Die Pronominaladverbien | Deutsch lernen b2, c1
Davon, damit, daraus, dadurch, daran - was ist das bitte?
Hallihallo meine Lieben. Das heißt also wir sprechen heute über die so genannten
Pronominaladverbien beziehungsweise über diese kleinen Wörter mit dem Teil "da-".
Wenn du dich also für dieses grammatikalische Thema interessierst und
wissen möchtest, wie die Pronominaladverbien gebildet werden,
aber auch wann sie benutzt werden, dann bleib' auf jeden Fall dabei!
Wir beginnen mit der Bedeutung und der Bildung von Pronominaladverbien. Wenn
dir das schon bekannt ist, dann kannst du gleich zum Teil dieses Videos gehen,
in dem ich über die Benutzung in Nebensätzen spreche. Also wann benutzen wir
diese kleinen Wörter mit dem Teil "da-"?Pronominaladverbien werden häufig auch als
"Verweiswörter" bezeichnet. Bitte was? Also, keine Panik!
Das heißt, mit diesen kleinen Wörtern mit "da-" verweisen wir immer auf etwas,
wir nehmen auf etwas Bezug oder auf Englisch "we refer to something".
Wichtig ist, dass du diese Pronominal- adverbien nur in Verbindung mit den
Verben mit Präpositionen benutzen kannst. Also zum Beispiel wartest du auf einen
Brief, was in Deutschland ziemlich häufig der Fall ist.
Und jetzt ist der Brief endlich da und dann sagst du zu einem Bekannten: Och, endlich
ist der Brief da. Ich habe so lange darauf gewartet.
Siehst du, ich habe hier dieses Verweiswort "darauf" benutzt. Du hättest natürlich
auch sagen können: Ich habe so lange auf diesen Brief gewartet. Aber das brauchst
du hier nicht, du hast schon im ersten Satz quasi deinem Gesprächspartner
erklärt, worum es geht, also du hast den Brief schon
angesprochen. Und jetzt benutzt du im zweiten Teil nur dieses Verweiswort, um
dich nicht zu wiederholen, um auch vielleicht ein bisschen Zeit zu sparen.
Wir nehmen noch eine zweite Situation. Zum Beispiel hast du gerade
deinen Geburtstag gefeiert und du möchtest dich am Ende bei allen Gästen bedanken.
Und dann sagst du: Danke, dass du gekommen bist. Ich habe
mich sehr darüber gefreut. Siehst du, hier benutze ich wieder das
Verweistwort "darüber", warum? Weil ich mich wieder nicht wiederholen möchte.
Natürlich hätte ich auch sagen können: Ich habe mich sehr über deinen Besuch
gefreut. Aber im ersten Satz habe ich ja praktisch schon dasselbe gesagt und ich
möchte mich nicht wiederholen. Deswegen benutze ich das Verweiswort "darüber" und damit drücke ich halt genau dasselbe aus.
Und jetzt schauen wir uns
an, wie man diese Pronominaladverbien auch bilden kann.
Eigentlich ist es ziemlich einfach. Zuerst brauchst du aber immer diesen
Teil "da-".
Ich habe jetzt zwei mal geschrieben, wirst du gleich verstehen warum.
Und dann haben wir ja gesagt, dass man diese Verweiswörter normalerweise nur
in den Sätzen mit Verben mit Präpositionen benutzt.
Das heißt, du brauchst dann immer eine Präposition, je nachdem welches Verb in
deinem Satz benutzt ist. Also z. B. wenn du das Verb "warten" hast, dann wird es
"auf" sein oder wenn du das Verb "denken" hast, dann wird es "an" sein und so weiter
und so fort. Oder hier wenn du das Verb "träumen" hast,
dann wird es "von" sein oder das Verb anfangen - dann "mit". Naja, ich glaube, du
hast es verstanden. Wichtig ist aber, wenn deine Präposition
mit einem Vokal beginnt (Vokale sind alle Laute, die du ziehen kannst, zum Beispiel a, o, u, i
so weiter), dann brauchst du dazwischen auch ein "r".
Also siehst du: darauf, daran, warum? Weil es dann leichter auszusprechen ist. Hier
wenn deine Präposition mit einem Konsonanten beginnt, brauchst du kein "r"
dazwischen. Also so bildet man die so genannten Pronominaladverbien.
So und jetzt folgt etwas, womit ziemlich viele Deutschlerner Schwierigkeiten haben und
zwar können diese Pronominaladverbien auch bestimmte
Nebensätze einführen. Sie zeigen uns also im Hauptsatz, dass nun ein Nebensatz folgt.
Zum Beispiel schreibst du mir häufig: Ich danke dir für dieses hilfreiche Video. Du benutzt also
ein Verb mit der festen Präposition: "jemandem FÜR etwas danken".
Es kann aber sein, dass du diesen Satz ein bisschen ausführlicher ausdrücken
möchtest und einen "dass-Nebensatz" hinzufügen willst. Genau dann brauchst du
dieses Verweiswort. Also: Ich danke dir dafür, dass du für uns dieses hilfreiche
Video aufgenommen hast. Siehst du, vor den "dass-Nebensätzen" brauchst du dieses
Verweiswort, wenn in deinem Hauptsatz ein Verb mit der festen Präsition steht,
wie in unserem Beispiel.
Aber nicht nur "dass-Nebensätze" werden mit diesen
Pronominaladverbien eingeführt, sondern auch zum Beispiel Nebensätze, die
mit W-Fragen beginnen, z. B. mit "wie", "wann", "warum", wie auch immer.
Beispielsweise schreibst du einen Aufsatz über einen Text, den du gerade
gelesen hast und schreibst sowas wie: In diesem Text geht es um den Klimawandel.
Der Satz ist perfekt, es kann aber sein, dass du das Ganze ein bisschen genauer,
ein bisschen ausführlicher beschreiben möchtest und einen Nebensatz mit "wie"
brauchst. Genau dann brauchst du dieses Verweiswort, um deinen Nebensatz
einzuführen, weil in deinem Hauptsatz das Verb "um etwas gehen" steht, also ein Verb mit
der festen Präposition. Also: In diesem Text geht es darum, wie sich der Klimawandel
auf das menschliche Leben auswirkt. Genau. Also siehst du,
"darum" und dann der Nebensatz. Warum ist das eigentlich so?
Vielleicht fragst du dich jetzt. Naja, weil eigentlich nach den Präpositionen
immer bestimmte Nomen, also Substantive folgen,
aber in dem Fall ist es ja der ganze Nebensatz. Und das können wir dann nicht
machen. Also brauchen wir darum.
Diese Pronominaladverbien brauchst du aber auch, wenn du indirekte Fragen mit "ob"
einführen möchtest. Zum Beispiel weißt du immer noch nicht, ob du dieses Jahr in den
Urlaub fliegst und dann sagst du einem Freund:
Ich denke immer noch darüber nach, ob ich dieses Jahr in den Urlaub fliege.
Siehst du, im Hauptsatz hast du wieder ein Verb mit der festen Präposition
"nachdenken über" und deswegen brauchst du auch unsere Pronominaladverbien, um
eine indirekte Frage mit "ob" einzuführen.
Und noch etwas Wichtiges: Diese Pronominaladverbien
sind auch in der mündlichen Kommunikation sehr verbreitet.
Zum Beispiel sprichst du mit einem Bekannten und er sagt: Ich glaube, im Juli
wurde die Umsatzsteuer gesenkt. Und dann sagst du: Davon habe ich schon mal gehört.
Siehst du, "davon", warum benutzt das hier?
Naja, weil du den ganzen Satz von deinem Gesprächspartner nicht noch mal
wiederholen möchtest, er weiß ja, was du meinst. Und wie weißt du, dass du genau
davon und nicht und daraus, daran benutzen sollst? Naja, weil du in deinem
Satz das Verb "hören" benutzt und "hören" nutzt man mit der Präposition "von". Siehst
du, das spart Zeit und macht die Kommunikation ein bisschen lebendiger.
So meine Lieben, das war es schon. Ich weiß, dass dieses Thema
vielen von euch Schwierigkeiten bereitet. Aber ich hoffe, dass ich mit diesem Video
zumindest ein Stück weit helfen konnte. Wenn du immer noch Fragen hast, dann
kannst du mich gerne fragen oder ich mache noch ein zweites Video dazu, über
die Infinitivkonstruktionen. Für jetzt bedanke ich mich natürlich fürs
Zuschauen und lasse für dich jetzt auch ein paar Sätze zur Übung im Anschluss an dieses Video.
Dann kannst du auch sehen, ob du das Ganze verstanden hast. Lasse bitte die Antworten in den Kommentaren, dann kann ich sie mir anschauen und dir ein
Feedback geben. Ich wünsche dir wie immer ganz viel Erfolg
beim weiteren Deutschlernen und wir sehen uns beim nächsten Video.