Drei Täter (21, 21, 22) verurteilt CDU-Politiker mit Penis-Fotos erpresst
Köln – Diese Erpressung ging richtig in die Hose. Zwei Männer und eine Frau (21, 22) mussten am Dienstagmorgen vor dem Kölner Amtsgericht erscheinen. Sie hatten versucht, einen CDU-Politiker mit Fotos von seinem Penis zu erpressen. Das Urteil: Sozialstunden und Rückzahlung der Beute.
Die pikante Geschichte begann im Sommer 2017. Der deutlich ältere Politiker lieh dem 18-jährigen Juliano L. insgesamt 800 Euro. Doch der Heranwachsende aus einem sozialen Brennpunkt war in den Folgemonaten nicht in der Lage, das Geld zurückzuzahlen.
Da schlug der CDU-Mann ihm einen „Deal“ vor: Der damals Arbeitslose sollte ihm anstatt des Geldes, intime Fotos schicken. Tatsächlich schickte der junge Kölner ihm Penis-Bilder – allerdings aus dem Internet heruntergeladene. Der Politiker antwortete mit zwei Bildern seines erigierten Gliedes.
Mit diesen Bildern auf dem Handy beschloss der Jugendliche, zusammen mit zwei Komplizen, den Politiker zu erpressen: Mehr Geld, sonst würden die Fotos öffentlich. „Es ist nachvollziehbar, dass es eine Versuchung gab“, sagte Richterin Julia Roß während des Prozesses.
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Der ersten Forderung von 1000 Euro kam der Politiker nach, deponierte das Geld an einem Kindergarten. Als die Erpresser mehr forderten, ging ihr Opfer zur Polizei und erstattete eine Anzeige.
Die Verhandlung am Dienstag begann mit einer Überraschung: Ein Schöffe gab an, befangen zu sein, weil er Mitglied der CDU sei und den Geschädigten seit 25 Jahren kennen würde.
Nachdem ein neuer ehrenamtlichen Richter organisiert war, verurteilte das Gericht die Erpresser zu einer Strafe zwischen 40 und 120 Sozialstunden und der Rückgabe des erpressten Geldes. Da die drei Kölner die Strafe akzeptierten, ist das Urteil rechtskräftig.