Ich wollte beides haben - so hast DU mir geholfen.
Ich wollte alles haben.
Einerseits eine glückliche Familie und andererseits eine erfolgreiche Karriere.
Nur, so wie ich aufgewachsen bin, habe ich sehr oft gehört, dass man nicht alles im
Leben haben kann und man sich entscheiden muss beziehungsweise Kompromisse eingehen
muss.
Das wollte ich natürlich nicht wahrhaben und aus dem Grund bin ich auch nach Deutschland
gezogen, weil ich gehofft habe, dass ich dort mehr Gleichstellung finde und für meine Fähigkeiten
anerkannt werde.
Mein Traum war nämlich dort das zu erreichen, was ich schon immer schaffen wollte.
Als Frau, als Mutter und als erfolgreiche Unternehmerin.
Ob es wirklich möglich ist, alles unter einen Hut zu bringen, darüber spreche ich mit dir
in diesem Video.
Und an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die mir ihre Stimme gegeben haben
für den Digital Female Leader Award.
In diesem Zusammenhang sprechen wir über Gleichstellung, Anderssein und wie man als
Frau Erfolg definiert.
Mit einem 1,0 Abitur hätte ich alles studieren können, was ich wollte.
Nur ich wollte nicht alles studieren.
Klar hätte ich Ärztin oder Rechtsanwältin werden können und das waren auch von mir
sehr angesehene Berufe.
Nur von meinen Eltern aus habe ich immer zu hören bekommen, dass solche Berufe immer
mit sehr viel Verantwortung verbunden sind, mit ungünstigen Arbeitszeiten und dass man
in solchen Berufen sehr schwer Karriere und Familie vereinbaren kann.
Also sollte ich am liebsten irgendeinen Beruf anstreben, der es mir ermöglicht, Zeit für
meine Kinder zu haben, später.
Ja, ich ging also nach Deutschland und habe mich umgeschaut.
Damals waren natürlich so wie heute noch sehr stark Informatiker und Ingenieure nachgefragt
und ich hätte das auch studieren können.
Nur daran hat mich eben auch ein bisschen gestört, dass immer wieder diese Berufe viel
mehr verdienen und einen sicheren Job haben und ich wollte vielleicht auch beweisen, dass
man auch anders erfolgreich sein kann.
Ich hatte nämlich eher eine Neigung zu den Geisteswissenschaften und aus dem Grund habe
ich mich auch entscheiden, Sprachen zu studieren.
Mein Traum war, für ein großes Unternehmen zu arbeiten.
Am besten für einen globalen Konzern, irgendwo in der Marketingabteilung oder der Personalentwicklung,
aber so genau wusste ich das natürlich damals nicht, wie ich das anstelle.
Ich habe also mein Magisterstudium bis zum Ende gebracht und habe Sprachen studiert,
Englisch und Deutsch als Fremdsprache und habe überlegt, na ja, wie soll ich jetzt
den Einstieg in die Wirtschaft schaffen?
Also am besten über Auslandserfahrung.
Deshalb bin ich noch mal in die USA geflogen und dort an der Penn State University unterrichtet.
Zu dem Zeit habe ich sogar in Erwägung gezogen Richtung Forschung zu gehen.
Nur die akademische Karriere war auch nicht so mein Ding, denn mir fehlte da viel zu sehr
der direkte Menschenkontakt.
Und ich glaube, ich wollte wirklich etwas Praktischeres machen und nicht so sehr in
die Forschung gehen.
Also kam ich noch mal nach Deutschland zurück und überlegte, wie verbinde ich jetzt meine
Erfahrung als Lehrerin mit einem großen Unternehmen?
Das waren nicht unbedingt praktische Erfahrungen, nach denen Unternehmen suchen.
Also überlegte ich noch mal irgendwie einen Umweg zu gehen.
Ich hatte zwar meine Stelle an der Uni Marburg als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache
und ich habe dann auch an Privatschulen Deutschunterricht gegeben und unter anderem aber auch, habe
ich dann als Privatlehrerin gearbeitet in großen Firmen, in großen Konzernen, wo es
ausländische Mitarbeiter gab oder auch Geschäftsführer und ich war dann ihre Deutschlehrerin.
Das war also mein erster direkter Austausch und Zugang zu großen Konzernen.
Und gerade dieses Umfeld hat mich immer sehr inspiriert, sehr interessiert, also Themen
wie Leadership und Management und wie es so ist, in einem großen Konzern zu arbeiten.
Das hat mich immer begeistert und inspiriert.
Gerade diese Kunden waren meine Lieblingskunden.
Ja und das war dann auch so meine Hoffnung, dass ich vielleicht auch darüber meinen ersten
Einstieg dort finde.
Nur wie es oft im Leben ist, kommt erstens was Anderes und zweitens als man denkt.
Und genau so war es dann auch in meinem Leben.
Zu dem Zeitpunkt habe ich einen jungen Mann kennengelernt, in den ich mich verliebte und
der die verrückte Idee hatte, dass wir einfach mal nach Italien auswandern sollten.
Das war natürlich eine sehr schwierige Entscheidung für mich, denn ich wusste, dass wenn ich
es mache, ich wahrscheinlich arbeitslos werde.
Denn meine Aussichten als Deutschlehrerin in Italien waren nicht so groß und ich habe
wirklich lange mit der Entscheidung gekämpft, also über sechs Monate wahrscheinlich, bis
ich mich dann wirklich für die Liebe entschieden habe.
Ich habe tatsächlich alle Jobs gekündigt und ja, mein Leben sozusagen einfach verlassen,
mein altes Leben verlassen und den Neuanfang dann mit ihm in Italien gewagt.
Nur so wie du dir das jetzt auch denken kannst, ist genau das eingetroffen, was ich auch befürchtet
habe, nämlich die Nachfrage nach Deutschunterricht war in Italien sehr sehr gering.
Und ich stand da natürlich sehr enttäuscht und wusste nicht, was ich weiter machen sollte.
Ja, ich hätte natürlich einfach sagen können, ich nehme mir zwei Jahre Auszeit, genieße
die toskanische Sonne und lese Bücher, trinke Wein und reise einfach.
Neben meinem Freund, der einfach seine Karriere weitergemacht hat.
Oder ich habe mich einfach entschieden einen anderen Weg zu gehen.
Und zwar, etwas Eigenes aufzubauen, denn das große, globale Unternehmen, das meine Fähigkeiten
anerkennen sollte, gab es zu dem Zeitpunkt nicht.
Und ich habe mir gedacht, dann gründe ich das eben.
Und das waren meine ersten Schritte in die Selbstständigkeit.
Ich habe mich nämlich von den Menschen umgeben, die mich begeistert und inspiriert haben,
das waren nämlich meine Kunden aus den Großkonzernen und das waren dann auch weiterhin meine Schüler.
Ich habe sie kontaktiert und gefragt, ob sie denn nicht Lust hätten, mit mir online Deutsch
zu lernen.
Jetzt musst du aber bedenken, zu der Zeit in 2013 war Online-Unterricht gar nicht so
Gang und Gäbe, wie es heute ist.
Also heute denkt man sich, ja natürlich, warum soll man denn nicht online Deutsch lernen,
das ist doch überhaupt kein Problem.
Nur damals, als ich zum Beispiel meinen Kolleginnen von dieser Idee erzählt habe, waren alle
super skeptisch.
Alle fragten, wie soll das denn gehen?
Das ist doch überhaupt nicht effektiv.
Wie soll man denn die Arbeitsmaterialien verteilen?
Das ist doch nicht dasselbe, wie der traditionelle Unterricht.
Und genau das hat mir den Ansporn gegeben, eben mit den Unterrichtsformen zu experimentieren
und auch neue Lernformen auszuprobieren: Eigene Übungen und Lernprogramme zu entwickeln,
Videos zu drehen für meine Kunden, die sie eben noch mehr begeistert und motiviert haben,
die Sprache mit mir zu lernen.
Und ja, das war eben auch die Grundlage für meine eigene Unterrichtsmethode, die ich daraufhin
entwickelt habe.
Und die Tatsache, dass ich selbst im Ausland noch mal gelebt habe, hat mich auch noch viel
näher an meine Kunden gebracht, denn ich war wieder in dieser Lage, neu im Land zu
sein, die Sprache nicht zu sprechen und ja wieder von vorne anfangen zu müssen.
Also kombinierte ich das Lernen der Sprache auch mit ganz anderen Elementen wie interkulturelle
Kompetenzen, Psychologie und ich habe nebenbei noch eine Ausbildung als Coach gemacht.
Und all das habe ich einfach mitfließen lassen in diese neuen Methoden und habe dann meine
eigene Lernplattform etabliert GermanSkills.com. 2016 kam dazu auch mein YouTube-Kanal, was
auch eine große Überwindung war, dann damals war YouTube auch nicht so eine etablierte
Plattform zum Lernen.
Und ja, ich war eine der ersten, die sich getraut hat vor die Kamera und habe einfach
weiterhin das gemacht, wofür ich eben heute noch brenne.
Ja, wo bleibt die Familie in dieser ganzen Geschichte würdest du dich jetzt fragen?
Ja, gute Frage!
Die Familie war auch immer neben mir und bei mir, denn ich habe damals diesen jungen Mann
auch geheiratet und kurz danach kam auch unser erster Sohn zur Welt.
Das heißt, als junge Mutter musste ich auch immer wieder zwischen Muttersein und Beruf
hin- und herspringen und das war natürlich auch nicht einfach, aber diese Digitalisierung
und mein Online-Business haben es mir auch ermöglicht, alles zu kombinieren.
Ich habe eben meine Arbeitszeiten so gelegt, dass ich dann gearbeitet habe, als das Baby
geschlafen hat oder eben am Wochenende, wenn mein Mann dabei war und habe weiterhin an
meinem Traum festgehalten und daran gearbeitet.
Und heute stehe ich da mit mehr als 100.000 Followern auf YouTube und Social Media und
freue mich jedes Mal, wenn ich eure Nachrichten lese, wie sehr euch meine Lernvideos inspirieren,
die Lernprogramme, die Bücher, die ihr kauft.
Meine Kunden von dem Coaching-Programm sind auch die Menschen, die mich weiterhin motivieren
und treiben für euch noch bessere Produkte zu entwickeln.
Ja und all das freut mich sehr, weil ich sehe, dass eben das Online-Lernen es auch euch ermöglicht,
euer bestes zu geben und euch weiterzuentwickeln neben Muttersein und Beruf, denn viele von
euch sind Eltern oder Berufstätige und wollen weiterhin an ihren Deutschkenntnissen arbeiten.
Das ist heutzutage eben auch möglich, weil wir diese digitalen Angebote haben und weil
wir weiterhin uns entwickeln wollen und an uns arbeiten wollen.
Und deshalb an dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an alle, die mich jahrelang schon
unterstützen, die mir seit Jahren folgen und die mich auch mit euren eigenen Geschichten
immer wieder inspirieren.
Übrigens auch Danke an alle YouTuberinnen und Influencerinnen, die mich oft als ihr
Vorbild sehen.
Ich freue mich auch jedes Mal riesig zu hören, dass es auch Frauen gibt, die sich eben das
abgeguckt haben und sich selbst gewagt haben, ihr eigenes Online-Business aufzubauen.
Ja, also es freut mich riesig, dass ihr weiterhin an euren Träumen arbeitet, dass ihr nicht
aufgebt und dass ihr auch dafür steht, eben anders zu sein und euch wagt einen anderen
Weg als den klassischen zu gehen.
Denn keine Frage, es ist nicht einfach, Ausländer zu sein und sich immer wieder aufs Neue zu
beweisen, aber gerade das ist auch unsere Stärke, eben anders zu sein und diese anderen
Weg zu gehen.
Glaubt an euch und inspiriert weiterhin eure Kollegen und Mitmenschen mit euren Geschichten.
Und ja, wenn ihr das noch nicht gemacht habt, dann könnt ihr mal für mich abstimmen, für
den Digital Female Leader Award 21.
Den Link setze ich unter diesem Video.
Klick darauf und trage einfach deinen Namen und E-Mail-Adresse.
Daraufhin bekommst du eine E-Mail, dort kannst du einfach auf den Link klicken und es bestätigen,
dass du es tatsächlich bist.
Und damit habe ich deine Stimme für diesen Award.
Ich finde, dieser Award gehört euch und ich freue mich sehr, diesen Weg gemeinsam mit
euch zu gehen!
Danke!