tagesschau 19.02.2022, 12:52 Uhr - Unwetterwarnungen
Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.
Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (19.02.2022)
Heute im Studio: Julia-Niharika Sen.
Guten Tag, ich begrüße Sie zur tagesschau.
Das Orkantief Zeynep ist in der Nacht über den Norden
und Westen Deutschlands hinweggezogen und hat schwere Schäden hinterlassen.
Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben.
Die Feuerwehr rückte zu Tausenden Einsätzen aus.
An der Nordseeküste und im Elbe- und Wesergebiet
gab es eine schwere Sturmflut.
Der Deutsche Wetterdienst hob alle Unwetterwarnungen auf.
Es soll aber windig bleiben.
Am Morgen werden die Schäden sichtbar.
In Bremen ist ein Kran abgeknickt und in ein Gebäude gestürzt.
In NRW deckt das Sturmtief das Flachdach einer Grundschule ab.
Auf Wangerooge fegt der Wind etwa 90 % des Strands weg.
In der Nacht richteten die Orkanböen im Westen und Norden Deutschlands
erhebliche Schäden an.
Im Straßenverkehr gibt es zahlreiche Unfälle mit Verletzten -
meist wegen umgestürzter Bäume.
Auf der Fehmarnsundbrücke kippen in der Nacht zwei Laster um.
Ein Fahrer wird verletzt, die Brücke ist gesperrt.
In NRW kommt mindestens ein Autofahrer ums Leben.
In Niedersachsen stürzt ein Mann von seinem Dach und stirbt.
Hamburg erlebt gegen 5.30 Uhr
den Scheitelpunkt einer sehr schweren Sturmflut.
Der Wasserstand am Fischmarkt erreicht am Morgen
3,75 m über dem mittleren Hochwasser.
Zwei Menschen müssen aus ihrem Auto gerettet werden.
Die Elbe hatte den Bereich überschwemmt.
Ich dachte, ich fahr in 'ne Pfütze.
Dann war es schon zu spät.
Der Motor ging aus und wir schwammen in der Gegend rum.
In Hannover mussten Hunderte Reisende in Zügen übernachten.
Der Bahnverkehr im Norden und in Teilen NRWs
ist noch immer eingestellt.
Nördlich von Dortmund, Hannover, Berlin können keine Fernzüge fahren.
Auch nicht zwischen Berlin und Halle-Leipzig.
Auch der Regionalverkehr kann flächendeckend nicht stattfinden.
Viele Strecken, so der Bahn-Sprecher,
werden heute noch nicht befahrbar sein.
Zur zurückliegenden Sturmnacht und den Aussichten jetzt Tim Frühling
aus dem ARD-Wetterkompetenzzentrum in Frankfurt am Main.
An einigen Wetterstationen haben wir neue Rekordwerte gemessen.
Wir schauen uns das im Einzelnen an.
Die kräftigste Orkanböe gab es auf Hiddensee.
Sehr exponierte Station an der Steilküste der Ostsee.
Aber auch im Flachland waren die Windgeschwindigkeiten beeindruckend.
Zeynep ist Richtung Nordosten abgezogen.
Bei uns im Nordosten ist es immer noch sehr stürmisch.
Das nächste Problem kommt in der Nacht
von Sonntag auf Montag auf uns zu.
Wieder ein Sturmtief, das von Nordwesten reinzieht.
Es trifft zuerst Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Im Laufe des Montags zieht es über das ganze Land weiter.
Es sind immer noch Windgeschwindigkeiten
von bis zu 100 km/h möglich.
Wir müssen vorsichtig bleiben.
Über die weitere Entwicklung informieren wir Sie
bei tagesschau24 und im Internet auf tagesschau.de
Die Lage in der Ostukraine spitzt sich weiter zu.
Internationale Beobachter sprechen von einer deutlichen Zunahme
von Verstößen gegen die Waffenruhe.
Die prorussischen Separatisten in der Donbass-Region
ordneten die Generalmobilmachung an.
Ukrainische Armee und Separatisten
geben sich gegenseitig die Schuld an der Zunahme der Gewalt.
Bewohner der Separatistengebiete werden weiter nach Russland gebracht.
Im Zeichen des NATO-Russland-Konflikts
steht auch der heutige Tag auf der Münchner Sicherheitskonferenz.
Demonstrativer Handshake.
Der Westen rückt in Krisenzeiten zusammen.
Transatlantische Einigkeit der NATO-Verbündeten
auf der Münchner Sicherheitskonferenz.
NATO-Generalsekretär Stoltenberg rief Russland dazu auf,
seine Truppen an der ukrainischen Grenze abzuziehen.
Gleichzeitig erteilte er russischen Forderungen
an einen NATO-Truppenrückzug in Osteuropa eine Absage:
Wenn es das Ziel des Kremls ist, weniger NATO zu haben,
dann bekommt er stattdessen mehr NATO.
Wenn er die NATO spalten will, dann bekommt er eine stärkere NATO.
Erstmals kritisierte er auch China.
Das forderte die NATO auf, keine neuen Mitglieder aufzunehmen.
Das Bündnis bleibe offen für eine Erweiterung.
Bundeskanzler Scholz warb in seiner Rede
weiter für eine diplomatische Lösung des NATO-Russland-Konflikts.
Es gehe um nichts Geringeres als den Frieden in Europa.
Eine Entspannung sehe er aber nicht.
In Europa droht wieder ein Krieg.
Das Risiko ist nicht gebannt.
Dahinter fallen selbst globale Herausforderungen
wie die Pandemie und der Kampf gegen den Klimawandel zurück.
Dabei bedürfen sie dringend einer Antwort.
US-Vizepräsidentin Harris betonte das Recht der Staaten,
ihre Regierungsform und ihre Bündnisse frei zu wählen.
Sie wird den ukrainischen Präsidenten zu bilateralen Gesprächen treffen.
Die Wetteraussichten:
Heute im Norden und Osten stürmisch
und gebietsweise Regen-, Schnee- und Graupelschauer mit Gewittern.
Sonst freundlich und meist trocken.
Die tagesschau meldet sich wieder um 17 Uhr.
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.
Copyright Untertitel: NDR 2022