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Der Biograph, Bevor The Real Life Guys berühmt wurden… | KURZBIOGRAPHIE

Bevor The Real Life Guys berühmt wurden… | KURZBIOGRAPHIE

Es ist der 9. Juni 2021

als der 23-jährige YouTuber Philipp Mickenbecker

an den Folgen seiner Krebserkrankung stirbt.

Die Trauer geht weit über die eigene Community hinaus.

Denn wir alle haben den Alltag der begabten Heimwerkerzwillinge

in den letzten Jahren mitverfolgen können

und sind dabei Zeugen von manch mitreißenden,

schockierende und ermutigenden Ereignissen geworden.

Doch wie sah das Leben der YouTube-Geschwister aus,

bevor sie mit den "Real Life Guys" berühmt wurden?

Schauen wir es uns an.

(Stiftkratzen)

Auf der Spielekonsole zocken,

nichts für Philipp und seinen Zwillingsbruder Johannes.

Lieber helfen sie ihrem Vater schon von klein auf

beim Rumschrauben und Sachenreparieren.

Das habe einfach viel mehr Spaß gemacht

als rumzudaddeln, schreibt Philipp in seinem Buch.

Ihr damaliges Zuhause, ein kleiner ehemaliger Bauernhof,

bietet mit seiner großen Werkstattscheune

aber schließlich auch beste Voraussetzungen

für so ein Hobby.

Und glücklicherweise hatten sie viel Zeit,

dem nachzugehen.

Denn zur Schule, wie andere Kinder, müssen die Zwillinge zunächst nicht.

Nein, bis zur vierten Klasse

haben sie maximal drei bis vier Stunden Unterricht pro Tag,

und zwar daheim bei ihrer eigenen Mutter,

erinnert sich Philipp.

Nicht selten habe dieser eigenwillige Entschluss seiner Eltern

zu Stress mit den Behörden geführt.

Immerhin gibt es in Deutschland ja

eine gesetzlich geregelte Schulpflicht.

Ihren Lernfortschritt soll das Zuhausepauken

allerdings nicht gebremst haben.

Im Gegenteil:

... schreibt Philipp.

Was ihn damals noch nicht begeistert: der strenge Glauben seiner Eltern.

Um ein guter Christ zu sein, habe er viel zu viele

und für ihn völlig unverständliche Regeln befolgen müssen.

Worin zum Beispiel der Sinn des Betens lag,

wenn sich zwei Personen zeitgleich

etwas völlig Gegensätzliches wünschten,

konnte Philipp einfach nicht verstehen.

Wie sollte Gott denn bitte alles berücksichtigen können?

Und trotzdem geht's für ihn und seinen Bruder

ab der vierten Klasse auf einer christlichen Schule weiter,

als der Staat letztlich durchgreift.

Doch was war das bitte für eine Parallelwelt?

Nicht genug, dass weitere Verbote hinzukamen,

die wieder mit dem Glauben begründet wurden.

Auch hätte hier plötzlich niemand mehr aus Interesse gelernt,

weil es schlicht nicht geweckt wurde, sondern nur für die Noten im Zeugnis,

erinnert sich Philipp.

Ganz davon ab schien sowieso keiner zu wissen,

wie man wirklich lernt.

Für die vom Heimunterricht begeisterten Zwillinge

kaum begreifbar.

Aus Philipps Sicht kein Wunder,

dass sie deshalb schnell zu Überfliegern werden,

die siebte Klasse überspringen und sich dennoch langweilen.

Und was machen Jungs in dem Alter, wenn alles öde wird?

Natürlich Blödsinn!

Bald sind sie die Schüler,

die für laute Explosionen hinter der Schule bekannt sind,

sagt Philipp.

Egal, ob Minibombe oder selbst gebaute Knallgaspistole,

jedes Mittel soll den Bastlerjungs recht gewesen sein,

um den Schulalltag erträglicher zu gestalten.

Und so überrascht es nicht,

dass sie in der neunten Klasse von der Schule fliegen.

Angeblich, weil sie einem Mitschüler

eine kleine Menge selbst gebrauten Alkohol ins Getränk gemischt hatten.

Klingt erst mal nach 'ner Menge Ärger,

und den gab's bestimmt auch.

Aber schon ein Jahr nach dem Wechsel auf eine neue christliche Schule

soll wieder alles in bester Ordnung gewesen sein.

Die Zwillinge hatten Anschluss gefunden,

freuten sich sogar mittlerweile immer mehr darauf,

in die Schule zu gehen

und entdeckten in ihrer Freizeit ein weiteres Hobby,

schreibt Philipp in seinem Buch.

Schon immer hatten sie sich für wild lebende Tiere interessiert

und hatten Spaß daran, Naturaufnahmen zu machen.

So sehr, dass bald ihr Ehrgeiz geweckt wurde,

sie damit sogar Preise gewannen und Hunderte DVDs verkauften.

Coole Sache!

Doch derart sorgenfrei sollte Philipps Leben

leider nicht mehr lange bleiben.

Er ist gerade mal 16 Jahre alt,

als er sich mit seiner Familie im Urlaub befindet und bemerkt,

dass er schlecht Luft bekommt.

Erst ein paar Wochen später erzählt er seiner Mutter davon.

Und da war es eigentlich schon viel zu spät,

erinnert er sich.

Die Diagnose: ein weit fortgeschrittener Lymphdrüsenkrebs.

Die Ärzte geben ihm nicht mehr viel Zeit,

wenn diese schwerwiegende Krankheit nicht bald ordentlich behandelt wird.

Puh, für Philipp kommt das damals natürlich wie aus dem Nichts.

In seiner Verzweiflung richtet er sich dennoch an jemanden,

der in bisher eigentlich eher genervt hatte.

Gott soll ihm jetzt seine dringendste Frage beantworten:

Eine unmittelbare und direkte Antwort hätte es erst mal nicht gegeben.

Aber als Philipp kurz darauf

zufällig auf eine besondere Stelle in der Bibel stößt,

fühlt es sich für ihn so an, als würde dieser Gott

zumindest indirekt mit ihm sprechen.

Der hätte ihm nämlich alles gegeben und hätte dadurch auch das Recht,

ihm alles wieder zu nehmen.

... Ist beispielsweise einer der Gedanken,

die Philipp plötzlich Hoffnung schenken.

Und so kämpft er sich durch Biopsie, Chemotherapie und Bestrahlung.

Jetzt allerdings mit steigender Zuversicht,

dass Gott wirklich bei ihm war,

ihm helfen und am Ende schon alles gut machen würde.

Neben dem Besuch von Freunden

ist es nun plötzlich das regelmäßige Bibellesen,

was ihm zu dieser Zeit viel Kraft verleiht.

Doch als Philipp etwa ein Jahr nach der Diagnose

tatsächlich zurück auf den Beinen ist,

lässt er die neue Gewohnheit schnell wieder schleifen.

Auf einmal hätte es ja so viel zu tun gegeben,

da vergesse man Gott ganz schnell, behauptet er.

Unter anderem mussten natürlich

neue Tier- und Naturaufnahmen gemacht werden.

Aber auch der Blödsinn durfte nicht zu kurz kommen.

Dementsprechend wurde zum Beispiel

allmählich das IT-System der Schule erobert,

kurz für Schließfachwände ergaunert

und vermeintliche Bunker unter dem Schulgebäude erkundet.

Irgendwo nicht rein- oder ranzukommen

habe für die Jungs immer wie eine reizvolle Herausforderung geklungen.

Das deshalb auch der Sprung zu YouTube Anfang 2016

nicht weit ist, macht irgendwie Sinn.

Es ist ein weiterer Schritt in Richtung Freiheit.

Und schnell ist die Mission der "Real Life Guys" klar:

Andere Leute davon zu begeistern, ins wahre Leben rauszugehen

und gemeinsam coole Aktionen zu machen,

erinnert sich Philipp.

Wir alle konnten seitdem beobachten,

wie schnell "The Real Life Guys" erfolgreich wurden,

aber leider auch, wie hart das echte Leben sein kann.

Als der Krebs ein zweites und zuletzt ein drittes Mal zurückkommt,

gibt es für Philipp keine Rettung mehr.

Tröstend ist jedoch,

dass er, trotz anfänglicher Zweifel und krasser Schicksalsschläge,

seine Kraft am Ende im Glauben fand.

So will Philipp auf die Frage, ob er an Gott glaube,

bis zum Schluss geantwortet haben:

(Sanfte Gitarrenmusik)

Dir hat das Video gefallen?

Dann schau dir gerne eine weitere Biografie an.

Und ein cooles Video von "Die Frage" ist hier ebenfalls verlinkt.

Bis zur nächsten Inspiration!

"Der Biograph".

Bevor The Real Life Guys berühmt wurden… | KURZBIOGRAPHIE Before The Real Life Guys became famous... | SHORT BIOGRAPHY Antes de que The Real Life Guys se hicieran famosos... | BREVE BIOGRAFÍA Antes dos The Real Life Guys se tornarem famosos... | BREVE BIOGRAFIA До того, как "Парни из реальной жизни" стали знаменитыми... | КРАТКАЯ БИОГРАФИЯ The Real Life Guys ünlü olmadan önce... | KISA BİYOGRAFİ До того, як "Реальні пацани" стали відомими... | КОРОТКА БІОГРАФІЯ 在现实生活中的家伙成名之前...... |简短的传记

Es ist der 9. Juni 2021

als der 23-jährige YouTuber Philipp Mickenbecker

an den Folgen seiner Krebserkrankung stirbt.

Die Trauer geht weit über die eigene Community hinaus.

Denn wir alle haben den Alltag der begabten Heimwerkerzwillinge

in den letzten Jahren mitverfolgen können

und sind dabei Zeugen von manch mitreißenden,

schockierende und ermutigenden Ereignissen geworden.

Doch wie sah das Leben der YouTube-Geschwister aus,

bevor sie mit den "Real Life Guys" berühmt wurden?

Schauen wir es uns an.

(Stiftkratzen)

Auf der Spielekonsole zocken,

nichts für Philipp und seinen Zwillingsbruder Johannes.

Lieber helfen sie ihrem Vater schon von klein auf

beim Rumschrauben und Sachenreparieren.

Das habe einfach viel mehr Spaß gemacht

als rumzudaddeln, schreibt Philipp in seinem Buch.

Ihr damaliges Zuhause, ein kleiner ehemaliger Bauernhof,

bietet mit seiner großen Werkstattscheune

aber schließlich auch beste Voraussetzungen

für so ein Hobby.

Und glücklicherweise hatten sie viel Zeit,

dem nachzugehen.

Denn zur Schule, wie andere Kinder, müssen die Zwillinge zunächst nicht.

Nein, bis zur vierten Klasse

haben sie maximal drei bis vier Stunden Unterricht pro Tag,

und zwar daheim bei ihrer eigenen Mutter,

erinnert sich Philipp.

Nicht selten habe dieser eigenwillige Entschluss seiner Eltern

zu Stress mit den Behörden geführt.

Immerhin gibt es in Deutschland ja

eine gesetzlich geregelte Schulpflicht.

Ihren Lernfortschritt soll das Zuhausepauken

allerdings nicht gebremst haben.

Im Gegenteil:

... schreibt Philipp.

Was ihn damals noch nicht begeistert: der strenge Glauben seiner Eltern.

Um ein guter Christ zu sein, habe er viel zu viele

und für ihn völlig unverständliche Regeln befolgen müssen.

Worin zum Beispiel der Sinn des Betens lag,

wenn sich zwei Personen zeitgleich

etwas völlig Gegensätzliches wünschten,

konnte Philipp einfach nicht verstehen.

Wie sollte Gott denn bitte alles berücksichtigen können?

Und trotzdem geht's für ihn und seinen Bruder

ab der vierten Klasse auf einer christlichen Schule weiter,

als der Staat letztlich durchgreift.

Doch was war das bitte für eine Parallelwelt?

Nicht genug, dass weitere Verbote hinzukamen,

die wieder mit dem Glauben begründet wurden.

Auch hätte hier plötzlich niemand mehr aus Interesse gelernt,

weil es schlicht nicht geweckt wurde, sondern nur für die Noten im Zeugnis,

erinnert sich Philipp.

Ganz davon ab schien sowieso keiner zu wissen,

wie man wirklich lernt.

Für die vom Heimunterricht begeisterten Zwillinge

kaum begreifbar.

Aus Philipps Sicht kein Wunder,

dass sie deshalb schnell zu Überfliegern werden,

die siebte Klasse überspringen und sich dennoch langweilen.

Und was machen Jungs in dem Alter, wenn alles öde wird?

Natürlich Blödsinn!

Bald sind sie die Schüler,

die für laute Explosionen hinter der Schule bekannt sind,

sagt Philipp.

Egal, ob Minibombe oder selbst gebaute Knallgaspistole,

jedes Mittel soll den Bastlerjungs recht gewesen sein,

um den Schulalltag erträglicher zu gestalten.

Und so überrascht es nicht,

dass sie in der neunten Klasse von der Schule fliegen.

Angeblich, weil sie einem Mitschüler

eine kleine Menge selbst gebrauten Alkohol ins Getränk gemischt hatten.

Klingt erst mal nach 'ner Menge Ärger,

und den gab's bestimmt auch.

Aber schon ein Jahr nach dem Wechsel auf eine neue christliche Schule

soll wieder alles in bester Ordnung gewesen sein.

Die Zwillinge hatten Anschluss gefunden,

freuten sich sogar mittlerweile immer mehr darauf,

in die Schule zu gehen

und entdeckten in ihrer Freizeit ein weiteres Hobby,

schreibt Philipp in seinem Buch.

Schon immer hatten sie sich für wild lebende Tiere interessiert

und hatten Spaß daran, Naturaufnahmen zu machen.

So sehr, dass bald ihr Ehrgeiz geweckt wurde,

sie damit sogar Preise gewannen und Hunderte DVDs verkauften.

Coole Sache!

Doch derart sorgenfrei sollte Philipps Leben

leider nicht mehr lange bleiben.

Er ist gerade mal 16 Jahre alt,

als er sich mit seiner Familie im Urlaub befindet und bemerkt,

dass er schlecht Luft bekommt.

Erst ein paar Wochen später erzählt er seiner Mutter davon.

Und da war es eigentlich schon viel zu spät,

erinnert er sich.

Die Diagnose: ein weit fortgeschrittener Lymphdrüsenkrebs.

Die Ärzte geben ihm nicht mehr viel Zeit,

wenn diese schwerwiegende Krankheit nicht bald ordentlich behandelt wird.

Puh, für Philipp kommt das damals natürlich wie aus dem Nichts.

In seiner Verzweiflung richtet er sich dennoch an jemanden,

der in bisher eigentlich eher genervt hatte.

Gott soll ihm jetzt seine dringendste Frage beantworten:

Eine unmittelbare und direkte Antwort hätte es erst mal nicht gegeben.

Aber als Philipp kurz darauf

zufällig auf eine besondere Stelle in der Bibel stößt,

fühlt es sich für ihn so an, als würde dieser Gott

zumindest indirekt mit ihm sprechen.

Der hätte ihm nämlich alles gegeben und hätte dadurch auch das Recht,

ihm alles wieder zu nehmen.

... Ist beispielsweise einer der Gedanken,

die Philipp plötzlich Hoffnung schenken.

Und so kämpft er sich durch Biopsie, Chemotherapie und Bestrahlung.

Jetzt allerdings mit steigender Zuversicht,

dass Gott wirklich bei ihm war,

ihm helfen und am Ende schon alles gut machen würde.

Neben dem Besuch von Freunden

ist es nun plötzlich das regelmäßige Bibellesen,

was ihm zu dieser Zeit viel Kraft verleiht.

Doch als Philipp etwa ein Jahr nach der Diagnose

tatsächlich zurück auf den Beinen ist,

lässt er die neue Gewohnheit schnell wieder schleifen.

Auf einmal hätte es ja so viel zu tun gegeben,

da vergesse man Gott ganz schnell, behauptet er.

Unter anderem mussten natürlich

neue Tier- und Naturaufnahmen gemacht werden.

Aber auch der Blödsinn durfte nicht zu kurz kommen.

Dementsprechend wurde zum Beispiel

allmählich das IT-System der Schule erobert,

kurz für Schließfachwände ergaunert

und vermeintliche Bunker unter dem Schulgebäude erkundet.

Irgendwo nicht rein- oder ranzukommen

habe für die Jungs immer wie eine reizvolle Herausforderung geklungen.

Das deshalb auch der Sprung zu YouTube Anfang 2016

nicht weit ist, macht irgendwie Sinn.

Es ist ein weiterer Schritt in Richtung Freiheit.

Und schnell ist die Mission der "Real Life Guys" klar:

Andere Leute davon zu begeistern, ins wahre Leben rauszugehen

und gemeinsam coole Aktionen zu machen,

erinnert sich Philipp.

Wir alle konnten seitdem beobachten,

wie schnell "The Real Life Guys" erfolgreich wurden,

aber leider auch, wie hart das echte Leben sein kann.

Als der Krebs ein zweites und zuletzt ein drittes Mal zurückkommt,

gibt es für Philipp keine Rettung mehr.

Tröstend ist jedoch,

dass er, trotz anfänglicher Zweifel und krasser Schicksalsschläge,

seine Kraft am Ende im Glauben fand.

So will Philipp auf die Frage, ob er an Gott glaube,

bis zum Schluss geantwortet haben:

(Sanfte Gitarrenmusik)

Dir hat das Video gefallen?

Dann schau dir gerne eine weitere Biografie an.

Und ein cooles Video von "Die Frage" ist hier ebenfalls verlinkt.

Bis zur nächsten Inspiration!

"Der Biograph".