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2021 ZDF Sendung, heute journal vom 19.09.2021 - Schlagabtausch der Kanzlerkandidaten - Das letzte Triell vor der Wahl; Schlussphase

heute journal vom 19.09.2021 - Schlagabtausch der Kanzlerkandidaten - Das letzte Triell vor der Wahl; Schlussphase

Diese Untertitel sind live produziert.

Und jetzt das heute journal mit Heinz Wolf und Marietta Slomka.

Guten Abend.

Bezogen auf den Ausgang der Wahl sind wir nächste Woche um diese Zeit

zwar alle schlauer als heute,

aber vielleicht trotzdem nur so klug als wie zuvor.

Gut möglich, dass am Wahlabend selbst noch nicht klar ist,

wer eine Regierungsmehrheit zusammen- bekommt und ins Kanzleramt einzieht.

Das könnten dann interessante Wochen werden

mit vielen langen Berliner Nächten.

Manche nehmen schon Wetten an, dass Angela Merkel an Silvester

immer noch geschäftsführende Bundeskanzlerin ist.

Zwei Parteien, auf die es zur Koalitionsbildung

mutmaßlich entscheidend ankommt, Grüne und FDP, haben sich heute

nochmal ins Bällebad begeben und jeweils einen Parteitag abgehalten.

Selbstvergewisserung im eigenen Stall tut ja auch mal gut

in solchen Wahlkampfwochen.

Bei den Grünen hat das Andrea Maurer beobachtet.

Die Grünen motivieren sich für den Endspurt.

Harte Wochen liegen hinter der Partei,

ein Wahlkampf, über den wohl niemand hier glücklich ist.

Die Kanzlerkandidatin beschwört die Wahl als Richtungswahl.

Wenn jetzt nicht alle Weichen auf Klimaschutz gestellt werden,

dann landen wir in einer 2,7-Grad-Welt.

Und das ist überhaupt nur der Pfad,

wenn die Klimaziele eingehalten werden.

Deutschland verpasst gerade seine Klimaziele wieder.

Dass er sich grundsätzlich einen anderen Wahlkampf gewünscht hätte,

daraus macht Robert Habeck keinen Hehl.

Wir wissen aber, dass eine Politik, die sich darauf versteift,

möglichst nicht zu diskutieren, die Antworten möglichst nicht zu geben,

Antwortlosigkeit zum Stilmittel der Politik zu machen,

am Ende in der Verantwortungs- losigkeit enden wird.

Und das wäre die Aufgabe dieses Wahlkampfs gewesen,

das zu überwinden.

Ob der Wahlkampf mit ihm als Kanzlerkandidaten

anders verlaufen wäre, die Frage kennt Habeck natürlich.

Sie bleibt offen.

Klar ist: Als die grüne Wahlkampftour

vor sechs Wochen beginnt, haben Baerbocks Fehler,

die Plagiatsvorwürfe, der mediale Beschuss

das Umfragehoch von 27 % am Anfang ihrer Kandidatur

auf 20 % abschmelzen lassen.

Einmal quer durch Deutschland

ist die Kanzlerkandidatin mit ihrem Bus getourt.

In dieser Zeit wird das Ahrtal vom Hochwasser zerstört,

in Südeuropa brennen die Wälder,

der Weltklimarat veröffentlicht einen verheerenden Bericht.

Es ist fast so, als machte die Welt mit

beim Wahlkampf für mehr Klimaschutz,

doch den Stimmensinkfug der Grünen stoppt das nicht.

Aktuell liegen sie bei etwa 15 % bis 17 %.

Unter 20 %, das war nicht der Plan, sagt Robert Habeck.

Ich räume ein: Bisher haben Wahlkampf und Wirklichkeit,

Dringlichkeit und Debattenkultur

noch nicht so recht zueinander gefunden.

Aber wir haben noch eine Woche Zeit, das ist eine lange Zeit.

Das Verhältnis von Baerbock und Habeck wirkt inzwischen abgekühlt.

Pragmatisch, inhaltsorientiert, so spricht Baerbock heute.

Sie redet über Klimaschutz, Innovation, Europa,

v.a. aber soziale Gerechtigkeit:

einen Mindestlohn von 12 Euro, Kindergrundsicherung.

Sie spricht viel von "gemeinsam" und "zusammen"

und beschwört den Zusammenhalt der Partei.

Dass wir überhaupt vor der Frage stehen:

"Schlagen wir ein neues Kapitel auf?",

das haben wir gemeinsam als Partei 40 Jahre, 30, 20, 10 Jahre

und die letzten drei Jahre gemeinsam geschaffen.

Der Endspurt scheint jetzt eher ein grünes Gemeinschaftsprojekt

als das Projekt Kanzlerinnenschaft.

Auch die FDP nutzte den letzten Sonntag vor der Wahl,

um sich und ihren Spitzenkandidaten nochmal zu bejubeln.

Und Grund für gute Stimmung haben die Liberalen ja auch.

Vor vier Jahren mussten sie noch

um den Wiedereinzug in den Bundestag kämpfen.

Jetzt liegen sie in den Umfragen ziemlich stabil zweistellig.

Im jüngsten Politbarometer bei 11 %.

Das entspräche dann ziemlich genau ihrem Wahlergebnis vor vier Jahren.

Kanzler wird man damit nicht, aber potentieller Kanzlermacher.

Das Problem ist nur:

Die Wunschkombination wird es eventuell nicht werden.

Wie geht die FDP mit diesen Aussichten bzw. Unwägbarkeiten um?

Frank Buchwald hat sich dazu auf dem Parteitag umgehört.

Selten hat man ihn so gelassen erlebt.

Seit acht Jahren führt Christian Lindner die FDP

und wenn es gut läuft für die Liberalen,

könnten sie nach der Wahl gefragte Gesprächspartner sein.

Jamaika, Ampel - viele Koalitionsmodelle sind denkbar.

Lindner lässt sich bisher jedoch nicht in die Karten schauen.

Armin Laschet verschont der FDP-Chef,

die Union jedoch nicht.

Ausgerechnet die Union empfiehlt uns, irgendetwas auszuschließen.

Wir schließen aus: Steuererhöhungen, Aufweichung der Schuldenbremse,

beizutragen zu einem Linksruck in Deutschland.

Aber von dieser Union nehmen wir keine Anweisungen entgegen.

In Rheinland-Pfalz regiert die FDP seit fünf Jahren

erfolgreich mit SPD und Grünen.

Die Ampel auch als Modell für den Bund -

nicht wenige sind da skeptisch,

nicht zuletzt Generalsekretär Wissing.

Er gilt als Architekt des rot-gelb-grünen Bündnisses am Rhein.

Die Themen auf Bundesebene sind andere als auf Landesebene.

Deswegen kann man eine Ampel vom Land

nicht eins zu eins auf den Bund übertragen.

Und der SPD im Bund

trauen viele Delegierte nicht so recht über den Weg.

Erst mal sollten die der Linkspartei absagen.

Armin Laschet wäre eher mein persönlicher Wunschkandidat.

Wenn man sich die Programme nebeneinander legt,

haben wir die meisten Überschneidungen mit der Union.

Wenn es dann zu einer entsprechenden Koalition kommen würde,

wäre das natürlich schön.

Eine Stimmung, die auch Lindner aufnimmt.

SPD-Kanzlerkandidat Scholz verberge im Wahlkampf

das wahre Gesicht seiner Partei, sagt der FDP-Chef.

In Wahrheit flirte die SPD längst mit der Linkspartei.

Am Ende verabschiedet der Parteitag einen Wahlaufruf,

sieben Programmpunkte,

ein Fahrplan für mögliche Koalitionsverhandlungen.

Liberale Klassiker gehören dazu:

keine Steuererhöhung, Schuldenbremse,

aber auch sozialpolitische Forderungen,

ein neues Aufstiegsversprechen etwa

oder sichere Renten für künftige Generationen.

Wir werben dafür, die FDP stark zu machen.

Und dass wir nur in die Regierung gehen,

wenn auch die Richtung stimmt, haben wir vor vier Jahren bewiesen.

Es komme schließlich auch gar nicht darauf an,

wer am Wahlabend vorne liege, sagt Lindner.

Etwas mehr als 20 % -

daraus lasse sich kein Führungsanspruch mehr ableiten.

Aus Mehrheiten ergeben sich nicht mehr im Jahr 2021 die Inhalte.

Aus den Inhalten ergeben sich in diesem Jahr die Mehrheiten.

So präsentiert sich die FDP geschlossen und offen zugleich.

Der Koalitionspoker in Berlin hat längst begonnen.

Der nächste Sonntag wird für die Spitzenkandidaten und -kandidatinnen

aller Parteien ein eigenartiger Tag werden.

Viele Politiker haben das nachträglich schon beschrieben,

wie sich das anfühlt.

Der erste Tag, der nicht mit Terminen vollgepackt ist.

Man geht einmal aus dem Haus, um öffentlichkeitswirksam

seinen eigenen Wahlzettel in die Urne zu stecken.

Und nachmittags versammelt man sich in seinen jeweiligen Parteizentralen.

Aber davor ist da stundenlang nichts.

Stille und Leere und man kann nichts mehr tun, als abzuwarten.

Angela Merkel hat mal gesagt, das fühle sich an "wie Zeugnisvergabe".

Man sei "zur Passivität" verurteilt.

Zumal die Spitzenleute vorher wie im Rausch unterwegs waren,

politischen Hochleistungssport betrieben.

Diesen Kraftakt haben unsere Berliner Korrespondentin Winnie Heescher

und der Fernsehautor Lars Seefeldt über Monate begleitet.

Ihre Doku "Der Kampf ums Kanzleramt"

können Sie am Dienstag um 20.15 Uhr sehen.

Und jetzt schon mal einige Auszüge.

Wahlkampf heißt, die Objektive sind erbarmungslos ausgerichtet auf die,

die ins Kanzleramt wollen.

Wie viel Inszenierung sie wagen, wie viel Beobachtung sie zulassen,

erzählt auch etwas darüber, wer sie sind.

SPD-Parteizentrale, Mitte Juni, Fotoshooting für die Wahlplakate -

die SPD setzt ganz auf Olaf Scholz.

Die so streitbare Partei verschwindet in der Kulisse.

Doch so nah die Kamera ihm auch kommt,

nahe kommt man Olaf Scholz nicht.

Er lässt sich nicht hinter die Fassade blicken,

strahlt kontrolliert verlässliche Langeweile aus,

um nirgends anzuecken.

Olaf, das muss noch schöner werden.

Wann ist Olaf Scholz mal richtig unvernünftig?

Gibt es das überhaupt?

Ich versuche, in dem, was ich politisch mache,

mich an den Kriterien der Vernunft zu orientieren.

Und ich glaube, das ist ganz gut so.

Berlin im August: Haustürwahlkampf.

Ich habe schon viele Hausbesuche gehabt,

aber nicht mit 50 Begleitern.

Die CDU hat viele Medien eingeladen für gute Bilder.

Armin Laschet ist kein Mann der Inszenierung,

sagt er über sich selbst, zum Leidwesen seiner Berater.

Auch hier büxt er aus und klingelt nicht nur dort,

wo die CDU vorher sichergestellt hat, dass jemand zu Hause ist.

Laschet riskiert das schlechtere Bild.

Das kann einen hohen Preis haben.

Armin Laschet steht dazu.

Politiker, die nur noch geglättet durch die Gegend rennen,

nur noch gefeilte Sätze sagen und nicht mehr Empathie für den,

der einem gerade etwas sagen will, schenken will,

zu etwas ermutigen will.

Wenn Sie das alles abblitzen lassen, dann ist das unauthentisch.

Und das will ich nicht sein.

Zu viel Persönliches zeigen, dass versagt sich Annalena Baerbock.

Anfang September auf einem Bio-Hühnerhof in Pattensen,

ihrer alten Heimat.

Ein Fotoshooting hier,

das passt also irgendwie in die Erzählung.

Baerbock ist nach ihren Fehlern in Buch und Lebenslauf

einmal durchs mediale Fegefeuer gegangen.

Sie hat sich einen Schutzpanzer zugelegt, Professionalität.

Ich bin kein Typ, der sagt,

jetzt stecke ich den Kopf in den Sand, weil es mal hart wird,

weil es zwar richtigen Gegenwind gibt,

weil ich es nicht richtig gut gemacht habe,

sondern wir nehmen unsere ganze Kraft

für die Erneuerung in diesem Land.

Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz

haben noch Gelegenheit, ihr Bild zu polieren.

Auf allen Bühnen, die der Wahlkampf so bietet.

Und heute gab's ja nochmal ein Triell, ein drittes Mal TV-Dreikampf.

Das ist gerade eben zu Ende gegangen.

Wie es war, darüber sprechen wir gleich noch mit einem Politprofi.

Doch erstmal haben Nicole Diekmann und David Gebhard

ganz aktuell die wichtigsten Passagen zusammengestellt.

Aufwärmen vorm Fernsehstudio, aufwärmen für die letzte Runde,

das letzte Triell, für die letzte Chance

im direkten Aufeinandertreffen, noch mal zu punkten,

Boden wiedergutzumachen, doch noch zu überzeugen

oder aber den überraschenden Vorsprung auszubauen.

Erster Themenblock der 90 Minuten: soziale Gerechtigkeit.

Grüne und SPD

fordern einen gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro.

Widerspruch von Armin Laschet.

Wir haben mal verabredet,

wir wollen starke Gewerkschaften und starke Arbeitgeber haben.

Beide machen Vorschläge, wie Mindestlohn sein soll.

Wir haben ganz unterschiedliche Branchen in Deutschland.

Bei Pflegekräften haben wir schon 15 Euro,

haben in ganz vielen Berufen Differenzierungen.

Und das auszuhandeln, ist Aufgabe der Tarifparteien.

Sie fallen da ja zurück in die 90er Jahre.

Die Hauptargumente damals war genau das, zu sagen:

Das sollen die Tarifparteien lösen.

Viele Mitarbeiter sind aber gar nicht Mitglied.

Olaf Scholz, der in den Umfragen führt,

macht einen Mindestlohn von 12 Euro zur Bedingung für jede Koalition.

Herr Laschet, das ist vielleicht der Unterschied zwischen Ihnen und mir:

Ich mache das nicht, weil Wahlkampf ist,

diese Forderung erhebe ich seit Jahren.

Mir geht es um die Würde der Bürger*innen.

Das ist vielleicht das, was uns voneinander unterscheidet.

Auch bei den Themen

"Steuererhöhungen für Großverdiener" und "Hartz IV":

Einigkeit zwischen Scholz und Baerbock, Widerspruch von Laschet.

Ebenfalls klare, aber andere Fronten hingegen

bei dem Thema dieses Wahlkampfes: Klima.

Annalena Baerbock teilt aus, gegen die CDU, aber auch gegen die SPD.

Diese Wahl ist eine Richtungswahl, keine halben Sachen mehr.

Wir sehen, es gibt nur zwei Alternativen.

Olaf Scholz schiebt den schwarzen Peter dem Koalitionspartner zu.

Das ist ein großes Problem gewesen, dass die Union

in dieser wichtigsten Frage auf der falschen Seite gestanden hat

und immer alles nicht wollte.

Laschet wiederum attackiert Baerbock.

Der Kernunterschied, den wir hier erleben, ist:

Sie haben im letzten Triell gesagt, Verbote schaffen Innovation,

ich bin fundamental anderer Meinung.

Das letzte Triell vorbei,

der Wahlkampf nun in seiner heißesten Phase.

Heute um diese Zeit, die Wahllokale längst geschlossen,

der Countdown läuft.

Ich begrüße jetzt Karl-Rudolf Korte, unseren Politik-Experten.

Guten Abend, Herr Korte.

Wir beide haben uns das ganze Triell angeschaut.

Da waren sich Rot und Grün aber ganz schön nahe.

Für uns als Wähler ist das aber wichtig, wenn es

keine klaren Koalitionsaussagen gibt, dass es klare Signale gibt.

Da waren große Ähnlichkeiten und die Front war gegen die Union aufgebaut.

Alle wirkten befreiter, Insofern war es mit einem hohen Unterhaltungswert.

Manchmal musste sich Annalena Baerbock aber

von der SPD distanzieren, damit das nicht zu eng wird.

Sie will dann schon dokumentieren,

dass sie sich nicht in allem einig sind.

Diese beide Parteien haben ja schon mal eine Koalition geführt,

aber es sieht so aus, als ob sie eine dritte Partei brauchen.

Die FDP hat heute gesagt,

eine Partei mit über 20 % hat keinen Führungsanspruch mehr.

Ja, aber es gibt keine genaue Beschreibung

für einen Führungsauftrag.

Manchmal gewinnt auch der Zweite, wenn er es schafft,

Mehrheiten aufzubauen.

Es kommt darauf an, wie sehr die Verluste schmerzen

und ob man dann noch in die Situation kommt,

in die Offensive zu gehen.

Die neue Unübersichtlichkeit

muss überwunden werden am Wahlabend.

Gibt es einen Abstand, der für den Zweiten einfach zu groß ist?

Man muss aufklären, dass es eine Mehrheit gibt,

die am Ende davon abhängt, welchen Kandidaten

der Bundespräsident dem Bundestagspräsidenten vorschlägt.

Die rechnerische Mehrheit ist entscheidend.

Es gab immer Wahlkämpfe, da schien die Sache ziemlich deutlich zu sein.

2005 z.B., da waren alle Umfragen klar für Frau Merkel

und dann gab es noch mal eine gewaltige Aufholjagd der SPD.

Ist so etwas jetzt in der letzten Woche denkbar?

Ja, aktuelle Ereignisse können einen Einfluss haben.

Zum Beispiel wie damals Fukushima.

Es klingt vielleicht nicht so modern,

dass man sich zu einem vermeintlichen Verlierer bekennt,

es kann aber sein, dass die Datenlage am Ende eine andere ist.

Es wird auf jeden Fall spannend.

Viele Analysen, Zahlen und Hintergründe zur Bundestagswahl

finden Sie bei uns natürlich wie immer auch online, auf ZDFheute.

Die Forderung des Vorstandsvorsitzenden

der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Gassen,

nach einem Ende der Corona-Schutzmaßnahmen

hat ein geteiltes Echo ausgelöst.

Kritik kommt u.a. von Patientenschützern und Ärzten,

und jetzt auch aus dem Kanzleramt.

Kanzleramtschef Braun sagt, er halte derzeit nicht viel

von einem "Freedom Day" im Herbst, also der Ausrufung eines Tages,

an dem alle Corona-Beschränkungen aufgehoben werden.

Denn, so Braun gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters,

es könne gut sein, dass es noch eine weitere Welle geben werde.

Wir sollten, so Braun,

erst eine Aufhebung der Beschränkungen versprechen,

wenn der Prozentsatz der Durchgeimpften

insbesondere in den höheren Alters- gruppen deutlich gestiegen ist,

wir also eine Gemeinschaftsimmunität erreichen.

Das Robert Koch-Institut meldet 7.337 neue Corona-Fälle

binnen 24 Stunden, 8 weniger als vergangenen Sonntag.

38 Todesfälle kamen innerhalb eines Tages hinzu.

Die 7-Tage-Inzidenz sinkt den sechsten Tag in Folge auf jetzt 70,5.

Im Streit um einen geplatzten U-Boot-Verkauf soll es

in den kommenden Tagen einen telefonischen Austausch

zwischen US-Präsident Biden und Frankreichs Präsident Macron geben.

Frankreich hatte wegen des Streits seine Botschafter aus den USA

und Australien zu Beratungen nach Hause beordert.

Frankreich wirft Australien vor,

einen 2016 besiegelten Kauf französischer U-Boote

zugunsten einer Partnerschaft mit den USA und Großbritannien zu verwerfen

und spricht von einem inakzeptablen Verhalten

zwischen Verbündeten und Partnern.

Angesichts des Andrangs von Flüchtlingen an der Grenze zu Mexiko

hat das US-Heimatschutzministerium angekündigt,

die Abschiebeflüge auszuweiten.

Zudem sollen laut Grenzschutz 400 zusätzliche Beamte geschickt werden.

Rund um die Grenzbrücke

bringen Busse Migranten an andere Orte in der Region.

Der Großteil der 14.000 Flüchtlinge, die hier ausharren,

stammt aus Haiti.

Sie erhoffen sich, in den USA Asyl beantragen zu können.

Erstmals seit 50 Jahren ist auf der Kanareninsel La Palma

wieder ein Vulkan im Bereich der Bergkette Cumbre Vieja ausgebrochen.

Nach einer Reihe kleinerer Erdbeben war der Ausbruch

schon seit mehreren Tagen befürchtet worden.

Die Region im Süden der Insel ist dünn besiedelt.

Bewohner von nahegelegenen Dörfern wurden bereits aufgefordert,

ihr Zuhause im Fall eines Ausbruchs zu verlassen.

Eine SpaceX-Kapsel mit vier Weltraumtouristen

ist wieder sicher zurück auf der Erde.

Die Teilnehmer der Mission hatten drei Tage im All verbracht.

Das Raumschiff flog weitgehend automatisch

und ohne ausgebildeten Astronauten an Bord.

Die Dragon-Kapsel landete um kurz vor 1 Uhr nachts deutscher Zeit

im Atlantik vor der Küste von Florida.

In rund 600 km Höhe hatte sie die Erde

mehr als 15 Mal pro Tag umkreist.

In Russland ging heute die Parlamentswahl zu Ende.

Und die vielleicht interessanteste Frage ist,

wie hoch bzw. niedrig die Wahlbeteiligung war.

Wo es keine nennenswerte Opposition als Alternative gibt,

sehen viele regierungskritische Wähler

nur noch das Nichtwählen als mögliche Protestform.

Niedrige Wahlbeteiligungen sind auch für autoritäre Regenten

zumindest peinlich.

Wenn man angeblich so beliebt ist und so großartig regiert,

dass das Volk sich gar keine Alternativen wünscht,

warum strömen die Leute dann nicht euphorisch an die Wahlurnen?

Wie die Wahlen liefen, berichtet Axel Storm.

Ramin Kurbanow sitzt jetzt schon seit einer Stunde

im Sacharow-Zentrum in Moskau und hört zu:

Wie ist der ordnungsgemäße Ablauf einer demokratischen Wahl?

Was tun bei Wahlbetrug?

Die Frauen und Männer hier sind Freiwillige.

Sie wollen diese Duma-Wahl kritisch überwachen.

Ich bin der Meinung, dass die Freiheit ein Geschenk ist,

das man sich verdienen muss.

Unsere Vorfahren sind dafür gestorben.

Wir können nicht einfach auf Freiheit verzichten.

Wie frei aber ist diese Duma-Wahl,

bei der rund 110 Mio. Wahlberechtigte

über 450 neue Abgeordnete abstimmen

für das Unterhaus des größten Landes der Welt, für die Duma,

bei der der Sieger, die Partei des Präsidenten, "Einiges Russland",

schon quasi feststeht?

Kein Beispiel ist plastischer als seins: Boris Wischnewski.

Er bewirbt sich für die oppositionelle Jabloko-Partei

in Sankt Petersburg, und ist beliebt.

So sehr, dass man im Kreml wohl Sorgen hatte.

Und so kommt es, dass auf dem Wahlzettel

plötzlich drei Boris Wischnewskis auftauchen,

inklusive Bart und schütterem Haar.

Zwei der Männer hatten dafür wohl extra ihre Namen geändert.

Ich habe gelächelt.

Ich sehe darin eine hohe Wertschätzung meiner Arbeit.

V.a. das Netz lächelt,

belächelt den Wählerverwirrungs- versuch um Wischnewski.

Man spricht vom "Klon-Boris".

Schon vor 20 Jahren haben sie Doppelgänger ins Rennen geschickt.

"Mach, mach", sagt die Frau im Wahlbüro in der Region Brjansk.

Ihre Kollegin kommt zur Urne, öffnet die Jacke,

wirft ein dickes Bündel Zettel in die Kiste.

Solche Vorfälle - hunderte sind gemeldet.

Solche Bilder gibt es seit Freitag immer wieder.

Sie sind schwer zu verifizieren.

Die Wahlkommission versichert, jeder Vorfall werde untersucht.

Es ist eine Wahl in schwierigen Zeiten.

Auch wegen dem, was aus Russland geworden ist, seit Jahresbeginn.

Im Laufe des Jahres ist die gesamte Opposition vernichtet worden -

durch Maßnahmen der Geheimdienste,

durch Strafverfahren oder Inhaftierungen.

Es ist ein Jahr der Repression,

gegen Oppositionelle, gegen Journalisten, gegen Künstler.

Alexej Nawalny, Putin-Kritiker Nummer eins, in Haft,

seine Organisation zerschlagen und auch wählen durfte er nicht.

Präsident Putin hat ein hartes Land aus Russland gemacht.

Eines, in dem politische und Pressefreiheit

massiv eingeschränkt wurden.

Jetzt hofft er auf Zustimmung für seine Partei.

Ein Stimmungstest, diese Wahl, auch für ihn.

Am Abend, vor kurzem dann, erste Zahlen -

noch keine belastbaren zur Wahlbeteiligung,

aber alle Wahllokale in elf Zeitzonen geschlossen.

Es führt bereits jetzt deutlich, wenig überraschend,

Putins "Einiges Russland".

Und jetzt noch mal Heinz Wolf, mit dem Sport an diesem Sonntag.

Zuerst zur Fußball-Bundesliga.

Da gab es heute drei Spiele mit diesen Ergebnissen:

Der bisherige U21-Trainer Stefan Kuntz

wird neuer Chefcoach der türkischen Fußball-Nationalmannschaft.

Das teilte der türkische Verband mit.

Der Vorstand habe sich mit Kuntz geeinigt.

Der Vertrag solle morgen unterzeichnet werden.

Am letzten Tag des CHIO in Aachen konnten die deutschen Reiterinnen

und Reiter nochmal Erfolge für sich verbuchen.

Herausragend dabei die Dressur-Equipe und Springreiter Daniel Deußer.

Daniel Deußer und seine "Killer Queen"

haben den großen Preis von Aachen abgeräumt, und wie.

Als erstes Paar im Stechen gelingt ihnen ein fehlerfreier Ritt.

Zu schnell für die übrige Konkurrenz.

Deußer siegt vor dem US-Amerikaner Moggre.

Jetzt ist es wahr, bin noch ein bisschen sprachlos hier.

Atemberaubend auch der Auftritt von Isabell Werth

mit dem jungen "Quantaz" beim großen Dressurpreis.

Mit mehr als 88 Prozentpunkten der überlegene Sieg.

Damit gewinnt Deutschland auch den Nationenpreis

vor den Niederlanden und Großbritannien.

Und damit kommen wir, wie immer sonntags,

zum Ausblick auf die nächste Woche.

Was am Ende dieser neuen Woche stattfinden wird,

wissen wir natürlich alle.

Aber es gibt auch noch einige andere interessante Termine,

die Erik Illenseer für uns zusammengestellt hat.

Der Finanzausschuss des Bundestags

will sich am Montag in einer Sondersitzung

mit den Durchsuchungen im Bundesfinanzministerium befassen.

Dessen oberster Chef ist SPD-Kanzlerkandidat Scholz.

Die Ermittlungen richten sich gegen eine beim Ministerium

angesiedelte Behörde, die Geldwäsche verhindern soll.

In New York wird am Dienstag

die 76. Generaldebatte der UN-Vollversammlung beginnen,

erstmals mit Joe Biden als US-Präsident.

Hauptthema soll Afghanistan sein.

Am Rande wird es aber auch einen kleineren Gipfel

zur Klimakrise geben.

Sollen Ungeimpfte weiter Lohnersatzleistungen bekommen,

wenn sie wegen Corona-Quarantäne nicht arbeiten können?

Am Mittwoch wollen sich die Gesundheitsminister

von Bund und Ländern auf eine gemeinsame Regelung einigen.

Zu einem weltweiten Klimastreik

hat die Organisation Fridays for Future aufgerufen.

Auch in Deutschland soll es am Freitag vor der Bundestagswahl

noch einmal auf die Straße gehen, in mehr als 350 Orten.

Zentrale Forderung der Klimaschützer ist eine Begrenzung der Erderwärmung

auf höchstens 1,5 Grad Celsius.

Und noch die Wetteraussichten zum Start in die neue Woche:

Morgen ist es teils aufgelockert, teils stark bewölkt.

An der Ostsee sowie ganz im Süden kann es etwas regnen.

Und die weiteren Aussichten: Mischung aus Sonne und Wolken.

Zunächst trocken, am Donnerstag im Norden neuer Regen.

Das war's von uns.

Durch die in vieler Hinsicht sehr spannende nächste Woche

werden Sie hier an dieser Stelle

Claus Kleber und Gundula Gause begleiten.

Um 0.30 Uhr gibt es dann die nächste heute Xpress.

Schönen Abend noch, auf Wiedersehen.

heute journal vom 19.09.2021 - Schlagabtausch der Kanzlerkandidaten - Das letzte Triell vor der Wahl; Schlussphase heute journal vom 19.09.2021 - Chancellor candidates exchange blows - The last triell before the election; final phase

Diese Untertitel sind live produziert.

Und jetzt das heute journal mit Heinz Wolf und Marietta Slomka.

Guten Abend.

Bezogen auf den Ausgang der Wahl sind wir nächste Woche um diese Zeit

zwar alle schlauer als heute,

aber vielleicht trotzdem nur so klug als wie zuvor.

Gut möglich, dass am Wahlabend selbst noch nicht klar ist,

wer eine Regierungsmehrheit zusammen- bekommt und ins Kanzleramt einzieht.

Das könnten dann interessante Wochen werden

mit vielen langen Berliner Nächten.

Manche nehmen schon Wetten an, dass Angela Merkel an Silvester

immer noch geschäftsführende Bundeskanzlerin ist.

Zwei Parteien, auf die es zur Koalitionsbildung

mutmaßlich entscheidend ankommt, Grüne und FDP, haben sich heute

nochmal ins Bällebad begeben und jeweils einen Parteitag abgehalten.

Selbstvergewisserung im eigenen Stall tut ja auch mal gut

in solchen Wahlkampfwochen.

Bei den Grünen hat das Andrea Maurer beobachtet.

Die Grünen motivieren sich für den Endspurt.

Harte Wochen liegen hinter der Partei,

ein Wahlkampf, über den wohl niemand hier glücklich ist.

Die Kanzlerkandidatin beschwört die Wahl als Richtungswahl.

Wenn jetzt nicht alle Weichen auf Klimaschutz gestellt werden,

dann landen wir in einer 2,7-Grad-Welt.

Und das ist überhaupt nur der Pfad,

wenn die Klimaziele eingehalten werden.

Deutschland verpasst gerade seine Klimaziele wieder.

Dass er sich grundsätzlich einen anderen Wahlkampf gewünscht hätte,

daraus macht Robert Habeck keinen Hehl.

Wir wissen aber, dass eine Politik, die sich darauf versteift,

möglichst nicht zu diskutieren, die Antworten möglichst nicht zu geben,

Antwortlosigkeit zum Stilmittel der Politik zu machen,

am Ende in der Verantwortungs- losigkeit enden wird.

Und das wäre die Aufgabe dieses Wahlkampfs gewesen,

das zu überwinden.

Ob der Wahlkampf mit ihm als Kanzlerkandidaten

anders verlaufen wäre, die Frage kennt Habeck natürlich.

Sie bleibt offen.

Klar ist: Als die grüne Wahlkampftour

vor sechs Wochen beginnt, haben Baerbocks Fehler,

die Plagiatsvorwürfe, der mediale Beschuss

das Umfragehoch von 27 % am Anfang ihrer Kandidatur

auf 20 % abschmelzen lassen.

Einmal quer durch Deutschland

ist die Kanzlerkandidatin mit ihrem Bus getourt.

In dieser Zeit wird das Ahrtal vom Hochwasser zerstört,

in Südeuropa brennen die Wälder,

der Weltklimarat veröffentlicht einen verheerenden Bericht.

Es ist fast so, als machte die Welt mit

beim Wahlkampf für mehr Klimaschutz,

doch den Stimmensinkfug der Grünen stoppt das nicht.

Aktuell liegen sie bei etwa 15 % bis 17 %.

Unter 20 %, das war nicht der Plan, sagt Robert Habeck.

Ich räume ein: Bisher haben Wahlkampf und Wirklichkeit,

Dringlichkeit und Debattenkultur

noch nicht so recht zueinander gefunden.

Aber wir haben noch eine Woche Zeit, das ist eine lange Zeit.

Das Verhältnis von Baerbock und Habeck wirkt inzwischen abgekühlt.

Pragmatisch, inhaltsorientiert, so spricht Baerbock heute.

Sie redet über Klimaschutz, Innovation, Europa,

v.a. aber soziale Gerechtigkeit:

einen Mindestlohn von 12 Euro, Kindergrundsicherung.

Sie spricht viel von "gemeinsam" und "zusammen"

und beschwört den Zusammenhalt der Partei.

Dass wir überhaupt vor der Frage stehen:

"Schlagen wir ein neues Kapitel auf?",

das haben wir gemeinsam als Partei 40 Jahre, 30, 20, 10 Jahre

und die letzten drei Jahre gemeinsam geschaffen.

Der Endspurt scheint jetzt eher ein grünes Gemeinschaftsprojekt

als das Projekt Kanzlerinnenschaft.

Auch die FDP nutzte den letzten Sonntag vor der Wahl,

um sich und ihren Spitzenkandidaten nochmal zu bejubeln.

Und Grund für gute Stimmung haben die Liberalen ja auch.

Vor vier Jahren mussten sie noch

um den Wiedereinzug in den Bundestag kämpfen.

Jetzt liegen sie in den Umfragen ziemlich stabil zweistellig.

Im jüngsten Politbarometer bei 11 %.

Das entspräche dann ziemlich genau ihrem Wahlergebnis vor vier Jahren.

Kanzler wird man damit nicht, aber potentieller Kanzlermacher.

Das Problem ist nur:

Die Wunschkombination wird es eventuell nicht werden.

Wie geht die FDP mit diesen Aussichten bzw. Unwägbarkeiten um?

Frank Buchwald hat sich dazu auf dem Parteitag umgehört.

Selten hat man ihn so gelassen erlebt.

Seit acht Jahren führt Christian Lindner die FDP

und wenn es gut läuft für die Liberalen,

könnten sie nach der Wahl gefragte Gesprächspartner sein.

Jamaika, Ampel - viele Koalitionsmodelle sind denkbar.

Lindner lässt sich bisher jedoch nicht in die Karten schauen.

Armin Laschet verschont der FDP-Chef,

die Union jedoch nicht.

Ausgerechnet die Union empfiehlt uns, irgendetwas auszuschließen.

Wir schließen aus: Steuererhöhungen, Aufweichung der Schuldenbremse,

beizutragen zu einem Linksruck in Deutschland.

Aber von dieser Union nehmen wir keine Anweisungen entgegen.

In Rheinland-Pfalz regiert die FDP seit fünf Jahren

erfolgreich mit SPD und Grünen.

Die Ampel auch als Modell für den Bund -

nicht wenige sind da skeptisch,

nicht zuletzt Generalsekretär Wissing.

Er gilt als Architekt des rot-gelb-grünen Bündnisses am Rhein.

Die Themen auf Bundesebene sind andere als auf Landesebene.

Deswegen kann man eine Ampel vom Land

nicht eins zu eins auf den Bund übertragen.

Und der SPD im Bund

trauen viele Delegierte nicht so recht über den Weg.

Erst mal sollten die der Linkspartei absagen.

Armin Laschet wäre eher mein persönlicher Wunschkandidat.

Wenn man sich die Programme nebeneinander legt,

haben wir die meisten Überschneidungen mit der Union.

Wenn es dann zu einer entsprechenden Koalition kommen würde,

wäre das natürlich schön.

Eine Stimmung, die auch Lindner aufnimmt.

SPD-Kanzlerkandidat Scholz verberge im Wahlkampf

das wahre Gesicht seiner Partei, sagt der FDP-Chef.

In Wahrheit flirte die SPD längst mit der Linkspartei.

Am Ende verabschiedet der Parteitag einen Wahlaufruf,

sieben Programmpunkte,

ein Fahrplan für mögliche Koalitionsverhandlungen.

Liberale Klassiker gehören dazu:

keine Steuererhöhung, Schuldenbremse,

aber auch sozialpolitische Forderungen,

ein neues Aufstiegsversprechen etwa

oder sichere Renten für künftige Generationen.

Wir werben dafür, die FDP stark zu machen.

Und dass wir nur in die Regierung gehen,

wenn auch die Richtung stimmt, haben wir vor vier Jahren bewiesen.

Es komme schließlich auch gar nicht darauf an,

wer am Wahlabend vorne liege, sagt Lindner.

Etwas mehr als 20 % -

daraus lasse sich kein Führungsanspruch mehr ableiten.

Aus Mehrheiten ergeben sich nicht mehr im Jahr 2021 die Inhalte.

Aus den Inhalten ergeben sich in diesem Jahr die Mehrheiten.

So präsentiert sich die FDP geschlossen und offen zugleich.

Der Koalitionspoker in Berlin hat längst begonnen.

Der nächste Sonntag wird für die Spitzenkandidaten und -kandidatinnen

aller Parteien ein eigenartiger Tag werden.

Viele Politiker haben das nachträglich schon beschrieben,

wie sich das anfühlt.

Der erste Tag, der nicht mit Terminen vollgepackt ist.

Man geht einmal aus dem Haus, um öffentlichkeitswirksam

seinen eigenen Wahlzettel in die Urne zu stecken.

Und nachmittags versammelt man sich in seinen jeweiligen Parteizentralen.

Aber davor ist da stundenlang nichts.

Stille und Leere und man kann nichts mehr tun, als abzuwarten.

Angela Merkel hat mal gesagt, das fühle sich an "wie Zeugnisvergabe".

Man sei "zur Passivität" verurteilt.

Zumal die Spitzenleute vorher wie im Rausch unterwegs waren,

politischen Hochleistungssport betrieben.

Diesen Kraftakt haben unsere Berliner Korrespondentin Winnie Heescher

und der Fernsehautor Lars Seefeldt über Monate begleitet.

Ihre Doku "Der Kampf ums Kanzleramt"

können Sie am Dienstag um 20.15 Uhr sehen.

Und jetzt schon mal einige Auszüge.

Wahlkampf heißt, die Objektive sind erbarmungslos ausgerichtet auf die,

die ins Kanzleramt wollen.

Wie viel Inszenierung sie wagen, wie viel Beobachtung sie zulassen,

erzählt auch etwas darüber, wer sie sind.

SPD-Parteizentrale, Mitte Juni, Fotoshooting für die Wahlplakate -

die SPD setzt ganz auf Olaf Scholz.

Die so streitbare Partei verschwindet in der Kulisse.

Doch so nah die Kamera ihm auch kommt,

nahe kommt man Olaf Scholz nicht.

Er lässt sich nicht hinter die Fassade blicken,

strahlt kontrolliert verlässliche Langeweile aus,

um nirgends anzuecken.

Olaf, das muss noch schöner werden.

Wann ist Olaf Scholz mal richtig unvernünftig?

Gibt es das überhaupt?

Ich versuche, in dem, was ich politisch mache,

mich an den Kriterien der Vernunft zu orientieren.

Und ich glaube, das ist ganz gut so.

Berlin im August: Haustürwahlkampf.

Ich habe schon viele Hausbesuche gehabt,

aber nicht mit 50 Begleitern.

Die CDU hat viele Medien eingeladen für gute Bilder.

Armin Laschet ist kein Mann der Inszenierung,

sagt er über sich selbst, zum Leidwesen seiner Berater.

Auch hier büxt er aus und klingelt nicht nur dort,

wo die CDU vorher sichergestellt hat, dass jemand zu Hause ist.

Laschet riskiert das schlechtere Bild.

Das kann einen hohen Preis haben.

Armin Laschet steht dazu.

Politiker, die nur noch geglättet durch die Gegend rennen,

nur noch gefeilte Sätze sagen und nicht mehr Empathie für den,

der einem gerade etwas sagen will, schenken will,

zu etwas ermutigen will.

Wenn Sie das alles abblitzen lassen, dann ist das unauthentisch.

Und das will ich nicht sein.

Zu viel Persönliches zeigen, dass versagt sich Annalena Baerbock.

Anfang September auf einem Bio-Hühnerhof in Pattensen,

ihrer alten Heimat.

Ein Fotoshooting hier,

das passt also irgendwie in die Erzählung.

Baerbock ist nach ihren Fehlern in Buch und Lebenslauf

einmal durchs mediale Fegefeuer gegangen.

Sie hat sich einen Schutzpanzer zugelegt, Professionalität.

Ich bin kein Typ, der sagt,

jetzt stecke ich den Kopf in den Sand, weil es mal hart wird,

weil es zwar richtigen Gegenwind gibt,

weil ich es nicht richtig gut gemacht habe,

sondern wir nehmen unsere ganze Kraft

für die Erneuerung in diesem Land.

Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz

haben noch Gelegenheit, ihr Bild zu polieren.

Auf allen Bühnen, die der Wahlkampf so bietet.

Und heute gab's ja nochmal ein Triell, ein drittes Mal TV-Dreikampf.

Das ist gerade eben zu Ende gegangen.

Wie es war, darüber sprechen wir gleich noch mit einem Politprofi.

Doch erstmal haben Nicole Diekmann und David Gebhard

ganz aktuell die wichtigsten Passagen zusammengestellt.

Aufwärmen vorm Fernsehstudio, aufwärmen für die letzte Runde,

das letzte Triell, für die letzte Chance

im direkten Aufeinandertreffen, noch mal zu punkten,

Boden wiedergutzumachen, doch noch zu überzeugen

oder aber den überraschenden Vorsprung auszubauen.

Erster Themenblock der 90 Minuten: soziale Gerechtigkeit.

Grüne und SPD

fordern einen gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro.

Widerspruch von Armin Laschet.

Wir haben mal verabredet,

wir wollen starke Gewerkschaften und starke Arbeitgeber haben.

Beide machen Vorschläge, wie Mindestlohn sein soll.

Wir haben ganz unterschiedliche Branchen in Deutschland.

Bei Pflegekräften haben wir schon 15 Euro,

haben in ganz vielen Berufen Differenzierungen.

Und das auszuhandeln, ist Aufgabe der Tarifparteien.

Sie fallen da ja zurück in die 90er Jahre.

Die Hauptargumente damals war genau das, zu sagen:

Das sollen die Tarifparteien lösen.

Viele Mitarbeiter sind aber gar nicht Mitglied.

Olaf Scholz, der in den Umfragen führt,

macht einen Mindestlohn von 12 Euro zur Bedingung für jede Koalition.

Herr Laschet, das ist vielleicht der Unterschied zwischen Ihnen und mir:

Ich mache das nicht, weil Wahlkampf ist,

diese Forderung erhebe ich seit Jahren.

Mir geht es um die Würde der Bürger*innen.

Das ist vielleicht das, was uns voneinander unterscheidet.

Auch bei den Themen

"Steuererhöhungen für Großverdiener" und "Hartz IV":

Einigkeit zwischen Scholz und Baerbock, Widerspruch von Laschet.

Ebenfalls klare, aber andere Fronten hingegen

bei dem Thema dieses Wahlkampfes: Klima.

Annalena Baerbock teilt aus, gegen die CDU, aber auch gegen die SPD.

Diese Wahl ist eine Richtungswahl, keine halben Sachen mehr.

Wir sehen, es gibt nur zwei Alternativen.

Olaf Scholz schiebt den schwarzen Peter dem Koalitionspartner zu.

Das ist ein großes Problem gewesen, dass die Union

in dieser wichtigsten Frage auf der falschen Seite gestanden hat

und immer alles nicht wollte.

Laschet wiederum attackiert Baerbock.

Der Kernunterschied, den wir hier erleben, ist:

Sie haben im letzten Triell gesagt, Verbote schaffen Innovation,

ich bin fundamental anderer Meinung.

Das letzte Triell vorbei,

der Wahlkampf nun in seiner heißesten Phase.

Heute um diese Zeit, die Wahllokale längst geschlossen,

der Countdown läuft.

Ich begrüße jetzt Karl-Rudolf Korte, unseren Politik-Experten.

Guten Abend, Herr Korte.

Wir beide haben uns das ganze Triell angeschaut.

Da waren sich Rot und Grün aber ganz schön nahe.

Für uns als Wähler ist das aber wichtig, wenn es

keine klaren Koalitionsaussagen gibt, dass es klare Signale gibt.

Da waren große Ähnlichkeiten und die Front war gegen die Union aufgebaut.

Alle wirkten befreiter, Insofern war es mit einem hohen Unterhaltungswert.

Manchmal musste sich Annalena Baerbock aber

von der SPD distanzieren, damit das nicht zu eng wird.

Sie will dann schon dokumentieren,

dass sie sich nicht in allem einig sind.

Diese beide Parteien haben ja schon mal eine Koalition geführt,

aber es sieht so aus, als ob sie eine dritte Partei brauchen.

Die FDP hat heute gesagt,

eine Partei mit über 20 % hat keinen Führungsanspruch mehr.

Ja, aber es gibt keine genaue Beschreibung

für einen Führungsauftrag.

Manchmal gewinnt auch der Zweite, wenn er es schafft,

Mehrheiten aufzubauen.

Es kommt darauf an, wie sehr die Verluste schmerzen

und ob man dann noch in die Situation kommt,

in die Offensive zu gehen.

Die neue Unübersichtlichkeit

muss überwunden werden am Wahlabend.

Gibt es einen Abstand, der für den Zweiten einfach zu groß ist?

Man muss aufklären, dass es eine Mehrheit gibt,

die am Ende davon abhängt, welchen Kandidaten

der Bundespräsident dem Bundestagspräsidenten vorschlägt.

Die rechnerische Mehrheit ist entscheidend.

Es gab immer Wahlkämpfe, da schien die Sache ziemlich deutlich zu sein.

2005 z.B., da waren alle Umfragen klar für Frau Merkel

und dann gab es noch mal eine gewaltige Aufholjagd der SPD.

Ist so etwas jetzt in der letzten Woche denkbar?

Ja, aktuelle Ereignisse können einen Einfluss haben.

Zum Beispiel wie damals Fukushima.

Es klingt vielleicht nicht so modern,

dass man sich zu einem vermeintlichen Verlierer bekennt,

es kann aber sein, dass die Datenlage am Ende eine andere ist.

Es wird auf jeden Fall spannend.

Viele Analysen, Zahlen und Hintergründe zur Bundestagswahl

finden Sie bei uns natürlich wie immer auch online, auf ZDFheute.

Die Forderung des Vorstandsvorsitzenden

der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Gassen,

nach einem Ende der Corona-Schutzmaßnahmen

hat ein geteiltes Echo ausgelöst.

Kritik kommt u.a. von Patientenschützern und Ärzten,

und jetzt auch aus dem Kanzleramt.

Kanzleramtschef Braun sagt, er halte derzeit nicht viel

von einem "Freedom Day" im Herbst, also der Ausrufung eines Tages,

an dem alle Corona-Beschränkungen aufgehoben werden.

Denn, so Braun gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters,

es könne gut sein, dass es noch eine weitere Welle geben werde.

Wir sollten, so Braun,

erst eine Aufhebung der Beschränkungen versprechen,

wenn der Prozentsatz der Durchgeimpften

insbesondere in den höheren Alters- gruppen deutlich gestiegen ist,

wir also eine Gemeinschaftsimmunität erreichen.

Das Robert Koch-Institut meldet 7.337 neue Corona-Fälle

binnen 24 Stunden, 8 weniger als vergangenen Sonntag.

38 Todesfälle kamen innerhalb eines Tages hinzu.

Die 7-Tage-Inzidenz sinkt den sechsten Tag in Folge auf jetzt 70,5.

Im Streit um einen geplatzten U-Boot-Verkauf soll es

in den kommenden Tagen einen telefonischen Austausch

zwischen US-Präsident Biden und Frankreichs Präsident Macron geben.

Frankreich hatte wegen des Streits seine Botschafter aus den USA

und Australien zu Beratungen nach Hause beordert.

Frankreich wirft Australien vor,

einen 2016 besiegelten Kauf französischer U-Boote

zugunsten einer Partnerschaft mit den USA und Großbritannien zu verwerfen

und spricht von einem inakzeptablen Verhalten

zwischen Verbündeten und Partnern.

Angesichts des Andrangs von Flüchtlingen an der Grenze zu Mexiko

hat das US-Heimatschutzministerium angekündigt,

die Abschiebeflüge auszuweiten.

Zudem sollen laut Grenzschutz 400 zusätzliche Beamte geschickt werden.

Rund um die Grenzbrücke

bringen Busse Migranten an andere Orte in der Region.

Der Großteil der 14.000 Flüchtlinge, die hier ausharren,

stammt aus Haiti.

Sie erhoffen sich, in den USA Asyl beantragen zu können.

Erstmals seit 50 Jahren ist auf der Kanareninsel La Palma

wieder ein Vulkan im Bereich der Bergkette Cumbre Vieja ausgebrochen.

Nach einer Reihe kleinerer Erdbeben war der Ausbruch

schon seit mehreren Tagen befürchtet worden.

Die Region im Süden der Insel ist dünn besiedelt.

Bewohner von nahegelegenen Dörfern wurden bereits aufgefordert,

ihr Zuhause im Fall eines Ausbruchs zu verlassen.

Eine SpaceX-Kapsel mit vier Weltraumtouristen

ist wieder sicher zurück auf der Erde.

Die Teilnehmer der Mission hatten drei Tage im All verbracht.

Das Raumschiff flog weitgehend automatisch

und ohne ausgebildeten Astronauten an Bord.

Die Dragon-Kapsel landete um kurz vor 1 Uhr nachts deutscher Zeit

im Atlantik vor der Küste von Florida.

In rund 600 km Höhe hatte sie die Erde

mehr als 15 Mal pro Tag umkreist.

In Russland ging heute die Parlamentswahl zu Ende.

Und die vielleicht interessanteste Frage ist,

wie hoch bzw. niedrig die Wahlbeteiligung war.

Wo es keine nennenswerte Opposition als Alternative gibt,

sehen viele regierungskritische Wähler

nur noch das Nichtwählen als mögliche Protestform.

Niedrige Wahlbeteiligungen sind auch für autoritäre Regenten

zumindest peinlich.

Wenn man angeblich so beliebt ist und so großartig regiert,

dass das Volk sich gar keine Alternativen wünscht,

warum strömen die Leute dann nicht euphorisch an die Wahlurnen?

Wie die Wahlen liefen, berichtet Axel Storm.

Ramin Kurbanow sitzt jetzt schon seit einer Stunde

im Sacharow-Zentrum in Moskau und hört zu:

Wie ist der ordnungsgemäße Ablauf einer demokratischen Wahl?

Was tun bei Wahlbetrug?

Die Frauen und Männer hier sind Freiwillige.

Sie wollen diese Duma-Wahl kritisch überwachen.

Ich bin der Meinung, dass die Freiheit ein Geschenk ist,

das man sich verdienen muss.

Unsere Vorfahren sind dafür gestorben.

Wir können nicht einfach auf Freiheit verzichten.

Wie frei aber ist diese Duma-Wahl,

bei der rund 110 Mio. Wahlberechtigte

über 450 neue Abgeordnete abstimmen

für das Unterhaus des größten Landes der Welt, für die Duma,

bei der der Sieger, die Partei des Präsidenten, "Einiges Russland",

schon quasi feststeht?

Kein Beispiel ist plastischer als seins: Boris Wischnewski.

Er bewirbt sich für die oppositionelle Jabloko-Partei

in Sankt Petersburg, und ist beliebt.

So sehr, dass man im Kreml wohl Sorgen hatte.

Und so kommt es, dass auf dem Wahlzettel

plötzlich drei Boris Wischnewskis auftauchen,

inklusive Bart und schütterem Haar.

Zwei der Männer hatten dafür wohl extra ihre Namen geändert.

Ich habe gelächelt.

Ich sehe darin eine hohe Wertschätzung meiner Arbeit.

V.a. das Netz lächelt,

belächelt den Wählerverwirrungs- versuch um Wischnewski.

Man spricht vom "Klon-Boris".

Schon vor 20 Jahren haben sie Doppelgänger ins Rennen geschickt.

"Mach, mach", sagt die Frau im Wahlbüro in der Region Brjansk.

Ihre Kollegin kommt zur Urne, öffnet die Jacke,

wirft ein dickes Bündel Zettel in die Kiste.

Solche Vorfälle - hunderte sind gemeldet.

Solche Bilder gibt es seit Freitag immer wieder.

Sie sind schwer zu verifizieren.

Die Wahlkommission versichert, jeder Vorfall werde untersucht.

Es ist eine Wahl in schwierigen Zeiten.

Auch wegen dem, was aus Russland geworden ist, seit Jahresbeginn.

Im Laufe des Jahres ist die gesamte Opposition vernichtet worden -

durch Maßnahmen der Geheimdienste,

durch Strafverfahren oder Inhaftierungen.

Es ist ein Jahr der Repression,

gegen Oppositionelle, gegen Journalisten, gegen Künstler.

Alexej Nawalny, Putin-Kritiker Nummer eins, in Haft,

seine Organisation zerschlagen und auch wählen durfte er nicht.

Präsident Putin hat ein hartes Land aus Russland gemacht.

Eines, in dem politische und Pressefreiheit

massiv eingeschränkt wurden.

Jetzt hofft er auf Zustimmung für seine Partei.

Ein Stimmungstest, diese Wahl, auch für ihn.

Am Abend, vor kurzem dann, erste Zahlen -

noch keine belastbaren zur Wahlbeteiligung,

aber alle Wahllokale in elf Zeitzonen geschlossen.

Es führt bereits jetzt deutlich, wenig überraschend,

Putins "Einiges Russland".

Und jetzt noch mal Heinz Wolf, mit dem Sport an diesem Sonntag.

Zuerst zur Fußball-Bundesliga.

Da gab es heute drei Spiele mit diesen Ergebnissen:

Der bisherige U21-Trainer Stefan Kuntz

wird neuer Chefcoach der türkischen Fußball-Nationalmannschaft.

Das teilte der türkische Verband mit.

Der Vorstand habe sich mit Kuntz geeinigt.

Der Vertrag solle morgen unterzeichnet werden.

Am letzten Tag des CHIO in Aachen konnten die deutschen Reiterinnen

und Reiter nochmal Erfolge für sich verbuchen.

Herausragend dabei die Dressur-Equipe und Springreiter Daniel Deußer.

Daniel Deußer und seine "Killer Queen"

haben den großen Preis von Aachen abgeräumt, und wie.

Als erstes Paar im Stechen gelingt ihnen ein fehlerfreier Ritt.

Zu schnell für die übrige Konkurrenz.

Deußer siegt vor dem US-Amerikaner Moggre.

Jetzt ist es wahr, bin noch ein bisschen sprachlos hier.

Atemberaubend auch der Auftritt von Isabell Werth

mit dem jungen "Quantaz" beim großen Dressurpreis.

Mit mehr als 88 Prozentpunkten der überlegene Sieg.

Damit gewinnt Deutschland auch den Nationenpreis

vor den Niederlanden und Großbritannien.

Und damit kommen wir, wie immer sonntags,

zum Ausblick auf die nächste Woche.

Was am Ende dieser neuen Woche stattfinden wird,

wissen wir natürlich alle.

Aber es gibt auch noch einige andere interessante Termine,

die Erik Illenseer für uns zusammengestellt hat.

Der Finanzausschuss des Bundestags

will sich am Montag in einer Sondersitzung

mit den Durchsuchungen im Bundesfinanzministerium befassen.

Dessen oberster Chef ist SPD-Kanzlerkandidat Scholz.

Die Ermittlungen richten sich gegen eine beim Ministerium

angesiedelte Behörde, die Geldwäsche verhindern soll.

In New York wird am Dienstag

die 76. Generaldebatte der UN-Vollversammlung beginnen,

erstmals mit Joe Biden als US-Präsident.

Hauptthema soll Afghanistan sein.

Am Rande wird es aber auch einen kleineren Gipfel

zur Klimakrise geben.

Sollen Ungeimpfte weiter Lohnersatzleistungen bekommen,

wenn sie wegen Corona-Quarantäne nicht arbeiten können?

Am Mittwoch wollen sich die Gesundheitsminister

von Bund und Ländern auf eine gemeinsame Regelung einigen.

Zu einem weltweiten Klimastreik

hat die Organisation Fridays for Future aufgerufen.

Auch in Deutschland soll es am Freitag vor der Bundestagswahl

noch einmal auf die Straße gehen, in mehr als 350 Orten.

Zentrale Forderung der Klimaschützer ist eine Begrenzung der Erderwärmung

auf höchstens 1,5 Grad Celsius.

Und noch die Wetteraussichten zum Start in die neue Woche:

Morgen ist es teils aufgelockert, teils stark bewölkt.

An der Ostsee sowie ganz im Süden kann es etwas regnen.

Und die weiteren Aussichten: Mischung aus Sonne und Wolken.

Zunächst trocken, am Donnerstag im Norden neuer Regen.

Das war's von uns.

Durch die in vieler Hinsicht sehr spannende nächste Woche

werden Sie hier an dieser Stelle

Claus Kleber und Gundula Gause begleiten.

Um 0.30 Uhr gibt es dann die nächste heute Xpress.

Schönen Abend noch, auf Wiedersehen.