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GERMANIA, Sandra Lambeck über ihr „Coming-Out”, die Reaktion ihrer Mutter & Religion

Sandra Lambeck über ihr „Coming-Out”, die Reaktion ihrer Mutter & Religion

Die Beziehung zu meiner Exfreundin war die 1. Beziehung zu einer Frau.

Ich hatte davor auch ganz viele Freunde.

Die Medien haben das als Coming-Out gesehen,

weil ich nie wirklich über meine Sexualität gesprochen habe.

Die haben mich nie gefragt, hast du eigentlich einen Freund?

* Titelmusik *

Mein Name ist Sandra Lambeck, ich bin 25 Jahre alt,

komme aus Berlin. Ich bin Influencerin, Model,

Schauspielerin und meine Eltern kommen aus Ghana.

Ich als Jugendliche war laut, war fun,

war ehrgeizig.

Ja, klein, schwarz und fun.

Ich hab gemerkt,

dass ich mich sehr auf die westliche Kultur konzentriert hab.

Meine Mutter hat mich allein aufgezogen.

Es war einfach teilweise super schwierig,

ihr verständlich zu machen, dass gewisse Dinge nicht schlimm sind,

wie sie sind, z.B.dass ich abends etwas länger draußen bleib.

Und z.B.auch dieses jeden Sonntag in die Kirche gehen.

Ich bin christlich erzogen worden, ich bin auch Christin.

Aber für mich heißt das nicht,

dass ich jeden Sonntag in die Kirche gehen muss.

Es ist auch in Ordnung, dass der Glaube in einem ist

und nicht in der Kirche.

Ich hab neben der Schule viel gejobbt,

hatte auch Komparsenjobs ganz viele.

Irgendwann mit 18,5 hab ich einen Anruf bekommen:

Sandra, wir haben 'ne Rolle für dich.

Dann war ich im Fernsehen mit 19.

Ich hab ungefähr 2,5-3 Jahre bei "Berlin Tag und Nacht" gedreht.

Ist halt 'ne Scripted Reality-Serie.

Da kommt aber etwas mehr Realness mit rein.

Es ist alles dabei, Sex, Gewalt, Drogen, Missbrauch.

Das sind leider tatsächlich tagtägliche Dinge, die passieren.

Deshalb können sich viele damit identifizieren.

Es gab einen Zeitpunkt,

wo mich nicht nur "Berlin Tag und Nacht"-Leute kannten,

sondern auch einige mehr.

Weil ich meine Beziehung zu meiner Exfreundin bekannt gemacht habe.

Ich war noch nie mit 'ner Frau zusammen.

Deshalb war das sehr aufregend,

ich wusste nicht genau, was mit mir passiert.

Wir haben uns gestritten, weil sie das Gefühl hatte,

dass ich sie verstecke.

Wir haben nicht wirklich Händchen gehalten in der Öffentlichkeit.

Wir waren nicht intim miteinander.

Deshalb musste ich erst mal meine Gedanken sammeln

und dachte mir, OK, lass uns ein Video zusammen drehen,

ein schönes, und ich poste das zu unserem Jahrestag.

Ich war schon damals mit ihr ein Jahr zusammen,

bevor ich das Video gepostet habe.

Ich hab mich nie wirklich über meine Boyfriends oder so geredet.

Deshalb war es, glaub ich, für die Medien:

OK, es ist ein Coming-Out.

Die Wahrheit ist aber, dass es kein Coming-Out war.

Es war einfach ein Liebesgeständnis für sie.

Und das ist alles.

Ich hab viel Zuspruch bekommen, sehr viel Liebe und Unterstützung.

Aber auch viel Hate natürlich.

Weil als Christin und mit ghanaischer Abstammung

ist dann halt so, das macht man nicht, du kommst in die Hölle.

Ich hab viele Bibelverse unter den Kommentaren zugeschickt bekommen.

Meine Mutter hat das damals durch Familienmitglieder mitbekommen.

Sie hat unfassbar viel geweint, weil sie's nicht verstanden hat.

Sie dachte, ich würde ihr damit was Schlechtes tun wollen.

Sie bestrafen wollen.

Ich wusste, dass meine Mutter damit nicht d'accord sein wird.

Ich wusste, dass es in unserer Kultur einfach nicht ist.

Ich hätte aber nicht gedacht, dass sie meine Sexualität

quasi auf sich bezieht,

dass sie denkt, dass ich sie damit bestrafen möchte.

Letztendlich war es mein Struggle, den ich gehen musste.

Wir haben 6 Monate nicht miteinander geredet.

Es wurde einfach totgeschwiegen. Was in Ordnung ist letztendlich.

Ich hab damit Frieden geschlossen.

Ich glaube, es hat auch was damit zu tun,

dass ich älter geworden bin und meine Mutter zu schätzen weiß.

Alles, was sie für mich getan hat.

Ich liebe sie, sie liebt mich. Und das ist alles, was zählt.

Ich hab's nie bereut, dass ich das Video damals gepostet habe.

Und zwar bin ich selbstbewusster geworden,

ich bin offener zu meiner Sexualität geworden.

Ich lebe mein Leben so, wie ich's leben möchte.

Jeder sollte das auch so tun.

Ich denke, dass es super wichtig ist, offen zu seiner Sexualität zu stehen.

Einfach weil... es sind einfach so viele Faktoren,

die einen zurückhalten, einfach mit seinem Dasein.

Man sollte einfach dazu stehen, was man mag.

Und ich mag z.B. Menschen, ob's 'n Mann oder 'ne Frau ist, ist egal.

Wenn du dem 'nen Namen geben möchtest, dann tu's gerne.

Ich mag Menschen und so ist das auch gut so.

* Titelmusik *

Untertitel: ARD Text im Auftrag von Funk (2019)

Sandra Lambeck über ihr „Coming-Out”, die Reaktion ihrer Mutter & Religion Sandra Lambeck about her "coming out", her mother's reaction & religion Sandra Lambeck "açılımı", annesinin tepkisi ve din üzerine

Die Beziehung zu meiner Exfreundin war die 1. Beziehung zu einer Frau.

Ich hatte davor auch ganz viele Freunde.

Die Medien haben das als Coming-Out gesehen,

weil ich nie wirklich über meine Sexualität gesprochen habe.

Die haben mich nie gefragt, hast du eigentlich einen Freund?

* Titelmusik *

Mein Name ist Sandra Lambeck, ich bin 25 Jahre alt,

komme aus Berlin. Ich bin Influencerin, Model,

Schauspielerin und meine Eltern kommen aus Ghana.

Ich als Jugendliche war laut, war fun,

war ehrgeizig.

Ja, klein, schwarz und fun.

Ich hab gemerkt,

dass ich mich sehr auf die westliche Kultur konzentriert hab.

Meine Mutter hat mich allein aufgezogen.

Es war einfach teilweise super schwierig,

ihr verständlich zu machen, dass gewisse Dinge nicht schlimm sind,

wie sie sind, z.B.dass ich abends etwas länger draußen bleib.

Und z.B.auch dieses jeden Sonntag in die Kirche gehen.

Ich bin christlich erzogen worden, ich bin auch Christin.

Aber für mich heißt das nicht,

dass ich jeden Sonntag in die Kirche gehen muss.

Es ist auch in Ordnung, dass der Glaube in einem ist

und nicht in der Kirche.

Ich hab neben der Schule viel gejobbt,

hatte auch Komparsenjobs ganz viele.

Irgendwann mit 18,5 hab ich einen Anruf bekommen:

Sandra, wir haben 'ne Rolle für dich.

Dann war ich im Fernsehen mit 19.

Ich hab ungefähr 2,5-3 Jahre bei "Berlin Tag und Nacht" gedreht.

Ist halt 'ne Scripted Reality-Serie.

Da kommt aber etwas mehr Realness mit rein.

Es ist alles dabei, Sex, Gewalt, Drogen, Missbrauch.

Das sind leider tatsächlich tagtägliche Dinge, die passieren.

Deshalb können sich viele damit identifizieren.

Es gab einen Zeitpunkt,

wo mich nicht nur "Berlin Tag und Nacht"-Leute kannten,

sondern auch einige mehr.

Weil ich meine Beziehung zu meiner Exfreundin bekannt gemacht habe.

Ich war noch nie mit 'ner Frau zusammen.

Deshalb war das sehr aufregend,

ich wusste nicht genau, was mit mir passiert.

Wir haben uns gestritten, weil sie das Gefühl hatte,

dass ich sie verstecke.

Wir haben nicht wirklich Händchen gehalten in der Öffentlichkeit.

Wir waren nicht intim miteinander.

Deshalb musste ich erst mal meine Gedanken sammeln

und dachte mir, OK, lass uns ein Video zusammen drehen,

ein schönes, und ich poste das zu unserem Jahrestag.

Ich war schon damals mit ihr ein Jahr zusammen,

bevor ich das Video gepostet habe.

Ich hab mich nie wirklich über meine Boyfriends oder so geredet.

Deshalb war es, glaub ich, für die Medien:

OK, es ist ein Coming-Out.

Die Wahrheit ist aber, dass es kein Coming-Out war.

Es war einfach ein Liebesgeständnis für sie.

Und das ist alles.

Ich hab viel Zuspruch bekommen, sehr viel Liebe und Unterstützung.

Aber auch viel Hate natürlich.

Weil als Christin und mit ghanaischer Abstammung

ist dann halt so, das macht man nicht, du kommst in die Hölle.

Ich hab viele Bibelverse unter den Kommentaren zugeschickt bekommen.

Meine Mutter hat das damals durch Familienmitglieder mitbekommen.

Sie hat unfassbar viel geweint, weil sie's nicht verstanden hat.

Sie dachte, ich würde ihr damit was Schlechtes tun wollen.

Sie bestrafen wollen.

Ich wusste, dass meine Mutter damit nicht d'accord sein wird.

Ich wusste, dass es in unserer Kultur einfach nicht ist.

Ich hätte aber nicht gedacht, dass sie meine Sexualität

quasi auf sich bezieht,

dass sie denkt, dass ich sie damit bestrafen möchte.

Letztendlich war es mein Struggle, den ich gehen musste.

Wir haben 6 Monate nicht miteinander geredet.

Es wurde einfach totgeschwiegen. Was in Ordnung ist letztendlich.

Ich hab damit Frieden geschlossen.

Ich glaube, es hat auch was damit zu tun,

dass ich älter geworden bin und meine Mutter zu schätzen weiß.

Alles, was sie für mich getan hat.

Ich liebe sie, sie liebt mich. Und das ist alles, was zählt.

Ich hab's nie bereut, dass ich das Video damals gepostet habe.

Und zwar bin ich selbstbewusster geworden,

ich bin offener zu meiner Sexualität geworden.

Ich lebe mein Leben so, wie ich's leben möchte.

Jeder sollte das auch so tun.

Ich denke, dass es super wichtig ist, offen zu seiner Sexualität zu stehen.

Einfach weil... es sind einfach so viele Faktoren,

die einen zurückhalten, einfach mit seinem Dasein.

Man sollte einfach dazu stehen, was man mag.

Und ich mag z.B. Menschen, ob's 'n Mann oder 'ne Frau ist, ist egal.

Wenn du dem 'nen Namen geben möchtest, dann tu's gerne.

Ich mag Menschen und so ist das auch gut so.

* Titelmusik *

Untertitel: ARD Text im Auftrag von Funk (2019)