Das Erlebnis von Künstlicher Intelligenz - „Sounds der Zukunft“ gewinnt
Eine Maschine nach Abbild des Menschen – sie interessiert sich, stellt Fragen und antwortet.
Sie bewegt sich wie wir.
Und hat sogar Gefühle.
Das Menschenersatzkonstrukt Roboter ist für uns das faszinierende Symbol
für das Potential künstlicher Intelligenz.
Das uns aber Angst macht zugleich.
Diesen Konflikt haben Christian Holtorf vom Wissenschafts- und Kulturzentrum
der Hochschule Coburg, Elisabeth Westhäuser aus der Fakultät Elektrotechnik und Informatik,
Monika Schnabel von der Fakultät für Soziale Arbeit und Gesundheit
und der Würzburger Komponist und Musikhochschullehrer Klaus Ospald
mit ihrem interdisziplinären Gemeinschaftsprojekt „Sounds der Zukunft“ gesprengt.
Sie wollten die Öffentlichkeit für das Thema Künstliche Intelligenz vielseitig sensibilisieren.
"In unserem Projekt Sounds der Zukunft haben wir verschiedenste digitale Technologien vorgestellt,
an und mit denen die Hochschule in Coburg forscht und für die in Zukunft künstliche
Intelligenz immer relevanter wird."
Das Hochschulteam konzipierte insgesamt 19 interaktive Veranstaltungen an verschiedenen Orten,
verteilt über die ganze Stadt.
Workshops, Themenabende und Experimente machten für ein breites Publikum nachvollziehbar,
wo künstliche Intelligenz dem Einzelnen im gewohnten Alltag begegnet und wie die Wirtschaft
die digitalen Innovationen sinnvoll nutzt.
Und es gab auch Raum für Sorgen und Fragen, wie sie zum Beispiel nach der Vorführung
Kinofilms „Ex Machina“ diskutiert wurden:
„Das hat als Format, glaub ich, sehr, sehr gut funktioniert, weil das Publikum einerseits
wirklich emotional involviert war und andererseits aber auch wirklich sich darüber gefreut hat,
dann ganz konkrete Antworten zu bekommen und auch fragen zu können:
Woran wird denn zum Beispiel hier in Coburg geforscht. Wieso macht man sowas?
Wieso stellt man sich als Forscher hin und forscht an sowas,
was vielleicht die ganze Menschheit auslöschen könnte?
Und dann im Gegenzug dazu zu hören:
Ja eigentlich forschen wir nicht daran, wie wir die Weltherrschaft übernehmen.
Wir forschen zum Beispiel ganz konkret daran,
wie man eine Virusabwehr am Computer intelligent gestalten könnte.“
Fernab des pragmatischen Nutzens öffnete Christian Holtorf die Tür zu einer ganz anderen Welt.
Zusammen mit Klaus Ospald entwickelte er die Idee, den künstlerischen Einsatz von digitalen
Techniken erlebbar zu machen.
Ein Live-Elektronik-Konzert gekoppelt mit gezielten Lernimpulsen setzte beim Publikum
einen kognitiven Prozess in Gang.
„Ich denke, das hat auf jeden Fall einen Eindruck hinterlassen.
Also, wir haben das ja sogar zweimal gespielt.
Es wurde erst aufgeführt ohne Kommentar.
Dann gab es ein kleines Gespräch mit Christian, also mit Herrn Holtorf zusammen,
und dann wurde es nochmal aufgeführt.
Und dieses zweite Mal war auf jeden Fall sinnvoll.
Da gab es - wie man so schön sagt - ein Feedback auch von den Zuhörern,
dass sie beim zweiten mal viel mehr gehört haben,
also offensichtlich auch ein größeres Erlebnis gehabt haben.“
Im Projekt Sounds der Zukunft sind die Hauptakteure mit ganz unterschiedlichen Fragestellung zum
Thema künstliche Intelligenz aufeinander zugegangen.
Und es ist ihnen durch den Zusammenschluss gelungen, außergewöhnliche Erlebnisformate
auf der Ebene der Klangerfahrung zu schaffen.
„Die Botschaft war: Wissenschaft macht Spaß, Wissenschaft ist spannend.
Wissenschaft ist auch kontrovers, ist auch Gegenstand von Auseinandersetzungen und Streit.
Aber immer auf der Ebene, dass wir immer nach der richtigen Antwort –
danach suchen, wie wir weiterkommen.
Und das ist eine Botschaft, die vielleicht so im Studienalltag manchmal ein bisschen
zu kurz kommt, weil man da einfach Dinge lernen muss."
Wo wir versucht haben, dann ganz konkret so eine Entdeckerfreude und Neugier auf aktuelle
und neue Themen zu wenden und auch gleich ´ne Gelegenheit zu bieten, das praktisch auszuprobieren.“
Mit ihrem Konzept der vielseitigen Erlebbarkeit künstlicher Intelligenz hat das Quartett es geschafft,
der Öffentlichkeit ein komplexes Thema vertrauter zu machen und echten Wissenstransfer zu leisten.
Deswegen geht der CREAPOLIS Award 2019 an das Projekt