Bevor Cristiano Ronaldo berühmt wurde… | KURZBIOGRAPHIE
Er ist ein Rekordfußballer.
Doch beim Namen Christiano Ronaldo
schießt den meisten auch sein stolzes Grinsen
und das arrogante Auftreten in den Kopf.
Doch welche Geschichte verbirgt sich hinter diesem überheblichen Schein?
(Ploppgeräusche, Stiftekritzeln)
Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro - so sein ganzer Name -
wächst auf der portugiesischen Insel Madeira auf.
Was erst mal paradiesisch klingt,
erweist sich als alles andere als das.
Christiano wird nämlich in bittere Armut hineingeboren.
Seine überforderte Mutter Maria Dolores will ihn deshalb
zunächst gar nicht erst bekommen.
Doch der Arzt spricht ihr Mut zu.
Zu Hause versucht sie dennoch in Eigenregie
das Ungeborene mit warmen Bier abzutreiben.
Vergeblich.
Heute sagt sie: "Gott wollte nicht, dass es passiert."
Und habe sie mit einem Sohn gesegnet.
Die fünfköpfige Familie lebt damals
in einem heruntergekommenen Arbeiterviertel.
Die Eltern müssen jeden Cent zweimal umdrehen
und mehrere Jobs ausüben, um alle zu versorgen.
Als Küken der Familie
geht es Christiano dennoch vergleichsweise gut.
Denn von allen wird er umsorgt.
Nun ja, von allen bis auf einen.
Sein Vater José Dinis schenkt ihm und den anderen Kindern
kaum Aufmerksamkeit.
Er verfällt dem Alkohol
nachdem er traumatisiert aus dem Kolonialkrieg
in Angola zurückgekehrt war.
Zwar ist er seiner Familie gegenüber nie gewalttätig,
aber wahre Nähe habe es trotzdem nie gegeben.
Bis heute belastet Christiano die fehlende Zuneigung seines Vaters,
wie er einmal in einem Interview unter Tränen verriet.
Doch eine einzige Sache gibt es,
die den Jungen mit José verbindet.
Fußball.
Christianos Vater ist es, der den Achtjährigen
in das kleine Amateurteam holt,
in dem er selbst als Zeugwart arbeitet.
Von da an dreht sich in Christianos Leben
alles um Fußball.
Vermutlich will er vor allem seinen Vater mit seinen Skills überzeugen.
Und das schafft er allemal.
Christiano trainiert Tag und Nacht
und erweist sich als richtiges Fußball-Wunderkind.
Fortan wird er verrückt danach, mit dem Ball am Fuß zu tricksen
und zu kicken.
Doch trotz seiner Begabung
muss er sich den anderen Kindern gegenüber immer wieder beweisen.
Denn die machen sich über seine emotionale Art
gerne mal lustig.
Wahrscheinlich ein Grund mehr für Christiano,
einfach der Beste werden zu wollen.
Damit niemand mehr über ihn lacht.
Und um vor den anderen die Anerkennung zu erhalten,
die ihm sonst fehlte.
(Dynamische Musik)
Große Ambition und hartes Training zahlen sich bald aus.
Mit grade mal zwölf Jahren wird Christiano von einem Talentscout
der Fußballakademie Sporting Lissabon entdeckt.
(Dynamische Musik)
Das hat allerdings einen Umzug von der Insel aufs Festland zur Folge.
Die Trennung von der Familie ist für den jungen Christiano
sehr hart.
Der Zwölfjährige, der als Jüngster der Familie
stets im Mittelpunkt war,
ist von nun an auf sich gestellt.
So lebt er zunächst in einem Hostel,
und auch in der Akademie selbst
kann ihm seine Familie nicht zur Seite stehen,
als er wegen seines Madeira-Akzents schikaniert wird.
Um all die negativen Gefühle nicht an sich ranzulassen,
habe er damals oft den Helden gespielt, sagt seine Mutter.
(Musik: "The Next Episode" von Dr. Dre ft. Snoop Dogg)
Denn hinter der coolen Fassade stecke ein sanftmütiger Junge.
Wie er selbst stammen damals auch einige Mitschüler
aus ärmlichen Verhältnissen.
Gemeinsam mit ihnen erbettelt sich Christiano fast täglich
sein Abendessen nach dem kräftezehrenden Training.
Doch sei Christiano von allen Jungen der schüchternste gewesen,
erinnert sich eine Mitarbeiterin eines Fast Food Restaurants.
Umso wichtiger war es ihm,
sich auf dem Rasen den Respekt seines Teams zu erarbeiten
und sich zu beweisen.
Mit Erfolg.
In kürzester Zeit wechselt Christiano zu den Erwachsenen.
Doch gerade als er voll durchstarten will,
schlägt das Schicksal zu.
Christiano hat einen Herzfehler.
Aber wie sollte einer, der sich nicht mal einen Burger leisten kann,
eine teure OP bezahlen?
Zum Glück übernimmt die Akademie die Behandlungskosten,
und rettet damit nicht nur Christianos Gesundheit,
sondern auch seine Fußballzukunft.
Weil das Herz nun leistungsfähiger ist,
kann er fortan sogar noch schneller laufen.
Was er bei einem Freundschaftsspiel gegen Manchester United beweist.
Der gegnerische Trainer und die englischen Spieler
sind vom Talent des Portugiesen so fasziniert,
dass sie ihn für sich gewinnen wollen.
Katsching .
So viel Zuspruch in so jungem Alter,
die selbstbewussten Höhenflüge kommen wohl nicht von ungefähr.
Doch holt ihn seine bittere Vergangenheit immer wieder ein.
2005 verstirbt Christianos geliebter Vater an Leberversagen.
Zu einem Entzug konnte er seinen Papa nie bewegen.
Das Tragische daran:
Bis zuletzt konnte Christiano seinen Vater emotional nicht erreichen.
(Jubel)
Beruflich hat es CR7 dennoch allen bewiesen.
Und das zelebriert er mit seinem allseits bekannten
selbstbewussten Mackergehabe.
Doch heißt es nicht umsonst: "Hinter großer Arroganz
steckt häufig Unsicherheit."
Und die kennt Christiano aus Kindertagen eben allzu gut.
Wieso CR7 zurück zu Manchester United gegangen ist,
verrät euch Manu Thiele.
Und eine weitere spannende Biographie ist hier ebenfalls verlinkt.
Bis zur nächsten Inspiration,
"Der Biograph".