Was darf ich essen bei ketogener Diät? Meine Antworten auf eure Kommentare
Was darf ich essen bei ketogener Diät? Meine Antwort auf eure Kommentare.
Hallo ihr Lieben, herzlich Willkommen. Dieses Mal gibt es ein Antwortvideo auf
ganz viele Kommentare, die ich unter meinem Ketobeitrag gefunden habe und
ich bin gar nicht dazu gekommen jeden Einzelnen zu beantworten und hab mich
jetzt noch mal richtig ums Thema gekümmert und möchte das hier für euch
ja ein bisschen dazu Stellung nehmen.
Ganz vorab, nicht so wichtig aber da möchte jemand gern sein Buch an den Mann bzw
Frau bringen. Gut und schön aber den ketogenen Weg deswegen niedermachen ist
die falsche Art dafür war ein Kommentar und der andere sagt: zu viel Gequatsche,
Verstopfung was, scheiß Verkaufswerbung wieder und die dritte: Aber die gut
möchte ja auch ihr Buch verkaufen da macht man halt die
Konkurrenz schlecht. Also erstens habe ich in meinem Video kein einziges Buch
verkauft. Ja ich schreibe Bücher. Wenn ich wirklich geschäftstüchtig wäre,
hätte ich schon längst ein Ketobuch rausgebracht. Die Verlage liegen mir seit
ungefähr zwei Jahren in den Ohren. In den Mediadaten führen Ketobücher. Also
damit kann man sehr schnell viel Geld machen. Hätte ich machen können habe ich
nicht gemacht eben. Ich lebe auch von Büchern aber ich schreibe das wohinter
ich stehen. Es kann sein, dass sich das im Laufe der
Jahre etwas geändert hat. Vor 20 Jahren war Kinderernährung, da galt es andere
Standards, es gab andere wissenschaftliche Erkenntnisse als heute
und entsprechend entwickelte ich mich auch weiter. Aber ich würde kein Buch
schreiben hinter dem ich nicht stehe. Deswegen gibt es bei mir kein Ketobuch.
Fangen wir vielleicht mal an. Hier geht es darum, eine schreibt auch: Ich bin
fast neun Jahre streng Ketogene, im Sport laufe Marathon 42 Kilometer unter drei
Stunden - Respekt - lasse mich wegen Extremsport alle sechs Monate unter-
suchen. Mein Arzt sagt, meine körperliche Verfassung und Blutwerte sind besser als
vor fünf, als vor neun Jahren bevor ich mit Keto angefangen habe. Also wer so
viel Sport macht, der kann eigentlich fast alles essen also dass ist so ein
körperlicher Challenge, da gibt es sehr schöne Studien drüber
die wirklich zeigen wer intensiv Sport treibt und in einem bestimmten Alter ist
- das weiß ich jetzt natürlich nicht - der ist was Blutwerte angeht auf der total
sicheren Seite. Dann die zweite: Keto ist nicht Atkins.
Protein ist nur in kleinen Mengen erlaubt wenn man das ganz sauber macht
und ursprüngliches Keto eine Ernährung um Krankheiten zu heilen.
Genau das stimmt und das ist auch der Grund weshalb ich jetzt erstmal über die
Definition sprechen möchte weil ich glaube da kommen die meisten
Missverständnisse her. Die ketogene Diät, medizinisch gesehen wird heute in vier
Untergruppen geteilt. Die klassische Ketodiät, die ist aufgebaut aus 90 Prozent,
also Energieprozent Fett, 6 Prozent Eiweiß, 4 Prozent Kohlenhydrate. Das Eiweiß ist auch
begrenzt weil wir wissen ja, dass unser Körper aus Eiweiß bei der Glugoneo-
genese auch Kohlenhydrate beziehungsweise Glukose bauen kann.
Deswegen sind Kohlenhydrate und Eiweiß begrenzt und da gibt es die Ketogene-Ratio
heißt das. Das Verhältnis Fett auf der einen Seite zu Kohlenhydraten und Eiweiß auf
der anderen und das ist bei der klassischen 4 zu 1 oder 3 zu 1.
Das ist eine Diät, die schon vor vielen Jahrzehnten bei Epilepsie eingesetzt
wurde. Auch bei Kindern und die ist fast nur mit Formularnahrung zu erreichen.
Denn man kann sich vorstellen, wenn in meiner Nahrung vier Teile Fett auf ein Teil
Kohlenhydrate und Eiweiß kommen das kann ich mit einem normalen Essen gar
nicht erreichen. Das muss ich anreichern. Da gibt es auch große Probleme der
Akzeptanz speziell bei Kindern weil es oft Ekel gibt und dann nicht mehr
gegessen wird. Die zweite Ketodiät ist die modifizierte Atkinsdiät und
deswegen muss ich ein bisschen Widersprechen. Keto kann auch Atkins sein
zumindest modifiziert Atkins. Da kommt auf ein Teil Fett ein Teil Kohlenhydrate & Eiweiß, die werden auch gleich gestellt. Die Kohlenhydrate werden beim Einstieg
begrenzt auf 20 Gramm am Tag. Das ist sehr wenig, können aber wenn man erst ein
bestimmtes Niveau erreicht hat bei 60 Gramm stagnieren und es ist klar dass
bei diesem Verhältnis da mehr Alltagstauglichkeit da ist. Das ist auch
in der Epilepsie sehr erfolgreich eingesetzt worden.
Also Atkinsdiät ist eine Unterform. Die modifizierte Akinsdiät ist eine Unterform
der Ketodiät. Dann gibt es die MCT-Diät. Und zwar wird als Fett mittelkettige
Fettsäuren eingesetzt , die zum Beispiel in sehr starken Kokosöl vorkommen aber die
heute eigentlich als Diätnahrung angeboten werden und mittlerweile auch
geschmacklos sind. Früher haben die ein bisschen widerlich geschmeckt und
deswegen gab es auch Akzeptanzprobleme. Diese mittelkettige Triglyceride werden
in der Leber verstoffwechselt und zwar vorrangig und deswegen kommt man hier
mit etwas weniger Fett in der Diät aus als in der klassischen ketogenen Diät. Das heißt
man kommt nur mit 73 Prozent Fett statt 90 Prozent hin.
17 Prozent Kohlenhydrate und 10 Prozent Eiweiß. Auch das ist also ein bisschen
alltagstauglicher und leichter umzusetzen in der Praxis. Als Vierte
gibt es die Low-Glycämic-Index-Therapie. Da guckt man auf den niedrigen
glykämischen index der Kohlenhydrate die eingesetzt werden und deswegen kommt man
da mit weniger fett aus. 60 Prozent Fett, 30 Prozent Eiweiß, 10 Prozent Kohlenhydrate.
Auch da ist klar, das schafft man leichter im Alltag. Die Kohlenhydrate
sind allerdings begrenzt auf 40 bis 60 Gramm.
Dort kommt man auch zu einer Getose bei weniger Fett in der Nahrung. Die ist auch
alltagstauglicher. All diese vier Ketodiäten haben das Ziel in eine
Stoffwechselketose zu kommen. Das heißt der Körper produziert Ketonkörper und
stellt sich um und gewinnt seine Energie und Gehirnnahrung nicht mehr durch Glukose
sondern durch Ketonkörper. So das sind die Ketondiäten. Wie sieht es aber
jetzt aus bei diesen Low Carb Diäten? Wenn jetzt hier eine Kommentatorin
zum Beispiel schreibt: Ich lebe seit einem Jahr ketogen auf anraten meines Arztes.
Inzwischen habe ich keine Diabetes mehr und habe die allermeisten Medikamente
abgesetzt. Ich esse abwechslungsreich und viel Gemüse. Probleme mit Verstopfung
habe ich nicht. Vielleicht sollten Sie sich etwas intensiver mit der ketogene
Lebensweise nicht Diät auseinandersetzen. Denn gerade für
Menschen mit hohem Blutdruck, Diabetes ist sie sehr sinnvoll. Allerdings richtig
man sollte es mit dem Arzt absprechen. Und: Also ich als
Japanerin, die sich seit Jahren Low Carb ernährt und von Wurzeln über Algen
schon alles gegessen habe kann sagen, dass diese Diät alles andere als
einseitig ist. Hier in Deutschland ist die Ernährung viel einseitiger als in
Japan mit Brötchen und Marmelade jeden Morgen und Spaghetti am Abend. Bei uns
ist das einzige was bei jedem Frühstück gleich ist eine kleine Schüssel Reis. Ja
beide zeigen so ein bisschen, das ist eigentlich gar nicht so richtig um
Ketokost geht sondern um Low Carb und tatsächlich es stimmt also gerade die
Küche in Deutschland heute noch in der Provinz nehm ich an wo man im Hotel zum
Frühstück weiße Brötchen und Marmelade kriegt die ist total echt langweilig und
da ist die asiatische Küche - nicht nur die japanische - weiter vorn. Aber wir
haben uns ja schon weiterentwickelt und ich glaube man muss nicht die keton leben
um vielseitig zu essen. Jetzt aber mal zur Definition. Worüber
reden wir jetzt eigentlich? Was bzw womit kann ich mich jetzt auch tatsächlich
anfreunden? Das Bundeszentrum für Ernährung definiert Low Carb weniger als
26 Prozent, höchstens 130 Gramm Kohlenhydrate pro
Tag und sagt vor allem kurzfristig ist unter einer Low Carb Kostform eine
stärkere Gewichtsreduktion möglich als unter Low Fat. Der Blutzuckerstoffwechsel
verbessert sich. Menschen mit Typ 2 Diabetes oder mit erhöhtem
Nüchternblutzucker profitieren davon. Low Carb verbessert auch die Körperfett-
zusammensetzung und reduziert das metabolische ungünstige Fett z.B. in der
Leber. Aber wenn ich eben tatsächlich diese 130 gramm Kohlenhydrate habe, das
ist eine ganze Menge. Also 40 Gramm wären 500 Gramm Brokkoli, 50 Gramm Natur-
reis, 20 Gramm Banane, 400 Gramm Möhren. Und 130 Gramm das wäre ja noch mal mehr
als dreimal so viel. Da ist klar, dass es schon eine relativ ausgewogene gemischte
Form, die darauf auch achtet dass es vollwertige gesunde Kohlenhydrate sind
und eben nicht Zucker. Da muss ich noch auf eine Äußerung eingehen: Man
braucht keine Ballaststoffe aus Getreide. Wenn man auf Ballaststoffe nicht
verzichten will, backt man sich Brot aus Leinsamen, Hanfsamenmehl etc. Hat noch
viel mehr Ballaststoffe als Getreide je liefern kann ganz ohne die enormen
Reizstoff die Getreide enthält und Autoimmunkrankheiten
auslösen. Also ehrlich gesagt, Autoimmunkrankheiten können von allen
möglichen Lebensmitteln ausgelöst werden da ist Getreide eines unter vielen und
Getreide jetzt per se den schwarzen Peter zuzuschieben finde ich ganz schön
kritisch weil es gibt bei Getreide enorme Unterschiede. Ich finde ein weißes
Mehl hat überhaupt nichts zu tun mit einem Vollkornmehl. Es gibt
unterschiedliche Getreidesorten. Alle haben ihre Vor- und Nachteile und hier
würde ich auch für Vielfalt plädieren aber eben nicht für Einseitigkeit. Wer
morgens schon drei Nutellabrötchen isst, also das ist nicht meine Vorstellung von
vielseitiger Ernährung. Wer morgens ein Birchermüsli mit Haferflocken isst, das
finde ich prima und wer abends ein tolles Stück - mit Natursauerteig fermentiertes
Stück Vollkornbrot isst der macht garantiert nichts böses.
Jedenfalls ist es sicherlich besser, als sich ein dickes Steak rein zu ziehen.
Ernährungsvielfalt ist mein Credo. Nochmal auf die Nachteile von
strenger Ketokost zu kommen. Tatsächlich ist es durch Studien sehr
gut belegt. Sind Kopfschmerzen, Verstopfung, Muskelkrämpfe, Müdigkeit,
Schwindel, Mundgeruch durch die Azidose entsteht das. Das alles legt sich, wenn
man das länger macht. Klar gibt es alle möglichen diätetischen Maßnahmen mit
denen man das unterscheiden kann und unterdrücken kann.
Aber ehrlich möchte ich mir überall irgendwelche Hanfsamen, Flohsamen, Kleie
untermischen? Das hört sich für mich sehr
medizinisch an, aber nicht mehr nach Genuss und nach normalen Essen was
ich mit meinen Freunden und meiner Familie teilen möchte.
Also da finde ich ein bisschen weniger Extremismus wäre schön. Denn im Endeffekt
steht: Also weniger Müll erzählen, verkaufe dein Buch woanders und mache
die Leute nicht unsicher. Und da werde ich ehrlich gesagt ein bisschen zornig,
weil ich denke wir sollten uns über so etwas wie Ernährung austauschen,
informieren. Wir sollten uns verunsichern lassen,
etwas Infrage stellen. Ernährung ist keine Glaubensfrage sondern Ernährung
ist ein Bereich wo viel geforscht wird, der sehr komplex ist, sehr kompliziert ist.
Weil Ernährungsforschung am Menschen ist schwer möglich, schwer machbar.
Ich kann niemand irgendwie in ein Labor sperren über Jahre und dann gucken was
passiert. Sind immer epidemiologische Studien, es sind immer
auch Laborstudien. Aber wir gehen weiter auf diesem Weg und
sollten immer kritisch sein und uns auch verunsichern lassen. Ich lasse mich auch
gerne verunsichern. Auch durch diese vielen Kommentare, die
ich trotz allem toll finde weil ich finde es natürlich wunderbar wenn
Ernährung zum Thema wird.
Keterogene Ernährung ist gut bei Diabetes Typ 2. Bei Typ 1 ist es wegen,
weil es Insulin gar nicht gibt ist es sogar gefährlich. Das sollte man nicht machen.
Letzten Endes gibt es bei Vergleichen also sehr guten Metastudien zwischen
all diesen Diäten die Empfehlung wer sich mediterran ernährt senkt seinen
Nüchternblutglukosewert am effizientesten. Gefolgt von der Paleo-
Diät und einer veganen Kost. Die Low Carb Diäten waren dagegen am besten den
Langzeitglukosewert günstig zu beeinflussen.
Im Vergleich zur Kontrolldiät trug jedoch alle untersuchten Kostformen mit
leicht unterschiedlicher Stärke dazu bei, den Nüchternblutglukosewert zu senken.
Die Wissenschaftler gehen derzeit davon aus, dass die in Obst, Gemüse, Olivenöl,
Nüssen, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten enthaltenen sekundären
Pflanzenstoffen und die Ballaststoffe die Insulinempfindlichkeit der Patienten
verbessern und die Produktion von advanced glycemic end products reduzieren.
Letztere sind gesundheitsschädliche Zuckerprotein-Verbindungen, die
insbesondere bei oxidativen Stress aber auch bei zu hohem Blutglukosewert
entstehen. Das ist so kompliziert, dass ich
zwischendurch mal nachlesen muss. Also letzten Endes, die einzige Wahrheit gibt
es nicht. Ich finde für mich auch den Umweltaspekt ganz ganz wichtig, denn wer
sich extrem Low Carb ernährt der wird sehr viel Ressourcen schädigen. Auch
Fettproduktion ist natürlich intensiver als eine reine
Kohlenhydratproduktion .Deswegen plädiere ich für eine gemischte
Zusammensetzung. Es ist jedem unbenommen den Fettanteil
zu erhöhen. Guten Fetten vor allen Dingen. Ja letzten Endes ist eine ketogene Diät
eine von diesen vier Dormen die ich vorgestellt habe immer eine
medizinische Diät und wenig alltagstauglich und in meinen augen auch
kein Genuss. Das würde ich nicht empfehlen. Eine Low Carb Ernährung kann
okay sein, wenn sie toll zusammengesetzt ist. Wenn man mit den Möglichkeiten
spielt, viel Gemüse isst und kulinarisch aus den Vollen schöpft. Dann kann sie
auch vegetarisch oder vegan sein. Letzten Endes vielleicht noch mal ein
kleinen Seitenblick: Irgendwann war auch der Vorwurf, dass sich das als Mode
hinstelle. Wenn man sich sehr lange mit Ernährung beschäftigt und das verfolgt
merkt man, mit den Jahrzehnten gibt es immer so eine Wendung zwischen Fett und
Kohlenhydraten. Mal sind die einen böse mal die andern und tatsächlich sind das
immer 10- 15 Jahre wo eine Richtung vorherrscht. Eiweiß ist das so ein
bisschen extra, spielt eine extra Rolle dazu sage ich auch mal extra was. Das spielt vor
allem eine Rolle im Fitness-bereich als Formularernährung.
Aber letzten Endes ist für mich eine vielseitige Ernährung nicht möglich wenn
ich mich streng ketogen ernähre. Wenn ihr noch ein bisschen mehr
wissen wollt was ich vielleicht etwas populärer zu dem Thema gesagt habe, müsst
ihr euch mein erstes Video angucken. Danke das ihr Geduld hattet mit mir. Ich
hoffe ich konnte viele Kommentare befriedigend beantworten ja und bin
gespannt wie es weitergeht mit unserer Ketodiskussion.