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2020 Tagesschau, Sendung: tagesschau 16.12.2020 17:00 Uhr - Corona-Lage verschlechtert sich

Sendung: tagesschau 16.12.2020 17:00 Uhr - Corona-Lage verschlechtert sich

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Heute im Studio: Susanne Holst

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Die Corona-Lage in Deutschland verschlechtert sich weiter.

Auch wenn Hoffnung auf Impfungen im Dezember besteht,

sterben so viele Menschen mit oder am Virus wie nie zuvor.

Das RKI verzeichnet binnen 24 Stunden 952 Todesfälle.

Die Zahl der Neuinfektionen liegt bei 27.728 -

fast 7000 mehr als vor einer Woche.

Beide Zahlen können nachgemeldete Daten aus Sachsen enthalten.

Zu Beginn des Lockdowns

sind über 4700 Covid-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung.

Angespannt ist die Lage in Sachsen.

Das Oberlausitzer Berglandklinikum in Zittau - an der Belastungsgrenze.

Der ärztliche Direktor sprach bei einem Online-Bürgerforum von Triage:

Die Ärzte hätten entscheiden müssen,

welche Corona-Patienten noch mit Sauerstoff versorgt werden könnten.

Die Klinikleitung bestätigt das heute nicht.

Der Begriff sei gefallen,

doch alle Patienten erhielten die bestmögliche Behandlung.

Aber die Lage werde angespannter.

Die Landesregierung

sieht die Äußerungen des ärztlichen Direktors als Warnruf.

In ganz Sachsen wird die Situation ernster.

Zum Vergleich:

Im sächsischen Landtag

nannte Ministerpräsident Kretschmer den Grund für diese Zahlen.

Der liegt darin:

Die Sachsen haben die geltenden Maßnahmen nicht so verinnerlicht,

wie man das in solch einer pandemischen Lage tun muss.

Deswegen müssen wir dafür sorgen,

dass die jetzigen Maßnahmen eingehalten werden.

Eine weitere Verschärfung der Maßnahmen

schließt Kretschmer nicht aus.

Eine Woche vor Weihnachten

wurde das öffentliche Leben seit heute heruntergefahren.

Der Lockdown im Kampf gegen Corona soll vor allem Kontakte reduzieren.

Der Einzelhandel ist weitgehend geschlossen,

auch Schulen und Kitas.

Von Weihnachtsvorfreude keine Spur.

Fast drei Viertel der Deutschen halten den Lockdown für richtig.

Nur 20 % lehnten ihn in einer Umfrage ab.

Zumindest kulinarisch muss man sich hier um Weihnachten nicht sorgen.

Jedenfalls bei entsprechendem Geldbeutel.

Die Feinkostabteilung des Berliner Kaufhauses KaDeWe bleibt offen.

Normalerweise ist das ganze Haus offen.

Es ist das erste Mal seit Eröffnung des KaDeWe, vor 110 Jahren,

dass nur die Sechste zu den Lebensmitteln offen ist.

Diese Weihnachtsdekoration bleibt ungekauft.

Die meisten Geschäfte sind zu.

Für sie brechen harte Zeiten an, der Lockdown geht ins nächste Jahr.

Die wirtschaftliche Erholung wird verschoben.

In dem Moment, wo wir wieder konsumieren können,

wird sich die Wirtschaft relativ schnell erholen.

Das heißt, dass wir einen Teil des Wachstums,

das wir für das Winterhalbjahr erwartet hatten, erst später sehen.

Auch im Berliner Hauptbahnhof ist es ruhiger und leerer als sonst.

Aber die große Aufregung rund um den Lockdown bleibt aus,

es ist ja nicht der erste.

Im Frühjahr hatte ich mehr Angst.

Obwohl es jetzt objektiv mehr Grund zur Sorge gibt.

Ich kann damit leben, dass die Geschäfte zu sind.

Gibt's halt keine Geschenke.

Ich finde es angemessen.

Im Frühjahr war alles neu, da waren alle verunsichert

und jetzt kennt man das schon.

Weniger Konsum, weniger Stress für viele.

Da könnte Weihnachten tatsächlich besinnlich werden.

Hofft zum Beispiel Papst Franziskus.

Auch bei der Befragung von Kanzlerin Merkel im Bundestag

ging es heute um Corona.

Merkel verteidigte das Krisenmanagement der GroKo:

Es habe bürokratische Probleme gegeben.

Die finanziellen Hilfen seien aber gerecht.

Die Grünen sahen das anders:

Es gebe Hilfen, die sich am Umsatz orientierten

und Hilfen, die sich an Fixkosten orientierten.

Die FDP bemängelte chaotische Verhältnisse

bei der Ausgabe von FFP2-Masken.

Angriff und Verteidigung - in Maßen. Das war heute das Motto im Bundestag.

Kanzlerin Merkel musste sich den Fragen der Abgeordneten stellen.

Die Opposition interessierte die Corona-Strategie

und ihre Finanzierung.

Wer soll die Pandemierechnung bezahlen?

Soll es Einschnitte geben im sozialen Bereich?

Die Kernaufgabe heißt: Wie schaffen wir Wachstum?

Über Wachstum können wir mehr Einnahmen generieren.

Dieser Strategie fühle ich mich verpflichtet.

Einer Vermögensabgabe erteilte Merkel eine Absage.

Kürzungen im sozialen Bereich habe sie nicht vor.

Der AfD ging es um die Impfstrategie.

Haben unsere Bürger die Wahl, sich ihren Impfstoff auszusuchen?

Ich erahne, dass sie kein Freund des Impfens sein könnten.

Wenn Sie sonst alle Impfstoffe akzeptieren außer mRNA-Impfstoffe,

kommt auch für Sie die Zeit, wo Sie den Impfstoff auswählen können.

Die FDP kritisierte die Vergabe der FFP2-Masken in Apotheken,

da sich dort Schlangen bilden.

Wir haben uns entschieden für dieses Angebot,

weil das machbar war.

Wenn so viele Menschen dieses Angebot wahrnehmen,

war es wohl nicht ganz verkehrt.

Die Kanzlerin sagte zu, dass es von Januar an

weitere FFP2-Masken für Ältere und Risikopatienten geben soll.

Im Lockdown wird alles runtergefahren,

Dorothee Holz in Frankfurt.

Trotzdem steigen die Aktienkurse, teils kräftig.

Es gibt sogar neue Rekorde, inwiefern?

Der DAX hat seinen Februar-Rekord noch nicht ganz eingestellt.

Aber es fehlt nicht mehr viel.

Der MDAX hat einen neuen Rekord.

Es gibt eine Diskrepanz

zwischen der Stimmung draußen und der an den Börsen.

Die Börsen schauen voraus.

Es geht um die Impfstoffe.

Sie profitieren aber auch von Konjunkturpaketen.

Es gibt noch einen neuen Rekord:

Der Bitcoin ist über 20.000 Dollar.

Die Diskussion über eine Bewaffnung von Bundeswehrdrohnen

hat zu einem Streit in der GroKo geführt.

SPD-Sprecher Felgentreu hat sein Amt niedergelegt,

nachdem seine Fraktion eine Kehrtwende machte.

Lange sah es aus, als würde die SPD einer Bewaffnung zustimmen.

Jetzt soll in dieser Legislaturperiode

keine Entscheidung mehr getroffen werden.

Bewaffnete Drohnen: Ein Schutz deutscher Soldaten

oder der Anfang eines automatisierten Krieges?

An dieser Frage reibt sich die SPD auf.

Bis gestern wollte sie einer Bewaffnung von Drohnen zustimmen.

Nein, heißt es heute, man brauche mehr Zeit.

Anscheinend wurden eigene Fachleute überstimmt.

Ich als Fachpolitikerin habe mich für die Bewaffnung ausgesprochen.

Innerhalb der Fraktion und der Partei

sind aber auch Vorbehalte deutlich geworden.

Ihr SPD-Kollege Felgentreu war auch für bewaffnete Drohnen.

Er warf nach der Entscheidung das Handtuch:

Die Bundeswehr besitzt schon die Heron TP.

Das Verteidigungsministerium will sie bewaffnen.

Das ist nun gestoppt.

Der Ton der CDU wird rauer.

Die SPD versündigt sich an unseren Soldat*innen.

Man muss Zweifel haben an der Regierungsfähigkeit.

Bewaffnete Drohnen senkten die Hemmschwelle.

Es gäbe Krieg per Joystick, so das Argument der Bewaffnungsgegner.

Sie freuen sich über die scheinbare Kehrtwende der SPD.

Man würde neue Formen der Kriegsführung eröffnen

bis hin zur Automatisierung des Krieges.

Deshalb ist es gut, dass diese Entscheidung nicht getroffen wurde.

Morgen wird es eine Debatte über Drohnen im Parlament geben.

An einen Beschluss in dieser Legislaturperiode glaubt niemand.

Die Angriffe erschütterten die ganze Welt.

Im Januar 2015 stürmten drei Islamisten die Redaktion

der Satirezeitung Charlie Hebdo und einen jüdischen Supermarkt in Paris.

Sie ermordeten 17 Menschen, ehe sie von der Polizei erschossen wurden.

Die Attentäter hatten zahlreiche Helfer.

14 wurde der Prozess gemacht.

Zur Stunde werden die Urteile verkündet.

Sabine Rau in Paris:

Was hört man bislang aus dem Gericht?

Alle Angeklagten wurden schuldig gesprochen.

Der Hauptangeklagte als Komplize der drei erschossenen Mörder.

Das Strafmaß wird erst am Ende bekanntgegeben.

Fast sechs Jahre nach der Tat:

Was bedeuten die Verurteilungen für die Menschen in Frankreich?

Es ist der erste große Prozess infolge der Terroranschläge 2015.

Es hatte begonnen mit dem Anschlag auf Charlie Hebdo.

Zwei Tage später folgte der auf den koscheren Supermarkt,

schließlich der auf den Bataclan.

Frankreich wurde schwer gezeichnet.

Sie nehme den Preis stellvertretend für Tausende entgegen,

die trotz anhaltender Gewalt in Minsk gegen die Regierung protestieren.

Die Ex-Präsidentschaftskandidatin Tichanowskaja

wurde vom EU-Parlament ausgezeichnet:

Mit dem Sacharow-Preis für Menschenrechte.

Seit der Präsidentenwahl im August gibt es in Belarus Proteste

gegen den autoritären Präsidenten Lukaschenko.

Die Opposition wirft ihm Wahlbetrug vor.

Von einem Prestigebau, einem Vorzeigeprojekt ist oft die Rede,

wenn es um das Humboldt Forum in Berlin geht.

Der Neubau, errichtet dort, wo das preußische Stadtschloss

und später der Palast der Republik standen, war umstritten.

Lange war unklar,

wofür das über 640 Mio. Euro teure Gebäude genutzt werden sollte.

Zur Eröffnung des Humboldt Forums ist all das aber kein Thema mehr.

Noch sieht es nach Baustelle aus, das Berliner Schloss.

Erst morgen früh werden die Zäune abgebaut.

Betreten trotzdem erst einmal verboten – wegen Corona.

Das alte Hohenzollern-Schloss.

Im Krieg schwer beschädigt, 1950 von der DDR gesprengt.

Das SED-Regime baute an die Stelle den Palast der Republik.

Dann die Wende -

auch der asbestbelastete Palast musste dran glauben.

Doch es ging um mehr, sagen Kritiker, um Machtdemonstration.

Nun eine Rekonstruktion in der Mitte Berlins.

Die Gebäude beziehen sich aufeinander.

Der Wiederaufbau: umstritten.

Ebenso der Plan, die ethnologischen Sammlungen hierher zu holen

und so Raubkunst aus der Kolonialzeit auszustellen, so die Kritik.

Das Humboldt Forum sieht das als Chance,

ein interkultureller Dialog soll entstehen.

Das Schloss als Debattenzentrum.

Wir werden uns mit postkolonialen Kritiken befassen

und mit der Geschichte des Kolonialismus und seinen Folgen:

Diskriminierung und Rassismus.

Die ethnologischen Sammlungen ziehen erst im Laufe des Jahres 2021 ein.

Historische Fundstücke im Keller und die Skulpturengalerie

mit Resten des Originalschlosses sind schon vor Ort.

Gotthilf Fischer ist tot.

Wie seine Managerin mitteilte, starb er am Freitag mit 92 Jahren.

Bekannt wurde Fischer als Leiter großer Chöre.

Hier Bilder seines ersten TV-Auftritts 1963.

Bei der WM 1974 in Deutschland führte Fischer durch die Abschiedsfeier.

Es folgten Auftritte in der ganzen Welt:

Die Fischer-Chöre sangen im Petersdom, beim Papst

oder vor den Pyramiden in Kairo.

Die Wettervorhersage:

In der ersten Nachthälfte trocken, bevor von Westen Regen kommt.

Im Süden Nebelfelder, streckenweise ist Reifglätte möglich.

Morgen zieht der Regen ostwärts, es lockert zeitweise auf.

Im Norden und Nordwesten noch einzelne Schauer.

Im Süden bei Nebel und Sonne meist trocken.

Gleich geht es weiter mit Brisant.

Um 20 Uhr gibt es eine neue tagesschau.

Ihnen noch einen guten Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2020


Sendung: tagesschau 16.12.2020 17:00 Uhr - Corona-Lage verschlechtert sich Broadcast: tagesschau 16.12.2020 17:00 - Corona situation worsens Programma: tagesschau 16.12.2020 17:00 - Corona situatie verslechtert

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Heute im Studio: Susanne Holst

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Die Corona-Lage in Deutschland verschlechtert sich weiter.

Auch wenn Hoffnung auf Impfungen im Dezember besteht,

sterben so viele Menschen mit oder am Virus wie nie zuvor.

Das RKI verzeichnet binnen 24 Stunden 952 Todesfälle.

Die Zahl der Neuinfektionen liegt bei 27.728 -

fast 7000 mehr als vor einer Woche.

Beide Zahlen können nachgemeldete Daten aus Sachsen enthalten.

Zu Beginn des Lockdowns

sind über 4700 Covid-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung.

Angespannt ist die Lage in Sachsen.

Das Oberlausitzer Berglandklinikum in Zittau - an der Belastungsgrenze.

Der ärztliche Direktor sprach bei einem Online-Bürgerforum von Triage:

Die Ärzte hätten entscheiden müssen,

welche Corona-Patienten noch mit Sauerstoff versorgt werden könnten.

Die Klinikleitung bestätigt das heute nicht.

Der Begriff sei gefallen,

doch alle Patienten erhielten die bestmögliche Behandlung.

Aber die Lage werde angespannter.

Die Landesregierung

sieht die Äußerungen des ärztlichen Direktors als Warnruf.

In ganz Sachsen wird die Situation ernster.

Zum Vergleich:

Im sächsischen Landtag

nannte Ministerpräsident Kretschmer den Grund für diese Zahlen.

Der liegt darin:

Die Sachsen haben die geltenden Maßnahmen nicht so verinnerlicht,

wie man das in solch einer pandemischen Lage tun muss.

Deswegen müssen wir dafür sorgen,

dass die jetzigen Maßnahmen eingehalten werden.

Eine weitere Verschärfung der Maßnahmen

schließt Kretschmer nicht aus.

Eine Woche vor Weihnachten

wurde das öffentliche Leben seit heute heruntergefahren.

Der Lockdown im Kampf gegen Corona soll vor allem Kontakte reduzieren.

Der Einzelhandel ist weitgehend geschlossen,

auch Schulen und Kitas.

Von Weihnachtsvorfreude keine Spur.

Fast drei Viertel der Deutschen halten den Lockdown für richtig.

Nur 20 % lehnten ihn in einer Umfrage ab.

Zumindest kulinarisch muss man sich hier um Weihnachten nicht sorgen.

Jedenfalls bei entsprechendem Geldbeutel.

Die Feinkostabteilung des Berliner Kaufhauses KaDeWe bleibt offen.

Normalerweise ist das ganze Haus offen.

Es ist das erste Mal seit Eröffnung des KaDeWe, vor 110 Jahren,

dass nur die Sechste zu den Lebensmitteln offen ist.

Diese Weihnachtsdekoration bleibt ungekauft.

Die meisten Geschäfte sind zu.

Für sie brechen harte Zeiten an, der Lockdown geht ins nächste Jahr.

Die wirtschaftliche Erholung wird verschoben.

In dem Moment, wo wir wieder konsumieren können,

wird sich die Wirtschaft relativ schnell erholen.

Das heißt, dass wir einen Teil des Wachstums,

das wir für das Winterhalbjahr erwartet hatten, erst später sehen.

Auch im Berliner Hauptbahnhof ist es ruhiger und leerer als sonst.

Aber die große Aufregung rund um den Lockdown bleibt aus,

es ist ja nicht der erste.

Im Frühjahr hatte ich mehr Angst.

Obwohl es jetzt objektiv mehr Grund zur Sorge gibt.

Ich kann damit leben, dass die Geschäfte zu sind.

Gibt's halt keine Geschenke.

Ich finde es angemessen.

Im Frühjahr war alles neu, da waren alle verunsichert

und jetzt kennt man das schon.

Weniger Konsum, weniger Stress für viele.

Da könnte Weihnachten tatsächlich besinnlich werden.

Hofft zum Beispiel Papst Franziskus.

Auch bei der Befragung von Kanzlerin Merkel im Bundestag

ging es heute um Corona.

Merkel verteidigte das Krisenmanagement der GroKo:

Es habe bürokratische Probleme gegeben.

Die finanziellen Hilfen seien aber gerecht.

Die Grünen sahen das anders:

Es gebe Hilfen, die sich am Umsatz orientierten

und Hilfen, die sich an Fixkosten orientierten.

Die FDP bemängelte chaotische Verhältnisse

bei der Ausgabe von FFP2-Masken.

Angriff und Verteidigung - in Maßen. Das war heute das Motto im Bundestag.

Kanzlerin Merkel musste sich den Fragen der Abgeordneten stellen.

Die Opposition interessierte die Corona-Strategie

und ihre Finanzierung.

Wer soll die Pandemierechnung bezahlen?

Soll es Einschnitte geben im sozialen Bereich?

Die Kernaufgabe heißt: Wie schaffen wir Wachstum?

Über Wachstum können wir mehr Einnahmen generieren.

Dieser Strategie fühle ich mich verpflichtet.

Einer Vermögensabgabe erteilte Merkel eine Absage.

Kürzungen im sozialen Bereich habe sie nicht vor.

Der AfD ging es um die Impfstrategie.

Haben unsere Bürger die Wahl, sich ihren Impfstoff auszusuchen?

Ich erahne, dass sie kein Freund des Impfens sein könnten.

Wenn Sie sonst alle Impfstoffe akzeptieren außer mRNA-Impfstoffe,

kommt auch für Sie die Zeit, wo Sie den Impfstoff auswählen können.

Die FDP kritisierte die Vergabe der FFP2-Masken in Apotheken,

da sich dort Schlangen bilden.

Wir haben uns entschieden für dieses Angebot,

weil das machbar war.

Wenn so viele Menschen dieses Angebot wahrnehmen,

war es wohl nicht ganz verkehrt.

Die Kanzlerin sagte zu, dass es von Januar an

weitere FFP2-Masken für Ältere und Risikopatienten geben soll.

Im Lockdown wird alles runtergefahren,

Dorothee Holz in Frankfurt.

Trotzdem steigen die Aktienkurse, teils kräftig.

Es gibt sogar neue Rekorde, inwiefern?

Der DAX hat seinen Februar-Rekord noch nicht ganz eingestellt.

Aber es fehlt nicht mehr viel.

Der MDAX hat einen neuen Rekord.

Es gibt eine Diskrepanz

zwischen der Stimmung draußen und der an den Börsen.

Die Börsen schauen voraus.

Es geht um die Impfstoffe.

Sie profitieren aber auch von Konjunkturpaketen.

Es gibt noch einen neuen Rekord:

Der Bitcoin ist über 20.000 Dollar.

Die Diskussion über eine Bewaffnung von Bundeswehrdrohnen

hat zu einem Streit in der GroKo geführt.

SPD-Sprecher Felgentreu hat sein Amt niedergelegt,

nachdem seine Fraktion eine Kehrtwende machte.

Lange sah es aus, als würde die SPD einer Bewaffnung zustimmen.

Jetzt soll in dieser Legislaturperiode

keine Entscheidung mehr getroffen werden.

Bewaffnete Drohnen: Ein Schutz deutscher Soldaten

oder der Anfang eines automatisierten Krieges?

An dieser Frage reibt sich die SPD auf.

Bis gestern wollte sie einer Bewaffnung von Drohnen zustimmen.

Nein, heißt es heute, man brauche mehr Zeit.

Anscheinend wurden eigene Fachleute überstimmt.

Ich als Fachpolitikerin habe mich für die Bewaffnung ausgesprochen.

Innerhalb der Fraktion und der Partei

sind aber auch Vorbehalte deutlich geworden.

Ihr SPD-Kollege Felgentreu war auch für bewaffnete Drohnen.

Er warf nach der Entscheidung das Handtuch:

Die Bundeswehr besitzt schon die Heron TP.

Das Verteidigungsministerium will sie bewaffnen.

Das ist nun gestoppt.

Der Ton der CDU wird rauer.

Die SPD versündigt sich an unseren Soldat*innen.

Man muss Zweifel haben an der Regierungsfähigkeit.

Bewaffnete Drohnen senkten die Hemmschwelle.

Es gäbe Krieg per Joystick, so das Argument der Bewaffnungsgegner.

Sie freuen sich über die scheinbare Kehrtwende der SPD.

Man würde neue Formen der Kriegsführung eröffnen

bis hin zur Automatisierung des Krieges.

Deshalb ist es gut, dass diese Entscheidung nicht getroffen wurde.

Morgen wird es eine Debatte über Drohnen im Parlament geben.

An einen Beschluss in dieser Legislaturperiode glaubt niemand.

Die Angriffe erschütterten die ganze Welt.

Im Januar 2015 stürmten drei Islamisten die Redaktion

der Satirezeitung Charlie Hebdo und einen jüdischen Supermarkt in Paris.

Sie ermordeten 17 Menschen, ehe sie von der Polizei erschossen wurden.

Die Attentäter hatten zahlreiche Helfer.

14 wurde der Prozess gemacht.

Zur Stunde werden die Urteile verkündet.

Sabine Rau in Paris:

Was hört man bislang aus dem Gericht?

Alle Angeklagten wurden schuldig gesprochen.

Der Hauptangeklagte als Komplize der drei erschossenen Mörder.

Das Strafmaß wird erst am Ende bekanntgegeben.

Fast sechs Jahre nach der Tat:

Was bedeuten die Verurteilungen für die Menschen in Frankreich?

Es ist der erste große Prozess infolge der Terroranschläge 2015.

Es hatte begonnen mit dem Anschlag auf Charlie Hebdo.

Zwei Tage später folgte der auf den koscheren Supermarkt,

schließlich der auf den Bataclan.

Frankreich wurde schwer gezeichnet.

Sie nehme den Preis stellvertretend für Tausende entgegen,

die trotz anhaltender Gewalt in Minsk gegen die Regierung protestieren.

Die Ex-Präsidentschaftskandidatin Tichanowskaja

wurde vom EU-Parlament ausgezeichnet:

Mit dem Sacharow-Preis für Menschenrechte.

Seit der Präsidentenwahl im August gibt es in Belarus Proteste

gegen den autoritären Präsidenten Lukaschenko.

Die Opposition wirft ihm Wahlbetrug vor.

Von einem Prestigebau, einem Vorzeigeprojekt ist oft die Rede,

wenn es um das Humboldt Forum in Berlin geht.

Der Neubau, errichtet dort, wo das preußische Stadtschloss

und später der Palast der Republik standen, war umstritten.

Lange war unklar,

wofür das über 640 Mio. Euro teure Gebäude genutzt werden sollte.

Zur Eröffnung des Humboldt Forums ist all das aber kein Thema mehr.

Noch sieht es nach Baustelle aus, das Berliner Schloss.

Erst morgen früh werden die Zäune abgebaut.

Betreten trotzdem erst einmal verboten – wegen Corona.

Das alte Hohenzollern-Schloss.

Im Krieg schwer beschädigt, 1950 von der DDR gesprengt.

Das SED-Regime baute an die Stelle den Palast der Republik.

Dann die Wende -

auch der asbestbelastete Palast musste dran glauben.

Doch es ging um mehr, sagen Kritiker, um Machtdemonstration.

Nun eine Rekonstruktion in der Mitte Berlins.

Die Gebäude beziehen sich aufeinander.

Der Wiederaufbau: umstritten.

Ebenso der Plan, die ethnologischen Sammlungen hierher zu holen

und so Raubkunst aus der Kolonialzeit auszustellen, so die Kritik.

Das Humboldt Forum sieht das als Chance,

ein interkultureller Dialog soll entstehen.

Das Schloss als Debattenzentrum.

Wir werden uns mit postkolonialen Kritiken befassen

und mit der Geschichte des Kolonialismus und seinen Folgen:

Diskriminierung und Rassismus.

Die ethnologischen Sammlungen ziehen erst im Laufe des Jahres 2021 ein.

Historische Fundstücke im Keller und die Skulpturengalerie

mit Resten des Originalschlosses sind schon vor Ort.

Gotthilf Fischer ist tot.

Wie seine Managerin mitteilte, starb er am Freitag mit 92 Jahren.

Bekannt wurde Fischer als Leiter großer Chöre.

Hier Bilder seines ersten TV-Auftritts 1963.

Bei der WM 1974 in Deutschland führte Fischer durch die Abschiedsfeier.

Es folgten Auftritte in der ganzen Welt:

Die Fischer-Chöre sangen im Petersdom, beim Papst

oder vor den Pyramiden in Kairo.

Die Wettervorhersage:

In der ersten Nachthälfte trocken, bevor von Westen Regen kommt.

Im Süden Nebelfelder, streckenweise ist Reifglätte möglich.

Morgen zieht der Regen ostwärts, es lockert zeitweise auf.

Im Norden und Nordwesten noch einzelne Schauer.

Im Süden bei Nebel und Sonne meist trocken.

Gleich geht es weiter mit Brisant.

Um 20 Uhr gibt es eine neue tagesschau.

Ihnen noch einen guten Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2020