×

LingQ'yu daha iyi hale getirmek için çerezleri kullanıyoruz. Siteyi ziyaret ederek, bunu kabul edersiniz: cookie policy.


image

Video lessons from YouTube, Ebow über Sexismus in der Musikbranche, Shirin David und Privilegien

Ebow über Sexismus in der Musikbranche, Shirin David und Privilegien

Wenn du ein Sexist bist, dann bist du einfach ein Arschloch.

Was soll ich dann mit dir reden?

Wenn ich an einem Punkt nicht anfangen kann mit "Hey, ich versteh' schon, weil ..." dann

fängt bei mir gar nicht erst dieser Diskurs an.

Hey, ich bin Ebow.

Ich mache Deutschrap.

Ihr hasst mich, ihr hasst mich so richtig, denn diese Kanakin macht sich zu wichtig.

Ist zu gebildet, sieht zu gut aus.

Zersprengt eure Kästen muslimischer Frauen.

Ich glaube, dadurch dass meine Texte von mir selbst geschrieben sind und meine Perspektive

als Frau auf die Dinge sind, sind die Texte schon empowernt.

Dann geht es weiter zu den Strukturen, in denen ich arbeite.

Wenn man mich auf der Bühne sieht: Ich habe keine Typen auf der Bühne.

Ich weiß schon, was das für einen Impact hat, wenn andere Frauen und jüngere Leute

eine Stage sehen, auf der nur Frauen sind – und es Rap ist.

Das erste Mal habe ich mich mit meiner Identität als Frau auseinandergesetzt, als ich gecheckt

habe, dass ich queer bin, weil es dann für mich ein Punkt war, an dem ich gemerkt habe:

Ah okay, so wie ich liebe, das ist nicht gesellschaftlich akzeptiert.

Wo ich in der Gesellschaft anecke ist zum einen, dass ich queer bin, dass ich eine Frau

bin, dass ich Kurdin bin, dass ich Alevitin bin, dass ich hier aber als Türkin gelesen

werde, weil ich die türkische Sprache spreche und meine Eltern aus der Türkei kommen.

Es kommt immer auf den Kontext an, in dem ich mich bewege.

Darüber werde ich auch identifiziert.

Wenn ich in einer Gruppe von weißen Deutschen bin, werde ich als die Türkin gelesen.

In einer Gruppe von Türken werde ich als die Kurdin gelesen.

In einer Gruppe von Kurden werde ich als Alevitin gelesen.

In einer Gruppe von Aleviten werde ich als queer gelesen.

Ich glaube daraus, habe ich etwas entwickelt, dass ich in mir selbst ein Zuhause gefunden

habe – und das gar nicht woanders suche.

Ich suche keine Akzeptanz bei anderen Leuten.

Ganz im Gegenteil: Ich versuche, mir keinen Raum nehmen zu lassen.

Ich versuche mir selbst, die Räume zu nehmen.

Ich würde mir nie von einer anderen Person absprechen lassen, dass ich Deutsch bin oder

dass ich zu einer gewissen Gruppe nicht dazugehöre, wenn ich das so empfinde.

Ich bin 21 und arbeite als Werkstudentin in einer Agentur, ich merke immer wieder, wie

sehr mein Chef mich und meine Kolleginnen für nicht so voll nimmt im Vergleich zu gleichaltrigen

Typen. Dabei sind die alle so viel fauler als wir.

Die Mädels sind meist länger da und schaffen auch mehr.

Wie kann das sein?

Ja, man kennt's.

Ich kenne das aus dem Studium.

Das, was wir in einer Mädchengruppe erarbeiten, wird nicht so ernst genommen, wie wenn zwei

drei Typen etwas ausarbeiten.

Gleichzeitig ist es dann doch immer so, dass von Frauen mehr Arbeit verlangt wird.

Zum Beispiel in der Musikbranche, sagen wir mal im Hip-Hop: Eine Frau kommt, die einen

eigenen Style hat und etwas hat, was supercool ist, aber anders als der Rest, dann wird das

immer gleich schlecht geredet.

"Das ist voll wierd, Was macht die?"

Wenn ein Typ kommt und das macht, bestes Beispiel Yung Hurn, dann heißt es immer gleich "Alter,

voll kreativ, voll heftig."

Man kann Yung Hurn mögen oder nicht, darum geht es überhaupt nicht.

Es geht darum, dass Musikjournalismus oder die Musikindustrie selbst, neue Sachen von

Männern mehr akzeptiert als von Frauen.

Trotzdem bin ich froh, wieviele Rapperinnen es gerade gibt.

Egal, ob man deren Musik mag oder nicht, es gibt sie, sie sind da und representen.

Von einer Eunique bis zu einer Shirin David.

Ich finde nur, in der Musikindustrie, und das hat überhaupt nicht mit Shirin zu tun,

würde ich mir wünschen, dass es mehr Frauen gibt, die nicht so superschön sind.

Also Shirin ist schon eine sehr schöne Frau – ich würde mir wünschen, dass es Leute

gibt, die ... Was heißt "nicht so schön", total blöd ausgdrückt, aber die nicht so

obviously dieser Normschönheit entsprechen.

Ich kenne voll wenige, die so aussehen.

Wieso können wir, wenn wir im Hip-Hop darüber reden, dass wir von der Gesellschaft für

die Gesellschaft etwas machen, wieso repräsentieren wir nicht die wahre Gesellschaft?!

Vorallem Frauen, Jungs können ja aussehen wie sie wollen.

Denen können vorne alle Zähne fehlen, ist voll okay, sogar ein bisschen gangster oder

rough.

Ich habe auch noch das Gefühl, dass viele Rapperinnen aus einem sehr männlichen Umfeld

kommen und dass deswegen ihr Output auch noch unter einem männlichen Blick steht.

Ich glaube, das Problem ist, beziehungsweise, was halt wichtig wäre, um wirklich etwas

zu verändern, dass sich die Strukturen ändern – dass wir mehr weibliche A&Rs haben, mehr weibliche Labelchefs, mehr weibliche Bookerinnen.

In der Industrie selbst muss sich viel ändern, damit es wirklich ein Safe-Space auch wird

für Rapperinnen.

Und auch, dass die männlichen Kollegen, dass die mehr sensibiliert werden für das Thema.

Ich bin 25, meine Eltern kommen aus Afghanistan, ich stehe auf Frauen.

Eine Frau zu sein, bringt so oder so Nachteile mit sich wie zum Beispiel ein geringeres Gehalt.

Wenn ich daran denke, dass das mein einziges Problem sein könnte, könnte ich ausrasten.

Deutsche Cis-Frauen, die in Deutschland leben, wissen oft gar nicht, was sie für ein Privileg

haben.

Voll, also ich habe sehr viele Freunde in meinem Umkreis, die weiße, deutsche Cis-Frauen

sind und die sich aber mit ihren Privilegien beschäftigen und das finde ich sehr wichtig

und mir ist das auch in einer Freundschaft sehr wichtig.

Auch ich habe Privilegien, die eine dark skined black woman in Deutschland vielleicht nicht

hat und darüber muss ich mir auch bewusst sein.

Und ich finde es generell wichtig, dass wir uns alle mit unseren Privilegien beschäftigen,

wenn wir davon reden, dass wir etwas verändern wollen.

Klar können wir der gleichen Meinung sein, klar können wir sagen "Ja, ich bin auch dagegen"

oder "Ich bin gegen Rassismus, ich bin gegen Sexismus", aber wie definierst du das?

Würdest du dich für mich einsetzen, wenn ich nicht im Raum bin?

Sei dir deinen Privilegien bewusst und sei dir auch bewusst, dass Gleichstellung nicht

dort anfängt, dass wir alle die gleiche Hilfe bekommen, sondern, dass manche mehr brauchen,

weil sie von einem ganz anderen Standpunkt kommen.

Ich würde mir echt wünschen, dass uns mehr Space gegeben wird und dass uns zugehört

wird und dass, wenn wir Hate abbekommen, dass auch weiße Cis-Frauen uns supporten und die

nicht auch noch anfangen, mit uns Debatten zu führen.

Sei wer du sein willst.

Ey, war megaschön.


Ebow über Sexismus in der Musikbranche, Shirin David und Privilegien Ebow on sexism in the music industry, Shirin David and privilege Ebow sobre el sexismo en la industria musical, Shirin David y los privilegios Ebow sobre o sexismo na indústria musical, Shirin David e o privilégio Ebow о сексизме в музыкальной индустрии, Ширин Дэвид и привилегиях

Wenn du ein Sexist bist, dann bist du einfach ein Arschloch.

Was soll ich dann mit dir reden?

Wenn ich an einem Punkt nicht anfangen kann mit "Hey, ich versteh' schon, weil ..." dann

fängt bei mir gar nicht erst dieser Diskurs an.

Hey, ich bin Ebow.

Ich mache Deutschrap.

Ihr hasst mich, ihr hasst mich so richtig, denn diese Kanakin macht sich zu wichtig.

Ist zu gebildet, sieht zu gut aus.

Zersprengt eure Kästen muslimischer Frauen.

Ich glaube, dadurch dass meine Texte von mir selbst geschrieben sind und meine Perspektive

als Frau auf die Dinge sind, sind die Texte schon empowernt.

Dann geht es weiter zu den Strukturen, in denen ich arbeite.

Wenn man mich auf der Bühne sieht: Ich habe keine Typen auf der Bühne.

Ich weiß schon, was das für einen Impact hat, wenn andere Frauen und jüngere Leute

eine Stage sehen, auf der nur Frauen sind – und es Rap ist.

Das erste Mal habe ich mich mit meiner Identität als Frau auseinandergesetzt, als ich gecheckt

habe, dass ich queer bin, weil es dann für mich ein Punkt war, an dem ich gemerkt habe:

Ah okay, so wie ich liebe, das ist nicht gesellschaftlich akzeptiert.

Wo ich in der Gesellschaft anecke ist zum einen, dass ich queer bin, dass ich eine Frau

bin, dass ich Kurdin bin, dass ich Alevitin bin, dass ich hier aber als Türkin gelesen

werde, weil ich die türkische Sprache spreche und meine Eltern aus der Türkei kommen.

Es kommt immer auf den Kontext an, in dem ich mich bewege.

Darüber werde ich auch identifiziert.

Wenn ich in einer Gruppe von weißen Deutschen bin, werde ich als die Türkin gelesen.

In einer Gruppe von Türken werde ich als die Kurdin gelesen.

In einer Gruppe von Kurden werde ich als Alevitin gelesen.

In einer Gruppe von Aleviten werde ich als queer gelesen.

Ich glaube daraus, habe ich etwas entwickelt, dass ich in mir selbst ein Zuhause gefunden

habe – und das gar nicht woanders suche.

Ich suche keine Akzeptanz bei anderen Leuten.

Ganz im Gegenteil: Ich versuche, mir keinen Raum nehmen zu lassen.

Ich versuche mir selbst, die Räume zu nehmen.

Ich würde mir nie von einer anderen Person absprechen lassen, dass ich Deutsch bin oder

dass ich zu einer gewissen Gruppe nicht dazugehöre, wenn ich das so empfinde.

Ich bin 21 und arbeite als Werkstudentin in einer Agentur, ich merke immer wieder, wie

sehr mein Chef mich und meine Kolleginnen für nicht so voll nimmt im Vergleich zu gleichaltrigen

Typen. Dabei sind die alle so viel fauler als wir.

Die Mädels sind meist länger da und schaffen auch mehr.

Wie kann das sein?

Ja, man kennt's.

Ich kenne das aus dem Studium.

Das, was wir in einer Mädchengruppe erarbeiten, wird nicht so ernst genommen, wie wenn zwei

drei Typen etwas ausarbeiten.

Gleichzeitig ist es dann doch immer so, dass von Frauen mehr Arbeit verlangt wird.

Zum Beispiel in der Musikbranche, sagen wir mal im Hip-Hop: Eine Frau kommt, die einen

eigenen Style hat und etwas hat, was supercool ist, aber anders als der Rest, dann wird das

immer gleich schlecht geredet.

"Das ist voll wierd, Was macht die?"

Wenn ein Typ kommt und das macht, bestes Beispiel Yung Hurn, dann heißt es immer gleich "Alter,

voll kreativ, voll heftig."

Man kann Yung Hurn mögen oder nicht, darum geht es überhaupt nicht.

Es geht darum, dass Musikjournalismus oder die Musikindustrie selbst, neue Sachen von

Männern mehr akzeptiert als von Frauen.

Trotzdem bin ich froh, wieviele Rapperinnen es gerade gibt.

Egal, ob man deren Musik mag oder nicht, es gibt sie, sie sind da und representen.

Von einer Eunique bis zu einer Shirin David.

Ich finde nur, in der Musikindustrie, und das hat überhaupt nicht mit Shirin zu tun,

würde ich mir wünschen, dass es mehr Frauen gibt, die nicht so superschön sind.

Also Shirin ist schon eine sehr schöne Frau – ich würde mir wünschen, dass es Leute

gibt, die ... Was heißt "nicht so schön", total blöd ausgdrückt, aber die nicht so

obviously dieser Normschönheit entsprechen.

Ich kenne voll wenige, die so aussehen.

Wieso können wir, wenn wir im Hip-Hop darüber reden, dass wir von der Gesellschaft für

die Gesellschaft etwas machen, wieso repräsentieren wir nicht die wahre Gesellschaft?!

Vorallem Frauen, Jungs können ja aussehen wie sie wollen.

Denen können vorne alle Zähne fehlen, ist voll okay, sogar ein bisschen gangster oder

rough.

Ich habe auch noch das Gefühl, dass viele Rapperinnen aus einem sehr männlichen Umfeld

kommen und dass deswegen ihr Output auch noch unter einem männlichen Blick steht.

Ich glaube, das Problem ist, beziehungsweise, was halt wichtig wäre, um wirklich etwas

zu verändern, dass sich die Strukturen ändern – dass wir mehr weibliche A&Rs haben, mehr weibliche Labelchefs, mehr weibliche Bookerinnen.

In der Industrie selbst muss sich viel ändern, damit es wirklich ein Safe-Space auch wird

für Rapperinnen.

Und auch, dass die männlichen Kollegen, dass die mehr sensibiliert werden für das Thema.

Ich bin 25, meine Eltern kommen aus Afghanistan, ich stehe auf Frauen.

Eine Frau zu sein, bringt so oder so Nachteile mit sich wie zum Beispiel ein geringeres Gehalt.

Wenn ich daran denke, dass das mein einziges Problem sein könnte, könnte ich ausrasten.

Deutsche Cis-Frauen, die in Deutschland leben, wissen oft gar nicht, was sie für ein Privileg

haben.

Voll, also ich habe sehr viele Freunde in meinem Umkreis, die weiße, deutsche Cis-Frauen

sind und die sich aber mit ihren Privilegien beschäftigen und das finde ich sehr wichtig

und mir ist das auch in einer Freundschaft sehr wichtig.

Auch ich habe Privilegien, die eine dark skined black woman in Deutschland vielleicht nicht

hat und darüber muss ich mir auch bewusst sein.

Und ich finde es generell wichtig, dass wir uns alle mit unseren Privilegien beschäftigen,

wenn wir davon reden, dass wir etwas verändern wollen.

Klar können wir der gleichen Meinung sein, klar können wir sagen "Ja, ich bin auch dagegen"

oder "Ich bin gegen Rassismus, ich bin gegen Sexismus", aber wie definierst du das?

Würdest du dich für mich einsetzen, wenn ich nicht im Raum bin?

Sei dir deinen Privilegien bewusst und sei dir auch bewusst, dass Gleichstellung nicht

dort anfängt, dass wir alle die gleiche Hilfe bekommen, sondern, dass manche mehr brauchen,

weil sie von einem ganz anderen Standpunkt kommen.

Ich würde mir echt wünschen, dass uns mehr Space gegeben wird und dass uns zugehört

wird und dass, wenn wir Hate abbekommen, dass auch weiße Cis-Frauen uns supporten und die

nicht auch noch anfangen, mit uns Debatten zu führen.

Sei wer du sein willst.

Ey, war megaschön.