heute journal vom 29.08.2021 - Neue Explosionen erschüttern Kabul; In Angst - Afghanische Frauen filmen ihr Leben
Diese Untertitel sind live produziert.
Und nun das heute journal mit Claus Kleber und Gundula Gause.
Guten Abend.
In der Innenstadt von Kabul entlud sich heute
schier unerträgliche Spannung in einer Explosion.
Diesmal war es ein amerikanischer Drohnenangriff auf ein Auto,
das, so sagen sie, mit Sprengstoff beladen unterwegs war zum Flughafen.
Gleichzeitig absolviert der deutsche Außenminister erste Stationen
einer Tour de Force.
Er will einen Rahmen schaffen
für sachlich-vernünftige Zusammenarbeit mit den Taliban.
Die sind nun mal die neuen Herren der Lage, Sieger, bis auf weiteres.
Auf Dauer war Afghanistan nie ein guter Platz für Sieger.
Luc Walpot über die laufenden Ereignisse.
Drinnen packen sie ihre Rucksäcke. Die Briten haben
Kabul verlassen, die Amerikaner werden bis Dienstag abziehen.
Ob und wann danach wieder Flugzeuge am Hindukusch landen, weiß niemand.
Taliban regeln den Flughafen ab.
Doch gegen die neue Gefahr, die vom IS ausgeht, sind sie nicht
gewappnet.
Am Nachmittag erschütterte eine Explosion Kabul.
Ein Drohnenangriff der USA auf einen Selbstmordattentäter. Dem Chaos
entfliehen,
das ist die Hoffnung der verzweifelten Menschen.
Die Türen sind geschlossen, obwohl wir alle Unterlagen haben.
Wo sollen wir hin?
Über 300 deutsche und bis zu 40.000 Afghanen, schutzbedürftig und deren
Familien, warten auf eine Ausreise.
Wie das nach dem Abzug der Truppen gelingen kann, darüber will Heiko
Maas mit Afghanistans Nachbarstaaten beraten.
Zum Auftakt traf er seinen türkischen Amtskollegen.
Es soll einen Weiterbetrieb des Flughafens in Kabul unter türkischer
Aufsicht geben. Der Flughafen soll weiter betrieben werden.
Wenn Staaten bereit sind,
wenn auch wir einen Beitrag dazu liefern können, werden wir das tun.
Das sind nun gewiss keine Ereignisse mehr
in irgendeinem einem fernen Land.
Der Westen und Deutschland tragen seit mindestens 20 Jahren
Verantwortung für das mit, was dort geschieht.
Wir wollen darüber sprechen mit Navid Kermani, ein deutscher Autor,
Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels,
Kenner des Orients.
Guten Abend, Herr Kermani.
Was ist bei dieser ursprünglich
ja auch gutgemeinten Mission Afghanistan dem gesamten Westen
so furchtbar schief gegangen?
Guten Abend, Herr Kleber.
Ich glaube das, was wir jetzt erleben,
sind ja nicht die Folgen unseres Einsatzes.
Auch da ist vieles schiefgelaufen.
Sondern was wir erleben, das sind die Folgen unseres Rückzugs.
Das heißt, das Desaster ist ausgelöst worden
durch die direkten Verhandlungen mit den Taliban,
dem Vertrag mit den Taliban und ohne die afghanische Regierung
zu konsultieren und diesem fluchtartigen Rückzug.
Also, wenn man schon ein Land besetzt, wenn man sich in einem Land
engagiert, dann darf man das nicht einfach über Nacht
gleichsam sich selbst überlassen.
Und dann schon gar nicht einen Friedensvertrag
genau mit jenen Mächte schließen, mit denen,
die mal die man ja eigentlich vertreiben wollte.
Nun hört man aus Amerika einhellig, und auch viel in Deutschland,
dass nach 20 Jahren intensiver Bemühungen,
nach 1.000 Mrd. Geldausgabe, nach vielen, vielen
verlorenen Menschenleben, auch auf Seiten der westlichen Allianz,
hat Afghanistan es immer noch nicht geschafft,
seine Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
Also im Grunde seien die Afghanen ein bisschen mit schuld daran,
nun alleine zu sein.
Was halten Sie davon?
Davon halte ich nicht viel, wenn man das Land
schon mit dem Einmarsch, weil man keine eigene Bodentruppen
einsetzen möchte,
den korruptesten Warlords und Drogenbaronen überlässt.
Wenn man die Ausgaben, die vielen Milliarden,
hauptsächlich ins eigene Militär steckt,
wenn man die zivilen Ausgaben von dem einen Dollar,
den man ausgibt, noch drei Dollar verdienen möchte,
weil man den Aufbau einer absolut korrupten Wiederaufbau-Industrie
überlässt, die einfach Geld verdienen will, mit Afghanistan,
dann finde ich das ein bisschen zynisch, jetzt auch gerade auch
mit Blick auf den Blutzoll, den die Afghanen selbst gegeben haben,
die afghanische Armee, die vielen Aktivisten, die Frauen,
die gekämpft haben,
die Lehrer, die in die Schule gegangen sind unter Lebensgefahr.
Die hohe Wahlbeteiligung, die Menschen haben
unter wirklicher Lebensgefahr eine Wahlbeteiligung hinbekommen,
von der wir im Westen oft träumen.
Die Menschen haben an dieses Projekt Demokratie geglaubt.
Sie haben natürlich an manchen Stellen
vielleicht das falsche Kreuz gemacht.
Oder sie hatten nicht viel Wahl.
Aber jetzt, nach diesem fluchtartigen Abzug,
diesem feigen Abzug der und dem Abkommen mit den Taliban,
auch noch das Volk selbst zu beschuldigen,
anstatt vielleicht auch einmal auf die afghanische Regierung,
auf die Warlords u.s.w. hinzuweisen.
Aber das afghanische Volk selbst zu beschuldigen,
das erscheint mir nun wirklich...
Ich weiß gar nichts mehr zu sagen.
Das ist einfach in höchstem Maße zynisch.
Wenn man jetzt so selbstverständlich davon spricht, dass Europa
und der Westen Verantwortung trägt für das, was in den nächsten Monaten
und Jahren dort passiert.
Was heißt das dann praktisch?
Na ja, zunächst einmal gilt es, die Leute rauszuholen,
die jetzt unter Lebensgefahr sind.
Wobei das nur zu einem kleinen Teil gelingen wird.
Wir werden vielleicht den einen oder anderen Helfer noch herausholen,
hoffentlich über vereinbarte Fluchtwege nach Usbekistan,
nach Pakistan.
Da muss sich die Bundesregierung bemühen, muss sich Europa bemühen.
Aber wir werden nicht die Mädchen vor der Zwangsverheiratung
in den Dörfern schützen können.
Die haben keine Chance.
Die werden versuchen, selbst aus dem Land zu kommen.
Dann müssten wir uns vorbereiten, auf gewaltige Fluchtbewegungen.
Und dann vor allem, das ist das Entscheidende, wir dürfen uns nicht
damit abfinden, dass Afghanistan wieder ein schwarzes Loch wird,
in dem Drogen angebaut werden, in dem Terroristen Zuflucht finden.
Eine Inspiration für den radikalen politischen Islam.
Wir müssen unsere Mittel nutzen,
auch noch weiter auf diplomatischem Wege Einfluss zu üben.
Die Taliban sitzen nicht in Nordkorea, die sitzen auch nicht
in Russland, nicht China, sie sitzen in Katar, in Pakistan.
Beides sind enge politische Verbündete des Westens.
Also haben wir Wege auch weiterhin, nicht nur militärisch,
unter militärischem Einsatz, aber ökonomisch
politisch Druck auszuüben, damit die Macht in Afghanistan
damit das nicht wiederkehrt, was in den 90er Jahren schon einmal war.
Dann hoffe ich natürlich vor allem auf die Afghanen selbst,
die in 20 Jahren extrem viel Selbstbewusstsein
und Kraft auch entwickelt haben und hoffentlich auch
nach dieser deprimierenden Situation jetzt auch wieder Mut fassen,
sich nicht abfinden mit dem, was da jetzt im Augenblick zu sein scheint.
Danke schön, Navid Kermani nach Köln.
Bitte schön.
Das Gespräch war heute Nachmittag.
Es wird immer schwieriger,
mit Menschen in Afghanistan zu sprechen.
Jeder muss jede Minute damit rechnen, dass Bewaffnete vor der Tür stehen,
die vielleicht schon einen kritischen Satz todeswürdig finden.
Zumal wenn eine Frau ihn spricht.
Trotzdem wollen wir, wo immer es geht, jenen weiter eine Stimme geben,
von denen wir immer weniger hören sollen -
und die sich schon jetzt nicht mehr zeigen dürfen.
Drei Frauen haben ihre Lage und ihre Ängste
mit unserer Niloufar Taghizadeh geteilt.
Ihre zitternden Bilder zeigen Zimmer wie Gefängnisse,
die sie nur noch unter Gefahr verlassen können.
Mein Lebensinhalt war es, Menschen zu dienen
und zu unterrichten.
Ich bin jetzt gezwungen damit aufzuhören.
Das ist sehr schmerzhaft für mich.
Die Taliban haben uns Auflagen gemacht,
die wir nicht umsetzen können.
Zum Beispiel, dass an der Uni Männer und Frauen getrennt werden müssen.
An der Uni haben sie einen Vorhang
mitten durch den Vorlesungsraum gespannt.
Frauen und Männer sollen außerdem mit dem Rücken zueinander sitzen.
So etwas funktioniert doch nicht.
Ich weiß, dass für die Europäer Menschenrechte wichtig sind
und ich hoffe,
dass sie den Versprechungen der Taliban nicht glauben.
Ich kann nur zu Gott sagen, haben wir etwas Außergewöhnliches
vom Leben verlangt?
Andere denken darüber nach, zum Mond zu fliegen.
Wir wären mit einer halbwegs sicheren Heimat zufrieden.
Wir Afghanen sterben immer überall, schon so lange,
wir sterben am Flughafen, auf den Straßen, wir sterben auf der Flucht,
überall sterben wir.
Was die Taliban unseren Müttern angetan haben,
werden wir doch nie vergessen.
Es gibt hunderte Frauen wie mich, die in Gefahr sind und Angst haben.
In Afghanistan ist keine Frau mehr sicher.
Wenn nur irgendeine Regierung auf der Welt den Frauen helfen könnte.
Im Persischen haben wir einen Spruch:
Der Esel ist derselbe, nur der Sattel ist ein anderer.
Die Taliban wollen dem Westen und den Vereinten Nationen zeigen,
dass sie nun Gutes wollen, aber sie haben sich nicht verändert.
Afghanistan ist jetzt absolut kein Ort für Frauen.
Ich habe als Frau in einer Behörde gearbeitet.
Die Realität entspricht nicht dem, was die Taliban erzählen.
Die Frauen aus meinem Büro wollten weiter zur Arbeit gehen,
das hat man hat ihnen aber verboten.
Sie haben Anrufe von Männern erhalten.
Sie sollten ihnen Informationen und Passwörter nennen,
um ohne sie auszukommen.
Mehrere Frauen hat man auch bedroht.
Wir Frauen haben uns entschieden, dass wir nicht hingehen.
* Schluchzen *
Wir versuchen, uns so gut wie möglich zu wehren.
Viele Männer sind auch in einer gefährlichen Situation.
Es ist insgesamt eine schreckliche Lage.
In der vergangenen Woche musste ich mit meiner Familie
dreimal die Wohnung wechseln, damit die Taliban uns nicht finden können.
Die einzige Lösung wäre gewesen, aus Afghanistan zu fliehen.
Diese Möglichkeit haben wir nicht.
Zu helfen, dass Frauen und Mädchen
aus brutaler Unterdrückung und Abhängigkeit befreit werden,
war nicht wirklich entscheidendes Kriegsziel der westlichen Allianz.
Das kann man nicht behaupten.
Aber für viele der 160.000 Bundeswehrsoldat*innen
war es mindestens ein weiterer Grund,
Sinn zu sehen in diesem oft lebensgefährlichen Einsatz.
Jetzt müssen sie damit fertig werden,
dass das Vertrauen afghanischer Frauen in ihren Schutz
ein lebensgefährlicher Fehler war.
Ein weiterer Stein in der Last aus Frustration und Zweifeln,
die auf der Seelen von Afghanistan-Veteranen lastet.
War wirklich alles vergeblich? Es sieht so aus.
Dominik Müller-Russell hat in Begegnungen erlebt,
was das letztendliche Scheitern ihrer Mission für die Betroffenen bedeutet.
Tobias Lagenstein war Feldjäger, er war gerade 31 Jahre alt geworden,
als ihn ein Selbstmordattentäter in Nordafghanistan mit in den Tod riss.
Tobias' Tod vor zehn Jahren schmerzt jeden Tag,
sagt sein Bruder Thomas.
Und nun, angesichts des völligen Chaos der letzten zwei Wochen,
mischt sich in seine Trauer auch Zorn.
Das erzeugt ein wahnsinniges Ohnmachtsgefühl, Wut,
ein bisschen Verzweiflung.
Das ist pures Versagen, in meinen Augen.
Pures Versagen unserer Regierung.
Wofür gestorben, wofür gekämpft, getötet
und krank nach Hause gekehrt?
Viele Soldaten ringen seit Jahren mit Kriegsfolgen, mit Bildern,
Erinnerungen, Traumata – alleine, für sich.
Die Gefahr ist groß, dass sich einige radikalisieren könnten,
warnt ein Veteranenverband.
So vernachlässigt, so frustriert fühlt sich manch Soldat
nach seinem Einsatz.
Ich sehe mein eigenes Leben, das sich daraus entwickelt hat.
Ich bin krank, ich bin arbeitslos,
ich fröne ein bisschen mehr dem Alkohol.
Ich habe keine militärische Heimat mehr.
Und vor allen Dingen: Ich muss mindestens zweieinhalb Jahre,
wenn nicht länger, um eine angemessene Versorgung
in diesem Land kämpfen.
Und in dieser gesamten Situation, jetzt, das was in Afghanistan,
in Kabul passiert ist,
ist der Tropfen auf den heißen Stein obendrauf.
Auch Rudi Hesse, drei Afghanistan-Einsätze,
fühlt sich im Stich gelassen von seinem Land, ganz allgemein.
Schon viel zu lange hätten die Verantwortlichen nicht mehr richtig
nach Afghanistan geschaut, sich nicht mehr interessiert
und dabei vieles übersehen.
Was die Soldaten, und nicht nur in Afghanistan, tagtäglich leisten.
Wir leisten es ja nicht aus Selbstzweck heraus,
sondern für die Gesellschaft,
im Auftrag eines Parlamentsbeschlusses.
Und dennoch ist es schwierig, Gehör zu finden als Soldat, in einem Land,
das aus den allerbesten Gründen von Krieg wenig wissen will.
Detlef Förster war neunmal in Afghanistan,
mit dem Verein für Veteranenkultur diskutiert er heute
mit der Deutschen Friedensgesellschaft in Köln,
mit überzeugten Pazifisten.
Und dort findet er Verbündete.
Als er fordert, dass ein Land eben ganz genau hinsehen muss,
wenn es eine Soldaten schon in ferne Länder schickt, in einen Krieg.
Ich wünsche mir genau das, dass bei Mandatsverlängerungen gefragt wird,
von Organisationen, von den Bürgern in unserem Land: Sind die Ziele,
warum wir da hingegangen sind, ist das überhaupt noch der Sinn dessen,
warum man da ist?
Und da müssen kritische Fragen gestellt werden
und die müssen beantwortet werden, damit das Kind, so wie's jetzt
leider gerade ist, nicht in den Brunnen fällt.
Hinschauen, sich immer interessieren, fordern sie alle.
Das ist ein Land seinen Soldaten schuldig,
die für den Erfolg eines Einsatzes alles riskieren.
An der Golfküste der USA ist Hurrikan "Ida"
mit massiven Regenstürmen auf Land getroffen.
Genau 16 Jahre nach Hurrikan "Katrina"
kämpft der US-Bundesstaat Louisiana wieder mit enormen Wassermassen.
Vorbereitungen waren getroffen,
die Behörden hatten vor Lebensgefahr gewarnt.
Zehntausende Menschen brachten sich in Sicherheit.
Problematisch ist die Situation in den Kliniken in Küstennähe.
Sie sind wegen der vielen Corona-Patienten stark ausgelastet.
Im Jemen sind bei einem Angriff auf den größten Luftwaffenstützpunkt
des Landes mindestens 30 Regierungssoldaten getötet worden.
Dutzende weitere wurden verletzt.
Für die Attacke macht das Militär
die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen verantwortlich.
Im Jemen herrscht seit 2015 Bürgerkrieg:
Zehntausende verloren dabei ihr Leben.
Die Zahl der auf deutschen Intensivstationen
behandelten Covid-19-Patienten
steigt in der vierten Corona-Welle weiter an.
Im Juli waren es etwa 350 Menschen,
heute sind es nach Krankenhaus- angaben 1.008 Patienten,
die intensivmedizinisch behandelt werden.
Auch die 7-Tage-Inzidenz steigt seit Wochen an, auf heute 74,1.
Vor einer Woche lag sie bei 54,5.
Trotz eines Demonstrationsverbotes haben in Berlin
tausende Anhänger der "Querdenken"-Bewegung
an beiden Wochenendtagen gegen die Corona-Politik
der Bundesregierung protestiert.
Die Demonstranten, darunter auch Rechtsextremisten,
zogen ohne Maske und Abstand durch die Hauptstadt.
Heute wie gestern waren etwa 2.000 Polizisten im Einsatz.
Dabei kam es am Samstag zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Die Polizei nahm mehr als 100 Menschen vorübergehend fest.
Afghanistan hat den Wahlkampf um den Bundestag
in den Hintergrund gedrängt.
Er taumelt weiter ohne echten Schwerpunkt
auf den Termin in vier Wochen zu.
Der Verlauf der Umfragen in letzter Zeit zeigt vor allem,
wie leicht und fast grundlos sich Stimmungen verändern können.
In so einer Lage kann jedes direkte Aufeinandertreffen
der Kanzlerkandidaten und -kandidatin deutliche Wirkung haben.
Drei wird es geben.
Den Anfang machte an diesem Abend, gerade beendet,
das Triell bei den Kolleg*innen von RTL.
Bernd Benthin hat für uns die wichtigsten Momente herausgezogen.
Alle drei haben trainiert.
Alle drei haben ihre Lager auf schnelle Reaktionen
und lauten Jubel im Netz eingeschworen.
Alle drei wissen, wie wichtig, wie entscheidend der Schlagabtausch
im Fernsehen werden kann.
Es ist das erste von drei Fernseh-Triellen
und es wird energisch gestritten.
Ihre Botschaften setzen die drei gleich zu Beginn.
Die letzten Jahre des Abwartens, der Großen Koalition von SPD und CDU
haben diesem Land nicht gut getan, wir brauchen jetzt einen Aufbruch.
16 Jahre Angela Merkel waren gute Jahre,
aber es beginnt jetzt ein neuer Abschnitt
und der braucht Modernisierung.
Wir haben einen guten Plan, ich habe auch einen guten Plan
für die Zukunft, das, was jetzt notwendig ist.
Und natürlich habe ich mich durch die Ämter,
die ich in der Vergangenheit hatte, ganz gut vorbereiten können.
Thema Nummer eins in diesen Tagen: Afghanistan.
Annalena Baerbock wirft den Regierungsparteien Versagen und
Untätigkeit vor.
Ich würde eine außenpolitische Haltung einführen, die sich nicht
ständig weg duckt, wenn es schwierig wird. Das haben wir in den letzten
Jahren erlebt. Sie sagen, man braucht Klarheit.
Aber würden sie es Klarheit nennen, wenn beim letzten Bundestagsmandat
im März
ein Drittel der Grünen-Fraktion mit Ja stimmt, ein Drittel mit Nein und
ein Drittel sich enthält bei dieser Frage?
Im Kern liegen die Positionen nicht weit auseinander.
Alle drei betonen, es gehe um offene Schulen und das Wohl der Kinder.
Es wird keinen Lockdown mehr geben.
Große Gräben gibt es beim Thema Klimapolitik.
Sollen innerdeutsche Flüge abgeschafft werden?
Nein.
Sie werden sich erübrigen durch einen Ausbau des Schienennetzes.
Heute gab es viel Streit.
Am 12. September treffen sie sich wieder.
Zum Sport: Im ersten Sonntagsspiel der Fußball-Bundesliga
gewann Union Berlin gegen Borussia Mönchengladbach 2:1.
Der VfL Wolfsburg feierte zum Abschluss dieses dritten Spieltages
den dritten Saisonsieg: 1:0 gegen RB Leipzig.
Eines der skurrilsten und kürzesten Rennen der Formel 1
hat Max Verstappen gewonnen.
Dauerregen machte einen Start beim Großen Preis von Belgien unmöglich.
Nach stundenlangem Warten konnten nur drei Rennrunden
hinter dem Safety Car gefahren werden.
Gewertet wurde als Zweiter George Russell im Williams
und Mercedes-Weltmeister Lewis Hamilton auf dem dritten Platz.
Der frühere IOC-Präsident Jacques Rogge
ist im Alter von 79 Jahren gestorben.
Sein Nachfolger im Amt, Thomas Bach,
würdigte den Beitrag des leidenschaftlichen Sportfans
zur Modernisierung des Internationalen Olympischen Komitees.
Der Belgier hatte es als achter Präsident von 2001 bis 2013 geführt.
Ein Ziel des Mediziners war der entschiedene Kampf
gegen Korruption und Doping im internationalen Sport.
Und das Wetter in Deutschland bleibt in dieser neuen Woche wechselhaft
und zu kühl für die Jahreszeit.
Morgen ist es nur im Nordwesten bei 17 bis 22 Grad freundlich.
Sonst nur 13 bis 18 Grad, es gibt viele Schauer und einige Gewitter,
Dauerregen im östlichen Bergland und in den Alpen.
Ab Dienstag wird es langsam wieder wärmer.
Zunächst von Brandenburg bis zu den Alpen Schauer und Gewitter.
Später wird es überall trocken und oft auch sonnig.
Wir wünschen allen eine gute, friedvolle Woche.
Marietta Slomka und Heinz Wolf sind dann hier.
Wir sagen: bis bald.