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Das warme Polarland - Ernst Constantin, XXII. Kapitel: Eine gelehrte Mahlzeit

XXII. Kapitel: Eine gelehrte Mahlzeit

Wonström betrachtete mit Wohlgefallen diese Gelehrten-Natur; denn wenn er auch zuerst für das Nächstliegende sorgte, so war seine Interesse für die ganze Sache doch ebenfalls sehr groß.

Ein Stück Schenkel von dem Riesen-Moa war fertig gebraten und beide ließen sich das etwas derbe Fleisch sehr wohl schmecken.

Unterdessen erzählte Eduard, was Zimmermann über die Riesenvögel geschrieben hatte.

Die Überreste jener Riesenvögel fand der berühmte Reisende Hochstätter in den Höhlen des Aorerethals auf Neuseeland in einer Lage, aus der zu schließen war, daß sie in die Fundorte nicht etwa hingeschwemmt waren, sondern daß sie dort ihre Wohnungen hatten.

Die Moas bevölkerten alle Ebenen und Waldungen Neuseelands. Die Eingeborenen besitzen noch poetische Ueberlieferungen, in welchem die Jagdzüge und Schmausereien beschrieben werden, welche nach Moajagden veranstaltet wurden. Ganze Knochenhügel, Überreste solcher Mahlzeiten, sind aufgefunden worden. Ihre Ahnen sollen mit diesem Dinornis (schrecklicher Vogel) gar hartnäckige Kämpfe gehabt haben.

Aus dem geht hervor, daß diese Vögel noch mit dem Menschen zusammen gelebt haben.

Während der afrikanische Strauß nur zwei Zehen hat, hatte der Moa drei, wie der australische Emu und der amerikanische Nandu.

Wonström, mit den Zähnen noch in voller Thätigkeit, sagte: »Jetzt glaube ich auch, daß wir einen solchen Riesen-Moa vor uns haben, aber merkwürdig ist es doch, daß deren Gebeine nur in Neuseeland gefunden werden. Wir befinden uns jetzt auf der entgegengesetzten Halbkugel; wie sollte von Neuseeland ein solcher Vogel zu uns kommen?«

»Auch auf der nördlichen Halbkugel sind Spuren solcher Riesenvögel gefunden worden. Unter den nordamerikanischen Vogelfährten, 'Ornithichnites' genannt, vom griechischem 'Ornix' Vogel, und 'Ichnos', Fußtritt, befanden sich Füße von 19-20 Zoll Länge und die Schrittweite betrug 7-10 Fuß.

Es ist dies etwas Ungeheueres und deutet auf einen Riesenvogel, von welchem wir gar keinen Begriff haben. Vielleicht waren diese Vögel die Stammväter des wunderbaren Vogels 'Rock', der in den Sagen der Orientalen eine so große Rolle spielt.

Diese 'Ornithichnites giganteus' wurden in roten Sandstein gefunden, also müssen die Vögel schon in der Jurazeit gelebt haben.«

»Ja, dann kann es ja möglich sein, daß wir in einer viel älteren Zeit leben als in der Diluvialzeit, vielleicht existiert hier noch die Jurazeit,« fiel Wonström ein.

Eduard schüttelte den Kopf und erwiederte: »Nein, in der Jurazeit gab es noch keine Eichen, Buchen und Ahorne, sondern Cycaden, Fichten, welche den Araukarien in Chili nicht unähnlich sehen, gewaltige Farne, Schachtelhalme, Moose und Pilze. Schlanke Pandanus erhoben ihre stelzenartigen Stämme auf Luftwurzeln und waren geziert mit langen, schraubenförmig gestellten Blättern, zwischen denen große Nüsse hingen. Buschige Cypressen bedeckten die feuchten Niederungen.

Die ältesten Eichen, Nußbäume und myrtenartigen Pflanzen fand man in der Kreidezeit, die aber viel jünger als die Juraformation ist.

Solchen Pflanzenreichtum wie er hier ist, findet man in der Secundär-Formation überhaupt noch nicht, sondern erst in der Tertiär-Formation. Wir können höchstens in der Eocän- oder Miocänzeit leben, und da war der Archäopteryx schon längst ausgestorben; aber es ist unzweifelhaft, daß dies hier einer ist, aber wo er herkommt, ist mir unerklärlich.«

»Vielleicht klärt sich später alles noch auf, wenn wir unsere neue Heimat in der Hauptsache durchforscht haben, vielleicht finden wir, daß sich die Gelehrten geirrt haben,« meinte Wonström.

»O, das ist ganz unmöglich, daß sich die Gelehrten geirrt hätten. Das, woraus sie den Bau der Erde, d. i. die Schöpfungsgeschichte, zusammensetzen, liegt so klar vor ihnen wie ein deutlich geschriebenes Buch.

Die Gegenden um die beiden Erdpole herum sind mit ewigem Eis und Schnee bedeckt. Beim Äquator, der sich um die ganze Erde gleich weit von beiden Polen zieht, ist die heiße Zone.

In alter Zeit aber war es in den polaren Gegenden ebenfalls wärmer, wovon wir untrügliche Beweise haben.

So hat man in Grönland hauptsächlich im Norden Graphit- und Kohlenlager gefunden. Spitzbergen ist ebenfalls reich an Kohlenlagern.

Kohle entstand weit vor der Jurazeit, als die Temperatur auf der ganzen Erdoberfläche noch ziemlich gleich war. Sie entstand aus den damaligen Pflanzen, von denen noch einige Gattungen in unserer Zeit leben; Schachtelhalme, Farne, Lycopodien, Sigilarien, Lepidodendren bilden den Urstoff der Steinkohle.

Da nun auch in der kalten Zone große Steinkohlenlager gefunden werden, dort, wo jetzt nur niedrige Moose und Flechten vegetieren können, so muß es unumstößlich wahr sein, daß vor geraumen Zeiten die Erde bei den Polen auch warm war, sonst hätten solche große Pflanzen nicht wachsen können.

In Grönland und auf dem südlichen Polarlande 'Kerguelen' wurden ganze versteinerte Wälder aufgefunden.

Die früheren Baumstämme sind von einer mineralischen Masse durchdrungen worden, und diese ist an die Stelle der organischen Teile getreten. Solche mineralische Substanzen sind z. B. kohlensaurer Kalk, Kiesel, Schwerspat, Flußspat, Eisenstein u. s. w.

Diese Versteinerungen und Kohlenlager sind also der sichere Beweis, daß die Erde früher in der Gegend der Pole wärmer war und die Erde von den Polen nach dem Äquator zu sich immer mehr vereist.«

»Ja, das leuchtet mir allerdings auch ein,« ließ sich Wonström vernehmen, »und man kann daraus den Schluß fassen, daß die Erde einst ganz vereisen wird.«

»Jawohl, das wird zuverlässig geschehen,« entgegnete Eduard, »denn wir können ja die verschiedenen Zustände an den übrigen Himmelskörpern beobachten.

Die Erde ist bekanntlich ebenfalls ein sogenannter Stern im Weltenraum und zwar einer von den kleinsten.

Dadurch, daß wir annahmen, die Erde vereist sich immer mehr und mehr, können wir folgern, daß sie einst viel heißer war als jetzt, ja wir können getrost behaupten, daß sie einst glühend war.

Diesen Zustand beobachten wir noch an unserer Sonne, die indeß auch schon anfängt, sich abzukühlen, da in diesem feurigen Körper viele dunkle Flecken bemerkt worden sind, also Masse, die nicht mehr glühend ist.

In unserem Mond sehen wir einen an der Oberfläche schon vollständig abgekühlten Weltkörper.

Die vielen Vulkane und Mondkrater sind alle erloschen; keine Pflanze und kein Tier lebt auf dem Monde; alles ist kalt und tot. Ja, es wird sogar bezweifelt, daß der Mond von einer Lufthülle umgeben ist. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß der Mond auch einst wie unsere Erde belebt war, als er die Wärme unserer Erde hatte.«

»Das klingt alles recht glaubhaft,« warf Wonström ein, »aber wie kommt es denn, daß der eine Weltkörper zum größten Teil noch glühend ist, während der andere nur noch warm und wieder ein anderer schon vollständig kalt ist; meiner Ansicht nach müßten sie doch dann gleich warm sein.«

»Das kommt von ihrer verschiedenen Größe her. Wenn gleiche Körper zu gleicher Zeit gleich glühend gemacht werden, so kühlt der kleinere zuerst ab, dann der nächst größere und so fort.

Hier stehen die Größenverhältnisse nach den Bessel'schen Berechnungen sogar in Zahlen.

Inhalt der Sonne: 351,215,941,727,000,000 Kilometer.

Inhalt der Erde: 1,082,841,315,400 Kilometer.

Inhalt des Mondes: 13,368,500,000 Kilometer.

Sonach wäre die Erde 81 mal größer als der Mond und die Sonne 324,410 mal größer als die Erde.«

Lächelnd überzeugte sich Wonström, daß es so schwarz auf weiß im Buche stand und meinte: »Die Herren haben die Sache aber genau gemessen.«

»Was die Genauigkeit dieser Zahlen betrifft,« fuhr Eduard fort, »so stimmen die Gelehrten freilich nicht alle überein, aber was kommt es auf ein paar Millionen und bei der Sonne auf ein paar Billionen an? Eine Billion ist für uns eine ebenso unfaßbare Zahl als eine Trillion.

Seit Christi Geburt sind erst eine sechzehntel Billion Sekunden verflossen.«

»Ja, ja, das gebe ich schon zu,« sagte Wonström, »aber ich muß noch einmal auf das Vereisen der Erde zurückkommen.

Wie ich mich erinnere, soll die Erde früher schon einmal vereist gewesen sein.«

»Allerdings ist nach der Tertiärzeit, also vor verhältnismäßig kurzer Zeit, wo der Mensch schon in Europa an einzelnen Stellen existierte, eine Kälteperiode eingetreten, welche die ganze nördliche Erdhälfte umfaßte, Die meisten Spuren, welche man früher einer allgemeinen Sintflut zugeschrieben hatte, rührte von dieser Eiszeit her. Über die Ursachen dieser Kälteperiode ist man noch nicht ganz im klaren; man hat dieselben einesteils aus allgemeinen astronomischen Verhältnissen, andernteils aus Veränderungen der geographischen Bildung zu erklären gesucht. Im großen und ganzen ändert diese kurze Eiszeit aber nichts an den vorhergegangenen Ausführungen. Die Kälte dringt von der Umgegend der Pole nach dem Äquator zu bis es auf der Erde nur noch einen schmalen, bewohnbaren Gürtel gibt.«

»Wie soll ich mir aber da das warme Polarland erklären,« rief Wonström.

»Da kann ich dir jetzt wahrhaftig keine Antwort geben, wenn der Golfstrom, den du doch selbst als Ursache angegeben hast, dir nicht genügt, doch ich werde bei gelegener Zeit sehen, ob ich aus meinem Buche nicht die Antwort ziehen kann.«

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XXII. Kapitel: Eine gelehrte Mahlzeit XXII Chapter: A Learned Meal Capítulo XXII: Uma refeição de aprendizagem Bölüm XXII: Öğrenilmiş bir yemek Розділ XXII: Вивчена їжа

Wonström betrachtete mit Wohlgefallen diese Gelehrten-Natur; denn wenn er auch zuerst für das Nächstliegende sorgte, so war seine Interesse für die ganze Sache doch ebenfalls sehr groß. |||удовольствием|||||||||||ближайшее||||||||||||| Wonström regarded this scholarly nature with pleasure; for although he took care of the obvious first, his interest in the whole matter was also very great.

Ein Stück Schenkel von dem Riesen-Moa war fertig gebraten und beide ließen sich das etwas derbe Fleisch sehr wohl schmecken. ||бедро||||||||||||||жесткое|||| A piece of the giant moa's thigh was roasted and they both enjoyed the somewhat coarse meat.

Unterdessen erzählte Eduard, was Zimmermann über die Riesenvögel geschrieben hatte. тем временем||||||||| Meanwhile, Eduard told us what Zimmermann had written about the giant birds.

Die Überreste jener Riesenvögel fand der berühmte Reisende Hochstätter in den Höhlen des Aorerethals auf Neuseeland in einer Lage, aus der zu schließen war, daß sie in die Fundorte nicht etwa hingeschwemmt waren, sondern daß sie dort ihre Wohnungen hatten. ||||||||Хохштеттер|||||||||||||||||||||||швеммт|||||||| The famous traveler Hochstätter found the remains of these giant birds in the caves of the Aore valley in New Zealand in a position from which it could be concluded that they had not washed up in the places where they were found, but that they had their dwellings there.

Die Moas bevölkerten alle Ebenen und Waldungen Neuseelands. The moas populated all the plains and forests of New Zealand. Die Eingeborenen besitzen noch poetische Ueberlieferungen, in welchem die Jagdzüge und Schmausereien beschrieben werden, welche nach Moajagden veranstaltet wurden. |коренные жители|обладают|||предания||||охотничьи походы||пиршества||||||| The natives still have poetic traditions in which the hunting expeditions and feasts organized after moa hunts are described. Ganze Knochenhügel, Überreste solcher Mahlzeiten, sind aufgefunden worden. Entire mounds of bones, the remains of such meals, have been found. Ihre Ahnen sollen mit diesem Dinornis (schrecklicher Vogel) gar hartnäckige Kämpfe gehabt haben. |||||Динорнис||||упорные||| Their ancestors are said to have had fierce battles with this dinornis (terrible bird).

Aus dem geht hervor, daß diese Vögel noch mit dem Menschen zusammen gelebt haben. This shows that these birds still lived together with humans.

Während der afrikanische Strauß nur zwei Zehen hat, hatte der Moa drei, wie der australische Emu und der amerikanische Nandu. While the African ostrich has only two toes, the moa had three, like the Australian emu and the American nandu.

Wonström, mit den Zähnen noch in voller Thätigkeit, sagte: »Jetzt glaube ich auch, daß wir einen solchen Riesen-Moa vor uns haben, aber merkwürdig ist es doch, daß deren Gebeine nur in Neuseeland gefunden werden. |||||||||||||||||||||||||||||кости||||| Wonström, with his teeth still in full activity, said: "Now I also believe that we have such a giant Moa in front of us, but it is strange that its bones are only found in New Zealand. Wir befinden uns jetzt auf der entgegengesetzten Halbkugel; wie sollte von Neuseeland ein solcher Vogel zu uns kommen?« ||||||противоположной||||||||||| We are now in the opposite hemisphere; how could such a bird come to us from New Zealand?"

»Auch auf der nördlichen Halbkugel sind Spuren solcher Riesenvögel gefunden worden. "Traces of such giant birds have also been found in the northern hemisphere. Unter den nordamerikanischen Vogelfährten, 'Ornithichnites' genannt, vom griechischem 'Ornix' Vogel, und 'Ichnos', Fußtritt, befanden sich Füße von 19-20 Zoll Länge und die Schrittweite betrug 7-10 Fuß. Among the North American bird tracks, called 'Ornithichnites', from the Greek 'Ornix' bird, and 'Ichnos', footstep, were feet 19-20 inches long and the stride width was 7-10 feet.

Es ist dies etwas Ungeheueres und deutet auf einen Riesenvogel, von welchem wir gar keinen Begriff haben. This is something monstrous and points to a giant bird of which we have no idea. Vielleicht waren diese Vögel die Stammväter des wunderbaren Vogels 'Rock', der in den Sagen der Orientalen eine so große Rolle spielt. |||||||||||||||восточников||||| Perhaps these birds were the progenitors of the wonderful bird 'Rock', which plays such an important role in the legends of the Orient.

Diese '__Ornithichnites giganteus__' wurden in roten Sandstein gefunden, also müssen die Vögel schon in der Jurazeit gelebt haben.« These 'Ornithichnites giganteus' were found in red sandstone, so the birds must have already lived in the Jurassic period."

»Ja, dann kann es ja möglich sein, daß wir in einer viel älteren Zeit leben als in der Diluvialzeit, vielleicht existiert hier noch die Jurazeit,« fiel Wonström ein. "Yes, then it's possible that we're living in a much older time than the Diluvian period, perhaps the Jurassic period still exists here," Wonström interjected.

Eduard schüttelte den Kopf und erwiederte: »Nein, in der Jurazeit gab es noch keine Eichen, Buchen und Ahorne, sondern Cycaden, Fichten, welche den Araukarien in Chili nicht unähnlich sehen, gewaltige Farne, Schachtelhalme, Moose und Pilze. |||||||||||||||||||||||араукарии||||||огромные|папоротники|хвощи|медведи|| Eduard shook his head and replied: "No, in the Jurassic period there were no oaks, beeches and maples, but cycads, spruces that look not unlike the araucarias in Chili, huge ferns, horsetails, mosses and mushrooms. Schlanke Pandanus erhoben ihre stelzenartigen Stämme auf Luftwurzeln und waren geziert mit langen, schraubenförmig gestellten Blättern, zwischen denen große Nüsse hingen. ||||стильными|||||||||||||||| Slender pandanus raised their stilt-like trunks on aerial roots and were adorned with long, helically arranged leaves, between which hung large nuts. Buschige Cypressen bedeckten die feuchten Niederungen. |||||низины Bushy cypresses covered the damp lowlands.

Die ältesten Eichen, Nußbäume und myrtenartigen Pflanzen fand man in der Kreidezeit, die aber viel jünger als die Juraformation ist. |||||миртовидные|||||||||||||| The oldest oaks, walnut trees and myrtle-like plants were found in the Cretaceous period, which is much younger than the Jurassic formation.

Solchen Pflanzenreichtum wie er hier ist, findet man in der Secundär-Formation überhaupt noch nicht, sondern erst in der Tertiär-Formation. The abundance of plants here is not found at all in the Secondary Formation, but only in the Tertiary Formation. Wir können höchstens in der Eocän- oder Miocänzeit leben, und da war der Archäopteryx schon längst ausgestorben; aber es ist unzweifelhaft, daß dies hier einer ist, aber wo er herkommt, ist mir unerklärlich.« At most we can live in the Eocene or Miocene period, and by then the archaeopteryx was long extinct; but it is undoubted that this is one, but where it came from is inexplicable to me."

»Vielleicht klärt sich später alles noch auf, wenn wir unsere neue Heimat in der Hauptsache durchforscht haben, vielleicht finden wir, daß sich die Gelehrten geirrt haben,« meinte Wonström. "Perhaps everything will become clear later, when we have explored the main features of our new home, perhaps we will find that the scholars were mistaken," Wonström said.

»O, das ist ganz unmöglich, daß sich die Gelehrten geirrt hätten. "Oh, it is quite impossible that the scholars were mistaken. Das, woraus sie den Bau der Erde, d. i. die Schöpfungsgeschichte, zusammensetzen, liegt so klar vor ihnen wie ein deutlich geschriebenes Buch. |из чего|||||||||||||||||||| That from which they compose the structure of the earth, ie the history of creation, lies before them as clearly as a clearly written book.

Die Gegenden um die beiden Erdpole herum sind mit ewigem Eis und Schnee bedeckt. The areas around the two earth poles are covered in perpetual ice and snow. Beim Äquator, der sich um die ganze Erde gleich weit von beiden Polen zieht, ist die heiße Zone. The hot zone is at the equator, which stretches around the entire earth equidistant from both poles.

In alter Zeit aber war es in den polaren Gegenden ebenfalls wärmer, wovon wir untrügliche Beweise haben. ||||||||||||||неопровержимые|| In ancient times, however, it was also warmer in the polar regions, of which we have unmistakable evidence.

So hat man in Grönland hauptsächlich im Norden Graphit- und Kohlenlager gefunden. |||||в основном|||||| In Greenland, for example, graphite and coal deposits have been found mainly in the north. Spitzbergen ist ebenfalls reich an Kohlenlagern. Spitsbergen is also rich in coal deposits.

Kohle entstand weit vor der Jurazeit, als die Temperatur auf der ganzen Erdoberfläche noch ziemlich gleich war. Coal was formed long before the Jurassic period, when the temperature was still fairly constant over the entire surface of the earth. Sie entstand aus den damaligen Pflanzen, von denen noch einige Gattungen in unserer Zeit leben; Schachtelhalme, Farne, Lycopodien, Sigilarien, Lepidodendren bilden den Urstoff der Steinkohle. ||||||||||роды|||||хвощи||||||||| It originated from the plants of that time, some species of which are still alive today; horsetails, ferns, lycopodia, sigilaria and lepidodendrons form the raw material of hard coal.

Da nun auch in der kalten Zone große Steinkohlenlager gefunden werden, dort, wo jetzt nur niedrige Moose und Flechten vegetieren können, so muß es unumstößlich wahr sein, daß vor geraumen Zeiten die Erde bei den Polen auch warm war, sonst hätten solche große Pflanzen nicht wachsen können. ||||||||||будут||||||||лишайники|вегетируют|||||непременно|||||давно||||||||||||||||| Since large deposits of hard coal are now also found in the cold zone, where now only low mosses and lichens can vegetate, it must be irrefutably true that a long time ago the earth near the poles was also warm, otherwise such large plants could not have grown.

In Grönland und auf dem südlichen Polarlande 'Kerguelen' wurden ganze versteinerte Wälder aufgefunden. Entire fossilized forests have been found in Greenland and on the southern polar land of Kerguelen.

Die früheren Baumstämme sind von einer mineralischen Masse durchdrungen worden, und diese ist an die Stelle der organischen Teile getreten. |||||||||||||||||||встала The former tree trunks have been penetrated by a mineral mass, and this has taken the place of the organic parts. Solche mineralische Substanzen sind z. B. kohlensaurer Kalk, Kiesel, Schwerspat, Flußspat, Eisenstein u. s. w. |||||||||барит|флюорит|железняк||| Such mineral substances are, for example, carbonated lime, silica, barite, fluorspar, ironstone and so on.

Diese Versteinerungen und Kohlenlager sind also der sichere Beweis, daß die Erde früher in der Gegend der Pole wärmer war und die Erde von den Polen nach dem Äquator zu sich immer mehr vereist.« |ископаемые||угольные месторождения|||||||||||||||||||||||||||||| These fossils and coal deposits are therefore certain proof that the earth used to be warmer in the region of the poles and that the earth is freezing more and more from the poles towards the equator." Таким образом, эти окаменелости и залежи угля являются убедительным доказательством того, что раньше земля была теплее в районе полюсов и что земля становится все более и более ледяной от полюсов к экватору».

»Ja, das leuchtet mir allerdings auch ein,« ließ sich Wonström vernehmen, »und man kann daraus den Schluß fassen, daß die Erde einst ganz vereisen wird.« ||||||||||услышать|||||||||||||| "Yes, that makes sense to me too," Wonström said, "and you can conclude from that that the earth will freeze over completely one day."

»Jawohl, das wird zuverlässig geschehen,« entgegnete Eduard, »denn wir können ja die verschiedenen Zustände an den übrigen Himmelskörpern beobachten. |||надежно||ответил||||||||||||| "Yes, that will happen reliably," replied Eduard, "because we can observe the different states of the other celestial bodies.

Die Erde ist bekanntlich ebenfalls ein sogenannter Stern im Weltenraum und zwar einer von den kleinsten. As we know, the Earth is also a so-called star in space, and one of the smallest.

Dadurch, daß wir annahmen, die Erde vereist sich immer mehr und mehr, können wir folgern, daß sie einst viel heißer war als jetzt, ja wir können getrost behaupten, daß sie einst glühend war. ||||||||||||||делать вывод||||||||||||смело|||||горела| By assuming that the earth is becoming more and more icy, we can conclude that it was once much hotter than it is now, indeed we can confidently say that it was once red-hot.

Diesen Zustand beobachten wir noch an unserer Sonne, die indeß auch schon anfängt, sich abzukühlen, da in diesem feurigen Körper viele dunkle Flecken bemerkt worden sind, also Masse, die nicht mehr glühend ist. |||||||||однако||||||||||||||||||||||| We still observe this state in our sun, which, however, is already beginning to cool down, since many dark spots have been noticed in this fiery body, i.e. mass that is no longer glowing.

In unserem Mond sehen wir einen an der Oberfläche schon vollständig abgekühlten Weltkörper. In our moon we see a world body that has already completely cooled down on the surface.

Die vielen Vulkane und Mondkrater sind alle erloschen; keine Pflanze und kein Tier lebt auf dem Monde; alles ist kalt und tot. The many volcanoes and lunar craters are all extinct; no plant or animal lives on the moon; everything is cold and dead. Ja, es wird sogar bezweifelt, daß der Mond von einer Lufthülle umgeben ist. Indeed, it is even doubted that the moon is surrounded by an air shell. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß der Mond auch einst wie unsere Erde belebt war, als er die Wärme unserer Erde hatte.« It is not unlikely that the moon was once alive like our earth when it had the warmth of our earth."

»Das klingt alles recht glaubhaft,« warf Wonström ein, »aber wie kommt es denn, daß der eine Weltkörper zum größten Teil noch glühend ist, während der andere nur noch warm und wieder ein anderer schon vollständig kalt ist; meiner Ansicht nach müßten sie doch dann gleich warm sein.« ||||правдоподобно|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| "That all sounds quite plausible," Wonström interjected, "but how is it that one world body is still mostly glowing, while the other is only warm and yet another is already completely cold; in my opinion, they should be equally warm."

»Das kommt von ihrer verschiedenen Größe her. "That comes from their different sizes. Wenn gleiche Körper zu gleicher Zeit gleich glühend gemacht werden, so kühlt der kleinere zuerst ab, dann der nächst größere und so fort. If the same bodies are made equally red-hot at the same time, the smaller one cools first, then the next larger one, and so on.

Hier stehen die Größenverhältnisse nach den Bessel'schen Berechnungen sogar in Zahlen. ||||||Бесселя|||| Here the proportions according to Bessel's calculations are even in figures.

Inhalt der Sonne: 351,215,941,727,000,000 Kilometer. Content of the sun: 351,215,941,727,000,000 kilometers.

Inhalt der Erde: 1,082,841,315,400 Kilometer. Volume of the earth: 1,082,841,315,400 kilometers.

Inhalt des Mondes: 13,368,500,000 Kilometer. Content of the moon: 13,368,500,000 kilometers.

Sonach wäre die Erde 81 mal größer als der Mond und die Sonne 324,410 mal größer als die Erde.« The earth would therefore be 81 times larger than the moon and the sun 324,410 times larger than the earth."

Lächelnd überzeugte sich Wonström, daß es so schwarz auf weiß im Buche stand und meinte: »Die Herren haben die Sache aber genau gemessen.« Smiling, Wonström convinced himself that it was written in black and white in the book and said: "But the gentlemen measured it precisely."

»Was die Genauigkeit dieser Zahlen betrifft,« fuhr Eduard fort, »so stimmen die Gelehrten freilich nicht alle überein, aber was kommt es auf ein paar Millionen und bei der Sonne auf ein paar Billionen an? |||||||||||||конечно|||согласны||||||||||||||||| "As for the accuracy of these figures," Eduard continued, "not all scholars agree, of course, but what does a few million matter, and a few trillion for the sun? Eine Billion ist für uns eine ebenso unfaßbare Zahl als eine Trillion. For us, a trillion is just as incomprehensible a number as a trillion.

Seit Christi Geburt sind erst eine sechzehntel Billion Sekunden verflossen.« Only a sixteenth of a trillionth of a second has passed since the birth of Christ."

»Ja, ja, das gebe ich schon zu,« sagte Wonström, »aber ich muß noch einmal auf das Vereisen der Erde zurückkommen. "Yes, yes, I admit that," said Wonström, "but I have to come back to the freezing of the earth.

Wie ich mich erinnere, soll die Erde früher schon einmal vereist gewesen sein.« As I recall, the earth is said to have been icy in the past."

»Allerdings ist nach der Tertiärzeit, also vor verhältnismäßig kurzer Zeit, wo der Mensch schon in Europa an einzelnen Stellen existierte, eine Kälteperiode eingetreten, welche die ganze nördliche Erdhälfte umfaßte, Die meisten Spuren, welche man früher einer allgemeinen Sintflut zugeschrieben hatte, rührte von dieser Eiszeit her. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||потоп||||||| "However, after the Tertiary period, i.e. a relatively short time ago, when man already existed in Europe in individual places, a cold period occurred which encompassed the entire northern half of the earth. Über die Ursachen dieser Kälteperiode ist man noch nicht ganz im klaren; man hat dieselben einesteils aus allgemeinen astronomischen Verhältnissen, andernteils aus Veränderungen der geographischen Bildung zu erklären gesucht. |||||||||||||||с одной стороны||||||||||||| The causes of this cold period are not yet fully understood; they have been explained partly by general astronomical conditions and partly by changes in geographical formation. Im großen und ganzen ändert diese kurze Eiszeit aber nichts an den vorhergegangenen Ausführungen. ||||||||||||предшествующих|выводах On the whole, however, this short ice age does not change the previous statements. Die Kälte dringt von der Umgegend der Pole nach dem Äquator zu bis es auf der Erde nur noch einen schmalen, bewohnbaren Gürtel gibt.« The cold penetrates from the vicinity of the poles towards the equator until there is only a narrow, habitable belt on the earth."

»Wie soll ich mir aber da das warme Polarland erklären,« rief Wonström. "But how am I supposed to explain the warm polar land?" exclaimed Wonström.

»Da kann ich dir jetzt wahrhaftig keine Antwort geben, wenn der Golfstrom, den du doch selbst als Ursache angegeben hast, dir nicht genügt, doch ich werde bei gelegener Zeit sehen, ob ich aus meinem Buche nicht die Antwort ziehen kann.« |||||||||||||||||||||||||||удобном|||||||||||| "I really can't give you an answer now, if the Gulf Stream, which you yourself mentioned as the cause, is not enough for you, but I'll see if I can't find the answer in my book when the time comes." «Я действительно не могу дать вам ответ, если Гольфстрима, который вы сами привели в качестве причины, недостаточно для вас, но я посмотрю, не смогу ли я получить ответ из моей книги, когда время придет». верно."