Das Verb "lassen" klar erklärt | Deutsche Grammatik b1, b2
Hallihallo meine Lieben! Ihr habt mich so lange drum gebeten, ein Video zum
Verb "lassen" zu drehen und heute ist es soweit.
Ich werde euch heute die vier aus meiner Sicht wichtigsten Bedeutung von diesem
Verb vorstellen, die den Deutschlernern häufig Schwierigkeiten bereiten.
Und am Ende dieses Videos werden wir uns auch anschauen, wie sich dieses Verb in
verschiedenen Zeitformen verhält. Wenn es sich also interessiert, dann bleib auf
jeden Fall dabei!
Und nun schauen wir auf die erste Bedeutung.
Du solltest das Verb "lassen" benutzen, wenn du nicht selbst etwas machst.
sondern dies wird für dich von jemandem anderen erledigt.
Häufig handelt es sich bei dieser Bedeutung um eine Dienstleistung, für die
du Geld bezahlst. Zum Beispiel fährst du häufig genauso
wie ich mit dem Fahrrad und dann auf dem Weg zur Arbeit zum Beispiel platzt
plötzlich dein Reifen und dann sagst du: Nun muss ich den kaputten Reifen
wechseln lassen. In diesem Beispiel zeigst du mit dem Verb
lassen, dass du diesen Reifen nicht selbst wechseln wirst, sondern vielleicht
zu einer Werkstatt fährst und dort wird es jemand anders für dich gegen
Bezahlung tun. Oder noch ein ganz häufiges Beispiel: Meine Haare sind zu
lang geworden. Ich muss sie dringend schneiden lassen.
Ich benutze also das Verb "lassen", weil ich meinem Gesprächspartner zeigen
möchte, dass ich es nicht vorhabe, meine Haare selbst zu schneiden,
sondern ich werde zum Friseur gehen und dort wird es für mich gemacht.
Wenn dir dieses Video gefällt, würde ich mich sehr freuen, wenn du es mit einem
Like unterstützt. Danke!
Die zweite Bedeutung, auf die wir
heute schauen, ist der äußere Zwang. Wir benutzen also das Verb "lassen", wenn
jemand jemanden anderen zwingt, etwas zu tun,
z. B. kann man häufig von den Schulkindern sowas hören:
Mein Vater hat mich das ganze Wochenende über im Garten arbeiten lassen.
Das heißt, der Vater hat das Kind mehr oder weniger gezwungen, weil Kinder
zumindest theoretisch keine Wahl haben. Oder wenn du z. B. viele Projekte auf der
Arbeit erledigen musst, dann kennst du das bestimmt, wenn ich sage: Der Chef hat mich
beim letzten Projekt alles überarbeiten lassen.
Das bedeutet, dass der Chef den Mitarbeiter gezwungen hat, alles neu zu
machen, also alles zu überarbeiten. Deswegen sagen wir auch "der äußere Zwang".
Wir können zumindest theoretisch nicht "nein" sagen.
Deswegen benutzen wir das Verb "lassen".
So, wir benutzen das Verb lassen auch dann,
wenn wir eine andere Person oder mehrere Personen zu einer gemeinsamen Aktivität
auffordern wollen. Zum Beispiel war es dir während des Lockdowns im März oder April
sehr langweilig und dann hättest du zu deinem Mitbewohner sagen können:
Lass uns spazieren gehen, ich kann nicht mehr in der Wohnung bleiben! Oder du
siehst sehr viele Deutschlerner in den Kommentaren unter meinen Videos und dann
kannst du schreiben: Leute, lasst uns gemeinsam deutsch lernen!
Siehst du, das ist wie so eine Einladung zu einer gemeinsamen
Aktivität. Oder du magst Reisen, mit deinem Freund oder deiner Freundin und
dann bist du in einem schönen Land, siehst ein wunderschönes Schloss und sagst:
Lass uns ein Foto machen, das sieht ja hervorragend aus! Siehst du mit diesem
"lassen" machen wir immer so eine Einladung oder eine Aufforderung zu
einer gemeinsamen Aktivität.
Die letzte Bedeutung vom Verb "lassen", auf die wir
heute schauen, ist eine Erlaubnis. Das heißt, wir benutzen das Verb "lassen",
wenn wir um eine Erlaubnis bitten oder etwas nicht erlauben. Zum Beispiel
besuchst du aktuell einen Deutschkurs und dort hast du eine richtig strenge
Lehrerin und dann sagst du: Unsere Lehrerin lässt uns keine anderen
Sprachen außer Deutsch während des Unterrichts verwenden.
Siehst du, sie erlaubt es nicht, andere Sprachen zu benutzen. Oder du läufst zum
Beispiel auf der Straße und siehst jemanden, der Hilfe braucht, zum Beispiel
beim Tragen vom Koffer oder Taschen, wie auch immer und dann sagst du: Lassen sie
mich ihnen helfen! Also = erlauben sie es mir.
oder wenn du kinder hast und auf gesunde Ernährung achtest, kannst du auch sagen:
Ich lasse meine Kinder kein Fastfood essen. Also ich erlaube es meinen Kindern nicht.
Das heißt also, wir benutzen das Verb lassen, wenn wir um eine Erlaubnis bitten
oder eine Erlaubnis geben beziehungsweise nicht erlauben.
Und nun schauen wir wie versprochen auf verschiedene Zeitformen. Wir nehmen unser Beispiel aus der ersten Kategorie: Mein Vater lässt mich jetzt im Garten
arbeiten. Das ist ein Satz im Präsens. Das heißt, um Präsens zu bilden,
brauchen wir das Verb "lassen" und dieses Verb steht an der zweiten Position
konjugiert natürlich. Deswegen brauchen wir "ä",
weil "lassen" ein unregelmäßiges Verb ist. Das Verb "arbeiten" steht ganz am Ende des
Satzes und bleibt unverändert. Was ist nun mit Präteritum. Hier wird nur
das Verb "lassen" verändert. Also mein Vater ließ mich am Wochenende im Garten,
arbeiten. Das heißt, das Verb "lassen" steht wieder an der zweiten Position, in
der Präteritumsform, also "ließ" und das Verb "arbeiten" steht am Ende des Satzes.
Was ist nun mit dem Perfekt? Mein Vater hat mich am Wochenende im Garten
arbeiten lassen. Hier brauchen wir wie immer im Perfekt
ein Hilfsverb. Dieses Hilfsverb ist in dem Fall "haben" und ist immer "haben". In
den Konstruktionen mit dem Verb "lassen" kann kein "sein" sein. Ja, interessanter Satz jetzt,
aber also immer "haben" und dann konjugiert an der zweiten Position
"mein Vater hat" und dann "mich am Wochenende im Garten arbeiten lassen".
"arbeiten lassen" stehen beide Verben unverändert am Ende des Satzes. "lassen"
steht ganz am Ende. Weiter, was ist mit dem Plusquamperfekt? Mein Vater hatte
mich am Wochenende im Garten arbeiten lassen, bevor ich spazieren gegangen bin.
Also hier wird auch nur das Hilfsverb "hatten" verändert, also das Hilfsverb vom
Plusquamperfekt. Hier kann auch kein Hilfsverb "waren" sein und wieder das
Hilfsverb steht an der zweiten Position und "arbeiten lassen", also die beiden
Verben, stehen ganz am Ende und unverändert. Und jetzt kommen wir zum
Futur 1 mein Vater wird mich immer im Garten arbeiten,
bevor ich eines Tages ausziehen werde. Also hier haben wir wieder ein Hilfsverb
Also das Hilfsverb vom Futur 1 "werden", konjugiert, an der zweiten Position und
die beiden Verben stehen wieder am Ende des Satzes unverändert. Was ist hier
wichtig zu merken? Wichtig zu merken ist natürlich die Tatsache, dass "lassen" ein
unregelmäßiges Verb ist und zweitens, dass wir sowohl im Perfekt als auch im
Plusquamperfekt am Ende "lassen" haben und nicht "GElassen".
Das ist die Regel in diesen ganzen Bedeutungen, die wir heute hatten, wird
lassen im Perfekt und Plusquamperfekt und Futur I sowieso "lassen" bleiben und
nicht "gelassen".
So meine Lieben, das war es schon. Ich hoffe wie immer, dass das Ganze
hilfreich war. Natürlich sind wir heute auf die
schwersten Bedeutung eingegangen, weil ich der Meinung bin, dass ihr auf meinem
Kanal zum Beispiel die einfachste Bedeutung schon kennt, wie z. B. ich habe meine Tasche
in der Küche gelassen. Und umso wichtiger ist es, dass ihr jetzt in den
Kommentaren ein paar Beispiele mit verschiedenen Bedeutungen bildet. So
werdet ihr wie immer euch selbst überprüfen, ob ihr das Ganze verstanden
habt und hauptsächlich auch anwenden könnt. Für jetzt bedanke ich mich
natürlich fürs Zuschauen und wünsche euch wie immer ganz viel Erfolg beim weiteren
Deutschlernen. Wir sehen uns beim nächsten Video! Tschüss!