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Youtube-Lektionen - April 2020, Corona & Co.: Die Geschichte der Hygiene

Corona & Co.: Die Geschichte der Hygiene

Wenn ich euch hier auf YouTube

begrüße, dann kann ich euch

natürlich nicht die Hände schütteln.

Aber in Zeiten von Coruna ist das

wahrscheinlich sowieso viel besser.

Vermutlich noch mehr auf Sauberkeit

und Hygiene.

Zumindest kann man den Eindruck

bekommen, wenn man sieht, wie

Desinfektionsmittel Lieferungen

in der Drogerie in kurzer Zeit

weggekauft werden.

Aber wie war das früher?

Wie haben sich die Menschen da

geholfen?

Oder waren sie hilflos im Umgang

mit solchen?

Wie ist das mit der Hygiene in

früheren Zeiten gewesen?

Was hat sich bis heute verändert

und was nicht?

Und vor allem Was können wir daraus

lernen?

Die Antworten darauf es.

ÜberALL, wo Menschen wohnen, in der

Stadt oder auf dem Dorf, stellt sich

eine wichtige Frage Wohin

mit dem Zeug, das wir nicht mehr

brauchen?

Und noch genauer Wohin

mit den Fäkalien?

In Kot und Harn von Menschen

und Tieren stecken jede Menge

Krankheitserreger.

Wir in Europa machen uns heutzutage

meistens gar keine Gedanken darüber.

Wir haben Toiletten und spülen das

Zeug einfach weg.

Auf diese Idee sind schon die alten

Römer gekommen.

In den großen römischen Städten gibt

es in den Mietshäusern Toiletten,

die direkt an Abwasserkanäle

angeschlossen sind.

Das ist eine ziemlich tolle Sache.

Allerdings gibt es solche Toiletten

nur im Erdgeschoss und auch

nicht sehr viele.

Auf jeden Fall zu wenige für die

vielen Menschen, die in einem

solchen Haus wohnen.

Wer in einem oberen Stockwerk wohnt,

der muss also seine Fäkalien

irgendwie aufheben.

Stellt euch mal vor, ihr habt in der

Ecke einen Topf voll Kot,

mitten im römischen Sommer.

Ganz klar Die Römer versuchen, ihre

Fäkalien schnell loszuwerden.

Um das Jahr 1000 herum schreibt der

Dichter Juvenal, wie das ist, wenn

man in Rom nachts von einer Kneipe

nach Hause geht.

ÜberALL werden Fäkalien aus

dem Fenster gekippt.

Wenn man von so einem Schwall

getroffen wird, dann kann man

sogar froh sein.

Denn sehr oft werfen die Leute

gleich ihre vollen tontöpfe komplett

aus dem Fenster.

Der Dichter schreibt Wer nachts in

Rom unterwegs ist, sollte sein

Testament gemacht haben.

Das ist bestimmt übertrieben.

Aber es gibt sogar Gesetze,

die regeln. Was passiert, wenn

jemand von einem Fäkalien Topf

verletzt oder sogar getötet wird?

Aus dem Fenster kippen es bis ins

19. Jahrhundert hinein. Die gängige Methode, wie in

europäischen Städten Urin und Kot

entsorgt werden, mal in alten

Rads Büchern nachliest, stößt auf

Beschwerden von Bürgern.

Sie seien von einem Guss getroffen

worden. Ständig taucht das auf.

Noch mehr solcher spannenden

geschichtlichen Anekdoten bekommt er

übrigens, wenn ihr diesen Canadier

abonniert und am besten direkt auf

die Glocke klickt. Dann informieren

wir euch nämlich immer, wenn was

passiert ist und es auch bei

Instagram Urgeschichte

gibts jede Menge spannende

geschichtliche Anekdoten.

Aber jetzt kommen wir wieder zurück

ins alte Rom und zu den dortigen

Toiletten.

Die liegen meistens neben der Küche,

damit sie auch im Winter warm sind.

Die Gefahr, sich mit Krankheiten

anzustecken, ist extrem hoch.

Außerdem gibt es noch keine

Sieverts, also ein

Geruchs.

Wenn Hochwasser ist,

dann drückt das alles, was in

den Toiletten verschwinden sollte,

in die Häuser und auf die Straßen

zurück.

Hochwasser kommt ein paar Mal

im Jahr vor, und auch bei

Trockenheit ist es nicht wirklich

schöner. Dann verwandeln sich die

Flüsse in stinkende Brünen, die

kaum noch fließen können.

Trinken sollte man das Wasser aus

Flüssen also auf gar keinen Fall

unterhalb einer Stadt

liegt eine Stadt, am Meer werden die

Fäkalien einfach dort entsorgt.

Aber am weitesten verbreitet ist die

Methode, dass Kanäle gebaut

werden, die irgendwo außerhalb der

Stadt enden, also auf Feldern,

wo der ganze Unrat dann versickert,

sobald er flüssig ist.

Der Rest liegt dann dort rum, oder

die festen Fäkalien werden schon in

der Stadt gesammelt und später im

Ganzen auf eine Wiese gekippt.

Für diese historischen Details.

Aber ich sage mal so Das

ist das absolut Bio.

Klopapier gibts nicht.

Also kann auch die Gegend nicht

verschmutzt werden.

Die Römer verwenden gerne Schwämme.

Ein Schwamm pro Toilette

gab es damals schon.

Hergestellt werden sie aus der

Skelett Struktur von Schwämmen

lebenden Meerestieren im Mittelmeer.

Die meisten anderen Stetter nehmen

die Hand, die sich zwar

waschen, aber ganz

besonders sauber ist das nicht.

In unseren Städten leben früher

nicht nur Menschen, sondern auch

sehr viele Tiere, Ochsen und

Esel, mit denen man schwere Lasten

transportieren kann.

Pferde, Kühe, Schweine,

Ziegen.

Vielleicht befindet sich in einer

größeren Stadt im Mittelalter oder

in der frühen Neuzeit eine Kaserne

für Kavallerie, das

heißt 1000 Reiter.

Und die bedeuten 2000 Pferde,

von denen jedes jeden Tag 500

Kilogramm Dung und Streu

produziert, also eine

Kavallerie. Kaserne allein

produziert täglich 100

Tonnen Fäkalien.

Aber das ist ja nur ein kleiner

Teil.

Neben jedem Haus in einer Stadt

befindet sich eine sica Grube.

Stellt euch mal vor, was das für die

Gesundheit der Menschen bedeutet.

In Rom gibt es wenigstens riesige

Aquädukte, die frisches Wasser

heranführen.

Aber in Köln wie

in Berlin.

Trinkwasser ist praktisch immer

verschmutzt und mit Bakterien

und anderen Keimen verseucht.

Praktisch ständig wütet

die Cholera.

Das ist eine infektiöse

Durchfallerkrankung, über

historische Seuchen haben wir

übrigens schon mal ein Video gemacht.

Was findet ihr denn hier oben auf

das klickt?

Insgesamt muss man sagen, haben die

Menschen damals in dem Sinne schon

recht, indem sie vermuten, dass

Schädliches auch durch das Wasser

an den Menschen herankommen kann?

Die richtige Reaktion,

wie wir heute wissen, wäre

auf jeden Fall sauberes Wasser

trinken.

Unsere Vorfahren ziehen allerdings

lieber einen falschen Schluss.

Sie wissen damals noch nicht, dass

es falsch ist.

Möglichst wenig Kontakt mit Wasser,

nicht zu viel waschen.

Das ist ein Teufelskreis.

Die Leute kippen Unrat auf die

Straße, Erreger gelangen

ins Grundwasser.

Wer von dem Wasser dann trinkt,

wird krank.

Die ärzte von früher beziehen sich

alle auf das Wissen von Hippokrates,

einem griechischen Arzt, der um

400 vor Christus gelebt hat.

Und dieser Hippokrates gilt als der

Vater der modernen Medizin.

Vielleicht habt ihr auch schon einmal

vom hippokratischen Eid etwas

gehört, einem ärzte Gelöbnis.

Hippokrates jedenfalls lehrt, dass

die verschiedenen Säfte im

menschlichen Körper, also gelbe

und schwarze Galle, Blut und Schleim

in einem natürlichen Verhältnis

zueinander stehen.

Ist man krank, ist dieses Verhältnis

durcheinandergeraten.

Dagegen soll zum Beispiel der

Aderlass helfen, das Abzapfen

von Blut.

Aber die ärzte, die den Aderlass

von der Antike bis ins 19.

Jahrhundert praktizieren, helfen

den Patienten durch Aderlass.

Leider in vielen Fällen nicht,

sondern schwächen sie.

Hippokrates lehrt auch das

schlechte, ungesunde Luft.

Giftige Ausdünstungen aus der Erde,

die Menschen krank machen können,

Krankheiten durch die Luft

übertragen werden können?

Das stimmt ja, aber eben

über Viren und Bakterien.

Das müssen die Menschen damals nicht

wissen. Auch nicht, dass die Pest

über Flöhe verbreitet wird, das

Bakterium in sich tragen.

Aber einige Maßnahmen, die sie gegen

die Pest ergreifen, helfen trotzdem

in einem gewissen Maße.

Vor allem eine Maßnahme, die wir

auch heute noch gut kennen.

Die Quarantäne

hilft das Isolieren

von Kranken.

Diese Quarantäne ist besonders

bekannt durch das Buch Decamerone

von Giovanni Boccaccio aus dem

14. Jahrhundert. Worum geht da?

In Florenz wütet die Pest, und

eine Gruppe junger Adliger zieht

aufs Land und wartet ab, bis die

Pest vorüber ist.

Die mittelalterlichen Städte machen

unterdessen die Stadttore dicht,

damit die Pest, Kranken und die Pest

draußen bleiben.

Nur eine Ratte, auf

der Pest floh, sitzt, lässt

sich nicht aussperren.

ÜberhAUPT werden Kranke, wenn

möglich, außerhalb der Stadtmauern

zusammengepfercht und mit Almosen

durchgefüttert.

Das macht man zum einen, um sich zu

schützen.

Zum anderen gilt eine Krankheit als

Strafe Gottes für sündhaft

das Verhalten.

Wer krank ist, der ist selbst

schuld. Die Pest als Strafe

für sündhaft das Verhalten, das

erscheint euch vielleicht ziemlich

einfältig.

Aber als Aids und HIV

in den 1980er Jahren bekannt werden,

da reagieren viele Leute ganz

ähnlich.

Sie meinen, Aids sei eine Strafe

für unsittlichen Verhalten,

z.B. für gleichgeschlechtlichen Sex.

Wieder einmal können wir sehen Wir

meinen, dass wir so viel weiter sind

als die Menschen im finsteren

Mittelalter.

Aber auch lange danach gibt es die

gleichen und gefährlichen

Vorurteile.

Immerhin haben wir Medikamente gegen

sehr viele Krankheiten.

Im Mittelalter gibt es noch keine

solchen Medikamente.

Die Heiler benutzen Kräuter,

und das ist schon ganz gut.

Kräuter haben ja tatsächlich oft

bestimmte Wirkungen wegen

ihrer Inhaltsstoffe.

Aber von den Inhaltsstoffen wissen

die Menschen im Mittelalter noch gar

nichts. Das Kraut

wird bei Schmerzen in der Brust

eingesetzt, einfach weil seine

Blätter wie Lungenflügel aussehen.

Noch im 19. Jahrhundert ist der

Wissensstand nicht so viel weiter.

Es klingt erschreckend, aber ärzte

lernen erst in dieser Zeit, dass

sie ihre Hände säubern müssen.

Der Arzt Ignaz Semmelweis

entdeckt 1847 48,

dass Mütter in seinem Krankenhaus

am Kindbett Fieber sterben,

weil sich die ärzte, die ihnen

helfen, teilweise nicht

einmal die Hände waschen.

Da gibt es ärzte, die sezieren erst

Leichen, und dann helfen sie bei

einer Geburt.

Semmelweis Kollegen sind empört.

Sie empfinden es als eine Zumutung,

dass sie sich die Hände waschen

sollen.

Was für eine Zeitverschwendung

meinen Sie?

Dann geht es aber endlich sehr

schnell.

Die Wissenschaft fördert hygienische

Verhältnisse.

1865 fängt ein schottischer

Arzt Joseph Lister damit an,

desinfizieren die Mittel bei opake

zu benutzen.

Der Effekt stört nicht

mehr die Hälfte der Patienten nach

der Operation an einer Infektion von

1000 Patienten 50,

sondern nur noch zehn oder 20.

Lister experimentiert auch schon mit

Penicillin, einem Schimmelpilz.

Robert Koch und Louis Pasteur

finden Wege, um die Mikroorganismen

gezielt zu bekämpfen.

Sie revolutionieren die Medizin.

Koch, der auch den

Medizin-Nobelpreis erhält, entdeckt,

dass Krankheiten durch Nini,

Lebewesen durch Bakterien verursacht

werden.

Mit seinen Kollegen zusammen sorgt

er dafür, dass neue Therapien

entwickelt werden können und

vorbeugende Maßnahmen ergriffen

werden.

1899 wird er Direktor

des Neuen Königlich Preußischen

Instituts für Infektionskrankheiten.

Daraus wird später das

Robert-Koch-Institut.

Die zentrale Einrichtung der

Bundesregierung zur Krankheits,

überwachung und Prävention spielt

ja auch gerade jetzt eine große

Rolle im Kampf gegen das neuartige

Coronavirus in Deutschland.

Und das ist nicht die einzige

Parallele zu heute.

Der bakteriologische wird z.B.

1992 bei der letzten großen

Cholera-Epidemie in Hamburg, an der

mehr als 8500 Menschen sterben,

zur Hilfe gerufen.

Koch ordnet Quarantäne

an, Veranstaltungen werden abgesagt,

Schulen geschlossen.

Kommt euch bekannt vor

Infektionen werden ebenfalls

durchgeführt.

Dafür benutzen die Menschen Kabul

heute als Knol kennen.

Und genau das sind alles Maßnahmen,

die wir heute noch kennen und

durchführen.

Im 19. Jahrhundert begreifen die

Menschen, dass Hygiene wichtig ist.

Das Wort Hygiene stammt übrigens

aus dem Griechischen und bedeutet

die Kunst, die der Gesundheit

dient.

Händewaschen mit Seife?

Im 19. Jahrhundert setzt sich eine

weitere, ganz banale Sache durch,

die hygienisch viel hilft

Unterwäsche.

Früher stehen die Menschen, ganz

besonders die Bauern auf dem Land,

nicht eine halbe Stunde vor dem

Schrank und fragen sich Was soll

ich eigentlich anziehen?

Oft haben sie nur ein Gewand, und

das wird natürlich alles

zum Anziehen braucht.

Nur sehr selten gewaschen.

Unterwäsche wird dagegen regelmäßig

gewaschen.

Man hat also saubere Kleidung am

Leib und zieht dann seine

Gewänder drüber.

Das ist ein riesiger Fortschritt,

vor allem Hygiene, mäßig gesehen.

Wenn heute während der Coronavirus

Pandemie darauf hingewiesen wird,

dass wir anderen Menschen nicht ins

Gesicht niesen sollen, sondern in

die Armbeuge oder dass man sich die

Hände waschen soll, dann merkt er,

dass selbst heute noch Grundregeln

der Hygiene nicht so sehr beachtet

werden, wie es wichtig wäre.

Und das, obwohl wir es heute

eigentlich besser wissen sollten.

Also bitte.

Jahrhundertelang leiden die Menschen

unter schlechten hygienischen

Bedingungen.

Jahrhundertelang sterben

sie an Seuchen.

Seit mehr als zehn Jahren haben wir

konkretes Wissen und Techniken,

die unserer Gesundheit und

der anderer Menschen extrem helfen.

Wenn sich heute Leute nicht die

Hände waschen, nachdem sie auf der

Toilette waren, dann ist das

tatsächlich wie im alten Rom.

Wobei Stimmt gar nicht.

Die Römer haben sich die Hände

gewaschen.

Das schützt sicher nicht.

Vor allem ist aber schon mal

eine große Hilfe.

Als kleiner Hygiene.

Tipp zum Schluss Händewaschen ist

grundsätzlich immer gut, nicht nur

in Zeiten von Coruña und Co..

Wenn ihr das Video nochmal

anschauen, das ich vorhin schon mal

kurz hingewiesen habt zu

historischen Seuchen, dann geht

einfach hier drauf, da erfahrt ihr

mehr dazu. Und direkt darunter ein

aktuelles Video von meinem Kanal

zum Thema Coronavirus.

Danke euch fürs Zuschauen.

Bis zum nächsten Mal.


Corona & Co.: Die Geschichte der Hygiene

Wenn ich euch hier auf YouTube When I see you here on YouTube

begrüße, dann kann ich euch

natürlich nicht die Hände schütteln.

Aber in Zeiten von Coruna ist das

wahrscheinlich sowieso viel besser.

Vermutlich noch mehr auf Sauberkeit

und Hygiene.

Zumindest kann man den Eindruck

bekommen, wenn man sieht, wie

Desinfektionsmittel Lieferungen

in der Drogerie in kurzer Zeit

weggekauft werden.

Aber wie war das früher?

Wie haben sich die Menschen da

geholfen?

Oder waren sie hilflos im Umgang

mit solchen?

Wie ist das mit der Hygiene in

früheren Zeiten gewesen?

Was hat sich bis heute verändert

und was nicht?

Und vor allem Was können wir daraus

lernen?

Die Antworten darauf es.

ÜberALL, wo Menschen wohnen, in der

Stadt oder auf dem Dorf, stellt sich

eine wichtige Frage Wohin

mit dem Zeug, das wir nicht mehr

brauchen?

Und noch genauer Wohin

mit den Fäkalien?

In Kot und Harn von Menschen

und Tieren stecken jede Menge

Krankheitserreger.

Wir in Europa machen uns heutzutage

meistens gar keine Gedanken darüber.

Wir haben Toiletten und spülen das

Zeug einfach weg.

Auf diese Idee sind schon die alten

Römer gekommen.

In den großen römischen Städten gibt

es in den Mietshäusern Toiletten,

die direkt an Abwasserkanäle

angeschlossen sind.

Das ist eine ziemlich tolle Sache.

Allerdings gibt es solche Toiletten

nur im Erdgeschoss und auch

nicht sehr viele.

Auf jeden Fall zu wenige für die

vielen Menschen, die in einem

solchen Haus wohnen.

Wer in einem oberen Stockwerk wohnt,

der muss also seine Fäkalien

irgendwie aufheben.

Stellt euch mal vor, ihr habt in der

Ecke einen Topf voll Kot,

mitten im römischen Sommer.

Ganz klar Die Römer versuchen, ihre

Fäkalien schnell loszuwerden.

Um das Jahr 1000 herum schreibt der

Dichter Juvenal, wie das ist, wenn

man in Rom nachts von einer Kneipe

nach Hause geht.

ÜberALL werden Fäkalien aus

dem Fenster gekippt.

Wenn man von so einem Schwall

getroffen wird, dann kann man

sogar froh sein.

Denn sehr oft werfen die Leute

gleich ihre vollen tontöpfe komplett

aus dem Fenster.

Der Dichter schreibt Wer nachts in

Rom unterwegs ist, sollte sein

Testament gemacht haben.

Das ist bestimmt übertrieben.

Aber es gibt sogar Gesetze,

die regeln. Was passiert, wenn

jemand von einem Fäkalien Topf

verletzt oder sogar getötet wird?

Aus dem Fenster kippen es bis ins

19\. Jahrhundert hinein. Die gängige Methode, wie in

europäischen Städten Urin und Kot

entsorgt werden, mal in alten

Rads Büchern nachliest, stößt auf

Beschwerden von Bürgern.

Sie seien von einem Guss getroffen

worden. Ständig taucht das auf.

Noch mehr solcher spannenden

geschichtlichen Anekdoten bekommt er

übrigens, wenn ihr diesen Canadier

abonniert und am besten direkt auf

die Glocke klickt. Dann informieren

wir euch nämlich immer, wenn was

passiert ist und es auch bei

Instagram Urgeschichte

gibts jede Menge spannende

geschichtliche Anekdoten.

Aber jetzt kommen wir wieder zurück

ins alte Rom und zu den dortigen

Toiletten.

Die liegen meistens neben der Küche,

damit sie auch im Winter warm sind.

Die Gefahr, sich mit Krankheiten

anzustecken, ist extrem hoch.

Außerdem gibt es noch keine

Sieverts, also ein

Geruchs.

Wenn Hochwasser ist,

dann drückt das alles, was in

den Toiletten verschwinden sollte,

in die Häuser und auf die Straßen

zurück.

Hochwasser kommt ein paar Mal

im Jahr vor, und auch bei

Trockenheit ist es nicht wirklich

schöner. Dann verwandeln sich die

Flüsse in stinkende Brünen, die

kaum noch fließen können.

Trinken sollte man das Wasser aus

Flüssen also auf gar keinen Fall

unterhalb einer Stadt

liegt eine Stadt, am Meer werden die

Fäkalien einfach dort entsorgt.

Aber am weitesten verbreitet ist die

Methode, dass Kanäle gebaut

werden, die irgendwo außerhalb der

Stadt enden, also auf Feldern,

wo der ganze Unrat dann versickert,

sobald er flüssig ist.

Der Rest liegt dann dort rum, oder

die festen Fäkalien werden schon in

der Stadt gesammelt und später im

Ganzen auf eine Wiese gekippt.

Für diese historischen Details.

Aber ich sage mal so Das

ist das absolut Bio.

Klopapier gibts nicht.

Also kann auch die Gegend nicht

verschmutzt werden.

Die Römer verwenden gerne Schwämme.

Ein Schwamm pro Toilette

gab es damals schon.

Hergestellt werden sie aus der

Skelett Struktur von Schwämmen

lebenden Meerestieren im Mittelmeer.

Die meisten anderen Stetter nehmen

die Hand, die sich zwar

waschen, aber ganz

besonders sauber ist das nicht.

In unseren Städten leben früher

nicht nur Menschen, sondern auch

sehr viele Tiere, Ochsen und

Esel, mit denen man schwere Lasten

transportieren kann.

Pferde, Kühe, Schweine,

Ziegen.

Vielleicht befindet sich in einer

größeren Stadt im Mittelalter oder

in der frühen Neuzeit eine Kaserne

für Kavallerie, das

heißt 1000 Reiter.

Und die bedeuten 2000 Pferde,

von denen jedes jeden Tag 500

Kilogramm Dung und Streu

produziert, also eine

Kavallerie. Kaserne allein

produziert täglich 100

Tonnen Fäkalien.

Aber das ist ja nur ein kleiner

Teil.

Neben jedem Haus in einer Stadt

befindet sich eine sica Grube.

Stellt euch mal vor, was das für die

Gesundheit der Menschen bedeutet.

In Rom gibt es wenigstens riesige

Aquädukte, die frisches Wasser

heranführen.

Aber in Köln wie

in Berlin.

Trinkwasser ist praktisch immer

verschmutzt und mit Bakterien

und anderen Keimen verseucht.

Praktisch ständig wütet

die Cholera.

Das ist eine infektiöse

Durchfallerkrankung, über

historische Seuchen haben wir

übrigens schon mal ein Video gemacht.

Was findet ihr denn hier oben auf

das klickt?

Insgesamt muss man sagen, haben die

Menschen damals in dem Sinne schon

recht, indem sie vermuten, dass

Schädliches auch durch das Wasser

an den Menschen herankommen kann?

Die richtige Reaktion,

wie wir heute wissen, wäre

auf jeden Fall sauberes Wasser

trinken.

Unsere Vorfahren ziehen allerdings

lieber einen falschen Schluss.

Sie wissen damals noch nicht, dass

es falsch ist.

Möglichst wenig Kontakt mit Wasser,

nicht zu viel waschen.

Das ist ein Teufelskreis.

Die Leute kippen Unrat auf die

Straße, Erreger gelangen

ins Grundwasser.

Wer von dem Wasser dann trinkt,

wird krank.

Die ärzte von früher beziehen sich

alle auf das Wissen von Hippokrates,

einem griechischen Arzt, der um

400 vor Christus gelebt hat.

Und dieser Hippokrates gilt als der

Vater der modernen Medizin.

Vielleicht habt ihr auch schon einmal

vom hippokratischen Eid etwas

gehört, einem ärzte Gelöbnis.

Hippokrates jedenfalls lehrt, dass

die verschiedenen Säfte im

menschlichen Körper, also gelbe

und schwarze Galle, Blut und Schleim

in einem natürlichen Verhältnis

zueinander stehen.

Ist man krank, ist dieses Verhältnis

durcheinandergeraten.

Dagegen soll zum Beispiel der

Aderlass helfen, das Abzapfen

von Blut.

Aber die ärzte, die den Aderlass

von der Antike bis ins 19.

Jahrhundert praktizieren, helfen

den Patienten durch Aderlass.

Leider in vielen Fällen nicht,

sondern schwächen sie.

Hippokrates lehrt auch das

schlechte, ungesunde Luft.

Giftige Ausdünstungen aus der Erde,

die Menschen krank machen können,

Krankheiten durch die Luft

übertragen werden können?

Das stimmt ja, aber eben

über Viren und Bakterien.

Das müssen die Menschen damals nicht

wissen. Auch nicht, dass die Pest

über Flöhe verbreitet wird, das

Bakterium in sich tragen.

Aber einige Maßnahmen, die sie gegen

die Pest ergreifen, helfen trotzdem

in einem gewissen Maße.

Vor allem eine Maßnahme, die wir

auch heute noch gut kennen.

Die Quarantäne

hilft das Isolieren

von Kranken.

Diese Quarantäne ist besonders

bekannt durch das Buch Decamerone

von Giovanni Boccaccio aus dem

14\. Jahrhundert. Worum geht da?

In Florenz wütet die Pest, und

eine Gruppe junger Adliger zieht

aufs Land und wartet ab, bis die

Pest vorüber ist.

Die mittelalterlichen Städte machen

unterdessen die Stadttore dicht,

damit die Pest, Kranken und die Pest

draußen bleiben.

Nur eine Ratte, auf

der Pest floh, sitzt, lässt

sich nicht aussperren.

ÜberhAUPT werden Kranke, wenn

möglich, außerhalb der Stadtmauern

zusammengepfercht und mit Almosen

durchgefüttert.

Das macht man zum einen, um sich zu

schützen.

Zum anderen gilt eine Krankheit als

Strafe Gottes für sündhaft

das Verhalten.

Wer krank ist, der ist selbst

schuld. Die Pest als Strafe

für sündhaft das Verhalten, das

erscheint euch vielleicht ziemlich

einfältig.

Aber als Aids und HIV

in den 1980er Jahren bekannt werden,

da reagieren viele Leute ganz

ähnlich.

Sie meinen, Aids sei eine Strafe

für unsittlichen Verhalten,

z.B. für gleichgeschlechtlichen Sex.

Wieder einmal können wir sehen Wir

meinen, dass wir so viel weiter sind

als die Menschen im finsteren

Mittelalter.

Aber auch lange danach gibt es die

gleichen und gefährlichen

Vorurteile.

Immerhin haben wir Medikamente gegen

sehr viele Krankheiten.

Im Mittelalter gibt es noch keine

solchen Medikamente.

Die Heiler benutzen Kräuter,

und das ist schon ganz gut.

Kräuter haben ja tatsächlich oft

bestimmte Wirkungen wegen

ihrer Inhaltsstoffe.

Aber von den Inhaltsstoffen wissen

die Menschen im Mittelalter noch gar

nichts. Das Kraut

wird bei Schmerzen in der Brust

eingesetzt, einfach weil seine

Blätter wie Lungenflügel aussehen.

Noch im 19. Jahrhundert ist der

Wissensstand nicht so viel weiter.

Es klingt erschreckend, aber ärzte

lernen erst in dieser Zeit, dass

sie ihre Hände säubern müssen.

Der Arzt Ignaz Semmelweis

entdeckt 1847 48,

dass Mütter in seinem Krankenhaus

am Kindbett Fieber sterben,

weil sich die ärzte, die ihnen

helfen, teilweise nicht

einmal die Hände waschen.

Da gibt es ärzte, die sezieren erst

Leichen, und dann helfen sie bei

einer Geburt.

Semmelweis Kollegen sind empört.

Sie empfinden es als eine Zumutung,

dass sie sich die Hände waschen

sollen.

Was für eine Zeitverschwendung

meinen Sie?

Dann geht es aber endlich sehr

schnell.

Die Wissenschaft fördert hygienische

Verhältnisse.

1865 fängt ein schottischer

Arzt Joseph Lister damit an,

desinfizieren die Mittel bei opake

zu benutzen.

Der Effekt stört nicht

mehr die Hälfte der Patienten nach

der Operation an einer Infektion von

1000 Patienten 50,

sondern nur noch zehn oder 20.

Lister experimentiert auch schon mit

Penicillin, einem Schimmelpilz.

Robert Koch und Louis Pasteur

finden Wege, um die Mikroorganismen

gezielt zu bekämpfen.

Sie revolutionieren die Medizin.

Koch, der auch den

Medizin-Nobelpreis erhält, entdeckt,

dass Krankheiten durch Nini,

Lebewesen durch Bakterien verursacht

werden.

Mit seinen Kollegen zusammen sorgt

er dafür, dass neue Therapien

entwickelt werden können und

vorbeugende Maßnahmen ergriffen

werden.

1899 wird er Direktor

des Neuen Königlich Preußischen

Instituts für Infektionskrankheiten.

Daraus wird später das

Robert-Koch-Institut.

Die zentrale Einrichtung der

Bundesregierung zur Krankheits,

überwachung und Prävention spielt

ja auch gerade jetzt eine große

Rolle im Kampf gegen das neuartige

Coronavirus in Deutschland.

Und das ist nicht die einzige

Parallele zu heute.

Der bakteriologische wird z.B.

1992 bei der letzten großen

Cholera-Epidemie in Hamburg, an der

mehr als 8500 Menschen sterben,

zur Hilfe gerufen.

Koch ordnet Quarantäne

an, Veranstaltungen werden abgesagt,

Schulen geschlossen.

Kommt euch bekannt vor

Infektionen werden ebenfalls

durchgeführt.

Dafür benutzen die Menschen Kabul

heute als Knol kennen.

Und genau das sind alles Maßnahmen,

die wir heute noch kennen und

durchführen.

Im 19. Jahrhundert begreifen die

Menschen, dass Hygiene wichtig ist.

Das Wort Hygiene stammt übrigens

aus dem Griechischen und bedeutet

die Kunst, die der Gesundheit

dient.

Händewaschen mit Seife?

Im 19. Jahrhundert setzt sich eine

weitere, ganz banale Sache durch,

die hygienisch viel hilft

Unterwäsche.

Früher stehen die Menschen, ganz

besonders die Bauern auf dem Land,

nicht eine halbe Stunde vor dem

Schrank und fragen sich Was soll

ich eigentlich anziehen?

Oft haben sie nur ein Gewand, und

das wird natürlich alles

zum Anziehen braucht.

Nur sehr selten gewaschen.

Unterwäsche wird dagegen regelmäßig

gewaschen.

Man hat also saubere Kleidung am

Leib und zieht dann seine

Gewänder drüber.

Das ist ein riesiger Fortschritt,

vor allem Hygiene, mäßig gesehen.

Wenn heute während der Coronavirus

Pandemie darauf hingewiesen wird,

dass wir anderen Menschen nicht ins

Gesicht niesen sollen, sondern in

die Armbeuge oder dass man sich die

Hände waschen soll, dann merkt er,

dass selbst heute noch Grundregeln

der Hygiene nicht so sehr beachtet

werden, wie es wichtig wäre.

Und das, obwohl wir es heute

eigentlich besser wissen sollten.

Also bitte.

Jahrhundertelang leiden die Menschen

unter schlechten hygienischen

Bedingungen.

Jahrhundertelang sterben

sie an Seuchen.

Seit mehr als zehn Jahren haben wir

konkretes Wissen und Techniken,

die unserer Gesundheit und

der anderer Menschen extrem helfen.

Wenn sich heute Leute nicht die

Hände waschen, nachdem sie auf der

Toilette waren, dann ist das

tatsächlich wie im alten Rom.

Wobei Stimmt gar nicht.

Die Römer haben sich die Hände

gewaschen.

Das schützt sicher nicht.

Vor allem ist aber schon mal

eine große Hilfe.

Als kleiner Hygiene.

Tipp zum Schluss Händewaschen ist

grundsätzlich immer gut, nicht nur

in Zeiten von Coruña und Co..

Wenn ihr das Video nochmal

anschauen, das ich vorhin schon mal

kurz hingewiesen habt zu

historischen Seuchen, dann geht

einfach hier drauf, da erfahrt ihr

mehr dazu. Und direkt darunter ein

aktuelles Video von meinem Kanal

zum Thema Coronavirus.

Danke euch fürs Zuschauen.

Bis zum nächsten Mal.