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2021 Tagesschau, tagesschau 04.06.2021, 20:00 Uhr - Kardinal Marx bietet Papst seinen Rücktritt an

tagesschau 04.06.2021, 20:00 Uhr - Kardinal Marx bietet Papst seinen Rücktritt an

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (04.06.2021)

Heute im Studio: Constantin Schreiber

Guten Abend, ich begrüße Sie zur tagesschau.

Im Skandal um sexuellen Missbrauch und die schleppende Aufarbeitung

in der katholischen Kirche setzt ein führender Geistlicher ein Zeichen.

Kardinal Marx (67) bot dem Papst seinen Rücktritt

als Erzbischof von München und Freising an.

Es gehe darum, Mitverantwortung zu tragen, so Marx.

Die Kirche sei an einem toten Punkt angekommen.

Nötig sei eine institutionelle Reform.

Kardinal Reinhard Marx ist der hochrangigste deutsche Bischof,

der seinen Rücktritt wegen des Missbrauchsskandals angeboten hat.

Nicht aus Amtsmüdigkeit, wie er betonte.

Es sei Zeit, Verantwortung zu übernehmen,

sagte der Erzbischof von München und Freising:

Für eigene mögliche Fehler und die Institution Kirche.

Verantwortlichkeiten müssen geklärt werden,

administrative Fehler und Versäumnisse.

Das gehört in die Verantwortung von Bischöfen, auch in meine,

und in die der Amtsträger im Bereich der Verwaltung.

Da reichen Gutachten nicht aus, da muss man genau hinschauen.

Marx deutete an,

dass weitere Bischöfe Verantwortung übernehmen sollten.

So steht Kölns Erzbischofs Kardinal Woelki in der Kritik.

Ein Gutachten zu Missbrauchsfällen wollte er nicht veröffentlichen.

Dafür forderte er ein neues an, das ihn entlastet.

Der Vatikan prüft die Vorgänge.

Er hat zwei apostolische Visitatoren im Haus.

Die werden keinen Stein auf dem anderen lassen.

Sie werden alles genau anschauen, haben einen Arbeitsauftrag.

Es gab eine Erklärung von Woelki:

Er sei zur Zusammenarbeit bereit und wolle das zum Abschluss bringen.

Das klingt danach, dass er weiß, dass seine Zeit abgelaufen ist.

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz

äußerte Bedauern und Respekt für Marx' angebotenen Amtsverzicht.

Es ist, so hat er es auch gesagt,

ein Zeichen für Betroffene sexuellen Missbrauchs in der Kirche.

Die haben lange auf solche Schritte gewartet,

souveräne Schritte - den setzt der Kardinal heute.

Bis der Papst über das Rücktrittsgesuch entschieden hat,

wird Marx sein Amt als Erzbischof weiter ausüben.

Zwei Tage vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt

zeichnet sich ein knappes Rennen zwischen CDU und AfD ab.

Die CDU lag in den Umfragen vorne,

aber es gibt noch viele unentschlossene Wähler.

Ministerpräsident Haseloff schloss eine Zusammenarbeit mit der AfD aus.

Er sei bereit, die Koalition mit den Grünen und der SPD fortzuführen.

Die Wahl gilt als Stimmungstest für die Bundestagswahl im September.

Er ist im Osten dienstältester Ministerpräsident -

und er will es bleiben.

CDU-Spitzenkandidat Haseloff (67) warb gestern in Zeitz um Vertrauen.

Nach der Pandemie will er die Wirtschaft stärken

und den Strukturwandel voranbringen.

Beim digitalen Wahlkampfabschluss warb er um jede Stimme.

Wenn die Hälfte der AfD-Wähler mich als Ministerpräsidenten wollen,

merkt man, dass diese Wähler nicht verloren sind.

Wenn wir als demokratische Parteien zusammenstehen,

können wir dieses bearbeiten.

AfD-Spitzenkandidat Kirchner

wirbt für eine "nationalkonservative" Politik:

Zuwanderung begrenzen, deutsche Familien fördern

und die bisherige Corona-Politik beenden.

So will er vor der CDU landen.

Mit 23 bis 26 % wäre ich zufrieden.

Wenn wir vor der CDU landen, mache ich eine Flasche Sekt auf.

Die Linke möchte Wohlhabende an Kosten der Pandemie beteiligen,

die Schuldenbremse abschaffen und mehr investieren.

Sie will mit SPD und Grünen regieren, doch danach sieht es nicht aus.

Die Pandemie habe den Wahlkampf belastet.

Wir haben seit 16 Monaten eine Landesregierung,

die hier die Politik macht.

Das Parlament wurde überflüssig gemacht.

Zur bisherigen Regierung gehört die SPD.

Sie kämpft mit den Linken um Platz drei.

Wir stehen für gute Löhne und gute Arbeit.

Wir wollen ein Tariftreugesetz auf den Weg bringen.

Wir wollen investieren,

damit nach der Corona-Krise keine Wirtschaftskrise kommt.

Die Grünen wollen mit Klimapolitik die 10-%-Marke knacken.

Wir müssen uns verändern, um der Klimakrise zu begegnen.

Das kann man nur,

wenn man die grünen Punkte deutlich macht.

Zünglein an der Waage könnte die FDP werden.

Schafft sie den Einzug ins Parlament, entstünden wohl neue Optionen.

Wenn wir für eine Regierung gebraucht werden,

werden wir uns nicht verweigern.

Am Sonntag entscheiden die Wähler, wie sich der Landtag zusammensetzt.

Immer mehr Bundesländer lockern ihre Corona-Maßnahmen.

Mecklenburg-Vorpommern empfängt wieder auswärtige Touristen.

In Berlin und Hamburg

dürfen Restaurants Gäste wieder in Innenräumen bedienen.

In Bayern wird der Katastrophenfall aufgehoben.

Die bundesweite Inzidenz sank erstmals seit Oktober unter 30.

Laut RKI könnte das damit zusammenhängen,

dass wegen des gestrigen Feiertags teils weniger getestet wurde.

Sich mit Freunden, Familie in größerer Runde treffen:

Das ist in immer mehr Bundesländern wieder möglich.

Auch in Bayern würden die Maßnahmen ab Montag gelockert,

verkündet Ministerpräsident Söder.

Ich freue mich sehr.

Heute hatten wir nicht nur Kabinettsbeschlüsse der Restriktion,

wie wir sie so oft machen mussten.

Heute haben wir auch ein bisschen gute Botschaften.

Ein bisschen Mahnung bleibt aber: Bitte nicht übertreiben.

Gute Nachrichten auch für Fußballfans:

14.000 Zuschauer dürfen jedes der vier EM-Spiele in München besuchen,

eine Stadionauslastung von bis zu 20 %.

Auch andere Bundesländer lockern die Corona-Regeln.

Volle Straßen in Berlin –

dank Aufhebung der Testpflicht im Einzelhandel.

Restaurants dürfen auch drinnen öffnen.

Zudem kehren die Schulen ab Mitte kommender Woche

zum Regelunterricht zurück.

In Mecklenburg-Vorpommern füllen sich die Strandkörbe

seit vergangener Woche wieder mit Einheimischen.

Ab heute dürfen auch Urlauber einreisen.

Wir sind diesmal nicht die ersten, andere sind eher.

Dafür haben wir deutschlandweit die geringsten Inzidenzen.

Noch sind hier nicht alle Hotels offen.

Tagestouristen müssen noch bis zum 11. Juni warten.

Sinkende Infektionszahlen verzeichnen auch andere Länder.

Deswegen streicht die Bundesregierung von der Liste der Risikogebiete

Italien, Tschechien und Teile Österreichs.

Wer von dort nach Deutschland einreist,

muss ab Sonntag keine Einschränkungen mehr beachten.

Flugpassagiere müssen noch einen negativen Test vorweisen.

Die Türkei, Schweden und Litauen

wurden zu Risikogebieten herabgestuft.

Ein Interview mit dem inhaftierten Oppositionellen Protassewitsch

sorgt für neue Verstimmungen zwischen Belarus und dem Westen.

Deutschland verurteilte seine Ausstrahlung auf das Schärfste,

Großbritannien nannte es "verstörend".

Protassewitsch hatte u.a. gesagt, er verehre Machthaber Lukaschenko.

Ausländische Beobachter gehen davon aus:

Der 26-Jährige wurde unter Druck gesetzt

vor dem Interview für das belarusische Staatsfernsehen.

Anderthalb Stunden im Staatsfernsehen:

Ein Geständnis, offenbar unter Zwang.

Der inhaftierte Blogger Protassewitsch

mit Striemen an den Handgelenken.

Er beschimpft belarusische Oppositionelle,

denen er eigentlich nahe steht, und huldigt Machthaber Lukaschenko.

In vielen Momenten ist Lukaschenko aufgetreten,

verzeihen Sie den Ausdruck, wie ein Mann mit Eiern aus Stahl.

Trotz des ganzen Drucks.

"Verehren Sie ihn?", fragt der Moderator.

Ohne jeden Zweifel.

Sein Vater, im polnischen Exil, ist sich im Gespräch mit der ARD sicher:

Roman sei zu dem Interview gezwungen worden.

Bei ihm läuft ein innerer Kampf ab.

Es fällt ihm schwer zu reden.

Eigentlich ist unser Sohn ein sehr ehrlicher Mensch.

Aber man zwingt ihn zu sagen, was die hören wollen.

Im Fernsehausschnitt redet Protassewitsch auch darüber,

angeblich Massenunruhen organisiert zu haben.

Deshalb droht ihm eine lange Gefängnisstrafe.

International gibt es deutliche Kritik am Vorgehen von Belarus.

Das ist eine Schande für den ausstrahlenden Sender

und für die belarusische Führung.

Sie zeigt noch mal ihre Demokratieverachtung

und ihre, muss man sagen, Menschenverachtung.

Empörung auch bei einer Oppositionspolitikerin,

auch über Video-Geständnisse anderer politischer Gefangener.

Tichanowskaja ist sich sicher: Diese Menschen würden gefoltert.

Am Jahrestag des Massakers auf dem Platz des himmlischen Friedens

kamen in Hongkong Hunderte zu einer Mahnwache zusammen.

Sie wollten an Menschen erinnern,

die 1989 bei der Niederschlagung der Proteste in Peking starben.

In Hongkong wurden Aktivisten festgenommen.

Sie sollen für eine Erinnerung im privaten Umfeld geworben haben.

Chinas Führung hatte Gedenkveranstaltungen verboten.

Nach der Havarie eines Frachters kämpft Sri Lanka gegen eine Ölpest.

Rettungskräfte versuchen,

das Schiff mit 350 t Treibstoff an Bord zu stabilisieren.

Der Frachter war vor zwei Wochen vor der Westküste Sri Lankas

vor Colombo in Brand geraten.

Die X-Press Pearl hatte u.a. Plastikgranulat geladen.

Sri Lankas Behörden machen sich vor Ort ein Bild der Havarie.

Ihre Vermutung: Die Ladung habe das Feuer ausgelöst.

Das ausgebrannte Containerschiff liegt auf Grund.

Wir haben herausgefunden,

dass sehr gefährliche Chemikalien transportiert wurden.

Es sind über 80 Container mit gefährlichen Substanzen.

Darunter: Methanol, Kupferschlacke, verbleite Schnüre, Salpetersäure

und eine Menge Plastik und Epoxidharze.

Von einem der Container wisse man noch nicht,

was er beinhaltet.

Der Unglücksort, die Lagune von Negombo,

ist für ihren Fisch- und Artenreichtum bekannt.

Millionen Plastikteilchen wurden an den Stränden angeschwemmt.

Die Fischer von Negombo

sollen im Umkreis von 80 km nicht mehr fischen.

Wir sind sehr stark betroffen.

Dort, wo das Schiff liegt, ist ein Fischbrutgebiet.

Wir fürchten,

es wird in diesem Jahr keine Nachzucht geben.

Das wird uns in große Schwierigkeiten bringen.

Sri Lanka will rechtliche Schritte

gegen den Schiffseigentümer einleiten.

Das Containerschiff fuhr unter der Flagge Singapurs

und kam mit seiner Ladung aus Indien.

Sie galt als die Grande Dame der experimentellen Literatur:

Die österreichische Schriftstellerin Friederike Mayröcker ist tot.

Sie starb im Alter von 96 Jahren in Wien.

Mayröcker zählte zu den renommiertesten Autorinnen

im deutschsprachigen Raum.

Sie erhielt viele Auszeichnungen, u.a. den Georg-Büchner-Preis.

Ihr jüngstes Werk "da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete"

stand auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse.

Vier Tage, 18 Sportarten, 25 Stunden Live-Übertragung

in öffentlich-rechtlichen Sendern.

Die Finals gelten als Testlauf für Olympia.

In der Rhein-Ruhr-Region, Berlin und Braunschweig

nutzen Athleten die Meisterschaften auch für die Olympia-Qualifikation.

Ungläubiger Blick bei Anna Elendt (19).

Die Frankfurterin sorgte heute für den Höhepunkt

bei den Schwimm-Entscheidungen in Berlin.

Im Finale über 100 Meter Brust siegte sie in neuer deutscher Rekordzeit:

1,0650 Minuten.

Eine Bestzeit, die auch Motivation ist für die Olympischen Spiele.

Das Training macht deutlich mehr Spaß,

da man jetzt für Tokio trainiert - man hat ein Ziel.

Turner Lukas Dauser gewinnt zum zweiten Mal in seiner Karriere

den deutschen Meistertitel im Mehrkampf.

Der 27-jährige Unterhachinger überzeugte an seinem Spezialgerät:

Am Barren holte er den Tageshöchstwert.

Somit gewinnt er auch die erste Qualifikationsrunde für Tokio.

Olympische Spiele sind nur alle vier Jahre.

Das steht für mich über allem.

Aber der deutsche Meistertitel ist für mich auch ein Erfolg,

darüber freue ich mich richtig.

In Braunschweig wurde im Rahmen der Finals

der erste Leichtathletik-Titel vergeben.

Jaqueline Otchere gewann im Stabhochsprung.

Der Mannheimerin genügten 4,30 m zum Sieg.

Noch bis Sonntagabend werden Meistertitel vergeben.

Der deutsche Handball-Pokalsieger 2020 TBV Lemgo Lippe.

Die Ostwestfalen gewannen das Finale,

Corona-bedingt erst jetzt ausgetragen, mit 28:24.

Bereits zur Pause führte Lemgo mit 15:12.

Die favorisierten Melsunger

konnten sich gegen die Abwehr des Gegners nur selten durchsetzen.

Spielerisch besser: Das Team vom TBV Lemgo Lippe,

dass zum vierten Mal den DHB-Pokal gewann.

Nun die Wettervorhersage für morgen, Samstag, den 5. Juni.

Tiefer Luftdruck und schwülwarme Luft sorgen für unwetterartige Gewitter.

Es bestehen Warnungen des Deutschen Wetterdienstes.

Vom Südwesten bis in die Mitte

gibt's heute Nacht teils heftige Schauer und Gewitter.

Richtung Norden und Osten überwiegend trocken und klar.

Der Tag beginnt teils freundlich.

Nachmittags entwickeln sich häufiger Schauer und Gewitter,

vor allem durch große Regenmengen.

Im Nordosten scheint oft die Sonne.

Im Ruhrgebiet heute Nacht fast tropisch warm.

Am Sonntag mehr Wolken als Sonne.

Richtung Südosten teilweise heftige Schauer und Gewitter,

am freundlichsten im Nordosten.

In der neuen Woche Richtung Süden teilweise kräftige Gewitter.

Um 21.45 Uhr hat Caren Miosga diese Tagesthemen:

Wendepunkt oder weiter so?

Fragen zum Rücktrittsgesuch von Kardinal Marx

an den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Bätzing.

Und: richtiges Timing?

Wie sinnvoll ist die Aufhebung der Impfpriorisierung kommende Woche?

Ihnen einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesschau 04.06.2021, 20:00 Uhr - Kardinal Marx bietet Papst seinen Rücktritt an tagesschau 04.06.2021, 20:00 Uhr - Cardinal Marx offers Pope his resignation tagesschau 04.06.2021, 20:00 - El cardenal Marx presenta su dimisión al Papa tagesschau 04.06.2021, 20:00 - Il cardinale Marx offre al Papa le sue dimissioni tagesschau 04.06.2021, 20:00 - O Cardeal Marx apresenta a sua demissão ao Papa tagesschau 04.06.2021, 20:00 - Kardinal Marx Papa'ya istifasını sundu

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (04.06.2021)

Heute im Studio: Constantin Schreiber

Guten Abend, ich begrüße Sie zur tagesschau.

Im Skandal um sexuellen Missbrauch und die schleppende Aufarbeitung

in der katholischen Kirche setzt ein führender Geistlicher ein Zeichen.

Kardinal Marx (67) bot dem Papst seinen Rücktritt

als Erzbischof von München und Freising an.

Es gehe darum, Mitverantwortung zu tragen, so Marx.

Die Kirche sei an einem toten Punkt angekommen.

Nötig sei eine institutionelle Reform.

Kardinal Reinhard Marx ist der hochrangigste deutsche Bischof,

der seinen Rücktritt wegen des Missbrauchsskandals angeboten hat.

Nicht aus Amtsmüdigkeit, wie er betonte.

Es sei Zeit, Verantwortung zu übernehmen,

sagte der Erzbischof von München und Freising:

Für eigene mögliche Fehler und die Institution Kirche.

Verantwortlichkeiten müssen geklärt werden,

administrative Fehler und Versäumnisse.

Das gehört in die Verantwortung von Bischöfen, auch in meine,

und in die der Amtsträger im Bereich der Verwaltung.

Da reichen Gutachten nicht aus, da muss man genau hinschauen.

Marx deutete an,

dass weitere Bischöfe Verantwortung übernehmen sollten.

So steht Kölns Erzbischofs Kardinal Woelki in der Kritik.

Ein Gutachten zu Missbrauchsfällen wollte er nicht veröffentlichen.

Dafür forderte er ein neues an, das ihn entlastet.

Der Vatikan prüft die Vorgänge.

Er hat zwei apostolische Visitatoren im Haus.

Die werden keinen Stein auf dem anderen lassen.

Sie werden alles genau anschauen, haben einen Arbeitsauftrag.

Es gab eine Erklärung von Woelki:

Er sei zur Zusammenarbeit bereit und wolle das zum Abschluss bringen.

Das klingt danach, dass er weiß, dass seine Zeit abgelaufen ist.

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz

äußerte Bedauern und Respekt für Marx' angebotenen Amtsverzicht.

Es ist, so hat er es auch gesagt,

ein Zeichen für Betroffene sexuellen Missbrauchs in der Kirche.

Die haben lange auf solche Schritte gewartet,

souveräne Schritte - den setzt der Kardinal heute.

Bis der Papst über das Rücktrittsgesuch entschieden hat,

wird Marx sein Amt als Erzbischof weiter ausüben.

Zwei Tage vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt

zeichnet sich ein knappes Rennen zwischen CDU und AfD ab.

Die CDU lag in den Umfragen vorne,

aber es gibt noch viele unentschlossene Wähler.

Ministerpräsident Haseloff schloss eine Zusammenarbeit mit der AfD aus.

Er sei bereit, die Koalition mit den Grünen und der SPD fortzuführen.

Die Wahl gilt als Stimmungstest für die Bundestagswahl im September.

Er ist im Osten dienstältester Ministerpräsident -

und er will es bleiben.

CDU-Spitzenkandidat Haseloff (67) warb gestern in Zeitz um Vertrauen.

Nach der Pandemie will er die Wirtschaft stärken

und den Strukturwandel voranbringen.

Beim digitalen Wahlkampfabschluss warb er um jede Stimme.

Wenn die Hälfte der AfD-Wähler mich als Ministerpräsidenten wollen,

merkt man, dass diese Wähler nicht verloren sind.

Wenn wir als demokratische Parteien zusammenstehen,

können wir dieses bearbeiten.

AfD-Spitzenkandidat Kirchner

wirbt für eine "nationalkonservative" Politik:

Zuwanderung begrenzen, deutsche Familien fördern

und die bisherige Corona-Politik beenden.

So will er vor der CDU landen.

Mit 23 bis 26 % wäre ich zufrieden.

Wenn wir vor der CDU landen, mache ich eine Flasche Sekt auf.

Die Linke möchte Wohlhabende an Kosten der Pandemie beteiligen,

die Schuldenbremse abschaffen und mehr investieren.

Sie will mit SPD und Grünen regieren, doch danach sieht es nicht aus.

Die Pandemie habe den Wahlkampf belastet.

Wir haben seit 16 Monaten eine Landesregierung,

die hier die Politik macht.

Das Parlament wurde überflüssig gemacht.

Zur bisherigen Regierung gehört die SPD.

Sie kämpft mit den Linken um Platz drei.

Wir stehen für gute Löhne und gute Arbeit.

Wir wollen ein Tariftreugesetz auf den Weg bringen.

Wir wollen investieren,

damit nach der Corona-Krise keine Wirtschaftskrise kommt.

Die Grünen wollen mit Klimapolitik die 10-%-Marke knacken.

Wir müssen uns verändern, um der Klimakrise zu begegnen.

Das kann man nur,

wenn man die grünen Punkte deutlich macht.

Zünglein an der Waage könnte die FDP werden.

Schafft sie den Einzug ins Parlament, entstünden wohl neue Optionen.

Wenn wir für eine Regierung gebraucht werden,

werden wir uns nicht verweigern.

Am Sonntag entscheiden die Wähler, wie sich der Landtag zusammensetzt.

Immer mehr Bundesländer lockern ihre Corona-Maßnahmen.

Mecklenburg-Vorpommern empfängt wieder auswärtige Touristen.

In Berlin und Hamburg

dürfen Restaurants Gäste wieder in Innenräumen bedienen.

In Bayern wird der Katastrophenfall aufgehoben.

Die bundesweite Inzidenz sank erstmals seit Oktober unter 30.

Laut RKI könnte das damit zusammenhängen,

dass wegen des gestrigen Feiertags teils weniger getestet wurde.

Sich mit Freunden, Familie in größerer Runde treffen:

Das ist in immer mehr Bundesländern wieder möglich.

Auch in Bayern würden die Maßnahmen ab Montag gelockert,

verkündet Ministerpräsident Söder.

Ich freue mich sehr.

Heute hatten wir nicht nur Kabinettsbeschlüsse der Restriktion,

wie wir sie so oft machen mussten.

Heute haben wir auch ein bisschen gute Botschaften.

Ein bisschen Mahnung bleibt aber: Bitte nicht übertreiben.

Gute Nachrichten auch für Fußballfans:

14.000 Zuschauer dürfen jedes der vier EM-Spiele in München besuchen,

eine Stadionauslastung von bis zu 20 %.

Auch andere Bundesländer lockern die Corona-Regeln.

Volle Straßen in Berlin –

dank Aufhebung der Testpflicht im Einzelhandel.

Restaurants dürfen auch drinnen öffnen.

Zudem kehren die Schulen ab Mitte kommender Woche

zum Regelunterricht zurück.

In Mecklenburg-Vorpommern füllen sich die Strandkörbe

seit vergangener Woche wieder mit Einheimischen.

Ab heute dürfen auch Urlauber einreisen.

Wir sind diesmal nicht die ersten, andere sind eher.

Dafür haben wir deutschlandweit die geringsten Inzidenzen.

Noch sind hier nicht alle Hotels offen.

Tagestouristen müssen noch bis zum 11. Juni warten.

Sinkende Infektionszahlen verzeichnen auch andere Länder.

Deswegen streicht die Bundesregierung von der Liste der Risikogebiete

Italien, Tschechien und Teile Österreichs.

Wer von dort nach Deutschland einreist,

muss ab Sonntag keine Einschränkungen mehr beachten.

Flugpassagiere müssen noch einen negativen Test vorweisen.

Die Türkei, Schweden und Litauen

wurden zu Risikogebieten herabgestuft.

Ein Interview mit dem inhaftierten Oppositionellen Protassewitsch

sorgt für neue Verstimmungen zwischen Belarus und dem Westen.

Deutschland verurteilte seine Ausstrahlung auf das Schärfste,

Großbritannien nannte es "verstörend".

Protassewitsch hatte u.a. gesagt, er verehre Machthaber Lukaschenko.

Ausländische Beobachter gehen davon aus:

Der 26-Jährige wurde unter Druck gesetzt

vor dem Interview für das belarusische Staatsfernsehen.

Anderthalb Stunden im Staatsfernsehen:

Ein Geständnis, offenbar unter Zwang.

Der inhaftierte Blogger Protassewitsch

mit Striemen an den Handgelenken.

Er beschimpft belarusische Oppositionelle,

denen er eigentlich nahe steht, und huldigt Machthaber Lukaschenko.

In vielen Momenten ist Lukaschenko aufgetreten,

verzeihen Sie den Ausdruck, wie ein Mann mit Eiern aus Stahl.

Trotz des ganzen Drucks.

"Verehren Sie ihn?", fragt der Moderator.

Ohne jeden Zweifel.

Sein Vater, im polnischen Exil, ist sich im Gespräch mit der ARD sicher:

Roman sei zu dem Interview gezwungen worden.

Bei ihm läuft ein innerer Kampf ab.

Es fällt ihm schwer zu reden.

Eigentlich ist unser Sohn ein sehr ehrlicher Mensch.

Aber man zwingt ihn zu sagen, was die hören wollen.

Im Fernsehausschnitt redet Protassewitsch auch darüber,

angeblich Massenunruhen organisiert zu haben.

Deshalb droht ihm eine lange Gefängnisstrafe.

International gibt es deutliche Kritik am Vorgehen von Belarus.

Das ist eine Schande für den ausstrahlenden Sender

und für die belarusische Führung.

Sie zeigt noch mal ihre Demokratieverachtung

und ihre, muss man sagen, Menschenverachtung.

Empörung auch bei einer Oppositionspolitikerin,

auch über Video-Geständnisse anderer politischer Gefangener.

Tichanowskaja ist sich sicher: Diese Menschen würden gefoltert.

Am Jahrestag des Massakers auf dem Platz des himmlischen Friedens

kamen in Hongkong Hunderte zu einer Mahnwache zusammen.

Sie wollten an Menschen erinnern,

die 1989 bei der Niederschlagung der Proteste in Peking starben.

In Hongkong wurden Aktivisten festgenommen.

Sie sollen für eine Erinnerung im privaten Umfeld geworben haben.

Chinas Führung hatte Gedenkveranstaltungen verboten.

Nach der Havarie eines Frachters kämpft Sri Lanka gegen eine Ölpest.

Rettungskräfte versuchen,

das Schiff mit 350 t Treibstoff an Bord zu stabilisieren.

Der Frachter war vor zwei Wochen vor der Westküste Sri Lankas

vor Colombo in Brand geraten.

Die X-Press Pearl hatte u.a. Plastikgranulat geladen.

Sri Lankas Behörden machen sich vor Ort ein Bild der Havarie.

Ihre Vermutung: Die Ladung habe das Feuer ausgelöst.

Das ausgebrannte Containerschiff liegt auf Grund.

Wir haben herausgefunden,

dass sehr gefährliche Chemikalien transportiert wurden.

Es sind über 80 Container mit gefährlichen Substanzen.

Darunter: Methanol, Kupferschlacke, verbleite Schnüre, Salpetersäure

und eine Menge Plastik und Epoxidharze.

Von einem der Container wisse man noch nicht,

was er beinhaltet.

Der Unglücksort, die Lagune von Negombo,

ist für ihren Fisch- und Artenreichtum bekannt.

Millionen Plastikteilchen wurden an den Stränden angeschwemmt.

Die Fischer von Negombo

sollen im Umkreis von 80 km nicht mehr fischen.

Wir sind sehr stark betroffen.

Dort, wo das Schiff liegt, ist ein Fischbrutgebiet.

Wir fürchten,

es wird in diesem Jahr keine Nachzucht geben.

Das wird uns in große Schwierigkeiten bringen.

Sri Lanka will rechtliche Schritte

gegen den Schiffseigentümer einleiten.

Das Containerschiff fuhr unter der Flagge Singapurs

und kam mit seiner Ladung aus Indien.

Sie galt als die Grande Dame der experimentellen Literatur:

Die österreichische Schriftstellerin Friederike Mayröcker ist tot.

Sie starb im Alter von 96 Jahren in Wien.

Mayröcker zählte zu den renommiertesten Autorinnen

im deutschsprachigen Raum.

Sie erhielt viele Auszeichnungen, u.a. den Georg-Büchner-Preis.

Ihr jüngstes Werk "da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete"

stand auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse.

Vier Tage, 18 Sportarten, 25 Stunden Live-Übertragung

in öffentlich-rechtlichen Sendern.

Die Finals gelten als Testlauf für Olympia.

In der Rhein-Ruhr-Region, Berlin und Braunschweig

nutzen Athleten die Meisterschaften auch für die Olympia-Qualifikation.

Ungläubiger Blick bei Anna Elendt (19).

Die Frankfurterin sorgte heute für den Höhepunkt

bei den Schwimm-Entscheidungen in Berlin.

Im Finale über 100 Meter Brust siegte sie in neuer deutscher Rekordzeit:

1,0650 Minuten.

Eine Bestzeit, die auch Motivation ist für die Olympischen Spiele.

Das Training macht deutlich mehr Spaß,

da man jetzt für Tokio trainiert - man hat ein Ziel.

Turner Lukas Dauser gewinnt zum zweiten Mal in seiner Karriere

den deutschen Meistertitel im Mehrkampf.

Der 27-jährige Unterhachinger überzeugte an seinem Spezialgerät:

Am Barren holte er den Tageshöchstwert.

Somit gewinnt er auch die erste Qualifikationsrunde für Tokio.

Olympische Spiele sind nur alle vier Jahre.

Das steht für mich über allem.

Aber der deutsche Meistertitel ist für mich auch ein Erfolg,

darüber freue ich mich richtig.

In Braunschweig wurde im Rahmen der Finals

der erste Leichtathletik-Titel vergeben.

Jaqueline Otchere gewann im Stabhochsprung.

Der Mannheimerin genügten 4,30 m zum Sieg.

Noch bis Sonntagabend werden Meistertitel vergeben.

Der deutsche Handball-Pokalsieger 2020 TBV Lemgo Lippe.

Die Ostwestfalen gewannen das Finale,

Corona-bedingt erst jetzt ausgetragen, mit 28:24.

Bereits zur Pause führte Lemgo mit 15:12.

Die favorisierten Melsunger

konnten sich gegen die Abwehr des Gegners nur selten durchsetzen.

Spielerisch besser: Das Team vom TBV Lemgo Lippe,

dass zum vierten Mal den DHB-Pokal gewann.

Nun die Wettervorhersage für morgen, Samstag, den 5. Juni.

Tiefer Luftdruck und schwülwarme Luft sorgen für unwetterartige Gewitter.

Es bestehen Warnungen des Deutschen Wetterdienstes.

Vom Südwesten bis in die Mitte

gibt's heute Nacht teils heftige Schauer und Gewitter.

Richtung Norden und Osten überwiegend trocken und klar.

Der Tag beginnt teils freundlich.

Nachmittags entwickeln sich häufiger Schauer und Gewitter,

vor allem durch große Regenmengen.

Im Nordosten scheint oft die Sonne.

Im Ruhrgebiet heute Nacht fast tropisch warm.

Am Sonntag mehr Wolken als Sonne.

Richtung Südosten teilweise heftige Schauer und Gewitter,

am freundlichsten im Nordosten.

In der neuen Woche Richtung Süden teilweise kräftige Gewitter.

Um 21.45 Uhr hat Caren Miosga diese Tagesthemen:

Wendepunkt oder weiter so?

Fragen zum Rücktrittsgesuch von Kardinal Marx

an den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Bätzing.

Und: richtiges Timing?

Wie sinnvoll ist die Aufhebung der Impfpriorisierung kommende Woche?

Ihnen einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2021