Polen: Paramilitärs auf dem Vormarsch | Weltbilder | NDR
Früh morgens in der polnischen Kleinstadt Witnica.
Hier lebt der Gymnasiast Kacper Krukowski (18).
Es geht um das Vaterland.
Dafür würde ich sterben.
Kacper ist der Kommandant
einer paramilitärischen Einheit in Witnica.
Er bildet junge Kämpfer aus, 40 sind es in der Stadt.
Alle Mitglieder verpflichten sich, das Vaterland zu verteidigen.
Ich verspüre Stolz, wenn ich die Uniform anziehe.
Stolz und Ehrfurcht.
Wenn ich diese Uniform anziehe, bin ich ich selbst.
Die taktische Übung seiner Einheit
findet vormittags im Kulturhaus statt.
Der Bürgermeister hat es ermöglicht.
Hier sind die Granaten.
Hier die Handschellen.
Die nehmen wir mit zu den Übungen.
Die jüngsten Kämpfer sind elf Jahre alt.
Adler werden sie genannt.
Heute geht es um den Umgang mit Gasmasken
im Fall eines Giftgasangriffes.
Die Gläser machen wir mit Spucke sauber -
gut gegen Bakterien.
Wir üben auch mit scharfen Waffen auf einem Schießstand,
ein paar Kilometer entfernt.
Wir schießen mit der AK 47, der Glock und mit Mossin,
verschiedenen Waffen.
Das ist der größte Spaß, die Belohnung für alle.
Warum ist es so wichtig, mit scharfen Waffen umgehen zu können?
Weil, wenn der Krieg kommt, ich sag es drastisch, Krieg,
kann ich doch niemanden mit Platzpatronen töten.
Mit Platzpatronen kann ich nicht mein Haus verteidigen,
meinen Vater, meine Mutter, meine Oma - meine Familie.
Ich muss doch wissen, wie man eine Waffe hält,
die ein paar Kilo wiegt.
Zwei Stunden später: Eine Feier in einem Dorf nahe Witnica.
Man gedenkt der gefallenen Soldaten des Zweiten Weltkriegs.
Ein Ereignis - auch fürs staatliche Fernsehen:
Mit alten Partisanenliedern, mit Waffenständen für die Jungen.
Und mit alten Helden, einstigen Kämpfern gegen die Feinde Polens.
Das ist die Liebe zum Vaterland, zu Polen, zu unseren Grenzen,
um die wir gekämpft haben für unsere Nation.
Die Liebe zu den Alten, die gekämpft haben.
Und zu den Jüngeren, die noch kämpfen werden,
damit alles besser wird: die Gesellschaft, die Straßen ...
Die Paramilitärs sehen sich als Nachfolger der einstigen Kämpfer.
Ihr Vaterland sei bedroht
und brauche solche Helden derzeit mehr denn je.
Man muss Grenzen verteidigen.
Wir können nicht mit Waffen über eure Grenze gehen und sagen,
dass dies jetzt unsere Seite ist.
Ihr habt das Recht auf das Eure, wir das gleiche auf das Unsere.
Deutsche genauso wie Polen sollten das Ihre verteidigen.
Vor wem wollen Sie die polnischen Grenzen verteidigen?
Besonders diese Situation mit den Flüchtlingen jetzt:
Sie negieren die christliche Gesellschaft.
Auch die Protestanten.
Sie sind gegen alle, die den Muslimen widersprechen.
Töten ist ja nichts Schönes.
Aber manche töten wehrlose Menschen,
wie die Muslime vom IS oder Al-Kaida.
Sie töten Zivilisten und unschuldige Menschen.
In Polen haben sie keine Chance.
Wir Polen lassen uns nicht ans Bein pinkeln.