Wie nahe sind wir einem Corona-Impfstoff? LMU-Virologe Professor Gerd Sutter im
Wir sind in unseren Arbeiten so weit fortgeschritten, dass wir die
genetische Information des neuen Virus erfolgreich in unser
Vektorvirus eingebaut haben und dass wir diese Kandidatviren jetzt untersuchen
können auf ihre Eignung als mögliche Impfstoffe.
Ein Impfstoff jetzt gegen das neue SARS-Corona-Virus
wird sicherlich frühestens innerhalb eines Jahres zur
Verfügung stehen.Das ist einfach bedingt durch die zeitlichen Abläufe einer
sorgfältigen klinischen Prüfung, die einfach die Sicherheit, die
immunologische Wirksamkeit, aber dann auch die infektionsmedizinische Wirksamkeit
eines Impfstoffs sicherstellen muss.
Man hat in der Tat Möglichkeiten, die Impfstoffentwicklung zu beschleunigen,
dieser Beschleunigung sind aber einfach Grenzen gesetzt.
Das heißt also, man kann bestimmte
Verfahren im präklinischen Bereich sozusagen verkürzen.
Häufig erkauft man sich da aber dann auch wiederum eine noch sorgfältigere
klinische Prüfung mit so einer Verkürzung.
Also einen gewissen Spielraum haben die Behörden da, der ist aber aus gutem Grund eingeengt.
Auf seiten der Wissenschaftsgemeinschaft steht außer Frage, dass wir eng
zusammenarbeiten und so einen Impfstoff für alle entwickeln möchten.
Das ist dann eher eine Frage für die Politik und der Finanzwelt,
sicherzustellen, dass entsprechende Entwicklungen dann auch so gefördert
werden und auch finanziell ausgestattet werden, dass die die industrielle
Entwicklung so vorangetrieben wird, so dass der Impfstoff auch für alle zur
Verfügung steht.