Prof. Miriam Meckel: Mein Kopf gehört mir - Brainhacking
Wir müssen, so warnt Miriam Meckel, Direktorin des Instituts für Medien- und Kommunikationsmanagement an der Universität St. Gallen und Herausgeberin der Wirtschaftswoche, die Autonomie über unseren Kopf behalten - als Privatsphäre des Denkens, als Kreativraum und Refugium des Bewusstseins.
Die Tele Akademie ist heute an der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Miriam Meckel ist Direktorin des Instituts für Medien und Kommunikationsmanagement an der Universität Sankt Gallen. Sie ist außerdem als Publizistin und Herausgeberin der Wirtschaftswoche tätig. Professor Dr. Miriam Meckel spricht zum Thema. Mein Kopf gehört mir. Die schöne neue Welt des Brain Hacking.
Ich freue mich sehr, dass ich heute Abend hier sein kann in Heidelberg, in einem wirklich wunderbaren Raum, in einer Universität, die eine der ältesten Deutschlands ist und die dafür steht, was an Universitäten üblicherweise geschieht. An Universitäten beschäftigen wir uns mit Intelligenz. Wir beschäftigen uns mit dem menschlichen Geist. Der menschliche Geist beschäftigt sich damit, was in der Welt geschieht, wie er die Welt interpretieren kann, wie er die Welt verändern kann. Menschliche Intelligenz ist die Grundlage von allem, was wir an einer Universität erleben. Und das ist eine ganz besonders schöne Grundlage, die ich übrigens in meinem Leben auch immer sehr genossen habe und noch genieße. Wenn Sie heute an Universitäten kommen wie heute Abend, dann erleben Sie das an fast jeder Universität seit etwa zwei Jahren unglaublich viel. Nicht mehr über menschliche Intelligenz gesprochen wird, sondern über künstliche Intelligenz, über all das, was mit der technologischen Entwicklung der neuesten Zeit möglich wird. Über die Frage, ob Maschinen uns irgendwann überholen werden, ob sie irgendwann ein Bewusstsein bekommen, uns möglicherweise ersetzen könnten. Über all das, was mit der Frage zu tun hat, ob das, was wir mit unserem menschlichen Gehirn eigentlich schaffen können, das Ende der menschlichen Evolution ist, sozusagen das vorläufige Optimum. Oder ob es möglicherweise etwas anderes gibt, etwas, das über die menschlichen Grenzen hinausgeht und damit auch die Evolution in eine neue Stufe treibt, in ein anderes Stadium, wo vielleicht nicht allein Biologie und Entwicklung eine Rolle spielt, sondern vielleicht die Verbindung von Biologie und Silizium uns dahin treibt, dass Mensch und Maschine in einer Form zusammenleben und zusammenwirken werden, wie wir es uns heute vielleicht noch gar nicht vorstellen können.
Warum beschäftigen wir uns so viel mit künstlicher Intelligenz?
Auch deshalb, weil es viele Menschen gibt, übrigens auch solche, die intensiv auch Experten mäßig sich mit diesem Thema auseinandersetzen, die Sorge haben, was unsere Zukunft anbetrifft, die Sorge haben, dass irgendwann die Situation eintreten könnte, dass künstliche Intelligenz uns tatsächlich überholt. Ein Beispiel ist der kürzlich verstorbene Stephen Hawking, der nun wahrlich nicht für populistische Thesen bekannt ist. Stephen Hawking, der sich mit allen möglichen Phänomenen der Naturwissenschaften auseinandergesetzt hat, hat gesagt, künstliche Intelligenz könnte die größte Erfindung der Menschheit sein und möglicherweise auch ihre letzte. Und das ist der Gedanke, der in ganz vielen Szenarien eine Rolle spielt dass wir irgendwann nicht mehr mitdenken können, wenn die Maschinen denken, dass wir irgendwann in der Lage sein müssen, uns zu verbessern, unsere kognitiven Leistungen und Kapazitäten zu entwickeln, anzureichern, um als Menschen mit unseren Gehirnen und unseren Denkleistung mithalten zu können. Wenn die Maschinen so klug geworden sind, dass sie besser, schneller, was auch immer man darunter verstehen mag denken können als wir und damit irgendwann in die Situation kommen, möglicherweise für uns zu denken und für uns zu entscheiden. Und dann kann es ja kluge Maschinen geben, die finden, dass Menschen so fehleranfällig sind, dass man sie vielleicht lieber aus dem Verkehr ziehen sollte, weil dann alles etwas Gelände gängiger läuft. Und doch, das hat uns Stephen Hawking ins Buch geschrieben. Er hat nämlich gesagt Wir reden sehr viel über künstliche Intelligenz. Gelegentlich, bei einem Blick auf die Welt wäre ein wenig mehr an menschliche Intelligenz auch schon hilfreich. Das ist sozusagen der Rahmen, in dem ich heute zu Ihnen komme, um über das Gehirn zu sprechen, über die Frage, ob wir das Gehirn verändern können, ob wir es beeinflussen können und anreichern können mithilfe von Technologie, wie wir es eigentlich mit allen unseren Lebensbereichen in den vergangenen Jahrzehnten Schritt für Schritt getan haben.
Denken Sie mal darüber nach, was wir in den letzten Jahrzehnten so alles ans Internet angeschlossen haben. Wir haben unser Telefon ans Internet angeschlossen, als Mobiltelefon, als Fernbedienung fürs Leben, die wir derzeit jetzt alle immer eigentlich mit uns tragen. Wir haben unser Auto ans Internet angeschlossen. Wir haben unsere Häuser, unsere Wohnungen ans Internet angeschlossen, die Lichtanlage in diesen Häusern und Wohnungen. Die Energieversorgung ist ans Internet angeschlossen. Manch ein Kühlschrank ist ans Internet angeschlossen und kann schon selbst nachbestellen, was ihm gerade fehlt. Wir haben unsere Kontaktlinsen begonnen, ans Internet anzuschließen, unsere Hörgeräte ans Internet angeschlossen. Ja, und warum sollten wir nicht auch den nächsten Schritt irgendwann tun und unser Gehirn ans Internet anschließen? Aus der Historie der Techno Geschichte, der Entwicklungsgeschichte von Technologie und Menschheit lässt sich nicht ableiten, dass es einen Grund dafür gäbe, das nicht zu tun. Das Gehirn als einziges außen vorzulassen und vor dem Zugriff der Vernetzung, der Verbindung und der allgegenwärtigen Manipulierbarkeit auszuschließen. Und so kann man sagen in der Beobachtung des Internet hat sich in den letzten Jahren etwas entwickelt, was man in zwei Axiomen zusammenfassen kann. Das erste Axiom der Internetseite bezieht sich noch auf die Maschinen und die physischen Dinge und dann auch natürlich irgendwie auf den menschlichen Körper.
Und dieses Axiom lautet Nothing dann bei Human Hand cannot be done, better by or with software. Alles, was die menschliche Hand tun kann, kann eine Software letztlich besser tun. Und das sind die Diskussionen, die wir im Rahmen der Indus, des industriellen Internets, der maschinellen Fertigung von Dingen et cetera inzwischen ja schon sehr lange führen. Aber das ist nur das erste Axiom. Das zweite Axiom der Internetseite ist relativ neu und das lautet Nothing dann bei Human Brain cannot be done better bei Ovids Software. Alles, was das menschliche Gehirn kann, kann auch irgendwann besser durch Software geleistet werden. Das ist die Thesen Formulierung zu dem, was ich Ihnen am Beispiel von Stephen Hawking. Es gibt eine ganze Reihe von anderer Menschen, die das ebenfalls so sehen. Gerade anekdotisch erzählt habe. Das heißt, wir haben eigentlich eine Situation, wo wir uns längst in einer Transformations Phase befinden und wo wir begonnen haben, das Gehirn als Ressource zu betrachten, als Ressource für Kapazitätserweiterung, auch als Marktplatz, für einen neuen Wettbewerb, der entstehen wird, wenn wir das Gehirn als vergleichbares Mittel zum Denk Zweck betrachten, um es anzureichern und damit mit einer möglichen künstlichen Intelligenz mithalten zu können. Und darüber möchte ich ein bißchen sprechen, was da schon alles passiert ist in diesem Bereich.
Wir können eine ganze Reihe Anwendungsfälle uns vorstellen und in Erinnerung rufen, die zeigen, daß tatsächlich die Entwicklung so schnell ist, daß wir an manchen Stellen überrascht oder gar überrollt sind. Es gibt eine Entwicklung von DiB meint, daß es die KI Company von Google, die inzwischen bestimmte Krankheiten, Diabetes, Augen, Krankheiten so gut analysieren kann, daß sie durchschnittlich besser ist als die besten Ärzte. Es gibt eine Venture Capital Firma, ansässig in Hongkong, die einen Algorithmus als fünftes Borth Mitglied assoziiert hat. Man muß sich das nicht so vorstellen, dass da vier Menschen und ein Computer am Tisch sitzen. Aber man muss sich das so vorstellen, dass jede Investment Entscheidung, die von diesem Board entschieden oder abgesegnet wird, auch eine Stimme hat, die letztlich eine Software Auswertung enthält. Und die sind so gut, diese Analysen und Auswertungen, dass man auf diese Kompetenz nicht verzichten möchte. Und wir haben auch Beispiele aus Bereichen, die wir bislang immer als ganz typisch menschlich betrachtet haben. Wenn wir über die Leistungen unseres Gehirns nachdenken, aus der kreativen Schaffenskraft des Menschens kommen diese Beispiele, z.B. die Poesie. Und ich würde Ihnen gerne ein Gedicht kurz vortragen, um Ihnen zu zeigen, was möglich ist.
The Sunrise struct my Fayes wollen Singles to my tinguely chips the light child me pav als Studt Walk down als Eisblöcke and the Whispers of the breeze told me too close my eyes all lost my way in a paradies.
Das ist keine schlechte Abwandlung von Robert Frost. The road not taken, sondern das ist ein Gedicht, was eine künstliche Intelligenz geschrieben hat. Diese künstliche Intelligenz ist in einem Kooperationsprojekt von Microsoft und einem Forscherteam der Kyoto Universität entwickelt worden. Und was sie tut, ist noch besonders interessant. Sie dichtet nämlich nur nicht einfach so aus sich selbst heraus, sondern ihr werden Landschaftsbilder vorgelegt. Und diese Landschaftsbilder interpretiert sie sozusagen und verwandelt sie in ein Gedicht. Und das Bild, was hier zu diesem gerade vorgetragenen Gedicht gehört, ist eine eine Waldlichtung mit einem Sonnenstrahl und Bäumen und so eine besondere Stimmung, die die künstliche Intelligenz dann in dieses Gedicht verwandelt hat. Wir stellen also fest Es geht wirklich sehr, sehr viel. Und viele Leistungen, die wir bislang als ausschließlich menschliche kognitive Kapazitäten betrachtet haben, werden inzwischen von künstlicher Intelligenz übernommen, imitiert, manchmal eher schlecht als recht. Aber wir sind auch noch am Anfang einer Entwicklung. Und daraus folgt die logische Legitimation dafür, dass viele inzwischen die These vertreten Wir werden nicht zurechtkommen in Zukunft, wenn es uns nicht gelingt, Technologie so zu nutzen, dass wir unsere Denkleistung wirklich boosten, einen Schritt nach vorne bringen. Durch die Vernetzung von Gehirnen, die technologische Unterstützung des Denkens und auch die Animation, die Stimulierung unseres Denk Werkzeugs, was wir alle mit in unserem Kopf herumtragen. Um welche Dimensionen geht es da, wenn wir uns die Zukunft des Gehirns anschauen? Es geht erst einmal natürlich, um die Dimensionen zu verstehen, was im Gehirn geschieht. Und da müsste man jetzt sehr lange drüber reden, weil dies ja ein unglaublich komplexes Organ ist mit 860 Milliarden Nervenzellen und allem, was da drin zu finden ist und all den unfassbar begeisternden und faszinierenden und auch zum großen Teil ja noch unverstandenen Leistungen, die dieses Gehirn eines jeden Menschen liefern kann und erbringen kann.
Aber ich will das nur kurz benennen, weil wir dafür heute dann zu wenig Zeit haben. Das Gehirn ist sozusagen unsere Schaltstelle nicht nur für die kognitiven Kapazitäten, sondern auch für alles, was im emotionalen Bereich passiert. Für die Empathie, für die Zuwendung zu anderen Menschen, für das, was wir im sozialen Leben erleben, mit anderen Menschen tun. Das Glücksgefühl, die Befriedigung, alles, was daraus kommt, hat etwas mit den Funktionsweisen unseres Gehirns zu tun. Und insofern haben wir hier ein sehr sensibles, komplexes Organ vor uns, bei dem man soviel vorausgesagt, vorsichtig sein muss, ob man den zweiten Schritt vor dem ersten tut. Erst stimulieren und dann verstehen ist möglicherweise die falsche Reihenfolge. Trotzdem gibt es viele Schritte, die in Richtung Brain Hacking geschehen. Und ich würde Ihnen gerne drei davon beschreiben, wenn wir das Gehirn verstehen wollen jenseits der großen Fragen rund um das Gehirn. Dann müsste man eigentlich in der Lage sein, das Gehirn Schritt für Schritt lesen zu können und auch das, was im Gehirn geschieht, lesen zu können. Die Gedanken, die dort produziert werden, das ist der erste Schritt. Und das, was man lesen kann, das müsste man eigentlich auch verwenden können, um hineinzuschreiben, Informationen einzuspeisen, ins Gehirn zu schreiben, zu speichern oder wie immer sie das nennen wollen. Das wäre der zweite Punkt. Und der dritte Punkt ist dann eine andere Ebene, bei der es tatsächlich um das geht, was ich gerade am Beispiel Stephen Hawking schon beschrieben habe die Vernetzung unserer Gehirne zu einem menschlichen Denk Netzwerk, einem Brain Network. Und diese drei Schritte lassen sie uns doch vielleicht gemeinsam mal durchdenken.
Das Gehirn lesen. Geht das?
Ja und nein. Ich habe eben schon gesagt, es geht nicht, weil wir immer noch nicht genug verstehen über das, was im Gehirn alles passiert, weil wir da in einem sehr erfolgreichen Forschungsprozess sind. Die Neurowissenschaften machen erhebliche Fortschritte. Aber trotzdem wissen wir ganz viel nicht. Und doch lässt sich einiges lesen, was im Gehirn geschieht. Gerade im medizinischen Bereich gibt es eine Menge Beispiele dafür, die nicht nur interessant sind aus einer forscher Perspektive, sondern die auch im Hinblick auf das, was dadurch möglich wird an Lebens Chancen Eröffnung. Wahnsinnig spannend sind. Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Es gibt ein großes Projekt, das Schlagzeilen gemacht hat das Brain Gate Project. Das ist ein Forschungs Konsortium der Brown University, zusammen mit anderen amerikanischen Forschungsinstitutionen und dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt. Und die haben es geschafft, Patientinnen und Patienten, die am lockt in Syndrom oder an Epilepsie leiden ein Hirn Implantat einzusetzen. Und mit diesem Hirn Implantat können diese Patientinnen und Patienten dann durch reines Denken beispielsweise einen Roboterarm steuern. Und mit diesem Roboterarm, den sie durchdenken steuern, können Sie eine Cola-Dose greifen und einen Schluck trinken. Sie können ein Stück Schokolade greifen und zum Mund führen. Sie können auch kommunizieren über einen zwischengeschalteten Computer, möglicherweise sogar Musik machen.
Das ist ein Beispiel, wie das Lesen des Gehirns im Kleinen auszugsweise Teilen funktionieren kann. Ein anderes Beispiel habe ich selber ausprobiert an der Universität Tübingen, wo es darum geht Können wir eigentlich in Zukunft durchdenken, schreiben?
Und die Antwort lautet Ja, das können wir in Zukunft sicher besser als heute. Aber es geht heute schon. Sie müssen sich die Situation, in der so etwas möglich ist, folgendermaßen vorstellen Ich habe das selber ausprobiert und hab gesessen vor einem Computerbildschirm, auf dem eine Art Buchstaben Glücksrad zu sehen war. Und dann habe ich eine Elektroden Haube aufgehabt und diese Elektroden Haube war mit einem Computer verbunden. Ein Hochleistungs Computer, der meine Hirnströme analysiert hat und dann bei unterschiedlichen Denkprozessen raus analysieren kann, welches Muster an Reizen dort entsteht, an Signalen dort entsteht. Und wenn ich beispielsweise den Buchstaben A denke, dann entsteht ein ziemlich spezifisches Muster in meinem Gehirn, das möglicherweise anders ist als das Muster eines anderen Gehirns, das an A denkt. Aber dieses spezifische Muster kann der Computer wiedererkennen, wenn ich nochmal A denke. Und das unterscheidet sich von dem Muster, was in meinem Gehirn als Signal Muster entsteht, wenn ich bedenke oder wenn ich z. Denke. Und dann habe ich mit dem Computer so 10 15 Minuten geübt. Wir mussten uns sozusagen wie bei menschlichen Begegnungen auch aufeinander einstellen und aneinander gewöhnen und einander kennenlernen. Und dann hab ich losgelegt. Niemand wusste, welches Wort ich schreiben wollte und ich hab da gesessen und hab mich auf dieses Buchstaben Glücksrad konzentriert und immer den Buchstaben ganz konzentriert angeschaut, den ich schreiben wollte und der auf dem anderen Teil des Bildschirms erscheinen sollte.
Und ich hab mir vorgenommen, das Wort Interface Schnittstelle übersetzt zu schreiben. Und das hat geklappt. Es hat eine Weile gedauert. Man muss wirklich sich konzentrieren und dann entsteht Buchstabe für Buchstabe. In einigen Minuten steht da das Wort Interface durch nichts anderes als durch die Kraft des Denkens. Diese Maschine, die das bei mir getan hat, hat nichts verstanden von dem, was ich gemacht habe. Sie wusste nicht, wie es mir geht. Sie wusste nicht, was der Buchstabe E bedeutet. Sie wusste nicht, was Interface bedeutet.
Das alles spielt keine Rolle. Diese Maschine hat kein Bewusstsein. Es geht rein um Mustererkennung, die so hoch leistungsmäßig funktioniert, dass man sogar Gedanken Ströme und die dahinter liegenden Signale Konstruktionen nutzen kann, um damit eben Text zu produzieren. Und wenn Sie im vergangenen Sommer zufällig mitbekommen haben, was auf der großen Entwickler Konferenz von Facebook passiert ist, dann haben Sie gehört, dass der Gründer und CEO von Facebook Mark Zuckerberg bekannt gegeben hat, dass Facebook an einem Gerät arbeitet, einem kleinen Gerät, das man außen am Kopf anbringen können soll, das genau das leistet, was ich in meinem Experiment an der Uni Tübingen probiert habe, nämlich die Gedanken, Ströme so zu analysieren, dass es dabei möglich werden wird, durch Denken direkt in den Computer oder ins Smartphone zu schreiben. Und die These ist, dass Facebook das Gerät in den nächsten Jahren auf den Markt bringen will und zwar eine Geschwindigkeit und damit ermöglichen will.
Durchdenken zu schreiben in 100 Worten pro Minute. 100 Worte pro Minute ist schneller, als mancher Mensch einfach so denkt und das ist das Problem.
Das Problem ist nämlich, dass wir an dieser Schnittstelle von Denken und Verwandlung von Hirn Signalen neuronalen Signalen in checkst genau an der Schnittstelle der Zukunft der Menschheit uns bewegen.
Und das klingt jetzt vielleicht größer für sie, als sie denken. Aber es ist ein großes Problem.
Eine große Frage Was passiert, wenn ich ein Gerät am Kopf habe und meine Gedanken lesen lassen kann, die sich dann gleich in SMS und in andere Texte verwandeln? Haben wir erstmal das Problem, das wir alle kennen. Wie oft man gerade sozusagen ansetzt, etwas zu sagen, gern auch aus einem kleinen bevorstehenden Wutanfall heraus. Und im letzten Moment hält man den Gedanken auf der Zunge fest und schluckt ihn wieder runter, um eine Beziehung, eine Freundschaft, eine kollegiale Zusammenarbeit zu retten und ist immer sehr froh darüber, dass das so ist.
Wann ist dieser Moment, wenn die Signale sozusagen an ihre neuronalen Entstehung abgegriffen werden? Die Facebook Entwicklerinnen, die dieses Projekt mit vorgestellt hat, ist das gefragt worden damals bei der Konferenz und hat gesagt Nun gut, das ist eigentlich relativ einfach, weil in dem Moment, wo wir Menschen einen Gedanken ans Sprachzentrum in unserem Gehirn senden, haben wir ihn zur Veröffentlichung freigegeben. Das finde ich bemerkenswert, weil erstens ist das eine Analogie, wo wir das Gehirn wirklich mit einem Computer gleichsetzen, was aus meiner Sicht sehr problematisch ist, und das andere ist, was passiert, wenn an dieser Übertragung.
Der Wille, der freie Wille, sich zu entscheiden, nicht zu sprechen, etwas nicht auszusprechen, eigentlich obsolet wird, weil immer alles schon im Gerät ist. Wie hole ich das zurück und wie verhindere ich, dass z.B. ein solches Gerät gehackt wird und Menschen meine Gedanken mitlesen können, für die sie gar nicht bestimmt sind? Also hier entstehen eine Menge an Autonomie, Freiheit und auch Privatheit. Problemen, die wir lösen müssen. Ein großes Bündel von Problemen, weswegen ich gesagt habe, an dieser Schnittstelle dieses Geräts sind wir an der Schnittstelle unserer menschlichen Identität und Zukunft auf eine Art und diese Probleme müssen wir lösen. Und diese Fragen müssen wir beantworten, bevor wir mit einem solchen Gerät anfangen zu arbeiten. Aber ich prognostiziere Ihnen, es wird diese Geräte geben und wir werden sie im Massenmarkt erleben. Und es wird auch ein Argument geben, warum wir diese Dinge ausprobieren werden oder viele Menschen sie ausprobieren werden, weil es unfassbar angeblich und bequem ist.