Herausforderungen in der Arzt-Patienten-Kommunikation Stiftung Gesundheitswissen
Ich war mal bei einer Gynäkologin und habe erzählt, dass ich meine Pille abgesetzt habe.
Sie fragt mich gar nicht lange oder fragte nur, ob ich denn
Kinder haben wollen würde und da meinte ich "ja" und dann meinte sie "Naja, dafür
bräuchte man halt auch erstmal den Mann." Das fand ich... ja supernett...
Bitte hören Sie mir, Doc! Herausforderungen in der Arzt-Patienten-Kommunikation
Also in den letzten Jahren hatte ich das Gefühl, dass die
Kommunikation oder die Arztbesuche an sich irgendwie immer sehr, sehr
schnell vonstatten gegangen sind, also sehr kurz.
Die Wartezimmer sind ja voll
und das merkt man den Ärzten dann auch an, dass es schnell durchgewinkt werden muss.
Man ist also häufig so ein bisschen unbefriedigt irgendwie wieder herausgekommen.
Für mich persönlich ist wichtig, dass ich einem Arzt sagen kann,
was mir wichtig ist, worüber ich mir Gedanken mache, ob ich Sorgen habe
bezüglich eines Eingriffs und ich versuche auch immer das mitzuteilen.
Nur manche Ärzte haben den Tunnelblick und man hat nicht die Möglichkeit, über Dinge zu sprechen.
Das ist sehr schade.
Mal ehrlich: Woran hapert es noch?
Ich glaube, das liegt vielleicht auch an mir selbst, dass ich hier nicht genügend nachfrage.
Manchmal hat man das Gefühl,
eine Rückfrage ist nicht erwünscht, weil die Antworten oder die Erklärungen schon so
absolut gegeben werden, dass man sich nicht traut, zu fragen.
Da ist ein bisschen Respekt: Einem Arzt würde ich jetzt nicht die gleichen Fragen stellen wie zum Beispiel dem Handwerker.
dem ich sagen würde: 'Also pass mal auf, das Rohr legst du nicht so lang, sondern so lang'!
Also es kommt auch darauf an, wie der Arzt drauf ist und dementsprechend
gestaltet sich halt auch das Gespräch. Also wenn der Mann einen schlechten Tag hat,
sagt er vielleicht auch mal Sachen ein bisschen unbedachter oder steuert in eine
Richtung, die einen einfach emotional mitnimmt.
Was würden Sie Ihrem Doc raten?
Ich möchte ja kein medizinisches Fachstudium haben, was in meinem Körper vorgeht,
sondern ich nur will wissen: Was muss ich tun? Was muss ich nehmen und wogegen oder wofür ist es?
Nicht immer so viele Fachbegriffe benutzen, weil es auch viele gibt,
die die nicht verstehen.
Ich frage den Arzt auch: 'Erklären Sie mir das mal bitte!'
Ja und das machen die Ärzte auch.
Wenn mir ein Arzt verschiedene Behandlungsoptionen aufzeigt,
hilft mir persönlich seine subjektive Einschätzung:
Was er tun würde, wenn er in dieser Situation wäre.
Und halt einfach auch die Empathie.
Also, dass ich mich vorm Arzt abgeholt und verstanden fühle.
Für mich funktioniert ein Arztgespräch dann, wenn ich das Gefühl habe,
der Arzt möchte, dass ich verstehe, was er tut.
Wissen ist gesund.