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2021 Tagesschau, nachtmagazin 23.04.2021, 00:20 Uhr - Indonesisches U-Boot mit 53 Mann Besatzung wird weiter vermisst

nachtmagazin 23.04.2021, 00:20 Uhr - Indonesisches U-Boot mit 53 Mann Besatzung wird weiter vermisst

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit dem nachtmagazin.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (23.04.2021)

Heute im Studio: Anna Planken

Guten Abend!

Bundestag und Bundesrat haben

das Infektionsschutzgesetz passieren lassen.

Mit der einheitlichen Notbremse

kommt das Aus für diese Tübinger Lebensart:

An den Zugängen zu Innenstadt wird getestet.

Wer negativ ist, darf shoppen, Essengehen oder ins Theater.

Das wissenschaftlich begleitete Öffnungsmodell muss beendet werden.

Nicht die Stadt, aber der Kreis liegt über der 100er-Grenze.

Ein Studienabbruch, obwohl sie ihr Projekt als Erfolg bezeichnen.

Nicht nur beteiligte Forscher sind sauer.

Noch sind die Läden in Tübingen gut besucht,

das ändert sich wohl ab Montag.

Dann müssen neben den Geschäften

auch kulturelle Einrichtungen schließen.

Das neue Infektionsschutzgesetz sieht keine Lockdown-Ausnahmen vor,

auch nicht für die Modellstadt.

Die Tübinger trauern der Freiheit hinterher:

Kein Konzert, kein Kino, kein Theater, das finde ich schlimm.

Da geht was verloren, was aufgebaut hat, genährt hat.

Ich bin unterwegs, um ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen.

Das wäre mühsam, ohne den Laden.

Das war voll die gute Möglichkeit,

dass man seinen Beschäftigungen nachgehen kann, ohne Angst.

Weil alle Leute getestet werden, bevor sie ein Tagesticket bekommen.

Die Stadt hätte das Modell gerne fortgeführt:

Wir haben im Projekt gelernt und wir haben

von drei Forschergruppen eine Aussage: es funktioniert.

Wir halten die Inzidenzen niedrig.

Testen hilft in dieser Pandemie und es wäre richtig, weiterzumachen.

Tübingen hat mit 91 eine vergleichsweise niedrige Inzidenz.

Die Zahlen des Kreises zählen aber, die sind fast doppelt so hoch.

Deshalb müssen die meisten Läden schließen.

Es wurde gut angenommen hier,

jetzt ist wieder 'ne Ungewissheit, keiner weiß, wie es weitergeht.

Das bedeutet Verdienstausfall für mich und für den Laden,

wenn wir schließen müssen.

Wie es für die Geschäfte weitergeht, ist noch unklar.

Dürfen wir Click and Meet machen - oder Click and Collect?

Wir wissen es nicht.

Natürlich machen wir, was erlaubt ist.

Aber wir wissen es nicht.

Damit das öffentliche Leben zügig aufleben kann,

soll das Projekt sobald wie möglich erneut aufgenommen werden.

Wichtig ist, dass wir viele symptomlose Menschen

herausgefunden haben.

Wir haben das Ansteckungsrisiko vermindert.

Es ist wichtig, dass wir das nur als Pause betrachten.

Nach dem Wochenende werden aber erst mal

die Teststationen in Tübingen wieder abgebaut.

Oberbürgermeister in Tübingen ist Boris Palmer.

Guten Abend.

Ihr Projektleiter ist richtig sauer, konnte man lesen.

Wie geht es Ihnen?

Ich bin eher traurig.

Viele Menschen haben sehr viel Engagement gezeigt.

Die werden ohne Not mit dem Ende des Projekts konfrontiert.

Sechs Wochen ging Ihr Modellversuch.

Welche Erkenntnisse konnten Sie gewinnen?

Schnelltest sind zuverlässig genug, um das zu machen.

Wir konnten genug Infizierte finden,

die nicht wussten, dass sie das Virus weitertragen.

So konnten wir Ansteckungsketten unterbrechen

und die Inzidenz unter Kontrolle halten.

Wir waren in den letzten beiden Wochen konstant unter 100.

Man muss zur Fairness sagen: Sie sind von unter 20 gekommen.

Sie haben eine Vervierfachung Ihrer Werte.

Sehe ich anders.

Um den Stadtkern herum ist der Landkreis Tübingen -

der war auch gut.

Jetzt hat er eine Inzidenz von 240.

Wir haben uns besser gehalten und uns vor allem stabilisiert.

Es war klar, dass wir am Anfang steigende Zahlen haben -

wer viel testet, findet viel.

Ist aus Ihrer Sicht die Inzidenz nicht das richtige Maß:

Die 100 aus dem Dezember sind nicht mehr die 100 von jetzt.

Sicher nicht.

Der Anteil der Älteren ist jetzt gering bei den Erkrankten,

die sind größtenteils geimpft.

Die Test-Positiv-Rate ist der wichtigere Wert.

Sonst könnte man sich gesund testen, indem man nicht testet.

Das Gegenargument vieler Kritiker:

Die Werte im Kreis Tübingen lassen sich von Ihrer Stadt

nicht einfach abkoppeln, weil es viele Pendler gibt.

Sie kommen zu uns und werden bei uns getestet,

wenn sie einkaufen wollen oder ins Theater.

Dann finden wir die Infektion und tragen dazu bei,

dass die Infektionsketten im Kreis unterbrochen werden.

Es ist schwer zu erklären,

warum die Inzidenz im Kreis 2,5 mal höher ist als in der Stadt.

Sie sind nicht der Typ Politiker,

der sich schicksalsergeben in die Ecke setzt und es akzeptiert.

Was planen Sie?

Wir wollen die Erfahrung nutzen und möglichst schnell wieder aufmachen.

Wenn die Welle vorbei ist,

wissen wir wie es geht und können Öffnungen gewährleisten.

Der Fehler im März war, zu öffnen, ohne die Testpflicht zu haben.

Danke.

Danke und gute Nacht.

Die Menschen auf der Erde

konzentrieren sich seit einem Jahr auf Corona.

Die Welt hat sich seitdem zwar weitergedreht -

ihr größtes Problem ist aber akut: der Klimawandel.

Jetzt gibt es Bewegung von einer Seite, die lange stumm war,

oder Dinge sagte wie:

"Wenn es mir zu warm wird, mach ich die Klimaanlage kälter."

In den USA hat nicht mehr Donald Trump das Sagen.

Der neue Präsident Biden

pflegt auch klimapolitisch eine andere Sprache:

Heute rief er 40 Regierungschefs zum Online-Klimadialog zusammen.

Überschrift: Wir müssen mehr für unsere Erde tun!

Die USA sind zurück auf der Bühne der Weltklimapolitik.

Biden will sogar eine Führungsrolle übernehmen.

Das macht er beim Treffen mit 40 Regierungschefs deutlich.

Er will US-Treibhausgasemissionen schrittweise reduzieren:

Bis Ende des Jahrzehnts im Vergleich mit dem Jahr 2005 halbieren.

Diese Schritte werden bis spätestens 2050

die US-Wirtschaft klimaneutral machen.

Aber die Wahrheit ist, Amerika verantwortet weniger

als 50 % der Weltemissionen.

Keine Nation kann diese Krise alleine lösen,

ich weiß, dass Sie das gut verstehen.

Kanzlerin Merkel begrüßte Bidens Ankündigung,

dass die USA zum Kampf gegen den Klimawandel zurückkehren.

Noch sind die USA hinter China der größte Emittent von Treibhausgasen.

Bidens ambitionierte Pläne

fordern eine radikale Änderung der amerikanischen Wirtschaft.

Die Klimaziele sind erreichbar, weil wir uns stärker

auf die Entwicklung neuer Technologien richten werden.

Mit den neuen Technologien werden wir zu einer Wirtschaft übergehen,

die auf erneuerbarer Energie basiert und kosteneffizienter ist.

Biden sieht in seinen Zielen große Chancen für die Wirtschaft.

Davon muss er aber erst die Republikaner überzeugen,

die fürchten hohe Jobverluste.

Ein gutes Zeichen für Klimaaktivisten,

dass sich Regierungen gegenseitig Druck machen.

Denn sie können aktuell nicht so, wie sie wollen.

Denn Massendemos für eine andere Klimapolitik,

die waren für Politik und Wirtschaft beeindruckend.

Aber in der Pandemie ist so was nicht möglich.

Viele Fridays-for-Future-Fans sind frustriert.

Sie meinen, dass der Klimaschutz

durch den Infektionsschutz ausgebremst wird.

Da war der voll, jetzt sind hier keine Menschen.

Damals haben wir den Platz voll bekommen.

Im Herbst 2019 haben sie hier auf dem Platz in Neuruppin

mit über 1000 Menschen demonstriert.

Da war das drängendste das Klimapaket,

das beschlossen werden sollte.

Das wurde dann als Klimapäckchen beschlossen

und unsere Erwartungen gar nicht erfüllte.

Emma und Corvin engagieren sich bei Fridays for Future -

seit Jahren.

* Demo-Rufe *

Es ist viel zu trocken.

Es gab schon Waldbrände in Brandenburg.

Das zeigt, der Klimawandel geht weiter.

Die Klimakrise ist ist in Vergessenheit geraten.

Wir wollen ein bisschen rauskommen und zeigen,

der Klimawandel geht trotzdem weiter.

Was hat sich bei der Klimarettung geändert?

Vor zwei Jahren hätte ich gedacht,

wir hätten jetzt eine vernünftige Klimapolitik, die handelt.

Was passiert, ist nicht ausreichend.

Weder in der Quantität noch in der Qualität.

Das ist enttäuschend.

Die Forschungslage ist eindeutig.

Für ihre Heimat fordern sie 100 % erneuerbare Energieversorgung

bis 2030.

Aber durch Corona rückte die Klimapolitik in den Hintergrund.

Natürlich ist Corona wichtig.

Es geht um Menschenleben.

Aber die Klimakrise betrifft uns auch.

Sie ist abstrakter als Corona, darum vergisst man sie schneller.

Der Klimawandel, zeigen sie, ist vor ihrer Haustür zu spüren.

Sie spüren die Folgen unmittelbar.

Im Sommer breiten sich im See Blaualgen aus.

Baden wollen sie hier nicht mehr.

Meine Heimat wird hier zerstört.

In anderen Teilen der Welt geht es sogar um die Lebensgrundlage.

Das ist kein Vergleich.

Es sitzen Leute in der Regierung, die die Fakten auch kennen.

An geltende Verträge halte sich die Politik nicht.

Die Aktivisten nennen als Beispiel das Pariser Klimaabkommen.

Es soll die Erderwärmung abbremsen.

Keine Partei im Bundestag hat einen Plan,

wie das Klimaziel einzuhalten ist.

Die Wissenschaft schon.

Wissenschaftler gucken bestimmt neugierig

auf die neue Aktivität in Sachen Klimaschutz.

Werner Eckert, Leiter der SWR-Umweltredaktion -

was halten Sie davon?

Wenn man die Wissenschaftler fragt, sagen die natürlich,

es müsse alles noch mehr sein.

Von den Amerikanern und den Europäern.

Aber das ist die Stimme der Wissenschaft -

Politiker sehen das natürlich anders.

Sie achten aufs Machbare.

Unter Trump hatten sich die USA

jahrelang völlig von dem Thema verabschiedet.

Jetzt sagt Biden dem Rest der Welt, ihr müsst euch mehr anstrengen.

Was kann er damit erreichen?

Eine Menge.

Dass er mitmacht, ist das Entscheidende.

Der Klimaschutz und das internationale Tun:

Es hängt davon ab, dass die Staaten glauben,

dass dort die Märkte von morgen liegen.

Dass es kein Verlustgeschäft ist, keine Verzichtsdebatte.

Sondern ein Gewinn - Jobs und Geld.

Unter Trump war die große Gefahr:

Die anderen Wirtschaftsblöcke sagten:

"Weiß man, ob der uns nicht über den Tisch zieht?

Er macht keinen Klimaschutz,

produziert günstiger und sticht uns aus."

Jetzt unter Biden ist es für Chinesen und Europäer

ein ganz anderer Deal.

Glauben Sie, die wirtschaftlichen Aspekte sind auch der Grund,

warum von überall große Klimaversprechen kommen?

Bei Russland und Brasilien muss man Abstriche machen -

das war vor allem Rhetorik.

Aber China ist weitergegangen als bisher:

Ab 2025 werden wir deutlich weniger Kohle verbrennen.

Das ist wichtig für den Klimaschutz.

Es hat damit zu tun, dass sich jetzt alle sicher sein können,

dass die Welt gemeinsam in die Richtung geht.

Das funktioniert einigermaßen.

So war es angedacht im Pariser Abkommen von 2015.

Vertrauen herstellen, gute Beispiele voranbringen.

Und man möchte auf China Druck machen.

Es wird mit Steuern auf chinesische Produkte gedroht.

Diese Steuern würden an CO2 gemessen.

All das schafft eine Atmosphäre:

"Vielleicht ist Klimaschutz doch die Zukunft,

wir machen lieber mit."

Danke.

Gerne.

Seit gestern läuft im Indischen Ozean eine Rettungsaktion.

Dieses U-Boot der indonesischen Marine

ist bei einer Militärübung plötzlich verschwunden.

An Bord sind 53 Seeleute, nach denen jetzt gesucht wird.

Mittlerweile wurde ein magnetisches Objekt

vor der Küste Balis auf dem Meeresgrund entdeckt.

Es könnte das U-Boot sein.

Aber es ist völlig unklar, ob die Besatzung überlebt hat -

und wenn ja, ob man sie retten kann.

Kein Funkkontakt zu dem 1981 in Deutschland gebauten Schiff,

hier Archivbilder.

Machte ein Stromausfall das U-Boot manövrierunfähig?

Ist es bereits zerbrochen?

Die Sorgen sind groß, an Bord befinden sich 53 Menschen.

Wir verstehen die Ängste der Familien.

Wir werden alles versuchen,

um das Boot zu finden und die Besatzung zu retten.

An der Rettungsaktion beteiligen sich auch

Bergungsschiffe aus Malaysia oder Singapur.

Größtes Problem:

Der Sauerstoff an Bord wird knapp, viel Zeit bleibt den Helfern nicht.

Die Luft reicht für maximal drei Tage.

Deshalb müssen wir das Boot bis Samstagmorgen gefunden haben.

Auch Experten aus Deutschland beobachten das Drama

vor der Küste Balis mit Sorge und Solidarität:

Wir U-Boot-Fahrer sind eine geschlossene Gemeinschaft.

Wir empfinden miteinander.

Die Indonesier sind zum Teil in Deutschland ausgebildet.

Ich kenne den Kommandanten.

Wir empfinden mit den U-Boot-Fahrern und ihren Familien,

wir drücken alle Daumen, dass sie heil aus der Lage rauskommen.

Wir können uns gut in die Situation der Betroffenen versetzen.

Es gibt vielleicht Hoffnung für Boot und Besatzung:

Helfer haben ein Metallobjekt geortet

in 50 bis 100 Metern Tiefe.

Ob es sich um das vermisste Schiff handelt, ist unklar.

Ganz anderes Thema:

Es sieht aus, wie ein Bild aus längst vergangener Zeit:

Ein Popkonzert vor Massen.

Aber wenn wir näher rangehen und genauer hingucken, wird klar:

Das ist ein Popkonzert in Corona-Zeiten.

Ein Experiment, im März in Barcelona,

bei dem Wissenschaftler erforschen wollten:

Wie können wir uns langsam an ein "normales" Kulturleben herantasten.

Mit Masken, Tests und ein bisschen mehr Abstand.

Das ist eine Idee für die arg gebeutelte Musikszene.

Andere kommen vom Kölner Musikfestival c/o pop.

Musik aus dem Bettenhaus,

Interviews beim Tischtennis-Turnier und Konzerte an kuriosen Orten.

Das Musikfestival c/o pop aus Köln

wieder nur in digitaler Form:

Ab heute kostenlos im Netz.

Wir versuchen, eine besondere Atmosphäre zu schaffen.

Indem wir besondere Orte gesucht haben,

um Bands eine Möglichkeit zu geben, digital das Festival zu bestreiten.

Die Kölner Band Bukahara macht mit, ihre Schnitzeljagd wird gestreamt.

Obwohl sie nichts mehr wollen,

als ihre Songs auf der Bühne zu spielen.

Eine Zeit lang ist das cool, nicht auf die Bühne zu gehen,

um neues Material zu schaffen.

Man merkt aber nach einem Jahr, es ist alles darauf ausgelegt,

diesen Moment zu haben, wo es rausgeht.

Für die Festival-Aktionen erhalten die 80 Bands kleine Gagen.

Sonst fehlen viele Einnahmen.

Ihre ausverkaufte Tour fürs neue Album: wegen Corona abgesagt.

Die Pausentaste gedrückt seit mehr als einem Jahr.

Wir haben das Glück,

dass wir in den letzten Jahren was zurücklegen konnten.

Man lebt von seinem Ersparten.

Digitale Festivals, keine Tour und viel Ungewissheit.

Da sie einen Großteil durch Live-Konzerte verdienen,

leidet die Branche heftig unter der Pandemie.

Wenn sich der Corona-Nebel irgendwann lichtet,

wird es umso schöner!

Die Wetteraussichten:

In der Südwesthälfte funkeln nachts die Sterne.

Im übrigen Land gibt es auch Wolken.

Im Osten gibt es Schneeregen- oder Regenschauer.

Am Tag ist es in der Südwesthälfte sonnig.

Im Norden und Osten teils Wolken, die Schauer bringen können.

Wir sagen Tschüss für heute.

Unsere Nachtschicht behält die Nachrichtenlage im Auge.

Kirsten Gerhard informiert Sie gegen 2.10 Uhr.

Gute Nacht!

Copyright Untertitel: NDR 2021


nachtmagazin 23.04.2021, 00:20 Uhr - Indonesisches U-Boot mit 53 Mann Besatzung wird weiter vermisst nachtmagazin 23.04.2021, 00:20 Uhr - Indonesisches U-Boot mit 53 Mann Besatzung wird weiter vermisst nachtmagazin 23.04.2021, 00:20 Uhr - Indonesian submarine with 53 crew still missing nachtmagazin 23.04.2021, 00:20 Uhr - Un submarino indonesio con 53 tripulantes sigue desaparecido nachtmagazin 23.04.2021, 00:20 - Le sous-marin indonésien avec 53 membres d'équipage est toujours porté disparu nachtmagazin 23.04.20, 00:20 Uhr - インドネシアの潜水艦、53人の乗組員が依然行方不明。 nachtmagazin 23.04.2021, 00:20 Uhr - Indonezyjski okręt podwodny z 53 członkami załogi wciąż zaginiony nachtmagazin 23.04.2021, 00:20 Uhr - Submarino indonésio com 53 tripulantes continua desaparecido nachtmagazin 23.04.20, 00:20 Uhr - 印度尼西亚潜艇上的53名船员仍然失踪

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit dem nachtmagazin.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (23.04.2021)

Heute im Studio: Anna Planken

Guten Abend! Добрый вечер!

Bundestag und Bundesrat haben

das Infektionsschutzgesetz passieren lassen.

Mit der einheitlichen Notbremse

kommt das Aus für diese Tübinger Lebensart:

An den Zugängen zu Innenstadt wird getestet.

Wer negativ ist, darf shoppen, Essengehen oder ins Theater.

Das wissenschaftlich begleitete Öffnungsmodell muss beendet werden.

Nicht die Stadt, aber der Kreis liegt über der 100er-Grenze.

Ein Studienabbruch, obwohl sie ihr Projekt als Erfolg bezeichnen.

Nicht nur beteiligte Forscher sind sauer.

Noch sind die Läden in Tübingen gut besucht,

das ändert sich wohl ab Montag.

Dann müssen neben den Geschäften

auch kulturelle Einrichtungen schließen.

Das neue Infektionsschutzgesetz sieht keine Lockdown-Ausnahmen vor,

auch nicht für die Modellstadt.

Die Tübinger trauern der Freiheit hinterher:

Kein Konzert, kein Kino, kein Theater, das finde ich schlimm.

Da geht was verloren, was aufgebaut hat, genährt hat.

Ich bin unterwegs, um ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen.

Das wäre mühsam, ohne den Laden.

Das war voll die gute Möglichkeit,

dass man seinen Beschäftigungen nachgehen kann, ohne Angst.

Weil alle Leute getestet werden, bevor sie ein Tagesticket bekommen.

Die Stadt hätte das Modell gerne fortgeführt:

Wir haben im Projekt gelernt und wir haben

von drei Forschergruppen eine Aussage: es funktioniert.

Wir halten die Inzidenzen niedrig.

Testen hilft in dieser Pandemie und es wäre richtig, weiterzumachen.

Tübingen hat mit 91 eine vergleichsweise niedrige Inzidenz.

Die Zahlen des Kreises zählen aber, die sind fast doppelt so hoch.

Deshalb müssen die meisten Läden schließen.

Es wurde gut angenommen hier,

jetzt ist wieder 'ne Ungewissheit, keiner weiß, wie es weitergeht.

Das bedeutet Verdienstausfall für mich und für den Laden,

wenn wir schließen müssen.

Wie es für die Geschäfte weitergeht, ist noch unklar.

Dürfen wir Click and Meet machen - oder Click and Collect?

Wir wissen es nicht.

Natürlich machen wir, was erlaubt ist.

Aber wir wissen es nicht.

Damit das öffentliche Leben zügig aufleben kann, So that public life can revive quickly,

soll das Projekt sobald wie möglich erneut aufgenommen werden.

Wichtig ist, dass wir viele symptomlose Menschen

herausgefunden haben.

Wir haben das Ansteckungsrisiko vermindert.

Es ist wichtig, dass wir das nur als Pause betrachten.

Nach dem Wochenende werden aber erst mal

die Teststationen in Tübingen wieder abgebaut.

Oberbürgermeister in Tübingen ist Boris Palmer.

Guten Abend.

Ihr Projektleiter ist richtig sauer, konnte man lesen.

Wie geht es Ihnen?

Ich bin eher traurig.

Viele Menschen haben sehr viel Engagement gezeigt.

Die werden ohne Not mit dem Ende des Projekts konfrontiert.

Sechs Wochen ging Ihr Modellversuch.

Welche Erkenntnisse konnten Sie gewinnen?

Schnelltest sind zuverlässig genug, um das zu machen.

Wir konnten genug Infizierte finden,

die nicht wussten, dass sie das Virus weitertragen.

So konnten wir Ansteckungsketten unterbrechen

und die Inzidenz unter Kontrolle halten.

Wir waren in den letzten beiden Wochen konstant unter 100.

Man muss zur Fairness sagen: Sie sind von unter 20 gekommen.

Sie haben eine Vervierfachung Ihrer Werte.

Sehe ich anders.

Um den Stadtkern herum ist der Landkreis Tübingen -

der war auch gut.

Jetzt hat er eine Inzidenz von 240.

Wir haben uns besser gehalten und uns vor allem stabilisiert.

Es war klar, dass wir am Anfang steigende Zahlen haben -

wer viel testet, findet viel.

Ist aus Ihrer Sicht die Inzidenz nicht das richtige Maß:

Die 100 aus dem Dezember sind nicht mehr die 100 von jetzt.

Sicher nicht.

Der Anteil der Älteren ist jetzt gering bei den Erkrankten,

die sind größtenteils geimpft.

Die Test-Positiv-Rate ist der wichtigere Wert.

Sonst könnte man sich gesund testen, indem man nicht testet.

Das Gegenargument vieler Kritiker:

Die Werte im Kreis Tübingen lassen sich von Ihrer Stadt

nicht einfach abkoppeln, weil es viele Pendler gibt.

Sie kommen zu uns und werden bei uns getestet,

wenn sie einkaufen wollen oder ins Theater.

Dann finden wir die Infektion und tragen dazu bei,

dass die Infektionsketten im Kreis unterbrochen werden.

Es ist schwer zu erklären,

warum die Inzidenz im Kreis 2,5 mal höher ist als in der Stadt.

Sie sind nicht der Typ Politiker,

der sich schicksalsergeben in die Ecke setzt und es akzeptiert.

Was planen Sie?

Wir wollen die Erfahrung nutzen und möglichst schnell wieder aufmachen.

Wenn die Welle vorbei ist,

wissen wir wie es geht und können Öffnungen gewährleisten.

Der Fehler im März war, zu öffnen, ohne die Testpflicht zu haben.

Danke.

Danke und gute Nacht.

Die Menschen auf der Erde

konzentrieren sich seit einem Jahr auf Corona.

Die Welt hat sich seitdem zwar weitergedreht -

ihr größtes Problem ist aber akut: der Klimawandel.

Jetzt gibt es Bewegung von einer Seite, die lange stumm war,

oder Dinge sagte wie:

"Wenn es mir zu warm wird, mach ich die Klimaanlage kälter."

In den USA hat nicht mehr Donald Trump das Sagen.

Der neue Präsident Biden

pflegt auch klimapolitisch eine andere Sprache:

Heute rief er 40 Regierungschefs zum Online-Klimadialog zusammen.

Überschrift: Wir müssen mehr für unsere Erde tun!

Die USA sind zurück auf der Bühne der Weltklimapolitik.

Biden will sogar eine Führungsrolle übernehmen.

Das macht er beim Treffen mit 40 Regierungschefs deutlich.

Er will US-Treibhausgasemissionen schrittweise reduzieren:

Bis Ende des Jahrzehnts im Vergleich mit dem Jahr 2005 halbieren.

Diese Schritte werden bis spätestens 2050

die US-Wirtschaft klimaneutral machen.

Aber die Wahrheit ist, Amerika verantwortet weniger

als 50 % der Weltemissionen.

Keine Nation kann diese Krise alleine lösen,

ich weiß, dass Sie das gut verstehen.

Kanzlerin Merkel begrüßte Bidens Ankündigung,

dass die USA zum Kampf gegen den Klimawandel zurückkehren.

Noch sind die USA hinter China der größte Emittent von Treibhausgasen.

Bidens ambitionierte Pläne

fordern eine radikale Änderung der amerikanischen Wirtschaft.

Die Klimaziele sind erreichbar, weil wir uns stärker

auf die Entwicklung neuer Technologien richten werden.

Mit den neuen Technologien werden wir zu einer Wirtschaft übergehen,

die auf erneuerbarer Energie basiert und kosteneffizienter ist.

Biden sieht in seinen Zielen große Chancen für die Wirtschaft.

Davon muss er aber erst die Republikaner überzeugen,

die fürchten hohe Jobverluste.

Ein gutes Zeichen für Klimaaktivisten,

dass sich Regierungen gegenseitig Druck machen.

Denn sie können aktuell nicht so, wie sie wollen.

Denn Massendemos für eine andere Klimapolitik,

die waren für Politik und Wirtschaft beeindruckend.

Aber in der Pandemie ist so was nicht möglich.

Viele Fridays-for-Future-Fans sind frustriert.

Sie meinen, dass der Klimaschutz

durch den Infektionsschutz ausgebremst wird.

Da war der voll, jetzt sind hier keine Menschen.

Damals haben wir den Platz voll bekommen.

Im Herbst 2019 haben sie hier auf dem Platz in Neuruppin

mit über 1000 Menschen demonstriert.

Da war das drängendste das Klimapaket,

das beschlossen werden sollte.

Das wurde dann als Klimapäckchen beschlossen That was then decided as a climate package

und unsere Erwartungen gar nicht erfüllte.

Emma und Corvin engagieren sich bei Fridays for Future -

seit Jahren.

* Demo-Rufe *

Es ist viel zu trocken.

Es gab schon Waldbrände in Brandenburg.

Das zeigt, der Klimawandel geht weiter.

Die Klimakrise ist ist in Vergessenheit geraten.

Wir wollen ein bisschen rauskommen und zeigen,

der Klimawandel geht trotzdem weiter.

Was hat sich bei der Klimarettung geändert?

Vor zwei Jahren hätte ich gedacht,

wir hätten jetzt eine vernünftige Klimapolitik, die handelt.

Was passiert, ist nicht ausreichend.

Weder in der Quantität noch in der Qualität.

Das ist enttäuschend.

Die Forschungslage ist eindeutig.

Für ihre Heimat fordern sie 100 % erneuerbare Energieversorgung

bis 2030.

Aber durch Corona rückte die Klimapolitik in den Hintergrund.

Natürlich ist Corona wichtig.

Es geht um Menschenleben.

Aber die Klimakrise betrifft uns auch.

Sie ist abstrakter als Corona, darum vergisst man sie schneller.

Der Klimawandel, zeigen sie, ist vor ihrer Haustür zu spüren.

Sie spüren die Folgen unmittelbar.

Im Sommer breiten sich im See Blaualgen aus.

Baden wollen sie hier nicht mehr.

Meine Heimat wird hier zerstört.

In anderen Teilen der Welt geht es sogar um die Lebensgrundlage.

Das ist kein Vergleich.

Es sitzen Leute in der Regierung, die die Fakten auch kennen.

An geltende Verträge halte sich die Politik nicht.

Die Aktivisten nennen als Beispiel das Pariser Klimaabkommen.

Es soll die Erderwärmung abbremsen.

Keine Partei im Bundestag hat einen Plan,

wie das Klimaziel einzuhalten ist.

Die Wissenschaft schon.

Wissenschaftler gucken bestimmt neugierig

auf die neue Aktivität in Sachen Klimaschutz.

Werner Eckert, Leiter der SWR-Umweltredaktion -

was halten Sie davon?

Wenn man die Wissenschaftler fragt, sagen die natürlich,

es müsse alles noch mehr sein.

Von den Amerikanern und den Europäern.

Aber das ist die Stimme der Wissenschaft -

Politiker sehen das natürlich anders.

Sie achten aufs Machbare.

Unter Trump hatten sich die USA

jahrelang völlig von dem Thema verabschiedet.

Jetzt sagt Biden dem Rest der Welt, ihr müsst euch mehr anstrengen.

Was kann er damit erreichen?

Eine Menge.

Dass er mitmacht, ist das Entscheidende.

Der Klimaschutz und das internationale Tun:

Es hängt davon ab, dass die Staaten glauben,

dass dort die Märkte von morgen liegen.

Dass es kein Verlustgeschäft ist, keine Verzichtsdebatte. That it's not a loss-making deal, not a waiver debate.

Sondern ein Gewinn - Jobs und Geld.

Unter Trump war die große Gefahr:

Die anderen Wirtschaftsblöcke sagten:

"Weiß man, ob der uns nicht über den Tisch zieht?

Er macht keinen Klimaschutz,

produziert günstiger und sticht uns aus."

Jetzt unter Biden ist es für Chinesen und Europäer

ein ganz anderer Deal.

Glauben Sie, die wirtschaftlichen Aspekte sind auch der Grund,

warum von überall große Klimaversprechen kommen?

Bei Russland und Brasilien muss man Abstriche machen -

das war vor allem Rhetorik.

Aber China ist weitergegangen als bisher:

Ab 2025 werden wir deutlich weniger Kohle verbrennen.

Das ist wichtig für den Klimaschutz.

Es hat damit zu tun, dass sich jetzt alle sicher sein können,

dass die Welt gemeinsam in die Richtung geht.

Das funktioniert einigermaßen.

So war es angedacht im Pariser Abkommen von 2015.

Vertrauen herstellen, gute Beispiele voranbringen.

Und man möchte auf China Druck machen.

Es wird mit Steuern auf chinesische Produkte gedroht.

Diese Steuern würden an CO2 gemessen.

All das schafft eine Atmosphäre:

"Vielleicht ist Klimaschutz doch die Zukunft,

wir machen lieber mit."

Danke.

Gerne.

Seit gestern läuft im Indischen Ozean eine Rettungsaktion.

Dieses U-Boot der indonesischen Marine

ist bei einer Militärübung plötzlich verschwunden.

An Bord sind 53 Seeleute, nach denen jetzt gesucht wird.

Mittlerweile wurde ein magnetisches Objekt

vor der Küste Balis auf dem Meeresgrund entdeckt.

Es könnte das U-Boot sein.

Aber es ist völlig unklar, ob die Besatzung überlebt hat -

und wenn ja, ob man sie retten kann.

Kein Funkkontakt zu dem 1981 in Deutschland gebauten Schiff,

hier Archivbilder.

Machte ein Stromausfall das U-Boot manövrierunfähig?

Ist es bereits zerbrochen?

Die Sorgen sind groß, an Bord befinden sich 53 Menschen.

Wir verstehen die Ängste der Familien.

Wir werden alles versuchen,

um das Boot zu finden und die Besatzung zu retten.

An der Rettungsaktion beteiligen sich auch

Bergungsschiffe aus Malaysia oder Singapur.

Größtes Problem:

Der Sauerstoff an Bord wird knapp, viel Zeit bleibt den Helfern nicht.

Die Luft reicht für maximal drei Tage.

Deshalb müssen wir das Boot bis Samstagmorgen gefunden haben.

Auch Experten aus Deutschland beobachten das Drama

vor der Küste Balis mit Sorge und Solidarität:

Wir U-Boot-Fahrer sind eine geschlossene Gemeinschaft.

Wir empfinden miteinander.

Die Indonesier sind zum Teil in Deutschland ausgebildet.

Ich kenne den Kommandanten.

Wir empfinden mit den U-Boot-Fahrern und ihren Familien,

wir drücken alle Daumen, dass sie heil aus der Lage rauskommen.

Wir können uns gut in die Situation der Betroffenen versetzen.

Es gibt vielleicht Hoffnung für Boot und Besatzung:

Helfer haben ein Metallobjekt geortet

in 50 bis 100 Metern Tiefe.

Ob es sich um das vermisste Schiff handelt, ist unklar.

Ganz anderes Thema:

Es sieht aus, wie ein Bild aus längst vergangener Zeit:

Ein Popkonzert vor Massen.

Aber wenn wir näher rangehen und genauer hingucken, wird klar:

Das ist ein Popkonzert in Corona-Zeiten.

Ein Experiment, im März in Barcelona,

bei dem Wissenschaftler erforschen wollten:

Wie können wir uns langsam an ein "normales" Kulturleben herantasten.

Mit Masken, Tests und ein bisschen mehr Abstand.

Das ist eine Idee für die arg gebeutelte Musikszene.

Andere kommen vom Kölner Musikfestival c/o pop.

Musik aus dem Bettenhaus,

Interviews beim Tischtennis-Turnier und Konzerte an kuriosen Orten.

Das Musikfestival c/o pop aus Köln

wieder nur in digitaler Form:

Ab heute kostenlos im Netz.

Wir versuchen, eine besondere Atmosphäre zu schaffen.

Indem wir besondere Orte gesucht haben,

um Bands eine Möglichkeit zu geben, digital das Festival zu bestreiten.

Die Kölner Band Bukahara macht mit, ihre Schnitzeljagd wird gestreamt.

Obwohl sie nichts mehr wollen,

als ihre Songs auf der Bühne zu spielen.

Eine Zeit lang ist das cool, nicht auf die Bühne zu gehen,

um neues Material zu schaffen.

Man merkt aber nach einem Jahr, es ist alles darauf ausgelegt,

diesen Moment zu haben, wo es rausgeht.

Für die Festival-Aktionen erhalten die 80 Bands kleine Gagen.

Sonst fehlen viele Einnahmen.

Ihre ausverkaufte Tour fürs neue Album: wegen Corona abgesagt.

Die Pausentaste gedrückt seit mehr als einem Jahr.

Wir haben das Glück,

dass wir in den letzten Jahren was zurücklegen konnten.

Man lebt von seinem Ersparten.

Digitale Festivals, keine Tour und viel Ungewissheit.

Da sie einen Großteil durch Live-Konzerte verdienen,

leidet die Branche heftig unter der Pandemie.

Wenn sich der Corona-Nebel irgendwann lichtet,

wird es umso schöner!

Die Wetteraussichten:

In der Südwesthälfte funkeln nachts die Sterne.

Im übrigen Land gibt es auch Wolken.

Im Osten gibt es Schneeregen- oder Regenschauer.

Am Tag ist es in der Südwesthälfte sonnig.

Im Norden und Osten teils Wolken, die Schauer bringen können.

Wir sagen Tschüss für heute.

Unsere Nachtschicht behält die Nachrichtenlage im Auge.

Kirsten Gerhard informiert Sie gegen 2.10 Uhr.

Gute Nacht!

Copyright Untertitel: NDR 2021