ZDF heute Sendung vom 27.04.2021 - Höhere Wachstumsprognose, Internationale Hilfe für Indien
Diese Untertitel sind live produziert.
Erleichterungen für Geimpfte:
Während der Bund noch im Ungefähren bleibt, preschen Länder wie Bayern
mit konkreten Vorgaben voraus.
Am Anfang eines Aufschwungs?
In der Wirtschaft läuft's besser als gedacht,
meint die Regierung und korrigiert ihre Frühjahrsprognose nach oben.
Ein sehr teurer Trainer:
Julian Nagelsmann geht zu den Bayern und bringt seinem Noch-Verein Leipzig
angeblich 25 Mio. Euro Ablöse.
Willkommen bei heute 19 Uhr an diesem Dienstag,
zusammen mit Norbert Lehmann für den Sport.
Wie immer gab es große Erwartungen an den Impfgipfel
von Bund und Ländern gestern.
Bekommen zweimal Geimpfte nun bald ihr altes Leben zurück?
Und wird beim Impfen jetzt ohne starre Reihenfolge
richtig aufs Tempo gedrückt?
Doch konkrete Beschlüsse: Fehlanzeige.
Dafür preschen jetzt einzelne Länder vor
und stellen Geimpften wie negativ Getesteten
Erleichterungen in Aussicht, wie Bayern und Hessen z.B.
Klaus Brodbeck berichtet.
So schnell ging es bei Corona- Gipfeln zuletzt selten.
Trotzdem, was Erleichterung angeht, nicht schnell genug,
beklagt nicht nur die Opposition.
Wenn kein Infektionsrisiko von Menschen ausgeht,
dann darf ihre Freiheit nicht eingeschränkt werden.
Wenn die Begründung weggefallen ist
und die Menschen nicht mehr ansteckend sind,
es also keine Gefahr mehr
für das Leib und Leben der Öffentlichkeit ist,
dann kann man ihre Grundrechte nicht einschränken.
Wir müssen sehr viel schneller entscheiden und dafür sorgen,
dass die Grundrechte zurückkehren an diejenigen, die sie haben.
Und, dass wir für Kinder und Familien
mit Tests und Impfmöglichkeiten eine echte Perspektive bieten.
Auch Kommunen und Landkreise fordern einen Stufenplan:
zurück zu mehr Normalität.
Wir brauchen eine Klarheit im Hinblick auf die Stufenpläne.
Ich kann nur dringlich darum bitten, dass die Bundesregierung
mit den Ministerpräsidenten an der Stelle klar vereinbart.
Je mehr Menschen vollständig geimpft sind,
desto problematischer werden Grundrechtseinschränkungen.
Schon ab morgen versprechen zwei Länder
für diese Gruppe Erleichterungen.
Deswegen haben wir heute beschlossen,
mit Vorschuss auf die Bundesverordnung,
das können wir machen bei Zweimal-Geimpften.
Wer zweimal geimpft ist, muss ab morgen keine Tests mehr vorlegen.
Fragen wir Theo Koll in Berlin:
Viel Kritik also für den Impfgipfel, weil so wenig dabei herauskam
und nun die Länder wieder ihr eigenes Ding machen.
Warum hat das gestern nicht funktioniert?
Ja, das war gestern eher ein virtueller Stuhlkreis
als ein Entscheidungsgremium.
Und einige Teilnehmer sagen, so war es auch
trotz des großen Titels “Impfgipfel“ immer gedacht.
Was es aber natürlich nicht besser macht.
Denn auch beim Thema Rechte und Freiheiten von Geimpften gilt:
Keine Entscheidung ist ja auch eine Entscheidung.
Wenn sich jetzt erst Ende Mai
der Bundesrat damit abschließend befassen kann,
dann heißt das eben auch:
Bis dahin hat man stillschweigend entschieden,
vollständig Geimpften die entzogenen Rechte weiterhin vorzuenthalten.
Und auch deshalb erleben wir jetzt,
dass einzelne Bundesländer vorpreschen und die Freiheiten,
die auf Länderebene geregelt werden dürfen, auch schon entscheiden.
Das heißt dann z.B. für Geimpfte:
Im Einzelhandel oder beim Friseurbesuch
keinen negativen Test mehr vorlegen zu müssen.
Anderes, wie die Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen für Geimpfte
kann aber nur der Bund regeln
und da gilt bis auf Weiteres:
nicht erlaubt durch die Noch-immer-Nicht-Entscheidung.
Je mehr Menschen geimpft sind, desto lebhafter wird
über Lockerungen für sie diskutiert.
Aktuell haben laut Robert Koch-Institut
rund 19,9 Mio. Menschen die erste Dosis erhalten,
das sind 23,9 %.
Zweimal geimpft sind rund 6 Mio. Menschen,
also 7,3 %.
Jetzt werden Forderungen laut, die Betriebsärzte schneller einzubinden.
Stefan Kelch mit Beispielen aus Sachsen und Baden-Württemberg.
Das Pilotprojekt startet zwar heute,
aber sie haben sich bei Liebherr in Ehingen
schon geraume Zeit auf diesen Tag vorbereitet.
Wir haben eine eigene PCR-Testmaschine hier.
Wir statten jeden Mitarbeiter so aus,
dass er sich jeden Tag zuhause testen kann.
Impfen jetzt als die finale Lösung, um aus der Krise herauszukommen.
Und das in einem eigenen Impfzentrum,
gleich neben der Produktion.
Ab heute nun Testbetrieb, um zu sehen,
ob alles so läuft, wie es sich die Betriebsärzte vorgestellt haben.
Diese Phase haben sie bei VW in Zwickau schon hinter sich.
Sie haben das Gesundheitszentrum zum Impfzentrum umgebaut
und ein Impfmobil auf die Reise
zu den anderen sächsischen Produktionsstandorten geschickt.
Noch Positiveres kann man gar nicht erleben.
Direkt von der Arbeit fort und geimpft werden dürfen -
was Besseres gibt es nicht.
Die VW-Ärzte entscheiden nach den Priorisierungsregeln,
wer jetzt geimpft wird.
Über eine Hotline hatten die Ärzte mit den Kollegen im Vorfeld Kontakt.
Hier haben sie individuelle Beratungen bekommen
zu ihren Krankheitsbildern, ob ein besonderes Risiko besteht.
Der Betriebsrat hat in diesem Prozess
ein wachsames Auge v.a. auf den Datenschutz gehabt.
Die Ärzte, das medizinische Personal fällt unter die Schweigepflicht.
Das Angebot wird nur direkt zwischen medizinischem Zentrum
und dem Kollegen, der Kollegin besprochen.
Das Impfmobil von VW steht aber nicht nur Autobauern zur Verfügung.
Mit den Impfdosen des DRK und in dessen Auftrag
fährt es durch Sachsen.
Die Betriebsärzte impfen überall dort,
wo das DRK Unterstützung braucht.
Mehr Rechte für Geimpfte:
Was bei uns noch diskutiert wird,
ist in anderen Ländern längst gängige Praxis.
Wo Geimpfte welche Freiheiten genießen,
können Sie in der ZDFheute-App nachlesen.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist nach wie vor hoch:
Das Robert Koch-Institut meldet 10.976 neue Positiv-Tests
binnen 24 Stunden.
Das sind 1.367 mehr als vergangenen Dienstag.
344 Todesfälle kamen hinzu.
Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt leicht auf 167,6.
Trotz der weiter ernsten Corona-Lage erwartet die Bundesregierung
eine stärkere Wirtschaft.
Sie hob ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr an,
von 3,0 auf 3,5 %.
Bundeswirtschaftsminister Altmaier setzt v.a. auf Exporte
und will schon im nächsten Jahr die alte Stärke wieder erreicht haben.
Patricia Wiedemeyer berichtet.
Stolz zeigt der Bundes- wirtschaftsminister auf der Karte:
Nach einer erneuten Delle zu Anfang des Jahres
gehe es jetzt bergauf.
Altmaier hebt die Prognose für das Wirtschaftswachstum
in diesem Jahr an, auf 3,5 %.
Dieses Jahr ist das Jahr, in dem wir die Trendwende endgültig schaffen.
Wir werden den Wirtschaftseinbruch nicht nur stoppen,
sondern wir werden ihn umkehren.
Wir haben spätestens 2022 wieder die alte Stärke erreicht.
Es ist v.a. eine robuste Weltwirtschaft in den USA und in China,
die kräftig Waren "made in Germany" nachfragt.
Und je mehr Lockerungen es in den nächsten Monaten gebe,
wenn auch Gastronomie und Einzelhandel wieder aufmachen,
dann, so Altmaier, werde auch die Binnennachfrage zunehmen.
Mit einer großen Insolvenzwelle rechnet er nicht,
anders als die Opposition:
Viele Unternehmen stehen vor der Insolvenz,
wenn jetzt die Antragsfrist ausläuft.
Insbesondere in der Hotellerie, Gastronomie und Reisebranche,
aber auch bei den Veranstaltungsanbietern.
Zahlreiche Insolvenzen - um genau das zu verhindern,
beschloss das Kabinett heute zudem den deutschen Aufbauplan:
ein Programm für Aufschwung und neue Arbeitsplätze.
Insgesamt gibt es ca. 28 Mrd. Euro
aus dem Corona- Wiederaufbaufonds der EU.
11 Mrd. davon für den Klimaschutz,
14 Mrd. für die digitale Transformation.
Spätestens 2050 wollen wir klimaneutral wirtschaften.
Wir investieren deshalb 40 % der Finanzmittel
in klimafreundliche Mobilität, in Wasserstofftechnologie
und in die Gebäudesanierung.
Die Botschaft der Regierung:
Deutschlands Wirtschaft ist bereit für den Neustart.
Fragt sich nur, wann es wirklich so weit ist.
Der Münchener Kardinal Marx verzichtet auf den Verdienstorden
der Bundesrepublik.
In einem Brief an Bundespräsident Steinmeier verweist er auf die Kritik
an der für morgen geplanten Verleihung durch Missbrauchsopfer.
Sie hatten ihm vorgeworfen, die Aufklärung verschleppt zu haben.
Mit seinem Verzicht, so Kardinal Marx,
hoffe er nun ein Zeichen setzen zu können,
dass ihm die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs
ein wichtiges Anliegen bleibe.
Steinmeier respektierte die Entscheidung.
Missbrauchsbetroffene begrüßten den Verzicht.
Wer ein Bankkonto besitzt, kennt das.
Es kommt Post mit seitenlangen Änderungen
der Allgemeinen Geschäftsbedingungen.
Wenn man dann keinen Widerspruch einlegt, gilt das als Zustimmung,
etwa auch zu höheren Gebühren.
Damit ist nun Schluss.
Der Bundesgerichtshof entschied,
die Klauseln benachteiligten die Kunden unangemessen.
Das Tauziehen um den Brexit dauerte monatelang.
Gerade noch rechtzeitig im alten Jahr, an Heiligabend,
einigten sich die EU-Staaten und Großbritannien
auf ein Handels- und Kooperationsabkommen.
Doch weil die EU-Abgeordneten Zeit brauchten,
die 1.400 Seiten zu prüfen, galt es erst einmal
nur übergangsweise bis Ende April.
Heute nun soll das Parlament für die Vereinbarung stimmen.
Am 1. Mai würde der Handelspakt dann in Kraft treten.
Viele Probleme aber bleiben.
Aus Brüssel: Anne Gellinek.
Ein letzter Applaus für Michel Barnier,
den nun ehemaligen Brexit-Chefverhandler der EU.
Viereinhalb zähe Jahre hatte er mit Großbritannien gerungen,
erst um das Scheidungsabkommen und dann um den Handelsvertrag,
der noch am Abend abgestimmt wird.
Dies ist eine Scheidung.
Der Brexit ist eine Warnung und ein Versagen,
auch der Europäischen Union - wir sollten daraus lernen.
EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen warb
am Morgen um die Zustimmung der Parlamentarier.
Der Handelspakt gebe der EU die Möglichkeit,
auch einseitig Strafzölle zu verhängen.
Das Abkommen hat wirklich Zähne.
Wir wollen diese Instrumente nicht anwenden,
aber wir werden auch nicht zögern, sie, wenn nötig, zu nutzen.
Es herrscht Misstrauen zwischen Großbritannien und der EU,
v.a. wegen des Nordirland-Protokolls.
Damit der fragile Frieden auf der Insel nicht in Gefahr gerät,
soll es keine Grenzkontrollen
zwischen dem britischen Nordirland und der Republik Irland geben.
Stattdessen sollen die Briten Güter auf EU-Standards überprüfen,
die sie per Schiff nach Nordirland bringen.
Boris Johnson aber hat die Kontrollen einseitig ausgesetzt.
Schon mehrfach kam es in Nordirland zu Krawallen.
Die, die für eine enge Bindung mit Großbritannien eintreten,
sehen das Nordirland-Protokoll als Verrat.
Und ich würde auch Boris Johnson bitten,
den Theaterdonner sein zu lassen,
sondern zu den Vereinbarungen zu stehen
und nicht noch zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen.
Zähneknirschend werden die Europaparlamentarier
dem Handelsvertrag am Abend wohl trotzdem zustimmen.
Die Brexit-Saga ist damit noch nicht zu Ende.
Was passiert, wenn Corona außer Kontrolle gerät,
zeigt sich gerade in Indien.
Das Gesundheitssystem kollabiert.
Mehrere Länder schicken Hilfe, auch Deutschland.
Seit Mitte März steigt die Zahl der Neuinfektionen steil an.
Mehrere Hunderttausend kommen mittlerweile jeden Tag dazu.
Und die Dunkelziffer dürfte hoch sein.
Allein gestern wurden mehr als 2.700 Todesfälle gemeldet.
Normen Odenthal über eine dramatische Situation.
Krematorien braucht das Land.
Es sind zu viele Tote an jedem einzelnen Tag.
Und Neuinfektionen - wieder mehr als 320.000 in nur 24 Stunden.
Die Entwicklung schockiert, ein ganzes Land wird zum Notfall.
Wir haben ähnliche Infektionsverläufe
in anderen Staaten erlebt, aber doch nicht in diesem Ausmaß
und nicht mit dieser belastenden Auswirkung
auf das gesamte Gesundheitssystem wie jetzt in Indien.
Droht der Kollaps oder ist er schon da?
Das Virus nimmt die Luft zum Atmen: Sauerstoff fehlt, Betten fehlen.
Und vielen fehlt inzwischen auch die Hoffnung.
Alle Krankenhäuser haben uns weggeschickt, keiner hilft uns.
Alles ist am Ende, alles - die Regierung verspricht viel,
aber Sauerstoff gibt es nur auf dem Schwarzmarkt.
Bilder aus den vergangenen Tagen,
dasselbe Land wie ein anderer Planet:
Massenversammlung auf religiösen Festen
oder bei Kommunalwahlen.
Ist das Leichtsinn? Sorglosigkeit?
In jedem Fall ist es lebensgefährlich.
Wir sind alle unvorsichtig geworden,
weil wir zu Beginn des Jahres so geringe Fallzahlen hatten.
Wir haben fälschlicherweise geglaubt,
die Pandemie sei schon vorüber.
Impfen scheint die Rettung.
Auch dafür müssen sie Schlange stehen, dicht an dicht.
Und manchmal nur,
um kurz vor dem Ziel den nächsten Rückschlag zu erleben.
(Lautsprecheransage) Bitte geht nach Hause.
Der Impfstoff ist alle, bitte geht jetzt.
Folgt den Anweisungen der Polizei, ihr müsst kooperieren.
Die Gesundheitsbehörden rufen dazu auf,
Masken nun auch zu Hause zu tragen - nirgendwo scheint man mehr sicher.
Delhi, Mumbai - die großen Metropolen verschärfen den Lockdown.
Wer die Regeln bricht, wird zu Kniebeugen verdonnert.
Es ist zu ernst, um darüber zu schmunzeln.
Die Bundesregierung verurteilt einen tätlichen Angriff
auf Journalisten vor dem Kanzleramt.
Regierungssprecher Seibert sagte, Journalismus müsse in Deutschland
ohne Angst ausgeübt werden können.
Gestern hatten fünf Personen
den Reporter und sein Kamerateam von "Welt-TV"
während einer Live-Schalte attackiert.
Die Berichterstattung wurde daraufhin abgebrochen.
Die Polizei nahm vier Randalierer vorläufig fest.
Mit dem "Nationalen Radverkehrswegeplan 3.0" soll vieles besser werden,
v.a. die Sicherheit für Radfahrende.
Der Bund gibt Geld etwa für Radschnellwege
oder eigene Fahrradbrücken.
Im Autoland Deutschland heißt das:
In vielen Städten muss umgedacht werden,
z.B. am Ort des Radverkehrskongresses, in Hamburg.
Ralf Zimmermann-von-Siefart informiert.
Noch ist Hamburg weit davon entfernt,
die perfekte Fahrradstadt zu sein.
Dabei wird ziemlich hart an dem entsprechenden Image gearbeitet.
Und der Umbau vom Auto als Nummer eins
zum Fahrrad als Nummer eins findet viel Zustimmung,
auch unter Autofahrern.
Man kann inzwischen schon besser Fahrrad fahren.
Autofahren bringt zunehmend keinen Spaß mehr.
Mehr Fahrradwege, breitere und sichere Fahrradwege.
Auf Kosten der Autofahrer?
Auf Kosten aller Bürger, auf Kosten der Steuerzahler.
1,5 Mrd. Euro will der Bund in den nächsten zwei Jahren
in die Fahrradinfrastruktur investieren oder bezuschussen.
Diese Botschaft brachte der heute mal radelnde Bundesverkehrsminister
zum Nationalen Radverkehrskongress mit.
Durchaus zur Freude des grünen Hamburger Verkehrssenators.
Das ist wichtiges Geld,
um die Radverkehrsinfrastruktur in Deutschland zu verbessern.
Das wichtigste Ziel ist,
ein lückenloses Radverkehrsnetz herzustellen.
Das wir haben das momentan noch nicht.
Es gibt also viel zu tun.
Ein nationaler Radverkehrsplan geht nur verkehrsträgerübergreifend,
statt im Gegeneinander im Miteinander.
Deutlich ambitionierter allerdings dürften die Ziele schon sein,
meint die Fahrradlobby angesichts dieser trauten Einigkeit.
Eine langfristige Finanzierung ist notwendig.
So große Infrastrukturprojekte, Städte umzubauen,
müssen langfristig geplant sein.
Immer wieder Thema: die Radverkehrssicherheit.
2019 etwa starben deutschlandweit fast 450 Menschen
allein beim Fahrradfahren.
So sind Großstädte wie Hamburg trotz manch schnell markiertem Radweg
mit ihren Anstrengungen noch lange nicht am Ziel.
Und nun zur Fußball-Bundesliga und zum teuersten Trainerwechsel
der Geschichte, Norbert.
Ja, Leipzig-Coach Julian Nagelsmann wechselt zum Saisonende nach München.
Von 20 bis 30 Mio. Euro Ablöse ist da die Rede.
Die Bayern lassen sich ihren Wunschkandidaten
als Nachfolger für Hansi Flick also einiges kosten.
Zwei Jahre früher als vertraglich vereinbart
verlässt Julian Nagelsmann RB Leipzig.
Das Gesamtpaket ist ein besonderes.
Für andere Klubs hätte ich diesen Vertrag nicht beendet.
Grundsätzlich waren die Gespräche gut:
Sie waren fair, sie waren offen, auch von mir offen.
Demnach hat es jetzt nichts mit Vertragsbruch
oder sonstigen Dinge zu tun
oder mit der Moral, Verträge zu erfüllen.
Noch trainiert Nagelsmann Leipzig.
Natürlich erwartet man dort
eine Fortsetzung der erfolgreichen Saison.
Wir wollen die Rekordsaison spielen.
Wir wollen ins Pokalfinale, das Pokalfinale gewinnen
und natürlich auch Zweiter werden.
Hinter Bayern München, das in der nächsten Saison
wieder einen Top-Trainer auf der Bank sitzen hat.
Heute Abend, das erste Halbfinal-Hinspiel
in der Fußball-Champions-League.
Die Königlichen treffen auf die Blues.
Real Madrid in bestechender Form,
17 Pflichtspiele in Folge ungeschlagen.
Chelsea-Trainer Thomas Tuchel dennoch optimistisch.
Wir glauben, dass jetzt der richtige Moment gekommen ist,
dieses Spiel zu spielen.
Wir werden hungrig spielen, mit Abenteuerlust
und vielleicht nicht mit der Halbfinal-Erfahrung.
Das kompensieren wir aber mit Hunger und mit Enthusiasmus.
Der krisengeplagte DFB kommt nicht zur Ruhe:
Nachdem Präsident Fritz Keller seinen Vize Rainer Koch
mit einem Nazi-Richter verglichen haben soll,
steht der 64-Jährige mächtig unter Druck.
Kritik kommt aus Landesverbänden und von der DFL.
Vor erst 19 Monaten ist Fritz Keller angetreten,
den größten Einzelsport- Fachverband der Welt
in ruhigere Fahrwasser zu führen.
Jetzt bereitet sein Nazi-Vergleich dem DFB nach Steuerermittlungen
und zahllosen Intrigen das nächste Problem.
Daran ändert auch seine Entschuldigung nichts.
Nazirichter Freisler hatte mehr als 2.500 Todesurteile,
u.a. an den Geschwistern Scholl, vollstrecken lassen.
Über den Bayerischen Fußballverband ließ Vizepräsident Koch ausrichten,
er habe die Entschuldigung bislang nicht angenommen,
weil er den gesamten Vorgang mit zeitlichem Abstand
zunächst in einem persönlichen Gespräch
mit Fritz Keller aufarbeiten möchte.
Jetzt ermittelt die Ethikkommission, ob nach Wolfgang Niersbach
und Reinhard Grindel auch der dritte DFB-Präsident vorzeitig gehen muss.
Eishockey-Nationalspieler Leon Draisaitl
hat den deutschen Scorer-Rekord
in der nordamerikanischen Profiliga NHL gebrochen.
Der Kölner steuerte zum 6:1 seiner Edmonton Oilers
gegen die Winnipeg Jets ein Tor und einen Assist bei,
kommt damit auf 488 Scorerpunkte in der Hauptrunde.
Ein Zähler mehr als der bisherige deutsche Rekordhalter Marco Sturm.
Und wir haben noch einen Rekord für Sie:
den größten und hellsten Vollmond des Jahres nämlich.
Auch Supermond genannt.
Näher kommt er auf seiner elliptischen Umlaufbahn der Erde nie.
Und erscheint dann besonders groß und leuchtend.
Wenn die Wolken mitspielen, ist das auf der ganzen Welt
wunderschön anzusehen.
In Dresden genauso wie z.B. in New York.
Heute Nacht lohnt sich der Blick nochmal.
Auch morgen ist es zumeist noch sonnig,
zum Abend kommt dann von Südwesten her Regen.
Wie lange und wie sehr es regnet, weiß gleich Katja Horneffer.
Das war's von uns, schön, dass Sie dabei waren.
Marietta Slomka erwartet Sie um 21.45 Uhr zum "heute journal"
und wir hoffen, dass Sie morgen wieder einschalten um 19 Uhr.
Einen schönen Abend noch, machen Sie's gut.
Der Wirkungsbereich von Hoch "Sandra"
erstreckte sich heute von Südschweden über Dänemark, Polen und Deutschland
bis weit nach Frankreich.
Über Großbritannien drehte sich dagegen ein Wolkenwirbel.
Auch hier südlich der Alpen sind viele Wolken.
Aber nicht bei uns, das bleibt auch heute Nacht so.
Da gibt es höchstens mal lockere Wolkenfelder ganz im Norden.
Sie können also nochmal nach dem Supermond Ausschau halten.
Der Tag startet zunächst mit viel Sonne und nur kleinen Quellwolken.
Nachmittags werden die Wolken aus Südwesten immer dichter
und bringen die ersten Regenschauer mit,
die in der Nacht weiter nach Nordosten ziehen.
Das ist bestimmt gut für alle, die gerade an Pollenallergien leiden.
Denn derzeit sind besonders die Birken- und die Eschenpollen
in großer Konzentration unterwegs.
Am Donnerstag gibt es häufig Schauer und Gewitter.
Danach geht es wechselhaft weiter.