ZDF heute Sendung vom 25.12.2020 - Die Fischer sehen sich als Verlierer
Kritik am Brexit-Deal:
Die Fischer sehen sich als Verlierer der Einigung.
Weihnachten in der Pandemie:
Der Bundespräsident wirbt für Zuversicht.
Urbi et Orbi im kleinen Kreis: Der Papst segnet unter Corona-Auflagen.
Seien Sie herzlich willkommen an diesem ersten Weihnachtsfeiertag.
Und wir beginnen mit der politischen Nachricht dieses Weihnachtsfests:
dem Brexit-Deal in letzter Minute.
Der neue Handelspakt erspart nun bei- den Seiten das Chaos eines No-Deals.
Wie er genau aussieht - darüber hat EU-Chefunterhändler Barnier
die restlichen 27 Mitgliedsländer heute informiert.
So benötigen EU-Bürger ab Oktober 2021
einen Pass zur Einreise nach Großbritannien.
Die Regierung in London
zieht sich aus dem EU-Studenten- austauschprogramm Erasmus zurück.
Und die europäischen Fischer befürchten große Verluste,
weil sie in britischen Gewässern weniger fangen dürfen.
Gunnar Krüger berichtet.
Der Mann mit dem Vertrag ist da.
Michel Barnier am Feiertag im Maschinenraum der EU:
Die Botschafter treffen den Brexit-Unterhändler.
1.246 Seiten, keiner hat alle gelesen,
aber alle stimmen für die “vorläufige Anwendung“ ab dem 1.1.
So kann der Franzose werben, um Zustimmung daheim.
Es gibt keinen Sieger beim Brexit, alle verlieren.
Die Trennung schwächt uns alle.
Die Briten wollen allein sein und nicht mehr solidarisch.
Sie haben künftig weniger – vom britischen Fisch.
Fangquoten sinken von Holland bis zur Normandie.
25 % weniger, na gut.
Wir werden versuchen uns anzupassen – wir haben keine andere Wahl.
Der Fisch ist der Sieg des Boris Johnson.
Hier kommt die frohe Botschaft.
Ein Vertrag, der Wirtschaft und Reisenden Sicherheit gibt.
Kein Brexit-Chaos also zum bestehenden Corona-Chaos.
Und doch: Ein Austritt bleibt ein Austritt.
Deshalb wird es auch zusätzliche bürokratische Hürden
für Unternehmen geben: Zollformalitäten, Papierkram.
Klemmt unterm Arm von Barnier die bestmögliche Lösung?
Oder neue Probleme?
Der 1.1. wird es zeigen.
In den USA ist die Stadt Nashville
von einer Explosion erschüttert worden.
Ermittler sprechen von einer "absichtlichen Tat".
Zunächst wurden Schüsse gemeldet, danach ist ein Fahrzeug
in einem Touristenviertel der Stadt explodiert.
Drei Personen wurden verletzt.
Die Hintergründe sind unklar.
Schauen wir jetzt auf die Corona-Zahlen in Deutschland:
Das Robert Koch-Institut
registrierte 25.533 Neuinfektionen innerhalb eines Tages.
Weitere 412 Menschen starben in Verbindung mit dem Virus.
Allerdings werden an Weihnachten weniger Daten erfasst.
Bundespräsident Steinmeier dankt den Menschen für ihre Bereitschaft
in der Corona-Pandemie, Rücksicht zu nehmen und Verzicht zu üben.
Man komme dem Ausgang aus der Krise jetzt Schritt für Schritt näher,
sagt er in seiner Weihnachtsansprache
und rät zu Mut und Zuversicht für das kommende Jahr.
Patricia Wiedemeyer.
Es waren tausende persönliche Botschaften, Zuschriften,
die den Bundespräsidenten in der Adventszeit erreicht hatten
und die dann auf der Fassade von Schloss Bellevue
zum Leuchten gebracht wurden.
Jede einzelne bezeichnend für dieses Jahr,
das alle sich ganz anders vorgestellt hätten,
so der Bundespräsident zu Anfang seiner Weihnachtsansprache.
Die Pandemie hat uns daran erinnert, wie verletzlich wir Menschen sind.
Aber etwas anderes haben wir auch erfahren dürfen:
wie stark wir sind, wenn wir aufeinander achtgeben
und füreinander da sind.
Steinmeier bedankt sich v.a. bei denen, die bis zur Erschöpfung
arbeiten und ihre eigene Gesundheit riskieren:
den Ärzten, Pflegern, Erziehern und Wissenschaftlern,
um nur einige wenige zu nennen.
Unser Land ist ein starkes Land, weil so viele Menschen
für andere da sind und in der Krise über sich hinauswachsen.
Eine ganz wichtige Lehre sei,
dass man unserer Demokratie vertrauen könne.
Sie funktioniere trotz zunehmender Kritik.
Diejenigen, die die Gefahr des Virus leugnen,
sind zwar oft besonders laut.
Aber die Vernünftigen sind die große Mehrheit.
Sie sorgen dafür, dass wir Menschenleben schützen
und die Krise bewältigen können.
Die Krise, sie habe gezeigt, wieviel man miteinander bewegen könne.
Künftig vielleicht auch im Kampf gegen den Klimawandel
oder gegen Hunger und Armut.
Die Weihnachtsansprache des Bundespräsidenten
sehen Sie gleich nach uns.
Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsbotschaft
dazu aufgerufen, die Coronavirus-Impfstoffe zu teilen
und allen Menschen zugänglich zu machen.
Die Pandemie könne nicht mit na- tionaler Abschottung besiegt werden.
Seinen traditionellen Segen Urbi et Orbi
spendete der Papst in diesem Jahr in kleinerem Kreis.
Menschenleer ist der Petersplatz.
Der Balkon, von dem der Papst sonst am Weihnachtstag spricht - leer.
In diesem Jahr wendet sich Papst Franziskus aus der Benediktionsaula
an die Gläubigen, verkündet von hier Urbi et Orbi,
den Segen für die Stadt und den Erdkreis, der besagt,
dass alle Sünden vergeben werden.
Patris et filii et spiritus sancti.
Descendat super vos et maneat semper.
In seiner Weihnachtsbotschaft mahnt der Papst eindringlich,
auch in schwierigen Zeiten nicht allein
auf das eigene Schicksal zu schauen, anderen zu helfen.
Botschaft der Geburt Jesu.
Wir können nicht zulassen, dass uns das Virus
des radikalen Individualismus besiegt und wir gleichgültig werden
gegenüber dem Leiden unserer Brüder und Schwestern.
Ein Aufruf zur Nächstenliebe, gegen Egoismus.
Menschenleer ist der Petersplatz.
Und noch das Wetter für morgen:
Im Nordwesten regnet es etwas, sonst viele Wolken.
Südlich der Donau sowie in Sachsen auch länger sonnig.
Das war's in Kürze an diesem Feiertag.
Wir danken fürs Dabeisein und wünschen Ihnen,
vom gesamten 19-Uhr-Team, ein frohes Fest.
Hier folgt jetzt der Bundespräsident.
Bis morgen Abend um 19 Uhr.