inhaltlich zu verarbeiten.
Dritter wichtiger Punkt:
Das Fernsehen sollte weder als Belohnung noch als Strafe dienen.
Denn dadurch macht ihr die Bedeutung des Fernsehens viel zu wichtig.
Der vierte und letzte Punkt ist:
Wählt bewusst aus der Vielzahl dessen, was man anschauen kann, aus.
Tut das auch selber, am besten in eurem Alltag, um ein gutes Vorbild für eure Kinder zu sein.
Aber überlegt auch mit eurem Kind gemeinsam, was es tatsächlich schauen möchte.
Eine ganz gute Idee kann es sein, für Kinder Mediengutscheine zu verteilen,
sodass es sich seine wöchentliche Fernsehzeit vielleicht auch einteilen kann,
indem es auch unter der Woche nicht fernsehschaut,
aber dafür vielleicht am Samstagabend mit euch zusammen einen Kinoabend machen kann
und dann einen längeren Film schauen kann.
Macht den Fernseher nicht zum Zentrum eures Familienlebens,
sondern guckt, dass ihr auch weiterhin gemeinsam spielt, musiziert, Sport treibt,
raus auf den Spielplatz geht oder andere Dinge zusammen macht,
ein Buch zusammen lest.
Das regt eure Kinder alles viel mehr an, als wenn sie alleine vor dem Fernseher sitzen.
All das könnt ihr wunderbar noch mal nachlesen in der Broschüre "Geflimmer im Zimmer"
vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.