Berta weiß nicht, wie man den Müll in Deutschland trennen muss.
Berta, sind die alle Räume im zweiten Stock geputzt? —Ja, schon, sogar die große Diele.
Ich gehe mal schnell eine Zigarette rauchen. —Warte, ich komm‘ auch mit.
Puh, … Ich bin schon todmüde. Die Arbeit ist wirklich anstrengend.
Ja, klar. Heute gibt's noch extra drei Räume zu putzen. Du hast ja Pech gehabt.
Gestern haben wir alle Räume eine Stunde früher fertig gemacht.
Sind wir aber schon fast fertig?
Ja. Hast du alle Mülleimer im zweiten Stock kontrolliert, ob sie wirklich geleert sind?
Ja, klar. Da habe ich auch die neue Müllbeutel eingelegt,
übrigens sind die Papierhandtücher und Toilettenpapiere
auf den Toiletten schon nachgefüllt. —Das klingt ja sehr gut.
Komm, gehen wir wieder rein.
Du Chris, hast du schon gesehen, dass hier ein Fenster eingeschlagen ist?
Durch dieses Fenster kann einer leicht ins Haus einsteigen.
Ja, ja, ich weiß Bescheid. Das war auch gestern so.
Okay. Ich bin hier fertig. Wohin soll ich denn den Müll bringen?
Müll bringen wir immer in das Zimmer rechts neben das Sekretariat.
Schau mal den Gang runter, die gelbe Tür. Siehst du sie?
Ah ja. Dann bringe ich die Tüten schnell mal weg. —Soll ich dir helfen, Berta?
Nein, danke, das schaffe ich schon. Bis gleich!
—Bis gleich!
He! Hallo! Stopp! Was machen Sie denn da? —Entschuldigung? Meinen Sie mich?
Ja, natürlich! Sehen Sie hier sonst noch jemanden? Die Flaschen gehören nicht da rein.
Nicht? Aber meine Kollegin hat gesagt, das ist hier das Müllzimmer.
Ja, das ist es auch. Aber wir achten hier auf genaue Trennung des Mülls.
Die Pfandflaschen müssen Sie in diese gelbe Tüte stecken.
Die bringe ich einmal in der Woche weg. Das ist doch bares Geld!
Ach so, das wusste ich nicht. —Da sind doch solche Aufkleber drauf, sehen Sie?
Plastikflaschen mit diesen Aufklebern wirft man nicht weg.
Man tauscht sie im Geschäft wieder ein. —Ah, gut, dann also in die gelbe Tüte hier.
Genau. Und was ist das da? Das sind ja Gemüsereste.
Die können Sie hier nicht entsorgen!
Da stinkt ja der ganze Raum. Die kommen draußen im Hof in die Biotonne.
Jesses! Das ist ja total kompliziert. Bei meiner letzten Stelle kam alles in eine große Tonne.
Da wurde nichts sortiert. —Tja, so ist das. Das macht jeder anders.
In dieser Firma wird der Müll eben getrennt. Das ist übrigens gesetzlich vorgeschrieben.
Ich hab‘ wieder was gelernt. Das hätte mir die Chris aber auch sagen können.
Berta! Wo bleibst du denn! Wir müssen noch die anderen Büros putzen!
Ich bin hier im Müllraum. —Warte kurz, ich komme. Ah, hallo Anton. Gibt es ein Problem?
Deine neue Kollegin hat das mit der Mülltrennung nicht verstanden.
Ich habe ihr nur erklärt, was in welchen Behälter kommt.
Ach so. Berta, das ist Anton, unser Hausmeister. Anton, das ist Berta, meine neue Kollegin.
Sie kommt aus Usbekistan, da geht alles etwas anders.
Usbekistan? Das ist in der Türkei, oder? —Nein, das ist ein eigener Staat.
Oh, jetzt hab‘ ich auch was gelernt. —Dann ist heute ein guter Tag.
Wir haben etwas neu gelernt. —Und der Tag wird noch besser,
wenn wir nachher in der Pause alle zusammen einen Kaffee trinken.
Und Sie erzählen mir etwas von Usbekistan. —Und ich habe auch etwas gelernt:
schicke nie eine neue Kollegin alleine in den Müllraum.
Sonst muss man mit dem Hausmeister Kaffee trinken.
Jetzt aber wieder an die Arbeit. Ich lade euch nachher zum Kaffee ein.
Um zwölf in der Kantine. Tschau. —Tschüss, bis nachher!
Lena, ja hallo, was machst du denn hier? Mit dir habe ich gar nicht gerechnet.
Das ist ja schön, dass du vorbeikommst!
Hallo Mathilda, ja, das war eine spontane Idee. Ich war eben beim EDEKA nebenan
und erinnerte mich daran, dass du ja gerade erst hierher umgezogen bist.
Da wollte ich einen kurzen Überraschungsbesuch machen. Ich hoffe, du hast etwas Zeit?
Ich störe doch nicht? —Nein, ganz und gar nicht. Komm erst mal rein.
Hier sieht alles noch total unordentlich aus. Das reinste Chaos.
Alles voller Kisten und Kartons. Du darfst nicht so genau hinschauen.
Soll ich meine Schuhe ausziehen? Ich war vorhin noch mit den Hunden auf dem Feld
und die Schuhe sind ziemlich dreckig. —Ach, es ist ja egal. Ich muss sowieso staubsaugen.
Lass sie ruhig an. Komm einfach rein und schau dich um. Hier geht es ins Wohnzimmer.
Das ist schon mit dem Laminat fertig. —Oha, das sieht ja richtig gemütlich aus!
Und es ist nicht so dunkel wie dein Vorheriges.
Jetzt kannst du endlich auch Blumen ins Zimmer stellen.
Ja, es ist viel heller und fast doppelt so groß wie das alte.
Außerdem habe ich jetzt auch einen Balkon. Da kann ich auch noch Blumen hinstellen.
Und einen Tisch mit Stuhl. Das reinste Paradies! Hier ist die Küche.
Sie ist etwas kleiner als die alte. Aber dafür habe ich Einbauschränke
und einen modernen Herd. Da hinten kommt man ins Schlafzimmer.
Den kleinen Raum neben dem Bad nutze ich als Arbeitszimmer.
Superschöne Wohnung, da hast du dich wirklich verbessert.
Aber die ist bestimmt viel teurer als die alte Wohnung?
Allerdings, sie kostet um einiges mehr. Aber das ist mir der Luxus wert.
Man muss sich in seiner Wohnung ja wohl fühlen und hier gefällt es mir richtig gut.
Außerdem brauche ich hier das Auto nicht mehr. Dadurch spare ich viel Geld.
Das gleicht sich dann wieder aus. Möchtest du einen Kaffee mit mir trinken?
Auf dem Balkon? —Ja, gerne.
Und warum steht eure Spülmaschine hier auf dem Balkon?
Sie ist leider beim Umzug wohl kaputtgegangen.
Garantie hat die nicht mehr, oder?
Nein, die ist ja schon sehr alt, aber sie hat immer noch sauber gespült.
Jetzt funktioniert sie leider gar nicht mehr.
Oh je, dann braucht ihr eine neue Spülmaschine.
Mhm, aber zuerst müssen wir die alte entsorgen.
Wo ist bloß mein Autoschlüssel? Hans, hast du meinen Autoschlüssel gesehen?
Ich hatte ihn doch heute Morgen noch! Wo kann der denn wieder sein?
Immer suche ich diesen verdammten Autoschlüssel!
Ich muss gleich Luisa vom Bahnhof abholen!
Ganz ruhig! Mit Aufregung und Hektik findest du ihn auch nicht.
Jetzt setz dich mal kurz hier hin und atme mal tief ein und aus.
Überleg noch mal ganz genau. Wann hast du den Schlüssel das letzte Mal gehabt?
Heute Morgen beim Einkaufen. Ja? Gut. Wo hast du ihn dann hingelegt?
Da, wo ich ihn immer hinlege. Ich habe ihn auf den kleinen Tisch im Flur gelegt.
Da bin ich ganz sicher. —Aber da ist er ja nicht. Ich hatte ihn auch nicht.
Also musst du ihn woanders hingelegt haben. Wann musst du denn los?
Jetzt! Sofort. Eigentlich bin ich schon zu spät. Immer diese dumme Sucherei.
Wir brauchen dringend einen Haken im Flur für den Autoschlüssel.
Ich hatte dich schon tausendmal darum gebeten, einen Haken anzuschrauben.
Wann kommt sie denn an? Wie viel Zeit hast du noch?
Der Zug kommt in 20 Minuten an. Das heißt, ich muss eigentlich jetzt losfahren!
Ruf sie doch an und sag ihr, sie soll etwas warten. Sie ist erwachsen.
Oder sie soll den Bus nehmen. Das geht doch auch.
Ich kann sie nicht auf dem Handy erreichen, sie hat es ausgeschaltet.
So ein Mist! Sie wird denken, dass ich sie vergessen habe.
Und sie wird dann ziemlich sauer sein. Du kennst sie ja, wenn sie wütend ist.
Der Tag ist dann gelaufen! —Du? Schatz? Komm mal hierher zum Fenster!
Das musst du dir ansehen. Jetzt gleich! Komm zu mir.
Nein, ich habe jetzt keine Zeit für solche Spiele. Ich muss den Schlüssel finden.
Schau doch einfach mal hier raus. Genau, in diese Richtung,
wo unten das Auto steht. Und ... was siehst Du da? Auf dem Autodach?
Das gibt es doch nicht! Da liegt ja der Schlüssel!
Zum Glück hat ihn keiner weggenommen. Jetzt muss ich aber los.
Vielleicht schaffe ich es doch noch rechtzeitig.
Du bist ein echter Sherlock Holmes, mein Schatz.
Dafür bekommst du nachher das größte Stück vom Kuchen!
Eventmanagement Welzheimer Wald, guten Tag. Mein Name ist Yvonne Feld.
Wie kann ich Ihnen helfen? —Guten Tag.
Ich hätte gerne zwei Karten für den Gladiatorenkampf bei den Römertagen im Mai.
Ja gerne. Es gibt mehrere Kämpfe. Einen am Vormittag um 11 Uhr,
einen um 15 Uhr nachmittags und den Nachtkampf um 19 Uhr 30.
Ich gehe mit meinem Sohn hin, also besser am Nachmittag. —Gerne. Kennen Sie die Arena?
Möchten Sie lieber im Schatten sitzen oder in der Sonne stehen?
Ich möchte lieber im Schatten sein. Also hätte ich gerne zwei Sitzplätze.
Die sind aber etwas teurer als die Stehplätze. —Das macht nichts.
Die Römertage finden ja nur alle vier Jahre statt. Ich konnte etwas sparen.
Gut, also zwei Sitzplätze für die Nachmittagskämpfe. Richtig?
Ja genau. Was kosten die Karten denn bitte?
Die Sitzplätze kosten 34 Euro. Moment mal. Wie alt ist denn Ihr Sohn?
Brutus? Der wird im Juli zehn. Gibt es eine Altersbegrenzung?
Nein, aber er bekommt dann noch den Kinderpreis. Das bedeutet,
Sie müssen nur 28 Euro zahlen.
Oh, das ist ja prima! Und wie geht das jetzt mit der Bezahlung?
Ich schicke Ihnen einen Link auf Ihr Handy.
Die Nummer sehe ich ja hier auf meinem Display. Den müssen Sie nur anklicken.
Dann können Sie online bezahlen.
Na das geht ja alles einfach. Dankeschön und auf Wiederhören.
Gern geschehen. Viel Spaß und auf Wiederhören.
Weidner. —Hallo Astrid, hier ist Romina.
Hallo Romina. Das ist ja schön, dass du anrufst. Wie geht es dir?
Gut, danke. Und dir? —Auch gut. Wie läuft denn dein Praktikum bei dem Verlag?
Sehr gut. Ich glaube manchmal etwas zu gut. —Wieso das denn?
Mein Chef kam heute zu mir und hat mir ein Angebot gemacht.
Und das wäre? —Ich soll in zwei Wochen
auf der Leipziger Buchmesse den Messestand unseres Verlages betreuen.
Das ist doch super! —Ich weiß nicht. Ich spreche erst seit einem Jahr deutsch
und muss dort mit sehr vielen Menschen sprechen und ihre Fragen beantworten.
Was ist, wenn ich nicht verstehe, was sie von mir wollen?
Das ist doch Unsinn. Du sprichst super und verstehst alles. Was soll denn passieren?
Ich habe Angst, mich zu blamieren. Was ist, wenn ich das so schlecht mache,
dass mein Chef meinen Vertrag nicht verlängert?
Nein, denk doch nicht so. Du bist ja immer fleißig. Es ist eine super Chance zu zeigen,
was du kannst. —Oder was ich nicht kann. Ich glaube nicht, dass ich das schaffe.
Ich weiß nur nicht, wie ich das meinem Chef sagen soll.
Gar nicht! Das ist die Gelegenheit zu beweisen, wie gut du bist.
Ja, aber manchmal mache ich Fehler oder verstehe nicht alles.
Manchmal fehlen mir auch Wörter und ich kann nicht sagen,
was ich eigentlich ausdrücken will. —Du wirst doch nicht alleine dort sein, oder?
Nein, drei erfahrene Kollegen kommen mit. Die machen das jedes Jahr.
Na siehst du. Wenn du nicht weiterkommst,
dann bittest du eben deine Kollegen um Hilfe. Sie wissen doch,
dass du aus Finnland kommst und erst seit einem Jahr deutsch sprichst.
Sie werden sicherlich Verständnis haben.
Sprich doch einfach vorher mal mit diesen Kollegen.
Das ist eine gute Idee! Vielen Dank, Astrid. Du hast mir ein wenig die Angst genommen.
Das freut mich. Ich glaube, dass du das ganz locker schaffen kannst.
Danke, das ist lieb von dir. —Und wenn du dich entschieden hast, es zu machen,
dann werde ich dich dort auf der Buchmesse besuchen.
Aber du liest doch gar keine Bücher. —Nein, ich nicht, aber mein Mann liest jeden Tag.
Der freut sich sicherlich, wenn wir zur Buchmesse fahren.
Darüber würde ich mich sehr freuen. Dann mache ich es.
Sehr gut. Du musst nur an dich glauben. —Ich glaube an mich.
Frau Mai, kommen Sie doch bitte mal in mein Büro. —Ich komme sofort.
Setzen Sie sich, Frau Mai. —Danke. Worum geht es denn, Herr Langer?
Ich möchte für alle Mitarbeiter der Niederlassung ein kleines Fest organisieren.
Einfach als Dank für die geleistete Arbeit und den guten Zusammenhalt hier in der Firma.
Ach, das ist eine sehr schöne Idee. —Es soll aber eine Überraschung werden,
also dürfen Sie den Kollegen davon nichts erzählen.
In Ordnung. Und ich soll Ihnen bei der Organisation helfen?
Genau. Sie sind doch die gute Seele des Hauses und
haben das Sommerfest im letzten Jahr so toll umgesetzt.
Oh, danke. Das mache ich natürlich gern. An was haben Sie denn gedacht?
Haben Sie schon Vorstellungen? —Da es ja aktuell sehr warm ist,
dachte ich daran zu grillen. —Wollen Sie selbst grillen?
Das wird für 100 Mitarbeiter aber sehr schwierig.
Ja, da haben Sie wahrscheinlich recht. Was können wir sonst tun?
Es gibt Eventfirmen, die Grillwagen und auch Personal vermieten.
Dazu können wir direkt noch anfragen,
ob von dort auch ein Getränkewagen gemietet werden kann.
Das ist fantastisch! Fragen Sie doch bitte mal bei ein paar Firmen an.
Sitzgelegenheiten auf dem Hof wären auch nicht schlecht.
Ich nehme Kontakt mit ein paar Firmen auf und lege Ihnen dann die Angebote vor.
Super, ich wusste doch, dass ich Ihnen vertrauen kann, Frau Mai.
Möchten Sie vielleicht auch Musik? —Ja, Musik wäre schon nett.
Vom Band oder eine Live-Band? —Tja, das kommt ganz darauf an, was es kostet.
Ich kann bei den Angeboten ja auch eine optionale Musikanlage anfragen.
Dann können wir später noch entscheiden, ob wir die wirklich benötigen.
Sehr gut, so machen wir es. Und denken Sie daran: Kein Kollege soll etwas wissen!
Es ist eine Überraschung! —Ich schweige wie ein Grab.
Oh, hallo Frau Jurgeit. Was machen Sie denn hier im Treppenhaus?
Ach, ich habe mich aus meiner Wohnung ausgesperrt.
Ich habe nur schnell den Müll runtergebracht und meinen Schlüssel nicht mitgenommen,
sondern einfach die Tür zugezogen. Wie dumm von mir.
Und was machen Sie jetzt? —Tja, mein Handy liegt ebenfalls in der Wohnung,
also warte ich hier, bis mein Mann von der Arbeit kommt.
Wann kommt er denn?
—Meistens so gegen 16 Uhr.
Es ist jetzt 14 Uhr. Sie können doch nicht zwei Stunden im Hausflur sitzen!
Kommen Sie doch mit zu mir in die Wohnung. Ich mache uns einen Kaffee.
Oh, das ist sehr lieb von Ihnen. Vielen Dank.
Kommen Sie rein. Hallo Schatz, ich bin zu Hause!
Ich hab‘ die Frau Jurgeit von nebenan mitgebracht. Die hat sich ausgesperrt
und wartet auf Ihren Mann. —Oh, hallo. Das ist ja ärgerlich. Wollen Sie einen Kaffee?
Ja, sehr gerne. —Wie lang haben Sie denn schon auf der Treppe gesessen?
Ich habe keine Uhr dabei, aber ich denke mal so etwa 30 Minuten.
Was? Sie hätten ruhig bei uns klingeln können.
Nachbarn sollten sich doch gegenseitig helfen.
Ich werde beim nächsten Mal daran denken. —Passiert Ihnen das etwa öfter?
Naja, ein paar Mal ist es schon passiert.
Vielleicht lassen Sie einen Ersatzschlüssel bei uns? Wir sind beide Rentner,
also sind wir fast immer zu Hause. —Das ist eine Superidee! Das mache ich.
So, hier ist Ihr Kaffee. Wollen Sie Ihren Mann vielleicht anrufen?
Nein, danke. Er kann nicht eher hier sein. Das bringt also nichts.
Naja, ist ja nicht schlimm. Dann machen Sie es sich bequem.
Wir haben gerade noch einen Kuchen im Ofen. Der sollte in zehn Minuten fertig sein.
Oh, das klingt gut. Vielen Dank.
Es war anscheinend der richtige Zeitpunkt,
um mich auszusperren …
Denis, hast du mit Lukas gesprochen? Wann kommt er denn?
Ja, wir haben gestern telefoniert. Also, er hat gesagt,
dass er morgen gegen Abend kommt.
Meine Mama hat mir das Auto geliehen. Dann holen wir Lukas am Bahnhof ab.
Gut, das ist einfacher, weil wir sonst bis zum Hauptbahnhof dreimal umsteigen müssten.
Und, habt ihr schon geplant, was wir machen?
Nee, wir haben darüber gar nicht gesprochen, aber er kennt die Stadt ja gar nicht.
Darum glaube ich, dass wir in der Stadt bleiben und
die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besuchen.
Aber Museen und historische Gebäude interessieren mich überhaupt nicht.
Das sag‘ ich dir schon jetzt. —Nee, nee, das ist auch nicht so mein Ding.
So was wie Burgen, Schlösser und Gemäldegalerien interessieren mich eher weniger.
Also, wir können zuerst mit dem Kölner Dom anfangen und da aufs Dach des Doms steigen.
Ich glaube, der Blick auf Köln ist von dort oben wunderschön.
Weißt du, wie viele Treppenstufen es bis nach oben sind?
Nein, wie viele? —Ich war schon einmal dort und habe 533 Treppenstufen gezählt.
Dafür wird man aber mit einer der schönsten Aussichten über die Stadt belohnt.
Gibt's keinen Aufzug? Leider nein. Es gibt nur eine Rundtreppe,
die nach oben immer enger wird. —Dann ist das nichts für mich, weil ich Platzangst habe.
Dann können wir ja nach oben steigen, während du einen Kaffee trinkst.
Einverstanden. Wie wäre es denn noch mit dem Schokoladenmuseum?
Die Lage des Museums am Rhein ist wunderschön.
Schokoladenmuseum?
Na ja, das finde ich jetzt nicht so interessant.
Ich war schon vor etwa drei Jahren mit meiner Mama dort und
an dem Tag war es sehr warm. Mama hat viele Schokoladen als Geschenk gekauft
und alle sind im Rucksack leider geschmolzen.
Schade. Dann besucht man das Museum am besten an einem regnerischen Tag.
Ja, genau. Und was gibt's noch? —Die Hohenzollern-Brücke, die ist ein Muss.
Sie gehört zu den Top Ten der Kölner Sehenswürdigkeiten, da will ich unbedingt hin,
um ein Liebesschloss an der Brücke zu befestigen
und den Schlüssel in den Fluss zu werfen. —Prima. Das würde ich auch gerne machen,
aber ich brauch‘ ein Doppelherz-Schloss. Das schließe ich einmal ab und
das kann nie wieder geöffnet werden. —Was lässt du ins Liebesschloss eingravieren?
Meinen und Tinas Namen und das Datum, an dem wir uns kennengelernt haben.
Und was machen wir am Abend? Sollen wir vielleicht ins Kino gehen?
Hm … Kino finde ich nicht so gut. Gehen wir lieber in ein Café an der Rheinpromenade.
Da kann man gemütlich sitzen und sich unterhalten.
Du hast recht. Das ist vielleicht besser. Wir sind dann sicher auch müde vom Herumlaufen.
Übrigens – Lukas hat mich auch gefragt, wo er übernachten kann.
Ich werde ihm vorschlagen, dass er bei mir schlafen kann.
Das kostet nichts und dann braucht er kein Geld für ein Hotelzimmer auszugeben.
Sehr gut. Ich kann ihn leider nicht zu mir einladen, weil meine Wohnung so klein ist.
Dann ist ja alles klar. —Ja, ich glaube schon. Ich freue mich schon.
Frau Winter, wie schön, dass der Termin geklappt hat. Bitte setzen Sie sich doch.
Wir hatten ja schon telefoniert. Sie suchen eine Stelle als Floristin.
Haben Sie da schon Berufserfahrung?
Ähh … nicht direkt. Ich arbeite seit 25 Jahren im Betrieb meiner Eltern.
Sie haben ein Bestattungsunternehmen. Meine Aufgabe war immer,
die Blumendekoration im Saal zu gestalten. Für die Trauerfeier, Sie wissen schon.
Aha. Und das möchten Sie nicht mehr?
Nein. Meine Eltern geben das Geschäft auf und ich suche nun etwas Eigenes.
Eine Stelle, bei der ich mit Blumen arbeiten kann. Das hat mir immer viel Spaß gemacht.
Und die Kunden waren immer sehr zufrieden.
Okay. Ich denke, man kann das als Berufserfahrung anerkennen.
Heute Morgen habe ich ein Angebot bekommen. Das könnte Sie vielleicht interessieren.
Es handelt sich um die Friedhofsgärtnerei Böhmer.
Die suchen zum nächsten Monat eine Floristin in Vollzeit. Wäre das etwas für Sie?
Ja, das hört sich passend an. Ich bleibe da ja fast in der Branche.
Und Vollzeit ist gut. Haben Sie auch Informationen über das Gehalt?
Ja, Sie werden bestimmt mit dem Gehalt zufrieden sein.
Das ist zwischen 2.100 und 2.300 Euro brutto im Monat
und dazu Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld. Ich drucke Ihnen das Stellenangebot mal aus.
Und ich rufe auch gleich dort an und mache einen Vorstellungstermin für Sie aus.
Das ist nett, Dankeschön. Ich hoffe, es klappt.
Dann kann ich endlich eine eigene Wohnung suchen.
Mit 45 wird das auch langsam mal Zeit…
Hallo, Frau Spitz. —Ach, guten Tag, Herr Dietrich.
Und, wie gefällt Ihnen Ihre neue Wohnung?
Eigentlich ganz gut. Nur ist es unglaublich kalt.
Seit zwei Tagen laufen alle Heizkörper auf voller Leistung,
aber es wird nicht richtig warm. Ich schlafe nachts mit zwei Decken.
Ist das bei Ihnen auch so? —Bei mir? Nein, bei mir ist alles in Ordnung.
Vielleicht funktioniert Ihre Heizung nicht richtig? Die Wohnung stand ja sehr lange leer.
Hmm, da haben Sie vielleicht recht. An wen muss ich mich denn jetzt wenden?
Da rufen Sie am besten unseren Hausmeister, Herrn Weber, an.
Der schaut sich das mal an und beauftragt dann zur Not eine Firma,
die sich damit besser auskennt. Aber oft kann er auch schon helfen.
Haben Sie die Telefonnummer des Hausmeisters für mich?
Schauen Sie mal! Hier am schwarzen Brett stehen alle wichtigen Rufnummern.
Das hier ist die Nummer des Hausmeisters.
Ah, verstehe. Vielen Dank.
Dann rufe ich direkt mal an.
Gern geschehen. Schönen Tag noch. —Danke, Ihnen auch.
Hausmeister Weber hier. —Hallo, Herr Weber. Hier ist Herr Dietrich aus der Nummer 23.
Ich bin vor einer Woche eingezogen und glaube, dass meine Heizung nicht richtig funktioniert.
Es ist total kalt in meiner Wohnung. —Sind Sie denn jetzt zu Hause?
Ja, ich bin da. —Gut, dann komme ich direkt mal vorbei. Ich bin in zehn Minuten da.
Super! Bis gleich.
Herr Dietrich! Hallo. Und, geht Ihre Heizung denn jetzt?
Hallo Frau Spitz. Ja, der Hausmeister kam direkt gestern noch vorbei und
hat die Heizung entlüftet. Seitdem funktioniert alles ohne Probleme
und es ist schön warm. —Na, das ist doch super!
Ich habe noch eine Frage. Wie ist denn das mit der Hausreinigung hier?
Muss ich das regelmäßig machen? Gibt es da einen Plan?
Nein, das macht eine Reinigungsfirma. Darum müssen Sie sich nicht kümmern.
Ach, sehr gut. Vielen Dank für Ihre Hilfe. —Kein Problem. Einen schönen Abend noch.
Den wünsche ich Ihnen auch.
Fred, was ich dich schon immer mal fragen wollte: du wohnst doch seit Jahren alleine.
Bist du damit glücklich? Lebst du gerne als Single?
Darüber habe ich bisher nicht so genau nachgedacht. Aber jetzt, wo du fragst …
wirklich glücklich bin ich nicht. Ich hätte schon gern jemanden an meiner Seite.
So ganz alleine zu sein, ist auf Dauer nicht schön.
Aber es ist nicht so einfach, eine passende Frau zu finden.
Das kann doch nicht so schwer sein. Wir leben in der Großstadt,
da wirst du doch jemanden finden.
Doch, klar ist das schwer! Finde mal eine nette, intelligente Frau in meinem Alter.
Die wachsen leider nicht an den Bäumen.
Ach was, ich glaube, es gibt sehr viele schlaue und
freundliche Frauen hier in der Stadt. Du musst einfach die Augen besser aufmachen.
Ja, natürlich gibt es solche Frauen. Aber die sind alle schon vergeben.
Die haben meistens sogar schon Mann und Kind.
Oder man kann mit ihnen nichts unternehmen, was Spaß macht.
Die wollen nicht ins Museum und nicht in die Oper gehen.
Auf meine Kunst will ich aber nicht verzichten. Die ist mir wichtig.
Und wenn du dir etwas wünschen könntest: wie stellst du dir denn deine Traumfrau vor?
Blond, blaue Augen? Oder rothaarig? Groß, klein, dick oder dünn?
Das Aussehen ist für mich nicht wichtig. Mir kommt es auf den Charakter an.
Sie muss lustig und intelligent sein. Dumme Frauen mag ich überhaupt nicht.
Hast du schon mal daran gedacht, wieder öfter ins Künstlercafé zu gehen?
Ich glaube, da triffst du genau die Frauen, die zu dir passen.
Ich weiß nicht, ich bin lange nicht mehr alleine ausgegangen.
Schau mal, übermorgen ist im Künstlercafé eine Ausstellung,
da kann man einfach Kontakt aufnehmen. Probier es doch einfach mal aus.
Wenn du willst, komme ich beim ersten Mal mit.
Herr Sommer, darf ich Sie kurz stören? Kann ich morgen bitte einen Tag freihaben?
Frau Weber, das ist aber ganz ungünstig. Morgen machen wir Inventur,
da brauchen wir jede helfende Hand. Muss es denn unbedingt morgen sein?
Ja, es muss morgen sein. Der Kindergarten hat morgen zu.
Meine Tochter kann nicht so lange alleine bleiben.
Kann denn niemand auf Ihre Tochter aufpassen? Ist Ihr Mann nicht zuhause?
Der hat doch extra Elternzeit genommen. —Er ist bei seiner Mutter zu Besuch in Berlin.
Und Ihre Mutter? Warum kann denn Ihre Mutter nicht mal kurz aufpassen?
Sie wohnt doch mit Ihnen in einem Haus.
Weil meine Mutter seit zwei Tagen zur Probe im Seniorenwohnheim wohnt.
Weil sie außerdem krank ist und gar nicht auf ein kleines Kind aufpassen kann.
Ach bitte, können Sie mir nicht morgen freigeben?
Nein, Frau Weber, morgen geht das auf gar keinen Fall.
Aber warum denn? —Ich sagte doch, dass wir morgen Inventur haben.
Der Termin steht schon seit Monaten fest.
Ich hatte Urlaubssperre für diesen Tag verhängt.
Das steht auch draußen am Schwarzen Brett. Ich brauche jeden Mitarbeiter!
Ach Frau Weber, bringen Sie doch die Kleine morgen einfach mit.
Wir geben ihr ein paar Schrauben zum Spielen und eine Tüte Gummibärchen.
Ich dachte immer, Kinder wären hier im Betrieb verboten. Wegen der Sicherheit.
Ja, normalerweise dürfen hier keine Kinder sein.
Aber wir machen einfach morgen eine Ausnahme.
Nur erzählen Sie das bitte nicht weiter. —Gut, dann bringe ich sie eben mit.
Aber wenn sie hier alles durcheinander bringt, bin ich nicht dafür verantwortlich.