Reise zum Merkur
Eine Raumsonde soll den kleinsten Planeten unseres Sonnensystems untersuchen: den Merkur. Für den Flug braucht sie sieben Jahre. Die Mission ist besonders anspruchsvoll, denn die Temperaturen dort sind extrem.
„Mein Vater erklärte mir jeden Sonntag unsere neun Planeten.“ So lernen die Kinder in Deutschland die Planeten unseres Sonnensystems: die ersten Buchstaben der Wörter in diesem Satz helfen ihnen, sich die Namen der Planeten zu merken: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto – obwohl Pluto eigentlich seit 2006 nicht mehr als Planet gilt. Über einige der Planeten wissen wir mehr, über andere weniger. Jetzt soll die Sonde BepiColombo den Planeten Merkur genauer erforschen.
Bisher gab es erst zwei Merkur-Missionen in der Raumfahrtgeschichte. Zuletzt hat die Sonde Messenger zwischen 2011 und 2015 die Nordhalbkugel des Planeten untersucht. Jetzt soll BepiColombo die fehlenden Daten über die Südhalbkugel
liefern. Doch das ist gar nicht so einfach. Denn der Merkur ist der Planet, der der Sonne am nächsten ist. Deshalb sind die klimatischen Bedingungen dort extrem: Am Tag können Temperaturen von bis zu 430 Grad Celsius entstehen; nachts wird es mit Temperaturen von bis zu minus 180 Grad extrem kalt.
Daher wurden 16 spezielle Geräte gebaut, die die starken Temperaturschwankungen
überstehen können. Einige Instrumente wurden von deutschen Wissenschaftlern vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt gebaut. Die Geräte sollen die Oberfläche und die Zusammensetzung des Merkurs untersuchen, sodass ein dreidimensionales Bild des Planeten entsteht. Einige der Geräte können sogar unter die Merkur-Oberfläche schauen und dort etwas über Mineralien erfahren, erklärt Wissenschaftler Johannes Benkhoff.
Doch nicht nur wegen der extremen Temperaturen ist die Mission Merkur besonders anspruchsvoll. Es dauert sieben Jahre, bis BepiColombo auf dem kleinsten Planeten unseres Sonnensystems ankommt: „Wir brauchen sehr viel Energie, um den Merkur zu erreichen“, so Johannes Benkhoff. Bevor die Sonde auf dem Merkur landet, muss sie zuerst 18 Mal um die Sonne herum fliegen. Aber schon auf dem Hinflug kann sie Daten über die Erde und die Venus sammeln. Im Jahr 2026 kommt BepiColombo dann endlich auf dem Merkur an, untersucht ihn ein Jahr lang und schickt die Daten zur Erde.
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