Betrug am Flughafen: Nach Urlaub ist Parkservice mitsamt Auto spurlos verschwund
Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes auf ihren Koffern sitzen geblieben.
Als Familie W. nach zwei Wochen aus ihrem Urlaub in Griechenland zurückkam, war ihr Auto einfach weg.
Und ebenso das Unternehmen, dem sie ihr Fahrzeug am Flughafen in Hamburg anvertraut hatte.
Familie W. bleiben nur letzte Fotos und die Erinnerung an ihr Auto.
Sie hatten gerade diesen Dienstleister im Internet ausgewählt, weil er ihr günstig und bequem erschien
- und vor allem, weil sie ihr Fahrzeug bei ihm schon früh um halb vier abgeben konnte.
„Wir haben das online gebucht, sind zum Hamburger Flughafen gefahren, haben ihn eine halbe Stunde vorher telefonisch kontaktiert.
Der kam auch, hat mich namentlich begrüßt, hat mit mir das Fahrzeug begutachtet, hat Bilder gemacht.
Ich habe meinen Schlüssel übergeben, bin dann in den Flughafen und das Auto ist davongefahren.“
Die Seite dieses Dienstleisters „hafenparking.com“ taucht noch immer im Internet auf.
Vieles wirkt dort auf den ersten Blick seriös und überzeugend – und ist doch nur Lug und Trug, wie Familie W. erfahren musste.
Denn längst meldet sich auch am Telefon niemand mehr bei diesem Unternehmen.
"Diese Mailbox steht momentan nicht zur Verfügung"
„Es ist eine Kulisse, die aufgebaut wurde, um Urlauber zu täuschen, um ihnen auf bequeme Weise die Autos abzunehmen.
Die Handy-Nummer ist nicht erreichbar, sie reagieren auch nicht auf E-Mails,
die Adresse ist ein Bowlingcenter in Hamburg, die Polizei kennt die Personen nicht.“
Diese Schein-Firma ging erst wenige Wochen zuvor online.
Doch auf ihrer Seite gibt es Hinweise, durch die man vorab erkennen kann, dass mit dem Anbieter etwas nicht stimmt.
„Finanzamt, Steuernummer - ob die Nummer richtig ist, kann ich nicht nachprüfen.
Was hier aber auffällt ist, dass keine Unternehmensbezeichnung dahintersteht.
Da steht nicht Gmbh oder Ug dahinter, dann könnte ich es auch nachprüfen.
Hier ist einfach nur ein Fantasiename und keine natürliche Person dahinter.
Das ist ein Warnhinweis, da sollte man vorsichtig sein.“
Das weiß nun auch Familie W. aus Würzburg. Ihre Lehre aus dem Fall:
„Also ich würde keinen Parkplatz-Anbieter mehr wählen, wo ich den Schlüssel aus der Hand geben muss
sondern ich möchte meinen Schlüssel in Zukunft wieder in der Hand behalten“
Familie W. ist kein Einzelfall. Parkplatz-Zubringer sind zuletzt verstärkt in den Fokus der Polizei geraten.
Während es anfangs nur Beschädigungen gab, sind schwarze Schafe in der Branche dazu übergegangen, die Fahrzeuge nun auch zu stehlen
– wie bei der Familie aus Würzburg.