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2020-2 Video lessons from YouTube, Coronavirus-Antikörper: Wie gut wirkt Plasma von Genesenen? | Visite | NDR

Coronavirus-Antikörper: Wie gut wirkt Plasma von Genesenen? | Visite | NDR

Hierauf ruhen große Hoffnungen: Blutplasma.

Von Menschen wie Kira Rodenberg.

Sie hat die Infektion mit Covid-19 hinter sich

und erfahren, dass sie mit ihrem Blut Schwererkrankten helfen kann.

Es kamen Meldungen, dass die Blutplasmaspenden suchen.

Weil ich schon immer beim Uni- Blutspendedienst spende,

habe ich gleich gedacht:

Dann muss das bestimmt auch gehen.

Die Infektion bei der 26-Jährigen ist fast vier Wochen her,

sie ist wieder völlig gesund.

Ihr Immunsystem hat die Viren durch Antikörper besiegt.

Sogenannte neutralisierende Antikörper

können an die Viren andocken und sie unschädlich machen.

Mit diesen Antikörpern sollen jetzt Schwererkrankte behandelt werden.

In China wurde das schon ausprobiert.

Es gibt ein, zwei Reports aus China,

die zeigen, dass es durchaus einen Effekt hat.

Das sind kleine Fallzahlen, aber es gibt Anlass zur Hoffnung.

Cornelius Knabbe und seine Kollegen am Herz- und Diabeteszentrum

Bad Oeynhausen wollen die Therapie in Deutschland einsetzen.

Als "individuellen Heilversuch".

Noch gibt es keine Medikamente für Schwererkrankte.

Wenn wir durch die Plasmaspende ein Medikament an die Hand bekommen,

diesen Menschen zu helfen:

Das wäre das Beste, was uns passieren kann.

Die Idee ist nicht neu.

Der Arzt Emil von Behring setzte vor 125 Jahren

das Blut Genesener zur Behandlung der Diphtherie ein.

Ein Meilenstein der Medizingeschichte,

1901 bekam er dafür den Nobelpreis.

In den folgenden Jahrzehnten versuchten Ärzte immer wieder,

Kranken mit Blutplasma zu helfen.

Etwa bei der Spanischen Grippe,

die ab 1918 50 Millionen Tote forderte.

Auch bei der Ebola-Epidemie in Westafrika

setzten Forscher die Antikörper von Genesenen zur Behandlung ein.

Das konnte nicht alle, aber viele Leben retten.

Funktioniert das auch bei Covid-19?

Mehrere Universitätskliniken,

darunter die Medizinische Hochschule Hannover, wollen das nun erforschen.

Das Ziel: bei Schwerkranken Zeit gewinnen.

Wenn wir es nur für die Erkrankten anwenden:

Die werden ihre eigene Immunität entwickeln.

Für die ist es nur eine Überbrückung,

bis sie ihre eigene Immunität aufgebaut haben.

Am Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen

haben sich seit letzter Woche 150 Genese gemeldet.

Wer Plasma spenden will, muss völlig gesund sein.

Kein Schnupfen, keine andere Infektion.

Und vor allem: keine aktiven Coronaviren mehr.

Um sicherzugehen,

muss Kira Rodenberg noch einen Rachenabstrich machen.

Im zweiten Schritt wird der 26-Jährigen Blut abgenommen.

Getestet, ob darin genug Antikörper sind.

Der Antikörper-Test, den wir jetzt einsetzen,

weist alle Antikörper nach.

Danach wählen wir noch, wenn wir genügend Plasmen haben,

die aus, die einen hohen Spiegel an neutralisierenden Antikörpern haben.

Neutralisierende Antikörper könnten besonders wirksam sein.

Im Labor wird das Blut auch auf andere Erreger untersucht.

Durch das Spenderplasma soll kein Empfänger krank werden.

Erst nach diesen Tests wird das Plasma selbst gewonnen.

Ein spezielles Gerät scheidet die flüssigen Bestandteile des Blutes ab.

Also das Plasma, zusammen mit den Antikörpern.

Die festen Bestandteile, die Blutkörperchen,

bekommt die Spenderin zurück.

Das sind die ersten Spenden, die man hat.

Es wäre schön, wenn das gut genutzt werden kann.

Doch wer soll das wertvolle Plasma bekommen?

Noch gibt es viel mehr Infizierte als Genesene.

Die Mediziner müssen gut überlegen, wen sie zuerst behandeln.

Es ist wie bei einer Transplantation,

wo man ähnliche Probleme hat.

Wir müssen kluge Strategien entwickeln, wo man sagen muss:

Das sind Patienten, die am ehesten profitieren.

Je mehr Menschen die Infektion überstehen,

desto mehr Plasma können die Ärzte sammeln.

Das würde von Tausenden verschiedener Spender kommen.

Ein optimaler Antikörpercocktail,

dessen Wirksamkeit dann untersucht werden kann.

Kira Rodenberg will auf jeden Fall jetzt jede Woche zur Spende kommen.

Und mit ihrem Blutplasma helfen, Leben zu retten.


Coronavirus-Antikörper: Wie gut wirkt Plasma von Genesenen? | Visite | NDR Coronavirus antibodies: How well does plasma from recovered patients work? | Visite | NDR Anticorpos contra o coronavírus: Qual a eficácia do plasma de convalescentes? | Visita | NDR

Hierauf ruhen große Hoffnungen: Blutplasma.

Von Menschen wie Kira Rodenberg.

Sie hat die Infektion mit Covid-19 hinter sich

und erfahren, dass sie mit ihrem Blut Schwererkrankten helfen kann.

Es kamen Meldungen, dass die Blutplasmaspenden suchen.

Weil ich schon immer beim Uni- Blutspendedienst spende,

habe ich gleich gedacht:

Dann muss das bestimmt auch gehen.

Die Infektion bei der 26-Jährigen ist fast vier Wochen her,

sie ist wieder völlig gesund.

Ihr Immunsystem hat die Viren durch Antikörper besiegt.

Sogenannte neutralisierende Antikörper

können an die Viren andocken und sie unschädlich machen.

Mit diesen Antikörpern sollen jetzt Schwererkrankte behandelt werden.

In China wurde das schon ausprobiert.

Es gibt ein, zwei Reports aus China,

die zeigen, dass es durchaus einen Effekt hat.

Das sind kleine Fallzahlen, aber es gibt Anlass zur Hoffnung.

Cornelius Knabbe und seine Kollegen am Herz- und Diabeteszentrum

Bad Oeynhausen wollen die Therapie in Deutschland einsetzen.

Als "individuellen Heilversuch".

Noch gibt es keine Medikamente für Schwererkrankte.

Wenn wir durch die Plasmaspende ein Medikament an die Hand bekommen,

diesen Menschen zu helfen:

Das wäre das Beste, was uns passieren kann.

Die Idee ist nicht neu.

Der Arzt Emil von Behring setzte vor 125 Jahren

das Blut Genesener zur Behandlung der Diphtherie ein.

Ein Meilenstein der Medizingeschichte,

1901 bekam er dafür den Nobelpreis.

In den folgenden Jahrzehnten versuchten Ärzte immer wieder,

Kranken mit Blutplasma zu helfen.

Etwa bei der Spanischen Grippe,

die ab 1918 50 Millionen Tote forderte.

Auch bei der Ebola-Epidemie in Westafrika

setzten Forscher die Antikörper von Genesenen zur Behandlung ein.

Das konnte nicht alle, aber viele Leben retten.

Funktioniert das auch bei Covid-19?

Mehrere Universitätskliniken,

darunter die Medizinische Hochschule Hannover, wollen das nun erforschen.

Das Ziel: bei Schwerkranken Zeit gewinnen.

Wenn wir es nur für die Erkrankten anwenden:

Die werden ihre eigene Immunität entwickeln.

Für die ist es nur eine Überbrückung,

bis sie ihre eigene Immunität aufgebaut haben.

Am Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen

haben sich seit letzter Woche 150 Genese gemeldet.

Wer Plasma spenden will, muss völlig gesund sein.

Kein Schnupfen, keine andere Infektion.

Und vor allem: keine aktiven Coronaviren mehr.

Um sicherzugehen,

muss Kira Rodenberg noch einen Rachenabstrich machen.

Im zweiten Schritt wird der 26-Jährigen Blut abgenommen.

Getestet, ob darin genug Antikörper sind.

Der Antikörper-Test, den wir jetzt einsetzen,

weist alle Antikörper nach.

Danach wählen wir noch, wenn wir genügend Plasmen haben,

die aus, die einen hohen Spiegel an neutralisierenden Antikörpern haben.

Neutralisierende Antikörper könnten besonders wirksam sein.

Im Labor wird das Blut auch auf andere Erreger untersucht.

Durch das Spenderplasma soll kein Empfänger krank werden.

Erst nach diesen Tests wird das Plasma selbst gewonnen.

Ein spezielles Gerät scheidet die flüssigen Bestandteile des Blutes ab.

Also das Plasma, zusammen mit den Antikörpern.

Die festen Bestandteile, die Blutkörperchen,

bekommt die Spenderin zurück.

Das sind die ersten Spenden, die man hat.

Es wäre schön, wenn das gut genutzt werden kann.

Doch wer soll das wertvolle Plasma bekommen?

Noch gibt es viel mehr Infizierte als Genesene.

Die Mediziner müssen gut überlegen, wen sie zuerst behandeln.

Es ist wie bei einer Transplantation,

wo man ähnliche Probleme hat.

Wir müssen kluge Strategien entwickeln, wo man sagen muss:

Das sind Patienten, die am ehesten profitieren.

Je mehr Menschen die Infektion überstehen,

desto mehr Plasma können die Ärzte sammeln.

Das würde von Tausenden verschiedener Spender kommen.

Ein optimaler Antikörpercocktail,

dessen Wirksamkeit dann untersucht werden kann.

Kira Rodenberg will auf jeden Fall jetzt jede Woche zur Spende kommen.

Und mit ihrem Blutplasma helfen, Leben zu retten.