tagesthemen 08.08.2021, 21:45 Uhr - Bilanz der Olympischen Sommerspiele in Tokio während Corona-Pandemie, Taliban erober
Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.
Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (08.08.2021)
Das Feuer ist erloschen.
Die Olympischen Sommerspiele von Tokio sind beendet.
Spiele, von denen lange nicht klar war,
ob sie stattfinden können.
Spiele - in vieler Hinsicht wie keine zuvor.
Nun sind sie Geschichte.
Willkommen zu den tagesthemen.
Was bleibt, von diesen Olympischen Corona-Spielen,
die erst verschoben wurden und dann ohne Publikum stattfinden mussten?
Die in den letzten zwei Wochen
wieder Millionen Menschen weltweit mitgerissen haben:
Mit Gänsehaut-Momenten, genauso wie mit Dramen,
mit neuen Sportarten oder mit Olympia-Klassikern.
Katharina von Tschurtschenthaler mit einer Bilanz.
Die Stimmung - gelöst und fast beschwingt
beim Einmarsch der Athleten ins Tokioter Olympiastadion.
Unter ihnen: die vier Gold-Kanuten aus Deutschland.
Der Ablauf: ein wohlgehütetes Geheimnis.
Wir kommen an, sind gespannt.
Wie wir das hier kennengelernt haben,
werden die Japaner das beste daraus machen.
Das Beste der Zeremonie wird für die Menschen zu Hause gemacht.
Für jene, die nicht in die Stadien dürfen.
Für die Gäste auf den Rängen bleiben die Olympischen Ringe unsichtbar.
Die Schlussfeier zeigt, wie das Olympia hätte sein können.
Ein Tag im Park soll Sorglosigkeit vermitteln.
Ablenkung von Corona, findest kurz.
Max, wie ist die Stimmung? Die Stimmung ist gut.
Leider keine Fans.
Die Fans müssen draußen bleiben.
Bei fast allen Wettkämpfen.
Die Stimmung auf der Straßen der Hauptstadt ist weniger euphorisch.
Trotzdem kamen viele: zu feiern oder zu protestieren.
Dieses Jahr war kein einfaches.
Aus den Sportlern schöpfe ich Kraft.
Ich sage mir, dann strenge ich mich auch an.
Am Anfang gab es große Unsicherheit.
Mit den Spielen begannen wir, die Athleten anzufeuern.
Ich bin gegen die Spiele.
Was bringt es, jetzt solche Spiele auszutragen?
Das führt nur zu hohen Inzidenzen.
Der Zeitpunkt der Spiele sei genau richtig gewählt,
sagt IOC-Präsident Bach.
Er bedankt sich bei allen Beteiligten.
In diesen schweren Zeiten gebt ihr der Welt das Wertvollste:
Hoffnung.
Mit dem Erlöschen der Flamme sind die Spiele vorbei.
Ein Olympia, auf das alle lange gewartet haben.
Der Moment, wenn man auf dem Rasen sitzt,
und die Atmosphäre auf sich wirken lässt:
Das es etwas Besonderes.
Man merkt, das findet erst in drei Jahren wieder statt.
Dann in Paris.
Wie das aussehen könnte, wurde heute vorgeführt.
Paris 2024.
Ohne Maske, Abstand, ohne Corona?
Über ihre persönliche Bilanz habe ich kurz vor der Sendung
mit einer unserer Goldmedaillen- Gewinnerinnen sprechen können:
Mit der Ringerin Aline Rotter-Focken.
Hallo, Frau Rotter-Focken. Hallo, liebe Grüße aus Stuttgart.
Jetzt mit etwas Abstand:
Konnten Sie das Erlebte sacken lassen und den Erfolg realisieren?
Ich hab viel Zeit damit verbracht, darüber zu sprechen
und versucht, es zu verarbeiten.
Aber richtig angekommen ist es noch nicht.
Das wird noch einige Wochen dauern.
Wie war der Empfang in der Heimat?
Der war mega.
Ich hab mich so gefreut, meine Familie und meine Freunde zu sehen.
Ich hab die schon in der Vorbereitung nicht gesehen,
um keine Infektion zu riskieren wegen Corona.
Jetzt alle wieder zu sehen, dann noch so euphorisch ...
Das war mega schön.
Das waren besondere Spiele, Sie erlebten die schon in Rio.
Wie waren diese im Vergleich?
Die Menschen haben gefehlt.
Niemand im Stadion, meine Familie war nicht dabei.
Das war nicht so einfach.
Aber die Japaner und das IOC haben unglaubliche Arbeit geleistet.
Es waren wunderschöne Spiele, auch unabhängig von meinem Erfolg.
Ich habe mich super wohl unsicher gefühlt.
Wie es wohl gewesen wäre, wenn alles normal gewesen wäre?
Es war wirklich toll dort.
Die Atmosphäre im deutschen Team und im Olympischen Dorf
ist darauf ausgerichtet, dass man sich begegnet.
Dass man sich mit Athleten aus aller Welt austauscht.
Das fehlte, wie war das?
Es hat gefehlt, gerade sich mal in den Arm zu nehmen.
Aber es gab auch Begegnungen, gerade im deutschen Team.
Für jeden Medaillengewinner gab es einen Empfang an der frischen Luft.
Wir haben jeden Medaillengewinner zusammen empfangen und bejubelt.
Man konnte sich zwar nicht drücken, aber man war sich trotzdem nah.
Es war anders, aber es war trotzdem schön.
Die Wettkämpfe ohne Zuschauer, war das vielleicht sogar ein Vorteil?
Weil man sich noch mehr auf das Sportliche konzentriert hat?
Für die Olympischen Spiele und deren Stellenwert war es ganz gut,
weil es nur um den Sport ging.
Es ging nicht um höher, größer, schneller, weiter.
Man gab nicht noch mehr Geld aus.
Dafür war es ganz gut.
Es sollten die nachhaltigsten Spieler aller Zeiten werden.
Aber für die Japaner wäre es toll gewesen,
die haben so viel dafür getan.
Ich hätte es ihnen gegönnt,
dass wenigstens ein paar Fans das live erleben hätten können.
Der Fokus war auf dem Sportlichen, aber es gab auch noch andere Themen.
Es ging um Sexismus bei der Turnerbekleidung.
Oder um psychische Belastung von Spitzensportlern.
Auch um Rassismusvorwürfe – wie haben Sie das wahrgenommen?
Alles, was vor meinem Wettkampf passierte,
nahm ich nur am Rande wahr.
Ich hatte mein Handy fast immer aus.
Um die Gedanken bei der Sache zu lassen.
Aber man kriegt es mit.
Es ist wichtig, auch im Sport Statements zu setzen.
Und sich gegen Rassismus oder Sexismus einzusetzen.
Ich habe gemerkt, was man für Zeichen setzen kann.
Wie die Olympischen Spiele dazu beitragen,
Solidarität und Zusammenhalt zu vermitteln.
Obwohl viele sagten, die Spiele sollten nicht stattfinden,
war es wichtig, dass sie stattgefunden haben.
Sie waren ein Riesensignal.
Es gab auch leider negative Nachrichten.
Aber die olympische Familie hat sich sehr gut präsentiert.
Die deutsche Medaillenbilanz ist nicht so berauschend ausgefallen.
Aber von unseren zehn Goldmedaillen sind sieben von Athletinnen.
Die Spiele der Frauen?
Das ist mehr Zufall.
Ich freue mich natürlich,
aber auch über jede Medaille, die ein männlicher Kollege gewonnen hat.
Jeder der da ist, leistet unglaublich viel.
Hat hart gearbeitet, um sich diesen Traum zu erfüllen.
Es ist schön, dass es für uns Frauen eine Sternstunde gab.
Wir wollten als Team Deutschland darauf hinweisen,
dass man uns medial mehr gleich behandelt.
Mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, das ist mit Medaille leichter.
Aber es ist Zufall,
dass die Frauen besser abgeschnitten haben, als die Männer.
Das sagt eine der erfolgreichsten Frauen dieser Spiele,
Aline Rotter-Focken folgten, vielen Dank.
Noch mal herzlichen Glückwunsch zur Goldmedaille.
Dass dieses Szenario realistisches sein könnte,
das war den abziehenden NATO-Truppen klar.
Aber sie hatten wohl gehofft, dass es nicht so schnell eintreten würde.
Die afghanischen Streitkräfte sind allein nicht in der Lage,
die radikal-islamischen Taliban aufzuhalten.
Nun ist ihnen die Stadt in die Hände gefallen,
in der die Bundeswehr jahrelang ein großes Feldlager hatte: Kunduz.
Nirgends kamen mehr deutsche Soldaten ums Leben
als rund um die Handelsmetropole und in der Nachbarprovinz Baghlan.
Über den Vormarsch der Taliban: Oliver Mayer.
Menschen versuchen verzweifelt, sich in Sicherheit zu bringen.
Bilder aus dem Internet zeigen Straßenkämpfe
zwischen der afghanischen Armee und den Taliban.
Schwarzer Rauch hängt über Kundus.
Die Taliban rücken in Afghanistan in immer mehr Städte vor.
Die Regierung hat unserer Region keine Beachtung geschenkt.
Ob es Regierungsversagen war, fehlerhafte Einschätzung der Lage
oder Korruption - von allem wohl etwas.
Das führte dazu, dass unsere Provinz so einfach an die Taliban ging.
Als die Bundeswehr Ende Juni aus Afghanistan abzog,
hatten die Taliban 160 Bezirke unter ihrer Kontrolle.
Fünf Wochen später sind es schon 210.
Darunter auch Provinzhauptstädte wie Kundus,
die als sicher galten.
Es ist ein neuer Schritt in der Eskalation des Krieges.
Jetzt fallen auch Bevölkerungszentren an sie.
Die Regierung verliert die Kontrolle
und man weiß nicht, wie es weitergeht.
Bis zuletzt bemühten sich internationale Soldaten
um Frieden und Sicherheit im Land.
Wie die Bundeswehr,
die jahrelang ein Lager in der Nähe von Kundus hatte.
Der internationale Einsatz
sollte Stabilität in die Region bringen.
Die ist nach dem schnellen Abzug der Soldaten in Gefahr.
Die Truppen sind zu früh abgezogen.
Unter Trump versprachen die Amerikaner noch:
Erst abzuziehen, wenn es zumindest Ansätze für eine politische Regelung
und eine Beendigung des Krieges geben würde.
Das wurde nicht gehalten.
Vom schnellen Vormarsch der Taliban wurden viele überrascht.
Die Moral der afghanischen Armee scheint gebrochen.
Wenige glauben daran,
dass sie das Land vor den Taliban verteidigen können.
Mir wurde versichert,
dass die afghanische Armee zurückschlagen will.
Gebäude angreifen will, die die Taliban besetzt haben
und in denen sich Kämpfer aufhalten.
Ich glaube, es ist schon zu spät, um etwas zu ändern.
Millionen Afghanen hofften, die Zeiten der Taliban
lägen hinter ihnen.
Diese Hoffnung wird täglich kleiner.
Seit zwei Wochen nun brennt es in weiten Teilen Südeuropas.
Es ist kein Ende der Feuersbrünste in Sicht.
In Süditalien bedrohen Feuer
Naturschutzgebiete und Landwirtschaft.
In der Türkei sind weiterhin Großbrände außer Kontrolle
und in Griechenland steht ein großer Teil der Insel Euböa in Flammen.
Auch dort, nordöstlich von Athen,
kämpfen die Menschen gegen das Inferno an.
Von Euböa berichtet Michael Schramm.
Eigentlich dürften diese Menschen nicht mehr hier sein –
die Bewohner des Dorfes Asminio auf Euböa.
Per SMS forderte sie die Feuerwehr zum Verlassen von Hab und Gut auf.
Obwohl die Brände näher kommen, wollen sie nicht weichen.
Lebenswerke drohen, Opfer von Flammen zu werden.
Der Verlust von Existenz und Heimat.
Auf eigene Faust löschen sie nun – unter Einsatz ihres Lebens.
Ich bewässere mein Haus, so gut ich kann.
Es ist alles, was ich habe.
Euböa ist seit heute der Hotspot
eines Jahrhundertfeuers in Griechenland.
In drei Regionen fressen sich Flammen
durch Landschaften und richten Verwüstungen an:
Im Norden der Hauptstadt Athen, auf dem Peloponnes
und auf der Insel Euböa.
Überall kämpfen Rettungskräfte und Bürger,
um einem drohenden Inferno Einhalt zu gebieten.
Das Zusammenspiel von extremer Hitze und starken Böen
facht die Brände immer wieder an.
Auf Euböa konnte erst heute
ein Großeinsatz von Löschflugzeugen beginnen.
Die Flieger wurden zum Schutz
der Vier-Millionen-Metropole Athen benötigt.
Dort soll sich die Lage stabilisiert haben.
Die Insel Euböa ist durch eine Feuerwand geteilt.
Feuerwehrleute berichten, wegen der großen Hitze
verdunste Löschwasser häufig bereits vor einem Einsatz.
Auch wir haben Angst.
Aber wir fürchten nicht nur um unser Leben,
sondern auch um unseren Besitz.
In den griechischen Medien immer wieder die Frage:
Warum sind trotz einer großen Flotte von Löschflugzeugen und Hubschraubern
nur wenige einsatzfähig?
Im Rahmen internationaler Hilfe machten sich heute
auch deutsche Rettungskräfte samt Gerät nach Euböa auf den Weg.
Für die Bewohner des Dorfes Asminio
können sie nicht schnell genug kommen.
Und zu den Bränden zeigen wir nach diesen tagesthemen
den Weltspiegel Extra:
Feuerdrama am Mittelmeer.
Zur deutschen Innenpolitik und zu einer Partei,
die sich im Bundestagswahlkampf nicht gefunden zu haben scheint.
Nicht zerstritten und tief gespalten.
Zwischen rechtsextremen Kräften
und einem sich selbst gemäßigt nennenden Lager:
Der AfD und ihren Spitzenkandidaten fällt es offenbar schwer,
einen inhaltlichen Zugang zu potentiellen Wählern zu finden.
Drei Landtagswahlen endeten 2021 enttäuschend
und in bundesweiten Umfragen ging's bergab.
Hanni Hüsch über eine Partei
auf der Suche nach einem Thema für den Wahlkampf.
Eigentlich ist das Staatsmännische nicht seine Sache.
Timo Chrupalla verkauft sich lieber als der Macher,
die Stimme des kleinen Mannes.
Der Malermeister will wissen was Handwerker wollen.
Keine EU.
Der DEXIT steht im AFD-Wahlprogramm.
Heute empfiehlt sich der Spitzenkandidat
zunächst als Impfskeptiker.
Man muss sich anschauen, was die Impfquote gebracht hat.
Wir hören immer mehr von Impfdurchbrechern,
dass trotz Impfung Menschen an Corona erkranken.
Wir setzen auf Freiwilligkeit.
Alle reden vom Klimawandel, auch die AfD.
Nur sei nicht Menschen-gemacht, was da an Wetterextremen passiert -
von der der Feuerbrunst um Athen bis zur Flutwelle an der Ahr.
Flutkatastrophen gab es schon in vergangenen Jahrhunderten.
Es wird nicht die Letzte gewesen sein.
Wir müssen uns der Herausforderung stellen,
welche Maßnahmen wir im Katastrophenschutz stellen.
Womit will die AfD punkten?
Acht bis zehn Prozent - sagen die Wahlforscher voraus,
weniger als 2017.
Da machte die Partei Stimmung und Stimmen mit der Angst
Sie haben kein Thema, mit dem sie angreifen können,
was die Leute elektrisiert.
Mit dem sie in den Wahlkampf ziehen können,
wie 2017 mit der Migrationsfrage.
Aber wenn das Duo Chrupalla/Weidel am Dienstag den Wahlkampf startet,
könnte das Erfolgs-Thema Migration wieder auf der Agenda stehen.
Auf Twitter gibt die Co-Spitzenkandidatin
einen Vorgeschmack.
Täglich:
In Deutschland,
zwei Frauen oder Mädchen von einer Männergruppe vergewaltigt.
Jeder zweite Täter hat keinen deutschen Pass.
Donnerwetter!
Mich würde interessieren von der anderen Hälfte mit deutschem Pass,
wer von denen eingebürgert wurde.
Die AfD in schwierigem Fahrwasser.
Auf Wahlkampfschlager-Suche und im Dauerzwist.
Klare Kante gegen rechts will Chrupalla nicht zeigen.
Von Parteifreunden, die der Verfassungsschutz
als rechtsextremistisch einstuft, distanziert er sich nicht.
Ich kann mich nur distanzieren
von Äußerungen, die ich selbst getätigt habe.
Das ist doch Ihre Partei!
Ich fang doch nicht an, mich von Leuten zu distanzieren
Wir konnten heute im Interview wieder sehen,
dass er fest in der Hand des Flügels sich befindet.
Er ist nicht in der Lage,
sich von als rechtsextrem identifizierten Personen abzuwenden.
Am Wahlabend wird abgerechnet – sagt Chupalla noch.
Das stimmt auf jeden Fall.
Wie soll es weitergehen im Kampf gegen Corona?
Am Dienstag gibt es die nächsten Beratungen von Bund und Ländern.
Weitere Nachrichten mit Jens Riewa.
Vor den Gesprächen forderte der Deutsche Städtetag
eine Impfstrategie für Herbst und Winter.
Die Städte bräuchten Klarheit für ihre Personalplanung,
sagte Hauptgeschäftsführer Dedy.
SPD-Kanzlerkandidat Scholz
geht von kostenpflichtigen Corona-Tests ab Herbst aus.
Hamburgs Bürgermeister Tschentscher prognostizierte,
bestimmte Beschränkungen würden künftig nur für Ungeimpfte gelten.
Die aktuellen Zahlen zur Infektionslage:
3127 neue Corona-Fälle wurden binnen 24 Stunden
beim RKI erfasst.
Etwa 1000 mehr als vergangenen Sonntag.
Der Wert der 7-Tage-Inzidenz stieg auf 22,6.
In Warschau demonstrierten Unterstützer der Demokratiebewegung
im Nachbarland Belarus.
Dort erklärte sich am 9. August 2020 Präsident Lukaschenko zum Wahlsieger.
Auch in der Hauptstadt der Ukraine
wurde an die Präsidentenwahl erinnert.
Die EU und die USA
verhängten Sanktionen gegen den Machtapparat in Minsk.
Eine erste Bilanz der Olympischen Spiele von Tokio
haben wir schon gezogen.
Blicken wir auf die rein sportliche Ausbeute.
Die fiel, trotz vieler Erfolge und Medaillen,
diesmal für die deutsche Mannschaft nicht so berauschend aus.
Da ist Luft nach oben.
Vermutlich gab es in der Vergangenheit
schon ausgelassenere Partys für die deutschen Olympia-Delegationen.
Auch wenn DOSB-Präsident Hörmann davon spricht,
dass die sportliche Bilanz in Ordnung sei.
Aber nie zuvor hat ein deutsches Team seit der Wiedervereinigung
weniger Medaillen gewonnen.
Ballsport-Teams überboten sich an Erfolglosigkeit.
Und frühere Medaillen-Garanten wie Ruderer, Kanuten oder Bahnradfahrer
durften diesmal seltener jubeln als in früheren Jahren.
Am Ende brauchte sie Trost.
Bahnrad-Weltmeisterin Emma Hinze
konnte die letzte Medaillenhoffnung nicht erfüllen.
Nach dem verlorenen Halbfinale gegen die spätere Olympiasiegerin
war die 23-Jährige zu erschöpft.
* Sie saugt sich ran. Ist die schnell!
In der letzten Kurve schiebt sie sich vorbei.
Reicht das für Bronze? Nein! *
Ich konnte nicht mehr.
Ich wollte gerne irgendeine Medaille.
Ein vierter Platz ist schade.
Ich konnte nicht mehr geben.
Nicht nur heute kamen deutsche Sportler nicht in den Tritt.
Medaillenhoffnungen zerplatzten.
Das gab es dieses Jahr immer wieder.
Viel Frust und zu früh Feierabend hatten vor allem Ballsportler.
Frauen und Männer in allen Disziplinen.
In Rio gab es noch sechs Medaillen in Mannschaftssportarten.
Diesmal keine.
Die Medaillenstatistik:
10 x Gold, 11 x Silber, 16 x Bronze: Rang neun für Deutschland.
In den neuen Sportarten hängen die Medaillen noch zu hoch.
Trotz einiger Abstürze, Enttäuschungen und weniger Medaillen:
In den kommenden drei Jahren kann viel passieren.
Das nächste Ziel:
Die sportliche Bilanz 2024 in Paris zu verbessern.
Da muss mal eine Analyse her.
Natürlich sollte man die Erfolge nicht vergessen,
auf die der deutsche Sport aufbauen kann.
Nehmen wir nur Alexander Zverev.
Der schaffte mit seinem Olympiasieg,
was Boris Becker und Michael Stich verwehrt blieb.
Nicht nur er bescherte uns
einen dieser einzigartigen olympischen Momente.
Es glänzt so schön!
Emotionale Momente bei Olympia.
Ricarda Funk rührt Millionen: Gold im Kanu-Slalom.
Mit den Gedanken in der Heimat, im Hochwasser-Katastrophengebiet.
Schrecklich, meine Heimat so zu sehen.
Ich sende viel Kraft, Hoffnung und Liebe nach Hause.
Der Kreis ist stark - gemeinsam schaffen wir das.
Starke Worte!
Freuen können sich die deutschen Schwimmer.
Florian Wellbrock beendet eine lange Flaute:
Olympiasieger im Freiwasser.
Das erste Gold eines männlichen Schwimmers seit 1988.
Er ist platt - aber glücklich.
Das ist mein Sommermärchen.
Ein Sommermärchen vieler in Tokio.
Aline Rotter-Focken etwa:
Erste deutsche Olympiasiegerin im Ringen.
Erste Olympiasieger im Tennis-Einzel der Männer:
Alexander Zverev.
Sonst eher Einzelkämpfer jetzt olympischer Teamplayer.
Ich habe nicht für mich gespielt, sondern für Deutschland.
Solche Momente gibt es nur bei Olympia.
Erstmals ein hole-in-one einer Golferin aus Marokko.
161 Meter ins Glück.
Fußballerin Meghan Rapinoe, USA: Eckball versenkt.
Oder die Gold-Flugshow vom 10-Meter-Turm der 14-jährigen.
Olympischer Geist.
Gute Laune ins Stadion.
Das steckt an.
Der Sprung ins Gold.
21 Jahre nach dem Olympiasieg von Heike Drechsler.
Glücksmomente in Tokio.
Unfassbarer sportlicher Kampf.
Unfassbarer Ehrgeiz, unfassbare Ballwechsel.
Ein Großer sagt ade.
Kanute Ronald Raue aus Berlin
verabschiedet sich nach zwei Jahrzehnten.
Gold im Kayak-Vierer.
Es hat immer wieder Spaß gemacht.
Wir haben es gern gezeigt.
Zu dem, was uns stark beschäftigt:
Fußball.
An diesem Wochenende hat der uns zwei Pokalüberraschungen beschert.
Gestern das Erstrunden-Aus der Fürther gegen Babelsberg.
Heute hat sich Eintracht Frankfurt blamiert.
Beim verdienten 0:2 gegen Drittligist Waldhof Mannheim.
12.000 Fans in Mannheim begeistert von ihrer Mannschaft.
Die Eintracht hatte mehr Torchancen in der ersten Hälfte.
Nutzte sie aber nicht.
Wie auch hier.
In der zweiten Hälfte drehte der Drittligist aus Mannheim auf.
Kurz nach dem Seitenwechsel die Führung für Mannheim.
1:0 in der 48. Minute.
Vier Minuten später schlug der Außenseiter erneut zu.
Frankfurt konnte der Spielfreude des Drittligisten
nichts entgegensetzen.
Die letzte halbe Stunde Frankfurt in Unterzahl.
Mannheim auf der anderen Seite
hätte die Partie höher gewinnen können.
Ein missglückte Debüt des neuen Trainers von Frankfurt.
Waldhof Mannheim feiert den Einzug in die zweite Pokalrunde.
Der Blick auf die weiteren Ergebnisse:
Zum Schluss noch der Blick auf den hochemotionalen
Abschied des Lionel Messi in Barcelona.
21 Jahre lang war er bei den Katalanen,
35 Titel hat er für diesen Klub mit erspielt.
Er würde so gern bleiben.
Barca sei seine große Liebe,
beteuerte der Weltfußballer bei seiner letzten Pressekonferenz.
Vor allem aber die desaströse finanzielle Lage des Klubs
soll das am Ende verhindert und zu diesem Abschied geführt haben.
Da fragt man sich:
Warum verzichtet einer, der Geld wie Heu hat,
im Spätherbst seiner Karriere nicht auf ein paar Millionen?
Um bei seiner großen Liebe zu bleiben?
Doch ist das sicher zu Fußball-romantisch gedacht ...
Damit sind wir beim Ende dieser Sendung.
Ab nächster Woche gibt es den Sport wieder mit Fußball-Bundesliga.
Zum Schluss das Wetter.
Wie starten wir in die neue Woche, Claudia Kleinert?
Wir starten genauso wechselhaft wie die letzte Woche.
Dann geht es aber bergauf.
Die Luft wird trockener und wärmer.
Die Temperaturen steigen also.
Dann geht es bergauf.
Vor allem im Südwesten.
Schon am Mittwoch sehen wir 29 Grad.
Da wird es heiß.
In Schwerin dauert es noch.
Im Moment ist die Luft gar nicht kalt.
Es gibt aber immer noch Schauer und Gewitter.
Das lässt aber nach.
Heute Nacht gibt es noch Schauer und Gewitter.
Gerade nach Norden und Nordwesten.
Das lässt im Laufe der Nacht nach.
Im Nordwesten morgen ein neues Frontensystem.
Das zieht nach Nordosten.
Am Alpenrand kann es Schauer geben.
Vom Schwarzwald bis zur Lausitz wird es lange sonnig sein.
Die nächsten Tage wird es am Alpenrand
immer wieder Schauer geben.
Vor allem am Dienstag im Norden und Nordosten einzelne Regengüsse.
Dann kommt die Sonne zurück.
Das war's von uns.
Hier geht es jetzt weiter mit dem Weltspiegel Extra:
Feuerdrama am Mittelmeer.
Wir sind morgen Abend wieder für Sie da.
Dann begrüßt Caren Miosga Sie hier.
Einen guten Start in die Woche.
Bleiben Sie zuversichtlich.
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