Deutsch lernen (A2) | Das Deutschlandlabor | Folge 15: Bio
Wie leben die Deutschen, und wie sind sie wirklich? Hallo! Wir sind Nina …
… und David vom Deutschlandlabor.
Wir beantworten Fragen zu Deutschland und den Deutschen. Heute geht es um das Thema „Biolebensmittel“. Für viele Deutsche ein sehr wichtiges Thema. Wir wollen wissen: Kaufen die Deutschen wirklich so viele Biolebensmittel? Und wie sieht es auf einem Biobauernhof aus? Etwa 20 Prozent der Deutschen essen nur Bioprodukte und über 50 Prozent kaufen manchmal Biolebensmittel. Biolebensmittel werden ohne künstliche Düngung und ohne chemische Gifte angebaut. Die Tiere sollen möglichst wenig Medikamente bekommen. Und weder Pflanzen noch Tiere dürfen genetisch verändert sein. Kaufen Sie Biolebensmittel?
Ja.
Ja klar, gerne, gerade Gemüse und Obst.
Selten, ganz selten.
Ich glaube, in Deutschland sind auch alle anderen Lebensmittel doch sehr gut kontrolliert, so dass ich das nicht unbedingt brauch. Bio ist meiner Meinung nach zu teuer.
Sehr oft, achten da drauf, sind auch bereit, wirklich dafür Geld auszugeben. Weniger Schadstoffe.
Zumal die Qualität, man weiß einfach, dass da gewisse Standards eingehalten werden, was den Anbau angeht. Letztendlich ist es die Qualität und vor allem die Haltung der Tiere teilweise. In Deutschland kann man überall Biolebensmittel kaufen. Es gibt viele Bioläden, und auch auf fast jedem Markt ist ein Stand mit Bio-Obst und -Gemüse zu finden.
Also, viele Menschen in Deutschland finden Biolebensmittel gut. Und viele würden gerne viel mehr Bio kaufen. Aber Biolebensmittel kosten mehr Geld.
Und einige sind sich auch gar nicht so sicher, ob Bio wirklich so viel besser ist. Nina und David besuchen auf einem Biobauernhof Günther Hornbruch. Er ist Biobauer.
Hier werden die Tiere artgerecht gehalten.
Sie leben wie in der Natur und haben genug Platz. Und warum sind Sie Biobauer geworden?
Einmal aus Überzeugung und weil es für Mensch und Tier besser ist und die Tiere auch einfach im Stall mehr Platz haben. Und was muss man beachten als Biobauer?
Zum Beispiel, dass die Kuh im Stall mehr Platz hat und dass wir möglichst keine Kunstdünger und Spritzmittel verwenden. Das Stroh für die Kälber muss gewechselt werden, damit die Jungtiere einen sauberen Stall haben. Der Biobauer hat das Heu geerntet: das Futter für die Kühe im Winter. Ist das hier Ihre Wiese? Das ist meine Wiese, ja. Also, Sie haben Ihr eigenes Futter für Ihre eigenen Tiere. Genau, das ist ganz wichtig eigentlich auch bei Bio, dass ein eigener Kreislauf entsteht.
Der Biokreislauf funktioniert so:
Es dürfen nur so viele Tiere auf dem Hof leben, wie sie auch mit Biofutter, möglichst vom eigenen Boden, versorgt werden können. Die Biobauern dürfen kein Spezialfutter verwenden, das zum Beispiel die Menge der Milch steigert.
Hier auf dem Biobauernhof gibt es 36 Milchkühe. Weil es Biokühe sind, dürfen sie natürlich auch nur Biofutter fressen. Genau, zum Beispiel Gras, das direkt hier auf der Wiese wächst. Die Kühe von Biobauer Hornbruch geben weniger Milch als Kühe auf einem normalen Bauernhof.
Dafür sind die Tiere gesünder und leben länger. Heute sollen Nina und David die Kühe mit der Hand melken. Mal sehen, wer von den beiden das besser kann. Wie läuft's bei dir, Nina?
Da kommt was, aber es ist nicht so einfach,
vor allen Dingen treff ich manchmal den Eimer nicht. Bei David klappt es besser.
Wer hat mehr Milch gemolken?
Ich glaube, das Ergebnis ist eindeutig.
Ich glaube, er hat recht.
Ob Biolebensmittel wirklich besser für die Gesundheit sind, ist wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen.
Aber den Tieren in der Biolandwirtschaft geht es meistens besser. Auf dem Bauernhof, den wir besucht haben, werden die Kühe artgerecht gehalten. Das heißt, sie haben mehr Platz und bekommen anderes Futter. Was hast du da eigentlich?
Ich bau mir meinen eigenen Biosalat auf dem Balkon an. David, der Biogärtner.
Bringst du mir dann immer frischen Salat mit? Mal sehen.