tagesschau Sendung vom 10.01.2022, 14:00 Uhr
Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.
Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (10.01.2022)
Heute im Studio: Susanne Stichler
Guten Tag, willkommen zur tagesschau.
Omikron ist weiter auf Vormarsch,
die Zahl der Neuinfektionen und die Inzidenz steigen erneut an.
Für die Schulen soll das möglichst lange keinen Einfluss
auf den Präsenzunterricht haben.
Dies sei oberstes Gebot, so die Behörden.
Nach den Weihnachtsferien begann auch in den übrigen Bundesländern
wieder der Unterricht.
In NRW mussten heute vor Schulbeginn alle einen Test machen.
Trotz hoher Infektionszahlen
beginnt der Unterricht auch in NRW in Präsenz.
Das Recht auf Bildung habe auch in der Pandemie höchste Priorität,
so das Schulministerium.
An der Frida-Levy-Gesamtschule sorgt das für gemischte Gefühle.
Für uns ist das wichtig.
Wir haben bald Abitur.
Das wäre großer Stress, wenn wir die Lehrer nicht bei uns hätten.
Ich mache mir große Sorgen.
Ich hätte mir Wechselunterricht gewünscht,
weil man dann Abstände einhalten kann.
Aber die Kinder haben auch die sozialen Kontakte.
Der Unterricht beginnt mit Corona-Tests für alle.
Es soll für Geimpfte und Genesene drei Test pro Woche geben.
Ungeimpftes Personal muss sich täglich testen.
An Grund- und Förderschulen gibt es Lollitests.
So soll der Präsenzunterricht möglichst sicher sein.
Der Bund fordert,
auf Schulschließungen vorbereitet zu sein.
Man kann viel machen.
Man kann Lehrer in Quarantäne durch hybride Formen zuschalten.
Oder für Schüler in Quarantäne etwas anbieten.
Das muss ins Schulmanagement.
Damit man punktuell Unterricht in anderer Form darbieten kann.
Pauschale Schulschließungen hat die Ampel ausgeschlossen
durch Änderungen am Infektionsschutzgesetz.
Auf örtliche Einschränkungen müsse man sich aber einstellen.
Die Klagen über die Zustände im öffentlichen Dienst werden lauter:
Zu wenig Personal, mangelnde Digitalisierung
und Überforderung - gerade jetzt in Pandemie-Zeiten.
Personell und technisch sei man nicht gut aufgestellt,
kritisiert der Deutsche Beamtenbund und fordert von der Politik:
Diese müsse massiv in den öffentlichen Dienst investieren.
Die Verwaltung schwerfällig, die Technik veraltet.
Daten werden per Hand eingetragen oder von einem System übertragen.
Es läuft nicht rund im öffentlichen Dienst.
Die Folge: Frustration bei Bürgern und Mitarbeitern.
Die Verantwortung sieht der Beamtenbund bei der Politik.
Wenn man es aus Saumseligkeit versäumt,
Behörden und Verwaltungen krisenfest aufzustellen:
Dann darf man sich im Katastrophenfall nicht wundern,
dass Marokko das Impfen besser hinkriegt als wir.
Die Digitalisierung soll vorangetrieben werden,
lautet es im Koalitionsvertrag.
Die Innenministerin verspricht Entbürokratisierung.
Mit einem Digitalcheck klopfen wir Gesetze daraufhin ab,
ob sie das Leben einfacher und digitaler machen.
Wir wollen eine digitale Verwaltung,
die aus Perspektive der Bürger gedacht ist.
Doch mit dem Wiedereinsetzen der Schuldenbremse ab 2023
wird die Finanzierung schwerer, so der Finanzminister.
Nicht alles, was wünschenswert ist, kann sofort finanziert werden.
Viele neue Staatsaufgaben müssen priorisiert werden.
Der öffentliche Dienst soll attraktiver werden,
auch um Personal zu gewinnen.
1,3 Mio. Beschäftigte sind 55 und älter.
Seit Wochen ringen der Bund, das Land Mecklenburg-Vorpommern
und der Eigentümer um die Zukunft der MV Werften.
Nun hat die Geschäftsführung Insolvenz angemeldet.
Wegen finanzieller Probleme hatten die 2000 Mitarbeiter
die Dezemberlöhne nicht erhalten.
Der Hongkonger Eigentümer, der Genting-Konzern, und der Bund
machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.
Genting hatte die Werftengruppe mit Standorten in Wismar, Rostock
und Stralsund 2016 erworben, um dort Kreuzfahrtschiffe zu bauen.
Wegen der Corona-Krise war das Geschäft eingebrochen.
Die Spannungen zwischen Russland und dem Westen sind enorm.
Moskau hat Zehntausende Soldaten
im Grenzgebiet zur Ukraine zusammengezogen.
Diese Woche sollen weitere Gespräche die Lage entschärfen.
Heute trifft die stellvertretende US-Außenministerin
ihren russischen Amtskollegen in Genf.
Übermorgen ist der Konflikt Thema im NATO-Russland-Rat.
Moskau verlangt u. a. ein Ende der Osterweiterung des Militärbündnisses.
NATO-Generalsekretär Stoltenberg sicherte der Ukraine heute zu,
das Land auf dem Weg zur Mitgliedschaft zu unterstützen.
In den Niederlanden hat König Willem-Alexander
die neue Regierung vereidigt.
Angeführt wird die Koalition aus vier Parteien von Mark Rutte,
der in wechselnden Bündnissen seit 2010 Ministerpräsident ist.
Rutte war vor einem Jahr mit dem damaligen Kabinett
nach einem Skandal um Familienbeihilfen zurückgetreten.
Die Neuwahlen waren im März 2021.
Erstmals in der Geschichte der Niederlande
stellen Frauen fast die Hälfte des neuen Kabinetts.
Der Fall Djokovic sorgte international für Aufsehen:
Dem serbischen Tennisprofi wurde die Einreise nach Australien verweigert.
Die Behörden erkannten seine Ausnahmegenehmigung nicht an,
auch ohne Corona-Impfung einzureisen.
Heute gab ein australisches Gericht seinem Einspruch statt.
Fans feierten die Entscheidung in Melbourne.
Djokovic darf zunächst in Australien bleiben.
Ob der Weltranglistenerste an den Australian Open teilnehmen darf,
ist unklar.
Noch könnte der Einwanderungsminister das Visum wieder aufheben.
New Yorks Bürgermeister spricht von einer Tragödie.
In einem Wohnhaus in Bronx starben gestern bei einem Brand 19 Menschen.
Die Brandursache: offenbar ein defektes elektrisches Heizgerät.
Es soll in einem Schlafzimmer in Brand geraten sein.
Der dichte Rauch machte es der Feuerwehr schwer,
in das brennende Hochhaus zu kommen.
Das Feuer zu löschen dauerte Stunden.
Viele Bewohner erlitten schwere Rauchvergiftungen.
Einige Verletzte sind im kritischen Zustand.
Unter den Toten sind neun Kinder.
Anwohner sagen, es gab keinen Schutz gegen das Feuer,
keine Brandmelder oder Sprinkleranlagen.
Are there no sprinklers? Not at all.
Mehr als 200 Feuerwehrleute waren bei dem Großeinsatz in der Bronx vor Ort.
Das Brandunglück in dem neunzehnstöckigen Gebäude
ist eines der schwersten in der jüngeren Geschichte der Stadt.
Bürgermeister Erick Adams sagt zur Ursache:
Es sieht so aus, dass das Feuer von einem Heizlüfter ausging.
Die Brandexperten können dazu sicher mehr sagen.
Sie werden die Ursache untersuchen um herauszufinden, was geschehen ist
und wie wir so ein Unglück künftig verhindern können.
Über den offenbar mangelhaften Feuerschutz wird nun diskutiert.
In dem Gebäude im Stadtteil Bronx wohnen v. a. ärmere Großfamilien.
Die Wetteraussichten:
Morgens teils zäher Nebel oder Hochnebel, teils Sonnenschein.
Im Nordwesten am Nachmittag zunehmende Bewölkung.
Gegen Abend an der Nordsee Regen.
Wir melden uns wieder um 15 Uhr.
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