×

LingQ'yu daha iyi hale getirmek için çerezleri kullanıyoruz. Siteyi ziyaret ederek, bunu kabul edersiniz: cookie policy.


image

2021 Tagesschau, tagesthemen 25.10.2021, 22:15 Uhr - Der Fall Kimmich und die Debatte um Corona-Impfungen, Die Meinung, Afrikas Impfdebak

tagesthemen 25.10.2021, 22:15 Uhr - Der Fall Kimmich und die Debatte um Corona-Impfungen, Die Meinung, Afrikas Impfdebak

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Diese Sendung wurde vom NDR- live untertitelt (25.10.2021)

Heute im Studio: Caren Miosga

Guten Abend.

Josua Kimmich hat sich als ungeimpft geoutet.

Das ist an sich keine Nachricht für eine Nachrichtensendung.

Niemanden geht es etwas an, wer sich impfen lässt und wer nicht.

Nur ist Kimmich nicht irgendwer.

Die Impfskepsis eines so beliebten Fußballprofis kann anstecken,

seine Sorge vor Impfkomplikationen andere Menschen verunsichern.

Da die Zahlen der Neuinfektionen wieder rasant steigen,

wird aus einer rein privaten Frage eine öffentliche.

Er steht gerade im Wind.

Dabei ist Kimmich eigentlich Liebling der Fans.

Auch sein Verein schmückt sich gerne mit seiner Vorbildfunktion.

Gerade für die Jüngsten.

Und dann das!

Am Wochenende entfacht er mit einer privaten Information

eine öffentliche Debatte - er ist ungeimpft.

Weil ich für mich persönlich noch einige Bedenken habe,

was fehlende Langzeitstudien angeht.

Diese Aussage überrascht viele.

Er wird mit seiner eigenen Initiative We kick Corona.

Er sammelt Geld für soziale Einrichtungen.

Wissenschaftler reagieren sachlich.

Später auftretende Komplikationen seien nicht zu erwarten.

Das ist ein Missverständnis.

Unter Langzeitwirkung verstehen wir seltene Nebenwirkung.

Kimmich lässt sich fast jeden zweiten Tag testen.

Diese Person stehen im öffentlichen Leben.

Das sind Vorbilder.

Viele hören ihn zu.

Man hat Verantwortung.

Die Debatte ist inzwischen sogar in Berlin.

Die AfD bestärkt ihn. Die Regierung setzt auf Einsicht.

Ich hoffe, dass er alles auf sich wirken lässt.

Er hat eine Vorbildwirkung.

Der FC Bayern spricht sich für das Impfen aus.

Es gibt keine Pflicht.

So ist die Lage.

Wir respektieren das.

Ich habe fast geweint vor Freude, als ich geimpft wurde.

Er hat nicht gesagt, dass er sich nicht impfen lassen will.

Eines hat er geschafft. Die Diskussion hat neuen Schwung.

Leif-Erik Sander ist Leiter einer Forschungsgruppe zu Impfstoffen

an der Berliner Charite.

Guten Abend, Herr Sander. Guten Abend.

Spätfolgen bei Impfungen, gibt es die wirklich nicht?

Es gibt sehr seltene Impf-Komplikationen.

Wenn die auftreten,

treten sie relativ kurz nach der Impfung auf.

Innerhalb von Tagen oder Wochen.

Die können in sehr seltenen Fällen langfristig zu Schäden führen.

Es gibt aber nicht Komplikationen,

die erst Jahre nach der Impfung auftreten.

Das gibt es bei keinem der bekannten Impfstoffe.

Es gibt aber Impfungen mit chronischen Spätfolgen.

In Schweden kam es bei Kindern und jungen Erwachsenen nach der Impfung

gegen die Schweinegrippe zu heftigen Schlafstörungen.

Bei einem der 2009/2010 eingesetzten Impfstoffe

gab es eine Häufung von Narkolepsie.

Auch die trat recht kurz nach der Impfung auf.

Weil die aber so selten war,

fiel das erst nach einigen Monaten auf.

So wurde im Sommer berichtet, dass es eine Häufung gibt.

Aber auch da war es nicht so,

dass die Komplikation erst Jahre nach der Impfung auftrat.

Angeblich wartet Joshua Kimmich auf den sogenannten Totimpfstoff.

Was ist der Unterschied zu den bislang erhältlichen Impfstoffen?

Das ist etwas missverständlich.

Streng genommen sind die zugelassenen mRNA-Impfstoffe

auch Totimpfstoffe.

Sie sind nicht lebendig, können sich im Körper nicht vermehren.

Viele Menschen meinen abgetötete, inaktivierte Viren.

Von der Firma Sinovac in China gibt es schon Beispiele,

wo das Virus chemisch inaktiviert und dann verimpft wird.

Es gibt auch Spaltimpfstoffe.

In dem Fall wird das Spike-Protein gegeben.

Viele Menschen haben Bedenken vor den mRNA-Impfstoffen

und warten auf diese Art von Impfstoffen.

Die Eingruppierung in Tot- und Lebendimpfstoffe

ist aber nicht ganz korrekt.

Ist der weniger wirksam oder genauso wirksam?

Oder gibt es mehr Komplikationen?

Die bisher eingesetzten inaktivierten Impfstoffe

scheinen auch sehr sicher zu sein.

Sie erzielen aber nicht die Wirksamkeit

der mRNA-Impfstoffe.

Bei dem Impfstoff aus China

liegt die Wirksamkeit möglicherweise unter 50 Prozent.

Auch in China wird diskutiert,

diesen Impfstoff mit einem mRNA-Impfstoff aufzufrischen.

Deswegen ist das Warten

auf einen inaktivierten Impfstoff nicht berechtigt.

Wo stehen wir jetzt in der Pandemie?

In Deutschland sind 66,2 Prozent vollständig geimpft.

Um die Pandemie einzudämmen, müssten es um die 85 Prozent sein.

Halten Sie das noch für erreichbar ohne eine Impfung für Kinder?

Bisher haben wir in allen Bevölkerungsgruppen

zu niedrige Impfquoten.

Gerade die älteren Menschen sind besonders gefährdet.

Auch wenn die Impfquote dort schon gut ist,

ist sie noch zu niedrig.

Wenn wir fünf oder zehn Prozent mehr Menschen impfen könnten,

hätte das einen signifikanten Effekt auf die Zahl der Intensivpatienten.

Auch bei Jüngeren müssen wir mehr impfen.

Denn dort verbreitet sich das Virus besonders.

Wie schauen Sie in den Herbst und Winter?

Der Gesundheitsminister sieht politisch keine Notlage mehr.

Ich sehe die Entwicklung mit Sorge.

Wir haben steigende Zahlen.

Auch die Aufnahmen auf Intensivstationen steigen.

Es gibt immer noch einen Zusammenhang

zwischen den Fallzahlen und den Intensivstationen.

Leider gibt es zu viele ungedämpfte Menschen.

Wenn man den Hochrechnungen glauben kann,

werden wir viele Intensivpatienten bekommen.

Zugleich herrscht auf Intensivstationen ein Pflegemangel.

Wir haben zu wenig Intensivbetten.

Der Appell ist an alle, sich impfen zu lassen.

Und die älteren Menschen sollten

sich eine Auffrischungsimpfung geben lassen.

Der Impfschutz lässt bei älteren Personen leicht nach.

Der Appell des Impfstoffforschers Leif-Erik Sander, vielen Dank.

Das Gespräch haben wir aufgezeichnet.

Joshua Kimmich und seine Verantwortung:

Die Meinung von Hanni Hüsch vom NDR.

Der Mann hat es nicht nur in den Beinen,

sondern auch noch ein Einser-Abitur.

Den millionenschweren Bayern-Vertrag handelte er selber aus.

Dazu hat er ein soziales Gewissen.

Mit Kicker-Kumpel Goretzka

rief er die Aktion "We kick Corona" ins Leben.

Spendensammeln für Impfstoffe inclusive.

Ein Vorzeige-Profi im Bayern-Zwirn - engagiert, verehrt, kopiert.

Und jetzt das: Joshua Kimmich ist ungeimpft.

Das kann er sein, es gibt keine Impfpflicht.

Muss man respektieren.

Aber muss ich das verstehen? Nein, muss ich nicht.

Kimmich konterkariert die eigene gute Tat.

Den Zeitpunkt der Impfbeichte kommt zur Unzeit.

Die Fallzahlen steigen, es wird nicht genug geimpft,

um die neue Covid-Welle abzufedern.

Der Regierungssprecher erinnert

an die Vorbildfunktion des Nationalspielers.

Das muss ihn nicht beeindrucken, aber drei Dinge:

Er könnte das Angebot von Karl Lauterbach annehmen.

Der erklärt ihm gerne,

dass ihn die Langzeitfolgen der Impfung nicht sorgen müssen.

Es sollte ihn auch umtreiben,

dass zahlende Fans auf den Tribünen sauer sind.

Sie kommen nur geimpft oder genesen ins Stadion.

Und ein als clever gepriesener Vorzeigeprofi

muss die Gefahren auf dem Spielfeld erkennen.

Der AfD hat er den Ball genau vors Tor gelegt.

Alice Weidel hat dankbar verwandelt.

Mir wären die Fans auf der Tribüne wichtiger.

Die Meinung von Hanni Hüsch.

Hierzulande sind mehrere Impfstoffe in ausreichender Menge vorhanden

und können Ältere sogar eine Auffrischung bekommen.

In weiten Teilen Afrikas ist das Serum kaum vorhanden.

In der Demokratischen Republik Kongo

sind erst 0,1 Prozent der Bevölkerung geimpft.

Es fehlt an Dosen und an geeigneten Wegen zum Verteilen

und Aufklärung für die teils impfskeptische Bevölkerung.

Die WHO rief dringend dazu auf, den bedürftigen Staaten zu helfen.

Die Pandemie werde enden, wenn die Welt sich entscheidet,

sie zu beenden, sagte der WHO-Chef.

Er meinte damit, in jedem Land der Erde

müsse jeder die Chance bekommen, sich impfen zu lassen, der es wolle.

Vorbereitungen für den nächsten Flug.

Mit dieser Drohne werden Impfstoffe transportiert.

Moderne Technik – mitten im Dschungel.

Die Drohne erlaubt es uns,

Orte besser mit Medizin zu versorgen.

Viele sind sonst schwer erreichbar.

Das reduziert die Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung.

Bis zu 200 Kilometer weit bringt die Drohne

einer privaten Organisation Impfstoff in entlegene Dörfer.

So könnten sie auch den Corona-Impfstoff ausliefern,

wenn es denn welchen geben würde.

Wenn man gegen eine Pandemie kämpft,

geht es nicht nur um einen Teil der Welt.

Den anderen vergisst man.

Wir wären bereit,

der Regierung bei der Verteilung zu helfen.

Das Gebiet liegt mitten im Regenwald am Ufer des Kongo.

In dieser Handelsstadt mit mehr als einer Million Einwohner

weiß niemand, wie viele Corona-Fälle es bisher gab.

Es wird kaum getestet.

Alle, die wir treffen, wollen geimpft werden.

Wenn unsere Regierung es möglich macht,

das ist doch klar.

Es ist eine gute Sache.

Genauso wie wir die Kinder gegen Krankheiten impfen.

Am Gesundheitszentrum treffen Impfdosen

gegen Gelbfieber ein.

Sie sind eine Spende.

Allein kann sich der Kongo das nicht leisten.

Wie bei Corona.

Doch es kam bisher hier nur Impfstoff für 440 Menschen an.

Dabei weiß der Impf-Koordinator,

wie wichtig die Bekämpfung solcher Krankheiten ist.

Er befürchtet,

dass die nächste Pandemie von hier kommen könnte.

Wir müssen aufmerksam bleiben und alle Fälle verfolgen.

Auch ungewöhnliche Situationen, die auftreten können.

Die Menschen hier dringen immer weiter in den Regenwald ein.

So können sich Krankheiten von Tieren auf die Bevölkerung ausbreiten.

Es passiert längst.

Immer wieder wird das Ebola-Virus übertragen.

Wer erkrankt, kommt in diese Klinik.

Die Ärztin fordert mehr Unterstützung zum Schutze aller.

Wir haben nicht genug Mittel,

um die Menschen im Wald zu erreichen.

Wir brauchen dringend den Corona-Impfstoff.

Damit die weltweite Ungleichheit endlich endet.

Der türkische Präsident drohte vergangene Woche,

zehn Botschafter, auch den deutschen, aus dem Land zu werfen.

Sie hatten es gewagt, öffentlich die Freilassung

des Kulturförderers Osman Kavala zu fordern.

Kavala sitzt seit vier Jahren

ohne Urteil und faires Verfahren im Gefängnis.

Heute twitterte die US-Botschaft in Ankara eine Erklärung,

der sich die anderen Botschafter anschlossen.

Darin stand sinngemäß, man halte sich an die Übereinkunft,

sich nicht in innere Angelegenheiten der Türkei einzumischen.

Wenn man so will, etwas Selbstverständliches.

Erdogan nutzte diese Erklärung, um sich als Sieger zu verkaufen

und die westlichen Staaten nochmals zu rügen.

Fragen wir Katharina Willinger in Istanbul.

Das sieht so aus, als seien die westlichen Staaten eingeknickt,

damit Erdogan gesichtswahrend da wieder rauskommt.

Ist der Streit jetzt geschlichtet?

Die Ausweisung der Botschafter scheint erst mal vom Tisch zu sein.

Man muss sich aber die Frage stellen,

warum sind die Botschaften zurückgerudert?

Sie hatten den für die internationale Diplomatie

gewagten Vorstoß vor sieben Tagen gemacht.

Da forderten sie die Freilassung von Osman Kavala.

Sicherlich liefen im Hintergrund viele Gespräche.

Auch das türkische Außenministerium sei überrascht gewesen, hörte man,

von den Forderungen Erdogans am Samstag.

Und von den Ministerien der betroffenen Länder.

Ganz vom Tisch ist die Sache noch nicht.

Am Wochenende findet der G20-Gipfel in Rom statt.

Da wird man sicher über diese Situation sprechen.

Und Erdogan soll auch auf Joe Biden treffen.

Was heißt das für den inhaftierten Kavala?

So richtig geholfen hat es ihm nicht.

Dass er zeitnah freigelassen wird, halte ich für unwahrscheinlich.

Erdogan hat heute gesagt:

Man verbitte sich, dass Botschafter sich einmischen

in die Justiz des Landes und in interne Angelegenheiten.

Das würde er damit widerlegen.

Aber im November soll ein Ausschlussverfahren angestoßen werden

aus dem Europarat.

Weil die Türkei sich nicht an ein bestehendes Urteil

des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte gehalten hat.

Die hatten 2019 die Freilassung von Kavala angeordnet.

Dieser Ausschluss kann nicht im Interesse der Türkei sein.

Danke, Katharina Willinger für die Information.

Ein verheerende Niederlagen hat die Linke

bei der Bundestagswahl erlitten:

Da können die Verantwortlichen

normalerweise ihren Schreibtisch freimachen.

Nicht so bei der Linken.

Zwar sind sich Basis und Führung einig,

man habe das gemeinsam verbockt.

Die Schwächeren der Gesellschaft, für die man stets kämpfte,

habe man aus den Augen verloren und nicht mal fünf Prozent erreicht.

Nur die drei Direktmandate retteten die Partei.

Aber das Frauenduo bleibt an der Spitze.

Auch die Spitzen in der Fraktion, die heute wiedergewählt wurden.

Alles beim Alten und trotzdem bald neu?

Endlich Feierabend für Annegret Ulrichs,

Gärtnerin in Niedersachsen und Gewerkschaftsmitglied.

Die Linke ist ihr politisches Zuhause.

Doch die Partei ist ihr fremd geworden.

Die Partei weiß nicht richtig, was sie will

und wie sich darstellen muss, um auch glaubwürdig zu sein.

Man hat nicht wirklich jemand, wo man weiß,

den verbinde ich mit der Linken.

Neue Gesichter gibt es kaum

in der auf 39 Mitglieder geschrumpften Fraktion.

Viele sind seit mehreren Legislaturen auf ihren Posten.

Auch Dietmar Bartsch.

Juten Tach.

Seit sechs Jahren Fraktionsvorsitzender.

Begrüßt hier die SPD-Kandidatin für das Amt der Bundestagspräsidentin.

Später werden Bartsch und seine Co-Vorsitzende Amira Mohammed Ali

an der Spitze der Fraktion bestätigt, zunächst für zwei Jahre.

Der Frage nach dem "Danach"

will sich Bartsch öffentlich offenbar nicht stellen.

Einige formulieren jetzt irgendwelche Übergänge.

Das ist großer Unsinn,

weir sind gewählt worden, unsere Ordnung sieht zwei Jahre vor.

Die Stimmung in der Partei: angespannt.

Hinter den Kulissen wird diskutiert:

Wer trägt die Schuld für das Wahldebakel?

Einen personellen Neuanfang, gefordert vor allem in der Fraktion,

wagt die Partei nicht.

Es war ja auch keine Alternative da, wir hatten keinen Gegenkandidaten.

Große Personalauseinandersetzungen und Gegenkandidaturen

wären nicht hilfreich gewesen.

Das Credo der Parteispitze, seit Anfang des Jahres im Amt:

Schluss mit Streit auf offener Bühne, das inhaltliche Profil schärfen.

Doch wie sieht das Profil der Linken aus?

Sahra Wagenknecht, umstrittene Gallionsfigur der Partei,

auch wieder Mitglied in der Fraktion, hatte im Wahlkampf gestichelt:

Die Linke sei zur Life-Style-Partei verkommen.

Ich plädiere dafür, dass wir wieder das sind,

wofür die Linke einmal gegründet wurde.

Eine Partei für diejenigen,

die in diesem Land oft für schlechte Löhne arbeiten müssen.

Doch braucht es noch eine Arbeiterpartei?

Mehr denn ja, glaubt Gärtnerin Annegret Ulrich.

Die Linke müsse sich neu ordnen.

Im Bundestag sitzt die Linke - klar - links.

Nur wenige neue sind bei denen dabei,

wenn morgen das hohe Haus erstmals nach der Wahl zusammenkommt.

Wenn alle auf den Sesseln in Reichstagsblue Platz nehmen.

Es werden 736 Abgeordnete sein, mehr denn je.

Von denen 279 Neulinge sind im höchsten deutschen Parlament.

Kristin Joachim und Christian Feld haben drei von ihnen begleitet.

Sie waren dabei mitten in Berlin, um zu sehen,

wie die Teilzeit-Hauptstädter ihre ersten Schritte

auf bislang wenig bekannten Wegen gehen.

Das Regierungsviertel, das Parlament.

Hier haben in diesen Tagen viele Neulinge

viele Herausforderungen zu bestehen.

Ein neues Leben, große und kleine Hürden.

Wenn mir das vor einem Jahr jemand erzählt hätte,

hätte ich das nicht geglaubt.

Das geht nicht.

Wenn andere Abgeordnete auch noch drei mitbringen,

dann wären wir zur acht.

Jetzt habe ich mir vorgenommen vor der konstituierenden Sitzung

meine letzte Zigarette zu rauchen, und dann aufzuhören.

Am Morgen noch Sauerland,

jetzt auf dem Weg zum neuen Arbeitsplatz.

Florian Müller von der CDU, 34. Frau und Kind bleiben daheim.

Das sich das Team kennenlernt. Ein paar kennen sich schon.

Dann wollen wir zusammen Mittagessen und den Schlüssel übernehmen.

Wenn das so einfach wäre.

Hallo.

Ich wollte mein Schlüssel abholen für das Übergangsbüro.

Eigentlich brauchen sie mehr Schlüssel.

Können Sie zusätzliche Schlüssel machen lassen?

Scheint ein komplizierter Schlüssel zu sein.

Dann nehmen wir erst mal drei.

Er ist gewählt, um Politik zu machen. Doch die erste Aufgabe heißt:

Zu viele Menschen auf zu wenig Platz unterbringen.

Ein Übergangsbüro für zwei Abgeordnete und ihre Teams.

Die Aussicht könnte schlimmer sein.

Werden wir viel über Homeoffice machen müssen.

So viele Gebäude, so viele Wege, zum Beispiel zum Plenarsaal.

Merke: Seine Nachbarn kann man sich nicht immer aussuchen.

Wo würden Sie gerne sitzen?

Ich finde die gegenwärtige Sitzordnung gut.

Ich kann verstehen,

dass die FDP nicht neben der AfD sitzen will.

Wir wollen es auch nicht.

Vor zwei Wochen war Reem Alabali-Radovan

zuletzt am Postfach.

Das rächt sich.

Da hätte ich besser einen Beutel mitgebracht.

Sie ist 31 und aus Mecklenburg. Der SPD stand sie schon länger nah.

Parteimitglied ist Alabali-Radovan erst seit Anfang 2021.

Jetzt das Abenteuer Bundestag.

Wohnungssuche auf eigene Faust ohne Makler.

Ich gucke schon selbst.

Ich kenne auch viele Kollegen, die selbst eine Wohnung suchen.

Die sind auch auf den gängigen Seiten unterwegs.

Raus aus Berlin-Mitte, rüber nach Neukölln.

Gut 30 Minuten mit der U-Bahn.

Sie kann auch einfach den Fahrdienst nehmen.

Den will ich nur nutzen, wenn es unbedingt sein muss.

Wenn es geht, nehme ich gerne die Bahn.

Alabali-Radovan ist eingeladen

zu einer Diskussion zur Frauengesundheit.

Das Thema liegt ihr am Herzen.

Demnächst werden viele Menschen ihre Zeit beanspruchen wollen.

Termine. Termine. Termine. Hier in Berlin und im Wahlkreis.

Bleibt da noch Zeit für Privatleben?

Es ist wichtig, Zeit für sich zu haben.

Ich boxe gerne, das möchte ich weitermachen.

Ich schaue, ob ich hier ein Verein finde.

Zuhause in Schwerin habe ich ein Verein.

Auch Hönel hat gute Vorsätze.

Kein Alkohol bei Abendterminen.

25 ist der Grüne aus Schleswig-Holstein.

Du darfst nicht hinter Stefan, sonst bist du nicht im Bild.

Motto in seinem Wahlkampf: frischer Wind in Berlin.

Genau das bringen wir Jüngeren ein.

Dass wir einen frischen Wind herein bringen.

Der Bundestag war die letzten Legislaturperioden überaltert.

Hönel teilt sich anfangs ein Büro mit einen erfahrenen Abgeordneten.

Jeder Tipp ist willkommen.

Auch, wenn vor einer Videokonferenz die neue Technik nicht mitspielt.

Ich bin immer noch nicht drin.

Das verwirrt gerade.

Wir versuchen gerade,

mit dem Laptop bei Zoom reinzukommen.

Kommst du damit deinem Parlaments-Laptop rein?

Ich hab das auf meinem iPad installiert.

Darüber mache ich die Videokonferenzen.

Am Nachmittag geht es zur Fraktionssitzung.

Morgen ist es dann so weit für die Neulinge.

Mit der konstituierenden Sitzung dürfen sie sich Abgeordnete nennen.

Der nächste Schritt im Abenteuer Bundestag.

Zu den Neuen im Bundestag zählt auch ein altbekanntes Gesicht:

Armin Laschet.

Mehr dazu in den Nachrichten mit Jens Riewa.

CDU-Chef Laschet legte heute sein Amt als Ministerpräsident von NRW nieder.

Seinen Rückzug von der Spitze der Landespolitik hatte er

vor der Bundestagswahl angekündigt.

Laschet wechselt als Abgeordneter nach Berlin.

Zum neuen Regierungschef in NRW soll am Mittwoch

der bisherige Verkehrsminister Wüst gewählt werden.

Bundespräsident Steinmeier wurde im Vatikan von Papst Franziskus

zu einer Privataudienz empfangen.

Bei den Gesprächen ging es auch um die Flüchtlingspolitik.

Er sei sich mit dem Papst einig gewesen.

Das Verhalten der belarussischen Führung sei nicht zu billigen,

Migranten ins Land zu holen und sie an die EU-Grenzen zu bringen,

so Steinmeier später.

Im Sudan hat das Militär geputscht.

Es ist der zweite Umsturzversuch in dem ost-afrikanischen Land

innerhalb weniger Wochen.

Der höchste General erklärte die Übergangsregierung

von Premier Hamduk für abgesetzt.

Hamduk steht offenbar unter Hausarrest.

Die Nachricht trieb Tausende auf die Straßen,

um gegen den Staatsstreich zu protestieren.

Dabei sollen drei Menschen durch Schüsse von Soldaten

getötet worden sein.

Das Oberlandesgericht München hat eine deutsche IS-Rückkehrerin

zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Jennifer W. wurde

wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung

und Verbrechens gegen die Menschlichkeit schuldig gesprochen.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Frau tatenlos zusah,

wie ihr Mann im Irak eine Fünfjährige verdursten ließ.

Das Mädchen war die Tochter einer Jesidin,

die das Paar als Sklavin hielt.

Der US-Autobauer Tesla hat einen Großauftrag

der weltweit zweitgrößten Autovermietung Hertz erhalten.

Hertz will 2022 ein Fünftel

seiner Mietwagenflotte durch E-Autos ersetzen.

Näheres von Anja Kohl aus der Frankfurter Börse.

Hertz kauft ein Zehntel der Fahrzeuge auf,

die Tesla im Jahr 2021 zu produzieren plant.

Liefertermin: November 2022.

Nur Tesla könne dies schaffen, so Hertz.

Die Lieferschwierigkeiten von Teslas Konkurrenten

im Zuge des Chipmangels spielten wohl eine Rolle.

Hertz bestellt 100.000 E-Autos bei Tesla.

Die bislang größte Elektro-Einzelbestellung.

Der Bestellwert soll bei 3,6 Milliarden Euro liegen.

Vor Kurzem aus der Insolvenz gerettet,

schlägt Hertz ein neues Kapitel auf.

Langfristig sind E-Autos kostengünstiger zu betreiben,

Abgasziele sind leichter einzuhalten.

Es ist ein Weckruf für Mitbewerber,

die auch schneller auf E-Mobilität umrüsten könnten.

Es sind Insekten, die die Welt bedeuten.

Genadelt zeigen sie sich gut präpariert in Museumsvitrinen

bereits seit den Zeiten der Sütterlinschrift.

Einige der schillernden Käfer, Bienen oder Wanzen sind selten.

Auch die Häuser mit den Sammlungen werden bestaunt.

Damit sie der Welt erhalten bleiben, wird diese Truppe digitalisiert.

Im Berliner Naturkundemuseum kann man dabei zugucken.

Über die Arbeit für die künftigen Klicks

zu den Käfern: Tina von Löhneysen.

Eine Fliege auf dem Weg zu ihrer Digitalisierung.

5000 Insekten pro Tag soll diese Maschine erfassen.

Ein Schritt in die Zukunft für das Naturkundemuseum in Berlin.

Das Ziel:

Die Sammlung allen zugänglich machen, Laien und Wissenschaftlern.

Bonnie Blaimer forscht zu Ameisen.

Sie erstellt anhand ihrer DNA Stammbäume.

Die Digitalisierung sei eine riesige Hilfe

für die Forschungsarbeit.

Ein Tier sagt nicht viel aus.

Aber wenn wir 100 von einer Art digitalisiert haben,

dann ist das aufschlussreicher.

Wir können ein historisches Verbreitungsgebiet erstellen.

Wenn wir 1000 haben, geht es noch besser.

Wenn wir uns mit anderen Museen vernetzen können.

Bis zu 30 Aufnahmen von jedem Insekt

werden zu ultrascharfen Fotos verschmolzen.

Dazu die Daten:

Zu welcher Art gehört das Tier, wer hat es wo gefunden.

Aus solchen Daten können Forscher mehr ablesen, als viele vermuten.

Und das ohne reisen zu müssen.

Gleichzeitig werden die Objekte geschont.

Eine naturkundliche Sammlung ist eine Versicherungspolice

für uns Menschen.

Sie wird Fragen beantworten, die wir noch nicht gestellt haben.

Um diese Fragen stellen zu können und um richtiges Handeln

zu ermöglichen, müssen wir Zugang zum Wissen haben.

Das darf nicht in Schränken oder Köpfen von Kuratoren sein.

Es muss geteilt werden.

30 Millionen Objekte lagern Naturkundemuseum in Berlin.

Einige sind schon digitalisiert.

In den kommenden zehn Jahren

sollen nach und nach alle erfasst werden.

Je nach Größe mit unterschiedlichen Verfahren.

Trotz allem bleibe die physische Sammlung wichtig.

Für uns ist es eine Erweiterung und kein Ersatz.

Das geht bei naturkundlichen Objekten in keinem Fall.

Die tragen in sich Informationen,

die wir nicht komplett auslesen können.

Deutschland sei er spät dran.

Andere Museen in London oder Washington hätten früher angefangen.

Dafür sah man technisch auf dem neuesten Stand,

was die Qualität der Bilder und die Geschwindigkeitserfassung angeht.

Und auch das ist außergewöhnlich:

Besucher können die Digitalisierung live verfolgen.

Nun sagt uns Claudia mit Hilfe digitaler Daten,

wie das Wetter analog wird.

Es gibt viel goldenen Oktober.

Das gab es auch heute schon in der Früh.

Das Weiße ist ein Meer von Nebel.

In dem war es kalt.

Vielen Nass kommt in den nächsten Tagen nicht.

Die Tiefdruckgebiete machen einen Bogen um uns.

Eins kommt in der Nacht durch.

Danach kommt viel Sonne.

Unser Wetter ist langweilig.

Im Mittelmeerraum ist es anders.

Dieses Tiefdruckgebiet sieht harmlos aus.

Es bleibt aber an Ort und Stelle.

Es kommt nicht weg.

Es bringt enormen Regen.

Da sind Unwetter möglich.

Auch in Norwegen regnet es kräftig.

Es kann in Schleswig-Holstein einzelne Gewitter geben.

Im Laufe des Tages dichte Wolken.

Die lockern auf.

Die Sonne kommt raus.

Der Mittwoch bringt im Norden dichte Wolken.

Im Laufe des Nachmittags mehr Sonne.

Aus Westen kommt wärmere Luft.

Am Donnerstag zähe Nebelfelder. Ein Grau hält sich lange.

Hier geht es weiter mit der Reportage Rabiat

und dem Wahnsinn auf dem Wohnungsmarkt.

Ab morgen begrüßt Sie hier Ingo Zamperoni.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche.

Tschüss.

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesthemen 25.10.2021, 22:15 Uhr - Der Fall Kimmich und die Debatte um Corona-Impfungen, Die Meinung, Afrikas Impfdebak daily topics 10/25/2021, 10:15 p.m. - The Kimmich case and the debate about corona vaccinations, the opinion, Africa's vaccination debac tagesthemen 25.10.2021, 22:15 - Le cas Kimmich et le débat sur les vaccins Corona, L'opinion, La débâcle africaine des vaccins tagesthemen 25.10.2021, 22:15 - O caso Kimmich e o debate sobre a vacinação contra o coronavírus, Opinião, O fracasso da vacinação em África tagesthemen 25.10.2021, 22:15 - Kimmich vakası ve Corona aşıları hakkındaki tartışma, Görüş, Afrika'nın aşı fiyaskosu

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Diese Sendung wurde vom NDR- live untertitelt (25.10.2021)

Heute im Studio: Caren Miosga

Guten Abend.

Josua Kimmich hat sich als ungeimpft geoutet.

Das ist an sich keine Nachricht für eine Nachrichtensendung.

Niemanden geht es etwas an, wer sich impfen lässt und wer nicht.

Nur ist Kimmich nicht irgendwer.

Die Impfskepsis eines so beliebten Fußballprofis kann anstecken,

seine Sorge vor Impfkomplikationen andere Menschen verunsichern.

Da die Zahlen der Neuinfektionen wieder rasant steigen,

wird aus einer rein privaten Frage eine öffentliche.

Er steht gerade im Wind.

Dabei ist Kimmich eigentlich Liebling der Fans.

Auch sein Verein schmückt sich gerne mit seiner Vorbildfunktion.

Gerade für die Jüngsten.

Und dann das!

Am Wochenende entfacht er mit einer privaten Information

eine öffentliche Debatte - er ist ungeimpft.

Weil ich für mich persönlich noch einige Bedenken habe,

was fehlende Langzeitstudien angeht.

Diese Aussage überrascht viele.

Er wird mit seiner eigenen Initiative We kick Corona.

Er sammelt Geld für soziale Einrichtungen.

Wissenschaftler reagieren sachlich.

Später auftretende Komplikationen seien nicht zu erwarten.

Das ist ein Missverständnis.

Unter Langzeitwirkung verstehen wir seltene Nebenwirkung.

Kimmich lässt sich fast jeden zweiten Tag testen.

Diese Person stehen im öffentlichen Leben.

Das sind Vorbilder.

Viele hören ihn zu.

Man hat Verantwortung.

Die Debatte ist inzwischen sogar in Berlin.

Die AfD bestärkt ihn. Die Regierung setzt auf Einsicht.

Ich hoffe, dass er alles auf sich wirken lässt.

Er hat eine Vorbildwirkung.

Der FC Bayern spricht sich für das Impfen aus.

Es gibt keine Pflicht.

So ist die Lage.

Wir respektieren das.

Ich habe fast geweint vor Freude, als ich geimpft wurde.

Er hat nicht gesagt, dass er sich nicht impfen lassen will.

Eines hat er geschafft. Die Diskussion hat neuen Schwung.

Leif-Erik Sander ist Leiter einer Forschungsgruppe zu Impfstoffen

an der Berliner Charite.

Guten Abend, Herr Sander. Guten Abend.

Spätfolgen bei Impfungen, gibt es die wirklich nicht?

Es gibt sehr seltene Impf-Komplikationen.

Wenn die auftreten,

treten sie relativ kurz nach der Impfung auf.

Innerhalb von Tagen oder Wochen.

Die können in sehr seltenen Fällen langfristig zu Schäden führen.

Es gibt aber nicht Komplikationen,

die erst Jahre nach der Impfung auftreten.

Das gibt es bei keinem der bekannten Impfstoffe.

Es gibt aber Impfungen mit chronischen Spätfolgen.

In Schweden kam es bei Kindern und jungen Erwachsenen nach der Impfung

gegen die Schweinegrippe zu heftigen Schlafstörungen.

Bei einem der 2009/2010 eingesetzten Impfstoffe

gab es eine Häufung von Narkolepsie.

Auch die trat recht kurz nach der Impfung auf.

Weil die aber so selten war,

fiel das erst nach einigen Monaten auf.

So wurde im Sommer berichtet, dass es eine Häufung gibt.

Aber auch da war es nicht so,

dass die Komplikation erst Jahre nach der Impfung auftrat.

Angeblich wartet Joshua Kimmich auf den sogenannten Totimpfstoff.

Was ist der Unterschied zu den bislang erhältlichen Impfstoffen?

Das ist etwas missverständlich.

Streng genommen sind die zugelassenen mRNA-Impfstoffe

auch Totimpfstoffe.

Sie sind nicht lebendig, können sich im Körper nicht vermehren.

Viele Menschen meinen abgetötete, inaktivierte Viren.

Von der Firma Sinovac in China gibt es schon Beispiele,

wo das Virus chemisch inaktiviert und dann verimpft wird.

Es gibt auch Spaltimpfstoffe.

In dem Fall wird das Spike-Protein gegeben.

Viele Menschen haben Bedenken vor den mRNA-Impfstoffen

und warten auf diese Art von Impfstoffen.

Die Eingruppierung in Tot- und Lebendimpfstoffe

ist aber nicht ganz korrekt.

Ist der weniger wirksam oder genauso wirksam?

Oder gibt es mehr Komplikationen?

Die bisher eingesetzten inaktivierten Impfstoffe

scheinen auch sehr sicher zu sein.

Sie erzielen aber nicht die Wirksamkeit

der mRNA-Impfstoffe.

Bei dem Impfstoff aus China

liegt die Wirksamkeit möglicherweise unter 50 Prozent.

Auch in China wird diskutiert,

diesen Impfstoff mit einem mRNA-Impfstoff aufzufrischen.

Deswegen ist das Warten

auf einen inaktivierten Impfstoff nicht berechtigt.

Wo stehen wir jetzt in der Pandemie?

In Deutschland sind 66,2 Prozent vollständig geimpft.

Um die Pandemie einzudämmen, müssten es um die 85 Prozent sein.

Halten Sie das noch für erreichbar ohne eine Impfung für Kinder?

Bisher haben wir in allen Bevölkerungsgruppen

zu niedrige Impfquoten.

Gerade die älteren Menschen sind besonders gefährdet.

Auch wenn die Impfquote dort schon gut ist,

ist sie noch zu niedrig.

Wenn wir fünf oder zehn Prozent mehr Menschen impfen könnten,

hätte das einen signifikanten Effekt auf die Zahl der Intensivpatienten.

Auch bei Jüngeren müssen wir mehr impfen.

Denn dort verbreitet sich das Virus besonders.

Wie schauen Sie in den Herbst und Winter?

Der Gesundheitsminister sieht politisch keine Notlage mehr.

Ich sehe die Entwicklung mit Sorge.

Wir haben steigende Zahlen.

Auch die Aufnahmen auf Intensivstationen steigen.

Es gibt immer noch einen Zusammenhang

zwischen den Fallzahlen und den Intensivstationen.

Leider gibt es zu viele ungedämpfte Menschen.

Wenn man den Hochrechnungen glauben kann,

werden wir viele Intensivpatienten bekommen.

Zugleich herrscht auf Intensivstationen ein Pflegemangel.

Wir haben zu wenig Intensivbetten.

Der Appell ist an alle, sich impfen zu lassen.

Und die älteren Menschen sollten

sich eine Auffrischungsimpfung geben lassen.

Der Impfschutz lässt bei älteren Personen leicht nach.

Der Appell des Impfstoffforschers Leif-Erik Sander, vielen Dank.

Das Gespräch haben wir aufgezeichnet.

Joshua Kimmich und seine Verantwortung:

Die Meinung von Hanni Hüsch vom NDR.

Der Mann hat es nicht nur in den Beinen,

sondern auch noch ein Einser-Abitur. but also an A-level exam.

Den millionenschweren Bayern-Vertrag handelte er selber aus.

Dazu hat er ein soziales Gewissen.

Mit Kicker-Kumpel Goretzka

rief er die Aktion "We kick Corona" ins Leben.

Spendensammeln für Impfstoffe inclusive.

Ein Vorzeige-Profi im Bayern-Zwirn - engagiert, verehrt, kopiert.

Und jetzt das: Joshua Kimmich ist ungeimpft.

Das kann er sein, es gibt keine Impfpflicht.

Muss man respektieren.

Aber muss ich das verstehen? Nein, muss ich nicht.

Kimmich konterkariert die eigene gute Tat.

Den Zeitpunkt der Impfbeichte kommt zur Unzeit.

Die Fallzahlen steigen, es wird nicht genug geimpft,

um die neue Covid-Welle abzufedern.

Der Regierungssprecher erinnert

an die Vorbildfunktion des Nationalspielers.

Das muss ihn nicht beeindrucken, aber drei Dinge:

Er könnte das Angebot von Karl Lauterbach annehmen.

Der erklärt ihm gerne,

dass ihn die Langzeitfolgen der Impfung nicht sorgen müssen.

Es sollte ihn auch umtreiben,

dass zahlende Fans auf den Tribünen sauer sind.

Sie kommen nur geimpft oder genesen ins Stadion.

Und ein als clever gepriesener Vorzeigeprofi

muss die Gefahren auf dem Spielfeld erkennen.

Der AfD hat er den Ball genau vors Tor gelegt.

Alice Weidel hat dankbar verwandelt.

Mir wären die Fans auf der Tribüne wichtiger.

Die Meinung von Hanni Hüsch.

Hierzulande sind mehrere Impfstoffe in ausreichender Menge vorhanden

und können Ältere sogar eine Auffrischung bekommen.

In weiten Teilen Afrikas ist das Serum kaum vorhanden.

In der Demokratischen Republik Kongo

sind erst 0,1 Prozent der Bevölkerung geimpft.

Es fehlt an Dosen und an geeigneten Wegen zum Verteilen

und Aufklärung für die teils impfskeptische Bevölkerung.

Die WHO rief dringend dazu auf, den bedürftigen Staaten zu helfen.

Die Pandemie werde enden, wenn die Welt sich entscheidet,

sie zu beenden, sagte der WHO-Chef.

Er meinte damit, in jedem Land der Erde

müsse jeder die Chance bekommen, sich impfen zu lassen, der es wolle.

Vorbereitungen für den nächsten Flug.

Mit dieser Drohne werden Impfstoffe transportiert.

Moderne Technik – mitten im Dschungel.

Die Drohne erlaubt es uns,

Orte besser mit Medizin zu versorgen.

Viele sind sonst schwer erreichbar.

Das reduziert die Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung.

Bis zu 200 Kilometer weit bringt die Drohne

einer privaten Organisation Impfstoff in entlegene Dörfer.

So könnten sie auch den Corona-Impfstoff ausliefern,

wenn es denn welchen geben würde.

Wenn man gegen eine Pandemie kämpft,

geht es nicht nur um einen Teil der Welt.

Den anderen vergisst man.

Wir wären bereit,

der Regierung bei der Verteilung zu helfen.

Das Gebiet liegt mitten im Regenwald am Ufer des Kongo.

In dieser Handelsstadt mit mehr als einer Million Einwohner

weiß niemand, wie viele Corona-Fälle es bisher gab.

Es wird kaum getestet.

Alle, die wir treffen, wollen geimpft werden.

Wenn unsere Regierung es möglich macht,

das ist doch klar.

Es ist eine gute Sache.

Genauso wie wir die Kinder gegen Krankheiten impfen.

Am Gesundheitszentrum treffen Impfdosen

gegen Gelbfieber ein.

Sie sind eine Spende.

Allein kann sich der Kongo das nicht leisten.

Wie bei Corona.

Doch es kam bisher hier nur Impfstoff für 440 Menschen an.

Dabei weiß der Impf-Koordinator,

wie wichtig die Bekämpfung solcher Krankheiten ist.

Er befürchtet,

dass die nächste Pandemie von hier kommen könnte.

Wir müssen aufmerksam bleiben und alle Fälle verfolgen.

Auch ungewöhnliche Situationen, die auftreten können.

Die Menschen hier dringen immer weiter in den Regenwald ein.

So können sich Krankheiten von Tieren auf die Bevölkerung ausbreiten.

Es passiert längst.

Immer wieder wird das Ebola-Virus übertragen.

Wer erkrankt, kommt in diese Klinik.

Die Ärztin fordert mehr Unterstützung zum Schutze aller.

Wir haben nicht genug Mittel,

um die Menschen im Wald zu erreichen.

Wir brauchen dringend den Corona-Impfstoff.

Damit die weltweite Ungleichheit endlich endet.

Der türkische Präsident drohte vergangene Woche,

zehn Botschafter, auch den deutschen, aus dem Land zu werfen.

Sie hatten es gewagt, öffentlich die Freilassung

des Kulturförderers Osman Kavala zu fordern.

Kavala sitzt seit vier Jahren

ohne Urteil und faires Verfahren im Gefängnis.

Heute twitterte die US-Botschaft in Ankara eine Erklärung,

der sich die anderen Botschafter anschlossen.

Darin stand sinngemäß, man halte sich an die Übereinkunft,

sich nicht in innere Angelegenheiten der Türkei einzumischen.

Wenn man so will, etwas Selbstverständliches.

Erdogan nutzte diese Erklärung, um sich als Sieger zu verkaufen

und die westlichen Staaten nochmals zu rügen.

Fragen wir Katharina Willinger in Istanbul.

Das sieht so aus, als seien die westlichen Staaten eingeknickt,

damit Erdogan gesichtswahrend da wieder rauskommt. so that Erdogan can get out of there face-saving.

Ist der Streit jetzt geschlichtet?

Die Ausweisung der Botschafter scheint erst mal vom Tisch zu sein.

Man muss sich aber die Frage stellen,

warum sind die Botschaften zurückgerudert?

Sie hatten den für die internationale Diplomatie

gewagten Vorstoß vor sieben Tagen gemacht.

Da forderten sie die Freilassung von Osman Kavala.

Sicherlich liefen im Hintergrund viele Gespräche.

Auch das türkische Außenministerium sei überrascht gewesen, hörte man,

von den Forderungen Erdogans am Samstag.

Und von den Ministerien der betroffenen Länder.

Ganz vom Tisch ist die Sache noch nicht.

Am Wochenende findet der G20-Gipfel in Rom statt.

Da wird man sicher über diese Situation sprechen.

Und Erdogan soll auch auf Joe Biden treffen.

Was heißt das für den inhaftierten Kavala?

So richtig geholfen hat es ihm nicht.

Dass er zeitnah freigelassen wird, halte ich für unwahrscheinlich.

Erdogan hat heute gesagt:

Man verbitte sich, dass Botschafter sich einmischen

in die Justiz des Landes und in interne Angelegenheiten.

Das würde er damit widerlegen.

Aber im November soll ein Ausschlussverfahren angestoßen werden

aus dem Europarat.

Weil die Türkei sich nicht an ein bestehendes Urteil

des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte gehalten hat.

Die hatten 2019 die Freilassung von Kavala angeordnet.

Dieser Ausschluss kann nicht im Interesse der Türkei sein.

Danke, Katharina Willinger für die Information.

Ein verheerende Niederlagen hat die Linke

bei der Bundestagswahl erlitten:

Da können die Verantwortlichen

normalerweise ihren Schreibtisch freimachen.

Nicht so bei der Linken.

Zwar sind sich Basis und Führung einig,

man habe das gemeinsam verbockt.

Die Schwächeren der Gesellschaft, für die man stets kämpfte,

habe man aus den Augen verloren und nicht mal fünf Prozent erreicht.

Nur die drei Direktmandate retteten die Partei.

Aber das Frauenduo bleibt an der Spitze.

Auch die Spitzen in der Fraktion, die heute wiedergewählt wurden.

Alles beim Alten und trotzdem bald neu?

Endlich Feierabend für Annegret Ulrichs,

Gärtnerin in Niedersachsen und Gewerkschaftsmitglied.

Die Linke ist ihr politisches Zuhause.

Doch die Partei ist ihr fremd geworden.

Die Partei weiß nicht richtig, was sie will

und wie sich darstellen muss, um auch glaubwürdig zu sein.

Man hat nicht wirklich jemand, wo man weiß,

den verbinde ich mit der Linken.

Neue Gesichter gibt es kaum

in der auf 39 Mitglieder geschrumpften Fraktion.

Viele sind seit mehreren Legislaturen auf ihren Posten.

Auch Dietmar Bartsch.

Juten Tach.

Seit sechs Jahren Fraktionsvorsitzender.

Begrüßt hier die SPD-Kandidatin für das Amt der Bundestagspräsidentin.

Später werden Bartsch und seine Co-Vorsitzende Amira Mohammed Ali

an der Spitze der Fraktion bestätigt, zunächst für zwei Jahre.

Der Frage nach dem "Danach"

will sich Bartsch öffentlich offenbar nicht stellen.

Einige formulieren jetzt irgendwelche Übergänge.

Das ist großer Unsinn,

weir sind gewählt worden, unsere Ordnung sieht zwei Jahre vor.

Die Stimmung in der Partei: angespannt.

Hinter den Kulissen wird diskutiert:

Wer trägt die Schuld für das Wahldebakel?

Einen personellen Neuanfang, gefordert vor allem in der Fraktion,

wagt die Partei nicht.

Es war ja auch keine Alternative da, wir hatten keinen Gegenkandidaten.

Große Personalauseinandersetzungen und Gegenkandidaturen

wären nicht hilfreich gewesen.

Das Credo der Parteispitze, seit Anfang des Jahres im Amt:

Schluss mit Streit auf offener Bühne, das inhaltliche Profil schärfen.

Doch wie sieht das Profil der Linken aus?

Sahra Wagenknecht, umstrittene Gallionsfigur der Partei,

auch wieder Mitglied in der Fraktion, hatte im Wahlkampf gestichelt:

Die Linke sei zur Life-Style-Partei verkommen.

Ich plädiere dafür, dass wir wieder das sind,

wofür die Linke einmal gegründet wurde.

Eine Partei für diejenigen,

die in diesem Land oft für schlechte Löhne arbeiten müssen.

Doch braucht es noch eine Arbeiterpartei?

Mehr denn ja, glaubt Gärtnerin Annegret Ulrich.

Die Linke müsse sich neu ordnen.

Im Bundestag sitzt die Linke - klar - links.

Nur wenige neue sind bei denen dabei,

wenn morgen das hohe Haus erstmals nach der Wahl zusammenkommt.

Wenn alle auf den Sesseln in Reichstagsblue Platz nehmen. When everyone takes a seat in the Reichstag blue.

Es werden 736 Abgeordnete sein, mehr denn je.

Von denen 279 Neulinge sind im höchsten deutschen Parlament.

Kristin Joachim und Christian Feld haben drei von ihnen begleitet.

Sie waren dabei mitten in Berlin, um zu sehen,

wie die Teilzeit-Hauptstädter ihre ersten Schritte

auf bislang wenig bekannten Wegen gehen.

Das Regierungsviertel, das Parlament.

Hier haben in diesen Tagen viele Neulinge

viele Herausforderungen zu bestehen.

Ein neues Leben, große und kleine Hürden.

Wenn mir das vor einem Jahr jemand erzählt hätte,

hätte ich das nicht geglaubt.

Das geht nicht.

Wenn andere Abgeordnete auch noch drei mitbringen,

dann wären wir zur acht.

Jetzt habe ich mir vorgenommen vor der konstituierenden Sitzung

meine letzte Zigarette zu rauchen, und dann aufzuhören.

Am Morgen noch Sauerland,

jetzt auf dem Weg zum neuen Arbeitsplatz.

Florian Müller von der CDU, 34. Frau und Kind bleiben daheim.

Das sich das Team kennenlernt. Ein paar kennen sich schon.

Dann wollen wir zusammen Mittagessen und den Schlüssel übernehmen.

Wenn das so einfach wäre.

Hallo.

Ich wollte mein Schlüssel abholen für das Übergangsbüro.

Eigentlich brauchen sie mehr Schlüssel.

Können Sie zusätzliche Schlüssel machen lassen?

Scheint ein komplizierter Schlüssel zu sein.

Dann nehmen wir erst mal drei.

Er ist gewählt, um Politik zu machen. Doch die erste Aufgabe heißt:

Zu viele Menschen auf zu wenig Platz unterbringen.

Ein Übergangsbüro für zwei Abgeordnete und ihre Teams.

Die Aussicht könnte schlimmer sein.

Werden wir viel über Homeoffice machen müssen.

So viele Gebäude, so viele Wege, zum Beispiel zum Plenarsaal.

Merke: Seine Nachbarn kann man sich nicht immer aussuchen.

Wo würden Sie gerne sitzen?

Ich finde die gegenwärtige Sitzordnung gut.

Ich kann verstehen,

dass die FDP nicht neben der AfD sitzen will.

Wir wollen es auch nicht.

Vor zwei Wochen war Reem Alabali-Radovan

zuletzt am Postfach.

Das rächt sich.

Da hätte ich besser einen Beutel mitgebracht.

Sie ist 31 und aus Mecklenburg. Der SPD stand sie schon länger nah.

Parteimitglied ist Alabali-Radovan erst seit Anfang 2021.

Jetzt das Abenteuer Bundestag.

Wohnungssuche auf eigene Faust ohne Makler.

Ich gucke schon selbst.

Ich kenne auch viele Kollegen, die selbst eine Wohnung suchen.

Die sind auch auf den gängigen Seiten unterwegs.

Raus aus Berlin-Mitte, rüber nach Neukölln.

Gut 30 Minuten mit der U-Bahn.

Sie kann auch einfach den Fahrdienst nehmen.

Den will ich nur nutzen, wenn es unbedingt sein muss.

Wenn es geht, nehme ich gerne die Bahn.

Alabali-Radovan ist eingeladen

zu einer Diskussion zur Frauengesundheit.

Das Thema liegt ihr am Herzen.

Demnächst werden viele Menschen ihre Zeit beanspruchen wollen.

Termine. Termine. Termine. Hier in Berlin und im Wahlkreis.

Bleibt da noch Zeit für Privatleben?

Es ist wichtig, Zeit für sich zu haben.

Ich boxe gerne, das möchte ich weitermachen.

Ich schaue, ob ich hier ein Verein finde. I'll see if I can find a club here.

Zuhause in Schwerin habe ich ein Verein.

Auch Hönel hat gute Vorsätze. Hönel also has good resolutions.

Kein Alkohol bei Abendterminen.

25 ist der Grüne aus Schleswig-Holstein.

Du darfst nicht hinter Stefan, sonst bist du nicht im Bild.

Motto in seinem Wahlkampf: frischer Wind in Berlin.

Genau das bringen wir Jüngeren ein.

Dass wir einen frischen Wind herein bringen.

Der Bundestag war die letzten Legislaturperioden überaltert.

Hönel teilt sich anfangs ein Büro mit einen erfahrenen Abgeordneten.

Jeder Tipp ist willkommen.

Auch, wenn vor einer Videokonferenz die neue Technik nicht mitspielt.

Ich bin immer noch nicht drin.

Das verwirrt gerade.

Wir versuchen gerade,

mit dem Laptop bei Zoom reinzukommen.

Kommst du damit deinem Parlaments-Laptop rein?

Ich hab das auf meinem iPad installiert.

Darüber mache ich die Videokonferenzen.

Am Nachmittag geht es zur Fraktionssitzung.

Morgen ist es dann so weit für die Neulinge.

Mit der konstituierenden Sitzung dürfen sie sich Abgeordnete nennen.

Der nächste Schritt im Abenteuer Bundestag.

Zu den Neuen im Bundestag zählt auch ein altbekanntes Gesicht:

Armin Laschet.

Mehr dazu in den Nachrichten mit Jens Riewa.

CDU-Chef Laschet legte heute sein Amt als Ministerpräsident von NRW nieder.

Seinen Rückzug von der Spitze der Landespolitik hatte er

vor der Bundestagswahl angekündigt.

Laschet wechselt als Abgeordneter nach Berlin.

Zum neuen Regierungschef in NRW soll am Mittwoch

der bisherige Verkehrsminister Wüst gewählt werden.

Bundespräsident Steinmeier wurde im Vatikan von Papst Franziskus

zu einer Privataudienz empfangen.

Bei den Gesprächen ging es auch um die Flüchtlingspolitik.

Er sei sich mit dem Papst einig gewesen.

Das Verhalten der belarussischen Führung sei nicht zu billigen,

Migranten ins Land zu holen und sie an die EU-Grenzen zu bringen,

so Steinmeier später.

Im Sudan hat das Militär geputscht.

Es ist der zweite Umsturzversuch in dem ost-afrikanischen Land

innerhalb weniger Wochen.

Der höchste General erklärte die Übergangsregierung

von Premier Hamduk für abgesetzt.

Hamduk steht offenbar unter Hausarrest.

Die Nachricht trieb Tausende auf die Straßen,

um gegen den Staatsstreich zu protestieren.

Dabei sollen drei Menschen durch Schüsse von Soldaten

getötet worden sein.

Das Oberlandesgericht München hat eine deutsche IS-Rückkehrerin

zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Jennifer W. wurde

wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung

und Verbrechens gegen die Menschlichkeit schuldig gesprochen.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Frau tatenlos zusah,

wie ihr Mann im Irak eine Fünfjährige verdursten ließ.

Das Mädchen war die Tochter einer Jesidin,

die das Paar als Sklavin hielt.

Der US-Autobauer Tesla hat einen Großauftrag

der weltweit zweitgrößten Autovermietung Hertz erhalten.

Hertz will 2022 ein Fünftel

seiner Mietwagenflotte durch E-Autos ersetzen.

Näheres von Anja Kohl aus der Frankfurter Börse.

Hertz kauft ein Zehntel der Fahrzeuge auf,

die Tesla im Jahr 2021 zu produzieren plant.

Liefertermin: November 2022.

Nur Tesla könne dies schaffen, so Hertz.

Die Lieferschwierigkeiten von Teslas Konkurrenten

im Zuge des Chipmangels spielten wohl eine Rolle.

Hertz bestellt 100.000 E-Autos bei Tesla.

Die bislang größte Elektro-Einzelbestellung.

Der Bestellwert soll bei 3,6 Milliarden Euro liegen.

Vor Kurzem aus der Insolvenz gerettet,

schlägt Hertz ein neues Kapitel auf.

Langfristig sind E-Autos kostengünstiger zu betreiben,

Abgasziele sind leichter einzuhalten.

Es ist ein Weckruf für Mitbewerber,

die auch schneller auf E-Mobilität umrüsten könnten.

Es sind Insekten, die die Welt bedeuten.

Genadelt zeigen sie sich gut präpariert in Museumsvitrinen Needled, they show themselves well prepared in museum showcases

bereits seit den Zeiten der Sütterlinschrift.

Einige der schillernden Käfer, Bienen oder Wanzen sind selten.

Auch die Häuser mit den Sammlungen werden bestaunt.

Damit sie der Welt erhalten bleiben, wird diese Truppe digitalisiert.

Im Berliner Naturkundemuseum kann man dabei zugucken.

Über die Arbeit für die künftigen Klicks

zu den Käfern: Tina von Löhneysen.

Eine Fliege auf dem Weg zu ihrer Digitalisierung.

5000 Insekten pro Tag soll diese Maschine erfassen.

Ein Schritt in die Zukunft für das Naturkundemuseum in Berlin.

Das Ziel:

Die Sammlung allen zugänglich machen, Laien und Wissenschaftlern.

Bonnie Blaimer forscht zu Ameisen.

Sie erstellt anhand ihrer DNA Stammbäume.

Die Digitalisierung sei eine riesige Hilfe

für die Forschungsarbeit.

Ein Tier sagt nicht viel aus.

Aber wenn wir 100 von einer Art digitalisiert haben,

dann ist das aufschlussreicher.

Wir können ein historisches Verbreitungsgebiet erstellen.

Wenn wir 1000 haben, geht es noch besser.

Wenn wir uns mit anderen Museen vernetzen können.

Bis zu 30 Aufnahmen von jedem Insekt

werden zu ultrascharfen Fotos verschmolzen.

Dazu die Daten:

Zu welcher Art gehört das Tier, wer hat es wo gefunden.

Aus solchen Daten können Forscher mehr ablesen, als viele vermuten.

Und das ohne reisen zu müssen.

Gleichzeitig werden die Objekte geschont.

Eine naturkundliche Sammlung ist eine Versicherungspolice

für uns Menschen.

Sie wird Fragen beantworten, die wir noch nicht gestellt haben.

Um diese Fragen stellen zu können und um richtiges Handeln

zu ermöglichen, müssen wir Zugang zum Wissen haben.

Das darf nicht in Schränken oder Köpfen von Kuratoren sein.

Es muss geteilt werden.

30 Millionen Objekte lagern Naturkundemuseum in Berlin.

Einige sind schon digitalisiert.

In den kommenden zehn Jahren

sollen nach und nach alle erfasst werden.

Je nach Größe mit unterschiedlichen Verfahren.

Trotz allem bleibe die physische Sammlung wichtig.

Für uns ist es eine Erweiterung und kein Ersatz.

Das geht bei naturkundlichen Objekten in keinem Fall.

Die tragen in sich Informationen,

die wir nicht komplett auslesen können.

Deutschland sei er spät dran.

Andere Museen in London oder Washington hätten früher angefangen.

Dafür sah man technisch auf dem neuesten Stand,

was die Qualität der Bilder und die Geschwindigkeitserfassung angeht.

Und auch das ist außergewöhnlich:

Besucher können die Digitalisierung live verfolgen.

Nun sagt uns Claudia mit Hilfe digitaler Daten,

wie das Wetter analog wird.

Es gibt viel goldenen Oktober.

Das gab es auch heute schon in der Früh.

Das Weiße ist ein Meer von Nebel.

In dem war es kalt.

Vielen Nass kommt in den nächsten Tagen nicht.

Die Tiefdruckgebiete machen einen Bogen um uns.

Eins kommt in der Nacht durch.

Danach kommt viel Sonne.

Unser Wetter ist langweilig.

Im Mittelmeerraum ist es anders.

Dieses Tiefdruckgebiet sieht harmlos aus.

Es bleibt aber an Ort und Stelle.

Es kommt nicht weg.

Es bringt enormen Regen.

Da sind Unwetter möglich.

Auch in Norwegen regnet es kräftig.

Es kann in Schleswig-Holstein einzelne Gewitter geben.

Im Laufe des Tages dichte Wolken.

Die lockern auf.

Die Sonne kommt raus.

Der Mittwoch bringt im Norden dichte Wolken.

Im Laufe des Nachmittags mehr Sonne.

Aus Westen kommt wärmere Luft.

Am Donnerstag zähe Nebelfelder. Ein Grau hält sich lange.

Hier geht es weiter mit der Reportage Rabiat

und dem Wahnsinn auf dem Wohnungsmarkt.

Ab morgen begrüßt Sie hier Ingo Zamperoni.

Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche.

Tschüss.

Copyright Untertitel: NDR 2021