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2021 Hessenschau.de Nachrichten aus Hessen, hessenschau vom 06.05.2021 - Wohntürme - für den Mietmarkt auch keine Hilfe

hessenschau vom 06.05.2021 - Wohntürme - für den Mietmarkt auch keine Hilfe

Einen schönen guten Abend, willkommen zur hessenschau

an diesem Donnerstag, an dem viele Schülerinnen und Schüler

bestimmt ein wenig aufgeregt waren.

Nach fast 1/2 Jahr Homeschooling durften die Klassen 7 bis 11

heute wieder in die Schule.

Allerdings nicht in ganz Hessen.

In Frankfurt entstehen immer mehr solcher Wohntürme,

aber können die wirklich das Problem mit der Wohnungsnot lösen?

Einen echten Haustier-Boom gibts in der Coronazeit,

aber Tierheime befürchten danach eine Abgabewelle.

Seit Tagen geht die Zahl der Corona-Neuinfektionen zurück

und damit auch die 7-Tage-Inzidenz.

Was auffällig ist, wo viele sozial benachteiligte Menschen leben

ist die oft besonders hoch.

In Köln können sich in solchen Corona-Hotspots alle impfen lassen,

egal, ob man schon dran ist oder nicht.

Aus der Politik kommen jetzt Forderungen,

dass so etwas auch für Hessen dringend nötig wäre.

Quartiermeister Markus Schenk arbeitet im Nordend von Offenbach.

Einem der am dicht besiedelsten Stadtviertel in Deutschland

und einem Migrationsanteil von über 60 %.

Hier leben viele sozial benachteiligte Menschen,

oft auf engstem Raum.

Offenbach hat die höchste Inzidenz in Hessen.

Viele Menschen lassen sich zudem nicht impfen,

auch weil sie Schwierigkeiten mit der Bürokratie haben.

Impfen muss an die Menschen kommen.

Wie erreiche ich die Menschen, die ich sonst nicht erreiche?

Indem ich dahin gehe wo sie sind.

Die Idee der Impfung, ich bin selbst ein kölsche Jung,

deswegen finde ich das schon gut.

Ich muss dahin gehen, wo sie sind.

Im Kölner Stadtteil Chorweiler passiert das bereits.

Hier kommen die Impfungen zu den Menschen.

Die Impfung erfolgt unbürokratisch und

ohne Anmeldung quasi auf der Straße.

Ähnliches plant jetzt auch Offenbach.

Auch dort sollen die Impfungen zu den Menschen kommen.

Die Idee ist, dass wir mit Moscheegemeinden, Kulturvereinen,

mit der Tafel, mit Malteser für Menschen ohne Krankenversicherung,

mit Sportvereinen, mit Unternehmen,

die selbst keinen Betriebsarzt haben, kooperieren.

Dort wollen wir impfen, wo die Menschen andere schon kennen,

wo die Menschen das Umfeld kennen und Vertrauen haben.

Noch aber gilt die Impfpriorisierung.

D.h., Offenbach kann nicht einfach so losimpfen.

Deshalb fordert die SPD:

Es wäre gut, wenn wir die Priorisierung

möglichst bald aufgeben könnten.

Dort, wo die Inzidenzen hoch sind,

das ist oft in prekären Vierteln der Fall,

dort wäre es sinnvoll, jetzt zu impfen.

So ist das in Köln passiert.

Das kann die Landesregierung auch,

indem sie diese Modellregionen ausruft.

Ich fordere sie dazu auf.

Aber nicht alle Parteien im hessischen Landtag

sind von dieser Idee überzeugt.

Davon halten wir als AfD überhaupt nichts.

Wir haben immer für die Aufklärung geworben.

Die Menschen sollen in die Freiwilligkeit gehen.

Dabei soll es bleiben.

Hier soll man keine Bevölkerungsgruppen bevorzugen.

Für Quartiermeister Markus Schenk geht es nicht um Bevorzugung,

sondern:

Man ist bei den Leuten, bei denen, die man sonst nicht erreicht,

weil sie von selbst nicht mitmachen.

Die Landesregierung hat heute lediglich erklärt,

es würden zz. Überlegungen angestellt

und man stehe im Kontakt mit den Kommunen.

Für viele Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 11

hat sich das heute bestimmt so angefühlt wie Einschulung.

Da, wo die Inzidenz unter 165 ist, dürfen sie wieder in die Schule,

auch wenn erst mal "nur" Wechselunterricht ist.

5 Monate lang war Unterricht von zu Hause angesagt,

allein am Schreibtisch

und die Mitschüler*innen nur auf dem Computerbildschirm.

Wir waren beim "ersten" Schultag in Darmstadt dabei

Mit dem Bus zur Schule,

eigentlich was ganz Normales für die 15-jährige Jenny.

Doch heute ist sie auf ihrem Schulweg aufgeregt.

Im Bus hat man schon wieder diese Stimmung gemerkt.

Ich habe vertrauten Stimmen gehört.

Es ist wirklich ein warmes Gefühl.

Ich fahre immer 30 Minuten zur Schule.

Da habe ich Zeit, zu lernen und mit meinen Freunden zu sprechen.

Eine Freundin hat mich gefragt,

ob ich ihr bei den Aufgaben helfen kann.

Da hat man wieder diese Schulstimmung gemerkt.

Das letzte Mal waren Jenny und ihre Mitschüler*innen

vor Weihnachten

hier in der Wilhelm-Leuschner-Schule in Darmstadt.

Der erste Präsenzunterricht nach Monaten zu Hause,

wenn auch etwas anders als sonst.

Dann geht ihr jetzt bitte in den Vorraum

und wascht alle die Hände mit Seife!

Grüne Tücher seht ihr im Regal.

Nicht drängeln! Haltet Abstand!

Ihr kommt dann mit gewaschenen Händen wieder rein

und geht an eure Plätze!

Danach folgt der Coronatest.

Den müssen sie 2-mal die Woche machen.

Heute Morgen zeigen 14 Tests ein negatives Ergebnis,

einer ist positiv.

Der Schüler muss direkt nach Hause.

Für Jenny jedoch geht endlich wieder der Unterricht los.

Wie ist das für dich, wieder hier in der Klasse zu sein?

Es ist sehr vertraut und schön.

Trotz aller Freude wieder hier zu sein:

Bei den Schüler*innen schwingt auch Sorge mit.

Sie müssen viel Stoff aufholen.

Die 15-jährige Jenny hat Angst, dass sie nicht mehr mitkommt.

Wenn man für 3 Fächer Präsentationen vorbereiten muss mit Karteikärtchen,

das ist schon sehr viel.

Es werden auch Arbeiten geschrieben, Mathe, Französisch.

Der Distanzunterricht hat vielen Kindern und Jugendlichen

nicht gut getan.

Schule aus dem Schlafzimmer, oft ganz schön schwer,

weiß auch Klassenlehrerin Doris Fiehne.

Ich habe gemerkt,

dass viele darunter wirklich sehr gelitten haben.

Die sind zu Hause nicht so gut aufgehoben.

Viele müssen sich das Zimmer teilen.

Dann funktioniert das Internet nicht.

Dann brauchen sie einen neuen PC.

Dann sind sie auch total einsam!

Einer sagte zu mir: "Ich geh langsam zu Hause kaputt."

"Was soll ich machen?"

Umso wichtiger, dass die Schule wieder losgeht.

Jenny und ihre Freundin Elen haben sich viel zu erzählen.

Denn zu Hause fehlte der Realschülerin jemand,

mit dem sie persönlich über ihre Probleme reden kann.

In den Fächern, in denen ich schlecht bin,

konnte man im Distanzunterricht schlecht Fragen stellen.

Auf E-Mails wurde nur kurz geantwortet

oder erst nach mehreren Tagen, wo es schon zu spät war.

Doch Jenny weiß genau:

Sollte die Inzidenz auf über 165 steigen,

müssen sie, ihre Freundin Elen und ihre Mitschüler

wieder in den Distanzunterricht.

Das wäre schlimm für sie.

Jetzt, wo man sich gerade wieder eingewöhnt,

bekommt man einen Schlag ins Gesicht

und wird nach Hause geschickt, das wäre schon echt blöd.

Die Freundinnen hoffen, dass die Infektionszahlen weiter sinken

und der Wechselunterricht möglich bleibt.

Denn dann können sie weiter zur Schule gehen,

zumindest jede 2. Woche.

Mir ist Prof. Kai Maaz zugeschaltet,

vom Leibnizinstitut für Bildungsforschung in Frankfurt.

Nach fast 5 Monaten Distanzunterricht in Hessen,

den einige ja immer noch haben, sind z.T. Lernrückstände entstanden.

Kann man die noch aufholen? Wenn ja, wie lange würde das dauern?

Dazu müsste man wissen, wie groß die Lernrückstände sind.

das wäre jetzt die dringlichste Aufgabe, herauszufinden,

wie groß sind sie, in welchen Fächern sind sie.

Dann kann man überlegen, welche Maßnahmen man braucht,

um die Lernrückstände abzubauen.

Dann kann man auch schätzen wie lange das dauert.

Mit welchen Maßnahmen könnte man diese Lernrückstände aufholen?

Ich denke, wir brauchen einen Kranz von Maßnahmen.

Zum einen muss man im Unterricht ansetzen.

Die Lehrpersonen müssen mit einer größeren Leistungsspreizung

bei den Schülerinnen und Schülern nach oben gehen können.

Und wir brauchen sicher auch an verschiedenen Stellen

zusätzliche Angebote.

Z.B. Ganztagsangebote

oder Kooperationen mit externen Bildungsanbietern.

Das Bundeskabinett hat ein sogenanntes Aufholprogramm

auf den Weg gebracht.

Da gibt es Geld, z.B. für Nachhilfe Gutscheine

oder Sommercamps.

Bringt das Ihrer Meinung nach etwas?

Zunächst ist es eine richtige Entscheidung, finde ich,

dass es diese Gelder gibt.

Und dass es Maßnahmen gibt,

um mit den Folgen der Pandemie im Schulbereich umgehen zu können.

Gutscheinlösungen sind meines Erachtens nicht der richtige Weg.

Wir wissen, dass sie oft nicht den gewünschten Erfolg bringen.

Sommerschulen können erfolgreich sein.

Aber bei all diesen Maßnahmen, wird es wichtig sein,

dass sie eingebunden sind in die Themen des Unterrichts.

Gerade die Sommerangebote

müssen die Themen des neuen Schuljahres beinhalten.

Warum sind Sie der Meinung,

dass die Gutscheinlösung nichts bringen würde?

Sie setzt voraus, dass wir die Verantwortung von der Schule

zu den Schülerinnen und Schülern legen.

Sie und die Familien müssen sich aktiv darum kümmern,

dass sie diese Gutscheine einlösen.

Sie müssen sich Angebote suchen im ungünstigsten Fall.

Wir wissen, dass es nicht bei allen Schülerinnen und Schülern,

bei allen Familien funktioniert.

Und wir haben wenig Information und Kontrolle

über die Qualitätsstandards der Maßnahmen, die ergriffen werden.

Daher ist es immer vorzuziehen,

dass Maßnahmen mit einer Diagnose anfangen.

Wo und wie sehen die Lernrückstände aus?

Darauf aufbauend sollten die Maßnahmen entwickelt werden.

Sagt Kai Maaz, Bildungsforscher aus Frankfurt.

Danke für das Gespräch. - Vielen Dank.

Das Gespräch haben wir kurz vor der hessenschau aufgezeichnet.

Schauen wir auf die Corona-Zahlen.

Die hat Claudia Schick in den Nachrichten.

Der erfreuliche Trend mit sinkenden Zahlen geht weiter.

Dem Robert-Koch-Institut wurden innerhalb eines Tages

1613 weitere Corona-Infizierte in Hessen gemeldet.

Im gleichen Zeitraum sind 25 Menschen verzeichnet worden,

die im Zusammenhang mit CoviD-19 starben.

Die hessenweite 7-Tage-Inzidenz sank erneut, auf 133,3.

Damit hat das RKI in den vergangenen 7 Tagen

8385 Neuinfizierte mit dem Corona-Virus in Hessen registriert.

Das sind 2668 weniger als in den 7 Tagen davor.

Mindestens einmal gegen das Corona-Virus geimpft

sind in Hessen 29,87 % der Menschen.

Bei den Immobilienpreisen entwickeln sich die Zahlen

in eine andere Richtung, nach oben.

Das zeigt der heute in Frankfurt veröffentlichte

Preisspiegel des Immobilien-Verbands IVD Mitte.

Danach kosten ein Reihenhaus oder eine Eigentumswohnung

im Rhein-Main-Gebiet heute rund doppelt so viel

als noch vor zehn Jahren.

V.a. im Rhein-Main-Gebiet hat sich die Immobilien-Preisspirale

2020 munter weiter nach oben gedreht.

Die Kaufpreise stiegen 2020 zwischen 2 und 5 %.

Die Mieten erhöhten sich im Schnitt um 1 bis 3 %.

V.a. in Nordhessen und im ländlichen Raum

gabs dagegen kaum Preissteigerungen.

Der von vielen erwartete Landboom ist bislang ausgeblieben,

was laut IVD v.a. einen Grund hat.

Nur Orte mit einer starken Internetverbindung,

die ich fürs Homeoffice ja brauche, werden den Zuzug bekommen.

Da reichen keine Anschlüsse wie die für den normalen Hausgebrauch.

Da braucht man eine starke, stabile Internetverbindung.

Nur der ländliche Raum,

der da gut aufgestellt ist, wird den Zuzug bekommen.

Besonders in Frankfurt und Umgebung könnten die Preise

die kommenden Jahre weiter steigen.

Nach wie vor tummeln sich auf dem Markt zahlreiche Investoren,

Großverdiener und Erben.

Wir haben's gerade gehört,

die Mieten werden immer teurer, gerade in Frankfurt.

V.a., wenn man so einen Skylineblick haben möchte.

Was natürlich toll aussieht.

Aber sind solche Wohntürme einfach nur schick

oder eine echte Hilfe für den knappen Wohnungsmarkt?

Dieser Frage wollten wir nachgehen.

Na, hätten Sie auch gerne so eine Aussicht?

Wer in Frankfurts Hochhäusern wie Grandtower oder Omniturm wohnt,

der kann sich die Fototapete sparen.

Skyline Blick, über den Dächern der Stadt, sehr zentral

und ein bisschen New-York-Gefühl in Hessen.

Philipp Schwigon lebt mit seiner Freundin Lilian in so einer Wohnung.

Ein Zimmer im 17.Stock.

Das ist dem selbständigen Unternehmensberater 1600 Euro wert.

Ich habe "Penthouse Frankfurt" eingegeben und dachte:

"Geil, in so 'nem riesigen Wolkenkratzer zu leben.

Ich wusste gar nicht, dass das geht in Deutschland.

Darum hat das nicht lange gedauert.

Über der Stadt und gute Lage trifft nicht nur auf den Omniturm zu.

Auch andere Wohnhochhäuser wie etwa der Grandtower bieten das.

Trotz hoher Preise sei das Klientel der Hochhauswohnungen aber gemischt,

sagt Makler Michael Pabst.

Das geht so von der Mittelschicht bis in höchsten Einkommensklassen.

Das Hochhaus ist in seiner jetzigen Form für die Mittelschicht

und Klassen darüber geeignet.

Trotzdem können sich solche Wohnungen viele Einkommensklassen

einfach nicht leisten.

Der mittlere Mietpreis

liegt in Frankfurt bei etwa 10,50 Euro pro qm.

Mit besserer Wohnsituation, z.B. Lage, steigt das auf 12,50 Euro.

Erstbezüge in Toplagen landen bei 20 Euro pro qm.

Problematisch in Sachen bezahlbarer Wohnraum

seien die Immobilien deshalb trotzdem nicht.

Das Wohnhochhaus spricht Leute an, die sich auf dem Markt bewegen,

die Wohnungen kaufen wollen oder mieten möchten.

Daher nimmt man natürlich auch einen gewissen Druck

von den anderen Märkten weg,

die besser geeignet sind günstiges und bezahlbares Wohnen darzustellen.

Soll heißen: wer sich Wohnen im Hochhaus leisten kann,

der nimmt anderen auch keine günstigere Wohnung weg.

Diesen sog. Sickereffekt kann Rolf Janßen

vom Mieterschutzverein Frankfurt allerdings nicht erkennen.

Problematisch ist, wenn eine Wohnung frei wird,

Vermieter meist nicht den selben Mietpreis nehmen.

Sie schlagen die Miete auf.

Dadurch werden die Mieten erhöht.

Dieser "Sickereffekt" kommt in der Praxis nicht vor.

"Hochhaus-Wohnungen für alle" kann man so also nicht sagen.

Vielverdienende und Investoren profitieren.

Wohnungssuchende mit durchschnittlichem

oder niedrigem Gehalt gehen leer aus.

Andere Lösungen müssen her. Die Stadt sagt dazu:

Zwar gibt es auch Mischformen mit geförderten Wohnungen im Hochhaus.

Um den Markt langfristig zu verbessern,

sind aber andere Lösungsansätze gefragt,

sagt Architekt Stefan Forster.

Wir brauchen Investitionen vom Land selber.

Wir brauchen die Grundstücke umsonst

an die Wohnungsbaugesellschaften, die das machen

und die auch in einer bestimmten Qualität bauen.

Wenn die immer auf Profit aus sind, kommt da nix bei raus.

Momentan lässt sich jedenfalls sagen,

dass Wohnhochhäuser dann wohl doch eher teures Lifestylewohnen

als Wohnraumlösung sind.

Sie sind oft die ersten, die kommen, wenn ein Notfall passiert

und Kranke abtransportiert werden müssen.

Schon unter normalen Bedingungen ist der Job als Rettungskraft echt hart,

aber seit Corona noch anstrengender.

Auch deshalb, weil sie immer mit Corona-Infizierten rechnen müssen.

Franco Foraci hat die Johanniter einen Tag lang begleitet.

Sie kommen den Patienten oft verdammt nah.

Die Corona-Gefahr fährt stets mit.

Rettungssanitäter und Ärzte im Einsatz.

Sie opfern sich auf. Trotz aller Risiken.

Sie retten Leben.

Wir begleiten eine ganze Schicht der Johanniter in Wiesbaden.

Hallo, guten Morgen. - Morgen!

Sie wollen mitfahren heute? - Aber sehr gerne.

Kurze Vorbereitung.

Der angehende Arzt schaut,

ob alle Ampullen da sind und genug Verband mitkommt.

V.a. aber die Schutzmontur gegen Corona.

Die muss immer zur Hand sein.

Wir bekommen es im besten Fall von der Leitstelle

auf dem Weg dahin schon gesagt,

welche Infektion auch immer vorliegt oder vorliegen könnte.

Gerade bei Corona ist es oft nur ein Verdachtsfall.

Z.B., wenn jemand Fieber und Husten hat,

auch wenn es vielleicht woanders herkommt.

Overall, Visier und doppelte Handschuhe.

Zusätzliche Sicherheit im Fall der Fälle, so sieht sie aus.

Um 7 Uhr früh gehts los.

Alarm im Zementbetrieb von Amöneburg.

Ein Sturz, heißt es von der Zentrale.

Viel mehr ist nicht bekannt.

Als sie ankommen, liegt ein Handwerker auf dem Boden.

Er kann sich kaum noch bewegen.

Kannst du mir helfen? Vollimmobilisation.

Ihm ist aus 13 m Höhe so ein Ding auf den Kopf gestürzt.

Die Jacke müssen wir ausziehen, wir werden sie am besten aufschneiden.

Vielleicht ein Halswirbelbruch.

Der 62-Jährige muss sehr vorsichtig auf die Trage gehoben werden.

Hätte er keinen Helm getragen, sagt das Rettungsteam, wäre er tot.

Sein Kollege ist geschockt.

Das Metallteil ist aus 13 m Höhe runtergefallen

und ihn gegen das Genick, gegen den Helm.

Der ist umgefallen, konnte seinen Arm nicht mehr bewegen,

ihm war schwindelig.

Da haben wir den Krankenwagen gerufen.

Ob der Patient auch Corona hat, wissen sie nicht.

Ärzte, Sanitäter, alle müssen ran,

um erst mal Schlimmeres bei dem Mann zu verhindern.

An Abstand ist im Rettungswagen

und auch auf dem Weg zum OP-Raum gar nicht zu denken.

Wir werden den Patienten jetzt an den Schockraum übergeben.

Da wartet ein Ärzteteam, um ihn nochmal zu untersuchen

und sich unsere Übergabe anzuhören.

Wenn es nötig ist, können sie direkt im Schockraum Eingriffe vornehmen,

die lebensrettend sein können.

Für die Schutzmontur war hier nicht viel Zeit.

Die beiden funktionieren, wollen alles geben.

In welche Gefahr sie sich auch begeben,

das wird ihnen oft nach der Hilfe klar.

Gerade jetzt denkt man sich:

"Uff, jetzt waren wir schon Stirn an Stirn."

Aber ich glaube, dass es für die Patienten ein gutes Gefühl ist

zu wissen, dass da jemand ist, der sich kümmert.

Der keine Angst hat, zu nahe zu kommen.

Auch in der jetzigen Zeit.

D.h. ein bisschen Risiko ist dabei, aber Sie sind geimpft.

Ja. Ein bisschen Restrisiko ist immer dabei.

Aber man muss im Kopf behalten,

dass die Impfung keine volle Immunität für uns bedeutet.

Sondern sie ist eine der Schutzmaßnahmen,

die uns durch die Einsätze begleiten.

Und sofort der nächste Einsatz.

Diesmal ein älterer Herr im Stadtteil Kostheim.

Brustschmerzen. Wieder die einzige Information vorab.

Möglicherweise ein Herzinfarkt. Es muss schnell gehen.

Ein Doktor mit Helfer kommen dazu.

Enge Wohnung, schwierige Bedingungen noch einmal für alle Retter.

Wie ist der Schmerz? Eher Druck oder ein Brennen?

Ein Druck. - Ein Druck.

Es kommt gleich noch ein Doktor dazu, ne?

Der Rentner war an der Lunge operiert worden.

Eventuell Nachwirkungen. Corona-Risiko? Hier zum Glück wenig.

Die Ehefrau ist dankbar, dass sie schnell da waren.

Sie beruhigt die Retter.

Wir sind beide voll geimpft.

Er wird zur besseren Kontrolle ins Krankenhaus gebracht.

Ins benachbarte Mainz, so wie es sich der 86-Jährige gewünscht hat.

Doch manchmal haben Kliniken in der Nähe keine Betten mehr frei.

Die Anfahrtswege werden dadurch länger.

Speziell bei Covid-Patienten passiere das öfter. Und:

Unser Problem ist, dass wir es anfangs nicht wirklich wissen.

Es gibt z.T. auch Leute, die das bewusst verschweigen.

Weil sie unsicher sind und vielleicht Angst haben,

dass dann keine Hilfe kommt oder man nur durch die Tür mit ihnen spricht.

Wir versuchen die Leute aufzuklären.

Sie bekommen genauso Hilfe, wenn sie Corona-positiv sind.

Das gilt natürlich auch für andere Infektionserkrankungen.

Es gibt ja viele andere Erkrankungen,

wo wir uns genauso schützen müssen.

Auf dem Weg zurück zur Wache helfen die beiden

noch einem blutenden 95-Jährigen, der auf der Straße gestolpert ist.

Hatten Sie in den letzten Tagen Fieber oder Husten?

Nein.

Okay. Und Sie sind auch nicht in Quarantäne

oder hatten Kontakt zu einem Coronapositiven?

Da heißt es nun mal vertrauen.

Nach jedem Transport wird der Rettungswagen

aufwändig desinfiziert.

Der Tag heute war ein ungewöhnlicher für das Team.

Diesmal kein Covid-Patient, von dem sie es wissen.

Sonst im Durchschnitt am Tag einer bis zwei nur in ihrer Rettungswache.

Die Uni Gießen überprüft die Doktorarbeit von Kanzleramtschef

Helge Braun.

Er ist auch Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Gießen.

Mehr dazu in den Nachrichten mit Claudia.

Braun soll in seiner Doktorarbeit aus dem Jahr 2007

gegen wissenschaftliche Standards verstoßen haben.

Die Universität gehe den Vorwürfen nach.

Dabei geht es um mögliche Überschneidungen

mit anderen Schriften.

Eine Einzelperson habe die mutmaßlichen Verstöße

der Universität gemeldet.

Braun hat sich unterdessen auf Twitter dazu zu Wort gemeldet.

Er selbst habe die Universität gebeten, die Vorwürfe zu überprüfen.

Auf einem Aussiedlerhof in Wächtersbach im Main-Kinzig-Kreis

hat gestern Abend nach einem Blitzeinschlag ein Feuer

einen Schweinestall komplett zerstört.

Obwohl Nachbarn den Brand entdeckt und den Stall geöffnet hatten,

um die rund 50 Tiere zu retten, verbrannten mehrere Schweine.

Die beiden Besitzer des Stalls erlitten beim Versuch

ein paar der Tiere zu befreien, eine Rauchgasvergiftung.

Der Schaden wird auf rund 150.000 Euro geschätzt.

Heute in einer Woche startet der Ökumenische Kirchentag.

Deswegen bauen die gastgebenden Kirchen schon jetzt

einen riesigen Tisch in Frankfurt auf.

28 mal 8 Meter.

Der passt in kein Wohnzimmer. Soll er auch nicht.

Er soll an den weitgehend digital ablaufenden Kirchentag erinnern.

Die blaue Installation spielt auf die Dimension des Himmels an,

in dem nach christlichem Verständnis Größenverhältnisse und Hierarchien

keine Rolle spielen.

Nach Angaben der beteiligten Kirchen werden unterschiedliche

Kooperationspartner den Tisch gestalten.

Darunter auch die katholische Basisinitiative Maria 2.0.

Das wars von den Nachrichten, Hülya.

Dankeschön, Claudia.

Haustiere sind Freunde fürs Leben und nicht nur für den Lockdown.

Das sollt eigentlich klar sein.

Trotzdem schaffen sich gerade viele Leute ein Tier an,

das vielleicht nach Corona im Tierheim landet,

weil man dann wieder weniger Zeit hat.

Dabei haben die Tierheime schon jetzt wegen Corona

echte Geldsorgen.

Also sollte man sich sehr gut überlegen,

ob man sich ein Tier anschafft.

Irgendwann verstand sich Travis einfach nicht mehr

mit dem Kind im Haushalt.

Er landete im Tierheim bei Maresi Wagner.

Dann kam noch ein Zehenbruch dazu.

Wegen Corona dauert es länger,

bis die Vierbeiner ein neues Zuhause finden,

sagt Tierheimleitern Maresi Wagner.

Bei vielen Einrichtungen

steigen daher Ausgaben für Tierärzte und Futter.

Mehr Aufwand und gleichzeitig weniger Geld.

Großen Spendenveranstaltungen wie Sommerfest, Weihnachtsmärkte,

Flohmärkte, andere Veranstaltungen konnten ersatzlos gestrichen werden.

Sie werden vermutlich auch 2021 komplett wegfallen.

Prinzipiell kann ein Sommerfest mit einem Weihnachtsmarkt

hohe 4-stellige bis geringe 5-stellige Summen bringen.

Geld, das ihr jetzt fehlt.

In einer Einrichtung, die nur z.T. mit öffentlichen Mitteln

finanziert wird, aber z.B. für die Versorgung von ausgesetzten Tieren

zuständig ist.

So wie Ännie, die vor rund 2 Monaten völlig ausgemergelt

und unterernährt gefunden wurde.

Wir wissen bei den wenigsten Fundkatzen warum,

sie kein Zuhause mehr haben oder ausgesetzt wurden.

Das gehört dazu, dass Katzen aus finanzieller Not

oder weil sich niemand verantwortlich fühlt,

ihrem Schicksal überlassen werden.

Solche Fälle könnten wegen Corona zunehmen, fürchten Tierschützer.

Die hessische Tierschutzbeauftragte Madeleine Martin

sieht die Heime dafür nicht gewappnet.

Die Kommune müsste Hund, Katz, Pferd, Elefant unterbringen,

wenn sie als Fundtiere reinkommen.

Das wird übertragen auf die Tierheime,

aber nicht finanziell angemessen abgedeckt.

Die Situation ist durch die Corona-Krise ist deshalb zusätzlich

schlechter geworden, weil Spenden aus ganz verschiedenen Bereichen

eingebrochen sind.

Ganz klar, wer in Kurzarbeit ist, kann nicht mehr so viel spenden,

wer arbeitslos ist, wer keine eigenen Einkünfte hat.

Mit insgesamt 5 Mio Euro will die Bundesregierung jetzt nachhelfen.

Es gibt 7500 Euro für jedes Tierheim, das - aufs Jahr gesehen -

Spendenausfälle und Mehrausgaben in dieser Höhe hatte.

Maresi Wagner vom Marburger Tierheim hat den Antrag schon eingereicht.

V.a. Schutzausrüstung und Masken waren teuer.

Kleinere Einrichtungen, fürchtet sie, dürften aber leer ausgehen.

Wenn die Ausgaben von 4000, 5000 Euro hatten,

nur die nachweisen können und keine größeren Mindereinnahmen hatten,

werden sie keine 7500 Euro bekommen.

Das ist natürlich ein bisschen kritisch zu bewerten,

dass es pauschal 7500 Euro sind.

Das kann für ein Tierheim wirklich sehr, sehr viel bedeuten.

Und für andere Tierheime ist das eine Woche im Jahresbudget.

Das Geld, wenn es denn fließt, wird wohl nicht lang reichen.

Maresi Wagner rechnet damit,

dass schon bald mehr Hunde abgegeben werden.

In der Corona-Krise gebe es eine riesige Nachfrage nach Welpen.

Immerhin: der 4-jährige Rüde Travis hat wohl bald ein neues Zuhause.

Caren Schmidt verrät Ihnen im Anschluss das Wetter von morgen.

Nach der Tagesschau gehts weiter mit "Alles Wissen".

Da gehts heute u.a. um nachhaltiges Essen,

das heißt, nicht nur regional sondern auch saisonal.

Und Claudia meldet sich auch noch mal.

Um 22.15 mit der späten hessenschau. Bis später.

Tschüs, bis morgen.

COPYRIGHT UNTERTITEL: hr 2021


hessenschau vom 06.05.2021 - Wohntürme - für den Mietmarkt auch keine Hilfe hessenschau of 06.05.2021 - Residential towers - no help for the rental market either

Einen schönen guten Abend, willkommen zur hessenschau

an diesem Donnerstag, an dem viele Schülerinnen und Schüler

bestimmt ein wenig aufgeregt waren.

Nach fast 1/2 Jahr Homeschooling durften die Klassen 7 bis 11

heute wieder in die Schule.

Allerdings nicht in ganz Hessen.

In Frankfurt entstehen immer mehr solcher Wohntürme,

aber können die wirklich das Problem mit der Wohnungsnot lösen?

Einen echten Haustier-Boom gibts in der Coronazeit,

aber Tierheime befürchten danach eine Abgabewelle.

Seit Tagen geht die Zahl der Corona-Neuinfektionen zurück

und damit auch die 7-Tage-Inzidenz.

Was auffällig ist, wo viele sozial benachteiligte Menschen leben

ist die oft besonders hoch.

In Köln können sich in solchen Corona-Hotspots alle impfen lassen,

egal, ob man schon dran ist oder nicht.

Aus der Politik kommen jetzt Forderungen,

dass so etwas auch für Hessen dringend nötig wäre.

Quartiermeister Markus Schenk arbeitet im Nordend von Offenbach.

Einem der am dicht besiedelsten Stadtviertel in Deutschland

und einem Migrationsanteil von über 60 %.

Hier leben viele sozial benachteiligte Menschen,

oft auf engstem Raum.

Offenbach hat die höchste Inzidenz in Hessen.

Viele Menschen lassen sich zudem nicht impfen,

auch weil sie Schwierigkeiten mit der Bürokratie haben.

Impfen muss an die Menschen kommen.

Wie erreiche ich die Menschen, die ich sonst nicht erreiche?

Indem ich dahin gehe wo sie sind.

Die Idee der Impfung, ich bin selbst ein kölsche Jung,

deswegen finde ich das schon gut.

Ich muss dahin gehen, wo sie sind.

Im Kölner Stadtteil Chorweiler passiert das bereits.

Hier kommen die Impfungen zu den Menschen.

Die Impfung erfolgt unbürokratisch und

ohne Anmeldung quasi auf der Straße.

Ähnliches plant jetzt auch Offenbach.

Auch dort sollen die Impfungen zu den Menschen kommen.

Die Idee ist, dass wir mit Moscheegemeinden, Kulturvereinen,

mit der Tafel, mit Malteser für Menschen ohne Krankenversicherung,

mit Sportvereinen, mit Unternehmen,

die selbst keinen Betriebsarzt haben, kooperieren.

Dort wollen wir impfen, wo die Menschen andere schon kennen,

wo die Menschen das Umfeld kennen und Vertrauen haben.

Noch aber gilt die Impfpriorisierung.

D.h., Offenbach kann nicht einfach so losimpfen.

Deshalb fordert die SPD:

Es wäre gut, wenn wir die Priorisierung

möglichst bald aufgeben könnten.

Dort, wo die Inzidenzen hoch sind,

das ist oft in prekären Vierteln der Fall,

dort wäre es sinnvoll, jetzt zu impfen.

So ist das in Köln passiert.

Das kann die Landesregierung auch,

indem sie diese Modellregionen ausruft.

Ich fordere sie dazu auf.

Aber nicht alle Parteien im hessischen Landtag

sind von dieser Idee überzeugt.

Davon halten wir als AfD überhaupt nichts.

Wir haben immer für die Aufklärung geworben.

Die Menschen sollen in die Freiwilligkeit gehen.

Dabei soll es bleiben.

Hier soll man keine Bevölkerungsgruppen bevorzugen.

Für Quartiermeister Markus Schenk geht es nicht um Bevorzugung,

sondern:

Man ist bei den Leuten, bei denen, die man sonst nicht erreicht,

weil sie von selbst nicht mitmachen.

Die Landesregierung hat heute lediglich erklärt,

es würden zz. Überlegungen angestellt

und man stehe im Kontakt mit den Kommunen.

Für viele Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 11

hat sich das heute bestimmt so angefühlt wie Einschulung.

Da, wo die Inzidenz unter 165 ist, dürfen sie wieder in die Schule,

auch wenn erst mal "nur" Wechselunterricht ist.

5 Monate lang war Unterricht von zu Hause angesagt,

allein am Schreibtisch

und die Mitschüler*innen nur auf dem Computerbildschirm.

Wir waren beim "ersten" Schultag in Darmstadt dabei

Mit dem Bus zur Schule,

eigentlich was ganz Normales für die 15-jährige Jenny.

Doch heute ist sie auf ihrem Schulweg aufgeregt.

Im Bus hat man schon wieder diese Stimmung gemerkt.

Ich habe vertrauten Stimmen gehört.

Es ist wirklich ein warmes Gefühl.

Ich fahre immer 30 Minuten zur Schule.

Da habe ich Zeit, zu lernen und mit meinen Freunden zu sprechen.

Eine Freundin hat mich gefragt,

ob ich ihr bei den Aufgaben helfen kann.

Da hat man wieder diese Schulstimmung gemerkt.

Das letzte Mal waren Jenny und ihre Mitschüler*innen

vor Weihnachten

hier in der Wilhelm-Leuschner-Schule in Darmstadt.

Der erste Präsenzunterricht nach Monaten zu Hause,

wenn auch etwas anders als sonst.

Dann geht ihr jetzt bitte in den Vorraum

und wascht alle die Hände mit Seife!

Grüne Tücher seht ihr im Regal.

Nicht drängeln! Haltet Abstand!

Ihr kommt dann mit gewaschenen Händen wieder rein

und geht an eure Plätze!

Danach folgt der Coronatest.

Den müssen sie 2-mal die Woche machen.

Heute Morgen zeigen 14 Tests ein negatives Ergebnis,

einer ist positiv.

Der Schüler muss direkt nach Hause.

Für Jenny jedoch geht endlich wieder der Unterricht los.

Wie ist das für dich, wieder hier in der Klasse zu sein?

Es ist sehr vertraut und schön.

Trotz aller Freude wieder hier zu sein:

Bei den Schüler*innen schwingt auch Sorge mit.

Sie müssen viel Stoff aufholen.

Die 15-jährige Jenny hat Angst, dass sie nicht mehr mitkommt.

Wenn man für 3 Fächer Präsentationen vorbereiten muss mit Karteikärtchen,

das ist schon sehr viel.

Es werden auch Arbeiten geschrieben, Mathe, Französisch.

Der Distanzunterricht hat vielen Kindern und Jugendlichen

nicht gut getan.

Schule aus dem Schlafzimmer, oft ganz schön schwer,

weiß auch Klassenlehrerin Doris Fiehne.

Ich habe gemerkt,

dass viele darunter wirklich sehr gelitten haben.

Die sind zu Hause nicht so gut aufgehoben.

Viele müssen sich das Zimmer teilen.

Dann funktioniert das Internet nicht.

Dann brauchen sie einen neuen PC.

Dann sind sie auch total einsam!

Einer sagte zu mir: "Ich geh langsam zu Hause kaputt."

"Was soll ich machen?"

Umso wichtiger, dass die Schule wieder losgeht.

Jenny und ihre Freundin Elen haben sich viel zu erzählen.

Denn zu Hause fehlte der Realschülerin jemand,

mit dem sie persönlich über ihre Probleme reden kann.

In den Fächern, in denen ich schlecht bin,

konnte man im Distanzunterricht schlecht Fragen stellen.

Auf E-Mails wurde nur kurz geantwortet

oder erst nach mehreren Tagen, wo es schon zu spät war.

Doch Jenny weiß genau:

Sollte die Inzidenz auf über 165 steigen,

müssen sie, ihre Freundin Elen und ihre Mitschüler

wieder in den Distanzunterricht.

Das wäre schlimm für sie.

Jetzt, wo man sich gerade wieder eingewöhnt,

bekommt man einen Schlag ins Gesicht

und wird nach Hause geschickt, das wäre schon echt blöd.

Die Freundinnen hoffen, dass die Infektionszahlen weiter sinken

und der Wechselunterricht möglich bleibt.

Denn dann können sie weiter zur Schule gehen,

zumindest jede 2. Woche.

Mir ist Prof. Kai Maaz zugeschaltet,

vom Leibnizinstitut für Bildungsforschung in Frankfurt.

Nach fast 5 Monaten Distanzunterricht in Hessen,

den einige ja immer noch haben, sind z.T. Lernrückstände entstanden.

Kann man die noch aufholen? Wenn ja, wie lange würde das dauern?

Dazu müsste man wissen, wie groß die Lernrückstände sind.

das wäre jetzt die dringlichste Aufgabe, herauszufinden,

wie groß sind sie, in welchen Fächern sind sie.

Dann kann man überlegen, welche Maßnahmen man braucht,

um die Lernrückstände abzubauen.

Dann kann man auch schätzen wie lange das dauert.

Mit welchen Maßnahmen könnte man diese Lernrückstände aufholen?

Ich denke, wir brauchen einen Kranz von Maßnahmen.

Zum einen muss man im Unterricht ansetzen.

Die Lehrpersonen müssen mit einer größeren Leistungsspreizung

bei den Schülerinnen und Schülern nach oben gehen können.

Und wir brauchen sicher auch an verschiedenen Stellen

zusätzliche Angebote.

Z.B. Ganztagsangebote

oder Kooperationen mit externen Bildungsanbietern.

Das Bundeskabinett hat ein sogenanntes Aufholprogramm

auf den Weg gebracht.

Da gibt es Geld, z.B. für Nachhilfe Gutscheine

oder Sommercamps.

Bringt das Ihrer Meinung nach etwas?

Zunächst ist es eine richtige Entscheidung, finde ich,

dass es diese Gelder gibt.

Und dass es Maßnahmen gibt,

um mit den Folgen der Pandemie im Schulbereich umgehen zu können.

Gutscheinlösungen sind meines Erachtens nicht der richtige Weg.

Wir wissen, dass sie oft nicht den gewünschten Erfolg bringen.

Sommerschulen können erfolgreich sein.

Aber bei all diesen Maßnahmen, wird es wichtig sein,

dass sie eingebunden sind in die Themen des Unterrichts.

Gerade die Sommerangebote

müssen die Themen des neuen Schuljahres beinhalten.

Warum sind Sie der Meinung,

dass die Gutscheinlösung nichts bringen würde?

Sie setzt voraus, dass wir die Verantwortung von der Schule

zu den Schülerinnen und Schülern legen.

Sie und die Familien müssen sich aktiv darum kümmern,

dass sie diese Gutscheine einlösen.

Sie müssen sich Angebote suchen im ungünstigsten Fall.

Wir wissen, dass es nicht bei allen Schülerinnen und Schülern,

bei allen Familien funktioniert.

Und wir haben wenig Information und Kontrolle

über die Qualitätsstandards der Maßnahmen, die ergriffen werden.

Daher ist es immer vorzuziehen,

dass Maßnahmen mit einer Diagnose anfangen.

Wo und wie sehen die Lernrückstände aus?

Darauf aufbauend sollten die Maßnahmen entwickelt werden.

Sagt Kai Maaz, Bildungsforscher aus Frankfurt.

Danke für das Gespräch. - Vielen Dank.

Das Gespräch haben wir kurz vor der hessenschau aufgezeichnet.

Schauen wir auf die Corona-Zahlen.

Die hat Claudia Schick in den Nachrichten.

Der erfreuliche Trend mit sinkenden Zahlen geht weiter.

Dem Robert-Koch-Institut wurden innerhalb eines Tages

1613 weitere Corona-Infizierte in Hessen gemeldet.

Im gleichen Zeitraum sind 25 Menschen verzeichnet worden,

die im Zusammenhang mit CoviD-19 starben.

Die hessenweite 7-Tage-Inzidenz sank erneut, auf 133,3.

Damit hat das RKI in den vergangenen 7 Tagen

8385 Neuinfizierte mit dem Corona-Virus in Hessen registriert.

Das sind 2668 weniger als in den 7 Tagen davor.

Mindestens einmal gegen das Corona-Virus geimpft

sind in Hessen 29,87 % der Menschen.

Bei den Immobilienpreisen entwickeln sich die Zahlen

in eine andere Richtung, nach oben.

Das zeigt der heute in Frankfurt veröffentlichte

Preisspiegel des Immobilien-Verbands IVD Mitte.

Danach kosten ein Reihenhaus oder eine Eigentumswohnung

im Rhein-Main-Gebiet heute rund doppelt so viel

als noch vor zehn Jahren.

V.a. im Rhein-Main-Gebiet hat sich die Immobilien-Preisspirale

2020 munter weiter nach oben gedreht.

Die Kaufpreise stiegen 2020 zwischen 2 und 5 %.

Die Mieten erhöhten sich im Schnitt um 1 bis 3 %.

V.a. in Nordhessen und im ländlichen Raum

gabs dagegen kaum Preissteigerungen.

Der von vielen erwartete Landboom ist bislang ausgeblieben,

was laut IVD v.a. einen Grund hat.

Nur Orte mit einer starken Internetverbindung,

die ich fürs Homeoffice ja brauche, werden den Zuzug bekommen.

Da reichen keine Anschlüsse wie die für den normalen Hausgebrauch.

Da braucht man eine starke, stabile Internetverbindung.

Nur der ländliche Raum,

der da gut aufgestellt ist, wird den Zuzug bekommen.

Besonders in Frankfurt und Umgebung könnten die Preise

die kommenden Jahre weiter steigen.

Nach wie vor tummeln sich auf dem Markt zahlreiche Investoren,

Großverdiener und Erben.

Wir haben's gerade gehört,

die Mieten werden immer teurer, gerade in Frankfurt.

V.a., wenn man so einen Skylineblick haben möchte.

Was natürlich toll aussieht.

Aber sind solche Wohntürme einfach nur schick

oder eine echte Hilfe für den knappen Wohnungsmarkt?

Dieser Frage wollten wir nachgehen.

Na, hätten Sie auch gerne so eine Aussicht?

Wer in Frankfurts Hochhäusern wie Grandtower oder Omniturm wohnt,

der kann sich die Fototapete sparen.

Skyline Blick, über den Dächern der Stadt, sehr zentral

und ein bisschen New-York-Gefühl in Hessen.

Philipp Schwigon lebt mit seiner Freundin Lilian in so einer Wohnung.

Ein Zimmer im 17.Stock.

Das ist dem selbständigen Unternehmensberater 1600 Euro wert.

Ich habe "Penthouse Frankfurt" eingegeben und dachte:

"Geil, in so 'nem riesigen Wolkenkratzer zu leben.

Ich wusste gar nicht, dass das geht in Deutschland.

Darum hat das nicht lange gedauert.

Über der Stadt und gute Lage trifft nicht nur auf den Omniturm zu.

Auch andere Wohnhochhäuser wie etwa der Grandtower bieten das.

Trotz hoher Preise sei das Klientel der Hochhauswohnungen aber gemischt,

sagt Makler Michael Pabst.

Das geht so von der Mittelschicht bis in höchsten Einkommensklassen.

Das Hochhaus ist in seiner jetzigen Form für die Mittelschicht

und Klassen darüber geeignet.

Trotzdem können sich solche Wohnungen viele Einkommensklassen

einfach nicht leisten.

Der mittlere Mietpreis

liegt in Frankfurt bei etwa 10,50 Euro pro qm.

Mit besserer Wohnsituation, z.B. Lage, steigt das auf 12,50 Euro.

Erstbezüge in Toplagen landen bei 20 Euro pro qm.

Problematisch in Sachen bezahlbarer Wohnraum

seien die Immobilien deshalb trotzdem nicht.

Das Wohnhochhaus spricht Leute an, die sich auf dem Markt bewegen,

die Wohnungen kaufen wollen oder mieten möchten.

Daher nimmt man natürlich auch einen gewissen Druck

von den anderen Märkten weg,

die besser geeignet sind günstiges und bezahlbares Wohnen darzustellen.

Soll heißen: wer sich Wohnen im Hochhaus leisten kann,

der nimmt anderen auch keine günstigere Wohnung weg.

Diesen sog. Sickereffekt kann Rolf Janßen

vom Mieterschutzverein Frankfurt allerdings nicht erkennen.

Problematisch ist, wenn eine Wohnung frei wird,

Vermieter meist nicht den selben Mietpreis nehmen.

Sie schlagen die Miete auf.

Dadurch werden die Mieten erhöht.

Dieser "Sickereffekt" kommt in der Praxis nicht vor.

"Hochhaus-Wohnungen für alle" kann man so also nicht sagen.

Vielverdienende und Investoren profitieren.

Wohnungssuchende mit durchschnittlichem

oder niedrigem Gehalt gehen leer aus.

Andere Lösungen müssen her. Die Stadt sagt dazu:

Zwar gibt es auch Mischformen mit geförderten Wohnungen im Hochhaus.

Um den Markt langfristig zu verbessern,

sind aber andere Lösungsansätze gefragt,

sagt Architekt Stefan Forster.

Wir brauchen Investitionen vom Land selber.

Wir brauchen die Grundstücke umsonst

an die Wohnungsbaugesellschaften, die das machen

und die auch in einer bestimmten Qualität bauen.

Wenn die immer auf Profit aus sind, kommt da nix bei raus.

Momentan lässt sich jedenfalls sagen,

dass Wohnhochhäuser dann wohl doch eher teures Lifestylewohnen

als Wohnraumlösung sind.

Sie sind oft die ersten, die kommen, wenn ein Notfall passiert

und Kranke abtransportiert werden müssen.

Schon unter normalen Bedingungen ist der Job als Rettungskraft echt hart,

aber seit Corona noch anstrengender.

Auch deshalb, weil sie immer mit Corona-Infizierten rechnen müssen.

Franco Foraci hat die Johanniter einen Tag lang begleitet.

Sie kommen den Patienten oft verdammt nah.

Die Corona-Gefahr fährt stets mit.

Rettungssanitäter und Ärzte im Einsatz.

Sie opfern sich auf. Trotz aller Risiken.

Sie retten Leben.

Wir begleiten eine ganze Schicht der Johanniter in Wiesbaden.

Hallo, guten Morgen. - Morgen!

Sie wollen mitfahren heute? - Aber sehr gerne.

Kurze Vorbereitung.

Der angehende Arzt schaut,

ob alle Ampullen da sind und genug Verband mitkommt.

V.a. aber die Schutzmontur gegen Corona.

Die muss immer zur Hand sein.

Wir bekommen es im besten Fall von der Leitstelle

auf dem Weg dahin schon gesagt,

welche Infektion auch immer vorliegt oder vorliegen könnte.

Gerade bei Corona ist es oft nur ein Verdachtsfall.

Z.B., wenn jemand Fieber und Husten hat,

auch wenn es vielleicht woanders herkommt.

Overall, Visier und doppelte Handschuhe.

Zusätzliche Sicherheit im Fall der Fälle, so sieht sie aus.

Um 7 Uhr früh gehts los.

Alarm im Zementbetrieb von Amöneburg.

Ein Sturz, heißt es von der Zentrale.

Viel mehr ist nicht bekannt.

Als sie ankommen, liegt ein Handwerker auf dem Boden.

Er kann sich kaum noch bewegen.

Kannst du mir helfen? Vollimmobilisation.

Ihm ist aus 13 m Höhe so ein Ding auf den Kopf gestürzt.

Die Jacke müssen wir ausziehen, wir werden sie am besten aufschneiden.

Vielleicht ein Halswirbelbruch.

Der 62-Jährige muss sehr vorsichtig auf die Trage gehoben werden.

Hätte er keinen Helm getragen, sagt das Rettungsteam, wäre er tot.

Sein Kollege ist geschockt.

Das Metallteil ist aus 13 m Höhe runtergefallen

und ihn gegen das Genick, gegen den Helm.

Der ist umgefallen, konnte seinen Arm nicht mehr bewegen,

ihm war schwindelig.

Da haben wir den Krankenwagen gerufen.

Ob der Patient auch Corona hat, wissen sie nicht.

Ärzte, Sanitäter, alle müssen ran,

um erst mal Schlimmeres bei dem Mann zu verhindern.

An Abstand ist im Rettungswagen

und auch auf dem Weg zum OP-Raum gar nicht zu denken.

Wir werden den Patienten jetzt an den Schockraum übergeben.

Da wartet ein Ärzteteam, um ihn nochmal zu untersuchen

und sich unsere Übergabe anzuhören.

Wenn es nötig ist, können sie direkt im Schockraum Eingriffe vornehmen,

die lebensrettend sein können.

Für die Schutzmontur war hier nicht viel Zeit.

Die beiden funktionieren, wollen alles geben.

In welche Gefahr sie sich auch begeben,

das wird ihnen oft nach der Hilfe klar.

Gerade jetzt denkt man sich:

"Uff, jetzt waren wir schon Stirn an Stirn."

Aber ich glaube, dass es für die Patienten ein gutes Gefühl ist

zu wissen, dass da jemand ist, der sich kümmert.

Der keine Angst hat, zu nahe zu kommen.

Auch in der jetzigen Zeit.

D.h. ein bisschen Risiko ist dabei, aber Sie sind geimpft.

Ja. Ein bisschen Restrisiko ist immer dabei.

Aber man muss im Kopf behalten,

dass die Impfung keine volle Immunität für uns bedeutet.

Sondern sie ist eine der Schutzmaßnahmen,

die uns durch die Einsätze begleiten.

Und sofort der nächste Einsatz.

Diesmal ein älterer Herr im Stadtteil Kostheim.

Brustschmerzen. Wieder die einzige Information vorab.

Möglicherweise ein Herzinfarkt. Es muss schnell gehen.

Ein Doktor mit Helfer kommen dazu.

Enge Wohnung, schwierige Bedingungen noch einmal für alle Retter.

Wie ist der Schmerz? Eher Druck oder ein Brennen?

Ein Druck. - Ein Druck.

Es kommt gleich noch ein Doktor dazu, ne?

Der Rentner war an der Lunge operiert worden.

Eventuell Nachwirkungen. Corona-Risiko? Hier zum Glück wenig.

Die Ehefrau ist dankbar, dass sie schnell da waren.

Sie beruhigt die Retter.

Wir sind beide voll geimpft.

Er wird zur besseren Kontrolle ins Krankenhaus gebracht.

Ins benachbarte Mainz, so wie es sich der 86-Jährige gewünscht hat.

Doch manchmal haben Kliniken in der Nähe keine Betten mehr frei.

Die Anfahrtswege werden dadurch länger.

Speziell bei Covid-Patienten passiere das öfter. Und:

Unser Problem ist, dass wir es anfangs nicht wirklich wissen.

Es gibt z.T. auch Leute, die das bewusst verschweigen.

Weil sie unsicher sind und vielleicht Angst haben,

dass dann keine Hilfe kommt oder man nur durch die Tür mit ihnen spricht.

Wir versuchen die Leute aufzuklären.

Sie bekommen genauso Hilfe, wenn sie Corona-positiv sind.

Das gilt natürlich auch für andere Infektionserkrankungen.

Es gibt ja viele andere Erkrankungen,

wo wir uns genauso schützen müssen.

Auf dem Weg zurück zur Wache helfen die beiden

noch einem blutenden 95-Jährigen, der auf der Straße gestolpert ist.

Hatten Sie in den letzten Tagen Fieber oder Husten?

Nein.

Okay. Und Sie sind auch nicht in Quarantäne

oder hatten Kontakt zu einem Coronapositiven?

Da heißt es nun mal vertrauen.

Nach jedem Transport wird der Rettungswagen

aufwändig desinfiziert.

Der Tag heute war ein ungewöhnlicher für das Team.

Diesmal kein Covid-Patient, von dem sie es wissen.

Sonst im Durchschnitt am Tag einer bis zwei nur in ihrer Rettungswache.

Die Uni Gießen überprüft die Doktorarbeit von Kanzleramtschef

Helge Braun.

Er ist auch Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Gießen.

Mehr dazu in den Nachrichten mit Claudia.

Braun soll in seiner Doktorarbeit aus dem Jahr 2007

gegen wissenschaftliche Standards verstoßen haben.

Die Universität gehe den Vorwürfen nach.

Dabei geht es um mögliche Überschneidungen

mit anderen Schriften.

Eine Einzelperson habe die mutmaßlichen Verstöße

der Universität gemeldet.

Braun hat sich unterdessen auf Twitter dazu zu Wort gemeldet.

Er selbst habe die Universität gebeten, die Vorwürfe zu überprüfen.

Auf einem Aussiedlerhof in Wächtersbach im Main-Kinzig-Kreis

hat gestern Abend nach einem Blitzeinschlag ein Feuer

einen Schweinestall komplett zerstört.

Obwohl Nachbarn den Brand entdeckt und den Stall geöffnet hatten,

um die rund 50 Tiere zu retten, verbrannten mehrere Schweine.

Die beiden Besitzer des Stalls erlitten beim Versuch

ein paar der Tiere zu befreien, eine Rauchgasvergiftung.

Der Schaden wird auf rund 150.000 Euro geschätzt.

Heute in einer Woche startet der Ökumenische Kirchentag.

Deswegen bauen die gastgebenden Kirchen schon jetzt

einen riesigen Tisch in Frankfurt auf.

28 mal 8 Meter.

Der passt in kein Wohnzimmer. Soll er auch nicht.

Er soll an den weitgehend digital ablaufenden Kirchentag erinnern.

Die blaue Installation spielt auf die Dimension des Himmels an,

in dem nach christlichem Verständnis Größenverhältnisse und Hierarchien

keine Rolle spielen.

Nach Angaben der beteiligten Kirchen werden unterschiedliche

Kooperationspartner den Tisch gestalten.

Darunter auch die katholische Basisinitiative Maria 2.0.

Das wars von den Nachrichten, Hülya.

Dankeschön, Claudia.

Haustiere sind Freunde fürs Leben und nicht nur für den Lockdown.

Das sollt eigentlich klar sein.

Trotzdem schaffen sich gerade viele Leute ein Tier an,

das vielleicht nach Corona im Tierheim landet,

weil man dann wieder weniger Zeit hat.

Dabei haben die Tierheime schon jetzt wegen Corona

echte Geldsorgen.

Also sollte man sich sehr gut überlegen,

ob man sich ein Tier anschafft.

Irgendwann verstand sich Travis einfach nicht mehr

mit dem Kind im Haushalt.

Er landete im Tierheim bei Maresi Wagner.

Dann kam noch ein Zehenbruch dazu.

Wegen Corona dauert es länger,

bis die Vierbeiner ein neues Zuhause finden,

sagt Tierheimleitern Maresi Wagner.

Bei vielen Einrichtungen

steigen daher Ausgaben für Tierärzte und Futter.

Mehr Aufwand und gleichzeitig weniger Geld.

Großen Spendenveranstaltungen wie Sommerfest, Weihnachtsmärkte,

Flohmärkte, andere Veranstaltungen konnten ersatzlos gestrichen werden.

Sie werden vermutlich auch 2021 komplett wegfallen.

Prinzipiell kann ein Sommerfest mit einem Weihnachtsmarkt

hohe 4-stellige bis geringe 5-stellige Summen bringen.

Geld, das ihr jetzt fehlt.

In einer Einrichtung, die nur z.T. mit öffentlichen Mitteln

finanziert wird, aber z.B. für die Versorgung von ausgesetzten Tieren

zuständig ist.

So wie Ännie, die vor rund 2 Monaten völlig ausgemergelt

und unterernährt gefunden wurde.

Wir wissen bei den wenigsten Fundkatzen warum,

sie kein Zuhause mehr haben oder ausgesetzt wurden.

Das gehört dazu, dass Katzen aus finanzieller Not

oder weil sich niemand verantwortlich fühlt,

ihrem Schicksal überlassen werden.

Solche Fälle könnten wegen Corona zunehmen, fürchten Tierschützer.

Die hessische Tierschutzbeauftragte Madeleine Martin

sieht die Heime dafür nicht gewappnet.

Die Kommune müsste Hund, Katz, Pferd, Elefant unterbringen,

wenn sie als Fundtiere reinkommen.

Das wird übertragen auf die Tierheime,

aber nicht finanziell angemessen abgedeckt.

Die Situation ist durch die Corona-Krise ist deshalb zusätzlich

schlechter geworden, weil Spenden aus ganz verschiedenen Bereichen

eingebrochen sind.

Ganz klar, wer in Kurzarbeit ist, kann nicht mehr so viel spenden,

wer arbeitslos ist, wer keine eigenen Einkünfte hat.

Mit insgesamt 5 Mio Euro will die Bundesregierung jetzt nachhelfen.

Es gibt 7500 Euro für jedes Tierheim, das - aufs Jahr gesehen -

Spendenausfälle und Mehrausgaben in dieser Höhe hatte.

Maresi Wagner vom Marburger Tierheim hat den Antrag schon eingereicht.

V.a. Schutzausrüstung und Masken waren teuer.

Kleinere Einrichtungen, fürchtet sie, dürften aber leer ausgehen.

Wenn die Ausgaben von 4000, 5000 Euro hatten,

nur die nachweisen können und keine größeren Mindereinnahmen hatten,

werden sie keine 7500 Euro bekommen.

Das ist natürlich ein bisschen kritisch zu bewerten,

dass es pauschal 7500 Euro sind.

Das kann für ein Tierheim wirklich sehr, sehr viel bedeuten.

Und für andere Tierheime ist das eine Woche im Jahresbudget.

Das Geld, wenn es denn fließt, wird wohl nicht lang reichen.

Maresi Wagner rechnet damit,

dass schon bald mehr Hunde abgegeben werden.

In der Corona-Krise gebe es eine riesige Nachfrage nach Welpen.

Immerhin: der 4-jährige Rüde Travis hat wohl bald ein neues Zuhause.

Caren Schmidt verrät Ihnen im Anschluss das Wetter von morgen.

Nach der Tagesschau gehts weiter mit "Alles Wissen".

Da gehts heute u.a. um nachhaltiges Essen,

das heißt, nicht nur regional sondern auch saisonal.

Und Claudia meldet sich auch noch mal.

Um 22.15 mit der späten hessenschau. Bis später.

Tschüs, bis morgen.

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