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Youtube-Lektionen - April 2020, Spekulanten besteuern? NA SICHER NICHT!

Spekulanten besteuern? NA SICHER NICHT!

Erinnert sich noch wer an die Nullerjahre?

Castingsshows, Clinton, Ipods, Harry Potter… und natürlich die Finanzkrise.

Wir haben damals europaweit 4,6 Billionen Euro, das sind 4.600 Milliarden, locker gemacht,

um die Banken zu retten, die sich verspekuliert hatten.

Das ist eine Menge Schotter - bezahlt, um einen Bankencrash wie 1930 abzuwenden.

Seither hatte leider niemand eine Idee, wie man eine weitere Bankenkrise dieser Größe

verhindern … na, Moment mal.

Wer im Supermarkt einen Apfel kauft, zahlt dafür Mehrwertsteuer.

Wer an der Börse Aktien kauft, zahlt dafür - nix.

Seit 2008 versprechen Politiker aus allen Parteien in ganz Europa riskante Finanztransaktionen

zu besteuern.

Investoren pokern nicht mehr so gern, wenn sie für jeden Spielzug zahlen müssen, damit

stabilisiert die Abgabe den Finanzmarkt.

Und die Banken tragen die Kosten der Finanzkrise zumindest mit.

Schon eine winzige Steuer brächte dem Euro-Raum bis zu 55 Milliarden ein.

Ok, das gehört gemacht, klar!

Da ist ja dann auch 2008 gleich mal … nix passiert.

Aber 2009 dann… wieder nix. 2010 dannn nix, 2011 passiert nix, 2012 nix,

2013 nix, 2014 nix, 2015 nix. 2016 nix, 2017, nix, 2018, nix, 2019 nix,

2020 … machen Deutschland und Frankreich einen neuen Vorstoß: bei Aktienkäufen wird

eine Steuer von 0,2 Prozent fällig.

Kauft jemand für 1.000 Euro Aktien, soll er also 2 Euro Steuer bezahlen.

Zwei Euro!

Hochriskante Spekulation wird in dem Vorschlag allerdings ausgenommen: Das sind aber 80 Prozent

aller Finanztransaktionen.

Wartet mal, das heißt, die ganz großes Spekulanten zahlen weiter nichts?

Die spinnen ja, die Deutschen!

Unser Bundeskanzler haut sich da für uns auf die Schienen.

So kennen wir den Bundeskanzler Kurz: Immer an vorderster Front wenn es um die ganz Kleinen

geht.

Er kämpft für uns kleine Sparer: Wir kleinen, mit unseren winzigen Aktienpaketen…

BULLSHIT.

Nur 5 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher besitzen überhaupt Aktien.

An der Wiener Börse sind zwei Drittel des Aktienhandels in der Hand internationaler

Konzerne.

DIE will Kurz schützen.

Einer Untersuchung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft zufolge trifft die Steuer nicht,

wie Kurz behauptet, kleine Sparer, sondern überwiegend professionelle Investoren.

Selbst die 0,2-Prozent Micky-Maus-Steuer, auf die sich zumindest eine Handvoll europäischer

Länder einigen konnten, würden also vor allem Investoren leisten.

Deutschland würde sehr gern die Steuer ausweiten - damit eben auch die ganz großen Spekulanten

zahlen.

Klappt halt nicht, mit den Nachbarn.

Was also tut Kurz, um eine europaweite Steuer endlich Wirklichkeit werden zu lassen - nach

einem Jahrzehnt, in dem er hochaktiv war, - damit alles bleibt, wie es ist?

Wie unterstützt er Deutschland und Frankreich?

Er wartet mal ab: Soll mal wer anderer einen Vorschlag machen.

Österreich hat seit 3 Jahren den Vorsitz in der Arbeitsgruppe, die die europaweite

Besteuerung von hochspekulative Geschäfte erarbeiten soll.

“Zuletzt hatte Wien seine Aktivitäten in dieser Gruppe ganz eingestellt.”

Kurz spielt den Vorkämpfer gegen Finanzspekulanten, hilft aber kräftig denjenigen, die die Steuer

ganz verhindern wollen.

Die Kleinsparer werden instrumentalisiert, um die Interessen der Finanzkonzerne zu verteidigen.

Kommt die deutsch-französische Steuer nicht, dann kommt nicht eine bessere Finanztransaktionssteuer.

Dann kommt überhaupt keine.

Also besser einen ersten, kleinen Schritt als gar nichts tun.

Im nächsten Schritt müssen wir endlich die Banken-Route schließen.

Es braucht eine echte Finanztransaktionssteuer: Um kurzfristige Spekulationen auf den Finanzmärkten

unattraktiv zu machen, die Finanzmärkte zu stabilisieren und Krisen vorzubeugen.

Und da die Steuer fast ausschließlich von großen Investmentbanken, Hedgefonds oder

Superreichen bezahlt wird, wäre sie ein echter Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit.


Spekulanten besteuern? NA SICHER NICHT!

Erinnert sich noch wer an die Nullerjahre? Who still remembers the noughties?

Castingsshows, Clinton, Ipods, Harry Potter… und natürlich die Finanzkrise. Casting shows, Clinton, Ipods, Harry Potter ... and of course the financial crisis.

Wir haben damals europaweit 4,6 Billionen Euro, das sind 4.600 Milliarden, locker gemacht, At that time we made 4.6 trillion euros, that is 4.600 billion, easily across Europe,

um die Banken zu retten, die sich verspekuliert hatten. to save the banks that speculated.

Das ist eine Menge Schotter - bezahlt, um einen Bankencrash wie 1930 abzuwenden. That's a lot of gravel - paid to stave off a banking crash like the one in 1930.

Seither hatte leider niemand eine Idee, wie man eine weitere Bankenkrise dieser Größe Since then, unfortunately, nobody had an idea how to solve another banking crisis of this size

verhindern … na, Moment mal. prevent ... well, wait a minute.

Wer im Supermarkt einen Apfel kauft, zahlt dafür Mehrwertsteuer. Anyone who buys an apple in the supermarket pays VAT.

Wer an der Börse Aktien kauft, zahlt dafür - nix. Whoever buys shares on the stock exchange pays for it - nothing.

Seit 2008 versprechen Politiker aus allen Parteien in ganz Europa riskante Finanztransaktionen Since 2008 politicians from all parties across Europe have been promising risky financial transactions

zu besteuern. to tax.

Investoren pokern nicht mehr so gern, wenn sie für jeden Spielzug zahlen müssen, damit Investors don't like to play poker that much anymore when they have to pay for every move with it

stabilisiert die Abgabe den Finanzmarkt. the levy stabilizes the financial market.

Und die Banken tragen die Kosten der Finanzkrise zumindest mit. And the banks are at least sharing the costs of the financial crisis.

Schon eine winzige Steuer brächte dem Euro-Raum bis zu 55 Milliarden ein. Even a tiny tax would bring the euro area up to 55 billion.

Ok, das gehört gemacht, klar! Ok, that's done, of course!

Da ist ja dann auch 2008 gleich mal … nix passiert.

Aber 2009 dann… wieder nix. 2010 dannn nix, 2011 passiert nix, 2012 nix,

2013 nix, 2014 nix, 2015 nix. 2016 nix, 2017, nix, 2018, nix, 2019 nix,

2020 … machen Deutschland und Frankreich einen neuen Vorstoß: bei Aktienkäufen wird

eine Steuer von 0,2 Prozent fällig.

Kauft jemand für 1.000 Euro Aktien, soll er also 2 Euro Steuer bezahlen.

Zwei Euro!

Hochriskante Spekulation wird in dem Vorschlag allerdings ausgenommen: Das sind aber 80 Prozent

aller Finanztransaktionen.

Wartet mal, das heißt, die ganz großes Spekulanten zahlen weiter nichts?

Die spinnen ja, die Deutschen!

Unser Bundeskanzler haut sich da für uns auf die Schienen.

So kennen wir den Bundeskanzler Kurz: Immer an vorderster Front wenn es um die ganz Kleinen

geht.

Er kämpft für uns kleine Sparer: Wir kleinen, mit unseren winzigen Aktienpaketen…

BULLSHIT.

Nur 5 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher besitzen überhaupt Aktien.

An der Wiener Börse sind zwei Drittel des Aktienhandels in der Hand internationaler

Konzerne.

DIE will Kurz schützen.

Einer Untersuchung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft zufolge trifft die Steuer nicht,

wie Kurz behauptet, kleine Sparer, sondern überwiegend professionelle Investoren.

Selbst die 0,2-Prozent Micky-Maus-Steuer, auf die sich zumindest eine Handvoll europäischer

Länder einigen konnten, würden also vor allem Investoren leisten.

Deutschland würde sehr gern die Steuer ausweiten - damit eben auch die ganz großen Spekulanten

zahlen.

Klappt halt nicht, mit den Nachbarn.

Was also tut Kurz, um eine europaweite Steuer endlich Wirklichkeit werden zu lassen - nach

einem Jahrzehnt, in dem er hochaktiv war, - damit alles bleibt, wie es ist?

Wie unterstützt er Deutschland und Frankreich?

Er wartet mal ab: Soll mal wer anderer einen Vorschlag machen.

Österreich hat seit 3 Jahren den Vorsitz in der Arbeitsgruppe, die die europaweite

Besteuerung von hochspekulative Geschäfte erarbeiten soll.

“Zuletzt hatte Wien seine Aktivitäten in dieser Gruppe ganz eingestellt.”

Kurz spielt den Vorkämpfer gegen Finanzspekulanten, hilft aber kräftig denjenigen, die die Steuer

ganz verhindern wollen.

Die Kleinsparer werden instrumentalisiert, um die Interessen der Finanzkonzerne zu verteidigen.

Kommt die deutsch-französische Steuer nicht, dann kommt nicht eine bessere Finanztransaktionssteuer.

Dann kommt überhaupt keine.

Also besser einen ersten, kleinen Schritt als gar nichts tun.

Im nächsten Schritt müssen wir endlich die Banken-Route schließen.

Es braucht eine echte Finanztransaktionssteuer: Um kurzfristige Spekulationen auf den Finanzmärkten

unattraktiv zu machen, die Finanzmärkte zu stabilisieren und Krisen vorzubeugen.

Und da die Steuer fast ausschließlich von großen Investmentbanken, Hedgefonds oder

Superreichen bezahlt wird, wäre sie ein echter Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit.