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2021 ZDF Sendung, ZDF heute Sendung vom 24.05.2021 - Empörung über Belarus: Wegen der erzwungenen Landung - EU berät über Sanktionen

ZDF heute Sendung vom 24.05.2021 - Empörung über Belarus: Wegen der erzwungenen Landung - EU berät über Sanktionen

Diese Untertitel sind live produziert.

Empörung über Belarus: Wegen der erzwungenen Landung eines Flugzeugs

in Minsk erwägt die EU nun schärfere Sanktionen.

Suche nach Absturzursache: Ermittler am Lago Maggiore untersuchen,

warum nach dem Kabelriss einer Seilbahn die Bremse versagte.

Zu wenig Impfdosen für Afrika: Arme Länder wie Kenia

verlangen mehr Gerechtigkeit bei der Impfstoffverteilung.

Guten Abend, willkommen an diesem Pfingstmontag bei heute.

An meiner Seite für den Sport: Norbert Lehmann.

Es ist eine in Europa beispiellose Operation:

Wohl um einen Regimegegner in die Fänge zu bekommen,

erzwingt der autoritäre belarussische Machthaber Lukaschenko

am Pfingstsonntag die Landung eines Flugzeugs in Minsk.

Jetzt wird die Frage nach Konsequenzen laut.

Die EU berät zur Stunde über Sanktionen.

Die Ryanair-Maschine war auf dem Weg von Athen

in die litauische Hauptstadt Vilnius.

Wegen einer angeblichen Bombendrohung und begleitet von einem Kampfjet

war sie zur Landung in Minsk gezwungen worden.

Dort wurden der in Polen lebende Roman Protasewitsch

und seine aus Russland stammende Freundin festgenommen.

Anselm Stern.

Mit vielen Stunden Verspätung

und einigen Passagieren weniger als geplant

landet der Ryanair-Flug 4978 in Vilnius, Litauen.

Roman Protasewitsch ist da schon in der Gewalt des Regimes von Belarus.

Er wusste wohl schnell, was passieren wird,

berichten Augenzeugen aus dem Flieger.

Er ist aufgestanden und hat seiner Freundin seine Sachen gegeben.

Aber seine Freundin wurde wohl auch verhaftet,

wir haben sie nicht mehr wiedergesehen.

Ein Kampfflugzeug zwingt die Ryanair-Maschine gestern

im Luftraum von Belarus zur Zwischenlandung in Minsk.

Offizieller Grund: eine Bombendrohung.

Doch eine Bombe gibt es nicht.

Es geht ganz offenbar um diesen Blogger.

Der Machthaber in Weißrussland hat zugeschlagen.

Er hat den Kampfjet persönlich losgeschickt, heißt es in Minsk.

Beim EU-Gipfel wurde die Tagesordnung geändert.

Der Blogger muss sofort wieder freigelassen werden.

Alle anderen Erläuterungen für diese Landung des Flugzeugs

sind völlig unglaubwürdig.

Das gleiche gilt für seine Partnerin.

Das werden wir fordern.

Und wir diskutieren,

welche Maßnahmen wir gegen Belarus unternehmen können.

Was gestern passiert ist, ist ein internationaler Skandal.

Das Leben von Zivilisten wurde gefährdet.

Wo der Blogger jetzt ist, weiß man nicht.

Und ich bin mit unseren Korrespondentinnen

in Brüssel und Moskau verbunden.

Erst Anne Gellinek in Brüssel: Die Empörung der EU ist groß,

der Ruf nach Konsequenzen laut.

Worüber denkt man in Brüssel denn nach?

Es gibt zwei Stränge.

Das eine ist der Vorschlag,

die Überflugrechte für Passagierflugzeuge,

die den belarussischen Luftraum nutzen, auszusetzen.

Das zweite ist ein viertes Sanktionspaket.

Das soll es um Wirtschaftssanktionen gehen.

Aber es wird wohl heute noch keine konkreten Beschlüsse geben.

Es wird wohl heute das komplizierte Verhältnis zu Russland debattiert.

In Moskau ist Phoebe Gaa für uns:

Werden sich Lukaschenko und Putin denn davon beeindrucken lassen?

Dafür müssten die Sanktionen deutlich entschiedener ausfallen.

Im Fall von Belarus ist es so,

dass seit den manipulierten Präsidentschaftswahlen

mehrere Sanktionen gestartet wurden.

Präsident Lukaschenkos

hauptsächliche Quelle für Finanzen ist Moskau.

Eine russische Zeitung meldet heute, dass sich Alexander Lukaschenko

und Wladimir Putin Anfang der Woche in Sotschi treffen werden.

Noch ein Ereignis von gestern lässt viele Fragen offen:

das Seilbahnunglück in Norditalien mit 14 Toten.

Experten suchen nun vor Ort nach der Absturzursache.

Am Mittag war die Kabine mit 15 Menschen an Bord

von Stresa am Westufer des Lago Maggiore gestartet.

In 20 Minuten sollte sie den Gipfel des Monte Mottarone erreichen.

Kurz vor dem Ziel stürzte die Gondel in die Tiefe.

Christoph Destairel.

Es regnet am See und der Berg liegt im Nebel.

Dort oben suchen sie nach Gründen,

unten ringen andere um die richtigen Worte, geben sich entschlossen.

Die Regierung, alle Beteiligten arbeiten zusammen, um zu verstehen,

was genau passiert ist.

Die menschliche Tragödie

lässt sich am Schicksal des einzig Überlebenden erahnen:

Bruder, Eltern und Großeltern hat der fünfjährige Junge verloren,

liegt selbst schwer verletzt im Krankenhaus.

Warum alle außer ihm in der Kabine sterben mussten,

zwei Wanderer geben den Ermittlern erste Hinweise.

Sie sahen, wie die Kabine plötzlich stehenblieb und Richtung Tal raste.

Am Mast auf der Kuppe war sie schon sehr schnell,

wurde regelrecht in die Höhe katapultiert

und muss sich dabei vom Tragseil gelöst haben.

Dann krachte sie auf den Boden,

überschlug sich über mehrere Dutzend Meter

und prallte gegen zwei Baumstämme.

Archivbilder zeigen die Unfallstelle,

die Zielstation schon in Sicht.

Hier riss das Seil, nur das Zugseil.

Die Tragseile blieben intakt.

Eigentlich kein Problem für eine Seilbahn.

Was ich nicht verstehe, es gibt eine Bremse.

Wenn ein Zugseil reißt, müsste sie die Kabine auf der Stelle blockieren

Diese wäre also einfach stehengeblieben.

Die Tragseile sind intakt, aber das Bremssystem hat nicht funktioniert.

Erst im November habe sie das gesamte System, auch alle Seile,

überprüft, versichert die Wartungsfirma.

Wie jedes Jahr mit elektromagnetischen Wellen.

Ergebnis: keine Schwachstelle.

Wie das zum Unglück passt, soll jetzt eine Kommission klären.

Derweil ermittelt die Staatsanwaltschaft

wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung.

Schauen wir auf die Corona-Zahlen in Deutschland.

Sie gehen weiter zurück, sind allerdings

wegen des Pfingstwochenendes mit Vorsicht zu interpretieren.

Das Robert Koch-Institut registrierte

2.682 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.

Das sind rund 2.700 weniger als vergangenen Montag.

43 Todesfälle kamen dazu.

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sank weiter, auf 62,5.

Wie könnte eine internationale Strategie gegen Pandemien gelingen?

Das ist die zentrale Frage der Weltgesundheitsorganisation

bei ihrer Jahrestagung.

Bundeskanzlerin Merkel warb für einen internationalen Pandemievertrag,

mit dem Ziel, schneller reagieren zu können.

Zum Auftakt warnte UN-Generalsekretär Guterres

vor einer globalen Coronapolitik der zwei Geschwindigkeiten.

Die Schwächsten würden am meisten leiden

und das sei noch lange nicht vorbei.

Wie ungleich die Mittel gegen die Corona-Pandemie

weltweit verteilt sind, zeigt ein Blick auf die Impfungen.

In vielen wohlhabenden Ländern geht es zügig voran.

In den USA hat fast die Hälfte der Menschen eine erste Impfung,

in Deutschland sind es 40 % und in Frankreich ein Drittel.

Ganz anders in Afrika: Beispiel Kenia,

wo gerade mal 1,8 % der Menschen einmal geimpft sind.

Timm Kröger.

Krankenpfleger John Kiragu war Anfang März einer der ersten,

der eine Spritze bekam, als in Kenia die Impfkampagne startete.

Doch der Hoffnung damals ist längst die Ernüchterung gefolgt.

Eigentlich sollte er Ende April seine zweite Dosis bekommen.

Bislang Fehlanzeige.

Es macht mir Angst, ohne die Impfung weiterzuarbeiten.

Wir machen uns auch Sorgen wegen der neuen Variante.

Knapp eine Million Dosen wurden bislang in Kenia verimpft.

Seit Wochen aber gibt es massive Probleme beim Nachschub,

vor allem, weil der bisherige Hauptlieferant Indien

den Stock selbst benötigt,

sagt Kenias Impfbeauftragter Willis Akhwale

und fordert mehr internationale Unterstützung.

Die reichen Staaten müssen viel mehr tun,

um für mehr Gerechtigkeit beim Zugang zu Impfdosen zu sorgen.

Außerdem: In vielen afrikanischen Ländern herrscht

wie anderswo auch Skepsis gegenüber den Impfungen.

Das verschärft das Problem zusätzlich.

Längst droht, wovor lange gewarnt wurde:

eine Zweiteilung der Welt.

Die Länder, die ihre Bevölkerung bereits geimpft haben,

können ihre Wirtschaft wieder öffnen,

während Länder ohne ausreichend Impfungen,

wie die meisten in Afrika, dabei im Abseits stehen.

John Kiragu hat vor wenigen Wochen erst

Kenias heftige dritte Covid-Welle als Krankenpfleger erlebt

und fürchtet, dass die vierte nicht lange auf sich warten lässt.

Das Ende von Homeoffice- und Testpflicht,

das fordert der Bundesverband der Deutschen Industrie.

Der Fortschritt beim Impfen müsste mit einer Rückkehr

in einen normalen Geschäftsbetrieb verbunden sein,

heißt es in einem Papier an die Bundesregierung,

wie die Funke Mediengruppe schreibt.

Das Forschungsschiff "Polarstern" ist von Bremerhaven aus

zu einer neuen Expedition in Richtung Norden aufgebrochen.

Die rund 50 Wissenschaftler an Bord wollen herausfinden,

wie sich Umweltbelastungen

auf das Ökosystem der arktischen Tiefsee auswirken.

Im Fokus der Untersuchungen zwischen Grönland und Spitzbergen:

die steigende Wassertemperatur

sowie die Verschmutzung des Eismeers durch Plastikmüll.

Und nun zum Handball, Norbert, und zum Finale in der European League.

Das hieß früher EHF-Pokal.

Neuer Name also, geblieben ist die deutsche Dominanz.

Das Endspiel: Magdeburg gegen Berlin gestern Abend.

Der SC besiegte die Füchse -

der siebte Europacup-Triumph Magdeburgs in der Vereinsgeschichte.

Die Freude nach dem ersten internationalen Titel seit 14 Jahren

für den SC Magdeburg.

Es war ein überzeugender Auftritt im Finale des Final-Four-Turniers

gegen die Füchse Berlin,

in dem Magdeburg von Beginn an das Heft in der Hand hatte.

Nach gut 20 Minuten schon eine Sechs-Tore-Führung.

Auch dank der Paraden von Torhüter Yannick Krähen,

der fast jeden zweiten Wurf der Füchse abwehren kann.

Nach dem Sieben-Tore-Vorsprung zur Pause lässt Magdeburg etwas nach.

Die Berliner kommen ran bis auf zwei Treffer, 27:25.

Aber dann setzt Magdeburg den Schlusspunkt zum 28:25-Endstand

und triumphiert als erster Sieger

in der neu geschaffenen European League.

Zwei deutsche Trainer haben in England noch knapp den Sprung

in die Champions League geschafft: Jürgen Klopp mit Liverpool

als Tabellendritter und Thomas Tuchel mit Chelsea als Vierter.

Chelsea steht auch am Samstag im diesjährigen Finale der Königsklasse.

Das war einfach stark, das Ding so zu drehen, dass wir jetzt

unter den Top 4 sind und nun wartet noch etwas ganz Großes auf uns.

Wir haben ein paar Tage Vorbereitung,

so dass wir am Samstag richtig heiß sein werden.

Das ist so toll, dass wir die letzten sechs, sieben Wochen

nutzen konnten, um der Saison noch eine Wendung zum Guten zu geben.

Ich freue mich richtig für die Champions League, dass sie nicht

ohne uns spielen muss, das ist einfach großartig.

Patrick Lange feiert seinen ersten Ironman-Sieg

seit seinem WM-Triumph von 2018.

Der 34-Jährige gewann den Wettbewerb im amerikanischen Tulsa

souverän nach 7 Stunden, 45 Minuten und 22 Sekunden.

Sein Vorsprung auf den Zweit- platzierten: über fünf Minuten.

Lange widmete den Sieg seiner im letzten Jahr verstorbenen Mutter.

Wie schön.

Nobelpreis, Pulitzer-Preis, Oscar, unzählige Grammys -

wer in seinem Leben so geehrt wurde,

dem schenken wir zum 80. auch gerne ein paar Sekunden:

Bob Dylan, Rock-Poet, Ikone der Protestbewegung.

Seine Lieder prägten v.a. die 60er Jahre.

Für viele aber ist er einer der wichtigsten

und einflussreichsten Songschreiber überhaupt.

Und wenn Sie jetzt Lust auf mehr Musik von Bob Dylan haben:

In unserer ZDFheute-App zeigen wir gleich mehrere Auftritte von ihm.

Aus den frühen 60ern bis in die 80er Jahre.

Zum Schluss der Blick auf das Wetter morgen:

Da ist es wieder bewölkt mit vielen Schauern und Gewittern.

Im Süden am Nachmittag zunehmend sonnig.

Es weht ein lebhafter Südwestwind mit stürmischen Böen.

Soviel von uns an diesem Pfingstmontag.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Claus Kleber erwartet Sie um 21.45 Uhr zum heute journal.

Wir freuen uns, wenn Sie morgen um sieben wieder dabei sind.

Einen schönen Restfeiertag wünschen wir, ade.

ZDF heute Sendung vom 24.05.2021 - Empörung über Belarus: Wegen der erzwungenen Landung - EU berät über Sanktionen ZDF heute Sendung vom 24.05.2021 - Outrage over Belarus: Because of forced landing - EU discusses sanctions ZDF heute Sendung vom 24.05.2021 - Indignazione per la Bielorussia: a causa dell'atterraggio forzato - L'UE si consulta sulle sanzioni ZDF heute programma van 24.05.2021 - Woede over Wit-Rusland: Vanwege de noodlanding - EU bespreekt sancties

Diese Untertitel sind live produziert.

Empörung über Belarus: Wegen der erzwungenen Landung eines Flugzeugs

in Minsk erwägt die EU nun schärfere Sanktionen.

Suche nach Absturzursache: Ermittler am Lago Maggiore untersuchen,

warum nach dem Kabelriss einer Seilbahn die Bremse versagte.

Zu wenig Impfdosen für Afrika: Arme Länder wie Kenia

verlangen mehr Gerechtigkeit bei der Impfstoffverteilung.

Guten Abend, willkommen an diesem Pfingstmontag bei heute.

An meiner Seite für den Sport: Norbert Lehmann.

Es ist eine in Europa beispiellose Operation:

Wohl um einen Regimegegner in die Fänge zu bekommen,

erzwingt der autoritäre belarussische Machthaber Lukaschenko

am Pfingstsonntag die Landung eines Flugzeugs in Minsk.

Jetzt wird die Frage nach Konsequenzen laut.

Die EU berät zur Stunde über Sanktionen.

Die Ryanair-Maschine war auf dem Weg von Athen

in die litauische Hauptstadt Vilnius.

Wegen einer angeblichen Bombendrohung und begleitet von einem Kampfjet

war sie zur Landung in Minsk gezwungen worden.

Dort wurden der in Polen lebende Roman Protasewitsch

und seine aus Russland stammende Freundin festgenommen.

Anselm Stern.

Mit vielen Stunden Verspätung

und einigen Passagieren weniger als geplant

landet der Ryanair-Flug 4978 in Vilnius, Litauen.

Roman Protasewitsch ist da schon in der Gewalt des Regimes von Belarus.

Er wusste wohl schnell, was passieren wird,

berichten Augenzeugen aus dem Flieger.

Er ist aufgestanden und hat seiner Freundin seine Sachen gegeben.

Aber seine Freundin wurde wohl auch verhaftet,

wir haben sie nicht mehr wiedergesehen.

Ein Kampfflugzeug zwingt die Ryanair-Maschine gestern

im Luftraum von Belarus zur Zwischenlandung in Minsk.

Offizieller Grund: eine Bombendrohung.

Doch eine Bombe gibt es nicht.

Es geht ganz offenbar um diesen Blogger.

Der Machthaber in Weißrussland hat zugeschlagen.

Er hat den Kampfjet persönlich losgeschickt, heißt es in Minsk.

Beim EU-Gipfel wurde die Tagesordnung geändert.

Der Blogger muss sofort wieder freigelassen werden.

Alle anderen Erläuterungen für diese Landung des Flugzeugs

sind völlig unglaubwürdig.

Das gleiche gilt für seine Partnerin.

Das werden wir fordern.

Und wir diskutieren,

welche Maßnahmen wir gegen Belarus unternehmen können.

Was gestern passiert ist, ist ein internationaler Skandal.

Das Leben von Zivilisten wurde gefährdet.

Wo der Blogger jetzt ist, weiß man nicht.

Und ich bin mit unseren Korrespondentinnen

in Brüssel und Moskau verbunden.

Erst Anne Gellinek in Brüssel: Die Empörung der EU ist groß,

der Ruf nach Konsequenzen laut.

Worüber denkt man in Brüssel denn nach?

Es gibt zwei Stränge.

Das eine ist der Vorschlag,

die Überflugrechte für Passagierflugzeuge,

die den belarussischen Luftraum nutzen, auszusetzen.

Das zweite ist ein viertes Sanktionspaket.

Das soll es um Wirtschaftssanktionen gehen.

Aber es wird wohl heute noch keine konkreten Beschlüsse geben.

Es wird wohl heute das komplizierte Verhältnis zu Russland debattiert.

In Moskau ist Phoebe Gaa für uns:

Werden sich Lukaschenko und Putin denn davon beeindrucken lassen?

Dafür müssten die Sanktionen deutlich entschiedener ausfallen.

Im Fall von Belarus ist es so,

dass seit den manipulierten Präsidentschaftswahlen

mehrere Sanktionen gestartet wurden.

Präsident Lukaschenkos

hauptsächliche Quelle für Finanzen ist Moskau.

Eine russische Zeitung meldet heute, dass sich Alexander Lukaschenko

und Wladimir Putin Anfang der Woche in Sotschi treffen werden.

Noch ein Ereignis von gestern lässt viele Fragen offen:

das Seilbahnunglück in Norditalien mit 14 Toten.

Experten suchen nun vor Ort nach der Absturzursache.

Am Mittag war die Kabine mit 15 Menschen an Bord

von Stresa am Westufer des Lago Maggiore gestartet.

In 20 Minuten sollte sie den Gipfel des Monte Mottarone erreichen.

Kurz vor dem Ziel stürzte die Gondel in die Tiefe.

Christoph Destairel.

Es regnet am See und der Berg liegt im Nebel.

Dort oben suchen sie nach Gründen,

unten ringen andere um die richtigen Worte, geben sich entschlossen.

Die Regierung, alle Beteiligten arbeiten zusammen, um zu verstehen,

was genau passiert ist.

Die menschliche Tragödie

lässt sich am Schicksal des einzig Überlebenden erahnen:

Bruder, Eltern und Großeltern hat der fünfjährige Junge verloren,

liegt selbst schwer verletzt im Krankenhaus.

Warum alle außer ihm in der Kabine sterben mussten,

zwei Wanderer geben den Ermittlern erste Hinweise.

Sie sahen, wie die Kabine plötzlich stehenblieb und Richtung Tal raste.

Am Mast auf der Kuppe war sie schon sehr schnell,

wurde regelrecht in die Höhe katapultiert

und muss sich dabei vom Tragseil gelöst haben.

Dann krachte sie auf den Boden,

überschlug sich über mehrere Dutzend Meter

und prallte gegen zwei Baumstämme.

Archivbilder zeigen die Unfallstelle,

die Zielstation schon in Sicht.

Hier riss das Seil, nur das Zugseil.

Die Tragseile blieben intakt.

Eigentlich kein Problem für eine Seilbahn.

Was ich nicht verstehe, es gibt eine Bremse.

Wenn ein Zugseil reißt, müsste sie die Kabine auf der Stelle blockieren

Diese wäre also einfach stehengeblieben.

Die Tragseile sind intakt, aber das Bremssystem hat nicht funktioniert.

Erst im November habe sie das gesamte System, auch alle Seile,

überprüft, versichert die Wartungsfirma.

Wie jedes Jahr mit elektromagnetischen Wellen.

Ergebnis: keine Schwachstelle.

Wie das zum Unglück passt, soll jetzt eine Kommission klären.

Derweil ermittelt die Staatsanwaltschaft

wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung.

Schauen wir auf die Corona-Zahlen in Deutschland.

Sie gehen weiter zurück, sind allerdings

wegen des Pfingstwochenendes mit Vorsicht zu interpretieren.

Das Robert Koch-Institut registrierte

2.682 Neuinfektionen binnen 24 Stunden.

Das sind rund 2.700 weniger als vergangenen Montag.

43 Todesfälle kamen dazu.

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sank weiter, auf 62,5.

Wie könnte eine internationale Strategie gegen Pandemien gelingen?

Das ist die zentrale Frage der Weltgesundheitsorganisation

bei ihrer Jahrestagung.

Bundeskanzlerin Merkel warb für einen internationalen Pandemievertrag,

mit dem Ziel, schneller reagieren zu können.

Zum Auftakt warnte UN-Generalsekretär Guterres

vor einer globalen Coronapolitik der zwei Geschwindigkeiten.

Die Schwächsten würden am meisten leiden

und das sei noch lange nicht vorbei.

Wie ungleich die Mittel gegen die Corona-Pandemie

weltweit verteilt sind, zeigt ein Blick auf die Impfungen.

In vielen wohlhabenden Ländern geht es zügig voran.

In den USA hat fast die Hälfte der Menschen eine erste Impfung,

in Deutschland sind es 40 % und in Frankreich ein Drittel.

Ganz anders in Afrika: Beispiel Kenia,

wo gerade mal 1,8 % der Menschen einmal geimpft sind.

Timm Kröger.

Krankenpfleger John Kiragu war Anfang März einer der ersten,

der eine Spritze bekam, als in Kenia die Impfkampagne startete.

Doch der Hoffnung damals ist längst die Ernüchterung gefolgt.

Eigentlich sollte er Ende April seine zweite Dosis bekommen.

Bislang Fehlanzeige.

Es macht mir Angst, ohne die Impfung weiterzuarbeiten.

Wir machen uns auch Sorgen wegen der neuen Variante.

Knapp eine Million Dosen wurden bislang in Kenia verimpft.

Seit Wochen aber gibt es massive Probleme beim Nachschub,

vor allem, weil der bisherige Hauptlieferant Indien

den Stock selbst benötigt,

sagt Kenias Impfbeauftragter Willis Akhwale

und fordert mehr internationale Unterstützung.

Die reichen Staaten müssen viel mehr tun,

um für mehr Gerechtigkeit beim Zugang zu Impfdosen zu sorgen.

Außerdem: In vielen afrikanischen Ländern herrscht

wie anderswo auch Skepsis gegenüber den Impfungen.

Das verschärft das Problem zusätzlich.

Längst droht, wovor lange gewarnt wurde:

eine Zweiteilung der Welt.

Die Länder, die ihre Bevölkerung bereits geimpft haben,

können ihre Wirtschaft wieder öffnen,

während Länder ohne ausreichend Impfungen,

wie die meisten in Afrika, dabei im Abseits stehen.

John Kiragu hat vor wenigen Wochen erst

Kenias heftige dritte Covid-Welle als Krankenpfleger erlebt

und fürchtet, dass die vierte nicht lange auf sich warten lässt.

Das Ende von Homeoffice- und Testpflicht,

das fordert der Bundesverband der Deutschen Industrie.

Der Fortschritt beim Impfen müsste mit einer Rückkehr

in einen normalen Geschäftsbetrieb verbunden sein,

heißt es in einem Papier an die Bundesregierung,

wie die Funke Mediengruppe schreibt.

Das Forschungsschiff "Polarstern" ist von Bremerhaven aus

zu einer neuen Expedition in Richtung Norden aufgebrochen.

Die rund 50 Wissenschaftler an Bord wollen herausfinden,

wie sich Umweltbelastungen

auf das Ökosystem der arktischen Tiefsee auswirken.

Im Fokus der Untersuchungen zwischen Grönland und Spitzbergen:

die steigende Wassertemperatur

sowie die Verschmutzung des Eismeers durch Plastikmüll.

Und nun zum Handball, Norbert, und zum Finale in der European League.

Das hieß früher EHF-Pokal.

Neuer Name also, geblieben ist die deutsche Dominanz.

Das Endspiel: Magdeburg gegen Berlin gestern Abend.

Der SC besiegte die Füchse -

der siebte Europacup-Triumph Magdeburgs in der Vereinsgeschichte.

Die Freude nach dem ersten internationalen Titel seit 14 Jahren

für den SC Magdeburg.

Es war ein überzeugender Auftritt im Finale des Final-Four-Turniers

gegen die Füchse Berlin,

in dem Magdeburg von Beginn an das Heft in der Hand hatte.

Nach gut 20 Minuten schon eine Sechs-Tore-Führung.

Auch dank der Paraden von Torhüter Yannick Krähen,

der fast jeden zweiten Wurf der Füchse abwehren kann.

Nach dem Sieben-Tore-Vorsprung zur Pause lässt Magdeburg etwas nach.

Die Berliner kommen ran bis auf zwei Treffer, 27:25.

Aber dann setzt Magdeburg den Schlusspunkt zum 28:25-Endstand

und triumphiert als erster Sieger

in der neu geschaffenen European League.

Zwei deutsche Trainer haben in England noch knapp den Sprung

in die Champions League geschafft: Jürgen Klopp mit Liverpool

als Tabellendritter und Thomas Tuchel mit Chelsea als Vierter.

Chelsea steht auch am Samstag im diesjährigen Finale der Königsklasse.

Das war einfach stark, das Ding so zu drehen, dass wir jetzt

unter den Top 4 sind und nun wartet noch etwas ganz Großes auf uns.

Wir haben ein paar Tage Vorbereitung,

so dass wir am Samstag richtig heiß sein werden.

Das ist so toll, dass wir die letzten sechs, sieben Wochen

nutzen konnten, um der Saison noch eine Wendung zum Guten zu geben.

Ich freue mich richtig für die Champions League, dass sie nicht

ohne uns spielen muss, das ist einfach großartig.

Patrick Lange feiert seinen ersten Ironman-Sieg

seit seinem WM-Triumph von 2018.

Der 34-Jährige gewann den Wettbewerb im amerikanischen Tulsa

souverän nach 7 Stunden, 45 Minuten und 22 Sekunden.

Sein Vorsprung auf den Zweit- platzierten: über fünf Minuten.

Lange widmete den Sieg seiner im letzten Jahr verstorbenen Mutter.

Wie schön.

Nobelpreis, Pulitzer-Preis, Oscar, unzählige Grammys -

wer in seinem Leben so geehrt wurde,

dem schenken wir zum 80. auch gerne ein paar Sekunden:

Bob Dylan, Rock-Poet, Ikone der Protestbewegung.

Seine Lieder prägten v.a. die 60er Jahre.

Für viele aber ist er einer der wichtigsten

und einflussreichsten Songschreiber überhaupt.

Und wenn Sie jetzt Lust auf mehr Musik von Bob Dylan haben:

In unserer ZDFheute-App zeigen wir gleich mehrere Auftritte von ihm.

Aus den frühen 60ern bis in die 80er Jahre.

Zum Schluss der Blick auf das Wetter morgen:

Da ist es wieder bewölkt mit vielen Schauern und Gewittern.

Im Süden am Nachmittag zunehmend sonnig.

Es weht ein lebhafter Südwestwind mit stürmischen Böen.

Soviel von uns an diesem Pfingstmontag.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Claus Kleber erwartet Sie um 21.45 Uhr zum heute journal.

Wir freuen uns, wenn Sie morgen um sieben wieder dabei sind.

Einen schönen Restfeiertag wünschen wir, ade.