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2021 Tagesschau, tagesthemen 02.09.2021, 22:15 Uhr - Arbeitsgericht in Frankfurt am Main lehnt Eilantrag der Bahn gegen Lokführer-Streiks

tagesthemen 02.09.2021, 22:15 Uhr - Arbeitsgericht in Frankfurt am Main lehnt Eilantrag der Bahn gegen Lokführer-Streiks

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (02.09.2021)

Heute im Studio: Ingo Zamperoni

Guten Abend.

Es gibt im amerikanischen Wahlkampf den Begriff der October Surprise:

Wenn kurz vor den Anfang November stattfindenden Wahlen

eine überraschende Wendung eintritt.

Übertragen auf unseren Wahlkampf könnte man bei dem,

was der Trend zeigt, von einer September-Überraschung sprechen.

Dazu kommen wir gleich.

Wir beginnen in den Bahnhöfen.

Da gab es hinter vielen Zuganzeigen mal wieder nur zu lesen: fällt aus.

Obwohl die Bahn ein neues Angebot vorgelegt hatte,

das den Forderungen der GDL sehr nahe zu kommen scheint.

Doch GDL-Chef Weselsky lehnte das unter anderem mit dem Argument ab,

der Tarifvertrag benachteilige neue Gewerkschaftsmitglieder.

Die Deutsche Bahn klagt vor dem Arbeitsgericht gegen den Streik.

Der begann gestern im Güterverkehr und in der Nacht im Personenverkehr.

Doch das Gericht wies den Antrag vor einer guten Stunde ab.

Der Streik geht weiter.

Ole Hilgert.

Protestzug durch den Bahnhof statt rollender ICEs.

In Leipzig demonstrieren GDL-Chef Weselsky und Co. Entschlossenheit.

Das Angebot der Bahn bezeichnet er als vergiftet

und bleibt bei seinen Forderungen.

Einkommenserhöhung in 2021!

Corona-Prämie in 2021!

Betriebsrente schützen, auf Dauer!

Für die Eisenbahner, die einen Anspruch darauf haben.

Ein unannehmbares Angebot gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.

Die Bahn will das nicht gelten lassen.

Man erfülle zentrale Forderungen.

Die GDL hat 3,2 % gefordert, wir sind bereit, die zu geben.

Sie hat eine Corona-Prämie gefordert.

Die sind wir bereit zu geben.

Es scheint, als läge man nah beieinander.

Etwa bei der Tariferhöhung um 3,2 %.

Die GDL fordert eine kürzere Laufzeit

und die Corona-Prämie für alle Gewerkschaftsmitglieder.

Die Unterschiede liegen im Detail:

Die GDL will die Erhöhungen auch für andere Berufsgruppen,

nicht nur für Lokführer.

Zudem fordert die GDL die Fortführung der Zusatzrente.

Die Bahn möchte auf einen Pensionsfonds umstellen.

Wäre eine Tarifeinigung möglich?

Ja, vermutet er, der Konflikt liege tiefer:

Soweit ich das beobachte, geht es nicht um die materielle Seite.

Da könnte ich mir vorstellen, dass man sich an einen Tisch setzt.

Es geht eher darum, dass die Bahn darauf bestehen will,

das Tarifeinheitsgesetz anzuwenden.

Das Tarifeinheitsgesetz. Motto: ein Betrieb - ein Tarif.

Beschlossen 2015 - eigentlich, um Eskalationen zu verhindern.

Je Betrieb soll nur der Tarifvertrag der größten Gewerkschaft gelten.

Bei der Bahn galt das Gesetz durch eine Ausnahme bis 2020 nicht.

In rund 70 der etwa 300 Betriebe des Konzerns konkurriert nun die GDL

mit der mitgliederstärkeren Gewerkschaft EVG.

In nur 16 hat sie laut Bahn die Mehrheit.

Für die GDL entsteht die bedrohliche Konsequenz

bei Anwendung des Gesetzes.

Nämlich, dass sie nur noch

in einer überschaubaren Anzahl der Betriebe tarifzuständig ist.

Dort gelten dann die EVG-Verträge nicht

und in der überwiegenden Mehrzahl der Betriebe wäre es umgekehrt.

Für die GDL geht es also auch um ihre Existenz.

Dass seine Gewerkschaft vernichtet werden soll,

wirft Weselsky der Bahn vor.

Statt am Verhandlungstisch traf man sich vor Gericht.

Der Konzern wollte den Arbeitskampf per einstweiliger Verfügung beenden.

Ohne Erfolg.

Vor einer Stunde die Entscheidung:

Der Streik kann vorerst weitergehen.

Mein Kollege Marcus Pfeiffer steht in Frankfurt am Main.

Mit welcher Begründung hat das Gericht die Klage abgelehnt?

Mit der Begründung, dass man festgestellt hat,

dass es tarifvertragliche Gründe für den Streik gibt.

Da ist man der GDL gefolgt.

Man dürfe für alle Mitglieder verhandeln.

Das hatte die Bahn infrage gestellt.

Der Streik ist rechtskräftig.

Welche Chancen sehen Sie, dass es bald zu einer Einigung kommt?

Heute ist es nicht dazu gekommen.

Der Richter hat alles versucht.

Auch, die Gruppen zusammenzubringen, einen Vergleich.

Das wurde von beiden Seiten abgelehnt.

Morgen früh geht es weiter.

Berufung ist möglich.

Das Landesarbeitsgericht muss sich dann damit beschäftigen.

Morgen früh kann es dann Klarheit geben.

Weselsky hat gesagt, er ist verhandlungsbereit,

wenn die Bahn Substanz vorlegen will.

Eben kam die Meldung, dass die Bahn dagegen in Berufung gehen will.

Zum Streik der GDL hat Esther Neumeier vom RBB folgende Meinung:

Die Bahn muss liefern!

Diesen Satz hat GDL-Chef Weselsky

immer wieder lautstark in die Mikrophone gesprochen.

Gestern hat die Bahn kurz nach Streikbeginn geliefert,

ein verbessertes Angebot vorgelegt.

Trotzdem kommt die GDL nicht an den Verhandlungstisch zurück.

Auch nach der richterlichen Entscheidung ist offensichtlich:

Der Konflikt ist entgleist.

Es geht nicht nur um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.

Sondern auch um den Machtkampf zwischen der GDL

und der größeren Bahngewerkschaft EVG.

Um den künftigen Einfluss der GDL im Bahnkonzern,

der erstmals das Tarifeinheitsgesetz anwenden muss.

Ein Gesetz, das sein Ziel sichtbar verfehlt hat.

Das Ziel: eine Eskalation verhindern,

wie sie gerade zwischen Bahn und GDL stattfindet.

Wie jetzt raus aus der Misere?

Schlichten statt Streiken.

Ein Angebot dafür gibt es seitens der Bahn.

Parallel dazu muss die Bahnführung mit beiden Gewerkschaften

einen Vertrag aushandeln über ein geordnetes Miteinander im Konzern.

Bahn, GDL und die Konkurrenzgewerkschaft EVG:

Alle drei müssen jetzt liefern!

Die Bundestagswahl ist diesmal eine ungewöhnliche:

Kein Amtsinhaber, der wieder antritt.

Drei Parteien, die Anspruch aufs Kanzleramt erheben.

Mal liegen die einen vorne, mal die anderen.

Was für einen Stimmungsumschwung es im Deutschlandtrend gibt,

zeigt uns jetzt Ellen Ehni: Was ist da genau passiert?

Wir haben es diesen Monat mit spannenden Zahlen zu tun.

Ich gehe mit der Sonntagsfrage rein.

Das ist der niedrigste Wert für die Union,

den wir hier je gemessen haben.

Das ist ihr seit 4,5 Jahren nicht mehr gelungen.

Da lag sie zum letzten Mal knapp vor der Union.

Die anderen Parteien nicht ganz so spektakulär.

Das sind sehr große Verschiebungen.

Bemerkenswert.

Woran kann man diese Verschiebungen zugunsten der SPD festmachen?

An Personen oder am Programm?

Dazu ein ganz klares Teils/Teils.

Wir haben die Wähler gefragt,

warum sie einer Partei die Stimme geben wollen.

Bei den SPD-Anhängern sagten überdurchschnittlich viele:

Wegen der Person, wegen des Spitzenkandidaten.

Das passt zur Direktwahl-Frage.

Die Frage, wen man direkt als Kanzler wählen wollen würde.

Wir gucken auf die Partei-Anhänger.

Da liegt Olaf Scholz ganz klar vorne.

Armin Laschet mit einem schwachen Wert.

Das ist kritisch für die Union,

dass der Kanzlerkandidat so wenig Zugkraft entwickelt.

Auch bei den für die Union besonders wichtigen

älteren Wählerinnen und Wähler.

Das war der Ausschnitt mit den Partei-Anhängern.

Gucken wir insgesamt auf die Bürgerinnen und Bürger,

da haben wir den Profil-Vergleich abgefragt:

Gewisse Charaktereigenschaften.

Da gibt es einen klaren Favoriten.

Auch bei der Führungsstärke sind Laschet und Baerbock abgeschlagen.

Es gibt deutlichen Rückenwind für den SPD-Kandidaten.

In dieser Deutlichkeit ist das neu.

So viel zu den Personen. Wie sieht es bei den Inhalten aus?

Wie gesagt, teils/teils.

Die Zugkraft von Olaf Scholz ist auch bei der Partei zu merken.

Im Mai fragten wir zuletzt nach den Parteikompetenzen.

Also: Welche Partei kann welches Thema am besten lösen?

Die SPD hat seit Mai überall dazugewonnen,

aus Sicht der Bürger.

Die Union hat verloren, teilweise nur schwach.

Die Grünen haben auch überall eingebüßt.

Unter anderem bei ihrem Kernfeld von Umwelt- und Klimaschutz.

Die SPD ist momentan besonders spannend.

Hier wird sie traditionell als sehr kompetent wahrgenommen:

Da kommt die SPD immer an erster Stelle der Nennungen.

Aber auch bei einem Thema,

wo sie nicht ureigenste Premiumkompetenz hat:

Bei der Wirtschaft.

Von der Union sagen das aktuell 24 %.

Das ist nah beieinander.

Es bleibt spannend bis zur Wahl in drei Wochen.

Diese Zahlen sind eine Momentaufnahme aus dieser Woche.

Alle Zahlen auf tagesschau.de

Vielen Dank nach Köln.

Danke nach Hamburg.

Nun liegt im Endspurt des Wahlkampfs eine Partei vorn,

die zeitweise bangen musste, nicht vom Treppchen zu rutschen.

Die Aufholjagd der SPD sorgt für einen Rollentausch

auf der Zielgeraden:

Die Sozialdemokraten mit Rückenwind,

die Union fällt auf die Verfolgerposition zurück.

Die anderen rangeln um die weiteren Plätze.

Das hat auch Folgen für mögliche Koalitionen.

Wer könnte wie mit wem?

Wer wäre Koch, wer Kellner?

Nicole Kohnert hat das durchgespielt.

Wer zieht ins Kanzleramt ein?

Welche Parteien sitzen am Kabinettstisch?

Die Union in der Defensive, warnt vor einem ...

... Linksrutsch für Deutschland.

Greift den SPD-Kandidat direkt an,

wenn es um Koalitionen mit den Linken geht.

Sie können nicht spielen wie Merkel und reden wie Saskia Esken.

Sie glauben doch nicht, dass diese Dinge Die Linke teilt.

Wie viel Rot kommt ins Kanzleramt?

Könnte es ein rot-rot-grünes Bündnis geben?

In außenpolitischen Fragen hat man sich von den Linken distanziert.

Es braucht ein klares Bekenntnis zur NATO ...

... die Die Linke auflösen will.

Ob es für Rot-Rot-Grün reicht, ist fraglich.

Bemerkenswert, dass man versucht, ein Koalitionsszenario zu nutzen,

um für sich selber zu werben.

Implizit heißt das,

eine Stimme für Scholz ist eine für ein Linksbündnis.

Das stimmt aber nicht.

Möglich: eine Ampel.

Inhaltlich überschneiden sich SPD und Grüne bei Sozialem und Steuern.

Würde die FDP das mitmachen?

Alle Parteien haben ein Interesse an einer Regierungskoalition.

Man will nicht hinten runter fallen.

Die FDP wird offen sein.

Oder mit Union und Grünen Jamaika.

Christian Lindner liebäugelte zuletzt damit.

Wer will, dass aus der Mitte regiert wird,

darf Schwarz und Grün nicht allein lassen.

Die Grünen haben ein Problem mit der Klimapolitik der Union.

Die nächste Bundesregierung muss die Weichen

für Klimaneutralität stellen.

Das ist anscheinend nicht die Position der CDU.

Das auszuschließen, ist nicht glaubwürdig.

Man arbeitet in vielen Bundesländern zusammen.

Nichts kann ausgeschlossen werden.

Das ist für Wähler nicht schön.

Noch eine Option: die Deutschland-Koalition.

Das gilt als unwahrscheinlich.

Drei Parteien müssen sich aber wohl einigen.

Es wird einen Partner geben, der auf die andere Seite wechseln muss.

FDP zu Rot und Grün.

Die Grünen vielleicht zu CDU und FDP.

Das wird man sich teuer bezahlen lassen müssen.

Zur Wahl steht neben dem Kanzler also auch eine Koalition

und eine Fülle an Kompromissen.

Und dazu begrüße ich heute Abend in Wiesbaden,

den stellvertretenden Vorsitzenden der FDP, Johannes Vogel.

Guten Abend.

Guten Abend.

Nach den Zahlen des Deutschlandtrend

ergeben sich Mehrheiten wohl nur für Dreier-Bündnisse.

Welches wäre Ihr Favorit?

Ich werbe nicht für Koalitionsoptionen.

Wir werben für Konzepte.

Es treibt uns an, die FDP stark zu machen.

Wenn man das Triell gesehen hat, sieht man, was fehlt.

Wir wollen gestalten.

Deutschland braucht das.

Ich wäre dafür, dass wir stark werden.

Alle haben noch das Wort von Parteichef Lindner von 2017 im Ohr:

Besser nicht regieren als falsch regieren.

Noch mal können Sie sich das aber nicht leisten,

sonst wählt Sie nie wieder jemand.

Für welches Bündnis sehen Sie Mehrheiten?

Ich erlebe, dass die Wähler das schätzen,

dass wir nicht für Dienstwagen in die Regierung gehen.

Wir wollen für die richtige Richtung regieren.

Wir wollen gestalten.

Wir haben drei Mega-Trends.

Digitalisierung, Dekarbonisierung, Demographie.

Über zwei von drei Trends wurde nicht geredet.

Da war ich nicht überzeugt von den Antworten.

Die CDU möchte oft nichts, die SPD das Falsche.

Würde die FDP die Ampel mittragen? Oder die Alternative, Jamaika?

Das wird sich aus Parteiprogrammen ergeben.

Die Union ist uns zu ambitionslos bei der Modernisierung.

Sie ist nicht für eine Liberalisierung.

Bei der Sozialpolitik, Steuerpolitik,

da sind Unterschiede zu Grünen und SPD hoch.

Die wollen die Steuern erhöhen. Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten.

Beim Klimaschutz zum Beispiel zu den Grünen.

Absolut.

Die Grünen sind in der Sozialpolitik aber sehr links.

Sie wollen bei den Renten das, was die GroKo gemacht hat.

Wir müssen nach der Wahl das übereinanderlegen.

Es geht darum, wer wie stark wird.

Ich verstehe, dass es spannend ist.

Aber Wahlkampf ist kein Sportereignis.

Wir können in vielen 20 Tagen das noch alles verändern.

Es soll nicht nur um Nebensächlichkeiten gehen.

Wir müssen über die großen Fragen reden.

Die Alternative Jamaika ist vor vier Jahren gescheitert.

Hat sich in der Zwischenzeit was geändert,

damit es diesmal gelingen würde?

Wenn wir uns anschauen ...

Was war der Politikmodus von Merkel?

Der war davon geprägt,

dass man Herausforderungen nicht langfristig angeht.

Man konnte nicht erklären, wie die Rente lange funktioniert.

Wie die Digitalisierung funktioniert.

Da braucht es einen Neuanfang.

Das erste Mal tritt eine amtierende Kanzlerin nicht wieder an.

Es kommt auf uns an.

Olaf Scholz zeigt sich mit der Raute.

Den Politikmodus, das auf Sicht fahren,

müssen wir ändern.

Die Union fährt die Strategie, vor Rot-Rot-Grün zu warnen.

Wäre das für Ihre Basis nicht auch Grund genug,

egal welches Bündnis einzugehen, nur um das zu verhindern?

Nein.

Wenn es so käme wie in den Umfragen, sind andere Optionen da.

Wir wollen so stark werden, dass es Rot-Rot-Grün nicht geben muss.

Wir verraten unsere Überzeugung nicht.

Wir müssen dafür sorgen, dass beides passiert.

Keine schwarz-grüne Mehrheit und kein R2G.

Das zeigt, wie wohl Artikel die Umfragen sind.

Es bleibt spannend.

Grüße nach Berlin.

Es gehört Mut dazu, das zu tun,

was diese afghanischen Frauen in Herat heute gewagt haben.

Sie demonstrierten für das Recht ihrer Töchter,

zur Schule gehen zu dürfen.

Aufschluss darüber, ob die Taliban der Forderung nachkommen werden,

könnte es morgen geben.

Die neuen Machthaber Afghanistans wollen eine Regierung vorstellen.

Auch die EU stellt sich viele Fragen zum Machtwechsel am Hindukusch.

Dazu gehören nach der Evakuierungsmission

und dem desaströsen Abzug aus Afghanistan auch diese:

Warum sind die europäischen NATO- Partner so abhängig vom US-Militär,

dass sie einpacken müssen, sobald die USA sich zurückziehen?

Das beschäftigt die EU-Verteidigungsminister

bei ihrem Treffen im slowenischen Kranj.

Welche Ideen gibt es da, dass das anders laufen kann?

Eine große Einigkeit, dass es anders laufen muss.

Es gibt konkrete Vorschläge, vor allem von Borrell.

Man wolle eine gemeinsame EU-Eingreiftruppe schaffen.

Mindestens 5000 Mann, bestückt aus den Mitgliedsstaaten.

Das klingt nach Aufbruch.

So etwas Ähnliches gibt es aber schon:

Die sogenannten Battlegroups.

Die sind aber alle sechs Monate unter nationaler Führung.

Italien hat jetzt die Führung. Die wurde noch nie eingesetzt.

Eine neue Eingreiftruppe - sind von der Idee alle begeistert?

Von dieser Form nicht,

das geht schon los bei der deutschen Verteidigungsminister...

Leider scheint die Schalte abgebrochen zu sein.

Polen verhängt in der Grenzregion zu Belarus den Ausnahmezustand -

der erste seit 1989, mehr dazu in den Nachrichten.

Präsident Duda reagierte auf die illegale Einreise Tausender Migranten

aus dem Nachbarland.

Warschau beschuldigt den belarusischen Machthaber Lukaschenko:

Sie brächten Flüchtlinge aus Krisenregionen

in organisierter Form an die EU-Außengrenze.

Als Reaktion auf Sanktionen hatte Belarus angekündigt,

Migranten nicht an der Weiterreise zu hindern.

New York und weitere Teile der US-Ostküste

sind von heftigen Unwettern getroffen worden.

Es gingen Regenmengen in historischem Ausmaß nieder,

sodass der Notstand ausgerufen wurde.

Insgesamt kamen in New York und benachbarten Bundesstaaten

mindestens 24 Menschen ums Leben.

Das Tiefdruckgebiet war aus dem Hurrikan Ida hervorgegangen.

BMW will den CO2-Fußabdruck des Unternehmens

stärker reduzieren als bisher geplant.

Wenige Tage vor Beginn der IAA hat der Konzern Pläne vorgestellt.

Mehr dazu von Markus Gürne aus der Frankfurter Börse.

Die Autoindustrie ist gefordert, schneller Emissionen zu reduzieren.

Nach Startproblemen nimmt die Industrie immer mehr Fahrt auf.

Jetzt legt BMW noch einen drauf.

Die Bayern hatten ursprünglich vor,

den CO2-Fußabdruck bis 2030 um 33 % zu verringern.

Nun sollen es 40 % werden.

Beginnend bei den Rohstoffen bis zur Stilllegung eines Fahrzeuges.

Es geht weniger um den Antrieb eines Autos,

vielmehr um die Herstellung und das Recycling der Rohstoffe.

Die Preisentwicklung zeigt da eindeutig nach oben.

Alleine 2021 werden bei BMW wohl

Kosten von 500 Mio. Euro zusätzlich fällig.

Nachhaltigkeit ist zunehmend wichtig nicht nur beim Klimaschutz,

sondern auch bei der Wirtschaftlichkeit.

Bei der Fortsetzung der WM-Qualifikation

hat die Nationalelf gegen Liechtenstein 2:0 gewonnen.

Es war eine Premiere für den neuen Bundestrainer.

Das erste Länderspiel der Ära Flick ist schwieriger als erwartet.

Deutschland hat in der ersten Hälfte viel Ballbesitz.

Ohne Zählbares daraus zu machen.

Flick hat offensiven Fußball angekündigt.

Bis Minute 41 muss man sich gedulden.

Dann Timo Werner mit dem Tor.

Die Mannschaft tut sich schwer mit dem Neuanfang nach der WM.

Ein zähes Ringen in der zweiten Hälfte.

Wenig Chancen.

Kaum etwas Vorgenommenes wird umgesetzt.

Leroy Sane macht 13 Minuten vor dem Ende der zweiten Hälfte das 2:0.

Ein fast blamables Ergebnis.

Bei den Paralympics können die deutschen Dreiradfahrerinnen

einen Doppelerfolg feiern.

Im Straßenrennen über 26,4 Kilometer holten Jana Majunke Gold

und Angelika Dreock-Käser Silber.

Das Tischtennis-Duo Brüchle und Schmidberger verpasste Gold.

Im Finale des Teamwettbewerbs unterlagen die beiden den Chinesen.

Die Rollstuhlbasketballerinnen verpassten den Einzug ins Finale.

Sie spielen am Samstag um Bronze gegen die USA.

Ein herzliches Dankeschön für all die Songs, die ABBA je sang:

Das stimmt die Fangemeinde seit dem Tag an,

als die Band aufhörte, öffentlich aufzutreten.

Das ist fast 40 Jahre her.

Dieses Danke war stets verbunden mit der Hoffnung und der Bitte,

dass es sich das Quartett noch mal anders überlegen sollte.

Aber mehr als mysteriöse Ankündigungen und Soloauftritte

gab es in all der Zeit nicht.

Doch wie Christian Blenker berichtet,

wurde das sehnsuchtsvolle Flehen der Fans nun erhört.

Für die Fans ist dieses Bild eine kleine Sensation.

Nach fast 40 Jahren gehen Agnetha, Anni-Frid, Benny und Björn

gemeinsam ins Studio, um neue Musik aufzunehmen.

♪ ABBA: "I Still Have Faith In You" ♪

Die Stimmen etwas tiefer, das Tempo etwas langsamer.

Aber immer noch ABBA - Schwedens Mega-Band.

Die weiß, wie PR funktioniert.

Über Jahrzehnte haben sie ihren Mythos am Leben erhalten.

Auf einer exklusiven Party

dürfen ein paar ausgewählte Fans wie Micke Bayart die Reunion miterleben.

Sie haben immer gesagt, sie machen nie wieder was

und auf einmal sind sie da.

Nicht nur für die älteren Fans, sondern auch neue Generationen,

die sie nie live sahen.

Mit über 70 wollen die vier nicht mehr selbst auf Tour gehen.

Das sollen diese digitalen Avatare machen.

Mit aufwendiger Technik bekommt die Band eine Verjüngungskur.

Keine Falten, sondern der Look und das Gefühl von damals.

Das möchte ABBA verkaufen.

Was ist das Beste daran, bei ABBA zu sein?

Sich nicht um das Geld kümmern zu müssen!

Die Marke ABBA funktioniert.

Zwei Paare, Liebe und Trennung.

Hoffnung auf ein Wiedersehen.

Aus diesem Stoff haben sie alles rausgeholt:

Ein Museum, ein Musical und Filme.

Diesen Kommerz nimmt ihnen keiner krumm.

Ich glaube, es ist die Musik. Sie ist so stark.

Ihre Marke wird mit Freude verbunden.

Viele von ABBAS Liedern haben traurige Texte,

aber da ist diese Energie.

Man ist gut drauf, wenn man sie hört.

Über 400 Mio. Alben haben ABBA verkauft.

Es dürften mehr werden.

Im Herbst soll das Album Voyage erscheinen.

Ihre Avatare lassen sie im Mai 2022 in London auf die Bühne.

Den Erfolg ihrer Marke können sie dann zu Hause genießen.

Gibt's vom Wetter auch etwas neues, Claudia?

Es wird sonnig bleiben.

Das ist eine gute Nachricht.

Wir gucken uns den Hurrikan Ida an.

Die Entstehungsgeschichte.

Über der Karibik.

Dann entwickelte er sich weiter.

Über dem Golf von Mexiko, dann traf er auf Land.

Dann eindrucksvoll als Kringel nach Nordosten.

Es gab verheerende Unwetter in New York.

Dieser Hurrikan hat immer noch als Tief feuchte Luft

vom Golf von Mexiko mitgezogen.

Normalerweise fallen im September dort nur 97 Liter.

Das ist ein neuer Rekord.

Wir haben trockene Luft.

Das Hoch bleibt in den nächsten Tagen.

Es bleibt bei viel Sonnenschein.

Danke.

Das waren die tagesthemen.

Hier geht es jetzt weiter mit politischer Satire bei extra 3.

Kirsten Gerhard meldet sich um 0.35 Uhr mit dem nachtmagazin.

Wir sind morgen Abend wieder für Sie da.

Dann meldet sich Helge Fuhst.

Tschüss.

Bleiben Sie zuversichtlich.

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesthemen 02.09.2021, 22:15 Uhr - Arbeitsgericht in Frankfurt am Main lehnt Eilantrag der Bahn gegen Lokführer-Streiks tagesthemen 02.09.2021, 22:15 - Labor court in Frankfurt am Main rejects urgent application by Deutsche Bahn against train driver strikes tagesthemen 02.09.2021, 22:15 - Tribunal do Trabalho de Frankfurt am Main rejeita pedido urgente da Deutsche Bahn contra greves de maquinistas

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (02.09.2021)

Heute im Studio: Ingo Zamperoni

Guten Abend. Dobry wieczór.

Es gibt im amerikanischen Wahlkampf den Begriff der October Surprise:

Wenn kurz vor den Anfang November stattfindenden Wahlen

eine überraschende Wendung eintritt.

Übertragen auf unseren Wahlkampf könnte man bei dem,

was der Trend zeigt, von einer September-Überraschung sprechen.

Dazu kommen wir gleich.

Wir beginnen in den Bahnhöfen.

Da gab es hinter vielen Zuganzeigen mal wieder nur zu lesen: fällt aus.

Obwohl die Bahn ein neues Angebot vorgelegt hatte,

das den Forderungen der GDL sehr nahe zu kommen scheint.

Doch GDL-Chef Weselsky lehnte das unter anderem mit dem Argument ab,

der Tarifvertrag benachteilige neue Gewerkschaftsmitglieder.

Die Deutsche Bahn klagt vor dem Arbeitsgericht gegen den Streik.

Der begann gestern im Güterverkehr und in der Nacht im Personenverkehr.

Doch das Gericht wies den Antrag vor einer guten Stunde ab.

Der Streik geht weiter.

Ole Hilgert.

Protestzug durch den Bahnhof statt rollender ICEs.

In Leipzig demonstrieren GDL-Chef Weselsky und Co. Entschlossenheit.

Das Angebot der Bahn bezeichnet er als vergiftet

und bleibt bei seinen Forderungen.

Einkommenserhöhung in 2021!

Corona-Prämie in 2021!

Betriebsrente schützen, auf Dauer!

Für die Eisenbahner, die einen Anspruch darauf haben.

Ein unannehmbares Angebot gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.

Die Bahn will das nicht gelten lassen.

Man erfülle zentrale Forderungen.

Die GDL hat 3,2 % gefordert, wir sind bereit, die zu geben.

Sie hat eine Corona-Prämie gefordert.

Die sind wir bereit zu geben.

Es scheint, als läge man nah beieinander.

Etwa bei der Tariferhöhung um 3,2 %.

Die GDL fordert eine kürzere Laufzeit

und die Corona-Prämie für alle Gewerkschaftsmitglieder.

Die Unterschiede liegen im Detail:

Die GDL will die Erhöhungen auch für andere Berufsgruppen,

nicht nur für Lokführer.

Zudem fordert die GDL die Fortführung der Zusatzrente.

Die Bahn möchte auf einen Pensionsfonds umstellen.

Wäre eine Tarifeinigung möglich?

Ja, vermutet er, der Konflikt liege tiefer:

Soweit ich das beobachte, geht es nicht um die materielle Seite.

Da könnte ich mir vorstellen, dass man sich an einen Tisch setzt.

Es geht eher darum, dass die Bahn darauf bestehen will,

das Tarifeinheitsgesetz anzuwenden.

Das Tarifeinheitsgesetz. Motto: ein Betrieb - ein Tarif.

Beschlossen 2015 - eigentlich, um Eskalationen zu verhindern.

Je Betrieb soll nur der Tarifvertrag der größten Gewerkschaft gelten.

Bei der Bahn galt das Gesetz durch eine Ausnahme bis 2020 nicht.

In rund 70 der etwa 300 Betriebe des Konzerns konkurriert nun die GDL

mit der mitgliederstärkeren Gewerkschaft EVG.

In nur 16 hat sie laut Bahn die Mehrheit.

Für die GDL entsteht die bedrohliche Konsequenz

bei Anwendung des Gesetzes.

Nämlich, dass sie nur noch

in einer überschaubaren Anzahl der Betriebe tarifzuständig ist.

Dort gelten dann die EVG-Verträge nicht

und in der überwiegenden Mehrzahl der Betriebe wäre es umgekehrt.

Für die GDL geht es also auch um ihre Existenz.

Dass seine Gewerkschaft vernichtet werden soll,

wirft Weselsky der Bahn vor.

Statt am Verhandlungstisch traf man sich vor Gericht.

Der Konzern wollte den Arbeitskampf per einstweiliger Verfügung beenden.

Ohne Erfolg.

Vor einer Stunde die Entscheidung:

Der Streik kann vorerst weitergehen.

Mein Kollege Marcus Pfeiffer steht in Frankfurt am Main.

Mit welcher Begründung hat das Gericht die Klage abgelehnt?

Mit der Begründung, dass man festgestellt hat,

dass es tarifvertragliche Gründe für den Streik gibt.

Da ist man der GDL gefolgt.

Man dürfe für alle Mitglieder verhandeln.

Das hatte die Bahn infrage gestellt.

Der Streik ist rechtskräftig.

Welche Chancen sehen Sie, dass es bald zu einer Einigung kommt?

Heute ist es nicht dazu gekommen.

Der Richter hat alles versucht.

Auch, die Gruppen zusammenzubringen, einen Vergleich.

Das wurde von beiden Seiten abgelehnt.

Morgen früh geht es weiter.

Berufung ist möglich.

Das Landesarbeitsgericht muss sich dann damit beschäftigen.

Morgen früh kann es dann Klarheit geben.

Weselsky hat gesagt, er ist verhandlungsbereit,

wenn die Bahn Substanz vorlegen will.

Eben kam die Meldung, dass die Bahn dagegen in Berufung gehen will.

Zum Streik der GDL hat Esther Neumeier vom RBB folgende Meinung:

Die Bahn muss liefern!

Diesen Satz hat GDL-Chef Weselsky

immer wieder lautstark in die Mikrophone gesprochen.

Gestern hat die Bahn kurz nach Streikbeginn geliefert,

ein verbessertes Angebot vorgelegt.

Trotzdem kommt die GDL nicht an den Verhandlungstisch zurück.

Auch nach der richterlichen Entscheidung ist offensichtlich:

Der Konflikt ist entgleist.

Es geht nicht nur um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.

Sondern auch um den Machtkampf zwischen der GDL

und der größeren Bahngewerkschaft EVG.

Um den künftigen Einfluss der GDL im Bahnkonzern,

der erstmals das Tarifeinheitsgesetz anwenden muss.

Ein Gesetz, das sein Ziel sichtbar verfehlt hat.

Das Ziel: eine Eskalation verhindern,

wie sie gerade zwischen Bahn und GDL stattfindet.

Wie jetzt raus aus der Misere?

Schlichten statt Streiken.

Ein Angebot dafür gibt es seitens der Bahn.

Parallel dazu muss die Bahnführung mit beiden Gewerkschaften

einen Vertrag aushandeln über ein geordnetes Miteinander im Konzern.

Bahn, GDL und die Konkurrenzgewerkschaft EVG:

Alle drei müssen jetzt liefern!

Die Bundestagswahl ist diesmal eine ungewöhnliche:

Kein Amtsinhaber, der wieder antritt.

Drei Parteien, die Anspruch aufs Kanzleramt erheben.

Mal liegen die einen vorne, mal die anderen.

Was für einen Stimmungsumschwung es im Deutschlandtrend gibt,

zeigt uns jetzt Ellen Ehni: Was ist da genau passiert?

Wir haben es diesen Monat mit spannenden Zahlen zu tun.

Ich gehe mit der Sonntagsfrage rein.

Das ist der niedrigste Wert für die Union,

den wir hier je gemessen haben.

Das ist ihr seit 4,5 Jahren nicht mehr gelungen.

Da lag sie zum letzten Mal knapp vor der Union.

Die anderen Parteien nicht ganz so spektakulär.

Das sind sehr große Verschiebungen.

Bemerkenswert.

Woran kann man diese Verschiebungen zugunsten der SPD festmachen?

An Personen oder am Programm?

Dazu ein ganz klares Teils/Teils.

Wir haben die Wähler gefragt,

warum sie einer Partei die Stimme geben wollen.

Bei den SPD-Anhängern sagten überdurchschnittlich viele:

Wegen der Person, wegen des Spitzenkandidaten.

Das passt zur Direktwahl-Frage.

Die Frage, wen man direkt als Kanzler wählen wollen würde.

Wir gucken auf die Partei-Anhänger.

Da liegt Olaf Scholz ganz klar vorne.

Armin Laschet mit einem schwachen Wert.

Das ist kritisch für die Union,

dass der Kanzlerkandidat so wenig Zugkraft entwickelt.

Auch bei den für die Union besonders wichtigen

älteren Wählerinnen und Wähler.

Das war der Ausschnitt mit den Partei-Anhängern.

Gucken wir insgesamt auf die Bürgerinnen und Bürger,

da haben wir den Profil-Vergleich abgefragt:

Gewisse Charaktereigenschaften.

Da gibt es einen klaren Favoriten.

Auch bei der Führungsstärke sind Laschet und Baerbock abgeschlagen.

Es gibt deutlichen Rückenwind für den SPD-Kandidaten.

In dieser Deutlichkeit ist das neu.

So viel zu den Personen. Wie sieht es bei den Inhalten aus?

Wie gesagt, teils/teils.

Die Zugkraft von Olaf Scholz ist auch bei der Partei zu merken.

Im Mai fragten wir zuletzt nach den Parteikompetenzen.

Also: Welche Partei kann welches Thema am besten lösen?

Die SPD hat seit Mai überall dazugewonnen,

aus Sicht der Bürger.

Die Union hat verloren, teilweise nur schwach.

Die Grünen haben auch überall eingebüßt.

Unter anderem bei ihrem Kernfeld von Umwelt- und Klimaschutz.

Die SPD ist momentan besonders spannend.

Hier wird sie traditionell als sehr kompetent wahrgenommen:

Da kommt die SPD immer an erster Stelle der Nennungen.

Aber auch bei einem Thema,

wo sie nicht ureigenste Premiumkompetenz hat:

Bei der Wirtschaft.

Von der Union sagen das aktuell 24 %.

Das ist nah beieinander.

Es bleibt spannend bis zur Wahl in drei Wochen.

Diese Zahlen sind eine Momentaufnahme aus dieser Woche.

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Vielen Dank nach Köln.

Danke nach Hamburg.

Nun liegt im Endspurt des Wahlkampfs eine Partei vorn,

die zeitweise bangen musste, nicht vom Treppchen zu rutschen.

Die Aufholjagd der SPD sorgt für einen Rollentausch

auf der Zielgeraden:

Die Sozialdemokraten mit Rückenwind,

die Union fällt auf die Verfolgerposition zurück.

Die anderen rangeln um die weiteren Plätze.

Das hat auch Folgen für mögliche Koalitionen.

Wer könnte wie mit wem?

Wer wäre Koch, wer Kellner?

Nicole Kohnert hat das durchgespielt.

Wer zieht ins Kanzleramt ein?

Welche Parteien sitzen am Kabinettstisch?

Die Union in der Defensive, warnt vor einem ...

... Linksrutsch für Deutschland.

Greift den SPD-Kandidat direkt an,

wenn es um Koalitionen mit den Linken geht.

Sie können nicht spielen wie Merkel und reden wie Saskia Esken.

Sie glauben doch nicht, dass diese Dinge Die Linke teilt.

Wie viel Rot kommt ins Kanzleramt?

Könnte es ein rot-rot-grünes Bündnis geben?

In außenpolitischen Fragen hat man sich von den Linken distanziert.

Es braucht ein klares Bekenntnis zur NATO ...

... die Die Linke auflösen will.

Ob es für Rot-Rot-Grün reicht, ist fraglich.

Bemerkenswert, dass man versucht, ein Koalitionsszenario zu nutzen,

um für sich selber zu werben.

Implizit heißt das,

eine Stimme für Scholz ist eine für ein Linksbündnis.

Das stimmt aber nicht.

Möglich: eine Ampel.

Inhaltlich überschneiden sich SPD und Grüne bei Sozialem und Steuern.

Würde die FDP das mitmachen?

Alle Parteien haben ein Interesse an einer Regierungskoalition.

Man will nicht hinten runter fallen.

Die FDP wird offen sein.

Oder mit Union und Grünen Jamaika.

Christian Lindner liebäugelte zuletzt damit.

Wer will, dass aus der Mitte regiert wird,

darf Schwarz und Grün nicht allein lassen.

Die Grünen haben ein Problem mit der Klimapolitik der Union.

Die nächste Bundesregierung muss die Weichen

für Klimaneutralität stellen.

Das ist anscheinend nicht die Position der CDU.

Das auszuschließen, ist nicht glaubwürdig.

Man arbeitet in vielen Bundesländern zusammen.

Nichts kann ausgeschlossen werden.

Das ist für Wähler nicht schön.

Noch eine Option: die Deutschland-Koalition.

Das gilt als unwahrscheinlich.

Drei Parteien müssen sich aber wohl einigen.

Es wird einen Partner geben, der auf die andere Seite wechseln muss.

FDP zu Rot und Grün.

Die Grünen vielleicht zu CDU und FDP.

Das wird man sich teuer bezahlen lassen müssen.

Zur Wahl steht neben dem Kanzler also auch eine Koalition

und eine Fülle an Kompromissen.

Und dazu begrüße ich heute Abend in Wiesbaden,

den stellvertretenden Vorsitzenden der FDP, Johannes Vogel.

Guten Abend.

Guten Abend.

Nach den Zahlen des Deutschlandtrend

ergeben sich Mehrheiten wohl nur für Dreier-Bündnisse.

Welches wäre Ihr Favorit?

Ich werbe nicht für Koalitionsoptionen.

Wir werben für Konzepte.

Es treibt uns an, die FDP stark zu machen.

Wenn man das Triell gesehen hat, sieht man, was fehlt.

Wir wollen gestalten.

Deutschland braucht das.

Ich wäre dafür, dass wir stark werden.

Alle haben noch das Wort von Parteichef Lindner von 2017 im Ohr:

Besser nicht regieren als falsch regieren.

Noch mal können Sie sich das aber nicht leisten,

sonst wählt Sie nie wieder jemand.

Für welches Bündnis sehen Sie Mehrheiten?

Ich erlebe, dass die Wähler das schätzen,

dass wir nicht für Dienstwagen in die Regierung gehen.

Wir wollen für die richtige Richtung regieren.

Wir wollen gestalten.

Wir haben drei Mega-Trends.

Digitalisierung, Dekarbonisierung, Demographie.

Über zwei von drei Trends wurde nicht geredet.

Da war ich nicht überzeugt von den Antworten.

Die CDU möchte oft nichts, die SPD das Falsche.

Würde die FDP die Ampel mittragen? Oder die Alternative, Jamaika?

Das wird sich aus Parteiprogrammen ergeben.

Die Union ist uns zu ambitionslos bei der Modernisierung.

Sie ist nicht für eine Liberalisierung.

Bei der Sozialpolitik, Steuerpolitik,

da sind Unterschiede zu Grünen und SPD hoch.

Die wollen die Steuern erhöhen. Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten.

Beim Klimaschutz zum Beispiel zu den Grünen.

Absolut.

Die Grünen sind in der Sozialpolitik aber sehr links.

Sie wollen bei den Renten das, was die GroKo gemacht hat.

Wir müssen nach der Wahl das übereinanderlegen.

Es geht darum, wer wie stark wird.

Ich verstehe, dass es spannend ist.

Aber Wahlkampf ist kein Sportereignis.

Wir können in vielen 20 Tagen das noch alles verändern.

Es soll nicht nur um Nebensächlichkeiten gehen.

Wir müssen über die großen Fragen reden.

Die Alternative Jamaika ist vor vier Jahren gescheitert.

Hat sich in der Zwischenzeit was geändert,

damit es diesmal gelingen würde?

Wenn wir uns anschauen ...

Was war der Politikmodus von Merkel?

Der war davon geprägt,

dass man Herausforderungen nicht langfristig angeht.

Man konnte nicht erklären, wie die Rente lange funktioniert.

Wie die Digitalisierung funktioniert.

Da braucht es einen Neuanfang.

Das erste Mal tritt eine amtierende Kanzlerin nicht wieder an.

Es kommt auf uns an.

Olaf Scholz zeigt sich mit der Raute.

Den Politikmodus, das auf Sicht fahren,

müssen wir ändern.

Die Union fährt die Strategie, vor Rot-Rot-Grün zu warnen.

Wäre das für Ihre Basis nicht auch Grund genug,

egal welches Bündnis einzugehen, nur um das zu verhindern?

Nein.

Wenn es so käme wie in den Umfragen, sind andere Optionen da.

Wir wollen so stark werden, dass es Rot-Rot-Grün nicht geben muss.

Wir verraten unsere Überzeugung nicht.

Wir müssen dafür sorgen, dass beides passiert.

Keine schwarz-grüne Mehrheit und kein R2G.

Das zeigt, wie wohl Artikel die Umfragen sind.

Es bleibt spannend.

Grüße nach Berlin.

Es gehört Mut dazu, das zu tun,

was diese afghanischen Frauen in Herat heute gewagt haben.

Sie demonstrierten für das Recht ihrer Töchter,

zur Schule gehen zu dürfen.

Aufschluss darüber, ob die Taliban der Forderung nachkommen werden,

könnte es morgen geben.

Die neuen Machthaber Afghanistans wollen eine Regierung vorstellen.

Auch die EU stellt sich viele Fragen zum Machtwechsel am Hindukusch.

Dazu gehören nach der Evakuierungsmission

und dem desaströsen Abzug aus Afghanistan auch diese:

Warum sind die europäischen NATO- Partner so abhängig vom US-Militär,

dass sie einpacken müssen, sobald die USA sich zurückziehen?

Das beschäftigt die EU-Verteidigungsminister

bei ihrem Treffen im slowenischen Kranj.

Welche Ideen gibt es da, dass das anders laufen kann?

Eine große Einigkeit, dass es anders laufen muss.

Es gibt konkrete Vorschläge, vor allem von Borrell.

Man wolle eine gemeinsame EU-Eingreiftruppe schaffen.

Mindestens 5000 Mann, bestückt aus den Mitgliedsstaaten.

Das klingt nach Aufbruch.

So etwas Ähnliches gibt es aber schon:

Die sogenannten Battlegroups.

Die sind aber alle sechs Monate unter nationaler Führung.

Italien hat jetzt die Führung. Die wurde noch nie eingesetzt.

Eine neue Eingreiftruppe - sind von der Idee alle begeistert?

Von dieser Form nicht,

das geht schon los bei der deutschen Verteidigungsminister...

Leider scheint die Schalte abgebrochen zu sein.

Polen verhängt in der Grenzregion zu Belarus den Ausnahmezustand -

der erste seit 1989, mehr dazu in den Nachrichten.

Präsident Duda reagierte auf die illegale Einreise Tausender Migranten

aus dem Nachbarland.

Warschau beschuldigt den belarusischen Machthaber Lukaschenko:

Sie brächten Flüchtlinge aus Krisenregionen

in organisierter Form an die EU-Außengrenze.

Als Reaktion auf Sanktionen hatte Belarus angekündigt,

Migranten nicht an der Weiterreise zu hindern.

New York und weitere Teile der US-Ostküste

sind von heftigen Unwettern getroffen worden.

Es gingen Regenmengen in historischem Ausmaß nieder,

sodass der Notstand ausgerufen wurde.

Insgesamt kamen in New York und benachbarten Bundesstaaten

mindestens 24 Menschen ums Leben.

Das Tiefdruckgebiet war aus dem Hurrikan Ida hervorgegangen.

BMW will den CO2-Fußabdruck des Unternehmens

stärker reduzieren als bisher geplant.

Wenige Tage vor Beginn der IAA hat der Konzern Pläne vorgestellt.

Mehr dazu von Markus Gürne aus der Frankfurter Börse.

Die Autoindustrie ist gefordert, schneller Emissionen zu reduzieren.

Nach Startproblemen nimmt die Industrie immer mehr Fahrt auf.

Jetzt legt BMW noch einen drauf.

Die Bayern hatten ursprünglich vor,

den CO2-Fußabdruck bis 2030 um 33 % zu verringern.

Nun sollen es 40 % werden.

Beginnend bei den Rohstoffen bis zur Stilllegung eines Fahrzeuges.

Es geht weniger um den Antrieb eines Autos,

vielmehr um die Herstellung und das Recycling der Rohstoffe.

Die Preisentwicklung zeigt da eindeutig nach oben.

Alleine 2021 werden bei BMW wohl

Kosten von 500 Mio. Euro zusätzlich fällig.

Nachhaltigkeit ist zunehmend wichtig nicht nur beim Klimaschutz,

sondern auch bei der Wirtschaftlichkeit.

Bei der Fortsetzung der WM-Qualifikation

hat die Nationalelf gegen Liechtenstein 2:0 gewonnen.

Es war eine Premiere für den neuen Bundestrainer.

Das erste Länderspiel der Ära Flick ist schwieriger als erwartet.

Deutschland hat in der ersten Hälfte viel Ballbesitz.

Ohne Zählbares daraus zu machen.

Flick hat offensiven Fußball angekündigt.

Bis Minute 41 muss man sich gedulden.

Dann Timo Werner mit dem Tor.

Die Mannschaft tut sich schwer mit dem Neuanfang nach der WM.

Ein zähes Ringen in der zweiten Hälfte.

Wenig Chancen.

Kaum etwas Vorgenommenes wird umgesetzt. Hardly anything that has been planned is implemented.

Leroy Sane macht 13 Minuten vor dem Ende der zweiten Hälfte das 2:0.

Ein fast blamables Ergebnis.

Bei den Paralympics können die deutschen Dreiradfahrerinnen

einen Doppelerfolg feiern.

Im Straßenrennen über 26,4 Kilometer holten Jana Majunke Gold

und Angelika Dreock-Käser Silber.

Das Tischtennis-Duo Brüchle und Schmidberger verpasste Gold.

Im Finale des Teamwettbewerbs unterlagen die beiden den Chinesen.

Die Rollstuhlbasketballerinnen verpassten den Einzug ins Finale.

Sie spielen am Samstag um Bronze gegen die USA.

Ein herzliches Dankeschön für all die Songs, die ABBA je sang:

Das stimmt die Fangemeinde seit dem Tag an,

als die Band aufhörte, öffentlich aufzutreten.

Das ist fast 40 Jahre her.

Dieses Danke war stets verbunden mit der Hoffnung und der Bitte,

dass es sich das Quartett noch mal anders überlegen sollte.

Aber mehr als mysteriöse Ankündigungen und Soloauftritte

gab es in all der Zeit nicht.

Doch wie Christian Blenker berichtet,

wurde das sehnsuchtsvolle Flehen der Fans nun erhört.

Für die Fans ist dieses Bild eine kleine Sensation.

Nach fast 40 Jahren gehen Agnetha, Anni-Frid, Benny und Björn

gemeinsam ins Studio, um neue Musik aufzunehmen.

♪ ABBA: "I Still Have Faith In You" ♪

Die Stimmen etwas tiefer, das Tempo etwas langsamer.

Aber immer noch ABBA - Schwedens Mega-Band.

Die weiß, wie PR funktioniert.

Über Jahrzehnte haben sie ihren Mythos am Leben erhalten.

Auf einer exklusiven Party

dürfen ein paar ausgewählte Fans wie Micke Bayart die Reunion miterleben.

Sie haben immer gesagt, sie machen nie wieder was

und auf einmal sind sie da.

Nicht nur für die älteren Fans, sondern auch neue Generationen,

die sie nie live sahen.

Mit über 70 wollen die vier nicht mehr selbst auf Tour gehen.

Das sollen diese digitalen Avatare machen.

Mit aufwendiger Technik bekommt die Band eine Verjüngungskur.

Keine Falten, sondern der Look und das Gefühl von damals.

Das möchte ABBA verkaufen.

Was ist das Beste daran, bei ABBA zu sein?

Sich nicht um das Geld kümmern zu müssen!

Die Marke ABBA funktioniert.

Zwei Paare, Liebe und Trennung.

Hoffnung auf ein Wiedersehen.

Aus diesem Stoff haben sie alles rausgeholt:

Ein Museum, ein Musical und Filme.

Diesen Kommerz nimmt ihnen keiner krumm.

Ich glaube, es ist die Musik. Sie ist so stark.

Ihre Marke wird mit Freude verbunden.

Viele von ABBAS Liedern haben traurige Texte,

aber da ist diese Energie.

Man ist gut drauf, wenn man sie hört.

Über 400 Mio. Alben haben ABBA verkauft.

Es dürften mehr werden.

Im Herbst soll das Album Voyage erscheinen.

Ihre Avatare lassen sie im Mai 2022 in London auf die Bühne.

Den Erfolg ihrer Marke können sie dann zu Hause genießen.

Gibt's vom Wetter auch etwas neues, Claudia?

Es wird sonnig bleiben.

Das ist eine gute Nachricht.

Wir gucken uns den Hurrikan Ida an.

Die Entstehungsgeschichte.

Über der Karibik.

Dann entwickelte er sich weiter.

Über dem Golf von Mexiko, dann traf er auf Land.

Dann eindrucksvoll als Kringel nach Nordosten.

Es gab verheerende Unwetter in New York.

Dieser Hurrikan hat immer noch als Tief feuchte Luft

vom Golf von Mexiko mitgezogen.

Normalerweise fallen im September dort nur 97 Liter.

Das ist ein neuer Rekord.

Wir haben trockene Luft.

Das Hoch bleibt in den nächsten Tagen.

Es bleibt bei viel Sonnenschein.

Danke.

Das waren die tagesthemen.

Hier geht es jetzt weiter mit politischer Satire bei extra 3.

Kirsten Gerhard meldet sich um 0.35 Uhr mit dem nachtmagazin.

Wir sind morgen Abend wieder für Sie da.

Dann meldet sich Helge Fuhst.

Tschüss.

Bleiben Sie zuversichtlich.

Copyright Untertitel: NDR 2021