HIV-positiv: Wie verändert sich das Leben & Daten mit dem Virus? Tinder Experime
Würdest Du jemanden daten, der HIV-positiv ist?
Würde mich auf jeden Fall abschrecken!
Ich habe mich noch nie getraut, das direkt auf das
Datingprofil zu machen. Ich will es auch gar nicht!
HIV bzw. Aids
In den 80ern und 90ern war die Krankheit noch viel präsenter in
unserer Gesellschaft. Heute redet irgendwie niemand mehr darüber.
Und vielleicht ist das auch der Grund,
warum wir so wenig darüber wissen.
Ähm...?!? - Ich wünschte, ich hätte besser aufgepasst!
Ich frage mich: Wie lebt und liebt es sich heute mit HIV?
Um das herauszufinden, treffe ich mich mit Isabelle.
Bevor ich sie treffe, werde ich Leute auf der Straße fragen,
was sie über die Krankheit wissen oder eben nicht.
Hi! - HIV?
HIV, okay!
Du liest mir die Sachen vor und sagst mir,
ob es wahr oder falsch ist.
Wer HIV positiv ist, bekommt irgendwann auch Aids.
Eine Infektion mit dem HI-Virus ist ein Risiko für
Homosexuelle, nicht aber für Heterosexuelle.
Stimmt nicht.
HIV ist Aids würde ich sagen, oder?
Ähm...!?!
War das nicht das gleiche? Nein?
Man hört halt immer viel bei Homosexuellen,
dass es da ein bisschen ausgeprägter ist.
Ich wünschte, ich hätte besser aufgepasst.
Ich stelle fest: Es gibt auf jeden Fall noch Nachholbedarf
in Punkto Wissen über HIV und das nicht nur bei mir.
Um mehr zu erfahren, fahre ich jetzt nach Berlin und treffe Isabelle.
Sie hat vor vier Jahren erfahren, dass sie HIV-positiv ist.
In Deutschland sind aktuell geschätzt 87.900 Menschen HIV-positiv.
Davon sind über 80 Prozent männlich
und knapp 20 Prozent weiblich.
Schwule und bisexuelle Männer bilden die größte Risikogruppe.
Allerdings geht die Zahl der Neu-Infektionen bei den
homo- oder bisexuellen Männer zurück,
während die Infektionen durch heterosexuellen Kontakt
oder Drogengebrauch leicht ansteigen.
Isabelle heißt eigentlich anders.
Weil sie sich vor Leuten mit Vorbehalten gegenüber
HIV schützen möchte, haben wir ihren Namen geändert.
Später werden wir zwei noch ein spannendes Tinder Experiment machen.
Aber jetzt wird erstmal geredet und zwar sehr persönlich!
Vielleicht kannst Du mal als erstes erzählen,
wie das passiert ist, dass Du Dich mit HIV infiziert hast.
Bei mir war die Infektion über einen heterosexuellen Kontakt.
Also einfach Geschlechtsverkehr ungeschützt.
Ich war dann 2,5 Jahre später HIV-positiv,
bzw. war es dann sofort, habe es aber erst später gemerkt.
Wie hat sich das geäußert?
Das war ziemlich schwierig.
In der ersten Phase war das so wie eine Grippe.
Ich habe überhaupt nicht verstanden was los war
und dachte so: Das ist aber eine krasse Grippe,
die ich da habe! Und dann haben die Ärzte gesagt:
Ja, das ist wahrscheinlich Pfeiffersches Drüsenfieber,
weil ich jetzt nicht eine Person bin, die zu einer
Risikogruppe gehört, die HIV bekommt!
War das davor irgendwann mal ein Thema für Dich?
Hast Du davor über HIV nachgedacht?
Es war für mich vorher wenig Thema.
Ich habe natürlich in der Schule das mal auf dem Tisch
gehabt, aber eigentlich:. Nein!
Ich habe ja auch ein Quiz auf der Straße gemacht
und die Leute wussten Bescheid, dass das Risiko auch
unter Heterosexuellen verbreitet ist. Trotzdem hat es
irgendwie niemand auf sich bezogen.
Habt ihr schon mal einen HIV Test gemacht?
Nein, tatsächlich nicht. - Auch nicht.
Noch nie. - No!
Warum nicht?
Ich fühle mich da eigentlich relativ safe immer!
Hast Du schon mal einen HIV Test gemacht?
Nein, noch nicht.
Wieso? - Weil ich bis jetzt immer feste Partner hatte
und mir auch da nicht so viele Gedanken gemacht habe!
Hast Du schon mal einen HIV Test gemacht?
Habe ich gemacht, ja!
Eigentlich regelmäßig, auf alle Fälle am Anfang jeder festen Beziehung.
Eigentlich nicht nötig. Aber sollte man vielleicht mal machen, ja!
Wieso hast Du es nicht nötig?
Keine Ahnung, weil ich immer geschützten Sex habe!
Immer? - So gut wie immer, ja!
Also hast du auch einfach gedacht: Ach, mich betrifft es nicht?
Ich kannte das nur so unter meinen Freundinnen
und im Studium, da war das Hauptthema: Nicht schwanger werden!
Das war nicht unbedingt: HIV bekommen.
Ich dachte, das ist so ein 80er Ding!
Rückblickend kann ich so ein bisschen darüber schmunzeln,
dass man denkt, dass es so ein fernes Thema ist.
Und dann: Boom, sitzt Du da mit HIV!
Also Du hast den HI-Virus, aber hast kein Aids. Das ist richtig?
Genau. Der Virus zielt ja darauf ab, das Immunsystem so
zu zerstören, dass es quasi nicht mehr leistungsfähig ist.
Die Medikamente verhindern das.
Sie halten den Virus quasi unter Dach und Fach
und dadurch entwickelt sich die Krankheit nicht zu Aids.
Du führst ein ganz normales Leben, dank der Medikamente?
Genau. Absolut. Danke! Danke für die Medikamente!
Willst Du mir vielleicht mal die Medikamente zeigen?
Ja, klar! Ich habe heute noch nicht meine Pille genommen.
Ich zeige Dir mal, wie wir das machen.
Ich weiß auch nicht, was Du da nimmst?
Davor muss Isabelle aber noch einen Happen essen,
damit die Medikamente verträglicher sind und
der Körper die Wirkstoffe besser verarbeiten kann.
Das ist kein besonderes HIV-Brötchen.
Das ist einfach ein durchschnittliches deutsches Brötchen.
Die Medikamente habe ich im Badezimmer.
Die nehme ich einmal am Tag.
Früher habe ich drei dicke Pillen genommen am Tag.
Das war auch die Zeit, wo ich so Schwierigkeiten hatte
mit Magen-Darm, so Nebenwirkungen und Bauchschmerzen.
Das, finde ich, ist schon fast so lapidar!
Man wirft sich ein Ding ein und dann ist HIV
irgendwie nicht mehr das Thema! - Voll!
Das finde ich ein bisschen krass!
Crazy shit!
Gegen was schützt Dich die Pille bzw. andere Leute,
mit denen Du in Kontakt stehst?
Dafür ist die Pille natürlich das absolute A und O,
dass ich eben nicht ansteckend bin gegenüber anderen Leuten.
Wird eine HIV-Erkrankung erfolgreich mit Medikamenten
behandelt und liegt die Viruslast im Blut unter der
Nachweisgrenze, ist der Erkrankte nicht mehr ansteckend.
Das heißt, dass auch Sex ohne Kondom möglich ist.
Für eine erfolgreiche Behandlung ist die „Therapietreue“
des Erkrankten wichtig. Also die regelmäßige Einnahme
der Medikamente und die Kontrolle des Therapieerfolgs.
Grundsätzlich ist es nicht so, dass, wenn ich jetzt aufhöre,
die zu nehmen, dann sofort was passiert.
Ah, ich habe Aids! Das wäre eher längerfristig ein Problem.
Du musst wirklich darauf achten, damit Du vermeidest,
dass der Virus resistent wird. Ich habe zum Beispiel einen
am Schlüsselbund, so eine kleine Pille.
Ich habe auch bei Freunden ein Lager.
Das ist so, wenn ich mich mal ausschließe aus meiner Wohnung.
oder, wenn mal irgendetwas ist. Dann kann ich zu denen
und mir eine Tablette holen.
Und wie bekommst du die Tabletten?
Die bekommst Du nur vom Arzt.
Die werden verschrieben, wenn ich meinen Check Up mache.
Sie schauen sich an, ob alles so wirkt, wie es soll.
Wenn alles in Ordnung ist, bekomme dieselben Tabletten.
Wie oft gehst Du zu einem Check Up?
Alles drei Monate.
Und morgen gehen wir auch zu einem zusammen?
Genau, morgen gehen wir zusammen!
Isabelle kommt gut klar mit der Krankheit.
Trotzdem haben HIV-Positive Probleme im Alltag,
an die man im ersten Augenblick gar nicht denkt.
Und zwar beim Reisen: Für fast 50 Länder gelten
immer noch besondere Einreisebestimmungen
für HIV Positive. Für einigen Ländern sogar besonders strenge:
Dazu gehören Russland, Irak oder die Vereinigten Arabischen Emirate.
Speziell bei längeren Aufenthalten droht die Verweigerung
der Einreise oder auch die Ausweisung, wenn man
bereits im Land ist. Auch die USA hatte bis 2010
ein Einreiseverbot für HIV Positive.
Wie reagieren denn Freunde oder auch Männer,
die Du kennenlernst?
Mit den Freunden, da habe ich gemerkt über die Diagnose,
dass ich eigentlich ziemlich coole Freunde habe!
Die haben durchweg alle positiv reagiert.
Es hat jeder seine Unterstützung angeboten
und hat mich behandelt, als wäre nichts passiert.
Heutzutage kommt das ab und zu mal als Thema irgendwie auf,
vielleicht als Witz. Wir machen auch viele Witze drüber!
Aber ansonsten ist das gar nicht mehr Thema.
Wie war das denn mit dem Partner?
Hattest Du, als Du das diagnostiziert bekommen hast, einen Partner?
Zum Zeitpunkt der Diagnose war ich Single.
Ich habe seitdem einen festen Partner gehabt oder
habe auch gedatet aktiv. Das war natürlich eine mega Umstellung.
Das hat mir anfänglich echt viel Stress bereitet.
Wie kann ich das kommunizieren?
Da habe ich mir einfach gesagt:
Ich experimentiere einfach mal ganz krass rum.
Ich habe dann gefunden, dass es, wenn ich es beim ersten Date
sage, eigentlich ganz gut ist, wenn man es so aus dem Weg räumt!
Die meisten Reaktionen waren positiv.
Und doofe, die anderen?
Doofe Reaktionen waren eher am Anfang,
wo ich selbst noch nicht genau wusste,
was ich sagen sollte und ein bisschen rumgedruckst habe.
Dann wurde das so ein unangenehmes Gespräch.
Ich hatte dann auch einen Fall, wo mich einer geghostet hat.
In dem Moment war das nochmal doppelt schwer für mich,
weil ich das Gefühl hatte, dass ich deswegen zurückgewiesen werde.
Hattest du aber irgendwann mal überlegt, es einfach nicht zu sagen?
Weil, theoretisch steckst Du ja nicht an!
Ich hab's einmal gemacht, dass ich es jemanden nicht erzählt habe
mit dem ich dann eine Affäre hatte. Das war hinterher nicht so gut.
Ich wollte so ein normales Mädchen sein und jemanden kennenlernen.
Dann war derjenige sehr angefressen hinterher.
Ich glaube, rational hat er es letztendlich verstanden, aber
es ist auch vielleicht für manche Menschen so ein Vertrauensbruch.
Würdest Du jemanden daten der HIV-positiv ist?
Würde mich auf jeden Fall abschrecken!
Erstmal wäre ich auf jeden Fall abgeschreckt, würde ich sagen.
Ich weiß nicht, wie groß das Risiko ist.
Aber ich würde das Risiko, ehrlich gesagt, nicht eingehen.
Ja, wenn er es mir sagt!
Wenn er damit verantwortungsbewusst umgeht!
Prinzipiell kommt es bei mir auf den Menschen an
und nicht auf die Krankheiten, die der Mensch hat.
Ich nutze jetzt kein Tinder. Aber, wenn das im Profil stehen würde,
würde ich es, ehrlich gesagt, nicht machen.
Aber, wenn jetzt eigentlich schon Gefühle da sind,
ist es natürlich schwierig, auf einmal das Ganze zu beenden!
Und genau das wollen wir herausfinden:
Reagieren Menschen anders, wenn man bei Tinder
bereits im Profil angibt, HIV-positiv zu sein?
Wir legen zwei Profile an: dieselben Infos, dasselbe Foto
von einer künstlichen Intelligenz kreiert.
Die finde ich gut! Die ist vielleicht zu schön?
Die sieht ja aus wie 12! – Und sie? – Sehr gut!
Die nehmen wir!
Der einzige Unterschied: Bei Isabelle schreiben wir
HIV-positiv ins Profil, bei meinem nicht.
Sportlich, tierliebend und gerne auf Reisen.
Und bei mir schreibe ich noch HIV-positiv und happy? - Ja!
Freue mich auf nette Nachrichten!
Das schreib ich auch noch! So...
Mit einem Tinder-Bezahl-Account können wir sofort
sehen, wer unser Profil liked.
Wir sind online und in 20 Minuten schauen wir mal,
wer wie viele Likes hat. Jetzt ist alles gleich. Eva – Eva.
Ich würde sagen, wir checken mal die Like Zahlen!
809 Likes!
Ich habe 987 als „Happy und HIV-positiv.“
Was sagst Du dazu? – Das ist sehr interessant!
Ich habe mich noch nie da ran getraut, das direkt auf
das Datingprofil zu machen. Ich will es eigentlich gar nicht.
Du weißt nicht, wer es sieht!
Aber ich finde es sehr interessant.
Ich weiß nicht, was das bedeutet. Lesen die Männer das,
überfliegen die das, nehmen die das vielleicht gar nicht ernst?
Oder es stört sie nicht? Oder glaubst Du das nicht?
Das wäre vielleicht etwas, was man über Nachrichten herausfindet!
Ich will jetzt wissen, wie die Typen reagieren,
wenn ich ihnen im Nachhinein sage, dass ich HIV-positiv bin.
Und deswegen matche ich jetzt random 20 Typen zurück.
10 davon schreibe ich einfach nur, ob sie Bock auf einen Kaffee
haben und 10 davon schreibe ich, ob sie Bock auf einen Kaffee
haben und noch die Zusatzinfo, dass ich HIV-positiv bin.
Wir machen jetzt also nur mit dem Profil weiter,
in dem ich bisher nichts von HIV erwähnt hatte.
Ich gebe den Matches bis morgen Zeit,
auf meine Nachrichten zu antworten.
Die Reaktionen schau ich mir dann gemeinsam mit Isabelle an.
Mit einem Smiley oder ohne?
Damit meint Isabelle übrigens nicht,
dass sie froh ist, HIV zu haben.
Sondern, dass die Krankheit sie nicht am Glücklichsein hindert!
Wir sehen uns dann morgen bei deinem Check Up
beim Arzt und vielen Dank für heute! – Gerne! - Bis morgen!
Am nächsten Tag treffe ich Isabelle in der Infektiologie der Charité wieder.
Hallöchen! - Guten Morgen!
Zum Leben mit HIV gehört eine regelmäßige medizinische Untersuchung.
Vier Mal pro Jahr muss Isabelle zu einem HIV-Spezialisten.
Ich grüße Sie! - Hallo! - Lange nicht gesehen!
Hallo! - Ich schaue heute nur zu! - Ja, bitte! Gerne!
Von Isabelles Arzt erfahren wir jetzt noch ein paar medizinische Details.
So, bitte! Und wie gehts Ihnen? – Gut!
Vielleicht können Sie mir nochmal sagen,
wie der Krankheitsverlauf von Isabelle war?
Ein sehr positive Verlauf.
Als wir uns kennenlernten, hatte sie eine 6-stellige Viruslast.
Das sind die Viren, die wir in einem Milliliter Blut messen.
In 20 Tropfen Blut sind über 180.000 Viren drin.
Das ist eine ganze Menge! Dann haben wir eine Therapie begonnen.
Dann sind sie relativ schnell negativ geworden.
Das ist beständig. Das beweist, dass die Medikamente wirken
und dass Sie sie regelmäßig nehmen.
Ist es dann falsch, wenn ich sage, sie ist HIV positiv?
Nein, das Virus können wir ja nicht aus dem Körper entfernen.
Sie ist ja nicht geheilt. Das wäre ein Traum!
Aber ihre Körpersäfte sind HIV-Virus frei.
Wenn das Blut frei ist, ist das auch Sperma frei und das
Vaginalsekret und alles!
Bei ihr das alles komplett frei? - Ja!
Wie gefährlich ist es denn sich anzustecken von HIV-Positiven,
die aber Medikamente nehmen?
Im Alltag so gut wie Null heutzutage, das wissen wir!
Paare auch, heterosexuelle Paare haben ungeschützten Sex,
weil sie Kinder haben wollen. Die Kinder sind gesund
und kommen normal auf die Welt von HIV-positiven Frauen.
Früher war immer Kaiserschnitt, heute kommen die Babys
ganz normal auf die Welt. Kein Baby ist krank.
Bei jedem Check Up-Termin wird Isabelle Blut abgenommen
und später im Labor auf die Viruslast untersucht.
Eine Sache will ich jetzt noch von Isabelles Arzt wissen:
Was würden Sie sich denn wünschen, was da in den
Köpfen der Menschen noch geändert werden soll?
Dass HIV eine normale Erkrankung wird.
Das ist sie auch mittlerweile.
Das ist eine chronische Krankheit, eine chronische Infektionskrankheit.
Wenn wir sie therapieren, die Patienten ihre Medikamente nehmen,
dann haben sie eine normale Lebenserwartung und sind nicht
mehr ansteckend. Das ist die Botschaft eigentlich!
Dann hören wir in einer Woche voneinander.
Sind alle Werte ok, kann Isabelle das Rezept für ihr Medikament einlösen.
Bevor wir uns in Berlin jetzt verabschieden, müssen wir ja noch
unser großes Tinder Experiment auflösen.
Das muss ich Euch leider sagen, dass Tinder uns gestern gesperrt hat!
Sie haben nämlich gecheckt, dass wir zwei identische Profile hatten.
Deswegen habe ich ein neues Profil erstellt mit dem gleichen Inhalt,
nur einem anderen computergenerierten Foto.
Was da für Nachrichten reingeprasselt sind und was wir
für Matches hatten, das checken wir jetzt!
Wir haben nur noch 19 Matches, d.h. einer hat uns auf jeden
Fall entmatch-ed. - Okay, vielleicht einer mit HIV-positiv Nachricht?
Weiß man das ? - Wissen wir nicht.
Das müssen wir jetzt herausfinden, wenn wir lesen!
"Dein Lächeln ist wie aus der Zahnarzt-Werbung!"
Das ist ja auch Fake!
Der weiß nichts von HIV. Der denkt, wir sind vom Himmel geschickt.
It's not a problem, if you are HIV-positive.
It can happen with any of us.
If you want coffee, we can walk a bit and you're invited of course.
Das ist ja eine sehr süße Nachricht!
Jetzt muss ich mir die Nummer aufschreiben!
Hey und guten Morgen! Sehr gute Einstellung, das mag ich!
Verbringen wir die Zeit vom Schreiben lieber bei einem Kaffee.
Wie sind Deine Pläne für das kommende Wochenende?
Auch cool! Okay, er weiß Bescheid und er sagt einfach:
Mit HIV! Und er sagt: Klar! Können wir sehr gerne machen!
Verrückt! Verrückt! Verrückt! Wow!
Ich bin total geflasht.
Da mache ich mir immer so einen Kopf und reiß ich mir so
ein Bein aus, dass alles immer zur richtigen Zeit...
Zack, einfach in die erste Nachricht!
Ich fasse zusammen: 10 Matches hatten wir ein Kaffee-Date
vorgeschlagen. Davon wollten uns sieben treffen.
Drei haben sich nicht zurückgemeldet.
10 anderen Matches gegenüber haben wir uns als HIV-positiv
geoutet. Davon hat uns ein Typ entmatch-ed.
Fünf haben nicht geantwortet, aber vier wollten uns treffen.
Weniger als die Hälfte!
Aber trotzdem: Besser, als ich erwartet hatte.
Wie geht's Isabelle mit dem Ergebnis?
Ich bin positiv überrascht insgesamt.
Es wundert mich nicht, dass Einige nicht zurückgeschrieben haben.
Wow, es gibt ja noch genug andere auf Tinder.
Warum muss ich jetzt mit der schreiben, die HIV-positiv ist?
Ich glaube, es gibt immer noch einen Teil der Gesellschaft,
der sehr ablehnend ist und sehr verletzend oder auch ausgrenzend.
Deswegen glaube ich schon, dass ich immer noch vorsichtig bin
und auch schaue, in welchen Gruppen oder Kreisen ich das sage.
Ich bin nicht bei Jedem so offen!
Fühlt ihr euch vielleicht ertappt und hattet vielleicht schon
mal Vorurteile gegenüber HIV? Oder war euch schon bewusst,
dass man mit HIV ganz normal leben kann?
Schreibt mir das mal in die Kommentare!
Unsere Reise ist jetzt erst mal zu Ende.
Wir telefonieren nochmal, wenn Du die Blutwerte bekommst.
Ich hoffe natürlich, dass da alles gut ist.
Ich wünsche dir jetzt schon einmal alles Gute und vielen
Dank für dein Vertrauen und die Zeit!
Jetzt ist es eine Woche her, dass ich Isabelle persönlich
getroffen habe. Gerade habe ich mit ihr nochmal telefoniert,
denn sie hat jetzt die Ergebnisse ihres Bluttests gekommen.
Ihr HI-Virus ist weiterhin unterhalb der Nachweisgrenze
und ihr Immunsystem hat sich sogar weiter noch gestärkt.
Das freut sie und mich natürlich auch voll!
Ich habe gelernt, dass HIV mittlerweile eine normale
chronische Krankheit ist. Und, dass HIV-Positive
durch Medikamente ein ganz normales Leben führen können.
Das Risiko sich im Alltag mit HIV anzustecken ist sehr gering
und bei HIV-Positiven, die in erfolgreicher Therapie leben,
sogar gleich Null. Deshalb ist die Scheu, die die Leute immer
noch haben, einfach nicht gerechtfertigt.
Was aber wichtig ist: Informiert euch, schützt euch
und lasst euch testen! Denn je früher eine Infektion erkannt wird,
desto besser für alle. Das mit dem Schützen gilt natürlich nicht nur
für HIV, sondern für alle sexuell übertragbaren Krankheiten.
Das Einfachste hier: Kondom benutzen!
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Wenn ihr sehen wollt, wie das homosexuelle Paar,
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Stichwort: Hodenkrebs!