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2021 ZDF Sendung, ZDF heute Sendung vom 03.09.2021 - Laschet stellt sein Zukunftsteam vor; Weiterhin bedrückende Lage in Afghanistan

ZDF heute Sendung vom 03.09.2021 - Laschet stellt sein Zukunftsteam vor; Weiterhin bedrückende Lage in Afghanistan

Diese Untertitel sind live produziert.

Die Nachrichten des Tages, heute mit Barbara Hahlweg.

Willkommen zum Nachrichtenüberblick an diesem Freitag.

An meiner Seite ist wieder Norbert Lehmann für den Sport.

Und wir haben u.a. diese Themen für Sie:

SPD im Stimmungshoch:

In Umfragen liegt die Partei klar vor der Union.

Kanzlerkandidat Laschet setzt im Endspurt auf ein "Zukunftsteam".

Kaum in der Schule, schon in Quarantäne:

Tausende Kinder in NRW müssen zu Hause bleiben - das soll sich ändern.

Triumph über 400 m: Bei den Paralympics holt Johannes Floors Gold

Auch andere deutsche Athleten hatten Grund zum Jubeln.

Es ist mehr als ein Weckruf:

Das aktuelle ZDF-Politbarometer drei Wochen vor der Bundestagswahl

dürfte die Parteien ziemlich aufwühlen.

Zum ersten Mal seit 19 Jahren liegen die Sozialdemokraten vorn.

Ihr Kanzlerkandidat lässt die beiden Konkurrenten noch weiter hinter sich.

Damit Sie gleich die wichtigsten Zahlen sehen,

fangen wir direkt mit Matthias Fornoff an.

Was hat sich da im Vergleich zur vergangenen Woche verändert?

Es gibt eine Menge Bewegung.

Die SPD zieht an der Union vorbei und wäre derzeit stärkste Kraft.

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union auf 22 %,

ihren bisher niedrigsten Wert überhaupt.

Die SPD 25 %, plus 3 Punkte.

AfD 11 %.

FDP 11 %, plus 1.

Linke 7 %, plus 1.

Grüne 17 %, minus 3.

Eine Große Koalition wäre so hauchdünn möglich

und mehrere Dreierbündnisse.

Und wer ist als Kanzler oder Kanzlerin geeignet?

Olaf Scholz trauen jetzt 70 % das Amt zu.

Nur 25 % halten Armin Laschet für geeignet

und 23 % Annalena Baerbock.

Wie lässt sich die Stärke der SPD erklären?

Die guten Werte für ihren Kanzlerkandidaten sind das eine.

Wir haben auch gefragt,

welches Thema besonders wichtig ist für die eigene Wahlentscheidung.

Da sagen 51 % soziale Gerechtigkeit.

Mit Abstand folgen Klimaschutz, Corona und Flüchtlinge/Asyl.

Und welche Partei kann am ehesten für soziale Gerechtigkeit sorgen?

Da sehen wir ein eindeutiges Bild:

Der SPD trauen das 43 % der Befragten zu,

mit großem Abstand vor allen anderen.

Person und Thema passen also derzeit für die SPD.

Noch mehr spannende Zahlen vom Politbarometer sehen Sie

wie immer im heute journal um 22 Uhr.

Das Ergebnis der Sonntagsfrage sowie alle übrigen Angaben

können Sie auch jederzeit nachlesen:

online auf ZDFheute und in unserer App.

Angesichts der miserablen Umfragewerte

wächst in der Union die Nervosität.

CSU-Chef-Söder nannte die Lage ernst und alarmierend,

jetzt müsse man kämpfen.

Kanzlerkandidat Laschet setzt auf die Zugkraft eines neuen Teams.

Aus Berlin: Ines Trams.

Ein "Zukunftsteam" soll es nun richten

und die Union aus dem Umfragetief holen.

Polit-Neulinge neben bekannten Gesichtern –

diese bunt zusammengesetzte Gruppe

will soziale Gerechtigkeit herausstellen,

aber auch konservative Stammthemen wie innere und äußere Sicherheit.

Für mich war immer wichtig,

dass die CDU als Team sichtbar wird.

Team ist für mich der christlich-soziale, der liberale

und der konservative Flügel der Partei.

Mit dabei: Terrorismusexperte Peter Neumann,

aber auch der Ex-Fraktionschef und konservative Finanzpolitiker,

Friedrich Merz, und Musikmanager Joe Chialo.

Er erfuhr erst vor zwei Tagen, dass er dabei sein soll.

Das Team – eine Panikreaktion?

Groß war der innerparteiliche Druck auf Laschet geworden,

sich breiter aufzustellen und zu zeigen:

Das Team war richtig und notwendig und kommt zum richtigen Zeitpunkt.

Später hätte es nicht sein sollen.

Die SPD vor der Union.

Ihr Spitzenkandidat warnt vor Übermut,

als sich dieser Trend der Umfragen gestern erneut bestätigt.

Bleibt leise, die Wahl ist am 26.9.

Man muss die Bürger*innen überzeugen,

demütig mit der Zustimmung umgehen,

auch mit der Freude, die wir auch hier spüren.

Die Grünen verlieren im Politbarometer.

Ihre Kandidatin scheint sich umso mehr von beiden absetzen zu wollen,

Union und SPD.

Wir haben die Wahl, ob wir ein Weiter-So machen,

indem wir wie Laschet und Scholz an der Kohle für 17 Jahre festhalten,

oder jetzt die Weichen dafür stellen,

wirklich aus der Kohle auszusteigen.

Unklar, welche Rolle das Team später einmal spielen könnte –

dies soll kein Schattenkabinett sein.

Unklar auch, ob seine Vorstellung zu spät kam,

um eine Trendwende für die Union zu erreichen.

Fragen wir unsere Hauptstadt- korrespondentin Shakuntala Banerjee:

Kann Armin Laschet das Ruder noch rumreißen?

Man kann ihn und die Union noch nicht abschreiben.

Es ist noch lange hin bis zur Wahl.

Stimmungen können wechseln.

Aber für einen kompletten Neustart einer Kampagne wäre schon sehr spät.

Es ist auch nicht klar, in welcher Rolle dieses Zukunftsteam auftritt.

Nur Friedrich Merz kann man bis jetzt eine

besondere Rolle zu sprechen.

Das stärkste Signal des heutigen Tages ist,

dass die Union nicht mehr auf Armin Laschet alleine setzt.

Immer mehr Wähler geben ihre Stimme per Brief ab.

Was bedeutet das für den Wahlkampf?

Das macht es für alle Parteien komplizierter

und ein bisschen anstrengender.

Das, was früher traditionell der Wahlendspurt war,

sind jetzt vier Wochen.

Eigentlich hätten alle schon vor Beginn der Briefwahl

ihre zentralen Botschaften an die Wähler

und Wählerinnen bekommen müssen.

Die Parteien, die momentan nicht gut dastehen,

stehen jetzt noch mehr unter Stress.

Schauen wir auf die Lage in Afghanistan.

Dort wollten die Taliban heute eigentlich ihre Regierung vorstellen.

Doch offensichtlich sind sich die neuen Machthaber noch nicht einig.

Die humanitäre und wirtschaftliche Krise des Landes verschärft sich,

warnen die Vereinten Nationen.

Den Menschen fehle es nahezu an allem.

Hunderttausende sind auf der Flucht.

Vor allem Frauen fürchten um ihre Rechte und Freiheit.

Jörg Brase berichtet.

Sie warten vergebens auf Arbeit:

Tagelöhner an einem Sammelpunkt in Kabul.

Seit die Taliban an der Macht sind,

gebe es weniger Verbrechen, sagen sie.

Es sei sicherer geworden, aber davon werden sie nicht satt.

Wir sitzen den ganzen Tag rum, es gibt keine Jobs,

wir verdienen kein Geld.

Alles ist so teuer geworden - ein Sack Mehl kostet 20 Euro.

Wir haben keine Arbeit, was sollen wir tun?

Die Preise steigen, viele Güter sind knapp.

Die Wirtschaft ist in der Krise.

Viel Arbeit für die neue Regierung der Taliban.

Angeführt werden soll sie, so heißt es, von Mullah Baradar.

Baradar ist einer der Mitbegründer der Taliban,

saß mehrere Jahre in pakistanischer Gefangenschaft.

Kam dann frei und leitete die Verhandlungen,

die im vergangenen Jahr

zur Friedensvereinbarung von Doha führten.

Er gilt als Pragmatiker.

In Kabul und anderen Orten des Landes

demonstrierten heute einige Frauen dagegen,

dass nur Männer im neuen Kabinett sitzen werden

und forderten für sich eine aktive Rolle in der Politik.

Die Taliban sollen die Fortschritte,

die wir auf verschiedenen Gebieten gemacht haben, respektieren.

Wie im Sport oder bei den Frauenrechten.

Unser Appell geht an die neue Regierung

und die ganze Weltgemeinschaft.

Es kam kurz darauf zu einem Handgemenge

mit einigen Taliban-Kämpfern.

Die Frauen aber konnten ihre Demonstration später fortsetzen.

Es scheint, dass nun die Grenzen ausgetestet werden,

um zu sehen,

wie weit Kritiker und Presse unter dem neuen Regime gehen können.

Die neue Regierung in Afghanistan ist finanziell

auf das Ausland angewiesen,

drei Viertel der Staatsausgaben kamen über ausländischen Hilfen.

Die EU-Außenminister haben jetzt konkrete Bedingungen

für eine Zusammenarbeit mit den Taliban formuliert.

Bei ihrem Treffen in Slowenien machten sie aber auch klar:

Direkte Zahlungen an die neuen Machthaber soll es nicht geben.

Anne Gellinek ist dabei in Kranj in Slowenien:

Wie will die EU mit den Taliban umgehen?

Die EU-Außenminister haben sich hier heute

auf einen diplomatischen Drahtseilakt verständigt.

Sie haben Bedingungen formuliert an die Taliban,

ohne die kein Geld fließen würde.

Sie sollen die Menschenrechte achten.

Und sie dürfen keinen Unterschlupf bieten für Terrororganisationen.

Andererseits fürchten die Europäer

den kompletten wirtschaftlichen Zusammenbruch der Afghanen.

Das würde eine neue Flüchtlingswelle auslösen.

Deswegen bleibt der Europäischen Union eigentlich nichts anderes

übrig, als mit den Taliban zusammenzuarbeiten.

Es heißt, man wisse, dass die Forderungen nicht komplett von den

Taliban umgesetzt werden würden, aber man hofft ein wenig.

Die EU-Außenminister sind in einer Zwickmühle.

Zurück nach Deutschland: Sieben Wochen nach der Flutkatastrophe

hat Kanzlerin Merkel erneut das Ahrtal besucht.

In Altenburg machte sie sich ein Bild vom Stand der Aufräumarbeiten.

Allein in Rheinland-Pfalz

kamen bei der Flut im Juli 134 Menschen ums Leben.

Merkel sprach den Bewohnern Mut für den Wiederaufbau zu.

Man werde alles

für eine schnellstmögliche und reibungslose Unterstützung tun.

Wir versuchen, so unbürokratisch wie möglich,

Bund und Land gemeinsam, die Dinge zu bearbeiten.

Das ist das, was wir tun können.

Und ansonsten wissen wir, dass hier eine tolle Bevölkerung ist,

dass tolle Bürgermeister, ob von der Ortsgemeinde,

von der Verbandsgemeinde, alle versuchen, zusammenzustehen.

Zum Thema Corona: Da sollen Arbeitgeber künftig

in bestimmten Bereichen ihre Mitarbeiter fragen dürfen,

ob sie gegen das Virus geimpft sind,

etwa in Pflegeheimen, Schulen und Kitas.

Auf diesen Kompromiss haben sich Union und SPD geeinigt.

Der Bundestag muss noch grünes Licht geben.

Das Recht auf diese Impfabfrage soll nur so lange gelten,

wie eine "epidemische Lage von natio- naler Tragweite" festgestellt ist.

Das sind die aktuellen Corona-Zahlen:

Das Robert Koch-Institut meldet 14.251 Neuinfektionen

binnen 24 Stunden.

Das sind 2.222 mehr als vor einer Woche.

Die 7-Tage-Inzidenz steigt auf 80,2.

Innerhalb eines Tages

kamen 554 Corona-Infizierte neu ins Krankenhaus,

die 7-Tage-Inzidenz hier: 1,83.

Derzeit infizieren sich v.a. Kinder und Jugendliche.

Das führt dazu,

dass schon wieder Zehntausende nicht in die Schule dürfen,

weil sie unter Quarantäne stehen.

Denn ist einer in der Klasse krank,

müssen auch die Tischnachbarn 14 Tage nach Hause oder gar die ganze Klasse.

Einheitliche Regeln gibt es bislang nicht.

Wie das in Nordrhein-Westfalen läuft, zeigt Dorthe Ferber.

Ist das die Aufgabe 5? - Mh.

Homeschooling in Quarantäne bei Familie Edel,

die Mutter hat uns ein Handyvideo geschickt.

Für Marie war nach vier Schultagen auf dem neuen Gymnasium

wieder Schluss.

Nun muss die Zehnjährige zu Hause bleiben

trotz zwei negativer PCR-Tests.

Ein Mitschüler ist positiv getestet worden und das heißt:

14 Tage Quarantäne für die Banknachbarin.

Freitesten unmöglich.

Wir merken natürlich auch, dass sie sich sehr eingeschränkt fühlt.

Sie darf das Haus nicht verlassen.

Sie darf sich nur auf unserem Grundstück bewegen.

Bei einer 14-tägigen Quarantäne in dieser Situation

fehlt mir das Verständnis für die Verhältnismäßigkeit.

Wie Marie sind jetzt 30.000 Schüler*innen

in Nordrhein-Westfalen in Quarantäne.

Lehrer sind besorgt, denn manche Gesundheitsämter

schicken ganze Klassen heim statt nur die Banknachbarn.

Wenn die Quarantäneregelungen so bleiben, wie sie sind,

dann steht zu befürchten,

dass die Zahl der Schüler*innen nicht nur Zehntausende sind,

sondern wir werden am Ende des Tages

über hunderttausende Schüler*innen sprechen.

Die Bildungsministerin unter Druck:

Viele in Quarantäne und das auch noch lange -

sie will nun eine Änderung.

Ich würde es begrüßen,

wenn der Bund zusammen mit dem Robert Koch-Institut

sich darauf verständigen könnte, dass wir am Ende

nur die infizierte Person in Quarantäne schicken.

Für Familie Edel wohl zu spät:

Mehr als eine Woche Quarantäne hat Marie schon hinter sich.

Vor Gericht wollte die Deutsche Bahn

den Streik der Gewerkschaft GDL stoppen

und ist heute erneut gescheitert.

Das Hessische Landesarbeitsgericht

hat den Antrag in zweiter Instanz abgelehnt.

Damit geht der Ausstand weiter wie geplant,

und zwar bis nächsten Dienstag.

Im Moment fallen im Fernverkehr gut drei Viertel aller Verbindungen aus.

Im Regional- und S-Bahn-Verkehr wurden knapp 60 % der Züge gestrichen

Eine Alternative zur Bahn, zumindest auf kurzen Strecken, ist das E-Bike.

Die Nachfrage steigt seit Jahren,

in der Pandemie ist der Absatz geradezu explodiert.

Ende 2020 waren gut 7,1 Mio. Elektro- räder auf deutschen Straßen unterwegs

Im ersten Halbjahr 2021

kamen nach Branchenschätzungen noch mal 1,2 Mio. dazu.

Doch wer ein E-Bike kaufen will, der braucht nicht nur Geld,

sondern auch Geduld.

Sandra Susanka.

Spontan so ein E-Bike kaufen - derzeit fast unmöglich.

Wartezeit - oft mehr als ein halbes Jahr.

Auf der weltweit größten Fahrradmesse, der Eurobike,

stellt die Branche gerade Neuheiten vor.

U.a. leichtere E-Bikes.

Jetzt ging es jahreslang darum, die Dinger breitentauglicher,

länger und universeller zu machen.

Jetzt gibt es den Gegentrend,

dass ich einen dezenteren Akku habe im Rahmen.

Einen kleinen Motor hinten und das sorgt dafür,

dass die Räder fünf bis acht Kilo leichter sein können.

Knapp 40 % der verkauften Fahrräder in Deutschland

sind mittlerweile E-Bikes.

Im Schnitt werden dafür 3.000 Euro ausgegeben.

Die Branche würde gern noch mehr verkaufen,

doch die Produktion ist derzeit extrem schwierig.

Es fehlt an Stahl und Aluminium,

weil immer noch Hochöfen stillstehen.

Es dauert viel länger, Teile aus der Welt herzubekommen,

sie sind teurer, bestimmte Rohstoffe gibt's gar nicht mehr.

Das geht dann so weit, dass wir selbst in den Hochwassergebieten,

wo ein wichtiger Messingproduzent sitzt, Probleme haben,

mitten in Deutschland an Teile zu kommen.

Dazu kommen Logistikprobleme.

Pro Container zahlen die Hersteller mittlerweile das Zwanzigfache

wie vor Pandemiebeginn.

Fahrräder werden deshalb teurer, bis zu 10 %.

Frühestens in einem Jahr

rechnen Experten mit der Normalisierung des Marktes.

Bis dahin müssen sich Kunden wohl noch

auf lange Wartezeiten einstellen.

Eine super Tag wieder für das deutsche Team bei den Paralympics.

Fünf Medaillen gab es.

Beginnen wir mit der Leichtathletik:

Da gab es den kompletten Medaillensatz:

Bronze für Ali Lacin über 200 m,

Silber für Irmgard Bensusan über 100 m

und Gold für einen überragenden Johannes Floors über 400 m.

Vor fünf Jahren verletzte er sich beim Jubel

nach dem Staffelwettbewerb, fiel für seine Paradedisziplin aus.

Jetzt triumphiert Johannes Floors über 400 Meter ungefährdet.

Ich bin glücklich, mir fehlen die Worte,

ich habe kaum noch 'ne Stimme.

Ein glänzender Tag für ihn - und für sie.

Irmgard Bensusan gewinnt ihre insgesamt fünfte

paralympische Silbermedaille.

Nach der Hälfte des Rennens auf Goldkurs, am Ende knapp geschlagen

von der Niederländerin Marlene van Gansewinkel.

Den Medaillensatz komplett macht Ali Lacin über 200 Meter.

Bronze gewinnt der Berliner am vorletzten Tag

der paralympischen Leichtathletik-Wettbewerbe.

Und weiter im heutigen Medaillenreigen:

zum dritten Mal Bronze für Verena Schott, diesmal über 100 m Rücken.

Und Silber für Sportschützin Natascha Hiltrop im Dreistellungskampf.

Natascha Hiltrop verpasst ihr zweites Gold

bei diesen Paralympics denkbar knapp.

Es war der letzte Schuss,

nur dieser nicht ganz perfekt getroffen

im Kleinkaliber-Dreistellungskampf.

Trotz zuvor 0,8 Ringen Vorsprung wird es Silber

für die inkomplett querschnittgelähmte Hiltrop,

hinter der Chinesin Cuiping Zhang.

Sie kann es kaum fassen.

Verena Schott holt über 100 m Rücken

ihr drittes Bronze bei diesen Paralympics.

Die inkomplett querschnittgelähmte Berlinerin

unterbietet mit einer furiosen Aufholjagd als Dritte

sogar noch die bisherige Weltrekordzeit.

Gold mit neuem Weltrekord für die US-Amerikanerin Elizabeth Marks.

Die deutschen Springreiter gewannen bei der Heim-EM in Riesenbeck

Silber im Nationenpreis.

Die deutsche Mannschaft lange Zeit im Vorderfeld,

dann die Entscheidung durch Schlussreiter David Will.

Der letzte Abwurf des Team-Debütanten war dann einer zu viel.

Der Titel ging erstmals seit 2009 an die Schweiz.

Erstes Spiel, erster Sieg - mehr aber auch nicht:

die Premiere von Bundestrainer Hansi Flick eher glanzlos.

Durch die Tore von Timo Werner in der 41. und Leroy Sane in der 77. Minute gewinnt die DFB-Elf zwar gestern das WM-Quali-Spiel gegen Liechtenstein.

Insgesamt jedoch das deutsche Spiel ohne Esprit.

Das war's vom Sport.

Das Wetter wird sonnig und für viele auch nochmal richtig warm.

Die Details hat gleich Katja Horneffer.

Marietta Slomka begrüßt Sie um 22 Uhr im heute journal.

Danke für Ihr Interesse, wir wünschen ein schönes Wochenende

und sind morgen wieder da.

Auf Wiedersehen.

Auch heute gab es eine Hochnebeldecke,

die allerdings auseinanderriss.

Sie sehen hier, wie Hochnebel von der Ostsee Richtung Polen zog

und dann diese große Hochnebeldecke über der Nordsee.

Von den Unwettern über Südwesteuropa bekommen wir fast gar nichts mit,

aber ein kleines bisschen schon, die Luft ist da feuchter

und so gab es heute Nachmittag über dem Schwarzwald ein Gewitter.

Die Schauer- und Gewitterneigung bleibt eher gering,

so ist es in der Nacht meist klar, in Gewässernähe bildet sich Nebel

und in Norddeutschland gibt es eine Hochnebeldecke.

Auch morgen gibt es im Norden wieder eine Hochnebeldecke,

die sollte sich rasch auflösen,

mehr Sonnenschein gibt es in Süddeutschland,

da gibt es höchstens kleine Quellwolken.

Der Sonntag bringt ein ähnliches Bild mit ähnlichen Temperaturen.

Ähnlich schön startet auch die neue Woche,

weiterhin mit diesem schönen Spätsommerwetter.

ZDF heute Sendung vom 03.09.2021 - Laschet stellt sein Zukunftsteam vor; Weiterhin bedrückende Lage in Afghanistan ZDF heute Sendung vom 03.09.2021 - Laschet presents his team for the future; Situation in Afghanistan remains depressing ZDF heute Sendung vom 03.09.2021 - Laschet przedstawia swój zespół na przyszłość; sytuacja w Afganistanie nadal przygnębiająca

Diese Untertitel sind live produziert.

Die Nachrichten des Tages, heute mit Barbara Hahlweg.

Willkommen zum Nachrichtenüberblick an diesem Freitag.

An meiner Seite ist wieder Norbert Lehmann für den Sport.

Und wir haben u.a. diese Themen für Sie:

SPD im Stimmungshoch:

In Umfragen liegt die Partei klar vor der Union.

Kanzlerkandidat Laschet setzt im Endspurt auf ein "Zukunftsteam".

Kaum in der Schule, schon in Quarantäne:

Tausende Kinder in NRW müssen zu Hause bleiben - das soll sich ändern.

Triumph über 400 m: Bei den Paralympics holt Johannes Floors Gold

Auch andere deutsche Athleten hatten Grund zum Jubeln.

Es ist mehr als ein Weckruf:

Das aktuelle ZDF-Politbarometer drei Wochen vor der Bundestagswahl

dürfte die Parteien ziemlich aufwühlen.

Zum ersten Mal seit 19 Jahren liegen die Sozialdemokraten vorn.

Ihr Kanzlerkandidat lässt die beiden Konkurrenten noch weiter hinter sich.

Damit Sie gleich die wichtigsten Zahlen sehen,

fangen wir direkt mit Matthias Fornoff an.

Was hat sich da im Vergleich zur vergangenen Woche verändert?

Es gibt eine Menge Bewegung.

Die SPD zieht an der Union vorbei und wäre derzeit stärkste Kraft.

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union auf 22 %,

ihren bisher niedrigsten Wert überhaupt.

Die SPD 25 %, plus 3 Punkte.

AfD 11 %.

FDP 11 %, plus 1.

Linke 7 %, plus 1.

Grüne 17 %, minus 3.

Eine Große Koalition wäre so hauchdünn möglich

und mehrere Dreierbündnisse.

Und wer ist als Kanzler oder Kanzlerin geeignet?

Olaf Scholz trauen jetzt 70 % das Amt zu.

Nur 25 % halten Armin Laschet für geeignet

und 23 % Annalena Baerbock.

Wie lässt sich die Stärke der SPD erklären?

Die guten Werte für ihren Kanzlerkandidaten sind das eine.

Wir haben auch gefragt,

welches Thema besonders wichtig ist für die eigene Wahlentscheidung.

Da sagen 51 % soziale Gerechtigkeit.

Mit Abstand folgen Klimaschutz, Corona und Flüchtlinge/Asyl.

Und welche Partei kann am ehesten für soziale Gerechtigkeit sorgen?

Da sehen wir ein eindeutiges Bild:

Der SPD trauen das 43 % der Befragten zu,

mit großem Abstand vor allen anderen.

Person und Thema passen also derzeit für die SPD.

Noch mehr spannende Zahlen vom Politbarometer sehen Sie

wie immer im heute journal um 22 Uhr.

Das Ergebnis der Sonntagsfrage sowie alle übrigen Angaben

können Sie auch jederzeit nachlesen:

online auf ZDFheute und in unserer App.

Angesichts der miserablen Umfragewerte

wächst in der Union die Nervosität.

CSU-Chef-Söder nannte die Lage ernst und alarmierend,

jetzt müsse man kämpfen.

Kanzlerkandidat Laschet setzt auf die Zugkraft eines neuen Teams.

Aus Berlin: Ines Trams.

Ein "Zukunftsteam" soll es nun richten

und die Union aus dem Umfragetief holen.

Polit-Neulinge neben bekannten Gesichtern –

diese bunt zusammengesetzte Gruppe

will soziale Gerechtigkeit herausstellen,

aber auch konservative Stammthemen wie innere und äußere Sicherheit.

Für mich war immer wichtig,

dass die CDU als Team sichtbar wird.

Team ist für mich der christlich-soziale, der liberale

und der konservative Flügel der Partei.

Mit dabei: Terrorismusexperte Peter Neumann,

aber auch der Ex-Fraktionschef und konservative Finanzpolitiker,

Friedrich Merz, und Musikmanager Joe Chialo.

Er erfuhr erst vor zwei Tagen, dass er dabei sein soll.

Das Team – eine Panikreaktion?

Groß war der innerparteiliche Druck auf Laschet geworden,

sich breiter aufzustellen und zu zeigen:

Das Team war richtig und notwendig und kommt zum richtigen Zeitpunkt.

Später hätte es nicht sein sollen.

Die SPD vor der Union.

Ihr Spitzenkandidat warnt vor Übermut,

als sich dieser Trend der Umfragen gestern erneut bestätigt.

Bleibt leise, die Wahl ist am 26.9.

Man muss die Bürger*innen überzeugen,

demütig mit der Zustimmung umgehen,

auch mit der Freude, die wir auch hier spüren.

Die Grünen verlieren im Politbarometer.

Ihre Kandidatin scheint sich umso mehr von beiden absetzen zu wollen,

Union und SPD.

Wir haben die Wahl, ob wir ein Weiter-So machen,

indem wir wie Laschet und Scholz an der Kohle für 17 Jahre festhalten,

oder jetzt die Weichen dafür stellen,

wirklich aus der Kohle auszusteigen.

Unklar, welche Rolle das Team später einmal spielen könnte –

dies soll kein Schattenkabinett sein.

Unklar auch, ob seine Vorstellung zu spät kam,

um eine Trendwende für die Union zu erreichen.

Fragen wir unsere Hauptstadt- korrespondentin Shakuntala Banerjee:

Kann Armin Laschet das Ruder noch rumreißen?

Man kann ihn und die Union noch nicht abschreiben.

Es ist noch lange hin bis zur Wahl.

Stimmungen können wechseln.

Aber für einen kompletten Neustart einer Kampagne wäre schon sehr spät.

Es ist auch nicht klar, in welcher Rolle dieses Zukunftsteam auftritt.

Nur Friedrich Merz kann man bis jetzt eine

besondere Rolle zu sprechen.

Das stärkste Signal des heutigen Tages ist,

dass die Union nicht mehr auf Armin Laschet alleine setzt.

Immer mehr Wähler geben ihre Stimme per Brief ab.

Was bedeutet das für den Wahlkampf?

Das macht es für alle Parteien komplizierter

und ein bisschen anstrengender.

Das, was früher traditionell der Wahlendspurt war,

sind jetzt vier Wochen.

Eigentlich hätten alle schon vor Beginn der Briefwahl

ihre zentralen Botschaften an die Wähler

und Wählerinnen bekommen müssen.

Die Parteien, die momentan nicht gut dastehen,

stehen jetzt noch mehr unter Stress.

Schauen wir auf die Lage in Afghanistan.

Dort wollten die Taliban heute eigentlich ihre Regierung vorstellen.

Doch offensichtlich sind sich die neuen Machthaber noch nicht einig.

Die humanitäre und wirtschaftliche Krise des Landes verschärft sich,

warnen die Vereinten Nationen.

Den Menschen fehle es nahezu an allem.

Hunderttausende sind auf der Flucht.

Vor allem Frauen fürchten um ihre Rechte und Freiheit.

Jörg Brase berichtet.

Sie warten vergebens auf Arbeit:

Tagelöhner an einem Sammelpunkt in Kabul.

Seit die Taliban an der Macht sind,

gebe es weniger Verbrechen, sagen sie.

Es sei sicherer geworden, aber davon werden sie nicht satt.

Wir sitzen den ganzen Tag rum, es gibt keine Jobs,

wir verdienen kein Geld.

Alles ist so teuer geworden - ein Sack Mehl kostet 20 Euro.

Wir haben keine Arbeit, was sollen wir tun?

Die Preise steigen, viele Güter sind knapp.

Die Wirtschaft ist in der Krise.

Viel Arbeit für die neue Regierung der Taliban.

Angeführt werden soll sie, so heißt es, von Mullah Baradar.

Baradar ist einer der Mitbegründer der Taliban,

saß mehrere Jahre in pakistanischer Gefangenschaft.

Kam dann frei und leitete die Verhandlungen,

die im vergangenen Jahr

zur Friedensvereinbarung von Doha führten.

Er gilt als Pragmatiker.

In Kabul und anderen Orten des Landes

demonstrierten heute einige Frauen dagegen,

dass nur Männer im neuen Kabinett sitzen werden

und forderten für sich eine aktive Rolle in der Politik.

Die Taliban sollen die Fortschritte,

die wir auf verschiedenen Gebieten gemacht haben, respektieren.

Wie im Sport oder bei den Frauenrechten.

Unser Appell geht an die neue Regierung

und die ganze Weltgemeinschaft.

Es kam kurz darauf zu einem Handgemenge

mit einigen Taliban-Kämpfern.

Die Frauen aber konnten ihre Demonstration später fortsetzen.

Es scheint, dass nun die Grenzen ausgetestet werden,

um zu sehen,

wie weit Kritiker und Presse unter dem neuen Regime gehen können.

Die neue Regierung in Afghanistan ist finanziell

auf das Ausland angewiesen,

drei Viertel der Staatsausgaben kamen über ausländischen Hilfen.

Die EU-Außenminister haben jetzt konkrete Bedingungen

für eine Zusammenarbeit mit den Taliban formuliert.

Bei ihrem Treffen in Slowenien machten sie aber auch klar:

Direkte Zahlungen an die neuen Machthaber soll es nicht geben.

Anne Gellinek ist dabei in Kranj in Slowenien:

Wie will die EU mit den Taliban umgehen?

Die EU-Außenminister haben sich hier heute

auf einen diplomatischen Drahtseilakt verständigt.

Sie haben Bedingungen formuliert an die Taliban,

ohne die kein Geld fließen würde.

Sie sollen die Menschenrechte achten.

Und sie dürfen keinen Unterschlupf bieten für Terrororganisationen.

Andererseits fürchten die Europäer

den kompletten wirtschaftlichen Zusammenbruch der Afghanen.

Das würde eine neue Flüchtlingswelle auslösen.

Deswegen bleibt der Europäischen Union eigentlich nichts anderes

übrig, als mit den Taliban zusammenzuarbeiten.

Es heißt, man wisse, dass die Forderungen nicht komplett von den

Taliban umgesetzt werden würden, aber man hofft ein wenig.

Die EU-Außenminister sind in einer Zwickmühle.

Zurück nach Deutschland: Sieben Wochen nach der Flutkatastrophe

hat Kanzlerin Merkel erneut das Ahrtal besucht.

In Altenburg machte sie sich ein Bild vom Stand der Aufräumarbeiten.

Allein in Rheinland-Pfalz

kamen bei der Flut im Juli 134 Menschen ums Leben.

Merkel sprach den Bewohnern Mut für den Wiederaufbau zu.

Man werde alles

für eine schnellstmögliche und reibungslose Unterstützung tun.

Wir versuchen, so unbürokratisch wie möglich,

Bund und Land gemeinsam, die Dinge zu bearbeiten.

Das ist das, was wir tun können.

Und ansonsten wissen wir, dass hier eine tolle Bevölkerung ist,

dass tolle Bürgermeister, ob von der Ortsgemeinde,

von der Verbandsgemeinde, alle versuchen, zusammenzustehen.

Zum Thema Corona: Da sollen Arbeitgeber künftig

in bestimmten Bereichen ihre Mitarbeiter fragen dürfen,

ob sie gegen das Virus geimpft sind,

etwa in Pflegeheimen, Schulen und Kitas.

Auf diesen Kompromiss haben sich Union und SPD geeinigt.

Der Bundestag muss noch grünes Licht geben.

Das Recht auf diese Impfabfrage soll nur so lange gelten,

wie eine "epidemische Lage von natio- naler Tragweite" festgestellt ist.

Das sind die aktuellen Corona-Zahlen:

Das Robert Koch-Institut meldet 14.251 Neuinfektionen

binnen 24 Stunden.

Das sind 2.222 mehr als vor einer Woche.

Die 7-Tage-Inzidenz steigt auf 80,2.

Innerhalb eines Tages

kamen 554 Corona-Infizierte neu ins Krankenhaus,

die 7-Tage-Inzidenz hier: 1,83.

Derzeit infizieren sich v.a. Kinder und Jugendliche.

Das führt dazu,

dass schon wieder Zehntausende nicht in die Schule dürfen,

weil sie unter Quarantäne stehen.

Denn ist einer in der Klasse krank,

müssen auch die Tischnachbarn 14 Tage nach Hause oder gar die ganze Klasse.

Einheitliche Regeln gibt es bislang nicht.

Wie das in Nordrhein-Westfalen läuft, zeigt Dorthe Ferber.

Ist das die Aufgabe 5? - Mh.

Homeschooling in Quarantäne bei Familie Edel,

die Mutter hat uns ein Handyvideo geschickt.

Für Marie war nach vier Schultagen auf dem neuen Gymnasium

wieder Schluss.

Nun muss die Zehnjährige zu Hause bleiben

trotz zwei negativer PCR-Tests.

Ein Mitschüler ist positiv getestet worden und das heißt:

14 Tage Quarantäne für die Banknachbarin.

Freitesten unmöglich.

Wir merken natürlich auch, dass sie sich sehr eingeschränkt fühlt.

Sie darf das Haus nicht verlassen.

Sie darf sich nur auf unserem Grundstück bewegen.

Bei einer 14-tägigen Quarantäne in dieser Situation

fehlt mir das Verständnis für die Verhältnismäßigkeit.

Wie Marie sind jetzt 30.000 Schüler*innen

in Nordrhein-Westfalen in Quarantäne.

Lehrer sind besorgt, denn manche Gesundheitsämter

schicken ganze Klassen heim statt nur die Banknachbarn.

Wenn die Quarantäneregelungen so bleiben, wie sie sind,

dann steht zu befürchten,

dass die Zahl der Schüler*innen nicht nur Zehntausende sind,

sondern wir werden am Ende des Tages

über hunderttausende Schüler*innen sprechen.

Die Bildungsministerin unter Druck:

Viele in Quarantäne und das auch noch lange -

sie will nun eine Änderung.

Ich würde es begrüßen,

wenn der Bund zusammen mit dem Robert Koch-Institut

sich darauf verständigen könnte, dass wir am Ende

nur die infizierte Person in Quarantäne schicken.

Für Familie Edel wohl zu spät:

Mehr als eine Woche Quarantäne hat Marie schon hinter sich.

Vor Gericht wollte die Deutsche Bahn

den Streik der Gewerkschaft GDL stoppen

und ist heute erneut gescheitert.

Das Hessische Landesarbeitsgericht

hat den Antrag in zweiter Instanz abgelehnt.

Damit geht der Ausstand weiter wie geplant,

und zwar bis nächsten Dienstag.

Im Moment fallen im Fernverkehr gut drei Viertel aller Verbindungen aus.

Im Regional- und S-Bahn-Verkehr wurden knapp 60 % der Züge gestrichen

Eine Alternative zur Bahn, zumindest auf kurzen Strecken, ist das E-Bike.

Die Nachfrage steigt seit Jahren,

in der Pandemie ist der Absatz geradezu explodiert.

Ende 2020 waren gut 7,1 Mio. Elektro- räder auf deutschen Straßen unterwegs

Im ersten Halbjahr 2021

kamen nach Branchenschätzungen noch mal 1,2 Mio. dazu.

Doch wer ein E-Bike kaufen will, der braucht nicht nur Geld,

sondern auch Geduld.

Sandra Susanka.

Spontan so ein E-Bike kaufen - derzeit fast unmöglich.

Wartezeit - oft mehr als ein halbes Jahr.

Auf der weltweit größten Fahrradmesse, der Eurobike,

stellt die Branche gerade Neuheiten vor.

U.a. leichtere E-Bikes.

Jetzt ging es jahreslang darum, die Dinger breitentauglicher,

länger und universeller zu machen.

Jetzt gibt es den Gegentrend,

dass ich einen dezenteren Akku habe im Rahmen.

Einen kleinen Motor hinten und das sorgt dafür,

dass die Räder fünf bis acht Kilo leichter sein können.

Knapp 40 % der verkauften Fahrräder in Deutschland

sind mittlerweile E-Bikes.

Im Schnitt werden dafür 3.000 Euro ausgegeben.

Die Branche würde gern noch mehr verkaufen,

doch die Produktion ist derzeit extrem schwierig.

Es fehlt an Stahl und Aluminium,

weil immer noch Hochöfen stillstehen.

Es dauert viel länger, Teile aus der Welt herzubekommen,

sie sind teurer, bestimmte Rohstoffe gibt's gar nicht mehr.

Das geht dann so weit, dass wir selbst in den Hochwassergebieten,

wo ein wichtiger Messingproduzent sitzt, Probleme haben,

mitten in Deutschland an Teile zu kommen.

Dazu kommen Logistikprobleme.

Pro Container zahlen die Hersteller mittlerweile das Zwanzigfache

wie vor Pandemiebeginn.

Fahrräder werden deshalb teurer, bis zu 10 %.

Frühestens in einem Jahr

rechnen Experten mit der Normalisierung des Marktes.

Bis dahin müssen sich Kunden wohl noch

auf lange Wartezeiten einstellen.

Eine super Tag wieder für das deutsche Team bei den Paralympics.

Fünf Medaillen gab es.

Beginnen wir mit der Leichtathletik:

Da gab es den kompletten Medaillensatz:

Bronze für Ali Lacin über 200 m,

Silber für Irmgard Bensusan über 100 m

und Gold für einen überragenden Johannes Floors über 400 m.

Vor fünf Jahren verletzte er sich beim Jubel

nach dem Staffelwettbewerb, fiel für seine Paradedisziplin aus.

Jetzt triumphiert Johannes Floors über 400 Meter ungefährdet.

Ich bin glücklich, mir fehlen die Worte,

ich habe kaum noch 'ne Stimme.

Ein glänzender Tag für ihn - und für sie.

Irmgard Bensusan gewinnt ihre insgesamt fünfte

paralympische Silbermedaille.

Nach der Hälfte des Rennens auf Goldkurs, am Ende knapp geschlagen

von der Niederländerin Marlene van Gansewinkel.

Den Medaillensatz komplett macht Ali Lacin über 200 Meter.

Bronze gewinnt der Berliner am vorletzten Tag

der paralympischen Leichtathletik-Wettbewerbe.

Und weiter im heutigen Medaillenreigen:

zum dritten Mal Bronze für Verena Schott, diesmal über 100 m Rücken.

Und Silber für Sportschützin Natascha Hiltrop im Dreistellungskampf.

Natascha Hiltrop verpasst ihr zweites Gold

bei diesen Paralympics denkbar knapp.

Es war der letzte Schuss,

nur dieser nicht ganz perfekt getroffen

im Kleinkaliber-Dreistellungskampf. in small-bore three-position combat.

Trotz zuvor 0,8 Ringen Vorsprung wird es Silber

für die inkomplett querschnittgelähmte Hiltrop,

hinter der Chinesin Cuiping Zhang.

Sie kann es kaum fassen.

Verena Schott holt über 100 m Rücken

ihr drittes Bronze bei diesen Paralympics.

Die inkomplett querschnittgelähmte Berlinerin

unterbietet mit einer furiosen Aufholjagd als Dritte

sogar noch die bisherige Weltrekordzeit.

Gold mit neuem Weltrekord für die US-Amerikanerin Elizabeth Marks.

Die deutschen Springreiter gewannen bei der Heim-EM in Riesenbeck

Silber im Nationenpreis.

Die deutsche Mannschaft lange Zeit im Vorderfeld,

dann die Entscheidung durch Schlussreiter David Will.

Der letzte Abwurf des Team-Debütanten war dann einer zu viel.

Der Titel ging erstmals seit 2009 an die Schweiz.

Erstes Spiel, erster Sieg - mehr aber auch nicht:

die Premiere von Bundestrainer Hansi Flick eher glanzlos.

Durch die Tore von Timo Werner in der 41\\. und Leroy Sane in der 77. Minute gewinnt die DFB-Elf zwar gestern das WM-Quali-Spiel gegen Liechtenstein.

Insgesamt jedoch das deutsche Spiel ohne Esprit.

Das war's vom Sport.

Das Wetter wird sonnig und für viele auch nochmal richtig warm.

Die Details hat gleich Katja Horneffer.

Marietta Slomka begrüßt Sie um 22 Uhr im heute journal.

Danke für Ihr Interesse, wir wünschen ein schönes Wochenende

und sind morgen wieder da.

Auf Wiedersehen.

Auch heute gab es eine Hochnebeldecke,

die allerdings auseinanderriss.

Sie sehen hier, wie Hochnebel von der Ostsee Richtung Polen zog

und dann diese große Hochnebeldecke über der Nordsee.

Von den Unwettern über Südwesteuropa bekommen wir fast gar nichts mit,

aber ein kleines bisschen schon, die Luft ist da feuchter

und so gab es heute Nachmittag über dem Schwarzwald ein Gewitter.

Die Schauer- und Gewitterneigung bleibt eher gering,

so ist es in der Nacht meist klar, in Gewässernähe bildet sich Nebel

und in Norddeutschland gibt es eine Hochnebeldecke.

Auch morgen gibt es im Norden wieder eine Hochnebeldecke,

die sollte sich rasch auflösen,

mehr Sonnenschein gibt es in Süddeutschland,

da gibt es höchstens kleine Quellwolken.

Der Sonntag bringt ein ähnliches Bild mit ähnlichen Temperaturen.

Ähnlich schön startet auch die neue Woche,

weiterhin mit diesem schönen Spätsommerwetter.