×

LingQ'yu daha iyi hale getirmek için çerezleri kullanıyoruz. Siteyi ziyaret ederek, bunu kabul edersiniz: çerez politikası.


image

2020 Tagesschau, Sendung: tagesthemen 24.02.2020 23:30 Uhr - Auto fährt in Nordhessen

Sendung: tagesthemen 24.02.2020 23:30 Uhr - Auto fährt in Nordhessen

Themen der Sendung: Auto fährt in Nordhessen in Karnevalsumzug, Corona-Ausbruch in Italien, Bundesregierung rechnet mit möglicher Ausbreitung des Coronavirus, Urteil im Weinstein-Prozess: Der Schuldspruch der Jury, CDU steuert auf Kampfkandidatur um Parteivorsitz zu, Der Kommentar, Weitere Meldungen im Überblick, Die Jecken sind los: Hunderttausende feiern Rosenmontag, Das Wetter

-------------------------

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit den tagesthemen.

Heute im Studio: Ingo Zamperoni

Willkommen zu den tagesthemen

am Ende eines Rosenmontags,

der im Zeichen von Ausgelassenheit

hätte stehen sollen.

Der in Nordhessen aber

zu einem tragischen Tag des Schocks

und des Entsetzens wurde.

Während die Menschen dem Umzug

im Städtchen Volksmarsen zujubelten,

raste ein 29-Jähriger

mit einem Auto in die Menge.

Er verletzte etwa 30 Menschen,

einige sehr schwer.

Nach wie vor herrscht Unklarheit

über mögliche Motive des Täters,

der unmittelbar nach dem Vorfall

festgenommen wurde.

Wegen der unübersichtlichen Lage

wurden alle Rosenmontags-Umzüge

in Hessen abgebrochen.

Volkmarsen befindet sich etwa

30 Kilometer von Kassel entfernt.

Über ein Städtchen

in Trauer und Fassungslosigkeit.

Am späten Abend versucht

Manuela Madner das zu fassen,

was mit ihrer Familie passiert ist.

Mein Neffe hat Schürfwunden,

meine Nichte sämtliche Prellungen.

Das Auto hat meine Nichte

komplett mitgenommen.

Wir dachten immer,

in Volkmarsen passiert so was nicht.

Gegen 14.30 Uhr wird in Volkmarsen

aus Fröhlichkeit Fassungslosigkeit.

Wenige Minuten zuvor war

ein 29-Jähriger mit einem Mercedes

mitten in den Rosenmontagsumzug

gefahren.

Der ist mit Vollgas in

die Menschenmenge reingefahren.

Ich hatte das Gefühl,

der gibt immer mehr Gas.

Die Leute sind umgeflogen

wie Papier.

Ein paar Sekunden Totenstille,

dann haben alle geschrien.

Rund 30 Menschen verletzt der Fahrer

teilweise schwer, darunter Kinder.

Am späten Nachmittag ist klar,

der Fahrer kommt

aus dem 7000-Einwohner-Ort.

Der Mann soll mit dem Wagen

quer durch die Leute gefahren sein,

bis er in der Menschenmenge

zum Stehen kam.

Wir gehen von einem

vorsätzlichen Tatgeschehen aus.

Mehr kann ich nicht sagen.

Warum gehen Sie vom Vorsatz aus?

Weil Zeugen beobachtet haben,

dass er bewusst in

diese Menschengruppe gefahren ist.

Die Polizei

nimmt den Mann vor Ort fest.

Er soll wegen seiner Verletzungen

noch nicht vernehmungsfähig sein.

Die Generalstaatsanwaltschaft

ermittelt.

Hessens Innenminister zeigt sich

am Abend betroffen.

Es ist eine furchtbare,

schreckliche Tat an Menschen,

die nur unbeschwert

Karneval feiern wollten.

Unsere Gedanken sind

bei den Opfern und ihren Familien.

Wir wünschen ihnen

baldige Genesungen.

Wir haben die Ermittlungen

hier fortgeführt.

Sie werden

in alle Richtungen laufen.

Bis in den Abend hinein

ist die Spurensicherung vor Ort.

Auch Stunden nach der Tat

ist der kleine Ort im Schockzustand.

Daniel Mauke in Volkmarsen:

Was ist mittlerweile über

die Hintergründe der Tat bekannt?

Die Ermittlungen

laufen in alle Richtungen.

Es gibt keine Hinweise

auf eine politisch motivierte Tat.

Ein Anschlag kann

nicht ausgeschlossen werden.

Es gab heute Abend

eine weitere Festnahme.

Ein Mann wurde festgenommen.

Es ist noch unklar, ob er ein

Tatverdächtiger oder ein Zeuge ist.

Vor rund 1,5 Stunden gab es

eine weitere Wohnungsdurchsuchung.

Es wurde die Wohnung

einer nahen Familienangehörigen

des mutmaßlichen Täters durchsucht.

Wir haben mit vielen Nachbarn

und Anwohnern gesprochen.

Der Mann wird als ruhig und fast

schon isoliert lebend beschrieben.

Warum er die Tat begangen hat,

ist völlig unklar.

Es gilt abzuwarten.

Mit Mundschutz, aber diese Spur

von Normalität ist noch geblieben:

Touristen beim Selfie

vor dem Mailänder Dom.

Sonst ist viel anders,

seit am Wochenende ein Anstieg

von Corona-Infektionen

in Norditalien bekannt wurde.

Das Virus breitet sich

offenbar weiter aus.

Nach dem Ursprungsland China

ist Südkorea am stärksten betroffen.

Der Iran meldete heute

weitere Todesfälle.

Italien wurde mit 220 Ansteckungen

zum größten Infektionsherd Europas.

Sieben Tote

gibt es dort mittlerweile.

Um das Virus einzudämmen,

wurden in der Lombardei und Venetien

Ortschaften abgeriegelt.

An der Grenze zur "roten Zone" –

kurz vor Casalpusterlengo

in der Lombardei.

Es gibt strenge Kontrollen.

Dieser Mann

möchte seinen Sohn (15) abholen.

Er ist beim Opa im Sperrgebiet –

und muss dort bleiben.

Mein Sohn wohnt bei mir,

sitzt da aber fest.

Gestern war das Chaos

hier noch nicht.

Der Polizist erlaubt ihm nicht,

seinen Sohn abzuholen.

Bilder aus dem Städtchen,

das niemand verlassen darf.

In dieses Geschäft lässt der Besitzer

nur vier Kunden zugleich.

Die Apotheke:

Eines der wichtigsten Ziele

in dem abgeriegelten Ort,

der fast einer Geisterstadt gleicht.

Viele Menschen hoffen,

dass das normale Leben

bald wieder einkehrt.

Jetzt haben wir uns an den Notstand

gewöhnt und hoffen nur,

dass die Supermärkte

bald aufgefüllt werden.

Sonst haben wir keine Probleme.

In Norditalien

läuft das Krisenmanagement.

In Padua

lassen sich viele Menschen testen,

um Gewissheit zu haben.

In Mailands chinesischem Viertel:

Schutzmasken und Desinfektionsmittel

ausverkauft.

Zuerst kauften die Chinesen ein

und schickten alles nach China.

Jetzt versorgten sich

aber auch die Italiener.

Sie kaufen jetzt viel Paracetamol

und andere Medikamente.

Sie haben Angst, dass sie auch hier

die Straßen abriegeln,

Läden schließen - wie in China.

Obwohl Mailand

noch nicht abgeriegelt ist,

öffneten viele Geschäftsleute

gar nicht erst ihre Läden.

Die Angst vor dem Virus

herrscht offenbar auch in Genua.

Es kommt zu Hamsterkäufen.

In diesem Supermarkt:

fast nur noch leere Regale.

Die Nudel-Regale sind leer.

Nicht mal

zu Beginn des Zweiten Weltkriegs

brach so eine Panik aus.

Nicht überall herrscht Panik.

In Padua wollen sich die Leute

nicht verrückt machen lassen.

Auch wenn die Zahl der Infektionen

in Italien weiter steigt:

Sie genießen den Feierabend.

Soweit die Lage also in Italien.

Und wie sieht es

diesseits der Alpen aus?

Welche Auswirkungen

hat die Tatsache,

dass es auch in Europa

zu mehr Corona-Infektionen kommt?

Freie Fahrt an der

deutsch-österreichischen Grenze.

Der Verkehr läuft wie immer.

Dabei ist Italien mit den meisten

bestätigten Corona-Fällen in Europa

keine 200 km entfernt.

Normalbetrieb auch beim Zugverkehr.

In Rosenheim wird nicht kontrolliert.

Das Virus stoppe nicht an Grenzen,

sagt Gesundheitsminister Spahn.

Nationale Alleingänge

seien keine sinnvolle Option.

Klar sei aber:

Die Corona-Epidemie

ist in Europa angekommen.

Deshalb müssen wir damit rechnen,

dass sie sich auch

in Deutschland ausbreiten kann.

Jeder kann einen Beitrag leisten

zu seinem eigenen

und zum Schutz der Mitbürger:

Durch Händewaschen,

durch Hustenhygiene.

Österreichs Behörden sind nervöser.

Gestern wurden am Brenner

zwei Züge aus Venedig gestoppt.

Der Grund: zwei deutsche Frauen

an Bord mit Fieber und Husten.

Erst nach einem negativen Schnelltest

durften die Züge weiterfahren.

In Deutschland vertraut man

auf ein funktionierendes

Gesundheitssystem.

Der Präsident

des Robert-Koch-Instituts

erinnert

an die Grippewelle 2017/2018.

Das hat das Gesundheitssystem

bewältigt.

Das waren 45.000

zusätzliche Krankenhausaufenthalte.

Auf der anästhesiologischen

Intensivstation in Großhadern

werden

viele Grippepatienten behandelt.

Man sieht sich auch auf

das Corona-Virus gut vorbereitet.

Auch wir werden Patienten bekommen.

So wie wir Erfahrung

und Routine haben

mit der Therapie von Patienten

mit 'ner schweren Influenza.

Wir sind darauf eingerichtet.

Zur Versorgung vieler

Intensivpatienten gibt es Pläne.

Um Kapazitäten

für schwere Corona-Fälle zu schaffen,

könnten in Großhadern weniger

dringliche OPs verschoben werden.

Das habe ich

mit Alexander Kekule vertieft.

Er ist Virologe

am Uni-Klinikum in Halle/Saale

und aus München zugeschaltet.

Guten Abend, Herr Kekule.

Guten Abend.

Könnte es sein, dass es hierzulande

weitere Infektionsherde gibt,

die noch nicht ausgebrochen sind?

Das ist nicht auszuschließen,

aber nicht wahrscheinlich.

Wenn es einen

größeren Infektionsherd gäbe,

müssten mindestens einer

oder zwei Schwerkranke dabei sein.

Die würden wir früher

oder später feststellen.

In Norditalien

werden Städte abgeriegelt.

In Deutschland heißt es:

Abwarten, Hände waschen,

in die Armbeugen niesen.

Reicht das als Prävention?

Was in Norditalien passiert ist,

hätte auch hier passieren können.

Wir sind nicht besser vorbereitet

als die Italiener.

Dort gab es am Anfang

Infektionskrankheiten,

die man als normale Erkältung

verstanden hat.

Die Menschen haben sich nicht

von Infektionen geschützt,

sind zum Arzt gegangen.

Die ersten schweren Erkrankungen

wurden als Grippe

oder ähnliches diagnostiziert.

Erst spät hat man

auf Corona-Virus getestet.

Das ist zu spät passiert.

Ich möchte nicht,

dass wir in Deutschland

in 'ne ähnliche Situation kommen.

Was lernen wir daraus,

was in Italien passiert ist?

Mein Vorschlag ist

eine flächendeckende Diagnostik.

Dass wir alle Fälle, die aussehen

wie eine schwere Grippe,

automatisch auf

das Corona-Virus testen.

Es ist die einzige Möglichkeit, um

ein Netz über Deutschland zu legen

und einen Ausbruch

frühzeitig zu erkennen.

Es ist ein Riesenunterschied,

ob man den Ausbruch erkennt,

wenn man 30 Fälle hat.

Dann kann das Gesundheitsamt

die Kontakte nachverfolgen

und die Zigarette austreten,

bevor es zum Waldbrand kommt.

Wenn wir aber 300 Fälle haben,

sind die Gesundheitsbehörden

schnell überfordert.

Wo stehen wir da derzeit?

Wir haben bei den Krankenhäusern

Pandemie-Pläne für den Fall,

dass mehrere Patienten

behandelt werden müssen.

Diese Hochinfektionszentren,

wo die ersten Patienten hinkamen,

da gibt es insgesamt

60 Plätze maximal.

Wenn wir italienischen Verhältnisse

hätten,

müssten normale Krankenhäuser

schnell solche Patienten behandeln.

Man weiß, dass gesundes Personal

im mittleren Lebensalter

viel gefährdeter ist

als bei der Grippe.

Es gibt keine Impfung,

keine natürliche Immunität.

Und es gibt keine Medikamente

gegen Corona-Virus.

Das wäre eine schwere

psychische Belastung fürs Personal.

Man muss mit dem Personal üben, dass

man solche Patienten so behandelt,

dass die Mitarbeiter

sich selbst nicht gefährden.

Was halten Sie

von Grenzabriegelungen,

um uns in Deutschland zu schützen?

Das ist sinnlos.

Was in Italien und an der Grenze

zu Österreich mit dem Zug passierte,

ist Quatsch.

Die Erreger können

auf so vielen Wegen kommen,

dass wir nicht wie die USA

unsere Grenzen abriegeln können.

Wir müssen damit rechnen,

dass die Erreger im Land sind

und müssen sie

im Land feststellen können.

Vielen Dank für das Gespräch.

Sehr gerne.

Er war einer

der mächtigsten Männer Hollywoods

und muss nun ins Gefängnis.

Das Urteil, das die Jury in New York

gegen Weinstein fällte, lautet:

Schuldig.

Wegen Vergewaltigung und

sexueller Nötigung von zwei Frauen.

Mit den Vorwürfen

gegen den Film-Produzenten

kam vor zwei Jahren

die MeToo-Bewegung in Gang.

Da fanden zahlreiche Opfer den Mut,

das Erlebte öffentlich zu machen.

In dem Aufsehen erregenden Prozess

gegen Weinstein

wurden auch Anklagepunkte

fallengelassen.

Dennoch sieht die Staatsanwaltschaft

in dem Urteil ein wichtiges Signal.

Mit den Vorwürfen

gegen Harvey Weinstein

begann vor über zwei Jahren

die MeToo-Bewegung.

Heute endete für ihn

das Leben in Freiheit.

Weinstein wurde in zwei von fünf

Anklagepunkten schuldig gesprochen.

Die Geschworenen glauben:

Der Ex-Filmmogul

hat zwei Sexualverbrechen begangen.

Weinstein, bislang auf Kaution frei,

wurde noch im Gerichtssaal

in Handschellen gelegt.

Vergewaltigung ist Vergewaltigung,

egal ob von einem Fremden

oder in einer Arbeitsbeziehung.

Das ist die neue Lage

für Überlebende sexueller Verbrechen

in Amerika.

Im Fall von Jessica Mann

sprach die Jury Weinstein

der Vergewaltigung dritten Grades

schuldig.

Die Tat sei ohne Gewalt, aber auch

ohne Einverständnis geschehen.

Produktionsassistentin Mimi Haley

hatte er zum Oralsex gezwungen.

Daran hatten die Geschworenen

keine Zweifel.

Frauen haben das Recht,

Nein zu sagen.

Nein heißt Nein,

und ich habe Nein gesagt.

Bis zum Schluss

versuchte die Verteidigung,

Zeuginnen wie Annabella Sciorra

als unglaubwürdig darzustellen.

Gloria Allred vertritt

drei der sechs Zeuginnen.

Meine Klientinnen sollten

als Heldinnen der Frauenbewegung

und der Opfer betrachtet werden.

Sie haben unter Eid ausgesagt,

trotz der unfairen Attacken

auf ihre Glaubwürdigkeit.

Dennoch hat die Jury

zu einem Schuldspruch gefunden,

wenn auch nicht in allen Punkten.

Das Team der Verteidiger

hat angekündigt,

das Urteil nicht hinzunehmen.

Ihr Mandant sei zudem krank.

Die medizinische Situation

ist schwierig.

Wir kämpfen und werden

in die Berufung gehen.

Er hat nicht geweint,

ist nicht zusammengebrochen.

Er konnte es nur nicht glauben.

Er sagte: "Ich bin unschuldig,

wie kann das in Amerika passieren?"

Dutzende Frauen aus dem Filmbusiness

haben erfreut reagiert.

Endlich würden auch die Opfer gehört.

Vor dem New Yorker Gerichtsgebäude

wartete auch Ambra Gutierrez.

Sie hatte Weinstein 2015

wegen Belästigung angezeigt,

damals ohne Erfolg.

Endlich bewegen wir uns

in die richtige Richtung.

Weinstein muss im Gefängnis

auf die Verkündung

des Strafmaßes warten.

In L.A. wird bereits

an einer weiteren Anklage gearbeitet.

Das Logo am Konrad-Adenauer-Haus

mag noch leuchten.

Aber an der derzeitigen Strahlkraft

der CDU gibt es Zweifel.

Der Streit über den Umgang mit der

Linkspartei hat zur Krise geführt.

Das schlechte Abschneiden

bei der Wahl in Hamburg

hat auch nicht gerade beruhigt.

Nun ist die Suche nach dem

neuen Vorsitz nicht nur offen,

es droht ein offener Machtkampf

daraus zu werden.

Die neue Führung soll

schon am 25. April gewählt werden.

Es wird Zeit, dass die Kandidaten

aus der Deckung kommen.

Am Morgen beraten die CDU-Gremien

über die Nachfolgeregelung

in der Partei.

Schnell entscheiden sagt einer,

dem Ambitionen nachgesagt werden:

Wir regieren auch noch dieses Land.

Die Bürger haben die Erwartung,

dass die größte Regierungspartei

sich nicht monatelang

mit sich selbst beschäftigt.

Ein Team an der Spitze

wünschten sich viele,

vielleicht mit ihm als Vorsitzenden.

Auch Armin Laschet sagt bisher nicht,

ob er antritt.

Ein Grundproblem bleibt:

Eine Teamlösung

halte ich für richtig.

Das wird nur was, wenn nicht jeder

als Bedingung formuliert,

dass er Nr. 1 ist.

Ein Team,

in dem jeder Chef sein will:

Dieses Problem

konnte die CDU-Führung

offenbar nicht lösen.

Es wird Kampfkandidaturen geben

auf einem Sonder-Parteitag

Ende April.

Die Noch-Parteichefin stellt klar:

Auf dem Parteitag

wird ein neuer Vorsitzenden gewählt.

Damit ist auch das klare Signal

für den Kanzlerkandidaten der CDU

verbunden.

Moment mal, da reden wir auch mit,

heißt es aus der Schwesterpartei CSU.

Das richtige Timing heißt:

Jetzt die Führungsfrage klären,

den Parteivorsitz,

und die Kanzlerkandidatur

zu gegebenen Zeitpunkt.

Aber definitiv

nicht mehr in diesem Jahr.

Ob ihn das so beeindruckt?

Heute lässt er sich

als kanzlertauglich feiern.

Morgen will Friedrich Merz

seine Kandidatur

für den Parteivorsitz bekanntgeben.

Mich treibt kein Ehrgeiz oder etwas,

was rückwärtsgewandt ist.

Mich treibt die Frage um:

Wie können wir unserer Verantwortung

vor den Menschen in diesem Land

in den nächsten Jahren

gerecht werden?

Wer immer auf sie folgt:

Erst mal

bleibt Angela Merkel Kanzlerin.

Die Situation zerrt an den Nerven.

Dünnhäutig reagiert Kramp-Karrenbauer

auf Angriffe des Koalitionspartners

wegen derer angeblich ungeklärten

Haltung der CDU zur AfD.

Wenn der SPD-Generalsekretär

der Auffassung ist,

dass er uns

immer wieder angreifen muss:

Dann soll er die Konsequenz ziehen

und seine Partei auffordern,

diese Regierung zu verlassen.

Oder er soll

diese Angriffe einstellen.

Nach dem Abgang der Parteichefin

auch das Ende der Koalition?

Manchem möglichen Nachfolger

wäre das vielleicht sogar recht.

Die CDU auf der Suche

nach neuer Ordnung und Führung:

Ein Kommentar von Tina Hassel (WDR).

Wenn akute Gefahr

für Leib und Leben besteht,

bleibt manchmal

nur die Zangengeburt.

Auch bei der CDU, die vom Virus der

Selbstzerstörung geschüttelt wird,

scheint dies

die Ultima Ratio zu sein.

In knapp neun Wochen will man

nun den Richtungsstreit klären,

der seit Jahren unter Merkel

verdrängt wurde.

Wer soll ihr nachfolgen?

Was soll bleiben

von Merkels Kurs und Erbe?

Wofür steht die CDU noch?

Wie hält sie es

mit ganz rechts und ganz links,

wenn es für Wunschkoalitionen

nicht reicht?

Auf all das gibt es keine Antworten,

kein strategisches Kraftzentrum,

um das zu klären.

Die Kanzlerin

ist krachend gescheitert

mit der geordneten Übergabe.

Die Noch-Parteichefin

hat die Kontrolle verloren

und kaschiert das mit Angriffen

auf Koalitionspartner SPD.

Statt der erhofften Teamlösung,

ohne "Risiko und Nebenwirkungen",

droht nun eine Kampfabstimmung,

die die Partei zerreißen kann.

Wäre die Lage nicht so ernst,

könnte man lästern über den

christdemokratischen Hühnerhaufen.

Doch gerade jetzt

braucht unsere Demokratie

eine stabile Mitte

und eine Brandmauer nach rechts.

Da wäre es gut,

wenn die Chaostage in der CDU

bald ein Ende fänden.

Mit Merz kommt der zweite Kandidat

aus der Deckung.

Laschet und Spahn dürften folgen.

Wer dann unterliegt,

muss sich einreihen ins Team

oder für immer schweigen.

Und die Kanzlerin?

Die sollte auch dann loslassen,

wenn die Nachfolge

nicht in ihrem Sinne ist:

Spätestens

nach der EU-Ratspräsidentschaft.

Sonst greift das Virus

der Selbstzerstörung weiter um sich.

Tina Hassel.

Nach der Hamburger Bürgerschaftswahl

ist heute weiter ausgezählt worden.

Das vorläufige Ergebnis liegt vor,

mit einer bösen Überraschung

für die FDP.

Weitere Nachrichten:

Mit diesem Ergebnis ist klar:

Die FDP hat knapp den Einzug

in die Bürgerschaft verpasst

und bekam 4,9 Prozent der Stimmen.

Gestern hatte es so ausgesehen,

als überspringe die Partei

die Fünf-Prozent-Hürde.

Es war in einem Wahllokal zu

einer Auszählungspanne gekommen.

In Hamburg können SPD und Grüne

mit komfortabler Mehrheit

weiter regieren.

Hier die Zahlen:

Die rasche Ausbreitung

des Corona-Virus

hat weltweit Anleger verunsichert.

Der DAX gab am Montag

vier Prozent nach.

Der Goldpreis

stieg auf ein Rekordhoch.

Mehr dazu von Markus Gürne

aus der Frankfurter Börse.

Der DAX brach

um mehr als 500 Punkte ein

und Anleger verkauften Aktien.

Die Krisenwährung

verzeichnete einen Höhenflug:

Damit liegt der Goldpreis so hoch

wie zuletzt vor sieben Jahren.

In Euro erreichte der Goldpreis

im Tagesverlauf ein neues Rekordhoch:

Er könnte weitersteigen, wenn sich

die wirtschaftlichen Aussichten

aufgrund des Corona-Virus

weiter verschlechtern.

Selbst wenn sich die Corona-Epidemie

zügig eindämmen lässt,

werden die Folgen

noch eine Weile erheblich sein.

In London hat das Verfahren gegen den

WikiLeaks-Gründer Assange begonnen.

Die USA haben

seine Auslieferung beantragt.

Vor dem Gericht demonstrierten

Unterstützer des Australiers.

Sie betrachten das Verfahren

als Angriff auf die Pressefreiheit.

Die USA werfen Assange Spionage vor,

weil er geheimes Material

über Kriegseinsätze im Irak

und in Afghanistan veröffentlichte.

Ihm droht eine Höchststrafe

von bis zu 175 Jahre Haft.

Zum Anfang unserer Sendung haben wir

über die schrecklichen Ereignisse

in Volkmarsen berichtet.

Zum Ende möchten wir Ihnen Bilder

von den fröhlichen Menschen zeigen,

die bei den Rosenmontagsumzügen

ausgelassen gefeiert haben.

Die Wagen wie immer auch politisch:

In Mainz mit Donald Trump

als Brandstifter in Engelsgestalt,

in Köln beweinte der Dom

die Opfer von Hanau.

Der Düsseldorfer Umzug

zeigte Rassismus als tödliche Waffe.

Hier dazuzugehören,

ist eine große Ehre:

Das Kölner Dreigestirn,

die obersten Vertreter der Jecken,

die jedes Jahr neu bestimmt werden.

In der Mitte

Prinz Christian II.,

an seiner Seite Jungfrau Griet

und Bauer Frank.

Als Prinz Karneval

fliegen einem die Herzen nur so zu,

und das nicht nur zum Höhepunkt

der Saison am Rosenmontag.

Die große Ehre ist

auch eine große Verpflichtung.

Davon hat er lang geträumt:

Eimol Prinz zu sin.

Jetzt kann

Immobilienmakler Christian Krath

den Traum

vieler Kölner Karnevalisten leben.

Genauso wie Bauer Frank

und Jungfrau Griet alias Ralf -

das diesjährige Kölner Dreigestirn.

Das wird der Tag unseres Lebens,

das ist pure Freude.

Kein negativer Gedanke,

heute ist nur Freude.

Es geht aber nicht nur

um Fototermine und Kamellewerfen.

Das Dreigestirn tourt durch

eine monatelange Regentschaft,

420 Termine.

Wie am Mittwoch vor Weiberfastnacht

im Kindergarten heißt es immer:

♪ Kölle Alaaf, Alaaf

Kölle Alaaf ♪

Mit der Prinzenkolonne

hat die jecke Prominenz eine Mission:

Gute Laune unters Volk bringen -

das närrische Geschenk

der Oberjecken.

Ich gehe in jeden Saal,

alle haben es gleich verdient.

'ne Mädchensitzung, 'ne große

Prunksitzung oder 'n Kindergarten:

Alle haben 100 % verdient.

♪ Mir sin das Dreijestirn ♪

Sie sind das Dreigestirn,

jeder will eine Audienz:

Finanzdirektion, Seniorenheim,

Prunksitzung oder Frauengefängnis.

Wer die Karnevalszeit

als Narrenchef erleben will,

braucht Kraft, Zeit und Geld.

Wie viel: ein Geheimnis.

Finanziert durch sie selber,

ihren Verein und das Festkomitee,

das das Dreigestirn

in einem internen Casting bestimmt.

Dann haben wir irgendwann gesacht,

wir riskieren es.

Das ist über zwei Jahre her,

als wir uns entschieden haben.

Seitdem haben wir

die Tage rückwärts gezählt.

Als die Jungs mich mal fragten,

ob ich mir vorstellen kann,

die Jungfrau in Köln zu werden.

Da habe ich gesagt:

Wenn, dann nur wir drei.

Wir begrüßen den Prinz Karneval

2020, Prinz Christian II.

Abends ist der Karneval

voll von Sitzungen

mit Prunk, Glorie und viel Spaß.

Hier werden sie

als Superstars gefeiert,

sind aber bescheiden.

Wir sin nit

die Superstars des Karnevals.

Dat sin die kölsche Jecke.

Ihr macht es uns so leicht, und wir

sind stolz, dass wir es sein dürfen:

Euer Kölner Dreigestirn!

In zwei Tagen

endet Christians Traum.

Dann ist Aschermittwoch

und bekanntlich alles vorbei.

Mir kommen die Tränen,

wenn ich daran denke,

dass es bald vorbei ist.

Ich werd im Herzen

immer Prinz Karneval bleiben.

Und mit meinen Freunden werden wir

immer das Dreigestirn 2020 bleiben.

Solange genießen sie noch

die letzten Stunden ihres Traums.

Nicht so traumhaft war dagegen

das Wetter an diesem Rosenmontag.

Wie sieht es da im Endspurt

des Karnevals aus, Claudia?

Dem vorherigen Beitrag

folgend, sage ich:

Es regnet weiter.

Richtiges Aprilwetter.

Es hat im Februar

aber schon ordentlich geregnet.

Es wird immer wieder Schauer geben.

Es regnet vor allem

über der Mitte Deutschlands.

Der Regen kommt

weiter nach Süden voran.

Die ganzen nächsten Tage

immer wieder Schauer.

Im Süden bleibt es

längere Zeit trocken.

An der Küste ist es stürmisch.

Das bleibt auch morgen so.

Direkt an den Inseln kann es

sogar schwere Sturmböen geben.

Morgen vereinzelt auch Schnee.

Die nächsten Tage Schauer,

Graupel und Schnee.

Es kommen immer wieder Schauer,

auch einzelne Gewitter.

Das gilt auch am Donnerstag.

Die kommen bis ins Flachland heran.

Das war's von uns zu später Stunde.

Hier im Ersten geht es weiter

mit dem Tatort aus dem Schwarzwald.

Die nächsten Nachrichten

gegen 1.30 Uhr.

Wir sind morgen wieder da, zur

gewohnten Sendezeit um 22.15 Uhr.

Bis dahin.

Copyright Untertitel: NDR 2020

Sendung: tagesthemen 24.02.2020 23:30 Uhr - Auto fährt in Nordhessen Broadcast: tagesthemen 24.02.2020 23:30 - Car drives in northern Hesse Programa: tagesthemen 24.02.2020 23:30 - Paseos en coche por el norte de Hesse Émission : tagesthemen 24.02.2020 23:30 - Une voiture roule dans le nord de la Hesse Programma: tagesthemen 24.02.2020 23:30 - Autoritten in Noord-Hessen Программа: tagesthemen 24.02.2020 23:30 - Автомобильные поездки по северному Гессену Program: tagesthemen 24.02.2020 23:30 - Bilutflykter i norra Hessen Program: tagesthemen 24.02.2020 23:30 - Kuzey Hessen'de araba sürüşleri 广播:tagesthemen 2020 年 2 月 24 日晚上 11:30 - 黑森州北部的汽车行驶

Themen der Sendung: Auto fährt in Nordhessen in Karnevalsumzug, Corona-Ausbruch in Italien, Bundesregierung rechnet mit möglicher Ausbreitung des Coronavirus, Urteil im Weinstein-Prozess: Der Schuldspruch der Jury, CDU steuert auf Kampfkandidatur um Parteivorsitz zu, Der Kommentar, Weitere Meldungen im Überblick, Die Jecken sind los: Hunderttausende feiern Rosenmontag, Das Wetter

-------------------------

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit den tagesthemen.

Heute im Studio: Ingo Zamperoni

Willkommen zu den tagesthemen

am Ende eines Rosenmontags,

der im Zeichen von Ausgelassenheit

hätte stehen sollen.

Der in Nordhessen aber

zu einem tragischen Tag des Schocks

und des Entsetzens wurde.

Während die Menschen dem Umzug

im Städtchen Volksmarsen zujubelten,

raste ein 29-Jähriger

mit einem Auto in die Menge.

Er verletzte etwa 30 Menschen,

einige sehr schwer.

Nach wie vor herrscht Unklarheit

über mögliche Motive des Täters,

der unmittelbar nach dem Vorfall

festgenommen wurde.

Wegen der unübersichtlichen Lage

wurden alle Rosenmontags-Umzüge

in Hessen abgebrochen.

Volkmarsen befindet sich etwa

30 Kilometer von Kassel entfernt.

Über ein Städtchen

in Trauer und Fassungslosigkeit.

Am späten Abend versucht

Manuela Madner das zu fassen,

was mit ihrer Familie passiert ist.

Mein Neffe hat Schürfwunden,

meine Nichte sämtliche Prellungen.

Das Auto hat meine Nichte

komplett mitgenommen.

Wir dachten immer,

in Volkmarsen passiert so was nicht.

Gegen 14.30 Uhr wird in Volkmarsen

aus Fröhlichkeit Fassungslosigkeit.

Wenige Minuten zuvor war

ein 29-Jähriger mit einem Mercedes

mitten in den Rosenmontagsumzug

gefahren.

Der ist mit Vollgas in

die Menschenmenge reingefahren.

Ich hatte das Gefühl,

der gibt immer mehr Gas.

Die Leute sind umgeflogen

wie Papier.

Ein paar Sekunden Totenstille,

dann haben alle geschrien.

Rund 30 Menschen verletzt der Fahrer

teilweise schwer, darunter Kinder.

Am späten Nachmittag ist klar,

der Fahrer kommt

aus dem 7000-Einwohner-Ort.

Der Mann soll mit dem Wagen

quer durch die Leute gefahren sein,

bis er in der Menschenmenge

zum Stehen kam.

Wir gehen von einem

vorsätzlichen Tatgeschehen aus.

Mehr kann ich nicht sagen.

Warum gehen Sie vom Vorsatz aus?

Weil Zeugen beobachtet haben,

dass er bewusst in

diese Menschengruppe gefahren ist.

Die Polizei

nimmt den Mann vor Ort fest.

Er soll wegen seiner Verletzungen

noch nicht vernehmungsfähig sein.

Die Generalstaatsanwaltschaft

ermittelt.

Hessens Innenminister zeigt sich

am Abend betroffen.

Es ist eine furchtbare,

schreckliche Tat an Menschen,

die nur unbeschwert

Karneval feiern wollten.

Unsere Gedanken sind

bei den Opfern und ihren Familien.

Wir wünschen ihnen

baldige Genesungen.

Wir haben die Ermittlungen

hier fortgeführt.

Sie werden

in alle Richtungen laufen.

Bis in den Abend hinein

ist die Spurensicherung vor Ort.

Auch Stunden nach der Tat

ist der kleine Ort im Schockzustand.

Daniel Mauke in Volkmarsen:

Was ist mittlerweile über

die Hintergründe der Tat bekannt?

Die Ermittlungen

laufen in alle Richtungen.

Es gibt keine Hinweise

auf eine politisch motivierte Tat.

Ein Anschlag kann

nicht ausgeschlossen werden.

Es gab heute Abend

eine weitere Festnahme.

Ein Mann wurde festgenommen.

Es ist noch unklar, ob er ein

Tatverdächtiger oder ein Zeuge ist.

Vor rund 1,5 Stunden gab es

eine weitere Wohnungsdurchsuchung.

Es wurde die Wohnung

einer nahen Familienangehörigen

des mutmaßlichen Täters durchsucht.

Wir haben mit vielen Nachbarn

und Anwohnern gesprochen.

Der Mann wird als ruhig und fast

schon isoliert lebend beschrieben.

Warum er die Tat begangen hat,

ist völlig unklar.

Es gilt abzuwarten.

Mit Mundschutz, aber diese Spur

von Normalität ist noch geblieben:

Touristen beim Selfie

vor dem Mailänder Dom.

Sonst ist viel anders,

seit am Wochenende ein Anstieg

von Corona-Infektionen

in Norditalien bekannt wurde.

Das Virus breitet sich

offenbar weiter aus.

Nach dem Ursprungsland China

ist Südkorea am stärksten betroffen.

Der Iran meldete heute

weitere Todesfälle.

Italien wurde mit 220 Ansteckungen

zum größten Infektionsherd Europas.

Sieben Tote

gibt es dort mittlerweile.

Um das Virus einzudämmen,

wurden in der Lombardei und Venetien

Ortschaften abgeriegelt.

An der Grenze zur "roten Zone" –

kurz vor Casalpusterlengo

in der Lombardei.

Es gibt strenge Kontrollen.

Dieser Mann

möchte seinen Sohn (15) abholen.

Er ist beim Opa im Sperrgebiet –

und muss dort bleiben.

Mein Sohn wohnt bei mir,

sitzt da aber fest.

Gestern war das Chaos

hier noch nicht.

Der Polizist erlaubt ihm nicht,

seinen Sohn abzuholen.

Bilder aus dem Städtchen,

das niemand verlassen darf.

In dieses Geschäft lässt der Besitzer

nur vier Kunden zugleich.

Die Apotheke:

Eines der wichtigsten Ziele

in dem abgeriegelten Ort,

der fast einer Geisterstadt gleicht.

Viele Menschen hoffen,

dass das normale Leben

bald wieder einkehrt.

Jetzt haben wir uns an den Notstand

gewöhnt und hoffen nur,

dass die Supermärkte

bald aufgefüllt werden.

Sonst haben wir keine Probleme.

In Norditalien

läuft das Krisenmanagement.

In Padua

lassen sich viele Menschen testen,

um Gewissheit zu haben.

In Mailands chinesischem Viertel:

Schutzmasken und Desinfektionsmittel

ausverkauft.

Zuerst kauften die Chinesen ein

und schickten alles nach China.

Jetzt versorgten sich

aber auch die Italiener.

Sie kaufen jetzt viel Paracetamol

und andere Medikamente.

Sie haben Angst, dass sie auch hier

die Straßen abriegeln,

Läden schließen - wie in China.

Obwohl Mailand

noch nicht abgeriegelt ist,

öffneten viele Geschäftsleute

gar nicht erst ihre Läden.

Die Angst vor dem Virus

herrscht offenbar auch in Genua.

Es kommt zu Hamsterkäufen.

In diesem Supermarkt:

fast nur noch leere Regale.

Die Nudel-Regale sind leer.

Nicht mal

zu Beginn des Zweiten Weltkriegs

brach so eine Panik aus.

Nicht überall herrscht Panik.

In Padua wollen sich die Leute

nicht verrückt machen lassen.

Auch wenn die Zahl der Infektionen

in Italien weiter steigt:

Sie genießen den Feierabend.

Soweit die Lage also in Italien.

Und wie sieht es

diesseits der Alpen aus?

Welche Auswirkungen

hat die Tatsache,

dass es auch in Europa

zu mehr Corona-Infektionen kommt?

Freie Fahrt an der

deutsch-österreichischen Grenze.

Der Verkehr läuft wie immer.

Dabei ist Italien mit den meisten

bestätigten Corona-Fällen in Europa

keine 200 km entfernt.

Normalbetrieb auch beim Zugverkehr.

In Rosenheim wird nicht kontrolliert.

Das Virus stoppe nicht an Grenzen,

sagt Gesundheitsminister Spahn.

Nationale Alleingänge

seien keine sinnvolle Option.

Klar sei aber:

Die Corona-Epidemie

ist in Europa angekommen.

Deshalb müssen wir damit rechnen,

dass sie sich auch

in Deutschland ausbreiten kann.

Jeder kann einen Beitrag leisten

zu seinem eigenen

und zum Schutz der Mitbürger:

Durch Händewaschen,

durch Hustenhygiene.

Österreichs Behörden sind nervöser.

Gestern wurden am Brenner

zwei Züge aus Venedig gestoppt.

Der Grund: zwei deutsche Frauen

an Bord mit Fieber und Husten.

Erst nach einem negativen Schnelltest

durften die Züge weiterfahren.

In Deutschland vertraut man

auf ein funktionierendes

Gesundheitssystem.

Der Präsident

des Robert-Koch-Instituts

erinnert

an die Grippewelle 2017/2018.

Das hat das Gesundheitssystem

bewältigt.

Das waren 45.000

zusätzliche Krankenhausaufenthalte.

Auf der anästhesiologischen

Intensivstation in Großhadern

werden

viele Grippepatienten behandelt.

Man sieht sich auch auf

das Corona-Virus gut vorbereitet.

Auch wir werden Patienten bekommen.

So wie wir Erfahrung

und Routine haben

mit der Therapie von Patienten

mit 'ner schweren Influenza.

Wir sind darauf eingerichtet.

Zur Versorgung vieler

Intensivpatienten gibt es Pläne.

Um Kapazitäten

für schwere Corona-Fälle zu schaffen,

könnten in Großhadern weniger

dringliche OPs verschoben werden.

Das habe ich

mit Alexander Kekule vertieft.

Er ist Virologe

am Uni-Klinikum in Halle/Saale

und aus München zugeschaltet.

Guten Abend, Herr Kekule.

Guten Abend.

Könnte es sein, dass es hierzulande

weitere Infektionsherde gibt,

die noch nicht ausgebrochen sind?

Das ist nicht auszuschließen,

aber nicht wahrscheinlich.

Wenn es einen

größeren Infektionsherd gäbe,

müssten mindestens einer

oder zwei Schwerkranke dabei sein.

Die würden wir früher

oder später feststellen.

In Norditalien

werden Städte abgeriegelt.

In Deutschland heißt es:

Abwarten, Hände waschen,

in die Armbeugen niesen.

Reicht das als Prävention?

Was in Norditalien passiert ist,

hätte auch hier passieren können.

Wir sind nicht besser vorbereitet

als die Italiener.

Dort gab es am Anfang

Infektionskrankheiten,

die man als normale Erkältung

verstanden hat.

Die Menschen haben sich nicht

von Infektionen geschützt,

sind zum Arzt gegangen.

Die ersten schweren Erkrankungen

wurden als Grippe

oder ähnliches diagnostiziert.

Erst spät hat man

auf Corona-Virus getestet.

Das ist zu spät passiert.

Ich möchte nicht,

dass wir in Deutschland

in 'ne ähnliche Situation kommen.

Was lernen wir daraus,

was in Italien passiert ist?

Mein Vorschlag ist

eine flächendeckende Diagnostik.

Dass wir alle Fälle, die aussehen

wie eine schwere Grippe,

automatisch auf

das Corona-Virus testen.

Es ist die einzige Möglichkeit, um

ein Netz über Deutschland zu legen

und einen Ausbruch

frühzeitig zu erkennen.

Es ist ein Riesenunterschied,

ob man den Ausbruch erkennt,

wenn man 30 Fälle hat.

Dann kann das Gesundheitsamt

die Kontakte nachverfolgen

und die Zigarette austreten,

bevor es zum Waldbrand kommt.

Wenn wir aber 300 Fälle haben,

sind die Gesundheitsbehörden

schnell überfordert.

Wo stehen wir da derzeit?

Wir haben bei den Krankenhäusern

Pandemie-Pläne für den Fall,

dass mehrere Patienten

behandelt werden müssen.

Diese Hochinfektionszentren,

wo die ersten Patienten hinkamen,

da gibt es insgesamt

60 Plätze maximal.

Wenn wir italienischen Verhältnisse

hätten,

müssten normale Krankenhäuser

schnell solche Patienten behandeln.

Man weiß, dass gesundes Personal

im mittleren Lebensalter

viel gefährdeter ist

als bei der Grippe.

Es gibt keine Impfung,

keine natürliche Immunität.

Und es gibt keine Medikamente

gegen Corona-Virus.

Das wäre eine schwere

psychische Belastung fürs Personal.

Man muss mit dem Personal üben, dass

man solche Patienten so behandelt,

dass die Mitarbeiter

sich selbst nicht gefährden.

Was halten Sie

von Grenzabriegelungen, de cierres de fronteras,

um uns in Deutschland zu schützen?

Das ist sinnlos.

Was in Italien und an der Grenze

zu Österreich mit dem Zug passierte,

ist Quatsch.

Die Erreger können

auf so vielen Wegen kommen,

dass wir nicht wie die USA

unsere Grenzen abriegeln können.

Wir müssen damit rechnen,

dass die Erreger im Land sind

und müssen sie

im Land feststellen können.

Vielen Dank für das Gespräch.

Sehr gerne.

Er war einer

der mächtigsten Männer Hollywoods

und muss nun ins Gefängnis.

Das Urteil, das die Jury in New York

gegen Weinstein fällte, lautet:

Schuldig.

Wegen Vergewaltigung und

sexueller Nötigung von zwei Frauen.

Mit den Vorwürfen

gegen den Film-Produzenten

kam vor zwei Jahren

die MeToo-Bewegung in Gang.

Da fanden zahlreiche Opfer den Mut,

das Erlebte öffentlich zu machen.

In dem Aufsehen erregenden Prozess

gegen Weinstein

wurden auch Anklagepunkte

fallengelassen.

Dennoch sieht die Staatsanwaltschaft

in dem Urteil ein wichtiges Signal.

Mit den Vorwürfen

gegen Harvey Weinstein

begann vor über zwei Jahren

die MeToo-Bewegung.

Heute endete für ihn

das Leben in Freiheit.

Weinstein wurde in zwei von fünf

Anklagepunkten schuldig gesprochen.

Die Geschworenen glauben:

Der Ex-Filmmogul

hat zwei Sexualverbrechen begangen.

Weinstein, bislang auf Kaution frei,

wurde noch im Gerichtssaal

in Handschellen gelegt.

Vergewaltigung ist Vergewaltigung,

egal ob von einem Fremden

oder in einer Arbeitsbeziehung.

Das ist die neue Lage

für Überlebende sexueller Verbrechen

in Amerika.

Im Fall von Jessica Mann

sprach die Jury Weinstein

der Vergewaltigung dritten Grades

schuldig.

Die Tat sei ohne Gewalt, aber auch

ohne Einverständnis geschehen.

Produktionsassistentin Mimi Haley

hatte er zum Oralsex gezwungen.

Daran hatten die Geschworenen

keine Zweifel.

Frauen haben das Recht,

Nein zu sagen.

Nein heißt Nein,

und ich habe Nein gesagt.

Bis zum Schluss

versuchte die Verteidigung,

Zeuginnen wie Annabella Sciorra

als unglaubwürdig darzustellen.

Gloria Allred vertritt

drei der sechs Zeuginnen.

Meine Klientinnen sollten

als Heldinnen der Frauenbewegung

und der Opfer betrachtet werden.

Sie haben unter Eid ausgesagt,

trotz der unfairen Attacken

auf ihre Glaubwürdigkeit.

Dennoch hat die Jury

zu einem Schuldspruch gefunden,

wenn auch nicht in allen Punkten.

Das Team der Verteidiger

hat angekündigt,

das Urteil nicht hinzunehmen.

Ihr Mandant sei zudem krank.

Die medizinische Situation

ist schwierig.

Wir kämpfen und werden

in die Berufung gehen.

Er hat nicht geweint,

ist nicht zusammengebrochen.

Er konnte es nur nicht glauben.

Er sagte: "Ich bin unschuldig,

wie kann das in Amerika passieren?"

Dutzende Frauen aus dem Filmbusiness

haben erfreut reagiert.

Endlich würden auch die Opfer gehört.

Vor dem New Yorker Gerichtsgebäude

wartete auch Ambra Gutierrez.

Sie hatte Weinstein 2015

wegen Belästigung angezeigt,

damals ohne Erfolg.

Endlich bewegen wir uns

in die richtige Richtung.

Weinstein muss im Gefängnis

auf die Verkündung

des Strafmaßes warten.

In L.A. wird bereits

an einer weiteren Anklage gearbeitet.

Das Logo am Konrad-Adenauer-Haus

mag noch leuchten.

Aber an der derzeitigen Strahlkraft

der CDU gibt es Zweifel.

Der Streit über den Umgang mit der

Linkspartei hat zur Krise geführt.

Das schlechte Abschneiden

bei der Wahl in Hamburg

hat auch nicht gerade beruhigt.

Nun ist die Suche nach dem

neuen Vorsitz nicht nur offen,

es droht ein offener Machtkampf

daraus zu werden.

Die neue Führung soll

schon am 25. April gewählt werden.

Es wird Zeit, dass die Kandidaten

aus der Deckung kommen.

Am Morgen beraten die CDU-Gremien

über die Nachfolgeregelung

in der Partei.

Schnell entscheiden sagt einer,

dem Ambitionen nachgesagt werden:

Wir regieren auch noch dieses Land.

Die Bürger haben die Erwartung,

dass die größte Regierungspartei

sich nicht monatelang

mit sich selbst beschäftigt.

Ein Team an der Spitze

wünschten sich viele,

vielleicht mit ihm als Vorsitzenden.

Auch Armin Laschet sagt bisher nicht,

ob er antritt.

Ein Grundproblem bleibt:

Eine Teamlösung

halte ich für richtig.

Das wird nur was, wenn nicht jeder

als Bedingung formuliert,

dass er Nr. 1 ist.

Ein Team,

in dem jeder Chef sein will:

Dieses Problem

konnte die CDU-Führung

offenbar nicht lösen.

Es wird Kampfkandidaturen geben

auf einem Sonder-Parteitag

Ende April.

Die Noch-Parteichefin stellt klar:

Auf dem Parteitag

wird ein neuer Vorsitzenden gewählt.

Damit ist auch das klare Signal

für den Kanzlerkandidaten der CDU

verbunden.

Moment mal, da reden wir auch mit,

heißt es aus der Schwesterpartei CSU.

Das richtige Timing heißt:

Jetzt die Führungsfrage klären,

den Parteivorsitz,

und die Kanzlerkandidatur

zu gegebenen Zeitpunkt.

Aber definitiv

nicht mehr in diesem Jahr.

Ob ihn das so beeindruckt?

Heute lässt er sich

als kanzlertauglich feiern.

Morgen will Friedrich Merz

seine Kandidatur

für den Parteivorsitz bekanntgeben.

Mich treibt kein Ehrgeiz oder etwas,

was rückwärtsgewandt ist. lo que está mirando hacia atrás

Mich treibt die Frage um:

Wie können wir unserer Verantwortung

vor den Menschen in diesem Land

in den nächsten Jahren

gerecht werden?

Wer immer auf sie folgt:

Erst mal

bleibt Angela Merkel Kanzlerin.

Die Situation zerrt an den Nerven.

Dünnhäutig reagiert Kramp-Karrenbauer

auf Angriffe des Koalitionspartners

wegen derer angeblich ungeklärten

Haltung der CDU zur AfD.

Wenn der SPD-Generalsekretär

der Auffassung ist,

dass er uns

immer wieder angreifen muss:

Dann soll er die Konsequenz ziehen

und seine Partei auffordern,

diese Regierung zu verlassen.

Oder er soll

diese Angriffe einstellen.

Nach dem Abgang der Parteichefin

auch das Ende der Koalition?

Manchem möglichen Nachfolger

wäre das vielleicht sogar recht.

Die CDU auf der Suche

nach neuer Ordnung und Führung:

Ein Kommentar von Tina Hassel (WDR).

Wenn akute Gefahr

für Leib und Leben besteht,

bleibt manchmal

nur die Zangengeburt.

Auch bei der CDU, die vom Virus der

Selbstzerstörung geschüttelt wird,

scheint dies

die Ultima Ratio zu sein.

In knapp neun Wochen will man

nun den Richtungsstreit klären,

der seit Jahren unter Merkel

verdrängt wurde.

Wer soll ihr nachfolgen?

Was soll bleiben

von Merkels Kurs und Erbe?

Wofür steht die CDU noch?

Wie hält sie es

mit ganz rechts und ganz links,

wenn es für Wunschkoalitionen

nicht reicht?

Auf all das gibt es keine Antworten,

kein strategisches Kraftzentrum,

um das zu klären.

Die Kanzlerin

ist krachend gescheitert

mit der geordneten Übergabe.

Die Noch-Parteichefin

hat die Kontrolle verloren

und kaschiert das mit Angriffen

auf Koalitionspartner SPD.

Statt der erhofften Teamlösung,

ohne "Risiko und Nebenwirkungen",

droht nun eine Kampfabstimmung,

die die Partei zerreißen kann.

Wäre die Lage nicht so ernst,

könnte man lästern über den

christdemokratischen Hühnerhaufen. Pila De Pollo Cristiano Demócrata.

Doch gerade jetzt

braucht unsere Demokratie

eine stabile Mitte

und eine Brandmauer nach rechts.

Da wäre es gut,

wenn die Chaostage in der CDU

bald ein Ende fänden.

Mit Merz kommt der zweite Kandidat

aus der Deckung.

Laschet und Spahn dürften folgen.

Wer dann unterliegt,

muss sich einreihen ins Team

oder für immer schweigen.

Und die Kanzlerin?

Die sollte auch dann loslassen,

wenn die Nachfolge

nicht in ihrem Sinne ist:

Spätestens

nach der EU-Ratspräsidentschaft.

Sonst greift das Virus

der Selbstzerstörung weiter um sich.

Tina Hassel.

Nach der Hamburger Bürgerschaftswahl

ist heute weiter ausgezählt worden.

Das vorläufige Ergebnis liegt vor,

mit einer bösen Überraschung

für die FDP.

Weitere Nachrichten:

Mit diesem Ergebnis ist klar:

Die FDP hat knapp den Einzug

in die Bürgerschaft verpasst

und bekam 4,9 Prozent der Stimmen.

Gestern hatte es so ausgesehen,

als überspringe die Partei

die Fünf-Prozent-Hürde.

Es war in einem Wahllokal zu

einer Auszählungspanne gekommen.

In Hamburg können SPD und Grüne

mit komfortabler Mehrheit

weiter regieren.

Hier die Zahlen:

Die rasche Ausbreitung

des Corona-Virus

hat weltweit Anleger verunsichert.

Der DAX gab am Montag

vier Prozent nach.

Der Goldpreis

stieg auf ein Rekordhoch.

Mehr dazu von Markus Gürne

aus der Frankfurter Börse.

Der DAX brach

um mehr als 500 Punkte ein

und Anleger verkauften Aktien.

Die Krisenwährung

verzeichnete einen Höhenflug:

Damit liegt der Goldpreis so hoch

wie zuletzt vor sieben Jahren.

In Euro erreichte der Goldpreis

im Tagesverlauf ein neues Rekordhoch:

Er könnte weitersteigen, wenn sich

die wirtschaftlichen Aussichten

aufgrund des Corona-Virus

weiter verschlechtern.

Selbst wenn sich die Corona-Epidemie

zügig eindämmen lässt,

werden die Folgen

noch eine Weile erheblich sein.

In London hat das Verfahren gegen den

WikiLeaks-Gründer Assange begonnen.

Die USA haben

seine Auslieferung beantragt.

Vor dem Gericht demonstrierten

Unterstützer des Australiers.

Sie betrachten das Verfahren

als Angriff auf die Pressefreiheit.

Die USA werfen Assange Spionage vor,

weil er geheimes Material

über Kriegseinsätze im Irak

und in Afghanistan veröffentlichte.

Ihm droht eine Höchststrafe

von bis zu 175 Jahre Haft.

Zum Anfang unserer Sendung haben wir

über die schrecklichen Ereignisse

in Volkmarsen berichtet.

Zum Ende möchten wir Ihnen Bilder

von den fröhlichen Menschen zeigen,

die bei den Rosenmontagsumzügen

ausgelassen gefeiert haben.

Die Wagen wie immer auch politisch:

In Mainz mit Donald Trump

als Brandstifter in Engelsgestalt,

in Köln beweinte der Dom

die Opfer von Hanau.

Der Düsseldorfer Umzug

zeigte Rassismus als tödliche Waffe.

Hier dazuzugehören,

ist eine große Ehre:

Das Kölner Dreigestirn,

die obersten Vertreter der Jecken,

die jedes Jahr neu bestimmt werden.

In der Mitte

Prinz Christian II.,

an seiner Seite Jungfrau Griet

und Bauer Frank.

Als Prinz Karneval

fliegen einem die Herzen nur so zu,

und das nicht nur zum Höhepunkt

der Saison am Rosenmontag.

Die große Ehre ist

auch eine große Verpflichtung.

Davon hat er lang geträumt:

Eimol Prinz zu sin.

Jetzt kann

Immobilienmakler Christian Krath

den Traum

vieler Kölner Karnevalisten leben.

Genauso wie Bauer Frank

und Jungfrau Griet alias Ralf -

das diesjährige Kölner Dreigestirn.

Das wird der Tag unseres Lebens,

das ist pure Freude.

Kein negativer Gedanke,

heute ist nur Freude.

Es geht aber nicht nur

um Fototermine und Kamellewerfen.

Das Dreigestirn tourt durch

eine monatelange Regentschaft,

420 Termine.

Wie am Mittwoch vor Weiberfastnacht

im Kindergarten heißt es immer:

♪ Kölle Alaaf, Alaaf

Kölle Alaaf ♪

Mit der Prinzenkolonne

hat die jecke Prominenz eine Mission:

Gute Laune unters Volk bringen -

das närrische Geschenk

der Oberjecken.

Ich gehe in jeden Saal,

alle haben es gleich verdient.

'ne Mädchensitzung, 'ne große

Prunksitzung oder 'n Kindergarten:

Alle haben 100 % verdient.

♪ Mir sin das Dreijestirn ♪

Sie sind das Dreigestirn,

jeder will eine Audienz:

Finanzdirektion, Seniorenheim,

Prunksitzung oder Frauengefängnis.

Wer die Karnevalszeit

als Narrenchef erleben will,

braucht Kraft, Zeit und Geld.

Wie viel: ein Geheimnis.

Finanziert durch sie selber,

ihren Verein und das Festkomitee,

das das Dreigestirn

in einem internen Casting bestimmt.

Dann haben wir irgendwann gesacht, Entonces en algún momento dijimos

wir riskieren es.

Das ist über zwei Jahre her,

als wir uns entschieden haben.

Seitdem haben wir

die Tage rückwärts gezählt.

Als die Jungs mich mal fragten,

ob ich mir vorstellen kann,

die Jungfrau in Köln zu werden.

Da habe ich gesagt:

Wenn, dann nur wir drei.

Wir begrüßen den Prinz Karneval

2020, Prinz Christian II.

Abends ist der Karneval

voll von Sitzungen

mit Prunk, Glorie und viel Spaß.

Hier werden sie

als Superstars gefeiert,

sind aber bescheiden.

Wir sin nit

die Superstars des Karnevals.

Dat sin die kölsche Jecke.

Ihr macht es uns so leicht, und wir

sind stolz, dass wir es sein dürfen:

Euer Kölner Dreigestirn!

In zwei Tagen

endet Christians Traum.

Dann ist Aschermittwoch

und bekanntlich alles vorbei.

Mir kommen die Tränen,

wenn ich daran denke,

dass es bald vorbei ist.

Ich werd im Herzen

immer Prinz Karneval bleiben.

Und mit meinen Freunden werden wir

immer das Dreigestirn 2020 bleiben.

Solange genießen sie noch

die letzten Stunden ihres Traums.

Nicht so traumhaft war dagegen

das Wetter an diesem Rosenmontag.

Wie sieht es da im Endspurt

des Karnevals aus, Claudia?

Dem vorherigen Beitrag

folgend, sage ich:

Es regnet weiter.

Richtiges Aprilwetter.

Es hat im Februar

aber schon ordentlich geregnet.

Es wird immer wieder Schauer geben.

Es regnet vor allem

über der Mitte Deutschlands.

Der Regen kommt

weiter nach Süden voran.

Die ganzen nächsten Tage

immer wieder Schauer.

Im Süden bleibt es

längere Zeit trocken.

An der Küste ist es stürmisch.

Das bleibt auch morgen so.

Direkt an den Inseln kann es

sogar schwere Sturmböen geben.

Morgen vereinzelt auch Schnee.

Die nächsten Tage Schauer,

Graupel und Schnee.

Es kommen immer wieder Schauer,

auch einzelne Gewitter.

Das gilt auch am Donnerstag.

Die kommen bis ins Flachland heran.

Das war's von uns zu später Stunde.

Hier im Ersten geht es weiter

mit dem Tatort aus dem Schwarzwald.

Die nächsten Nachrichten

gegen 1.30 Uhr.

Wir sind morgen wieder da, zur

gewohnten Sendezeit um 22.15 Uhr.

Bis dahin.

Copyright Untertitel: NDR 2020