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Sherlock Holmes - Der Hund der Baskervilles, Siebentes Kapitel - Die Stapletons von Merripit House - 04

Siebentes Kapitel - Die Stapletons von Merripit House - 04

Es war nur noch ein kurzer Weg bis zu dem nüchtern aussehenden echten Moorlandhaus, das früher der Gutshof eines wohlhabenden Viehzüchters war, sich jetzt aber im Innern zu einem modernen Wohnhaus gewandelt hatte. Ein Obstgarten umgab es, aber die Bäume wären verkümmert und verkrüppelt, und das Ganze machte einen ungemütlichen und melancholischen Eindruck. Der alte verschrumpfte Diener in schlechtsitzender Livree, der uns empfing, paßte zu seiner Umgebung.

Das Haus enthielt indessen geräumige Zimmer, die mit einer Eleganz eingerichtet waren, in der ich den Geschmack einer Dame zu erkennen glaubte. Ich warf durch das Fenster einen Blick auf das unendliche, mit Granitblöcken übersäte Moor, das sich ohne Unterbrechung bis zum fernen Horizont erstreckte, und ich mußte unwillkürlich bei mir denken: was kann denn nur einen feingebildeten Mann und ein schönes Mädchen veranlaßt haben, sich eine solche Gegend als Wohnort auszusuchen?

»Nicht wahr, ein sonderbarer Wohnsitz?« fragte er, als habe er meine Gedanken gelesen. »Und trotzdem fühlen wir uns hier recht glücklich – was, Beryl?«

»Sehr glücklich,« erwiderte sie; aber ihre Worte klangen nicht eben überzeugend.

»Ich hatte eine Schule,« fuhr Stapleton fort; »da oben im Norden. Die mechanische Arbeit war für einen Mann meiner Veranlagung nicht gerade interessant, aber ich empfand es doch als ein großes Glück, täglich mit dem jungen Volk zu verkehren, die Knabenseelen zu formen und sie mit meinen eigenen Idealen zu erfüllen. Leider war das Schicksal uns feindlich gesinnt. Eine gefährliche Epidemie brach in der Schule aus, und drei von den Knaben starben. Von diesem Schlag vermochte die Anstalt sich nicht wieder zu erholen, und der größte Teil meines Kapitals war unwiederbringlich verloren. Der Verlust des prächtigen Verkehrs mit meinen Jungen war mir sehr schmerzlich; aber davon abgesehen möchte ich mich über mein Mißgeschick beinahe freuen, denn ich finde hier ein unbegrenztes Arbeitsfeld für mein großes Interesse an Botanik und Zoologie, und meine Schwester liebt die Natur ebenso wie ich. Diese lange Rede, Herr Doktor Watson, hat sich nun über Ihrem Haupt entladen, weil sie mit so nachdenklicher Miene auf das Moor hinaussahen.«

»Es ging mir allerdings durch den Sinn, es möchte hier wohl ein bißchen langweilig sein – weniger vielleicht für Sie, als für Ihre Schwester.«

»O nein, ich langweile mich niemals,« rief sie schnell.

»Wir haben unsere Bücher, unsere Studien, und wir haben interessante Nachbarn. Dr. Mortimer ist in seinem Fach ein sehr gelehrter Herr. Der arme Sir Charles war ebenfalls ein prächtiger Gesellschafter. Wir kannten ihn gut und vermissen ihn mehr, als ich Ihnen sagen kann. Glauben Sie, daß ich ungelegen käme, wenn ich schon heute nachmittag nach Baskerville Hall ginge und Sir Henrys Bekanntschaft machte?«

»Gewiß nicht; im Gegenteil, er wird sich sehr freuen.«

»Dann sind Sie vielleicht so gut, ihm zu sagen, daß ich die Absicht habe. Wir können vielleicht unseren kleinen Teil dazu beitragen, ihm die Eingewöhnung in der neuen Umgebung zu erleichtern. Wollen Sie mit nach oben kommen, Herr Doktor, und sich meine Schmetterlingssammlung ansehen? Ich glaube, sie ist die vollständigste im südwestlichen England. Bis Sie damit fertig sind, wird wohl das Essen bereit sein.«

Aber es trieb mich, wieder zu Sir Henry zu kommen. Die Melancholie der Moorlandschaft, der Tod des armen Pferdes, der geisterhafte Ton, der am hellen Mittag die grausige Sage von dem Höllenhund wieder heraufbeschworen hatte – dies alles gab meinen Gedanken eine düstere Richtung. Dann war zu diesen mehr oder weniger unbestimmten Eindrücken Fräulein Stapletons deutliche und gar nicht mißzuverstehende Warnung gekommen; sie hatte mit so eindringlichem Ernst gesprochen, daß es ohne Zweifel wichtige Gründe dazugab. Ich lehnte deshalb trotz allem Drängen die Einladung zum Frühstück ab und machte mich sofort auf den Rückweg.

Ich ging den grasbewachsenen Fußweg, auf dem wir gekommen waren; es mußte aber wohl noch einen kürzeren Weg geben, der den Eingeweihten bekannt war; denn bevor ich die Landstraße wieder erreicht hatte, sah ich zu meinem Erstaunen Fräulein Stapleton auf einem großen Stein neben dem Fußweg sitzen. Ihr Gesicht war von eiligem Lauf gerötet, wodurch sie übrigens noch schöner erschien, und sie hielt ihre Hand auf das Herz gepreßt.

»Ich bin den ganzen Weg gelaufen, um Sie zu überholen, Herr Doktor,« sagte sie. »Ich hatte nicht mal so viel Zeit, um mir meinen Hut aufzusetzen. Lange darf ich mich nicht aufhalten, sonst würde mein Bruder meine Abwesenheit bemerken. Ich wollte Ihnen sagen, wie leid mir mein dummes Versehen tut, daß ich Sie für Sir Henry hielt. Bitte, vergessen Sie meine Worte, die für Sie durchaus keine Bedeutung haben.«

»Aber ich kann sie nicht vergessen, Fräulein Stapleton,« antwortete ich. »Ich bin Sir Henrys Freund, und sein Wohlergehen liegt mir sehr am Herzen. Sagen Sie mir, warum Sie so dringend auf Sir Henrys Rückkehr nach London bestehen?«

»Eine Weiberlaune, Herr Doktor. Wenn Sie mich näher kennen, so werden Sie sehen, daß ich nicht immer imstande bin, für meine Worte oder Handlungen Gründe anzugeben.«

»Nein, nein! Der Ton Ihrer Stimme klingt mir noch in den Ohren. Ihr Blick steht mir noch vor Augen. Bitte, bitte, seien Sie offen gegen mich, Fräulein Stapleton; denn seit meiner Ankunft hier fühle ich mich von seltsamen Schatten umgeben. Das Leben kommt mir vor wie das große Grimpener Moor mit seinen unzähligen grünen Morastflecken, in denen man versinken kann. Und nirgends ein Führer, um den Pfad zu weisen. Bitte, sagen Sie mir, was Ihre Worte bedeuten und ich verspreche Ihnen, Ihre Warnung an Sir Henry zu bestellen.«

Ein Ausdruck von Unentschlossenheit glitt einen Augenblick über ihr Gesicht; aber ihre Augen hatten bereits wieder ihren harten, kalten Glanz gewonnen, als sie mir antwortete:

»Sie legen meinen Worten eine zu große Bedeutung bei, Herr Doktor. Meinem Bruder und mir ging Sir Charles' Tod sehr nahe. Wir hatten sehr vertrauten Umgang mit ihm, denn sein Lieblingsweg führte ihn über das Moor zu unserem Haus. Er fühlte sehr tief den Fluch, der über seinem Geschlecht hing; als dann sein tragisches Ende kam, da hatte ich den ganz natürlichen Eindruck, seine oftmals geäußerten Befürchtungen könnten nicht ganz unbegründet gewesen sein. Es machte mir daher Angst, daß wieder ein Angehöriger seines Geschlechtes hier wohnen wollte, und ich hatte das Gefühl, ich müßte ihn vor der ihm drohenden Gefahr warnen. Weiter beabsichtigten meine Worte nichts.«

»Aber worin besteht die Gefahr?«

»Sie kennen die Geschichte von dem Hund?«

»An solchen Unsinn glaube ich nicht.«

»Aber ich! Wenn Sie irgendeinen Einfluß auf Sir Henry haben, so bringen Sie ihn weg von einem Ort, der für seine Familie stets verhängnisvoll gewesen ist. Die Welt ist groß. Warum soll er gerade an einem so gefährlichen Ort leben wollen?«

»Eben weil der Ort gefährlich ist. Das ist Sir Henrys Natur. Ich befürchte, wenn Sie mir keine bestimmtere Auskunft geben, so werde ich ihn keinesfalls zum Fortgehen bewegen können.«

»Irgend etwas Bestimmtes kann ich nicht sagen, denn ich weiß nichts.«

»Ich möchte an Sie noch eine Frage richten, Fräulein Stapleton. Wenn Sie mit Ihren ersten Worten, die Sie zu mir sagten, nur eine so unbestimmte Warnung beabsichtigten, warum waren Sie denn so ängstlich und besorgt, Ihren Bruder nichts davon hören zu lassen? Daran ist doch nichts, wogegen er oder sonst ein Mensch etwas einwenden könnte.«

»Meinem Bruder liegt viel daran, daß Baskerville Hall bewohnt ist; er glaubt, das sei zum Vorteil unserer armen Moorleute. Er würde sehr ärgerlich sein, wenn er wüßte, daß ich irgend etwas sagte, was Sir Henry zum Fortgehen veranlassen könnte … Aber ich habe jetzt meine Pflicht getan und will nichts mehr sagen. Ich muß jetzt nach Hause; sonst merkt er, daß ich fort war und wird mich im Verdacht haben, daß ich mit Ihnen gesprochen habe. Leben Sie wohl!«

Sie drehte sich um und war in wenigen Minuten hinter den Granitblöcken verschwunden. Ich dagegen setzte meinen Weg nach Baskerville Hall fort, das Herz von unbestimmten Befürchtungen erfüllt.

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Siebentes Kapitel - Die Stapletons von Merripit House - 04 Chapter Seven - The Stapletons of Merripit House - 04

Es war nur noch ein kurzer Weg bis zu dem nüchtern aussehenden echten Moorlandhaus, das früher der Gutshof eines wohlhabenden Viehzüchters war, sich jetzt aber im Innern zu einem modernen Wohnhaus gewandelt hatte. |||||||||||||||||Усадьба||состоятельного|скотовода|||||||||||| ||||||||||sober|looking|real|moorland house||||manor||wealthy|cattle breeder||||||||||residential house|transformed| It was only a short walk to the sober-looking real moorland house, which used to be the estate of a wealthy cattle rancher, but had now been transformed inside into a modern residence. Ein Obstgarten umgab es, aber die Bäume wären verkümmert und verkrüppelt, und das Ganze machte einen ungemütlichen und melancholischen Eindruck. |Фруктовый сад|||||||засохшие||искривлённые||||||некомфортное||| |fruit garden|surrounded|it||||would|stunted||crippled||||||uncomfortable||| An orchard surrounded it, but the trees would be stunted and crippled, and the whole made an uncomfortable and melancholy impression. Der alte verschrumpfte Diener in schlechtsitzender Livree, der uns empfing, paßte zu seiner Umgebung. ||сморщенный|||плохо сидящий|Ливрея слуги||||||| ||shriveled|||poorly fitting|livery|||received|fitted|||environment The old shriveled servant in ill-fitting livery who received us matched his surroundings.

Das Haus enthielt indessen geräumige Zimmer, die mit einer Eleganz eingerichtet waren, in der ich den Geschmack einer Dame zu erkennen glaubte. ||||просторные||||||||||||||||| |||meanwhile|spacious||||||furnished||||||||||| The house, meanwhile, contained spacious rooms furnished with an elegance in which I thought I recognized a lady's taste. Ich warf durch das Fenster einen Blick auf das unendliche, mit Granitblöcken übersäte Moor, das sich ohne Unterbrechung bis zum fernen Horizont erstreckte, und ich mußte unwillkürlich bei mir denken: was kann denn nur einen feingebildeten Mann und ein schönes Mädchen veranlaßt haben, sich eine solche Gegend als Wohnort auszusuchen? |||||||||||гранитными блоками|усеянное|||||||||||||||||||||||утончённого человека|||||||||||||| |||||||||||granit blocks|covered|moor||||without interruption|||distant||||||involuntarily|||||||||refined||||||caused||||||||choose I glanced through the window at the endless moor, covered with granite boulders, which stretched without interruption to the distant horizon, and I involuntarily thought to myself: what could have caused a finely educated man and a beautiful girl to choose such a region as a place to live?

»Nicht wahr, ein sonderbarer Wohnsitz?« fragte er, als habe er meine Gedanken gelesen. |||strange|residence|||||||| »Und trotzdem fühlen wir uns hier recht glücklich – was, Beryl?«

»Sehr glücklich,« erwiderte sie; aber ihre Worte klangen nicht eben überzeugend. ||replied||||||||convincingly

»Ich hatte eine Schule,« fuhr Stapleton fort; »da oben im Norden. |||school||||||| "I had a school," Stapleton continued; "up north there. Die mechanische Arbeit war für einen Mann meiner Veranlagung nicht gerade interessant, aber ich empfand es doch als ein großes Glück, täglich mit dem jungen Volk zu verkehren, die Knabenseelen zu formen und sie mit meinen eigenen Idealen zu erfüllen. |||||||||||||||||||||||||||||мальчишеские души|||||||||| ||||||||disposition||||||felt|||||||||||||interact||boy souls||||||||ideals|| The mechanical work was not very interesting for a man of my disposition, but I still felt it a great happiness to associate daily with the young people, to mold the boys' souls and to fill them with my own ideals. Leider war das Schicksal uns feindlich gesinnt. ||||||враждебно настроено |||||hostile|hostile Eine gefährliche Epidemie brach in der Schule aus, und drei von den Knaben starben. ||||||||||||мальчики| ||epidemic||||||||||boys| Von diesem Schlag vermochte die Anstalt sich nicht wieder zu erholen, und der größte Teil meines Kapitals war unwiederbringlich verloren. ||||||||||||||||||безвозвратно| |||was able||institution|||||recover||||||capital||irretrievably| Der Verlust des prächtigen Verkehrs mit meinen Jungen war mir sehr schmerzlich; aber davon abgesehen möchte ich mich über mein Mißgeschick beinahe freuen, denn ich finde hier ein unbegrenztes Arbeitsfeld für mein großes Interesse an Botanik und Zoologie, und meine Schwester liebt die Natur ebenso wie ich. |||||||||||болезненно||||||||||||||||||||||||||||||||||| |||magnificent|traffic|||||||painfully|||aside from||||||misfortune||||||||unlimited|work field||||||botany||zoology||||||||| The loss of the splendid intercourse with my boys was very painful to me; but apart from that I almost want to rejoice over my misfortune, for I find here an unlimited field of work for my great interest in botany and zoology, and my sister loves nature as much as I do. Diese lange Rede, Herr Doktor Watson, hat sich nun über Ihrem Haupt entladen, weil sie mit so nachdenklicher Miene auf das Moor hinaussahen.« ||||||||||||разразилась над вами||||||||||смотрели на болото |||||||||||head||||||thoughtful|expression||||looked out This long speech, Doctor Watson, has now been discharged upon your head, because you looked out upon the moor with such a thoughtful countenance."

»Es ging mir allerdings durch den Sinn, es möchte hier wohl ein bißchen langweilig sein – weniger vielleicht für Sie, als für Ihre Schwester.« ||||||||might||||||||||||||

»O nein, ich langweile mich niemals,« rief sie schnell. |||bore|||||

»Wir haben unsere Bücher, unsere Studien, und wir haben interessante Nachbarn. |||books||||||| Dr. Mortimer ist in seinem Fach ein sehr gelehrter Herr. |||||field|||learned| Der arme Sir Charles war ebenfalls ein prächtiger Gesellschafter. |||||||magnificent|companion Poor Sir Charles was also a splendid companion. Wir kannten ihn gut und vermissen ihn mehr, als ich Ihnen sagen kann. |||||miss||||||| We knew him well and miss him more than I can tell you. Glauben Sie, daß ich ungelegen käme, wenn ich schon heute nachmittag nach Baskerville Hall ginge und Sir Henrys Bekanntschaft machte?« ||||неудобно||||||||||||||| believe||||inconveniently||||||||||||||friendship| Do you think I would be inconvenienced if I went to Baskerville Hall as early as this afternoon and made Sir Henry's acquaintance?"

»Gewiß nicht; im Gegenteil, er wird sich sehr freuen.« "Certainly not; on the contrary, he will be very pleased."

»Dann sind Sie vielleicht so gut, ihm zu sagen, daß ich die Absicht habe. ||||||||||||intention| Wir können vielleicht unseren kleinen Teil dazu beitragen, ihm die Eingewöhnung in der neuen Umgebung zu erleichtern. ||||||||||адаптация|||||| |||||||contribute|||adjustment||||environment|| We may be able to do our small part to help him acclimate to the new environment. Wollen Sie mit nach oben kommen, Herr Doktor, und sich meine Schmetterlingssammlung ansehen? |||||||||||Коллекция бабочек| |||||||||||butterfly collection| Would you like to come upstairs, Doctor, and see my butterfly collection? Ich glaube, sie ist die vollständigste im südwestlichen England. |||||||юго-западной| |||||most complete||southwestern| I believe it is the most complete in southwestern England. Bis Sie damit fertig sind, wird wohl das Essen bereit sein.« By the time you're done with that, I think dinner will be ready."

Aber es trieb mich, wieder zu Sir Henry zu kommen. But it drove me to come back to Sir Henry. Die Melancholie der Moorlandschaft, der Tod des armen Pferdes, der geisterhafte Ton, der am hellen Mittag die grausige Sage von dem Höllenhund wieder heraufbeschworen hatte – dies alles gab meinen Gedanken eine düstere Richtung. ||||||||||призрачный|||||||||||||вызвал вновь||||||||| |melancholy||moor landscape|||||horse||ghostly||||bright|||ghastly||||hellhound||summoned||||||||dark| The melancholy of the moorland, the death of the poor horse, the ghostly sound that in broad daylight at noon had conjured up again the gruesome legend of the hound of hell - all this gave my thoughts a gloomy direction. Dann war zu diesen mehr oder weniger unbestimmten Eindrücken Fräulein Stapletons deutliche und gar nicht mißzuverstehende Warnung gekommen; sie hatte mit so eindringlichem Ernst gesprochen, daß es ohne Zweifel wichtige Gründe dazugab. |||||||неопределённым||||||||неподдающееся неверному толкованию|||||||||||||||| |||||||indeterminate|impressions|||clear||||misunderstandable|||||||urgent|||||||||to that Then to these more or less vague impressions had come Miss Stapleton's clear and not at all misunderstandable warning; she had spoken with such insistent earnestness that there were undoubtedly important reasons for it. Ich lehnte deshalb trotz allem Drängen die Einladung zum Frühstück ab und machte mich sofort auf den Rückweg. |declined||despite||pressures|||||||||||| Therefore, despite all my urging, I declined the invitation to breakfast and immediately made my way back.

Ich ging den grasbewachsenen Fußweg, auf dem wir gekommen waren; es mußte aber wohl noch einen kürzeren Weg geben, der den Eingeweihten bekannt war; denn bevor ich die Landstraße wieder erreicht hatte, sah ich zu meinem Erstaunen Fräulein Stapleton auf einem großen Stein neben dem Fußweg sitzen. |||травянистую||||||||||||||||||посвящённым||||||||||||||||||||||||| |||grass-covered|footpath|||||||||||||||||initiated|||||||country road||||||||astonishment|||||||||| I walked along the grassy footpath by which we had come; but there must have been another shorter way known to the initiated; for before I reached the country road again, I was astonished to see Miss Stapleton sitting on a large stone beside the footpath. Ihr Gesicht war von eiligem Lauf gerötet, wodurch sie übrigens noch schöner erschien, und sie hielt ihre Hand auf das Herz gepreßt. |||||||||||||||||||||прижала к ||||hasty||reddened|||||||||||||||pressed

»Ich bin den ganzen Weg gelaufen, um Sie zu überholen, Herr Doktor,« sagte sie. |||||run||||overtake|||| »Ich hatte nicht mal so viel Zeit, um mir meinen Hut aufzusetzen. |||||||||||put on "I didn't even have that much time to put my hat on. Lange darf ich mich nicht aufhalten, sonst würde mein Bruder meine Abwesenheit bemerken. |||||stay||||||| I must not stay long, or my brother would notice my absence. Ich wollte Ihnen sagen, wie leid mir mein dummes Versehen tut, daß ich Sie für Sir Henry hielt. |||||||||mistake|||||||| Bitte, vergessen Sie meine Worte, die für Sie durchaus keine Bedeutung haben.« ||||||||certainly no|||

»Aber ich __kann__ sie nicht vergessen, Fräulein Stapleton,« antwortete ich. »Ich bin Sir Henrys Freund, und sein Wohlergehen liegt mir sehr am Herzen. |||||||well-being||||| Sagen Sie mir, warum Sie so dringend auf Sir Henrys Rückkehr nach London bestehen?« Tell me why you are so insistent on Sir Henry's return to London?"

»Eine Weiberlaune, Herr Doktor. |Женская прихоть|| |women's mood|| "A woman's whim, doctor. Wenn Sie mich näher kennen, so werden Sie sehen, daß ich nicht immer imstande bin, für meine Worte oder Handlungen Gründe anzugeben.« |||||||||||||able||||||actions||provide

»Nein, nein! Der Ton Ihrer Stimme klingt mir noch in den Ohren. Ihr Blick steht mir noch vor Augen. Bitte, bitte, seien Sie offen gegen mich, Fräulein Stapleton; denn seit meiner Ankunft hier fühle ich mich von seltsamen Schatten umgeben. Please, please, be frank with me, Miss Stapleton; for since my arrival here I have felt surrounded by strange shadows. Das Leben kommt mir vor wie das große Grimpener Moor mit seinen unzähligen grünen Morastflecken, in denen man versinken kann. ||||||||||||||грязевые пятна||||| ||||||||||||||mud patches||||| Life seems to me like the great Grimpen Moor with its countless green patches of mire in which one can sink. Und nirgends ein Führer, um den Pfad zu weisen. |nowhere||||||| And nowhere a guide to point the way. Bitte, sagen Sie mir, was Ihre Worte bedeuten und ich verspreche Ihnen, Ihre Warnung an Sir Henry zu bestellen.«

Ein Ausdruck von Unentschlossenheit glitt einen Augenblick über ihr Gesicht; aber ihre Augen hatten bereits wieder ihren harten, kalten Glanz gewonnen, als sie mir antwortete: |||нерешительность||||||||||||||||||||| |expression||uncertainty|glided||moment|||||||||||||shine||||| An expression of indecision slid over her face for a moment; but her eyes had already regained their hard, cold gleam when she answered me:

»Sie legen meinen Worten eine zu große Bedeutung bei, Herr Doktor. |attach||||||||| Meinem Bruder und mir ging Sir Charles' Tod sehr nahe. Wir hatten sehr vertrauten Umgang mit ihm, denn sein Lieblingsweg führte ihn über das Moor zu unserem Haus. |||||||||любимая дорога|||||||| |||familiar|interaction|||||favorite path|||||||| We had very intimate dealings with him, as his favorite path led him across the moor to our house. Er fühlte sehr tief den Fluch, der über seinem Geschlecht hing; als dann sein tragisches Ende kam, da hatte ich den ganz natürlichen Eindruck, seine oftmals geäußerten Befürchtungen könnten nicht ganz unbegründet gewesen sein. |||||curse||||gender|hung||||||||||||||||expressed|fears|||||| He felt very deeply the curse that hung over his sex; when then came his tragic end, I had the quite natural impression that his often expressed fears might not have been entirely unfounded. Es machte mir daher Angst, daß wieder ein Angehöriger seines Geschlechtes hier wohnen wollte, und ich hatte das Gefühl, ich müßte ihn vor der ihm drohenden Gefahr warnen. ||||||||relative|||||||||||||||||threatening|| Weiter beabsichtigten meine Worte nichts.« |intended|||

»Aber worin besteht die Gefahr?« |what does|||

»Sie kennen die Geschichte von dem Hund?«

»An solchen Unsinn glaube ich nicht.«

»Aber ich! Wenn Sie irgendeinen Einfluß auf Sir Henry haben, so bringen Sie ihn weg von einem Ort, der für seine Familie stets verhängnisvoll gewesen ist. |||||||||||||||||||||роковой|| |||influence||||||||||||||||||disastrous|| Die Welt ist groß. Warum soll er gerade an einem so gefährlichen Ort leben wollen?«

»Eben weil der Ort gefährlich ist. "Precisely because the place is dangerous. Das ist Sir Henrys Natur. Ich befürchte, wenn Sie mir keine bestimmtere Auskunft geben, so werde ich ihn keinesfalls zum Fortgehen bewegen können.« |fear|||||more specific|information||||||in no case||leave|| I am afraid that if you do not give me more definite information, there is no way I will be able to persuade him to leave."

»Irgend etwas Bestimmtes kann ich nicht sagen, denn ich weiß nichts.«

»Ich möchte an Sie noch eine Frage richten, Fräulein Stapleton. |||||||direct|| Wenn Sie mit Ihren ersten Worten, die Sie zu mir sagten, nur eine so unbestimmte Warnung beabsichtigten, warum waren Sie denn so ängstlich und besorgt, Ihren Bruder nichts davon hören zu lassen? ||||||||||||||||intended||||||||worried||||||| Daran ist doch nichts, wogegen er oder sonst ein Mensch etwas einwenden könnte.« |||||||||||возразить против этого| ||||against which|||||||object| There's nothing about that that he or anyone else could object to."

»Meinem Bruder liegt viel daran, daß Baskerville Hall bewohnt ist; er glaubt, das sei zum Vorteil unserer armen Moorleute. ||||||||||||||||||moor people Er würde sehr ärgerlich sein, wenn er wüßte, daß ich irgend etwas sagte, was Sir Henry zum Fortgehen veranlassen könnte … Aber ich habe jetzt meine Pflicht getan und will nichts mehr sagen. ||||||||||||||||||cause|||||||duty|||||| He would be very angry if he knew that I said anything that might cause Sir Henry to leave ... But I have now done my duty and will say no more. Ich muß jetzt nach Hause; sonst merkt er, daß ich fort war und wird mich im Verdacht haben, daß ich mit Ihnen gesprochen habe. ||||||||||||||||suspicion||||||| Leben Sie wohl!«

Sie drehte sich um und war in wenigen Minuten hinter den Granitblöcken verschwunden. She turned around and in a few minutes had disappeared behind the granite blocks. Ich dagegen setzte meinen Weg nach Baskerville Hall fort, das Herz von unbestimmten Befürchtungen erfüllt. |||||||||||||fears|