×

Nós usamos os cookies para ajudar a melhorar o LingQ. Ao visitar o site, você concorda com a nossa política de cookies.

image

Wunderbare Jahre (Full Transcript, Video, Audio), Wunderbare Jahre I.5: Und Wenn Sie Nun Auflegt?

Wunderbare Jahre I.5: Und Wenn Sie Nun Auflegt?

OPENING SEQUENCE

INT. ABEND. HAUS DER ARNOLDS (Kevin sitzt vor dem Telefon. Er nimmt den Hörer ab und beginnt zu wählen.)

Es gibt nur wenige Dinge im Leben, die einen so restlos in Angst und Schrecken versetzen wie das Vorhaben, ein zwölfjähriges Mädchen anzurufen.

(Kevin schlägt den Hörer wieder auf das Telefon.)

Besonders, wenn es ein echt süßes zwölfjähriges Mädchen ist.

INT. TAG. KLASSENRAUM (Kevin und die anderen Schüler beobachten im Fernsehen den Start von Apollo 8.)

REPORTER #1 (im Fernsehen): Es bleiben noch 19 Minuten bis zum Start. Alles verläuft planmäßig. Die Bodenmannschaft führt noch eine letzte technische Überprüfung durch, bevor Apollo 8 an diesem denkwürdigen Tag abhebt.

Sie hatte in der dritten Stunde mit mir zusammen Gemeinschaftskunde. Diesen Tag vergeß ich nie. Mrs. Ritvo ließ uns den Raketenstart im Fernsehen mitverfolgen. Zu dieser Zeit hatte ich gerade die ganze Sache mit Winnie Cooper überwunden und ich wußte gar nicht, daß ich schon wieder für die Liebe anfällig war. Ich wußte nur, mein Interesse für das Raumfahrtprogramm war den Bach runtergegangen. Abschuß...Landung...Abschuß...Landung...na und? Aber dann...erspähten meine Augen...sie...Lisa Berlini. Lisa Berlini war so ein Mädchen, von dem man träumt...bei dem aber klar ist, daß sie wahrscheinlich nicht einmal den Namen von einem weiß. Aber dann passierte es.

(Die Klasse zählt den Countdown mit und johlt, als die Rakete abhebt. Lisa dreht sich um und sieht zu Kevin.)

Sie hat mich angeguckt! Habt ihr das gesehen? Sie hat mich richtig angeguckt! Damit das auch alle richtig verstehen: Wenn man zwölf ist und ein Mädchen guckt einen so an, und sei es auch nur für eine Sekunde, gibt es einen Riesenknall und alles andere wird aus dem Hirn direkt in Richtung Stratosphäre geschossen.

(Die Klingel läutet. Alle stehen auf und verlassen den Klassenraum. Nur Kevin bleibt auf seinem Platz. Lisa wirft ihm noch einen Blick zu, als sie den Raum verläßt.)

Ich war verliebt.

REPORTER #1 (im Fernsehen): Wenn heute alles nach Plan verläuft, wird der erste Spaziergang auf dem Mond in greifbare Nähe gerückt. Eine große Mission.

INT. ABEND. HAUS DER ARNOLDS (Kevin sitzt wieder vor dem Telefon.)

Ich hatte jetzt meine eigene große Mission. Ich mußte rauskriegen, ob sie mich mochte. Das Problem war, ich kannte Lisa nicht besonders gut. Also, um ehrlich zu sein, ich hatte sie ja noch nicht mal reden hör'n. Wahrscheinlich war's das einfachste, sie anzurufen. (Kevin nimmt den Hörer ab, beginnt zu wählen und knallt den Hörer wieder auf die Gabel.)

INT. TAG. SCHULKORRIDOR (Kevin notiert jede von Lisa's Bewegungen.) Andererseits, vielleicht war es ja auch einfacher, Lisa irgendwo über den Haufen zu rennen. Rein zufällig. Ausversehen. - Also bin ich ihr die nächsten drei Tage auf Schritt und Tritt hinterhergeschlichen.

(Die Klingel läutet und Kevin rennt zur Klassenraumtür, um auf Lisa zu warten, während die Kinder den Raum verlassen.)

Am Dienstag dem Achten um 11 Uhr 25 und 15 Sekunden war es soweit. Mein Plan war idiotensicher. Ich hatte mir schon alles genau ausgemalt. Ich würde sie ansehen, sie würde mich ansehen, ich würde sagen: "Entschuldige, Kleine, ich konnte ja nicht ahnen, daß ich dich hier umrenne." Sie würde sagen: "Muß ja wohl mein Glückstag sein." So würde eins zum anderen kommen. Ich würde sagen: "Wie wär's, wenn wir das bei einem kleinen Eiscremesandwich ausdiskutieren?" (Kevin späht in den leeren Klassenraum, als Lisa nicht erscheint. Er dreht sich um, um zu gehen, und stößt mit ihr zusammen.)

LISA: Oh. Hallo. (lange Pause) Wie geht's dir? (Kevin ist etwas benommen und kann keinen klaren Gedanken fassen. Lange Pause.)

KEVIN: Bestens... bestens...

(Eine weitere lange Pause.)

LISA: Naja, mach's gut. (Lisa geht weiter. Kevin ist sauer auf sich selbst...)

KEVIN (wütend): Bestens ? (schlägt seinen Kopf gegen ein Schließfach)

KEVIN: Bestens? INT. TAG. KLASSENRAUM (Kevin sitzt geistesabwesend im Unterricht und malt Herzen in sein Heft.)

Da wurde mir klar, daß es besondere Dinge gibt, die ein Mann einer Frau sagt. Mir wurde auch klar, daß ich nicht die geringste Ahnung hatte, was das für Dinge waren. Ich war völlig fix und fertig. Ich konnte nicht mehr schlafen. Ich konnte nichts mehr essen.

MRS. RITVO: Mr. Arnold?

Ich konnte nicht mehr lernen.

MRS. RITVO: Mr. Arnold, ich warte!

(Kevin wird aus seinen Gedanken gerissen und schreckt hoch.)

KEVIN: Könnten Sie...wohl...die Frage...wiederholen...bitte?

MRS. RITVO: Ich hätte gern gewußt, ob du überhaupt anwesend bist. Damit, daß du hier rumsitzt und den Stuhl anwärmst, ist es nämlich nicht getan.

INT. TAG. CAFETERIA (Kevin und Paul tragen ihre Tabletts durch die Gegend. Während Paul einen freien Tisch sucht, scheint Kevin etwas ganz anderes zu suchen.

PAUL: Meine Beine werden lahm. Setzen wir uns endlich hin ?

(Kevin und Paul setzen sich nebeneinander an einen freien Tisch. Kevin läßt weiterhin seinen Blick durch die ganze Cafeteria streifen.)

PAUL: Kannst du mir mal verraten, wen du suchst?

KEVIN: Was soll die Frage - ich such niemanden.

(Kevin findet schließlich, wen er sucht.)

PAUL: Warum glotzt du denn so zu Lisa Berlini?

(Kevin hält Paul den Mund zu.)

KEVIN (verärgert): Willst du mir vielleicht irgendwas anhängen? Bist du irre? Gut, wenn ich loslasse, versprichst du, daß du den Rand hältst? Ehrenwort?

(Paul nickt. Kevin läßt ihn los.)

PAUL: Hab ich irgendwas falsches gesagt? (begreift plötzlich) Ach so. Kann es sein, daß du sie magst?

KEVIN: Was!? Bist du bescheuert? Woher hast du denn die dusselige Idee? (Pause) Naja, vielleicht etwas.

PAUL: Wahnsinn! Ehrlich? Und mag sie dich auch?

KEVIN: Paul, ich habe keine Ahnung.

PAUL: Weißt du, wer es sicher weiß?

KEVIN: Paul, eins mußt du mir versprechen, verstanden? Kein Mensch darf davon Wind kriegen. Ist das klar?

PAUL: Okay, okay.

KEVIN (neugierig): Wer?

Damit begann die große Blamage bei den Vermittlern.

PAUL: Patty Galvin. Sie wohnt direkt im Nebenhaus und sie weiß einfach alles über sie. Soll ich sie fragen?

Hinundhergerissen zwischen dieser quälenden Liebe und der Angst vor einer Demütigung...

(Paul steht auf, um Patty zu fragen.)

...ließ ich mich schließlich darauf ein. Nachdem Paul schwören mußte, daß Lisa Berlini kein Wort davon erfahren würde. Also stiefelte Paul los und fragte Patty Galvin, ob Lisa mich nun mochte oder nicht. Immerhin wußte Patty ja einfach alles über Lisa.

(Paul keht zurück.)

PAUL: Sie hatte auch keine Ahnung.

KEVIN: Wo...wo rennt sie denn hin?Was macht sie jetzt?

PAUL: Sie fragt Tommy Rygot.

KEVIN: Oh Gott, und morgen ist es in der ganzen Schule rum!

Tommy Rygot hatte natürlich absolut keine Ahnung, aber er war so zuvorkommend und erkundigte sich bei...bei ähm...

KEVIN: Wer ist denn die?

PAUL: Was weiß ich? Ist mir noch nie über den Weg gelaufen.

...bei jemandem, der uns noch nie über den Weg gelaufen war.

(Das Mädchen geht hinüber zu Lisa.)

KEVIN: Oh, meine Güte, nein! Was tut sie da? Paul, sag schon, was tut sie da?

(Das Mädchen fragt Lisa, die nun zu Kevin hinüberblickt. Kevin springt auf und rennt so schnell er kann aus der Cafeteria. Einige Kinder lachen, als er beim Vorbeirennen noch einen Jungen anrempelt.)

INT. TAG. JUNGENTOILETTE (Kevin sitzt auf einer der Toiletten. Paul steht mit einem Sandwich in der Hand neben ihm.)

Nachdem die große Blamage bei den Vermittlern so katastrophal gelaufen war, stand fest, daß ich Lisa Berlini nie wieder unter die Augen treten könnte. Es gab ein paar Orte, an denen es unwahrscheinlich war, auf sie zu treffen.

PAUL: Wenn du das Thunfischsandwich nicht gleich nimmst, spül ich's runter. KEVIN: Paul, wie hat sie reagiert als die Tante sie gefragt hat, ob sie mich mag ?

PAUL: Keine Ahnung. Ich hab mir deinen Abgang angeguckt.

(Die Klingel läutet.)

PAUL: Äh, wir müssen jetzt echt zu O'Brien. Es hat geklingelt.

KEVIN: Uh-uh. Ich geh nirgendwo hin. Nachher sieht sie mich noch.

PAUL: Du kannst doch nicht den ganzen Tag hier drin hocken!

KEVIN: Wieso denn nicht?

Ja, wieso denn eigentlich nicht? Ich hatte fließendes Wasser, jede Menge Klos, geheizt war auch, Thunfisch - ich hätte das wochenlang aushalten können.

PAUL: Im Bus triffst du sie sowieso.

KEVIN: Dann lauf ich eben.

PAUL: Ja, aber was machst du morgen?

INT. TAG. HAUS DER ARNOLDS (Norma ist in der Küche. Kevin kommt herein.)

KEVIN: Mom, ich hab Halsschmerzen.

NORMA: Was? Komm her, laß mal reingucken. Sag "ah"! (Kevin läßt Norma in seinen Hals schauen.)

KEVIN: Ahhhhh...

NORMA: Mmh, der ist ein bißchen rot.

(Norma greift nach einer Taschenlampe und schaut noch einmal in Kevins Hals.)

KEVIN: Ahhhhh...

Klar war er rot. So ein Hals ist immer rot. Aber Gott sei Dank sah meine Mutter nie rein, wenn ich keine Beschwerden hatte.

NORMA: Du gehst sofort wieder ins Bett!

KEVIN: Muß ich denn unbedingt?

NORMA: Keine Wiederrede! Ich bring dir 'nen Kakao und den Fernseher. Los geh!

(Kevin dreht sich um und grinst, als er die Küche verläßt.)

INT. TAG. KEVIN'S ZIMMER (Kevin sitzt auf dem Bett und sieht Quizsendungen.) Nach etwa zwei Stunden absoluter Bettruhe mit Fernsehen sieht die Welt immer etwas besser aus.

(Später am Abend...)

Nach etwa zehn Stunden sieht sie eher noch viel schlimmer aus. Langsam widerte ich mich an. Ich meine, wie stellte ich mir das vor? Wollte ich den Rest meines Lebens damit verbringen, mir beknackte Quizsendungen anzusehen, nur weil ich Schiß vor einem zwölfjährigen Mädchen hatte?

(Kevin schaltet auf einen anderen Kanal um, der die Mission von Apollo 8 überträgt.)

REPORTER #1 (im Fernsehen): Wenn die Astronauten heute nacht den Mond auf der uns abgewandten Seite umrunden, erblickt die Menschheit zum ersten Mal seit der Zeit des Christoph Kolumbus einen wirklich neuen Horizont.

REPORTER #2 (Im Fernsehen): Was mich beinah noch mehr beeindruckt, Frank, ist die bewunderswerte Kühnheit dieser drei Männer, die sich der Herausforderung stellen, die Präsident Kennedy 1960 so formuliert hat:

KENNEDY (im Fernsehen): ...natürlich haben wir keine Garantie, daß wir irgendwann einmal die ersten sind. Jedoch haben wir die Garantie, daß, wenn wir dieses Ziel nicht mit aller Kraft verfolgen, wir zu den letzten gehören werden. (Applaus)

Plötzlich wußte ich, was ich zu tun hatte. Ich konnte nicht ewig vor Lisa Berlini wegrennen. Ich mußte mir ein Herz fassen und der Gefahr ins Auge sehen.

INT. ABEND. KÜCHE (Kevin sitzt wieder vor dem Telefon und hält den Hörer in der Hand. Er beginnt zu wählen.)

Ich mußte den Hörer abnehmen und sie anrufen...

(Kevin schlägt den Hörer auf die Gabel zurück.)

...gleich nach dem Abendbrot.

INT. ABEND. KÜCHE (Kevin, Norma, Jack, Karen, und Wayne sitzen am Tisch und essen Abendbrot. Die Übertragung der Mission von Apollo 8 läuft im Fernsehen.

REPORTER #1 (im Fernsehen): Und wenn die Umrundung des Mondes erfolgreich ist, hegt die NASA die Hoffnung, Präsident Kennedys Herausforderung annehmen zu können und bis Ende des Jahrzehnts einen Menschen auf den Mond zu befördern.

Ich hatte meine eigene Herausforderung. Ich würde bis 8 Uhr Lisa Berlini anrufen. Unter Einsatz meines Lebens.

NORMA (zu Kevin): Schätzchen, du siehst ganz blaß aus. Was macht dein Hals?

KEVIN (seinen Hals reibend): Ist immernoch schlimm. Tut ziemlich weh.

NORMA: Naja, das beste wird sein, ich seh ihn mir mal an wenn er wieder normal ist - nur so zum Vergleich.

KEVIN: Mom?

NORMA: Mmh?

KEVIN: Weißt du noch, wie Dad dich zum allerersten Mal angerufen hat?

NORMA: Ähm, ich erinnere mich nicht mehr so genau.

KEVIN: Oh.

JACK: Ich glaube, es war bei Macy's. NORMA: Ja, richtig. Stimmt. Macy's. Da hab ich zu dieser Zeit gerade Schlipse verkauft und dein Vater hat angerufen, ob er seinen Schlips umtauschen kann.

KEVIN: Dann kanntest du ihn überhaupt nicht?

NORMA: Klar kannt' ich ihn. Ich hatte ihm ja schließlich den Schlips verkauft. Ich weiß noch, wie ich ihn rangehalten hab, um zu sehen, ob er zu seinem Hemd paßt.

KEVIN: Und, ähm...hast du gehofft, daß er dich anruft?

NORMA: Gehofft? Nein. Ich hab ihm einen Schlips verkauft und dachte: "Naja, damit hat's sich." KEVIN: Uh.

INT. ABEND. KÜCHE (Kevin sitzt wieder vor dem Telefon.)

Es wahr soweit. Noch 19 Minuten bis zur Stunde X. Ich war startklar. Ich konnte jederzeit den Hörer abnehmen und sie anrufen.

(Kevin legt seine Hand auf den Hörer, zieht sie aber schnell wieder weg, als Jack hereinkommt.)

JACK: Norma, wo sind die blöden Schecks wieder hin?

NORMA (V/O): Die liegen in der Schublade.

JACK: Nein, liegen sie nicht. Da guck ich ja gerade.

(Jack schaut in die Schublade. Kevin öffnet eine andere und nimmt das Scheckheft heraus.)

KEVIN: Dad.

JACK: Mmh?

Danke.

(Jack nimmt das Scheckbuch.)

JACK (zu Norma): Hat sich eben erledigt.

KEVIN: Um, Dad.

JACK: Mmh?

KEVIN: Ich wollte eigentlich gerade telefonieren.

JACK: Telefonier doch.

KEVIN: Ich hatte gehofft, daß ich dazu ein bißchen Ruhe hätte.

JACK: Wozu brauchst du denn bitte Ruhe?

(Pause)

KEVIN: Weißt du...

JACK: Was?

KEVIN: Ich möchte einen Schlips umtauschen, Dad.

Als er mich so ansah hatten wir wohl beide das ergreifende Gefühl, das sich eine rührende Episode unserer Familiengeschichte wiederholte.

JACK: Seit wann trägst du denn Schlipse? (Pause) Hände weg von meinen Füllern.

(Jack verläßt die Küche.)

Jetzt war es wirklich so weit.

KEVIN (übt): Hallo, hier ist Kevin. (mit tiefer Stimme) Hallo, hier ist Kevin. (lässig) Hallo, hier ist Kevin.

Mann, mach schon! Jetzt oder nie.

(Kevin nimmt den Hörer ab und wählt.)

KEVIN: Hallo? Hier ist Kevin. Wie geht's dir denn so? PAUL: Es geht. Was ist?

KEVIN: Äh, nichts. Ich wollt' nur wissen, wie dein Tag war. PAUL: Och, gar nicht schlecht.

KEVIN: Und, ähm, was war in Mathe?

PAUL: Äh, nichts.

KEVIN: Hattet ihr wenigstens was Gutes in Sport?

PAUL: Mmh, nein. Eigentlich nicht.

KEVIN: Gar nichts?

PAUL: Nein, wirklich nicht.

KEVIN: Oh Mann, das nervt, Paul! Dein Leben ist sowas von öde! Da kriegt man ja Depressionen!

(Kevin legt wütend auf.)

PAUL: Hallo? Hallo?

INT. ABEND. KÜCHE (Kevin sitzt weiterhin am Telefon.)

Eine innere Stimme sagte mir, daß es jetzt wirklich echt soweit war. Es lag nicht daran, daß sich alle Muskeln in meinem Körper verkrampften - ja, das taten sie. Auch nicht daran, daß alle vorhandenen Nervenenden kribbelten - ja, das taten sie. Nein, es lag daran, daß jeder Haps, den ich beim Abendbrot gegessen hatte, in meinem Magen plötzlich Achterbahn fuhr.

(Kevin greift langsam nach dem Hörer. Plötzlich klingelt das Telefon und er schreckt zurück. Schließlich nimmt er ab.)

KEVIN: Hallo?...Ja Jeff, einen Moment. (ruft laut) Wayne. Wayne!

(Wayne kommt in die Küche und nimmt Kevin den Hörer ab.)

KEVIN: Es ist Jeff, aber wenn es geht, faß dich kurz. Du weißt schon, ähm, ich muß noch telefonieren.

WAYNE: Ich leg auf wenn ich aufleg, du Sack. Das ist hier nämlich ein sehr wichtiges Telefonat. (spricht in den Hörer) Ja, Blödmann? Na Alter, alles klar? Wie war ich, häh?

Wayne hatte offenbar andere Vorstellungen von einem wichtigen Telefonat als ich, oder als jedes andere denkende menschliche Wesen.

KEVIN: Wayne, hat das nicht Zeit?

WAYNE (zu Kevin): Nein, hetz mich nicht. (zu Jeff): Ach ja, ja. Der soll sich nicht ins Hemd machen, sonst nehmen wir uns Mamis kleinen Bettnässer vor.

(Später...)

WAYNE: ...ja, alles klar. Bis morgen. (zu Kevin): So, jetzt kannst du, du Sack.

(Wayne drückt Kevin das Telefon in die Hand und will gehen. Kurz vor der Tür bleibt er stehen.)

Oh nein, bitte. Alles, nur das nicht. Warum hatte ich Idiot nicht vorher angerufen? Warum?

(Wayne dreht sich um und schreitet langsam zu Kevin zurück.)

Oder wollte er mich nur fragen, ob er die Tür zumachen soll?

WAYNE: Wen rufst du denn an, du Sack?

KEVIN: Niemanden.

WAYNE: Dafür, daß du niemanden anrufst, hast du hier aber ganz schön lange rumgesessen.

KEVIN: Laß mich in Ruhe, Wayne.

WAYNE: Ist es vielleicht... eine Tussie?

KEVIN: Laß mich in Ruhe!

WAYNE: Mal sehen - wer ist es wohl?

KEVIN: Niemand ! Und jetzt verzieh dich gefälligst!

WAYNE: Ist es vielleicht Debbie Ackerman?

KEVIN: Los, raus!

WAYNE: Katie Osborne?

KEVIN: Laß den Scheiß!

WAYNE: Irgendwo muß ja auch die Nummer sein.

(Sie kämpfen.)

WAYNE: Gib's auf, du Zwerg! (Schließlich kriegt WAYNE den Zettel mit der Nummer zu fassen.)

WAYNE: Uh, uh uh. Danke schön. Aha, Lisa ! Kennen wir irgendwelche Lisa's? KEVIN: Kannst du vergessen. Da ist nichts.

WAYNE: Ach. Na dann macht's dir sicher nichts aus, wenn ich sie jetzt mal anrufen, neh Kumpelchen? KEVIN: Nicht das geringste.

WAYNE: Also dann.

(Wayne greift nach dem Telefon und wählt. Kevin versucht, ganz ruhig auszusehen - bis Wayne die letzte Ziffer gewählt hat.)

KEVIN: Nein!

(Kevin wirft sich auf Wayne und versucht, ihm das Telefon zu entreißen.)

KEVIN: Gib's, bitte Wayne. Oh Mist! Nein, bitte. Bitte! Oh bitte h”r auf!

WAYNE: Es klingelt...

KEVIN: Verdammt nochmal, nein! Bitte, leg auf!

JACK (V/O, ruft wütend): Hey, was wird denn da drin veranstaltet?

WAYNE: Argh! Gar nichts.

(Wayne reibt seinen Finger und gibt vor, Schmerzen zu haben. Jack kommt in die Küche.)

JACK: Wayne, raus jetzt! Laß deinen Bruder in Ruhe! Sofort!

WAYNE (leise zu Kevin): Sack.

(Wayne geht. Kevin schaut auf die Uhr.)

Nur noch eine Minute bis 8. Wenn ich noch einen Funken Männlichkeit in mir hatte, würde ich sie jetzt anrufen.

(Kevin nimmt den Hörer ab und wählt.)

Der Countdown lief. Noch sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins...

(Während das Telefon klingelt, stellt sich Kevin vor, wie Lisa reagieren könnte. Lisa sitzt in ihrem Raum und geht ans Telefon.)

LISA: Hallo? Ja, hier ist Lisa. Kevin wer? Kevin Arnold?

(zu einer Freundin) Wer ist Kevin Arnold?

(Lisa'a Freundin flüstert etwas.) LISA (zu Kevin): Oh, hallo Kevin! (zu ihren Freunden): Kommt her, Leute, das müßt ihr euch anhören.

(ihre Freunde scharen sich um sie.)

LISA (zu Kevin): Gut geht's mir, Kevin. Und wie geht's dir? Aha...Aha...Ach, was du nicht sagst!

(Lisa kichert. Ihre Freunde lachen. Um sie hat sich eine Menschenmenge gebildet, in der sich auch Mrs. Ritvo und zwei Reporter befinden.)

REPORTER #1: Wir sind hier live bei Lisa Berlini zu Hause, wo Lisa jetzt gerade Kevin Arnold am Telefon hat. Jim, vielleicht können Sie die Frage beantworten: Warum ruft Kevin Lisa an, wo sie ihn doch offenbar für einen totalen Vollidioten hält?

REPORTER #2: Ich habe keine Erklärung, Frank, aber wenn wir unser Mikrophon ganz dicht an den Hörer halten, können unsere Zuschauer und wir in diese Unterhaltung reinhören, obwohl ich bezweifle, daß wir bei dem Gegröle, das in dem Raum herrscht, auch nur ein Wort verstehen werden.

(Kevin legt schnell wieder auf.)

Es wurde acht - es wurde nach acht. Irgendwie kriegte ich es einfach nicht fertig.

NORMA (V/O rufend): Kevin. Kevin, Schatz, komm mal her. Das mußt du dir ansehen.

(Kevin geht ins Wohnzimmer. Norma, Jack, Wayne, und Karen sitzen auf der Coach und sehen die Übertragung der Apollo-8-Mission.)

ASTRONAUT (im Fernsehen): Wir befinden uns auf einer Mondumlaufbahn. Es ist ein überwältigender Anblick, die Erde von hier oben zu sehen...

REPORTER #1 (im Fernsehen): Zum ersten Mal bietet sich Menschen dieser Anblick. Über dem Mondhorizont geht die Erde auf.

REPORTER #2 (im Fernsehen): Das rückt doch alles in ein anderes Licht, nicht wahr, Frank? Wenn man sich vorstellt, daß da unten, auf dieser schönen leuchtenden Kugel Kriege ausgetragen werden, Stürme toben, Menschen geboren werden, Menschen sterben, menschliche Konflikte, unsere Leidenschaften, unser Schmerz, all das geht weiter unter diesem Wolkenschleier.

Und auf einmal hatte ich dieses komische Gefühl. Vielleicht hatte ich diese ganze Sache ja viel zu sehr aufgebauscht. Ich meine, Lisa würde mich schon nicht auslachen. Außerdem - was wäre denn, wenn sie's täte? Wäre das wirklich so ein Drama?

REPORTER: Und jetzt...Werbung.

(Als der erste Werbespot für Zahnpasta eingeblendet wird, geht Kevin in die Küche zurück.)

Da wußte ich, was ich zu tun hatte.

(Kevin setzt sich wieder neben das Telefon und nimmt den Hörer ab.)

Ich brauchte nur den Hörer abzunehmen und ihre Nummer zu wählen.

(Kevin wählt.)

KEVIN: Lisa? Hallo, hier ist Kevin...aus der Schule...Ja genau...der kleine Typ...Ach, ich hatte Halsschmerzen...Nein, ist halb so wild...Wahrscheinlich bin ich morgen wieder da...Mrs. Ritvo? Ja, die ist echt 'n Hammer... CLOSING TITLES

Learn languages from TV shows, movies, news, articles and more! Try LingQ for FREE

Wunderbare Jahre I.5: Und Wenn Sie Nun Auflegt? |||||||puts |||||||Coloca Wonderful Years I.5: And When She Hangs Up Now? Wonderful Years I.5: ¿Y cuando cuelgue ahora? Les années merveilleuses I.5 : Et si elle raccrochait ? Anni meravigliosi I.5: E quando riattacca? ワンダフルイヤーズI.5:そして今、彼女が電話を切ったら? Wonderful Years I.5: En als ze nu ophangt? Anos Maravilhosos I.5: E quando ela se desligar agora? Чудесные годы I.5: А когда она повесит трубку? Harika Yıllar I.5: Ya Şimdi Telefonu Kapattığında? 美好岁月I.5:如果她现在挂了怎么办?

OPENING SEQUENCE

INT. ABEND. HAUS DER ARNOLDS (Kevin sitzt vor dem Telefon. HOUSE OF ARNOLDS (Kevin is sitting in front of the phone. Er nimmt den Hörer ab und beginnt zu wählen.) He picks up the receiver and starts dialing).

Es gibt nur wenige Dinge im Leben, die einen so restlos in Angst und Schrecken versetzen wie das Vorhaben, ein zwölfjähriges Mädchen anzurufen. ||||||||||completely||||||||plan||twelve-year-old|| ||||||||||completamente|||||||||||| There are few things in life that can scare you as much as calling a twelve-year-old girl.

(Kevin schlägt den Hörer wieder auf das Telefon.) (Kevin slams the receiver back down on the phone.)

Besonders, wenn es ein echt süßes zwölfjähriges Mädchen ist. Especially when it's a really cute twelve-year-old girl.

INT. INT. TAG. KLASSENRAUM (Kevin und die anderen Schüler beobachten im Fernsehen den Start von Apollo 8.) classroom|||||||||||| CLASSROOM (Kevin and the other students watch the launch of Apollo 8 on TV.)

REPORTER #1 (im Fernsehen): Es bleiben noch 19 Minuten bis zum Start. REPORTER #1 (on TV): There are 19 minutes left until the start. Alles verläuft planmäßig. ||according to plan Everything goes according to plan. Die Bodenmannschaft führt noch eine letzte technische Überprüfung durch, bevor Apollo 8 an diesem denkwürdigen Tag abhebt. |ground team||||||||||||memorable||takes off |||||||||||||histórico|| The ground crew carry out a final technical check before Apollo 8 lifts off on this memorable day.

Sie hatte in der dritten Stunde mit mir zusammen Gemeinschaftskunde. |||||||||community studies She had social studies with me in the third lesson. Diesen Tag vergeß ich nie. ||forget|| I will never forget that day. Mrs. Ritvo ließ uns den Raketenstart im Fernsehen mitverfolgen. ||||||||to follow along Mrs. Ritvo let us watch the rocket launch on television. Zu dieser Zeit hatte ich gerade die ganze Sache mit Winnie Cooper überwunden und ich wußte gar nicht, daß ich schon wieder für die Liebe anfällig war. ||||||||||||superado|||||||||||||propenso| At the time, I had just gotten over the whole Winnie Cooper thing and I didn't realize I was already susceptible to love again. Ich wußte nur, mein Interesse für das Raumfahrtprogramm war den Bach runtergegangen. |||||||space program|||the creek|gone |||||||||||disminuido I just knew my interest in the space program had gone down the drain. Abschuß...Landung...Abschuß...Landung...na und? launch||launch||| Launch...landing...launch...landing...so what? Aber dann...erspähten meine Augen...sie...Lisa Berlini. ||spotted|||||Berlini But then...my eyes spotted...her...Lisa Berlini. Lisa Berlini war so ein Mädchen, von dem man träumt...bei dem aber klar ist, daß sie wahrscheinlich nicht einmal den Namen von einem weiß. Lisa Berlini was the kind of girl you dream about...but it's clear that she probably doesn't even know your name. Aber dann passierte es. But then it happened.

(Die Klasse zählt den Countdown mit und johlt, als die Rakete abhebt. ||||countdown||||||| |||||||||||despega (The class counts down and cheers as the rocket takes off. Lisa dreht sich um und sieht zu Kevin.) Lisa turns around and looks at Kevin.)

Sie hat mich angeguckt! She was looking at me! Habt ihr das gesehen? Did you see that? Sie hat mich richtig angeguckt! She really looked at me! Damit das auch alle richtig verstehen: Wenn man zwölf ist und ein Mädchen guckt einen so an, und sei es auch nur für eine Sekunde, gibt es einen Riesenknall und alles andere wird aus dem Hirn direkt in Richtung Stratosphäre geschossen. ||||||||||||||||||||||||||||giant bang|||||||||||stratosphere|

(Die Klingel läutet. ||rings Alle stehen auf und verlassen den Klassenraum. Nur Kevin bleibt auf seinem Platz. Lisa wirft ihm noch einen Blick zu, als sie den Raum verläßt.) |throws|||||||||| Lisa gives him another look as she leaves the room).

Ich war verliebt. I was in love.

REPORTER #1 (im Fernsehen): Wenn heute alles nach Plan verläuft, wird der erste Spaziergang auf dem Mond in greifbare Nähe gerückt. |||||||||||||||||alcanzable|| REPORTER #1 (on TV): If everything goes according to plan today, the first walk on the moon will be within reach. Eine große Mission. A great mission.

INT. ABEND. EVENING. HAUS DER ARNOLDS (Kevin sitzt wieder vor dem Telefon.) HOUSE OF ARNOLDS (Kevin sits in front of the phone again.)

Ich hatte jetzt meine eigene große Mission. I now had my own big mission. Ich mußte rauskriegen, ob sie mich mochte. ||averiguar|||| I had to find out if she liked me. Das Problem war, ich kannte Lisa nicht besonders gut. The problem was, I didn't know Lisa very well. Also, um ehrlich zu sein, ich hatte sie ja noch nicht mal reden hör'n. |||||||||||||to hear To be honest, I hadn't even heard her speak. Wahrscheinlich war's das einfachste, sie anzurufen. It was probably the easiest thing to call her. (Kevin nimmt den Hörer ab, beginnt zu wählen und knallt den Hörer wieder auf die Gabel.) |||||||||golpea|||||| (Kevin picks up the receiver, starts dialing and slams the receiver back down).

INT. TAG. SCHULKORRIDOR (Kevin notiert jede von Lisa's Bewegungen.) |||||Lisa's| SCHOOL CORRIDOR (Kevin notes each of Lisa's movements.) Andererseits, vielleicht war es ja auch einfacher, Lisa irgendwo über den Haufen zu rennen. On the other hand, maybe it was easier to run Lisa over somewhere. Rein zufällig. Purely by chance. Ausversehen. accidentally By mistake. - Also bin ich ihr die nächsten drei Tage auf Schritt und Tritt hinterhergeschlichen. ||||||||||||behind - So I followed her around for the next three days.

(Die Klingel läutet und Kevin rennt zur Klassenraumtür, um auf Lisa zu warten, während die Kinder den Raum verlassen.) |||||||classroom door||||||||||| (The bell rings and Kevin runs to the classroom door to wait for Lisa while the children leave the room).

Am Dienstag dem Achten um 11 Uhr 25 und 15 Sekunden war es soweit. ||||||||||llegó el momento On Tuesday the eighth at 11:25 and 15 seconds the time had come. Mein Plan war idiotensicher. |||idiot-proof My plan was foolproof. Ich hatte mir schon alles genau ausgemalt. I had already imagined everything in detail. Ich würde sie ansehen, sie würde mich ansehen, ich würde sagen: "Entschuldige, Kleine, ich konnte ja nicht ahnen, daß ich dich hier umrenne." ||||||||||||||||||||||run into |||||||||||||||||ahorrar||||| I would look at her, she would look at me, I would say: "Sorry, little girl, I had no idea I was going to knock you over." Sie würde sagen: "Muß ja wohl mein Glückstag sein." She would say: "Must be my lucky day." So würde eins zum anderen kommen. One thing would lead to another. Ich würde sagen: "Wie wär's, wenn wir das bei einem kleinen Eiscremesandwich ausdiskutieren?" |||||||||||ice cream sandwich|discuss ||||||||||||discutirlo I'd say, "How about we talk this out over a little ice cream sandwich?" (Kevin späht in den leeren Klassenraum, als Lisa nicht erscheint. |spies|||||||| (Kevin peers into the empty classroom when Lisa doesn't appear. Er dreht sich um, um zu gehen, und stößt mit ihr zusammen.) He turns to leave and bumps into her).

LISA: Oh. Hallo. (lange Pause) Wie geht's dir? (Kevin ist etwas benommen und kann keinen klaren Gedanken fassen. |||aturdido|||||| (Kevin is a bit dazed and can't think straight. Lange Pause.)

KEVIN: Bestens... bestens... KEVIN: Best... best...

(Eine weitere lange Pause.) (Another long pause.)

LISA: Naja, mach's gut. LISA: Well, take care. (Lisa geht weiter. (Lisa goes on. Kevin ist sauer auf sich selbst...) Kevin is angry with himself...)

KEVIN (wütend): Bestens ? KEVIN (angrily): Best ? (schlägt seinen Kopf gegen ein Schließfach) |||||locker |||||taquilla (bangs his head against a locker)

KEVIN: Bestens? INT. TAG. KLASSENRAUM (Kevin sitzt geistesabwesend im Unterricht und malt Herzen in sein Heft.) |||ausente|||||||| CLASSROOM (Kevin sits absent-mindedly in class and draws hearts in his notebook).

Da wurde mir klar, daß es besondere Dinge gibt, die ein Mann einer Frau sagt. Then I realized that there are special things a man says to a woman. Mir wurde auch klar, daß ich nicht die geringste Ahnung hatte, was das für Dinge waren. ||||||||más mínima||||||| I also realized that I didn't have the slightest idea what these things were. Ich war völlig fix und fertig. I was completely exhausted. Ich konnte nicht mehr schlafen. I could no longer sleep. Ich konnte nichts mehr essen. I couldn't eat any more.

MRS. RITVO: Mr. Arnold?

Ich konnte nicht mehr lernen. I couldn't learn any more.

MRS. RITVO: Mr. Arnold, ich warte! MRS. RITVO: Mr. Arnold, I'm waiting!

(Kevin wird aus seinen Gedanken gerissen und schreckt hoch.) (Kevin is torn from his thoughts and startles.)

KEVIN: Könnten Sie...wohl...die Frage...wiederholen...bitte? KEVIN: Could you...repeat...the question...please?

MRS. RITVO: Ich hätte gern gewußt, ob du überhaupt anwesend bist. |||||||||present| |||||||||presente| MRS. RITVO: I'd like to know if you're here at all. Damit, daß du hier rumsitzt und den Stuhl anwärmst, ist es nämlich nicht getan. ||||sits||||warm||||| ||||sentado aquí||||||||| Just sitting here and warming the chair is not enough.

INT. TAG. CAFETERIA (Kevin und Paul tragen ihre Tabletts durch die Gegend. ||||||trays||| CAFETERIA (Kevin and Paul carry their trays around. Während Paul einen freien Tisch sucht, scheint Kevin etwas ganz anderes zu suchen. While Paul is looking for a free table, Kevin seems to be looking for something completely different.

PAUL: Meine Beine werden lahm. ||||entumecen PAUL: My legs are going lame. Setzen wir uns endlich hin ? Shall we finally sit down?

(Kevin und Paul setzen sich nebeneinander an einen freien Tisch. (Kevin and Paul sit down next to each other at a free table. Kevin läßt weiterhin seinen Blick durch die ganze Cafeteria streifen.) |||||||||recorrer Kevin continues to look around the cafeteria).

PAUL: Kannst du mir mal verraten, wen du suchst? PAUL: Can you tell me who you're looking for?

KEVIN: Was soll die Frage - ich such niemanden. |||||||a nadie KEVIN: What's the point of asking - I'm not looking for anyone.

(Kevin findet schließlich, wen er sucht.) (Kevin finally finds who he's looking for.)

PAUL: Warum glotzt du denn so zu Lisa Berlini? ||stares|||||| PAUL: Why are you staring at Lisa Berlini like that?

(Kevin hält Paul den Mund zu.) (Kevin covers Paul's mouth.)

KEVIN (verärgert): Willst du mir vielleicht irgendwas anhängen? |enojado||||||colgar algo KEVIN (annoyed): Are you trying to frame me for something? Bist du irre? ||loco Are you crazy? Gut, wenn ich loslasse, versprichst du, daß du den Rand hältst? |||let|you promise|||||| |||||||||borde|mantienes All right, if I let go, will you promise to hold the edge? Ehrenwort? palabra de honor Word of honor?

(Paul nickt. |nods Kevin läßt ihn los.) Kevin lets go of him.)

PAUL: Hab ich irgendwas falsches gesagt? PAUL: Did I say something wrong? (begreift plötzlich) Ach so. (suddenly realizes) Oh, I see. Kann es sein, daß du sie magst? Could it be that you like them?

KEVIN: Was!? Bist du bescheuert? ||crazy ||estás loco Are you stupid? Woher hast du denn die dusselige Idee? |||||silly| Where did you get that stupid idea? (Pause) Naja, vielleicht etwas. (Pause) Well, maybe something.

PAUL: Wahnsinn! PAUL: Awesome! Ehrlich? Honestly? Und mag sie dich auch? And does she like you too?

KEVIN: Paul, ich habe keine Ahnung. KEVIN: Paul, I have no idea.

PAUL: Weißt du, wer es sicher weiß? PAUL: You know who knows for sure?

KEVIN: Paul, eins mußt du mir versprechen, verstanden? KEVIN: Paul, you have to promise me one thing, understand? Kein Mensch darf davon Wind kriegen. ||may||| ||||viento|saber Nobody must get wind of this. Ist das klar? Is that clear?

PAUL: Okay, okay.

KEVIN (neugierig): Wer? KEVIN (curious): Who?

Damit begann die große Blamage bei den Vermittlern. ||||blame|||agents This was the beginning of the big embarrassment for the brokers.

PAUL: Patty Galvin. |Patty|Galvin PAUL: Patty Galvin. Sie wohnt direkt im Nebenhaus und sie weiß einfach alles über sie. ||||next house||||||| She lives right next door and she knows everything about them. Soll ich sie fragen? Should I ask her?

Hinundhergerissen zwischen dieser quälenden Liebe und der Angst vor einer **** Demütigung... torn|||||||||| |||atormentadora||||||| Torn between this tormenting love and the fear of humiliation...

(Paul steht auf, um Patty zu fragen.) (Paul gets up to ask Patty.)

...ließ ich mich schließlich darauf ein. ...I finally agreed to it. Nachdem Paul schwören mußte, daß Lisa Berlini kein Wort davon erfahren würde. ||prometer||||||||| After Paul had to swear that Lisa Berlini wouldn't hear a word of it. Also stiefelte Paul los und fragte Patty Galvin, ob Lisa mich nun mochte oder nicht. |stomped||||||||||||| So Paul went off and asked Patty Galvin whether Lisa liked me or not. Immerhin wußte Patty ja einfach alles über Lisa. al menos||||||| After all, Patty knew everything about Lisa.

(Paul keht zurück.) |back| (Paul returns.)

PAUL: Sie hatte auch keine Ahnung. PAUL: She had no idea either.

KEVIN: Wo...wo rennt sie denn hin?Was macht sie jetzt? KEVIN: Where... where is she running to? What's she doing now?

PAUL: Sie fragt Tommy Rygot. ||||Rygot PAUL: She asks Tommy Rygot.

KEVIN: Oh Gott, und morgen ist es in der ganzen Schule rum! KEVIN: Oh God, and tomorrow it's all over the school!

Tommy Rygot hatte natürlich absolut keine Ahnung, aber er war so zuvorkommend und erkundigte sich bei...bei ähm... |||||||||||helpful|||||| |||||||||||atento y servicial||preguntó|||| Tommy Rygot had absolutely no idea, of course, but he was obliging enough to check with...with um...

KEVIN: Wer ist denn die? KEVIN: Who is she?

PAUL: Was weiß ich? PAUL: What do I know? Ist mir noch nie über den Weg gelaufen. I've never come across it before.

...bei jemandem, der uns noch nie über den Weg gelaufen war. ...with someone we had never met before.

(Das Mädchen geht hinüber zu Lisa.) (The girl goes over to Lisa.)

KEVIN: Oh, meine Güte, nein! KEVIN: Oh, my goodness, no! Was tut sie da? What is she doing? Paul, sag schon, was tut sie da? Paul, tell me, what is she doing?

(Das Mädchen fragt Lisa, die nun zu Kevin hinüberblickt. ||||||||overlooks (The girl asks Lisa, who now looks over at Kevin. Kevin springt auf und rennt so schnell er kann aus der Cafeteria. Kevin jumps up and runs out of the cafeteria as fast as he can. Einige Kinder lachen, als er beim Vorbeirennen noch einen Jungen anrempelt.) ||||||running||||bumps Some children laugh when he bumps into another boy as he runs past).

INT. TAG. JUNGENTOILETTE (Kevin sitzt auf einer der Toiletten. JUNGENTOILET|||||| BOY'S TOILET (Kevin is sitting on one of the toilets. Paul steht mit einem Sandwich in der Hand neben ihm.) ||||sandwich||||| Paul is standing next to him with a sandwich in his hand).

Nachdem die große Blamage bei den Vermittlern so katastrophal gelaufen war, stand fest, daß ich Lisa Berlini nie wieder unter die Augen treten könnte. After the big embarrassment with the brokers had gone so disastrously, it was clear that I would never be able to meet Lisa Berlini again. Es gab ein paar Orte, an denen es unwahrscheinlich war, auf sie zu treffen. ||||||||unlikely||||| ||||||||improbable||||| There were a few places where it was unlikely to come across them.

PAUL: Wenn du das Thunfischsandwich nicht gleich nimmst, spül ich's runter. ||||tuna sandwich||||to wash|| PAUL: If you don't take the tuna sandwich right away, I'll wash it down. KEVIN: Paul, wie hat sie reagiert als die Tante sie gefragt hat, ob sie mich mag ? KEVIN: Paul, how did she react when her aunt asked her if she liked me?

PAUL: Keine Ahnung. Ich hab mir deinen Abgang angeguckt. I looked at your exit.

(Die Klingel läutet.) (The bell rings.)

PAUL: Äh, wir müssen jetzt echt zu O'Brien. |||||||O'Brien PAUL: Uh, we really need to see O'Brien now. Es hat geklingelt. ||has rung The doorbell rang.

KEVIN: Uh-uh. Ich geh nirgendwo hin. I'm not going anywhere. Nachher sieht sie mich noch. She'll see me later.

PAUL: Du kannst doch nicht den ganzen Tag hier drin hocken! PAUL: You can't sit in here all day!

KEVIN: Wieso denn nicht? KEVIN: Why not?

Ja, wieso denn eigentlich nicht? |why||| Yes, why not? Ich hatte fließendes Wasser, jede Menge Klos, geheizt war auch, Thunfisch - ich hätte das wochenlang aushalten können. ||flowing||||toilets|heated|||tuna|||||| I had running water, lots of toilets, heating, tuna - I could have endured it for weeks.

PAUL: Im Bus triffst du sie sowieso. PAUL: You'll meet them on the bus anyway.

KEVIN: Dann lauf ich eben. KEVIN: I'll run then.

PAUL: Ja, aber was machst du morgen? PAUL: Yes, but what are you doing tomorrow?

INT. TAG. HAUS DER ARNOLDS (Norma ist in der Küche. HOUSE OF ARNOLDS (Norma is in the kitchen. Kevin kommt herein.)

KEVIN: Mom, ich hab Halsschmerzen. ||||dolor de garganta KEVIN: Mom, I have a sore throat.

NORMA: Was? Komm her, laß mal reingucken. ||||to look in ||||echar un vistazo Come here and have a look. Sag "ah"! (Kevin läßt Norma in seinen Hals schauen.) (Kevin lets Norma look down his throat.)

KEVIN: Ahhhhh... |Ahhhhh

NORMA: Mmh, der ist ein bißchen rot. |||||un poco|

(Norma greift nach einer Taschenlampe und schaut noch einmal in Kevins Hals.) |grabs|||||||||| (Norma reaches for a flashlight and looks down Kevin's throat again.)

KEVIN: Ahhhhh...

Klar war er rot. So ein Hals ist immer rot. Aber Gott sei Dank sah meine Mutter nie rein, wenn ich keine Beschwerden hatte. ||||||||||||quejas| But thank God my mother never looked in when I wasn't complaining.

NORMA: Du gehst sofort wieder ins Bett! NORMA: You go straight back to bed!

KEVIN: Muß ich denn unbedingt? ||||unbedingt KEVIN: Do I really have to?

NORMA: Keine Wiederrede! ||no rebuttal NORMA: No argument! Ich bring dir 'nen Kakao und den Fernseher. I'll bring you some cocoa and the TV. Los geh! Go on!

(Kevin dreht sich um und grinst, als er die Küche verläßt.) |||||grins||||| |||||sonríe|||||

INT. TAG. KEVIN'S ZIMMER (Kevin sitzt auf dem Bett und sieht Quizsendungen.) |||||||||quiz shows Nach etwa zwei Stunden absoluter Bettruhe mit Fernsehen sieht die Welt immer etwas besser aus. |||||bed rest||||||||| |||||reposo en cama||||||||| After about two hours of absolute bed rest with television, the world always looks a little better.

(Später am Abend...) (Later in the evening...)

Nach etwa zehn Stunden sieht sie eher noch viel schlimmer aus. After about ten hours it looks much worse. Langsam widerte ich mich an. |began||| I was slowly becoming disgusted. Ich meine, wie stellte ich mir das vor? I mean, how did I imagine that? Wollte ich den Rest meines Lebens damit verbringen, mir beknackte Quizsendungen anzusehen, nur weil ich Schiß vor einem zwölfjährigen Mädchen hatte? |||||||||stupid|||||||||twelve-year-old|| |||||||||locas|||||||||de doce años|| Was I going to spend the rest of my life watching stupid quiz shows just because I was scared of a twelve-year-old girl?

(Kevin schaltet auf einen anderen Kanal um, der die Mission von Apollo 8 überträgt.) (Kevin switches to another channel broadcasting the Apollo 8 mission).

REPORTER #1 (im Fernsehen): Wenn die Astronauten heute nacht den Mond auf der uns abgewandten Seite umrunden, erblickt die Menschheit zum ersten Mal seit der Zeit des Christoph Kolumbus einen wirklich neuen Horizont. |||||||||||||away||to circle|beholds||||||||||||||| REPORTER #1 (on TV): When the astronauts orbit the moon tonight on the side facing away from us, mankind will see a truly new horizon for the first time since the time of Christopher Columbus.

REPORTER #2 (Im Fernsehen): Was mich beinah noch mehr beeindruckt, Frank, ist die bewunderswerte Kühnheit dieser drei Männer, die sich der Herausforderung stellen, die Präsident Kennedy 1960 so formuliert hat: |||||almost|||||||admirable||||||||||||||| |||||casi||||||||||||||||||||||

KENNEDY (im Fernsehen): ...natürlich haben wir keine Garantie, daß wir irgendwann einmal die ersten sind. KENNEDY (on TV): ...of course we have no guarantee that we'll be the first at some point. Jedoch haben wir die Garantie, daß, wenn wir dieses Ziel nicht mit aller Kraft verfolgen, wir zu den letzten gehören werden. sin embargo|||||||||||||||||||| However, we have the guarantee that if we do not pursue this goal with all our might, we will be among the last. (Applaus)

Plötzlich wußte ich, was ich zu tun hatte. Suddenly I knew what I had to do. Ich konnte nicht ewig vor Lisa Berlini wegrennen. |||||||run away |||||||correr lejos I couldn't run away from Lisa Berlini forever. Ich mußte mir ein Herz fassen und der Gefahr ins Auge sehen. |||||tomar|||peligro||| I had to take heart and face the danger.

INT. ABEND. KÜCHE (Kevin sitzt wieder vor dem Telefon und hält den Hörer in der Hand. KITCHEN (Kevin sits in front of the phone again and holds the receiver in his hand. Er beginnt zu wählen.) |||elegir

Ich mußte den Hörer abnehmen und sie anrufen... ||||to take off||| I had to pick up the phone and call her...

(Kevin schlägt den Hörer auf die Gabel zurück.) (Kevin slams the receiver back on the fork.)

...gleich nach dem Abendbrot. ...right after dinner.

INT. ABEND. KÜCHE (Kevin, Norma, Jack, Karen, und Wayne sitzen am Tisch und essen Abendbrot. KITCHEN (Kevin, Norma, Jack, Karen, and Wayne are sitting at the table eating dinner. Die Übertragung der Mission von Apollo 8 läuft im Fernsehen. |transmisión||||||| The Apollo 8 mission is broadcast on television.

REPORTER #1 (im Fernsehen): Und wenn die Umrundung des Mondes erfolgreich ist, hegt die NASA die Hoffnung, Präsident Kennedys Herausforderung annehmen zu können und bis Ende des Jahrzehnts einen Menschen auf den Mond zu befördern. ||||||orbit|||||||||||Kennedy's||to accept|||||||decade's||||||| |||||||||||||||||||aceptar desafío||||||||||||||enviar a REPORTER #1 (on TV): And if the orbit of the moon is successful, NASA harbors hopes of meeting President Kennedy's challenge and putting a man on the moon by the end of the decade.

Ich hatte meine eigene Herausforderung. ||||challenge I had my own challenge. Ich würde bis 8 Uhr Lisa Berlini anrufen. I would call Lisa Berlini by 8 o'clock. Unter Einsatz meines Lebens. |use|| At the risk of my life.

NORMA (zu Kevin): Schätzchen, du siehst ganz blaß aus. NORMA (to Kevin): Honey, you look really pale. Was macht dein Hals? How is your neck?

KEVIN (seinen Hals reibend): Ist immernoch schlimm. |||||todavía es| KEVIN (rubbing his neck): It's still bad. Tut ziemlich weh. It hurts quite a bit.

NORMA: Naja, das beste wird sein, ich seh ihn mir mal an wenn er wieder normal ist - nur so zum Vergleich. NORMA: Well, the best thing will be to have a look at it when it's back to normal - just for comparison.

KEVIN: Mom?

NORMA: Mmh?

KEVIN: Weißt du noch, wie Dad dich zum allerersten Mal angerufen hat? ||||||||all-time||| ||||||||primerísimo||| KEVIN: Do you remember the very first time Dad called you?

NORMA: Ähm, ich erinnere mich nicht mehr so genau. NORMA: Um, I don't remember exactly.

KEVIN: Oh.

JACK: Ich glaube, es war bei Macy's. ||||||Macy's JACK: I think it was at Macy's. NORMA: Ja, richtig. Stimmt. That's right. Macy's. Da hab ich zu dieser Zeit gerade Schlipse verkauft und dein Vater hat angerufen, ob er seinen Schlips umtauschen kann. |||||||ties|||||||||||| |||||||corbatas|||||||||||cambiar| I was selling ties at the time and your father called to see if he could exchange his tie.

KEVIN: Dann kanntest du ihn überhaupt nicht? KEVIN: Then you didn't know him at all?

NORMA: Klar kannt' ich ihn. ||can|| NORMA: Of course I knew him. Ich hatte ihm ja schließlich den Schlips verkauft. ||||por fin||| After all, I had sold him the tie. Ich weiß noch, wie ich ihn rangehalten hab, um zu sehen, ob er zu seinem Hemd paßt. ||||||held|||||||||| I remember holding it up to see if it matched his shirt.

KEVIN: Und, ähm...hast du gehofft, daß er dich anruft? KEVIN: And, um...were you hoping he'd call you?

NORMA: Gehofft? |¿Esperado NORMA: Hoping? Nein. Ich hab ihm einen Schlips verkauft und dachte: "Naja, damit hat's sich." ||||corbata||||||| I sold him a tie and thought: "Well, that's that." KEVIN: Uh.

INT. ABEND. KÜCHE (Kevin sitzt wieder vor dem Telefon.) KITCHEN (Kevin sits in front of the phone again.)

Es wahr soweit. The time has come. Noch 19 Minuten bis zur Stunde X. Ich war startklar. ||||||||ready Another 19 minutes until the X hour. I was ready to go. Ich konnte jederzeit den Hörer abnehmen und sie anrufen. |||||to take off||| I could pick up the phone and call her at any time.

(Kevin legt seine Hand auf den Hörer, zieht sie aber schnell wieder weg, als Jack hereinkommt.) |||||||||||||||comes (Kevin puts his hand on the receiver, but quickly pulls it away when Jack comes in.)

JACK: Norma, wo sind die blöden Schecks wieder hin? |||||stupid|checks|| JACK: Norma, where did the stupid checks go again?

NORMA (V/O): Die liegen in der Schublade. |||||||cajón NORMA (V/O): They're in the drawer.

JACK: Nein, liegen sie nicht. JACK: No, they're not. Da guck ich ja gerade. That's where I'm looking right now.

(Jack schaut in die Schublade. (Jack looks in the drawer. Kevin öffnet eine andere und nimmt das Scheckheft heraus.) |||||||checkbook| Kevin opens another one and takes out the checkbook.)

KEVIN: Dad.

JACK: Mmh?

Danke.

(Jack nimmt das Scheckbuch.) |||checkbook (Jack takes the checkbook.)

JACK (zu Norma): Hat sich eben erledigt.

KEVIN: Um, Dad.

JACK: Mmh?

KEVIN: Ich wollte eigentlich gerade telefonieren. KEVIN: I was actually just about to make a phone call.

JACK: Telefonier doch. |call| Why don't you make a phone call?

KEVIN: Ich hatte gehofft, daß ich dazu ein bißchen Ruhe hätte. KEVIN: I was hoping that I would have some peace and quiet.

JACK: Wozu brauchst du denn bitte Ruhe? JACK: Why do you need peace and quiet?

(Pause)

KEVIN: Weißt du...

JACK: Was?

KEVIN: Ich möchte einen Schlips umtauschen, Dad. ||||corbata||

Als er mich so ansah hatten wir wohl beide das ergreifende Gefühl, das sich eine rührende Episode unserer Familiengeschichte wiederholte. ||||||||||touching||||||||| |||||||||||||||emocionante|||| When he looked at me like that, we both had the poignant feeling that a touching episode in our family history was repeating itself.

JACK: Seit wann trägst du denn Schlipse? JACK: When did you start wearing ties? (Pause) Hände weg von meinen Füllern. |||||pens (Pause) Hands off my fountain pens.

(Jack verläßt die Küche.) (Jack leaves the kitchen.)

Jetzt war es wirklich so weit. Now the time had really come.

KEVIN (übt): Hallo, hier ist Kevin. (mit tiefer Stimme) Hallo, hier ist Kevin. |deep||||| (in a low voice) Hello, this is Kevin. (lässig) Hallo, hier ist Kevin. casually|||| (casually) Hello, this is Kevin.

Mann, mach schon! Man, come on! Jetzt oder nie.

(Kevin nimmt den Hörer ab und wählt.) (Kevin picks up the phone and dials.)

KEVIN: Hallo? Hier ist Kevin. Wie geht's dir denn so? How are you doing? PAUL: Es geht. PAUL: It works. Was ist? What is it?

KEVIN: Äh, nichts. Ich wollt' nur wissen, wie dein Tag war. I just wanted to know how your day was. PAUL: Och, gar nicht schlecht. PAUL: Oh, not bad at all.

KEVIN: Und, ähm, was war in Mathe? KEVIN: And, um, what was in math?

PAUL: Äh, nichts.

KEVIN: Hattet ihr wenigstens was Gutes in Sport? KEVIN: Did you at least have something good in sports?

PAUL: Mmh, nein. Eigentlich nicht. Not really.

KEVIN: Gar nichts? KEVIN: Nothing?

PAUL: Nein, wirklich nicht. PAUL: No, really not.

KEVIN: Oh Mann, das nervt, Paul! KEVIN: Oh man, that sucks, Paul! Dein Leben ist sowas von öde! |||||boring |||||aburrido Your life is so boring! Da kriegt man ja Depressionen! It makes you depressed!

(Kevin legt wütend auf.) (Kevin hangs up angrily.)

PAUL: Hallo? Hallo?

INT. ABEND. KÜCHE (Kevin sitzt weiterhin am Telefon.) KITCHEN (Kevin is still on the phone.)

Eine innere Stimme sagte mir, daß es jetzt wirklich echt soweit war. An inner voice told me that the time had really come. Es lag nicht daran, daß sich alle Muskeln in meinem Körper verkrampften - ja, das taten sie. |||||||||||tightened|||| It wasn't because all the muscles in my body tensed up - yes, they did. Auch nicht daran, daß alle vorhandenen Nervenenden kribbelten - ja, das taten sie. |||||existing||were tingling|||| |||||existentes|||||| Nein, es lag daran, daß jeder Haps, den ich beim Abendbrot gegessen hatte, in meinem Magen plötzlich Achterbahn fuhr. ||||||hap|||||||||||roller coaster| |||||||||||||||estómago||montaña rusa| No, it was because every mouthful I had eaten at dinner was suddenly a rollercoaster in my stomach.

(Kevin greift langsam nach dem Hörer. (Kevin slowly reaches for the receiver. Plötzlich klingelt das Telefon und er schreckt zurück. Suddenly the phone rings and he flinches. Schließlich nimmt er ab.) Finally he picks up.)

KEVIN: Hallo?...Ja Jeff, einen Moment. KEVIN: Hello?...Yes Jeff, just a moment. (ruft laut) Wayne. (shouts loudly) Wayne. Wayne!

(Wayne kommt in die Küche und nimmt Kevin den Hörer ab.)

KEVIN: Es ist Jeff, aber wenn es geht, faß dich kurz. KEVIN: It's Jeff, but if you can, keep it short. Du weißt schon, ähm, ich muß noch telefonieren. You know, um, I have to make a phone call.

WAYNE: Ich leg auf wenn ich aufleg, du Sack. WAYNE: I'll hang up when I hang up, you sack of shit. Das ist hier nämlich ein sehr wichtiges Telefonat. This is a very important phone call. (spricht in den Hörer) Ja, Blödmann? (speaks into the receiver) Yes, stupid? Na Alter, alles klar? Hey dude, are you okay? Wie war ich, häh? How was I, huh?

Wayne hatte offenbar andere Vorstellungen von einem wichtigen Telefonat als ich, oder als jedes andere denkende menschliche Wesen. |||||||||||||||||being Wayne obviously had different ideas about an important phone call than I did, or than any other thinking human being.

KEVIN: Wayne, hat das nicht Zeit? KEVIN: Wayne, isn't there time?

WAYNE (zu Kevin): Nein, hetz mich nicht. ||||don't rush|| WAYNE (to Kevin): No, don't rush me. (zu Jeff): Ach ja, ja. (to Jeff): Oh yeah. Der soll sich nicht ins Hemd machen, sonst nehmen wir uns Mamis kleinen Bettnässer vor. |||||||||||||bedwetter| He shouldn't wet his shirt, otherwise we'll take care of Mommy's little bedwetter.

(Später...)

WAYNE: ...ja, alles klar. Bis morgen. (zu Kevin): So, jetzt kannst du, du Sack.

(Wayne drückt Kevin das Telefon in die Hand und will gehen. (Wayne puts the phone in Kevin's hand and wants to leave. Kurz vor der Tür bleibt er stehen.) He stops just before the door).

Oh nein, bitte. Oh no, please. Alles, nur das nicht. Everything but that. Warum hatte ich Idiot nicht vorher angerufen? Why hadn't I called Idiot before? Warum?

(Wayne dreht sich um und schreitet langsam zu Kevin zurück.) |||||walks|||| (Wayne turns around and slowly walks back to Kevin.)

Oder wollte er mich nur fragen, ob er die Tür zumachen soll? Or did he just want to ask me if he should close the door?

WAYNE: Wen rufst du denn an, du Sack? WAYNE: Who are you calling, you sack of shit?

KEVIN: Niemanden. |no one

WAYNE: Dafür, daß du niemanden anrufst, hast du hier aber ganz schön lange rumgesessen. |||||||||||||sat around WAYNE: You've been sitting here a long time for not calling anyone.

KEVIN: Laß mich in Ruhe, Wayne. KEVIN: Leave me alone, Wayne.

WAYNE: Ist es vielleicht... eine Tussie? |||||tussy WAYNE: Is it maybe... a chick?

KEVIN: Laß mich in Ruhe! KEVIN: Leave me alone!

WAYNE: Mal sehen - wer ist es wohl? WAYNE: Let's see - who do you think it is?

KEVIN: Niemand ! Und jetzt verzieh dich gefälligst! ||go|| ||||please And now get lost!

WAYNE: Ist es vielleicht Debbie Ackerman?

KEVIN: Los, raus! KEVIN: Get out!

WAYNE: Katie Osborne? |Katie|Osborne

KEVIN: Laß den Scheiß! |||¡Mierda KEVIN: Cut the crap!

WAYNE: Irgendwo muß ja auch die Nummer sein. WAYNE: The number has to be somewhere.

(Sie kämpfen.) (They fight.)

WAYNE: Gib's auf, du Zwerg! |give's||| ||||enano Give it up, you dwarf! (Schließlich kriegt WAYNE den Zettel mit der Nummer zu fassen.) (Finally WAYNE gets hold of the piece of paper with the number.)

WAYNE: Uh, uh uh. WAYNE: Uh, uh uh. Danke schön. Thank you very much. Aha, Lisa ! Kennen wir irgendwelche Lisa's? Do we know any Lisa's? KEVIN: Kannst du vergessen. KEVIN: You can forget it. Da ist nichts. There is nothing.

WAYNE: Ach. Na dann macht's dir sicher nichts aus, wenn ich sie jetzt mal anrufen, neh Kumpelchen? |||||||||||||neh = right|buddy So you don't mind if I call her now, do you, buddy? KEVIN: Nicht das geringste. |||lo más mínimo

WAYNE: Also dann. WAYNE: Well then.

(Wayne greift nach dem Telefon und wählt. (Wayne reaches for the phone and dials. Kevin versucht, ganz ruhig auszusehen - bis Wayne die letzte Ziffer gewählt hat.) |||||||||number|| |||||||||número|| Kevin tries to look calm - until Wayne dials the last digit).

KEVIN: Nein!

(Kevin wirft sich auf Wayne und versucht, ihm das Telefon zu entreißen.) |||||||||||to snatch |||||||||||desprenderen (Kevin throws himself at Wayne and tries to grab the phone from him.)

KEVIN: Gib's, bitte Wayne. KEVIN: Give it to me, please Wayne. Oh Mist! Nein, bitte. Bitte! Oh bitte h”r auf! Oh please stop!

WAYNE: Es klingelt...

KEVIN: Verdammt nochmal, nein! KEVIN: Hell no! Bitte, leg auf! Please, hang up!

JACK (V/O, ruft wütend): Hey, was wird denn da drin veranstaltet? |||||||||||organizado JACK (V/O, shouting angrily): Hey, what's going on in there?

WAYNE: Argh! |Argh Gar nichts. Nothing at all.

(Wayne reibt seinen Finger und gibt vor, Schmerzen zu haben. (Wayne rubs his finger and pretends to be in pain. Jack kommt in die Küche.)

JACK: Wayne, raus jetzt! Wayne, get out now! Laß deinen Bruder in Ruhe! Leave your brother alone! Sofort!

WAYNE (leise zu Kevin): Sack.

(Wayne geht. (Wayne leaves. Kevin schaut auf die Uhr.) Kevin looks at his watch.)

Nur noch eine Minute bis 8. Only one minute to 8. Wenn ich noch einen Funken Männlichkeit in mir hatte, würde ich sie jetzt anrufen. ||||chispa|masculinidad|||||||| If I had an ounce of masculinity left in me, I would call her now.

(Kevin nimmt den Hörer ab und wählt.)

Der Countdown lief. Noch sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins...

(Während das Telefon klingelt, stellt sich Kevin vor, wie Lisa reagieren könnte. (As the phone rings, Kevin imagines how Lisa might react. Lisa sitzt in ihrem Raum und geht ans Telefon.) Lisa sits in her room and answers the phone).

LISA: Hallo? Ja, hier ist Lisa. Kevin wer? Kevin Arnold?

(zu einer Freundin) Wer ist Kevin Arnold? (to a friend) Who is Kevin Arnold?

(Lisa'a Freundin flüstert etwas.) (Lisa'a friend whispers something.) LISA (zu Kevin): Oh, hallo Kevin! LISA (to Kevin): Oh, hello Kevin! (zu ihren Freunden): Kommt her, Leute, das müßt ihr euch anhören. (to her friends): Come here, guys, you have to listen to this.

(ihre Freunde scharen sich um sie.) (Her friends gather around her.)

LISA (zu Kevin): Gut geht's mir, Kevin. LISA (to Kevin): I'm fine, Kevin. Und wie geht's dir? And how are you? Aha...Aha...Ach, was du nicht sagst! Aha...Aha...Oh, you don't say!

(Lisa kichert. |laughs |ríe (Lisa giggles. Ihre Freunde lachen. Her friends laugh. Um sie hat sich eine Menschenmenge gebildet, in der sich auch Mrs. Ritvo und zwei Reporter befinden.) |||||multitud||||||||||| A crowd has formed around her, including Mrs. Ritvo and two reporters).

REPORTER #1: Wir sind hier live bei Lisa Berlini zu Hause, wo Lisa jetzt gerade Kevin Arnold am Telefon hat. Jim, vielleicht können Sie die Frage beantworten: Warum ruft Kevin Lisa an, wo sie ihn doch offenbar für einen totalen Vollidioten hält? ||||||||||||||||aparentemente||||| Jim, maybe you can answer the question: Why is Kevin calling Lisa when she obviously thinks he's a total moron?

REPORTER #2: Ich habe keine Erklärung, Frank, aber wenn wir unser Mikrophon ganz dicht an den Hörer halten, können unsere Zuschauer und wir in diese Unterhaltung reinhören, obwohl ich bezweifle, daß wir bei dem Gegröle, das in dem Raum herrscht, auch nur ein Wort verstehen werden. ||||||||||microphone|||||||||||||||||||||||roaring||||||||||| ||||||||||||cerca||||||||||||||aunque||dudo|||||||||||||||| REPORTER #2: I have no explanation, Frank, but if we hold our microphone very close to the listener, our viewers and we can hear into this conversation, although I doubt we'll be able to hear a word over the bawling that's going on in the room.

(Kevin legt schnell wieder auf.) (Kevin quickly hangs up again.)

Es wurde acht - es wurde nach acht. It was eight - it was after eight. Irgendwie kriegte ich es einfach nicht fertig. Somehow I just couldn't get it done.

NORMA (V/O rufend): Kevin. |||ruffing| NORMA (calling V/O): Kevin. Kevin, Schatz, komm mal her. Kevin, honey, come here. Das mußt du dir ansehen. You have to see this.

(Kevin geht ins Wohnzimmer. (Kevin goes into the living room. Norma, Jack, Wayne, und Karen sitzen auf der Coach und sehen die Übertragung der Apollo-8-Mission.)

ASTRONAUT (im Fernsehen): Wir befinden uns auf einer Mondumlaufbahn. ||||||||moon orbit ASTRONAUT (on television): We are in orbit around the moon. Es ist ein überwältigender Anblick, die Erde von hier oben zu sehen... |||abrumador||||||||

REPORTER #1 (im Fernsehen): Zum ersten Mal bietet sich Menschen dieser Anblick. ||||||offers|||| Über dem Mondhorizont geht die Erde auf. ||moon horizon||||

REPORTER #2 (im Fernsehen): Das rückt doch alles in ein anderes Licht, nicht wahr, Frank? Wenn man sich vorstellt, daß da unten, auf dieser schönen leuchtenden Kugel Kriege ausgetragen werden, Stürme toben, Menschen geboren werden, Menschen sterben, menschliche Konflikte, unsere Leidenschaften, unser Schmerz, all das geht weiter unter diesem Wolkenschleier. |||||||||||ball||fought||storms|to||||||||||||||||||cloud veil |||||||||||||llevados a cabo||tormentas|||||||||||||||||||

Und auf einmal hatte ich dieses komische Gefühl. ||||||strange| Vielleicht hatte ich diese ganze Sache ja viel zu sehr aufgebauscht. ||||||||||puffed Ich meine, Lisa würde mich schon nicht auslachen. Außerdem - was wäre denn, wenn sie's täte? ||||||haría Wäre das wirklich so ein Drama?

REPORTER: Und jetzt...Werbung. |||advertisement

(Als der erste Werbespot für Zahnpasta eingeblendet wird, geht Kevin in die Küche zurück.) ||||||displayed||||||| ||||||mostrado|||||||

Da wußte ich, was ich zu tun hatte.

(Kevin setzt sich wieder neben das Telefon und nimmt den Hörer ab.)

Ich brauchte nur den Hörer abzunehmen und ihre Nummer zu wählen.

(Kevin wählt.)

KEVIN: Lisa? Hallo, hier ist Kevin...aus der Schule...Ja genau...der kleine Typ...Ach, ich hatte Halsschmerzen...Nein, ist halb so wild...Wahrscheinlich bin ich morgen wieder da...Mrs. Ritvo? Ja, die ist echt 'n Hammer... CLOSING TITLES