Neue Betrugsmasche mit Kleinanzeigen im Netz | Mein Nachmittag | NDR
Vielleicht haben Sie es mitbekommen:
Das LKA Niedersachsen
hat vor einer neue Betrugsmasche bei eBay Kleinanzeigen gewarnt.
Einer Art Flohmarkt im Internet, den seit Mai
weit über 30 Millionen Deutsche monatlich nutzen.
Es ist gut zu wissen, wie Betrüger versuchen mit gefälschten Mails
und hinterhältigen Argumenten Verkäufer um ihr Geld zu bringen.
Achtung, Fake-Käufer auf eBay unterwegs,
bestimmt auch auf anderen Portalen.
Ich bin ihnen bei eBay in die Arme gelaufen.
Diese Warnung hat Isidora Grau für Freunde ins Netz gestellt,
weil sie fast um Hunderte Euro betrogen worden ist.
Auf dem Kleinanzeigenportal.
Dort will sie diesen alten Schrank loswerden.
Per Mail meldet sich eine Daniela.
Sie wolle den Schrank kaufen, von einer Spedition abholen lassen.
Um es in die Wege leiten zu können, habe ich ihr meine Daten geschickt.
Es klang auch seriös,
es gab keinen Grund, sich schon Gedanken zu machen.
Bei der nächsten Mail wurde es interessanter.
Die Interessentin möchte, dass Isidora die Spedition bezahlt -
200 Euro.
Das Geld habe sie mit dem Kaufpreis auf Isidoras Konto überwiesen.
Die angebliche Bestätigung kommt per Mail -
scheinbar von der Bank of America.
Dann meldet sich ein Herr Bodmann per Mail.
Er sei der Spediteur und verlangt die 200 Euro -
als Sofortüberweisung.
Ich sollte in Vorkasse gehen, dann die Sofortüberweisung -
das hat mich skeptisch gemacht.
Die Mails sind auch im Spam-Ordner gelandet,
das fand ich merkwürdig.
Ich habe ihr zurückgeschrieben,
dass ich den Mails auf den Grund gehen werde.
Solange ich kein Foto der Überweisung sehe
und kein Geldeingang ist, wird nichts geschehen.
Damit bricht der Mailkontakt ab.
Die angebliche Käuferin, die angebliche Bank,
der angebliche Spediteur - keiner meldet sich mehr.
Jetzt weiß Isidora sicher, dass Betrüger am Werk waren.
Als ich mich an die Polizei gewendet habe,
kam nicht wirklich was bei rum.
Die sagen: "Haben Sie einen Schaden davongetragen?"
"Noch nicht, weil ich hab's gemerkt."
"Dann können Sie es zur Anzeige bringen.
Mal gucken, was passiert."
Deshalb das Warnvideo -
ein Aufruf für mehr Vorsicht, mit wem man Geschäfte macht.
Schickt das gerne weiter, teilt das auch gerne.
Und: Euch Betrüger finde ich!
Tschüss.
Das ist gerade noch gut gegangen.
Hoffentlich bekommt sie die zu fassen.
Die Qualität war im Film etwas ruckelig,
weil wie Isidora Grau per Skype im Urlaubsort erreicht haben.
Bei uns ist Markus Monz, vom Computermagazin c't.
Moin.
Lassen Sie uns diesen konkreten Fall besprechen.
Bei eBay Kleinanzeigen kann man alles Mögliche kaufen und verkaufen.
Einen Schrank verkaufen und eine Spedition beauftragen,
ist doch erst mal normal, oder?
Das ist der erste Punkt.
Ich würde die Spedition selber beauftragen.
Da sollte man skeptisch werden? Genau.
Wie ist es mit der Zahlungsaufforderung?
Soweit ich es verstanden habe, war es vorher nicht abgesprochen.
Das sollte sofort misstrauisch machen.
Wenn die Kommunikation nicht mehr auf der Plattform stattfindet -
ist das auch ein Hinweis?
Ich finde es unüblich.
Die Art und Weise wie es gelaufen ist, finde ich unüblich.
Die Bank aus Amerika -
da würde ich denken, etwas stimmt nicht.
Bevor das Geld nicht auf dem Konto ist,
macht man sowieso nichts.
Warum haben sie die Plattform verlassen?
Beispielsweise mit PayPal:
Da braucht man eine E-Mail-Adresse,
um die Zahlung abzuwickeln.
PayPal funktioniert zwischen zwei Bankkonten.
Sie legen Geld auf das Konto.
Oder sie hinterlegen eine Kreditkarte oder eine Lastschrift.
Die Idee ist, in Echtzeit Geld zu überweisen.
Das war die Grundidee von PayPal.
Es gibt auch den Fall, dass der Käufer sagt:
Ich kann es nicht selber abholen, ich schicke jemanden.
Dann sollte man sofort abbrechen.
Wenn man es doch tut, ist PayPal die falsche Zahlungsweise.
Warum ist PayPal falsch?
Wenn Sie eine direkte Übergabe der Ware machen,
gelten weder Käufer- noch Verkäuferschutz.
In vielen Fällen sind sie geschützt.
Das heißt, bei Abholung sollte man immer Bargeld nehmen.
Wo erfährt man, wie man geschützt ist?
Sie finden online in den Nutzungsbedingungen
relativ detailliert, was für Ausnahmen es gibt.
Es gibt den Fall, dass ein Verkäufer auffordert,
über Freunde und Familie zu versenden.
Dann haben Sie aber keinen Käuferschutz.
In den anderen Fällen muss der Verkäufer bezahlen,
dafür gibt es den Schutz.
Wenn Sie es nicht machen, haben Sie den Schutz nicht.
Gibt es noch grundsätzliche Tipps?
Misstrauisch sein.
Normalerweise kennen Sie ihr Gegenüber nicht.
Man sollte mit einer gesunden Portion Misstrauen
an die Geschäfte herangehen.
Eine Sache ist, wenn das Deutsch komisch ist.
Man weiß es nicht.
Der könnte auch korrekte Geschäfte machen.
Das Fazit:
Bei Abholung nur Barzahlung.
Bei PayPal-Überweisung nicht an Familie und Freunde senden,
weil kein Käuferschutz mehr besteht.
Im Zweifel das Geschäft nicht machen.