tagesthemen 20.02.2022, 22:45 Uhr - Abschluss von Olympia
Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.
Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (20.02.2022)
Willkommen zu den tagesthemen, in denen wir eine sportliche,
aber auch politische Bilanz ziehen der Olympischen Winterspiele.
Wir blicken aber erst einmal auf das Thema,
das nicht nur uns in Europa in Atem hält:
Der Russland-Ukraine-Konflikt.
Auch heute ging das Ringen um eine Lösung weiter.
Die Präsidenten Macron und Putin telefonierten miteinander.
Währenddessen gab es aber wieder Zwischenfälle im Osten der Ukraine.
Dort liefern sich prorussische Separatisten
und die ukrainische Armee seit acht Jahren Gefechte.
Vor genau acht Jahren
fand auch ein anderes Ringen um die Ausrichtung des Landes statt.
Es ging ebenfalls darum,
ob die Ukraine sich eher dem Westen oder Russland zuwenden sollte:
Bei den Maidan-Protesten in Kiew,
die im Februar 2014 blutig niedergeschlagen wurden.
Über das Gedenken daran und die Bedeutung bis heute:
Birgit Virnich.
Mit Papierengeln gedenken sie der "Himmlischen Hundertschaft":
Jener 100 Aktivisten,
die vor acht Jahren auf dem Maidan ihr Leben ließen.
Im Kampf für einen prowestlichen Kurs der Ukraine.
Es ist ein Trauermarsch, mit dem sie einander aber auch Mut machen wollen,
jetzt, wo die Bedrohung durch Russland mit jedem Tag zunimmt.
Ich bekomme Angst, wenn ich die Nachrichten lese und höre.
Ich habe Angst um die Zukunft unserer Kinder.
Wir wollen einfach nur ein ruhiges Leben – ohne Krieg.
Natürlich ist ein Krieg möglich, aber wir gehen nicht davon aus.
Wir leben im 21. Jahrhundert,
man kann alles durch Diplomatie lösen.
Es macht doch wirtschaftlich keinen Sinn.
Sie versuchen, die Ruhe zu bewahren, verfolgen die Nachrichten genau.
Die Gewaltspirale in der Ost-Ukraine: besorgniserregend.
Internationalen Beobachtern zufolge
nehmen dort Verstöße gegen den Waffenstillstand weiter zu.
Auch heute kam es an der Kontaktlinie wieder zu Gefechten
zwischen prorussischen Kämpfern und ukrainischen Streitkräften.
Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld.
Die Lage bleibt unübersichtlich.
Separatisten in Donezk und Lugansk bringen Mütter und Kinder
mit russischen Pässen aus den selbst ernannten Volksrepubliken.
Sie werden auch in die Region rund um Woronesch in Russland gebracht.
Dort heißt es:
Wir haben 42 Unterkünfte vorbereitet,
könnten weitere zur Verfügung stellen.
Wir können weitere 4500 Menschen aufnehmen.
Diese Räumung sei nötig, so prorussische Separatisten.
Der Grund: eine Militäroffensive der Ukrainer.
Diese hat der ukrainische Außenminister jedoch dementiert.
Derartige Pläne gebe es nicht, es seien Falschinformationen.
Er fordert dagegen:
Aus unserer Sicht gibt es jetzt schon Gründe,
einen Teil der Sanktionen gegen Russland zu verhängen.
Das ist unsere offizielle Position.
Auch das wurde heute bekannt:
Inmitten der sich verschärfenden Ukraine-Krise
haben Russland und Belarus ihre Militärübungen verlängert.
So die offizielle Erklärung.
Eine Nachricht, die hier Sorge auslöst, auch wenn kaum einer glaubt,
dass Russland von Belarus aus die Hauptstadt angreift.
Viele befürchten eher, dass Russland einen Vorwand schaffen könnte,
um in der Ost-Ukraine militärisch einzugreifen.
Das olympische Feuer ist erloschen,
die Winterspiele von Peking sind Geschichte.
Waren es glanzvolle Spiele?
Mit wenig Publikum und vollkommen abgeschirmt?
Oder hat der olympische Geist doch Kratzer bekommen?
Nicht nur wegen der Corona-Bedingungen,
sondern auch weil das Gastgeberland so umstritten ist.
Eine Bilanz von Tamara Anthony und Daniel Satra.
Eine Inszenierung der Vielfalt und Weltoffenheit.
Bilder, die auch vergessen machen sollen,
dass Staatschef Xi Jinping international in der Kritik steht.
Mehrere Regierungen, wie die der USA,
haben die Spiele diplomatisch boykottiert.
Menschenrechtsverletzungen, Verfolgung von Minderheiten,
da wollte man nicht kommen.
Doch IOC-Präsident Bach voll des Lobes:
Mit wirklich außergewöhnlichen Olympischen Winterspielen in Peking
heißen wir China als Wintersportnation willkommen.
Dabei waren es abgeschottete Spiele in der olympischen Blase.
Um den Null-Covid-Kurs von Chinas Regierung nicht zu gefährden,
ohne Kontakt zu den Menschen im Land.
* Fanfare *
Das Kalkül der kommunistischen Führung scheint aufgegangen:
Weitgehend reibungslose Winterspiele.
Für politische Beobachter ein Propaganda-Erfolg für Chinas Führung:
Aus der Vogelperspektive betrachtet:
Chinas Regierung hat sich erfolgreich als Krisenmanager,
als Weltmacht und erfolgreiche Sportnation in Szene setzen können.
Summa summarum haben diese Olympischen Winterspiele
die chinesische Regierung gestärkt.
Gestärkt haben auch Thomas Bach und das IOC die Führung in Peking.
So zeigte sich der IOC-Präsident demonstrativ
mit der Tennisspielerin Peng Shuai.
Sie hatte zuvor die Anschuldigung des sexuellen Missbrauchs
gegen einen hochrangigen chinesischen Politiker zurückgezogen.
Doch kann sie frei reden? Niemand weiß es.
Peng Shuai war für mich im Kontext von Olympia wieder ein Beispiel,
dass die chinesische Regierung das IOC absolut im Griff hat.
Vorgeführt hat, würde ich fast sagen.
Die Begegnung wirkte doch wieder inszeniert und war ein Beispiel
von der cleveren Art, wie Peking den IOC eingespannt hat.
Dazu die eigene Bevölkerung streng kontrollieren.
Während der Winterspiele noch mehr Sicherheit in Peking.
Jeder, der nicht auf Linie der kommunistischen Führung ist,
wird besonders überwacht:
Hu Jia ist in Hausarrest – explizit wegen der Olympischen Spiele.
Er ist ein bekannter Menschenrechtsaktivist
und will sich den Mund nicht verbieten lassen.
Bei wichtigen politischen Ereignissen
sind Menschenrechtsaktivisten standardmäßig unter Hausarrest.
Damit wollen sie uns daran hindern, mit Leuten wie Ihnen
Kontakt aufzunehmen oder Interviews zu führen.
Winterspiele in China, das sind auch verwaiste Leinwände im Pekinger Park.
Kaum jemand interessiert sich hier für das Event.
Vielleicht sind die Winterspiele noch zu weit weg von uns Chinesen.
Für Sportarten wie Skifahren oder Eislaufen
fehlen tägliche Angebote für die meisten Menschen hier.
Die strahlende Abschlussfeier
haben auch in China heute Hunderte Millionen gesehen.
Doch hinterm Glanz verborgen:
Winterspiele mit vielen Widersprüchen.
In der "Olympia-Blase" hat Korrespondentin Tamara Anthony
die letzten zweieinhalb Wochen verbracht.
War ein halbwegs normales journalistisches Arbeiten möglich?
Ein ganz klares Nein.
In der Blase wurde uns eben das gezeigt,
was uns Chinas Regierung zeigen wollte.
Wir kamen nicht über den Zaun hinaus.
Und der war so gesteckt, wie es Chinas Regierung haben wollte.
Die einzigen Recherchen, die möglich waren,
waren über Telefon oder Gespräche via Skype.
Die Entscheidung für China als Austragungsort war umstritten
wegen Menschenrechtsverstößen, mangelnder Pressefreiheit usw.
Wie haben Sie das während der Spiele erlebt?
Tatsächlich war eben während der Spiele all das noch viel schlimmer.
Es ist ganz schwierig für uns, Informationen zu bekommen.
Dort, wo Menschenrechte vor allem verletzt werden,
sind die Regionen Tibet, Xinjiang.
Da können Journalisten nicht frei hinreisen
und nur ganz schwer Kontakt mit den Leuten aufnehmen.
Aber unsere Quellen haben berichtet,
dass wegen Olympia dort die Überwachung noch mal zugenommen hat.
In Tibet etwa durften die Tibeter
keinen Kontakt aufnehmen zu Leuten im Ausland.
Es gab Razzien, bei denen Handys untersucht wurden,
ob Leute versucht haben, Kontakt zu Ausländern aufzunehmen.
In Xinjiang quasi ähnlich:
Dort ist es schon eine Gefahr, Kontakt mit Ausländern aufzunehmen.
Das kann zu Lager führen.
Und während der Olympischen Spiele, so haben uns Leute berichtet,
wurden Leute in Hausarrest gesetzt.
Gerade Personen, die schon in Lagern waren.
Das Schockierendste für mich ist die Situation in Hongkong.
Dort hat eine Person versucht,
am Eröffnungstag von Olympia eine Demonstration zu organisieren.
Die Person wurde schon am Morgen des Eröffnungstages
von der Polizei abgeholt, verhaftet und ins Gefängnis gebracht.
Sie habe gegen das nationale Sicherheitsgesetz verstoßen.
Das kann schlimmstenfalls lebenslange Haft bedeuten.
Veränderung haben diese Spiele offenbar nicht gebracht.
Zumindest keine positiven in Richtung Menschenrechte.
Vielleicht gibt es jetzt hier ein paar mehr Wintersportler.
Das kann ich mir vorstellen.
Tamara Anthony, vielen Dank für diese Schilderungen.
Danke.
Ein letztes Mal zum Sportlichen bei den Olympischen Spielen.
Da sind auch am letzten Tag große Träume in Erfüllung gegangen.
Ja, wenn Träume wahr werden, hat sich alles gelohnt.
Leistungssport ist eine Lebenseinstellung.
Sich immer wieder der Konkurrenz zu stellen.
Sich immer wieder mit dem möglichen Siegen
und dem Scheitern auseinanderzusetzen:
Das prägt, das muss man wollen und können.
Francesco Friedrich kann das.
Deshalb ist er seit heute doppelter Doppel-Olympiasieger.
Wie vor vier Jahren in Pyeongchang
gewann er auch in Peking Gold im Zweier- und Viererbob.
Warum?
Weil er Talent hat, ein leidenschaftlicher Tüftler ist
und er die Demut vor dem Siegen nie verloren hat.
Seht her, wir haben es wieder geschafft.
Diese Siegesgeste ist eine stolze, keine überhebliche,
voller Dankbarkeit über den Erfolg.
Aber das Erwartete ist oft das Schwerste.
Auch weil die Konkurrenz
den ständigen Gewinner endlich mal bezwingen will.
Es war trotzdem schwierig, weil die anderen auf Topniveau waren.
Wir mussten alles geben, um es hier zu schaffen.
Die Jungs waren super in Form.
Wenn das nicht gewesen wär, hätten wir es heute nicht geschafft.
Respekt und danke an euch, ihr habt das mega gemacht.
Zur Halbzeit fast zeitgleich, raste das Friedrich-Team
seinen ständigen Herausforderern um Johannes Lochner dann wieder davon.
War drei Zehntel schneller.
Diese erneut grandiose Endbeschleunigung zum Sieg
erkennt auch der wieder Unterlegene neidlos an.
Francesco war einfach unfassbar stark wieder.
Er ist der Dominator der letzten Jahre und Riesenrespekt,
was er abliefert.
Er ruft immer wieder auf den Punkt die Leistung ab.
Er ist uneinholbar!
Ebenso deutlich gewinnt Johannes Lochner die zweite Silbermedaille.
Francesco Friedrich ist jetzt auf dem olympischen Bob-Thron.
Als erster Pilot gewinnt er zum zweiten Mal in beiden Rennklassen.
Aus Dankbarkeit hängt er jedem seiner Anschieber den Lohn des Erfolges um.
Auch die alpinen Skifahrer haben eine Medaille.
Die Männer und Frauen des DSV-Teams haben die letzte Chance genutzt:
Im Einzel blieben die Deutschen ohne Medaille,
aber im Kollektiv waren sie stark - Silber!
Nur Österreich war besser.
Lena Dürr gewinnt das erste von vier Duellen
gegen ihre österreichische Konkurrentin.
Yes!
Anschließend zieht Julian Rauchfuß aber rechts den Kürzeren - 1:1.
Nach Emma Aichers Ausscheiden führt Österreich 2:1.
Die Entscheidung um Gold fällt also im letzten Duell.
Alexander Schmid, links,
gegen Österreichs Olympiasieger Johannes Strolz.
Klarer Sieg für Schmid, aber Gold für Österreich.
Das Team ist in der Summe 19 Hundertstel schneller.
Aber keine Spur von Enttäuschung.
Ein Traum, dass wir das zum Schluss noch mal gutmachen konnten.
Diese knappen Leistungen, die wir letzte Woche noch gezeigt haben.
Die haben sich jetzt zum Guten gewendet.
So können wir mit einer Medaille nach Hause.
Das Last-Minute-Silber
ist die erste alpine Olympiamedaille für Deutschland seit acht Jahren.
Es gab noch mehr Entscheidungen am letzten Olympiatag.
Diese letzten Medaillen sammeln wir gemeinsam ein:
Mit einem 2:1-Sieg über Russland
kletterten die Finnen erstmals auf den Eishockey-Olymp.
Im Curling-Finale ließen die Britinnen Japan keine Chance.
Sie gewannen mit 10:3 und feierten ihren zweiten Olympiasieg.
Ihren dritten Olympiasieg allein in Peking
sicherte sich im Massenstart Norwegens Therese Johaug über 30 km.
Das waren sie, die Olympischen Winterspiele von Peking.
Nun sind sie Sportgeschichte -
bestehend aus vielen persönlichen Geschichten.
Bei einigen kamen die Protagonisten aus Deutschland.
Wir schauen zurück.
Rodeln ist eine deutsche Angelegenheit.
Natalie Geisenberger schrieb Geschichte:
Gold im Einzel und in der Teamstaffel.
Jetzt ist sie deutsche Rekordhalterin mit insgesamt sechs Olympiasiegen.
Die 34-Jährige hatte zuvor lange nach ihrer Form gesucht.
Es war das Ziel, dass ich hier noch um eine Medaille mitfahren kann.
Aber dass es für Gold reicht: Wahnsinn.
Völlig überraschend:
Die Goldmedaille im Langlauf-Teamsprint der Frauen
für Katharina Hennig und Victoria Carl.
So was ist halt einfach ... ein brutaler Traum.
Wahrscheinlich realisiert man das auch erst in 10 oder 20 Jahren.
Treffsicher und stark in der Loipe: Denise Herrmann.
Ein kaum erwarteter Olympiasieg im Biathlon-Einzel.
Für Deutschlands Biathleten
gingen die Spiele erstmals seit 2010 ohne Medaille zu Ende.
Der Nordische Kombinierer Vinzenz Geiger sprang und und lief zu Gold,
nach absolvierter Corona-Isolation als Kontaktperson.
Teamkollege Eric Frenzel musste mit positivem Test in Quarantäne,
konnte zehn Tage nicht trainieren.
Er durfte im Team-Wettbewerb dann antreten und verausgabte sich völlig.
Skandalös:
Die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa
zerbrach im Hin und Her um eine positive Dopingprobe.
Die Goldfavoritin stürzte auf Platz 4.
Sie ist erst 15 Jahre alt
und bekam die Härte des russischen Eislaufsystems zu spüren.
Das Gesicht der Spiele: Eileen Gu.
Die Ski-Freestylerin aus San Francisco startete für China,
das Land ihrer Mutter.
Holte zwei Goldmedaillen, wurde in Peking umjubelt.
Erstmals seit zwölf Jahren schneite es sogar an den Wettkampfstätten.
Natur- statt Kunstschnee -
als hätten es Chinas Olympiamacher so bestellt.
Echter Schnee ist eine echte Sensation bei Winterspielen -
verkehrte Welt irgendwie.
Schauen wir auf die Schlussrechnung bei den Medaillen.
Norwegen ist Olympiasieger in der Medaillenwertung:
16-mal Gold - so viel wie noch nie bei Winterspielen.
Deutschland vor China auf Platz 2.
Die zuständige Ministerin ist entzückt:
Wir als Bundesregierung sind stolz auf unser Team D.
Ein zweiter Platz!
Im Kufensport haben wir fast alles gewonnen, was zu gewinnen war.
Aber auch die anderen Leistungen:
Denise Herrmann im Biathlon,
die Staffel im Langlauf, ein Überraschungserfolg ...
Das macht stolz.
Es ist eine großartige Bilanz der Athletinnen und Athleten.
Wir machen einen Strich unter Olympia
und widmen uns einer treuen Begleiterin, der Fußball-Bundesliga.
Tabellenführer Bayern gewann gegen Schlusslicht Greuther Fürth mit 4:1.
Los ging's aber anders.
Es läuft nicht beim Tabellenführer.
Das Schlusslicht jubelt zwischenzeitlich,
am Ende doch die Bayern.
Da ist der Unterschied zwischen Fürth und München.
Man weiß, wenn man heute hier hinfährt:
Alles außer ein hoher Sieg ist nicht akzeptabel für die Menschen.
Diesem Druck musst du standhalten.
Noch dazu, wenn der Gast durch Hrgota in Führung geht.
Es ist die Zeit der Fürther Höhenflüge, der Halbzeitführung.
Durch einen Freistoß von Sabitzers Knie unhaltbar abgefälscht.
Die Bayern stellen um, kommen mit mehr Power aus der Kabine.
Gnabry findet Lewandowski - normales Bayern-Business.
Die Fürther spekulieren auf Ball im Aus in dieser 46. Minute.
Es macht was mit 'ner Mannschaft, wenn du hier 1:0 führst.
Die Bayern sind verärgert, kommen mit mehr Dynamik aus der Kabine.
Da musst du versuchen, das länger zu halten.
Die Münchner sind nicht mehr zu halten.
Die Fürther helfen mit: nach Müllers Schuss ein Eigentor von Griesbeck.
Kollege Viergever säbelt zuvor unglücklich über den Ball.
Und da ist noch dieser torhungrige Robert Lewandowski.
Sein 3:1 ist das 28. Saisontor. Da wird der Jubel schon größer.
Süle legt vor, Lewandowski setzt sich durch.
In der Nachspielzeit
legt der Unterschiedsspieler Gnabry auf den Edeljoker Choupo-Moting:
Wir haben an uns geglaubt, kennen unsere Stärken.
Es war eine Frage der Zeit, bis wir in den Rhythmus kommen.
In Halbzeit zwei spielten die Bayern ihren Fußball
rund um die Lebensversicherung Lewandowski.
Bayerns Verfolger Dortmund wurde unter der Woche
in der Europa League mal so richtig geerdet.
Verlor gegen die Glasgow Rangers zu Hause mit 2:4.
Heute haben sie alles wieder gutgemacht.
Der BVB feierte einen Kantersieg gegen Gladbach mit 6:0.
Die Erleichterung beim Anhang war groß.
Dortmund jubelt nach einer überzeugenden Vorstellung.
Wir haben gezeigt, was wir spielerisch draufhaben.
Tolle Angriffe, schöne Konter, hinten raus haben wir gekämpft.
Gladbachs neuer Sportdirektor Roland Virkus musste mit ansehen,
wie seine Borussia nach ausgeglichenem Spiel zurückliegt.
1:0 nach 26 Minuten durch Marco Reus.
Nach gut 30 Minuten führte dieser geniale Pass des BVB-Kapitäns:
Donyell Malen - 2:0-Pausenstand.
Beste Laune beim verletzten Erling Haaland.
Mönchengladbach nach dem Wechsel bemüht
und durch Hofmann nah am Anschlusstreffer.
Doch danach zauberten wieder die Dortmunder.
Marius Wolf - 3:0 nach 70 Minuten.
Gladbach förmlich überrannt.
Das 4:0 durch Youssoufa Moukoko.
Und das Toreschießen ging weiter.
Marco Reus mit seinem zweiten Treffer zum 5:0.
Kurz danach Strafstoß für den BVB nach dem Foul von Bensebaini an Wolf.
Emre Can macht das halbe Dutzend voll: 6:0 der Endstand.
Eine Klatsche für Gladbach.
Bis zur 70. war's in Ordnung.
Welche Argumente hat man bei 0:6?
Deswegen ist es heute eine schwere Niederlage.
Wiedergutmachung des BVB für die Niederlage gegen Glasgow geglückt.
Auf der anderen Seite: Frust bei den Gladbachern.
Frust auch bei der Hertha.
Die Berliner stecken im Abstiegskampf.
Nach dem 1:6 gegen Leipzig sogar mehr denn je.
Wie so oft:
Die gegnerische Bank jubelt - Hertha-Trainer Korkut mit Frust.
Und langsam reift eine Erkenntnis:
Wir sind mitten im Abstiegskampf.
Und wir werden das mit Brust raus versuchen zu schaffen.
Gegen RB Leipzig begann es für Hertha äußerst unglücklich.
Schwolow wehrte gegen Henrichs ab,
aber den Nachschuss fälschte Gechter ins Eigentor ab.
Hertha zeigte eine Reaktion,
kam durch Jovetic kurz nach der Pause zum 1:1.
In der 62. Minute zeigte der Schiedsrichter
Kempf nach einer Notbremse gegen Nkunku glatt Rot.
Der Gefoulte verwandelte den Elfmeter selbst.
Danach konnte Berlin
der spielerischen Brillanz Leipzigs nichts mehr entgegensetzen.
Wieder Nkunku mit dem 1:3.
Olmo mit dem 1:4.
Leipzig blieb unersättlich.
Haidara schoss mit dem 1:5 Hertha noch weiter in den Keller.
Wir sind noch über dem Strich, und da wollen wir bleiben.
Das Spiel darf uns nicht umhauen.
Das 1:6 durch Poulsen zwei Minuten vor Schluss.
Die ersten stellen den Trainer infrage.
Wir sicher nicht, weil er 'n ganz sauberen Job macht.
Er baut die Jungs immer wieder auf und gibt einen klaren Plan vor.
Deshalb ist der Trainer für mich keine Diskussion.
Kein Sieg 2022 - die Stimmung bei Hertha BSC ist aufgeladen.
Dieser Sonntag schenkte uns 18 Tore in drei Spielen.
Schon immer wurden im Weltall
nicht nur die unendlichen Weiten erforscht.
Sondern auch Dinge, die den Alltag hier verbessern sollen.
Die zentrale Rolle spielt dabei die Internationale Raumstation ISS,
auf der seit mehr als 20 Jahren experimentiert wird.
Ab morgen können sie dort oben dafür einen Prototypen benutzen.
Der ermöglicht so gestochen scharfe Einblicke,
dass wir seinen Nutzen noch nicht absehen können.
Über den neuesten ISS-Zusatz, Made in Germany: Andre Berthold.
Dieses unscheinbare Gerät soll Landwirtschaft effektiver machen,
helfen, Waldbrände zu bekämpfen und Daten über den Klimawandel sammeln:
Das Spiegelteleskop haben Forscher aus Freiburg und Jena entwickelt.
Seinen Härtetest hat es in den nächsten Tagen
auf der internationalen Raumstation ISS.
Wir entwickeln, fertigen und integrieren das System
bei Raumtemperatur, also 20 Grad Celsius.
In Betrieb können die Temperaturen
von minus 200 Grad Celsius bis plus 100 Grad Celsius variieren.
Bei den Temperaturen
muss die optische Eigenschaft konstant bleiben.
Damit auch da Messungen möglich sind und scharfe Bilder.
Von der ISS aus
soll das neue Messinstrument Infrarotaufnahmen der Erde liefern.
Aus einer Höhe von 400 km erfasst es Oberflächentemperatur
und Wasserkreislauf unseres Planeten.
Mit den Daten
kann etwa der Wasserbedarf von Mais oder Weizen überwacht werden.
Wir haben die Möglichkeit,
mit dieser Information sehr frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen:
Wie zu bewässern, um die Pflanzen vor etwaigen Schäden zu schützen.
Möglich machen das schärfere Aufnahmen.
Das neue Spiegelteleskop
hat eine 150-fach bessere Auflösung als bisherige Modelle.
Gefertigt wurde das Teleskop in Jena.
Arbeitet der Prototyp auch im All wie gewünscht,
soll er für Satelliten in Serie gehen.
Ansonsten sind Teleskope für den Weltraum Einzelanfertigungen,
man muss nur zwei, drei Systeme maximal fertigen.
Und hier steht eine Konstellation hinter, aus Dutzenden Satelliten.
Deshalb musste bei Design und Entwicklung darauf geachtet werden,
dass man die Kosten reduziert.
Es wird sich zeigen, ob das neue Teleskop alle Aufgaben erfüllen kann.
Läuft es nach Plan, starten in zwei Jahren
die nächsten Teleskope aus Freiburg und Jena ins Weltall.
Den Blick vom All aus hat auch Karsten Schwanke beim Wetter.
Da zeigen die Satelliten: Die Sturmserie reißt nicht ab.
Tief Antonia kommt - wenn auch nicht so heftig wie ihre Vorgängerinnen.
Genau, es kommt das nächste Sturmtief.
In diesen Minuten erreicht uns die Kaltfront.
Es ziehen Gewitter heran.
Hier sehen wir diesen Strich.
Diese Kaltfront hat Ostfriesland und den Niederrhein erreicht.
Da bekommen wir es mit schweren Sturmböen zu tun.
So geht das Ganze weiter.
Heute Nacht liegt die Kaltfront diagonal über Deutschland.
Wir bekommen teils orkanartige Windböen.
Morgen Nachmittag folgen weitere Sturmböen, vor allem in der Mitte.
Langsam, aber sicher wird es weniger.
Antonia zieht nach Osteuropa.
Das hoch bei den Azoren wird in der Woche allmählich näherkommen.
Am Wochenende ist es noch schwach windig.
So ein Bild wie dieses haben wir lange nicht gesehen.
Das ist das komplette Gegenteil von dieser Woche.
Die Kaltfront kommt morgen früh in den Alpen an.
Morgen früh könnte es glatt werden.
Die weiteren Aussichten:
Dienstag kommt neuer Regen.
Aber Mittwoch sieht das schon ganz anders aus.
Die Sonne scheint.
Danke, Karsten Schwanke.
Das waren die tagesthemen.
Hier folgt die ARD-Sondersendung "Suisse Secrets - schmutziges Geld".
Recherchen über korrupte Geschäfte und Geldwäsche
bei der Credit Suisse, der zweitgrößten Schweizer Bank.
Morgen begrüßt Sie Caren Miosga an dieser Stelle.
Tschüss und:
Bleiben Sie zuversichtlich!
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