Holzhaus - Fertighaus: Die 4️⃣ größten Mythen
Ihr beschäftigt euch mit dem Thema Hausbau und überlegt ein Fertig- bzw Holzhaus zu
bauen? Dann seid ihr bestimmt schon auf einige
Vorurteile gestoßen. Wenn ihr wissen wollt, ob diese auch der Wahrheit entsprechen,
bleibt dran bei den vier größten Mythen über Holz und Fertighäuser.
Hallo und herzlich Willkommen auf unserem Feels Wood-Kanal! Mein Name ist
Benjamin Stocksiefen und hier dreht sich heute alles um das Thema Holzhaus
und Fertighaus: die vier größten Mythen. Als Grundlage für das Thema würde ich mir
gerne mit euch mal die Definition laut Wikipedia von einem Fertighaus ansehen.
Hier steht: "Mit dem Begriff Fertighaus wird im allgemeinen ein Haus bezeichnet,
das zumindest in Teilen werkseitig vorgefertigt an die Baustelle geliefert
und dort endmontiert wird. Es gibt jedoch keine einheitlichen verbindlichen
Definitionen für den Begriff." So, da liegt schon mal das grundlegende Problem. Es
gibt keine verbindliche Definition. Ich merke aber oft in meinen
Beratungsgesprächen, dass die Menschen unter dem Begriff Fertighaus Häuser aus den
70er/80er Jahren vor Augen haben, die teilweise heute wieder abgerissen werden,
weil sie einfach qualitativ sehr schlecht gebaut wurden.
Es wurden hier minderwertige und teilweise sogar gesundheitsschädliche
Materialien verwendet. Andere sehen bei Fertighäusern die Häuser in Amerika, die bei
einem Wirbelsturm durch die Gegend fliegen.
Auch dieses Bild ist nicht zwingend förderlich und spricht nicht für den
Fertighausbau. Heute ist es Gott sei Dank anders und die Zeiten bzw
Qualität hat sich komplett positiv geändert. Die Bilder von damals könnt ihr
also aus euren Köpfen streichen. Also macht Euch bereit für die vier
größten Mythen oder auch Vorurteile. Mythos Nummer eins
Die Gebäudeversicherung ist bei Fertighäusern teurer.
Ein typisches Thema bei vielen Versicherungen. Eine Frage, die von den
Versicherungen als erstes gestellt wird, ist es ein Massivhaus oder ist es ein
Fertighaus? Das resultiert leider noch aus der damaligen Zeit, weil den
Fertighäusern damals nachgesagt wurde, dass sie leichter brennen würden.
Heutzutage ist es nachgewiesenermaßen so, dass die Fertighäuser bzw Holzhäuser
vergleichbar sind mit einem Massivhaus. Ich habe zuletzt noch mit einem
Feuerwehrmann gesprochen, der zu mir meinte, dass er im Brandfall lieber auf
eine Holzdecke gehen würde, da Holz eine Kohleschicht um die Balken
bildet und somit tragfähig bleibt. Im Gegensatz zu einer Stahlbetondecke, die im
Brandfall von jetzt auf gleich versagen kann.
Wie dem auch sei, bei den meisten Versicherungen ist es inzwischen so, dass
die Gebäude gleich behandelt werden und die Beiträge eben auch gleich sind. So
sollte es auch bei euch sein. Weist hier bitte euren Versicherungsberater noch
mal daraufhin. Mythos Nummer zwei
Es sind keine Lichtschalter und Steckdosen an den Außenwänden möglich.
Früher war es tatsächlich so, dass die Leute, die in einem Fertighaus lebten,
sich damit abgefunden haben keine Steckdosen und Lichtschalter an den
Außenwänden zu haben. Das lag in erster Linie daran, dass die
Gebäudehülle und Dämmung nicht beschädigt werden durfte.
Die komplette Installation wurden nur in den Innenwänden verlegt. Außerdem konnten
keine schweren Gegenstände an den Außenwänden befestigt werden.
Heutzutage ist das natürlich ein Komfort, den jeder gerne haben möchte und das
wird auch prima durch eine Installations- ebene gelöst.
Das müsst ihr euch wie eine zweite Haut im inneren des Gebäudes vorstellen. In
diesem Zwischenraum können dann die ganzen Leitungen und Rohre verlegt
werden. Dadurch bleibt die Gebäudehülle und die
Dämmung unbeschadet und ihr könnt zusätzlich an jeder Stelle im Haus einen
Schrank, ein Bild oder auch einen Fernseher einwandfrei aufhängen.
Teilweise gibt es heute noch Anbieter auf dem Markt die ohne Installations-
ebene bauen. Sprecht hier bitte euren Verkäufer darauf an. Mythos Nummer drei
Fertighäuser haben dünne Wände und eine schlechte Wärmedämmung
Früher war es oft so, dass die Wände der Fertighäuser mit 10 bis 12 Zentimetern
wirklich sehr dünn waren. Heute verwendet man mindestens 16 bis 20 Zentimeter.
Damals wurden auch die Fenster oftmals nicht sauber und luftig angeschlossen,
wodurch es zu großen Wärmeverlusten kam. Heute ist das anders. Durch die stärkeren
Wände und die saubere Verarbeitung der Fensteranschlüsse ist schnell ein guter
KFW- oder auch Passivhausstandard möglich. Natürlich kommt es dann auf eure
Heizungsanlage an aber im Vergleich zu einem Massivhaus sind die Wände
wesentlich schlanker, wodurch mehr Wohnfläche entsteht. Mythos Nummer vier
Fertighäuser haben eine geringe Lebensdauer. Die Amerikaner bauen oft nur
für eine Generation und dementsprechend ist auch die Qualität ihrer Häuser.
Vielleicht habt ihr das bei der ein oder anderen Hausumbau-Dokumentation im
Fernsehen schon mal gesehen, wie leicht dort in den Häusern die Wände
eingerissen werden können, weil sie wirklich nur aus dünnem Trockenbau und
dünnen Schalungen bestehen. Dass der Schallschutz dadurch katastrophal ist
brauche ich nicht zu erwähnen. Das entspricht teilweise dem Standard
der Fertighäuser hier bei uns in den 70er/80er Jahren.
Ich vergleiche die Qualität der heutigen Fertighäuser gerne mit den gut und
solide gebauten Fachwerkhäusern aus den Städten, die inzwischen 300-400 Jahre alt
sind. Die funktionieren bis heute prima, weil
das Zusammenspiel von Holz und Lehm in den Gefachen so super funktioniert und
das unvergleichliche Wohnklima entsteht. Das einzige was hier Schaden nimmt sind
die Schwellen, die früher nur ins Erdreich gelegt wurden die einfach keine
Feuchtigkeit vertragen und damit verfaulen.
Das ist inzwischen auch gelöst, da das Holz heute nicht mehr direkt mit dem Erdreich
in Berührung kommt. Das ist heute bei den Fertighäusern und Holzhäusern einfach
ein Standard. Vom Grundprinzip her ist ein Fertighaus ein modernes Fachwerkhaus,
welches über Jahrhunderte bewährt und immer weiterentwickelt und modernisiert
wurde.
Ihr seht also, dass viele Mythen ihren Ursprung in den 70er/80er Jahren haben
und zu unrecht noch hartnäckig in vielen Köpfen verankert sind.
Ich hoffe, ich konnte euch hiermit Klarheit verschaffen. So, das war es von
mir. Wenn euch dieses Video gefallen hat, freue ich mich über einen Daumen hoch.
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