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2021 Tagesschau, tagesschau 29.03.2021, 17:00 Uhr - Kanzlerin Merkel fordert harten Corona-Kurs der Bundesländer

tagesschau 29.03.2021, 17:00 Uhr - Kanzlerin Merkel fordert harten Corona-Kurs der Bundesländer

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (29.03.2021)

Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Die Kanzlerin versucht, in der Pandemie durchzugreifen

und die Länder auf Kurs zu bringen.

In der ARD-Sendung Anne Will griff sie Lockerungspläne

einiger Ministerpräsidenten scharf an.

Wegen steigender Infektionszahlen sei nicht die Zeit für Öffnungen.

Sie deutete an, dem Bund über Änderungen am Infektionsschutzgesetz

mehr Kompetenzen zu geben.

Die kritisierten Länder wehren sich.

Die Kanzlerin hat Redebedarf.

Corona-Mutanten verbreiten sich, die Inzidenz steigt,

immer mehr Intensivbetten sind belegt.

Deshalb fordert Merkel

weniger Öffnungen – und einen härteren Lockdown.

Für mich sind zum Beispiel weitere Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen

ganz wichtige Mittel, um das exponentielle Wachstum zu stoppen.

Einige Bundesländer gehen andere Wege.

Wie hier in Köln machen sie trotz hoher Inzidenz Einkäufe möglich.

Für alle, die negativ auf Corona getestet sind.

Kritik von der Kanzlerin:

Eigentlich soll das Testen der Senkung der Fallzahlen dienen.

Und es wird immer mehr quasi zu einem Anreizinstrument,

sich mehr Öffnungen zu erlauben.

Das ist Kritik am Parteichef, der sich verteidigt.

Armin Laschet, CDU-Vorsitzender und NRW-Ministerpräsident, sagt,

Testen und Einkaufen sei ein Weg, Corona-Infektionen zu entdecken.

Wir haben in Nordrhein-Westfalen, als Beispiel,

inzwischen 6000 Testzentren im Land.

Aber da geht nur jemand hin,

wenn es einen Anreiz gibt, sich auch testen zu lassen.

So sieht es auch das Land Berlin.

Auch dort, trotz Inzidenz über 100,

keine Rückkehr zum strengeren Winter-Lockdown.

Shoppen ist mit Auflagen möglich.

Der falsche Weg – findet die Kanzlerin.

Der Regierende Bürgermeister kontert:

Ich glaube nicht, dass es klug ist,

aus dem Kanzleramt jetzt Länder-Bashing zu betreiben.

Denn wir haben alle gemeinsam eine große Aufgabe zu bewältigen

und haben auch schon viel gemeinsam erreicht.

Unterstützung für Merkel kommt aus Bayern:

Mehr Kompetenzen für den Bund, zulasten der Länder,

und härtere Corona-Maßnahmen.

Wird diese Pandemie eine halbe Ewigkeit dauern,

bis in den Sommer hinein?

Oder können wir sie früher bekämpfen?

Da bin ich für sehr konsequente Maßnahmen,

statt für ständiges Hin und Her.

Härterer Lockdown – oder Testen und Öffnen?

Die Bund-Länder-Diskussion geht weiter.

Das sind 2160 mehr als vor einer Woche.

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt und liegt jetzt bei 134.

In Großbritannien sind nach fast drei Monaten Lockdown

zahlreiche Kontaktbeschränkungen aufgehoben worden.

Bis zu sechs Personen oder Angehörige aus zwei Haushalten

dürfen sich wieder im Freien treffen.

Auch Sportplätze und Freibäder werden geöffnet.

Viele Geschäfte, auch die Außengastronomie,

müssen bis mindestens 12. April geschlossen bleiben.

Premier Johnson mahnt trotz Lockerungen zur Vorsicht.

Der Bericht der WHO zum Ursprung des Coronavirus

wird zwar erst morgen offiziell vorgestellt.

Erste Auszüge enthalten keine Überraschungen.

Es sei "sehr wahrscheinlich", dass der Erreger von der Fledermaus

über einen tierischen Zwischenwirt auf den Menschen übertragen wurde.

Eine Laborpanne stufen die Experten als "extrem unwahrscheinlich" ein.

Fachleute hatten Anfang 2021

im chinesischen Wuhan Nachforschungen angestellt.

Wolfgang Wanner in Genf,

Verschwörungstheoretiker glauben ja, dass das Virus aus einem Labor kam.

Ist das mit dieser Studie widerlegt?

Die Experten der WHO haben keinen Hinweis darauf gefunden,

dass das Virus aus einem Labor entwichen ist.

Aber sie können auch nicht ausschließen,

dass es kein Labor-Unfall ist.

Das heißt "übersetzt":

Ein Labor-Unfall ist extrem unwahrscheinlich.

Die Experten werden die Spur nicht weiter verfolgen.

Wie gut und umfassend

war der Zugang der Forscher zu den Daten und Quellen in China?

Die Experten der WHO betonten nach ihrer China-Reise,

sie hätten alle Orte besuchen können, die sie wollten.

Krankenhäuser, Labore, Großmärkte ...

Sie hätten auch mit allen Gesprächspartnern auf ihrer Liste

sprechen können.

Aber es wurden nur Analysen von Patientendaten geliefert

von den chinesischen Wissenschaftlern.

Die WHO-Experten hatten keinen Zugang zu den Rohdaten.

Sie konnten sie nicht selber überprüfen und auswerten.

Das begrenzt in manchen Teilen die Aussagekraft des Berichts.

Das macht deutlich,

dass dieser Bericht nur ein erster Aufschlag gewesen sein kann.

Die Experten sagen selber, mehr war in der Kürze der Zeit nicht möglich.

Wolfgang Wanner aus Genf, vielen Dank.

Krieg, Zerstörung, Flucht - und die Corona-Pandemie.

Auch wenn die Kämpfe in Syrien abgeflaut sind,

die Folgen für Millionen Menschen sind dramatisch.

Viele Familien haben ihre Heimat verlassen,

sind innerhalb Syriens oder in Nachbarländer geflüchtet.

Ihre Not ist groß.

Helfen soll eine neue Geberkonferenz,

die heute und morgen von Brüssel aus online organisiert wird.

Eine Schüssel Kohl für die siebenköpfige Familie al Mahmoud,

die Tagesration Essen im Flüchtlingslager in Homs.

400 Familien versuchen hier zu überleben,

nachdem ihre Häuser im Krieg zerstört wurden.

90 % der Syrer leben unter der Armutsgrenze,

12,4 Millionen leiden Hunger.

Wir brauchen 10 Milliarden Dollar für humanitäre Hilfe in Syrien:

Für Trinkwasser, Nahrung, Medizin und andere Grundbedürfnisse.

Bei der fünften Syrien-Geberkonferenz von EU und UN

soll dieses Geld heute und morgen gesammelt werden.

Diskutiert wird, ob es wie bisher nur für Nothilfe genutzt werden soll

oder auch für den Wiederaufbau der Infrastruktur.

2,5 Mio. Kinder können in Syrien nicht zur Schule gehen.

Zehn Jahre Syrienkrieg sind die größte Tragödie des Jahrhunderts.

12 Mio. Flüchtlinge, 6 Mio. Kinder – Essensrationen werden gekürzt,

weil die Gelder nicht zur Verfügung stehen.

Die Konferenz muss das Signal geben: Wir lassen euch nicht alleine.

Deutschland ist für humanitäre Hilfe, aber nicht für Wiederaufbau,

um das Regime von Assad nicht zu unterstützen.

Es kündigte Hilfsgelder in Höhe von 2 Mrd. Euro an.

Der verheerende Brand im Lager Moria auf Lesbos:

Er lenkte 2020 den Blick auf die Situation der Flüchtlinge

auf den griechischen Inseln.

Zwar harren dort inzwischen immer weniger Menschen aus.

Doch ihre Situation ist verzweifelt,

wie im provisorischen Lager Kara Tepe.

Dort leben über 6000 Flüchtlinge.

Heute machte sich EU-Kommissarin Johansson ein Bild von ihrer Lage.

Protest gegen den Bau weiterer Flüchtlingslager auf Lesbos.

Seit Jahren ist die Insel wegen ihrer überfüllten Camps

und den katastrophalen Zuständen in den Schlagzeilen.

Nach offiziellen Angaben sind derzeit 6511 Flüchtlinge

im Lager Kara Tepe registriert.

Allein im letzten Jahr kamen 9714 Menschen

über den Seeweg nach Griechenland.

Knapp die Hälfte von ihnen kam auf der Insel Lesbos an.

Es sind meist Familien mit Kindern aus Afghanistan und Syrien.

Der Winter war hart für die Flüchtlinge.

Sie waren notdürftig mit Strom und fließendem Wasser versorgt,

Kälte und Regen ausgesetzt.

Viele sind mit ihrer Kraft am Ende, gerade die Kinder.

Die Kinder haben nichts zu tun, sie haben keine Schule.

Das macht sie krank.

Wir sehen Kinder, die sich selbst verletzen

und Selbstmordgedanken haben.

Die EU-Kommissarin Ylva Johansson verspricht,

dass sich die Zustände verbessern sollen.

Die EU bewilligt 155 Mio. Euro für den Bau neuer Camps

auf Lesbos und Chios.

Wir tun viele konkrete Dinge.

Wir müssen neue Aufnahmelager auf den Inseln bauen,

damit Flüchtlinge und Einheimische angemessene Lebensbedingungen haben.

Ein Aufnahmelager solle keine Dauereinrichtung sein

und einen menschenwürdigen Aufenthalt ermöglichen.

Das verspricht die EU-Kommissarin heute auf Lesbos.

Vor einer Woche hatte sich die Ever Given im Suezkanal festgefahren

und blockierte seitdem die wichtige Handelsroute.

Jetzt ist es den Bergungskräften gelungen,

das riesige Containerschiff wieder freizulegen.

Die Blockade ist beendet.

Nach Angaben der Kanalbehörde

konnte auch der Schiffsverkehr wieder aufgenommen werden.

* Schiffshorn * Sie bewegt sich wieder, die Ever Given.

Erleichterung, nicht nur bei Ägyptens Regierung.

Der Suezkanal, eine der wichtigsten Schiffsstraßen,

ist wieder befahrbar.

Fast eine Woche lag das Schiff quer, nun wird sie abgeschleppt.

Die entscheidende Kraft, die den 220-Tonnen-Koloss bewegte,

war die höhere Flut, ausgelöst durch den Vollmond.

Durch den Auftrieb konnten Schlepper das Heck vom Ufer ziehen.

Gegen Mittag gelang es, auch den Bug freizubekommen.

Nun soll die Ever Given untersucht und repariert werden.

Mindestens 13 Mio. US-Dollar am Tag

verlor Ägyptens Regierung durch die Havarie.

Aber auch die Weltwirtschaft

leidet massiv unter dem Stau im Norden und im Süden des Kanals.

Dort warten Hunderte Schiffe,

um Waren nach Fernost und Europa zu bringen.

In den Containern sind z.B. Elektro-Bauteile,

die dringend in europäischen Fabriken benötigt werden.

Ist die Ever Given aus dem Weg, kommt die Lieferkette wieder in Gang.

Aber es wird Tage dauern,

bis sich die Warteschlange aufgelöst hat.

Jetzt also ist der Suezkanal wieder frei.

Die asiatischen Börsen waren schon im Vorfeld deutlich gestiegen.

Auch der DAX erreicht ein neues Allzeithoch.

Klaus-Rainer Jackisch, wie groß ist die Erleichterung?

Die Erleichterung ist zu spüren.

Man hatte Sorgen, dass es zu weiteren Lieferengpässen kommt

Die gibt es ohnehin, wegen der Pandemie.

Das betrifft vor allem die Automobilbranche,

aber auch die Elektronikbranche, wo Speicherchips Mangelware sind.

Viele liegen auf den Schiffen, die eine Woche nicht fahren konnten.

Insgesamt wurden Handelswaren

im Wert von neun Milliarden Dollar am Tag nicht transportiert.

Entsprechend erleichtert ist man, auch an den Rohstoffmärkten.

Dort sind die Ölpreise wieder gesunken.

Die hatten zeitweise angezogen,

weil auch zwei Dutzend Öltanker im Suezkanal verstecken.

Der DAX ist im Plus.

Das ist Rekordniveau und ein guter Wochenstart.

Danke, Klaus-Rainer Jackisch.

Vor knapp einem Jahr starb George Floyd

bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis.

Heute begann die Hauptverhandlung gegen den weißen Ex-Polizisten,

der für den Tod Floyds verantwortlich sein soll.

Er drückte dem Schwarzen neun Minuten das Knie auf den Hals.

Der Fall löste eine Debatte über rassistische Polizeigewalt aus.

Neun Minuten lang gehen sie vor dem Gericht auf die Knie:

Die Familie von George Floyd, Anwälte, Bürgerrechtler.

Kurz bevor im 18. Stock dieses Gebäudes der Prozess beginnt.

Die Fakten sind ganz einfach.

Eine Überdosis an exzessiver Gewalt hat George Floyd getötet.

Die Autopsie hat klar ergeben,

die Todesursache war Totschlag durch Fixierung.

Crump fürchtet, dass die Verteidigung des angeklagten Ex-Polizisten

darauf beharren wird, Floyd sei an Drogenmissbrauch gestorben.

Es wurden Überreste in seinem Blut gefunden.

Doch die Bilder, die zeigen, wie der Polizist

Floyd mit dem Knie die Luft abdrückt, gingen um die Welt.

Chauvin ist unter anderem des Mordes zweiten Grades angeklagt,

darauf stehen bis zu 40 Jahre Gefängnis.

Über seine Schuld oder Unschuld werden Geschworene entscheiden.

Sie werden über die Fakten richten und ich werde das Gesetz anwenden.

Der Richter schwört eine zwölfköpfige Jury ein

und drei Ersatz-Juroren.

Nur ihre leeren Stühle dürfen gezeigt werden.

Die Jury soll zu ihrem Schutz anonym bleiben.

Der Prozess ist vorerst auf vier Wochen angelegt.

Die Wetteraussichten:

Morgen fast überall Sonne.

Das war unsere tagesschau um fünf.

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Die nächste tagesschau wie immer um 20 Uhr.

Hier folgt Brisant.

Einen schönen Abend noch.

Copyright Untertitel: NDR 2021

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tagesschau 29.03.2021, 17:00 Uhr - Kanzlerin Merkel fordert harten Corona-Kurs der Bundesländer tagesschau 29.03.2021, 17:00 - Chancellor Merkel calls for tough Corona course of the federal states tagesschau 29.03.2021, 17:00 - La canciller Merkel pide a los estados federados un curso de Corona duro tagesschau 29.03.2021, 17:00 - La chancelière Merkel appelle les Länder à adopter une politique de Corona ferme tagesschau 29.03.2021, 17:00 - La Cancelliera Merkel chiede un duro corso Corona da parte degli Stati federali tagesschau 29.03.2021, 17:00 - Kanselier Merkel roept op tot harde coronacursus voor de deelstaten tagesschau 29.03.2021, 17:00 - A Chanceler Merkel apela a uma atitude firme dos Estados federais face ao coronavírus tagesschau 29.03.2021, 17:00 - Şansölye Merkel, federal eyaletler tarafından sert Korona kursu çağrısında bulundu tagesschau 29.03.2021, 17:00 - Канцлер Меркель закликає до жорсткого коронного курсу для федеральних земель

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (29.03.2021)

Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Die Kanzlerin versucht, in der Pandemie durchzugreifen

und die Länder auf Kurs zu bringen.

In der ARD-Sendung Anne Will griff sie Lockerungspläne

einiger Ministerpräsidenten scharf an.

Wegen steigender Infektionszahlen sei nicht die Zeit für Öffnungen.

Sie deutete an, dem Bund über Änderungen am Infektionsschutzgesetz

mehr Kompetenzen zu geben.

Die kritisierten Länder wehren sich.

Die Kanzlerin hat Redebedarf.

Corona-Mutanten verbreiten sich, die Inzidenz steigt,

immer mehr Intensivbetten sind belegt.

Deshalb fordert Merkel

weniger Öffnungen – und einen härteren Lockdown.

Für mich sind zum Beispiel weitere Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen

ganz wichtige Mittel, um das exponentielle Wachstum zu stoppen.

Einige Bundesländer gehen andere Wege.

Wie hier in Köln machen sie trotz hoher Inzidenz Einkäufe möglich.

Für alle, die negativ auf Corona getestet sind.

Kritik von der Kanzlerin:

Eigentlich soll das Testen der Senkung der Fallzahlen dienen.

Und es wird immer mehr quasi zu einem Anreizinstrument,

sich mehr Öffnungen zu erlauben.

Das ist Kritik am Parteichef, der sich verteidigt.

Armin Laschet, CDU-Vorsitzender und NRW-Ministerpräsident, sagt,

Testen und Einkaufen sei ein Weg, Corona-Infektionen zu entdecken.

Wir haben in Nordrhein-Westfalen, als Beispiel,

inzwischen 6000 Testzentren im Land.

Aber da geht nur jemand hin,

wenn es einen Anreiz gibt, sich auch testen zu lassen.

So sieht es auch das Land Berlin.

Auch dort, trotz Inzidenz über 100,

keine Rückkehr zum strengeren Winter-Lockdown.

Shoppen ist mit Auflagen möglich.

Der falsche Weg – findet die Kanzlerin.

Der Regierende Bürgermeister kontert:

Ich glaube nicht, dass es klug ist,

aus dem Kanzleramt jetzt Länder-Bashing zu betreiben.

Denn wir haben alle gemeinsam eine große Aufgabe zu bewältigen

und haben auch schon viel gemeinsam erreicht.

Unterstützung für Merkel kommt aus Bayern:

Mehr Kompetenzen für den Bund, zulasten der Länder,

und härtere Corona-Maßnahmen.

Wird diese Pandemie eine halbe Ewigkeit dauern,

bis in den Sommer hinein?

Oder können wir sie früher bekämpfen?

Da bin ich für sehr konsequente Maßnahmen,

statt für ständiges Hin und Her.

Härterer Lockdown – oder Testen und Öffnen?

Die Bund-Länder-Diskussion geht weiter.

Das sind 2160 mehr als vor einer Woche.

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt und liegt jetzt bei 134.

In Großbritannien sind nach fast drei Monaten Lockdown

zahlreiche Kontaktbeschränkungen aufgehoben worden.

Bis zu sechs Personen oder Angehörige aus zwei Haushalten

dürfen sich wieder im Freien treffen.

Auch Sportplätze und Freibäder werden geöffnet.

Viele Geschäfte, auch die Außengastronomie,

müssen bis mindestens 12. April geschlossen bleiben.

Premier Johnson mahnt trotz Lockerungen zur Vorsicht.

Der Bericht der WHO zum Ursprung des Coronavirus

wird zwar erst morgen offiziell vorgestellt.

Erste Auszüge enthalten keine Überraschungen.

Es sei "sehr wahrscheinlich", dass der Erreger von der Fledermaus

über einen tierischen Zwischenwirt auf den Menschen übertragen wurde.

Eine Laborpanne stufen die Experten als "extrem unwahrscheinlich" ein.

Fachleute hatten Anfang 2021

im chinesischen Wuhan Nachforschungen angestellt.

Wolfgang Wanner in Genf,

Verschwörungstheoretiker glauben ja, dass das Virus aus einem Labor kam.

Ist das mit dieser Studie widerlegt?

Die Experten der WHO haben keinen Hinweis darauf gefunden,

dass das Virus aus einem Labor entwichen ist.

Aber sie können auch nicht ausschließen,

dass es kein Labor-Unfall ist.

Das heißt "übersetzt":

Ein Labor-Unfall ist extrem unwahrscheinlich.

Die Experten werden die Spur nicht weiter verfolgen.

Wie gut und umfassend

war der Zugang der Forscher zu den Daten und Quellen in China?

Die Experten der WHO betonten nach ihrer China-Reise,

sie hätten alle Orte besuchen können, die sie wollten.

Krankenhäuser, Labore, Großmärkte ...

Sie hätten auch mit allen Gesprächspartnern auf ihrer Liste

sprechen können.

Aber es wurden nur Analysen von Patientendaten geliefert

von den chinesischen Wissenschaftlern.

Die WHO-Experten hatten keinen Zugang zu den Rohdaten.

Sie konnten sie nicht selber überprüfen und auswerten.

Das begrenzt in manchen Teilen die Aussagekraft des Berichts.

Das macht deutlich,

dass dieser Bericht nur ein erster Aufschlag gewesen sein kann.

Die Experten sagen selber, mehr war in der Kürze der Zeit nicht möglich.

Wolfgang Wanner aus Genf, vielen Dank.

Krieg, Zerstörung, Flucht - und die Corona-Pandemie.

Auch wenn die Kämpfe in Syrien abgeflaut sind,

die Folgen für Millionen Menschen sind dramatisch.

Viele Familien haben ihre Heimat verlassen,

sind innerhalb Syriens oder in Nachbarländer geflüchtet.

Ihre Not ist groß.

Helfen soll eine neue Geberkonferenz,

die heute und morgen von Brüssel aus online organisiert wird.

Eine Schüssel Kohl für die siebenköpfige Familie al Mahmoud,

die Tagesration Essen im Flüchtlingslager in Homs.

400 Familien versuchen hier zu überleben,

nachdem ihre Häuser im Krieg zerstört wurden.

90 % der Syrer leben unter der Armutsgrenze,

12,4 Millionen leiden Hunger.

Wir brauchen 10 Milliarden Dollar für humanitäre Hilfe in Syrien:

Für Trinkwasser, Nahrung, Medizin und andere Grundbedürfnisse.

Bei der fünften Syrien-Geberkonferenz von EU und UN

soll dieses Geld heute und morgen gesammelt werden.

Diskutiert wird, ob es wie bisher nur für Nothilfe genutzt werden soll

oder auch für den Wiederaufbau der Infrastruktur.

2,5 Mio. Kinder können in Syrien nicht zur Schule gehen.

Zehn Jahre Syrienkrieg sind die größte Tragödie des Jahrhunderts.

12 Mio. Flüchtlinge, 6 Mio. Kinder – Essensrationen werden gekürzt,

weil die Gelder nicht zur Verfügung stehen.

Die Konferenz muss das Signal geben: Wir lassen euch nicht alleine.

Deutschland ist für humanitäre Hilfe, aber nicht für Wiederaufbau,

um das Regime von Assad nicht zu unterstützen.

Es kündigte Hilfsgelder in Höhe von 2 Mrd. Euro an.

Der verheerende Brand im Lager Moria auf Lesbos:

Er lenkte 2020 den Blick auf die Situation der Flüchtlinge

auf den griechischen Inseln.

Zwar harren dort inzwischen immer weniger Menschen aus.

Doch ihre Situation ist verzweifelt,

wie im provisorischen Lager Kara Tepe.

Dort leben über 6000 Flüchtlinge.

Heute machte sich EU-Kommissarin Johansson ein Bild von ihrer Lage.

Protest gegen den Bau weiterer Flüchtlingslager auf Lesbos.

Seit Jahren ist die Insel wegen ihrer überfüllten Camps

und den katastrophalen Zuständen in den Schlagzeilen.

Nach offiziellen Angaben sind derzeit 6511 Flüchtlinge

im Lager Kara Tepe registriert.

Allein im letzten Jahr kamen 9714 Menschen

über den Seeweg nach Griechenland.

Knapp die Hälfte von ihnen kam auf der Insel Lesbos an.

Es sind meist Familien mit Kindern aus Afghanistan und Syrien.

Der Winter war hart für die Flüchtlinge.

Sie waren notdürftig mit Strom und fließendem Wasser versorgt,

Kälte und Regen ausgesetzt.

Viele sind mit ihrer Kraft am Ende, gerade die Kinder.

Die Kinder haben nichts zu tun, sie haben keine Schule.

Das macht sie krank.

Wir sehen Kinder, die sich selbst verletzen

und Selbstmordgedanken haben.

Die EU-Kommissarin Ylva Johansson verspricht,

dass sich die Zustände verbessern sollen.

Die EU bewilligt 155 Mio. Euro für den Bau neuer Camps

auf Lesbos und Chios.

Wir tun viele konkrete Dinge.

Wir müssen neue Aufnahmelager auf den Inseln bauen,

damit Flüchtlinge und Einheimische angemessene Lebensbedingungen haben.

Ein Aufnahmelager solle keine Dauereinrichtung sein

und einen menschenwürdigen Aufenthalt ermöglichen.

Das verspricht die EU-Kommissarin heute auf Lesbos.

Vor einer Woche hatte sich die Ever Given im Suezkanal festgefahren

und blockierte seitdem die wichtige Handelsroute.

Jetzt ist es den Bergungskräften gelungen,

das riesige Containerschiff wieder freizulegen.

Die Blockade ist beendet.

Nach Angaben der Kanalbehörde

konnte auch der Schiffsverkehr wieder aufgenommen werden.

* Schiffshorn * Sie bewegt sich wieder, die Ever Given.

Erleichterung, nicht nur bei Ägyptens Regierung.

Der Suezkanal, eine der wichtigsten Schiffsstraßen,

ist wieder befahrbar.

Fast eine Woche lag das Schiff quer, nun wird sie abgeschleppt.

Die entscheidende Kraft, die den 220-Tonnen-Koloss bewegte,

war die höhere Flut, ausgelöst durch den Vollmond.

Durch den Auftrieb konnten Schlepper das Heck vom Ufer ziehen.

Gegen Mittag gelang es, auch den Bug freizubekommen.

Nun soll die Ever Given untersucht und repariert werden.

Mindestens 13 Mio. US-Dollar am Tag

verlor Ägyptens Regierung durch die Havarie.

Aber auch die Weltwirtschaft

leidet massiv unter dem Stau im Norden und im Süden des Kanals.

Dort warten Hunderte Schiffe,

um Waren nach Fernost und Europa zu bringen.

In den Containern sind z.B. Elektro-Bauteile,

die dringend in europäischen Fabriken benötigt werden.

Ist die Ever Given aus dem Weg, kommt die Lieferkette wieder in Gang.

Aber es wird Tage dauern,

bis sich die Warteschlange aufgelöst hat.

Jetzt also ist der Suezkanal wieder frei.

Die asiatischen Börsen waren schon im Vorfeld deutlich gestiegen.

Auch der DAX erreicht ein neues Allzeithoch.

Klaus-Rainer Jackisch, wie groß ist die Erleichterung?

Die Erleichterung ist zu spüren.

Man hatte Sorgen, dass es zu weiteren Lieferengpässen kommt

Die gibt es ohnehin, wegen der Pandemie.

Das betrifft vor allem die Automobilbranche,

aber auch die Elektronikbranche, wo Speicherchips Mangelware sind.

Viele liegen auf den Schiffen, die eine Woche nicht fahren konnten.

Insgesamt wurden Handelswaren

im Wert von neun Milliarden Dollar am Tag nicht transportiert.

Entsprechend erleichtert ist man, auch an den Rohstoffmärkten.

Dort sind die Ölpreise wieder gesunken.

Die hatten zeitweise angezogen,

weil auch zwei Dutzend Öltanker im Suezkanal verstecken.

Der DAX ist im Plus.

Das ist Rekordniveau und ein guter Wochenstart.

Danke, Klaus-Rainer Jackisch.

Vor knapp einem Jahr starb George Floyd

bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis.

Heute begann die Hauptverhandlung gegen den weißen Ex-Polizisten,

der für den Tod Floyds verantwortlich sein soll.

Er drückte dem Schwarzen neun Minuten das Knie auf den Hals.

Der Fall löste eine Debatte über rassistische Polizeigewalt aus.

Neun Minuten lang gehen sie vor dem Gericht auf die Knie:

Die Familie von George Floyd, Anwälte, Bürgerrechtler.

Kurz bevor im 18. Stock dieses Gebäudes der Prozess beginnt.

Die Fakten sind ganz einfach.

Eine Überdosis an exzessiver Gewalt hat George Floyd getötet.

Die Autopsie hat klar ergeben,

die Todesursache war Totschlag durch Fixierung.

Crump fürchtet, dass die Verteidigung des angeklagten Ex-Polizisten

darauf beharren wird, Floyd sei an Drogenmissbrauch gestorben.

Es wurden Überreste in seinem Blut gefunden.

Doch die Bilder, die zeigen, wie der Polizist

Floyd mit dem Knie die Luft abdrückt, gingen um die Welt.

Chauvin ist unter anderem des Mordes zweiten Grades angeklagt,

darauf stehen bis zu 40 Jahre Gefängnis.

Über seine Schuld oder Unschuld werden Geschworene entscheiden.

Sie werden über die Fakten richten und ich werde das Gesetz anwenden.

Der Richter schwört eine zwölfköpfige Jury ein

und drei Ersatz-Juroren.

Nur ihre leeren Stühle dürfen gezeigt werden.

Die Jury soll zu ihrem Schutz anonym bleiben.

Der Prozess ist vorerst auf vier Wochen angelegt.

Die Wetteraussichten:

Morgen fast überall Sonne.

Das war unsere tagesschau um fünf.

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Hier folgt Brisant.

Einen schönen Abend noch.

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