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Die schwarze Spinne - Jeremias Gotthelf, Die schwarze Spinne - 20

Die schwarze Spinne - 20

Er ritt am Saume eines Tannenwaldes dem nächsten Gehöfe zu, scharfen Auges spähend um und über sich. Als er das Haus erblickte, Leute darum, rief er den Hunden, machte das Haupt des Falken frei, lose klirrte in der Scheide der Dolch. Wie der Falke die geblendeten Augen zum Ritter kehrte, seines Winkes gewärtig, prallte er ab der Faust und schoß in die Luft, die hergesprungenen Hunde heulten auf und suchten mit dem Schweife zwischen den Beinen das Weite. Vergebens ritt und rief der Ritter, seine Tiere sah er nicht wieder. Da ritt er den Menschen zu, wollte Kunde einziehen, sie stunden ihm, bis er nahekam. Da schrien sie gräßlich auf und flohen in Wald und Schlucht, denn auf des Ritters Helm saß schwarz, in übernatürlicher Größe die Spinne und glotzte giftig und schadenfroh ins Land. Was er suchte, das trug der Ritter und wußte es nicht; in glühendem Zorne rief und ritt er den Menschen nach, rief immer wütender, ritt immer toller, brüllte immer entsetzlicher, bis er und sein Roß über eine Fluh hinab zu Tale stürzten. Dort fand man Helm und Leib, und durch den Helm hindurch hatten die Füße der Spinne sich gebrannt dem Ritter bis ins Gehirn hinein, den schrecklichsten Brand ihm dort entzündet, bis er den Tod gefunden.

Da kehrte der Schreck erst recht ein ins Schloß; sie schlossen sich ein und fühlten sich doch nicht sicher, sie suchten nach geistigen Waffen, fanden aber lange niemand, der sie zu führen wußte und zu führen wagte. Endlich ließ sich ein ferner Pfaffe locken mit Geld und Wort; er kam und wollte ausziehen mit heiligem Wasser und heiligen Sprüchen gegen den bösen Feind. Dazu aber stärkte er sich nicht mit Gebet und Fasten, sondern er tafelte des Morgens früh mit den Rittern und zählte die Becher nicht und lebte wohl an Hirsch und Bär. Dazwischen redete er viel von seinen geistigen Heldentaten und die Ritter von ihren weltlichen, und die Becher zählte man sich nicht nach, und die Spinne vergaß man. Da löschte auf einmal alles Leben aus, die Hände hielten erstarrt Becher oder Gabel, der Mund blieb offen, stier waren alle Augen auf einen Punkt gerichtet, nur der von Stoffeln trank den Becher leer und erzählte an einer Heldentat im Heidenlande. Aber auf seinem Kopfe saß groß die Spinne und glotzte um den Rittertisch, aber der Ritter fühlte sie nicht. Da begann die Glut zu strömen durch Gehirn und Blut, gräßlich schrie er auf, fuhr mit der Hand nach dem Kopfe, aber die Spinne war nicht mehr dort, war in ihrer schrecklichen Schnelle den Rittern allen über ihre Gesichter gelaufen, keiner konnte es wehren; einer nach dem andern schrie auf, von Glut verzehrt, und von des Pfaffen Glatze nieder glotzte sie in den Greuel hinein, und mit dem Becher, der nicht aus seiner Hand wollte, wollte der Pfaffe den Brand löschen, der loderte vom Kopfe herab durch Mark und Bein. Aber der Waffe trotzte die Spinne und glotzte von ihrem Throne herab in den Greuel, bis der letzte Ritter den letzten Schrei ausgestoßen, am letzten Atemzuge geendet.

Im Schlosse blieben nur wenige Diener verschont, die nie Hohn mit den Bauren getrieben; sie erzählten, wie schrecklich es gegangen. Das Gefühl, daß den Rittern ihr Recht geschehen, tröstete aber die Bauren nicht, der Schreck ward immer größer, gräßlicher. Mancher suchte zu fliehen. Die einen wollten das Tal verlassen, aber gerade die fielen der Spinne zu. Auf dem Wege fand man ihre Leichname. Andere flohen auf die hohen Berge, aber droben vor ihnen war die Spinne, und wenn sie sich gerettet glaubten, so saß ihnen die Spinne im Nacken oder im Gesicht. Das Untier ward immer boshafter, immer teuflischer. Es überraschte nicht mehr unerwartet, brannte nicht mehr unversehens den Tod ein, es saß vor dem Menschen im Grase, hing über ihm am Baume, glotzte giftig ihn an. Dann floh der Mensch, so weit seine Füße ihn trugen, und stund er atemlos stille, so saß die Spinne vor ihm und glotzte giftig ihn an. Floh er abermal, und mußte er abermals die Schritte hemmen, so saß sie wieder vor ihm, und konnte er nicht mehr fliehen, dann erst kroch sie langsam an ihn heran und gab ihm den Tod.

Da versuchte wohl mancher in der Verzweiflung Widerstand, und ob die Spinne nicht zu töten sei, warf zentnerige Steine auf sie, wenn sie vor ihnen im Grase saß, schlug mit Keulen, mit Beilen nach ihr, aber alles umsonst, der schwerste Stein erdrückte sie nicht, das schärfste Beil verletzte sie nicht, unversehens saß sie dem Menschen im Gesicht, unversehrt kroch sie an ihn heran. Flucht, Widerstand, alles war eitel. Da ging alles Hoffen aus, und Verzweiflung füllte das Tal, saß auf den Bergen.

Ein einziges Haus hatte das Untier bis dahin verschont und war nie in demselben erschienen; es war das Haus, in welchem Christine gewohnt, aus welchem sie das Kindlein geraubet. Ihren eigenen Mann hatte sie auf einsamer Weide angefallen, dort fand man seinen Leichnam gräßlich zugerichtet wie keinen andern, seine Züge zerrissen in unaussprechlichem Schmerze; an ihm hatte sie ihren gräßlichsten Zorn ausgelassen, das gräßlichste Wiedersehn dem Ehemanne bereitet. Aber wie es zuging, hat niemand gesehen.

Zum Hause war sie noch nicht gekommen; ob sie es bis zuletzt sparen wollte oder ob sie sich scheute davor, das erriet man nicht. Aber nicht weniger als an andern Orten war die Angst eingekehrt.

Das fromme Weibchen war genesen, und es zagte nicht für sich, aber fast sehr um sein treues Bübchen und dessen Schwesterchen und wachte über sie Tag und Nacht, und die treue Großmutter teilte seine Sorgen und Wachen. Und gemeinsam beteten sie zu Gott, daß er ihnen ihre Augen offenhalten möchte zur Wache, daß er sie erleuchten und stärken möchte zur Rettung der unschuldigen Kindlein.

Oft war es ihnen, wenn sie so wachten lange Nächte durch, als sehen sie die Spinne glimmen und glitzern in dunkelm Winkel, als glotze sie zum Fenster herein; dann ward ihre Angst groß, denn sie wußten keinen Rat, wie vor der Spinne die Kindlein schützen, und um so brünstiger baten sie Gott um seinen Rat und Beistand. Sie hatten allerlei Waffen zur Hand gelegt, aber wie sie hörten, daß der Stein seine Schwere, das Beil seine Schärfe verliere, sie wieder beiseite gelegt. Da kam es der Mutter immer deutlicher vor, immer lebendiger in den Sinn: wenn jemand es wagen würde, die Spinne mit der Hand zu fassen, so vermochte man sie zu überwältigen. Sie hörte auch von Leuten, die, als der Stein nichts half, mit der Hand sie zu erdrücken versuchten, allein vergeblich. Ein gräßlicher Glutstrom, der durch Hand und Arm zuckte, tilgte jede Kraft und brachte den Tod ins Herz. Es kam ihr auch vor, zu erdrücken vermochte sie die Spinne nicht, aber sie erfassen dürfte sie wohl, und so viel Kraft würde ihr Gott verleihen, dieselbe irgendwohin zu tun, sie unschädlich zu machen. Sie hatte schon oft gehört, wie kundige Männer Geister eingesperrt hätten in ein Loch in Felsen oder Holz, welches sie mit einem Nagel zugeschlagen, und solange den Nagel niemand ausziehe, müsse der Geist gebannt im Loche sein.

Die schwarze Spinne - 20 The black spider - 20

Er ritt am Saume eines Tannenwaldes dem nächsten Gehöfe zu, scharfen Auges spähend um und über sich. |||edge||pine forest|||farmyards|||||||| He rode at the edge of a pine forest towards the nearest farm, peering about and above with sharp eyes. Als er das Haus erblickte, Leute darum, rief er den Hunden, machte das Haupt des Falken frei, lose klirrte in der Scheide der Dolch. |||||||||||||||||||||sheath|| When he saw the house and the people round about, he called his hounds, made free the falcon’s head and let his dagger rattle loose in its sheath. Wie der Falke die geblendeten Augen zum Ritter kehrte, seines Winkes gewärtig, prallte er ab der Faust und schoß in die Luft, die hergesprungenen Hunde heulten auf und suchten mit dem Schweife zwischen den Beinen das Weite. ||||||||||gesture|expecting||||||||||||leaped||||||||tails||||| When the falcon turned its dazzled eyes to the knight, awaiting his signal, it bounded back from his fist and shot into the air; the hounds that had gathered round howled out loudly and made off into the distance with their tails between their legs. Vergebens ritt und rief der Ritter, seine Tiere sah er nicht wieder. In vain the knight rode and called out, he did not see his creatures again. Da ritt er den Menschen zu, wollte Kunde einziehen, sie stunden ihm, bis er nahekam. ||||||||||||||approached Then he rode towards the people in order to ask for information; they stood still until he came close. Da schrien sie gräßlich auf und flohen in Wald und Schlucht, denn auf des Ritters Helm saß schwarz, in übernatürlicher Größe die Spinne und glotzte giftig und schadenfroh ins Land. Then they shrieked out with ghastly sounds and fled into the forest and ravine, for there on the knight’s helmet the spider sat black and in supernatural size, staring poisonously and malevolently across the countryside. Was er suchte, das trug der Ritter und wußte es nicht; in glühendem Zorne rief und ritt er den Menschen nach, rief immer wütender, ritt immer toller, brüllte immer entsetzlicher, bis er und sein Roß über eine Fluh hinab zu Tale stürzten. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||precipice|||| The knight was carrying on his person the creature he was looking for, and did not realize it; in burning anger he called and rode after the people, cried out in ever greater rage, rode at an ever madder pace, yelled out ever more terribly until he and his horse plunged over a precipice down to the valley below. Dort fand man Helm und Leib, und durch den Helm hindurch hatten die Füße der Spinne sich gebrannt dem Ritter bis ins Gehirn hinein, den schrecklichsten Brand ihm dort entzündet, bis er den Tod gefunden. There his helmet and body were found, and the spider’s feet had burned through the helmet and into his brain, starting there the more fearful agony which lasted until his death.

Da kehrte der Schreck erst recht ein ins Schloß; sie schlossen sich ein und fühlten sich doch nicht sicher, sie suchten nach geistigen Waffen, fanden aber lange niemand, der sie zu führen wußte und zu führen wagte. It was after this experience that terror entered the castle in real earnest; the knights shut themselves in and still did not feel secure; they sought spiritual weapons, but for a long time they found no one who was capable of giving them guidance or who dared to venture there. Endlich ließ sich ein ferner Pfaffe locken mit Geld und Wort; er kam und wollte ausziehen mit heiligem Wasser und heiligen Sprüchen gegen den bösen Feind. |||||priest||||||||||||holy|||||||| At last a priest from a distant part allowed himself to be enticed there by fair words and the promise of money; he arrived and had the intention of setting out against the wicked enemy armed with holy water and holy prayers. Dazu aber stärkte er sich nicht mit Gebet und Fasten, sondern er tafelte des Morgens früh mit den Rittern und zählte die Becher nicht und lebte wohl an Hirsch und Bär. ||||||||||||feasted|||||||||||||||||| He did not, however, strengthen himself in preparation for this with prayer and fasting, but dined with the knights early of a morning, not counting how many goblets of wine he drank and living well on venison and bear’s meat. Dazwischen redete er viel von seinen geistigen Heldentaten und die Ritter von ihren weltlichen, und die Becher zählte man sich nicht nach, und die Spinne vergaß man. |||||||heroic deeds||||||||||||||||||| In between he talked a lot about his spiritual feats of heroism, while the knights talked about their worldly deeds, and nobody counted the number of drinks they had and the spider was forgotten. Da löschte auf einmal alles Leben aus, die Hände hielten erstarrt Becher oder Gabel, der Mund blieb offen, stier waren alle Augen auf einen Punkt gerichtet, nur der von Stoffeln trank den Becher leer und erzählte an einer Heldentat im Heidenlande. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||heroic deed|| Then all at once all liveliness was extinguished, hands holding tankard or fork went numb, mouths stayed gaping, and all eyes were fixed staring at one point; von Stoffeln alone drained his tankard and went on recounting some heroic deed performed in heathen parts. Aber auf seinem Kopfe saß groß die Spinne und glotzte um den Rittertisch, aber der Ritter fühlte sie nicht. But the spider sat large on his head and stared round at the knights at table, though von Stoffeln did not know this. Da begann die Glut zu strömen durch Gehirn und Blut, gräßlich schrie er auf, fuhr mit der Hand nach dem Kopfe, aber die Spinne war nicht mehr dort, war in ihrer schrecklichen Schnelle den Rittern allen über ihre Gesichter gelaufen, keiner konnte es wehren; einer nach dem andern schrie auf, von Glut verzehrt, und von des Pfaffen Glatze nieder glotzte sie in den Greuel hinein, und mit dem Becher, der nicht aus seiner Hand wollte, wollte der Pfaffe den Brand löschen, der loderte vom Kopfe herab durch Mark und Bein. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||horror|||||||||||||||||||blazed||||||| Then pain began to pour through his brain and blood, he cried out hideously and felt his head with his hand; but the spider was no longer there, with its terrible speed it had run over all the knights’ faces, and no one could prevent it; one after another shrieked out, consumed with fire, and the spider leered down from the priest’s bald head into the scene of horror; the priest wanted to put out the fire which flared up first in his head and then through marrow and bone. Aber der Waffe trotzte die Spinne und glotzte von ihrem Throne herab in den Greuel, bis der letzte Ritter den letzten Schrei ausgestoßen, am letzten Atemzuge geendet. |||defied|||||||||||||||||||||||

Im Schlosse blieben nur wenige Diener verschont, die nie Hohn mit den Bauren getrieben; sie erzählten, wie schrecklich es gegangen. Only a few servants were spared in the castle, those who had never made fun of the peasants; it was they who related how terrible it had been. Das Gefühl, daß den Rittern ihr Recht geschehen, tröstete aber die Bauren nicht, der Schreck ward immer größer, gräßlicher. The feeling that the knights had what they deserved was no consolation for the peasants, whose terror became ever greater and more horrible. Mancher suchte zu fliehen. Many a one tried to escape. Die einen wollten das Tal verlassen, aber gerade die fielen der Spinne zu. Some wanted to leave the valley, but it was precisely these who became the spider’s victims. Auf dem Wege fand man ihre Leichname. Their corpses were found strewn on the road. Andere flohen auf die hohen Berge, aber droben vor ihnen war die Spinne, und wenn sie sich gerettet glaubten, so saß ihnen die Spinne im Nacken oder im Gesicht. Others fled to the high hills, but the spider was up there before them, and when they thought they had saved themselves, there was the spider sitting on their necks or faces. Das Untier ward immer boshafter, immer teuflischer. ||||more evil|| The monster become more and more evil and devilish. Es überraschte nicht mehr unerwartet, brannte nicht mehr unversehens den Tod ein, es saß vor dem Menschen im Grase, hing über ihm am Baume, glotzte giftig ihn an. ||||||||unexpectedly||||||||||||||||||| It no longer came upon people unawares, injecting the fire of death unexpectedly; it would lurk in the grass for someone, or hang over him from a tree, staring poisonously at him. Dann floh der Mensch, so weit seine Füße ihn trugen, und stund er atemlos stille, so saß die Spinne vor ihm und glotzte giftig ihn an. Then such a one would flee as far as his feet could carry him, and if he stood still in his breathlessness the spider would be squatting in front of him and staring poisonously at him. Floh er abermal, und mußte er abermals die Schritte hemmen, so saß sie wieder vor ihm, und konnte er nicht mehr fliehen, dann erst kroch sie langsam an ihn heran und gab ihm den Tod. If he fled once more and once more had to slow down, it would again be in front of him; and only if he could flee no further did it crawl slowly up to him and kill him.

Da versuchte wohl mancher in der Verzweiflung Widerstand, und ob die Spinne nicht zu töten sei, warf zentnerige Steine auf sie, wenn sie vor ihnen im Grase saß, schlug mit Keulen, mit Beilen nach ihr, aber alles umsonst, der schwerste Stein erdrückte sie nicht, das schärfste Beil verletzte sie nicht, unversehens saß sie dem Menschen im Gesicht, unversehrt kroch sie an ihn heran. |||||||||||||||||hundredweight|||||||||||||||axes|||||||||crushed|||||axe|||||||||||||||| Then some people in their despair attempted resistance to see if it might not be possible to kill the spider; they threw huge stones at it when it sat before them in the grass, or hit out at it with club or axe; but it was all in vain, for the heaviest stone could not crush it nor the sharpest axe wound it; it would squat unawares on a man’s face and crawl up to him unhurt. Flucht, Widerstand, alles war eitel. ||||vain Flight, resistance, everything was in vain. Da ging alles Hoffen aus, und Verzweiflung füllte das Tal, saß auf den Bergen. At that all hope was lost, and despair filled the valley and brooded over the heights.

Ein einziges Haus hatte das Untier bis dahin verschont und war nie in demselben erschienen; es war das Haus, in welchem Christine gewohnt, aus welchem sie das Kindlein geraubet. Up to that time there was one house only which the monster had spared and where he had never appeared; it was the house where Christine had lived and from which she had stolen the child. Ihren eigenen Mann hatte sie auf einsamer Weide angefallen, dort fand man seinen Leichnam gräßlich zugerichtet wie keinen andern, seine Züge zerrissen in unaussprechlichem Schmerze; an ihm hatte sie ihren gräßlichsten Zorn ausgelassen, das gräßlichste Wiedersehn dem Ehemanne bereitet. ||||||||attacked|||||||||||||||||||||||||||reunion||| As the spider, she had attacked her own husband in lonely pastureland, where his corpse had been found mauled hideously as none other had been, the features distorted in unspeakable pain; it was he upon whom it had wreaked its most terrible wrath, it was the husband for whom it had prepared the most terrible final encounter. Aber wie es zuging, hat niemand gesehen. But nobody saw how it happened.

Zum Hause war sie noch nicht gekommen; ob sie es bis zuletzt sparen wollte oder ob sie sich scheute davor, das erriet man nicht. The spider had not yet come to the house; whether it was saving it up till last or whether it was afraid of approaching it, nobody could guess. Aber nicht weniger als an andern Orten war die Angst eingekehrt. But fear had entered there no less than at other places.

Das fromme Weibchen war genesen, und es zagte nicht für sich, aber fast sehr um sein treues Bübchen und dessen Schwesterchen und wachte über sie Tag und Nacht, und die treue Großmutter teilte seine Sorgen und Wachen. The devout woman had recovered her health and had no fear on her own account, but was considerably afraid for her faithful little boy and his little sister; she watched over them day and night, and the faithful grandmother shared her cares and her vigilance. Und gemeinsam beteten sie zu Gott, daß er ihnen ihre Augen offenhalten möchte zur Wache, daß er sie erleuchten und stärken möchte zur Rettung der unschuldigen Kindlein. And together they prayed God that He might keep their eyes open as they were on the watch and that He would illumine and strengthen them so that they might save the innocent children.

Oft war es ihnen, wenn sie so wachten lange Nächte durch, als sehen sie die Spinne glimmen und glitzern in dunkelm Winkel, als glotze sie zum Fenster herein; dann ward ihre Angst groß, denn sie wußten keinen Rat, wie vor der Spinne die Kindlein schützen, und um so brünstiger baten sie Gott um seinen Rat und Beistand. ||||||||||||||||glow||||dark||||||||||||||||||||||||||||more fervently|||||||| As they kept watch through the long nights it often seemed to them as if they could see the spider glimmering and glittering in a dark comer, or as if it were peering in at them through the window; then their fear increased, for they knew no way of protecting the children from the spider, and so they prayed the more ardently to God for His counsel and support. Sie hatten allerlei Waffen zur Hand gelegt, aber wie sie hörten, daß der Stein seine Schwere, das Beil seine Schärfe verliere, sie wieder beiseite gelegt. They had collected all kinds of weapons to have handy, but when they heard that the stone lost its heaviness and the axe its sharpness, they put them aside again. Da kam es der Mutter immer deutlicher vor, immer lebendiger in den Sinn: wenn jemand es wagen würde, die Spinne mit der Hand zu fassen, so vermochte man sie zu überwältigen. Then the idea came to the mother more and more clearly and vividly that if someone would dare to grasp the spider with his hand, it would be possible to overcome it. Sie hörte auch von Leuten, die, als der Stein nichts half, mit der Hand sie zu erdrücken versuchten, allein vergeblich. She had also heard of people who, when stone-throwing proved useless, had attempted to crush the spider in their hands, though without success. Ein gräßlicher Glutstrom, der durch Hand und Arm zuckte, tilgte jede Kraft und brachte den Tod ins Herz. ||stream of fire|||||||extinguished|||||||| A fearful stream of fire which convulsed through hand and arm destroyed all strength and brought death to the heart. Es kam ihr auch vor, zu erdrücken vermochte sie die Spinne nicht, aber sie erfassen dürfte sie wohl, und so viel Kraft würde ihr Gott verleihen, dieselbe irgendwohin zu tun, sie unschädlich zu machen. It seemed to her that if she could not succeed in crushing the spider, she might well be able to grasp hold of it, and God would lend her sufficient strength to put it away in some place where it would be harmless. Sie hatte schon oft gehört, wie kundige Männer Geister eingesperrt hätten in ein Loch in Felsen oder Holz, welches sie mit einem Nagel zugeschlagen, und solange den Nagel niemand ausziehe, müsse der Geist gebannt im Loche sein. ||||||knowledgeable|||||||||||||||||||||||||||||| She had already often heard tell of knowledgeable men imprisoning demons in a hole in a cliff or in wood which they had closed with a peg, and so long as no one pulled out the peg, the demon would have to remain pinned down in the hole.