Naturschutzprojekt "Natur in der Stadt"
Die bayerische Landeshauptstadt aus der Vogelperspektive.
Auch hier im klassischen Siedlungsgebiet lohnt es sich Naturschutz zu betreiben.
Das wissen die Verantwortlichen des Bayerischen Naturschutzfonds ebenso wie
die Projektträger, die sich unter dem Namen "Natur in der Stadt" drei
Hauptanliegen widmen. Alten Bäumen, Wildbienen und Gebäudebrütern. Für diese
beispielsweise werden an den Hausfassaden spezielle Niststeine
geschaffen. Gerade im Zuge von Neubauten und
Sanierungen ein wichtiger, zu beachtender Punkt. Je nach Größe und Form der Öffnung
lassen sich dann, wie hier im Münchner Innenstadtgebiet, Haus- und Feldsperlinge
und auch Mauersegler nieder, die nach der Rückkehr aus Afrika Anfang
Mai oft sogar im exakt gleichen Niststein wieder einziehen.
Der Spatz hingegen ist ein Ganzjahresbewohner, in Fachkreisen auch Standvogel
genannt. Das Tolle an diesem Projekt ist, dass es nicht nur für die Stadtnatur,
also für die Gebäudebrüter gut ist, sondern auch die Bewohner was davon
haben, die in unmittelbarer Nähe Tiere beobachten können. Deshalb möchten wir in
ganz Bayern Gebäudebrüter-Quartiere erhalten und schaffen.
Schutz und Erhalt gilt bei Natur in der Stadt auch den Wildbienen. Rund 500
verschiedene Arten gibt es in Bayern. Davon sind mehr als die Hälfte in ihrem
Bestand bedroht, 40 Arten sogar schon ausgestorben.
Dem entgegenwirken sollen bewusst geschaffene Nist- und Futterplätze, die
selbst auf kleinstem Raum viel bewirken können, wie dieser liegen gelassene Rohboden.
Spezielle Trockenmauern, Totholz und trockene Pflanzenstängel,
in die dann wieder dankbar Leben einzieht. Mir liegt am Herzen, dass wir in
allen sieben Regierungsbezirken mindestens in drei Städten aktiv sind,
vor Ort sind, erlebbar sind, erfahrbar sind und dass die Menschen vor Ort in
ihrer Geschwindigkeit, in ihren Möglichkeiten ihre Stadt zum Summen
bringen. Apropos Tempo und Entschleunigung -
- dafür stehen gerade im städtischen Raum eine schützenswerte Anzahl alter
Bäume. Sie spenden nicht nur Schatten und bilden den Lebensraum für zahlreiche
Vögel und Kleinlebewesen, sondern sind auch hervorragende Klimaschützer. Ein
alter Baum filtert beispielsweise bis zu 200 mal so viel CO2 und schädliche
Schadstoffe aus der Luft, wie ein junger Baum und wirkt zudem noch wie eine
Klimaanlage. Denn große alte Laubbäume verdunsten an
heißen Sommertagen bis zu 400 Liter Wasser und entziehen dabei der
umgebenden Luft die Wärme. Ein unersetzliches Naturkapital also für die
Zukunft, gerade auch in Stadtgebieten. Oft herrscht Unsicherheit bei den
Baumeigentümern. Muss ich meinen Baum fällen, weil sich der Nachbar am Schatten stört
oder am Laubfall - Oder wie kann ich einen alten Baum erhalten? Unter unserer
kostenlosen Hotline helfen wir den bayerischen Bürgern bei Fragen zur
Verkehrssicherungspflicht , zur fachgerechter Baumpflege oder zum Erhalt
alter Bäume. Erhalten - Schützen und Wertschätzen -
das sind bei Natur in der Stadt die Kernbotschaften. Und damit sie nicht nur
Botschaften bleiben, ist jeder Stadtbewohner angesprochen. Denn
Naturschutz und Stadtleben gehören untrennbar zusammen.